Wem gehört mein Herz? von NekoTachi (OsaXAsako / AsakoXKiriyan) ================================================================================ Kapitel 15: Proben ------------------ Asako war zwar irgendwie froh darüber, wenigstens ein paar Leute in der neuen Troupe zu haben, die sie kannte und die ihre Gefühle verstanden. Doch nichts konnte ihr wirklich über den Schmerz hinweghelfen, den ihr die Trennung von ihrer Geliebten verursachte. Sie konnte sich kaum auf ihre Arbeit konzentrieren und es fiel ihr schwer sich mit Ayaki Nao als ‚der Tod‘ anzufreunden, wo sie doch ständig an Haruno in dieser Rolle denken musste und daran, wie sehr sie sich gewünscht hatte ihre ‚Elisabeth‘ zu sein. Zwar war Saeko freundlich und hatte Verständnis für jedes Malheur das ihr passierte, doch das konnte auch nichts an dem Fakt ändern, dass sie nicht Osa war. Sena kam sich ungeschickt und plump vor, weil sie die Bewegungen des Topstars nicht gewöhnt war. Sie war vollkommen auf Haruno eingestellt und das würde sich auch so schnell nicht ändern. Kiriyan fiel bald auf, dass Asako sich nicht an Saeko gewöhnen konnte und wollte versuchen ihr zu helfen. „Du, Asako?“, sprach sie sie in einer Pause an. „Ja?“, fragte diese, lustlos wie immer. „Also…Du kannst nicht so gut mit Saeko, oder?“ Sena sah sie schweigend und leicht überrascht an. Das hatte Kiriya gemerkt? Dann sagte sie: „Also…es ist nicht so, dass ich etwas gegen sie habe aber…“ Da die Antwort schon völlig klar war, verzichtete sie darauf diese näher auszuführen. „Vielleicht solltest du mal versuchen privat mit jemand anderem als ‚Tod‘ zu proben, das könnte dir helfen dich besser in die Rolle einzufinden, meinst du nicht?“, schlug Kiriyan vor, in der Hoffnung sie könnte diejenige sein. Asakos Ausdruck hellte sich auf. „Das ist eine gute Idee Kiri!“, meinte sie und lächelte sogar. „Danke! Ich geh mal kurz raus telefonieren, ok? Bin gleich zurück!“, sagte sie voller Tatendrang und war schon an Kiriya vorbei gerannt, bevor diese noch eine weiteres Wort verlieren konnte. Sie sah Sena noch enttäuscht hinterher und wendete sich dann trübsinnig ihrem Skript zu. Das war nach hinten losgegangen… Asako stand derweil draußen am Gang und wählte Harunos Nummer. Es war eher unwahrscheinlich, dass diese abheben würde, da sie gerade ebenfalls Proben hatte, doch vielleicht hatte sie ja Glück… Düüt Düüt Düüt „Na komm schon…“, flüsterte Sena. „Bitte…“ „Hallo? Asako?“ „Masa-chan!“, sagte Sena freudig. „Ist was passiert?“, fragte Osa besorgt. Sie riefen sich sonst nie zu Probezeiten an. „Nein, nein! Tut mir leid, dass ich dich zu einem so ungünstigen Zeitpunkt anrufe!“ „Schon in Ordnung, es ist schön deine Stimme zu hören…“, sagte Osa und man könnte hören wie sie lächelte. Senas Herz schmerzte bei der Vorstellung. „Es ist so... Ich wollte fragen ob…du heute Nacht Zeit für mich hast?“ „Nun…morgen sind wieder früh Proben angesetzt, bei dir doch auch, oder? Ich würde dich zwar unglaublich gerne sehen…“, sagte sie zögernd. Haruno konnte es sich nicht leisten zu oft die Nächte durchzumachen, da sich ihre Leistungen als Topstar nicht verschlechtern durften. „Ich weiß, aber…nun ja…Ich würde gern mit dir proben.“ „Proben?“, fragte Osa überrascht. „Ja. Ich weiß, das ist viel verlangt, aber ich würde gern ‚Elisabeth‘ mit dir proben. Ich kann mich einfach nicht auf Saeko einstellen, weil ich immer an dich denken muss…“ Osa dachte kurz nach. Es freute sie zu hören, dass Sena nicht Ayaki Nao als ‚der Tod‘ sah, sondern immer noch sie. Haruno konnte nicht leugnen, dass sie Eifersüchtig war auf Saeko, die mit ihrer Geliebten spielen durfte. Eigentlich war dies die Chance, ihren rechtmäßigen Platz an Asakos Seite anzunehmen, auch wenn nur sie beide davon wussten. „…In Ordnung. Ich hol dich heute Abend wieder ab, wie letztes Mal, ok?“, antwortete sie. „Danke Masa-chan! Danke, danke!“, sagte Sena erleichtert. „Das ist doch selbstverständlich…Schließlich bist du in Wahrheit meine ‚Elisabeth‘ und nicht ihre.“, sagte Haruno etwas besitzergreifend. „Ja, du hast Recht, das bin ich…Bis heute Abend…“, sagte Sena dankbar und dachte: „Ich liebe dich.“ „Bis dann.“, antwortete Osa und dachte dasselbe. Klick Asako betrachtete ihr Handy liebevoll und drückte es dann gegen ihre Brust. Sie konnte es kaum erwarten. Mit neuem Elan betrat sie wieder den Proberaum. Kiriya und Yuuhi erwarteten sie bereits und staunten nicht schlecht, als sie sahen wie zufrieden lächelnd Sena ihnen entgegenkam. „Alles ok?“, fragte Kiri. Sie ahnte schon dunkel, mit wem Asako gerade telefoniert hatte. „Ja, alles bestens!“, sagte diese gutgelaunt. „Lasst uns weiter machen, ja? Geben wir unser Bestes!“ „Gute Einstellung!“, entgegnete Yuuhi glücklich über Senas Stimmungswechsel. Kiriya aber schwieg nur und vergrub sich wieder in ihr Skript… Wie ausgemacht, wartete Haruno wieder spätabends darauf Sena zu treffen. Die Leute von Tsukigumi mussten wahnsinnig sein, dachte sie sich. Sie hatten sogar noch längere Proben als bei Hanagumi, doch schließlich würden sie ‚Elisabeth‘ aufführen. Es lag ein großer Erfolgsdruck auf der Produktion, der Jahr für Jahr mit jeder neuen Aufführung stieg. Endlich öffnete sich die Tür und die Leute strömten erleichtern heraus. Osa ließ ihren Blick über die Masse schweifen und versuchte Asako ausfindig zu machen. Sie war eine der letzten und ging in Begleitung von Kiriya Hiromu und Oozora Yuuhi hinaus. Als sie Haruno erblickte, wandte sie sich jedoch sofort von den beiden ab und lief ihr entgegen. „Masa-chan! Musstest du lange warten? Tut mir leid!“, sagte sie mit entschuldigender Miene. „Schon in Ordnung!“, meinte Osa verständnisvoll lächelnd. Dann wendete sie sich höflichkeitshalber an die anderen: „Hi! Wie laufen die Proben denn so?“ „Ganz gut eigentlich, danke der Nachfrage!“, antwortete Yuuhi. Kiriya sagte nichts darauf. Das war Haruno sowieso lieber, also sagte sie noch: „Nun gut, wir werden dann mal gehen! Ich wünsche euch noch einen schönen Abend! Bis bald!“ Dann nahm sie Asako bei der Hand, was diese offensichtlich überraschte. Sie rief noch: „Bis morgen Leute!“ und die beiden gingen davon. Kiriya starrte ihr missmutig hinterher. Als das Paar verschwunden war, musterte Yuuhi ihre Freundin besorgt. „Geht es?“, fragte sie. „Ja…schon in Ordnung…“, meinte Kiriyan, man merkte aber gleich, dass sie niedergeschlagen war. „Komm, lass uns noch was trinken gehen, ich lade dich ein!“, versuchte Yuuhi sie aufzumuntern. „Danke, aber ich bin ganz schön fertig und morgen müssen wir wieder früh raus. Belassen wir‘s für heute dabei, ok?“ „Hm…na gut…“, antwortete die andere schmollend. Sie wusste, dass sie Kiriya dadurch weich kriegen konnte. „Mann, nun guck doch nicht so! Du weißt, dass ich das nicht mag!“, beschwerte diese sich. Doch Yuuhi starrte sie weiter mit ihrem süßesten Hundeblick an. „Verflucht sei dieses Babyface“, dachte sich Kiriya. „Aaach, nach gut, aber nicht lange, ok? Finch-kun wartet schließlich zu Hause auf mich!“, gab sie widerwillig nach. „Juhu! Jaja,eh nicht lange, versprochen! Und dein Hund wird schon nicht verhungern wenn du ein paar Stunden später kommst.“, sagte die andere siegreich. „Jaja...Du schaffst es aber auch immer wieder…“, grummelte Kiri. Auf diese Weise konnte Yuuhi sie zumindest auf andere Gedanken bringen… Als Asako endlich mit Osa alleine war, konnte sie sich nicht verkneifen zu fragen: „Masa-chan? Ist irgendwas? Du hast mich noch nie an der Hand genommen, wenn andere uns sehen konnten…warum also jetzt?“ „Einfach so.“, sagte diese schlicht. „Einfach so?“, fragte Sena nach. Haruno verdrehte die Augen, eigentlich wollte sie das nicht erklären. „Ach, naja…sonst mussten wir immer versuchen nichts nach außen zu zeigen, oder? Nichts, wo jemand auf dumme Gedanken kommen könnte. Aber bei den beiden wollte ich, dass sie sehen, dass wir zusammen gehören…“ „Aber wieso?“, hakte die Jüngere nach. „…Ich hab was gegen Kiriya…“, murmelte Osa. „Was?!“, sagte Sena verwundert. „Sie hat dich schon damals immer so komisch angeschaut! Es ärgert mich, dass ihr nun in derselben Troupe seid und euch nun auch noch befreundet habt…“, rechtfertigte sie sich. „Aber…warum? Sie ist total nett, genau wie Yuuhi. Die beiden helfen mir sehr in Tsukigumi, da ich dort ja sonst kaum jemanden kenne…“ „Das versteh ich ja, aber…ich weiß auch nicht. Irgendwie trau ich ihr nicht über den Weg… Ich hab das Gefühl, sie will dich mir wegnehmen…“ „Masa-chan, wir sind doch nur Freunde! Sie will sonst nichts von mir, ehrlich!“, versuchte sie ihre Geliebte zu beschwichtigen. „Woher willst du das wissen?“ „Nun…keine Ahnung…Aber du brauchst nicht eifersüchtig zu sein, weder auf Saeko, noch auf Kiriya oder sonst jemanden…Ich…Ich liebe doch nur dich…“, sagte Sena ehrlich. „Asako…“, sagte Haruno, ihr Blick wurde wieder sanft. Die beiden gingen gerade einen dunklen Weg entlang, der von hohen Bäumen gesäumt war. Niemand war hier noch um diese späte Uhrzeit unterwegs, man hörte nur den Wind leise säuseln und die Blätter knistern. Osa blieb stehen und wendete sich Sena zu. Auf offener Straße hatten sie sich noch nie geküsst. Auch wenn es im Moment ungefährlich schien, war es etwas Besonderes als sie sich vorbeugte und zärtlich ihre Lippen auf die ihrer Geliebten legte. Dann blickten sie sich liebevoll an und gingen Hand in Hand weiter. Als sie angekommen waren und ihre Sachen ablegten, war beiden nicht wirklich nach einer weiteren Probe zumute. Asako wollte lieber die Zeit nutzen, um ihrer Geliebten auf eine andere Weise nah zu sein, doch sie riss sich zusammen und packte ihr Skript aus, jedoch nicht ohne einen schwermütigen Seufzer hören zu lassen. „Das war dein Plan.“, erinnerte sie Osa. „Ich weiß, ich weiß…“, entgegnete die andere. „Nun gut, welche Szene möchtest du üben?“ „Hm, also zumindest hab ich die meisten Schwierigkeiten mit der letzten, kurz nachdem ‚Lucheni‘ mich umbringt und ich plötzlich superverliebt spielen muss. Die restliche Zeit muss ich sie ja zum Glück meistens ablehnen. Obwohl mir auch die Ballszene etwas schwer fällt, genauso wie die Szene nachdem ich ‚Franz Joseph‘ mein Ultimatum übergebe und ‚der Tod‘ versucht mich zu verführen. Ich scheitere ziemlich daran…oh, und der Endtanz! Gott, ich hasse diesen Tanz mit ihr…Irgendwie war es viel leichter mit Tom zu spielen als mit Saeko…Die wusste wie man mit Frauen umgeht…“ „Ach, erinnere mich bloß nicht daran! Sonst wird mir schlecht…“, sagte Osa und verzog das Gesicht. „Oh, tut mir leid!“, entschuldigte sich Asako schnell. Sie wusste, das war ein wunder Punkt bei ihr. „Naja, womit wollen wir beginnen? Ich hoffe die Nachbarn beschweren sich nicht, wenn wir hier mitten in der Nacht anfangen zu singen…“ „Also…ich denke die Reihenfolge ist ziemlich egal, machen wir die letzte Szene. Ach, wer könnte sich darüber beschweren deine wundervolle Stimme zu hören, Masa-chan?“ „Hör auf mir zu schmeicheln, ich bin ‚der Tod‘, du musst mir widerstehen!“, scherzte Haruno. „Ich glaube nicht, dass ich das kann…“, entgegnete Sena und blickte Osa verträumt an. Sie sah sie vor sich in ihrer schwarz-roten, glitzernden Kleidung, der blassen Schminke und den silbernen zum Zopf gebundenen Haaren, vom Otokoyaku-Endtanz, bei dem sie den Anfang zusammen eröffnet hatten… „Nicht träumen Asako!“, mahnte sie Haruno. „Ach, wie gern würde ich dich wieder als ‚der Tod‘ sehen…Das stand dir wirklich fabelhaft…“, schwärmte Sena. „Asako, wir sollten langsam anfangen, es ist schon spät…“, meinte Osa etwas ungeduldig. „Oh! Ja, in Ordnung, verzeih mir! Also…Ich stehe da und du dort drüben. So…Dann kommt die Musik…hmmmhmhmmm, du weißt schon…und du fängst an …“ Ohne zu zögern begann Haruno perfekt zu singen: „Ima koso omae wo, yomi no sekai e…“ Es war vollkommen anders als mit Ayaki zu spielen. Sena konnte perfekt einsteigen: „Tsurete itte yami…“ Osa fühlte sich durch den zauberhaften Gesang ihrer Geliebten besser als je zuvor in sie Szene ein und sang noch überzeugender weiter: „Futari kiri de oyoide…“ Dann drehte sie sich zu ihr und öffnete die Arme. Asako sah sie gerührt an und lief ihr entgegen. Sie fühlte sich, als wäre sie nach langer Zeit endlich zu Hause angekommen. Haruno umarmte sie innig, als hätte sie Jahre auf sie warten müssen. Dann sah sie sie an und beugte sich zu einem gespielten Kuss vor, schließlich probten sie. Doch Sena konnte den Abstand nicht ertragen, sie überwand die paar Zentimeter, die sie noch trennten und küsste Osa auf die Lippen. Diese erwiderte ihren Kuss ohne viel darüber nachzudenken. „Meine Elisabeth…“, hauchte sie in ihren Kuss hinein. Die Proben waren vergessen, sie konnten nicht voneinander lassen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)