Wem gehört mein Herz? von NekoTachi (OsaXAsako / AsakoXKiriyan) ================================================================================ Kapitel 4: Die zweite Hauptrolle -------------------------------- Diese erste Shinjin Koen Hauptrolle sollte nicht lange die einzige für Osa bleiben. 1997 spielte sie, endlich alleine, die Hauptrolle in „Hollywood Babylon“. Dieses Mal hatte auch Asako eine relativ wichtige Rolle, was ihr ein beinahe diebisches Vergnügen bereitete. Denn bei sich dachte sie, es war als wäre Osa schon Topstar und sie ihre Nibante. Doch eigentlich stimmte das nicht. Sie hatte nur die drittwichtigste Otokoyaku-Rolle des Stücks, die zweitwichtigste hatte Asami Hikaru. Auch sie war mit Osa befreundet, die beiden waren gemeinsam in dieselbe Klasse gegangen und Asako war immer etwas eifersüchtig auf sie. Und nun hatte sie ihr auch noch ihre Rolle weggeschnappt. Schon in ihrem ersten Shinjin Koen Stück hatte Komu eine wichtigere Rolle an Osas Seite gehabt als Sena, dieser Umstand besorgte sie zunehmend. Was wenn Komu immer der Vortritt gegeben, und sie Harunos Nibante werden würde? Was würde dann aus ihr werden? Ob Asami dann auch als Freundin immer wichtiger werden würde für Osa, wichtiger als sie? Doch es machte keinen Sinn sich über solche Dinge Sorgen zu machen, Haruno verbrachte immer noch die meiste Zeit mit Asako. Seit ihrem Auftritt in „How to Succeed“ kam es Sena so vor, als wäre Osas Zuneigung ihr gegenüber gewachsen, was sie unbeschreiblich glücklich machte. Nachdem ihr dieser Gedanke gekommen war, hörte sie auf zu grübeln und steckte ihre Nase wieder in das Skript, das sie auswendig lernen musste. Da sie nun wichtigere Rollen zu spielen hatte, im Shinko, wie auch im normalen Stück, musste sie natürlich mehr Zeit aufwenden, um alles gut einzustudieren. Kurz blätterte sie an den Anfang und sah die Besetzung noch einmal durch, bis ihr ein bestimmter Name ins Auge fiel. Kiriya Hiromu. Sie hatte seitdem diese sie angesprochen hatte, keinen Gedanken mehr an sie verloren. Dieses Mal hatte sie keine so wichtige Rolle zugeteilt bekommen. „Nun ja, das wird Masa-chan wohl freuen“, dachte Sena. Ihr war es im Grunde völlig egal. Sie lenkte ihre Gedanken wieder ihren Textpassagen zu. Haruno war etwas durcheinander. Sie versuchte sich, allein auf ihrem Zimmerboden sitzend, auf ihr Skript zu konzentrieren, doch irgendwie wollte es ihr nicht richtig gelingen. Immer wenn sie über den Namen des Charakters, den Sena spielen würde stolperte, brachte sie das völlig aus dem Konzept. „Mist, was ist nur mit mir los?!“, dachte sie sich verärgert. Nun hatte sie endlich ihre Hauptrolle, außerdem sichergestellt, dass Asako sich mit ihrer eigenen Rolle beschäftigte und konnte sich trotzdem nicht sammeln. Ihre Gedanken schweiften immer wieder auf den Abend zurück, als Asako sie umarmt und geküsst hatte. Sobald sie daran dachte, fühlte Osa wie ihr Gesicht heiß wurde und ihre Hände anfingen zu schwitzen. Sie stand rasch auf, wischte den Schweiß an ihrer Hose ab und ging zur Beruhigung im Raum auf und ab. Das konnte doch nicht passieren, nicht gerade ihr? Sie war sich sicher gewesen, kein solches Interesse an Frauen zu haben… Bei den vielen Mädchen die sie bewunderten, regte sich nichts in ihr, außer vielleicht etwas Stolz, aber hauptsächlich Gleichgültigkeit. Doch bei Asako war es anders. Masako liebte es sie um sich zu haben, sie strahlen zu sehen wenn sie sich trafen, von ihr angehimmelt zu werden. Sie konnte sich gar nicht mehr vorstellen wie es ohne sie wäre, wo Osa doch eigentlich eher der einzelgängerische Typ war… Da fiel ihr ein, dass sie ja noch eine Freundin hatte. Sie brauchte unbedingt jemanden zum Reden, also rief sie Komu an. Sie wusste dass sie ihr vertrauen konnte, wenn es um solche Dinge ging. düüt…düüt…düüt… Haruno hasste das Warten darauf, dass jemand abhob und das nervige Geräusch davor. „Hallo?“ „Komu-chan? Ich bin‘s, Masako! Ehm, ich muss mir dir reden…“ „Was gibt’s denn? Schieß los!“ Das mochte Osa so sehr an ihr. Diese offene, direkte Art. „Also, Folgendes…ich weiß nicht so recht wie ich es sagen soll… Es geht um Asako…“ „Hat sie dir etwa endlich ihre Liebe gestanden?“ „…Was??“ Osa war geschockt. „War nur ein Scherz, sie hat vermutlich nicht mal selbst bemerkt, dass sie in dich verschossen ist, also keine Sorge. Spaß beiseite, was ist denn mit Asako?“ „…Meinst du echt, dass sie in mich verliebt ist?“ Asami merkte Osas unsichere Stimme und wurde daraufhin ernster. „Also…ja, naja, das ist doch ziemlich offensichtlich, oder etwa nicht? Warum? Stört es dich?“ „N-nein, das ist es nicht…nur… Bist du ganz sicher?“ Hatte sie tatsächlich Chancen bei Asako? „Warum fragst du mich das? Moment. Du bist doch nicht etwa…?“ „…“ „Tatsächlich? Du? Miss-Ich-verliebe-mich-niemals? Du hast dich in dein Anhängsel verguckt??“ Haruno merkte wie ihr Gesicht rot anlief. „Sie ist nicht mein Anhängsel! Sie ist…“, ihr fehlten die Worte. „Ach herrje, also meinst du‘s ernst? Nun ja, über so etwas würdest du wohl nie scherzen, was? Und was hast du nun vor?“, nun klang Komu neugierig und belustigt. „Was soll ich schon vorhaben? Ich muss meine Rolle lernen…“ „Ich meine wegen Asako? Wirst du es ihr sagen?“ „Ich weiß nicht…nein…ich glaube nicht… ich kann sowas nicht…“ „Also wirklich! Da sehen wir ständig zu wie Liebesszenen gespielt werden, und du weißt nicht was zu tun ist? Du bist doch Schauspielerin, lass dir was einfallen!“ „Das sagt sich so einfach… Im echten Leben ist das etwas anderes…“ Komu seufzte laut. „Soll ich dir irgendwie helfen?“ „Wie denn?“, fragte Osa ungläubig. „Nun ja, ich könnte dafür Sorgen, dass Asako mitbekommt was in dir vor geht.“ Haruno konnte Komus verschwörerisches Grinsen geradezu vor sich sehen. „Keine Ahnung…nein, lieber nicht… Ich muss noch darüber nachdenken. Vielleicht geht es ja vorbei? Ich muss mich auf die Arbeit konzentrieren…“ „Arbeit, Arbeit, ich kann‘s nicht mehr hören! Du solltest dich auch mal etwas gehen lassen!“ Das prädigte Komu ihr seit Jahren. „Schaun wir mal…Ich überlegs mir, ok?“ „Versprochen?“ „Versprochen.“ „Nun, das ist ja mal ein Wort aus dem Munde des Workaholic Haruno Sumire! Ich wünsch dir viel Glück, Masa-chan!“ „…Danke, Komu-chan. Ich leg dann mal auf…“ „Ist gut, bis dann!“ Klick Osa machte es sich wieder auf dem Boden bequem und dachte nach. War Asako tatsächlich verliebt in sie? Sie hatte es immer für einfache Bewunderung gehalten, aber vielleicht steckte ja wirklich mehr dahinter…Zumindest war Haruno nun etwas beruhigter, also begann sie endlich damit, ihr Skript ordentlich zu üben, und verspürte nun nur mehr ein Glücksgefühl, wenn sie wieder den Namen von Asakos Rolle entdeckte... Der Abend der Premiere kam schneller als gedacht, Asako und Osa hatten sich ausreichend vorbereitet, wenn auch ungewohnter Weise öfters alleine als zu zweit. Haruno hatte die Zeit zum Nachdenken genutzt. Sie hatte für sich beschlossen, dass es nicht nötig war, Asako ihre Gefühle zu gestehen. Sie sagte sich, es würde ihr genügen zu wissen, dass Asako sie liebte, und sie mit ihr zusammen sein könnte, wenn sie nur wollte. Doch Freunde zu bleiben schien ihr einfacher und deshalb die bessere Entscheidung zu sein. Und wenn Komu Recht hatte, wusste Sena selbst nicht, was ihre eigenen Gefühle zu bedeuten hatten, also war sie wohl auch mit der jetzigen Situation zufrieden. Irgendetwas daran zu ändern, könnte nur ihre Beziehung gefährden. Als sie beide nebeneinander hinter der Bühne auf ihren Auftritt warteten, kam Komu an ihnen vorbei. Sie sagte: „Na, wie geht’s?“, ohne auf eine Antwort zu warten und zwinkerte Osa vielsagend zu, bevor sie zu Masae ging, die die weibliche Hauptrolle spielen würde. Sena missinterpretierte das als Geste einer Vertrautheit, die sie mit ihrer Freundin nicht teile und starrte ihr missmutig hinterher. Osa schüttelte nur den Kopf und lächelte Asako unsicher an. „Alles klar? Wir schaffen das schon!“, sagte sie zur Aufmunterung. „Aber natürlich.“, meinte Sena nur und erwiderte ihr Lächeln. Das Stück lief ohne größere Probleme und war ein großer Erfolg. Als sie am Ende in einer Reihe standen, um sich zu verbeugen, wäre es Asako jedoch lieber gewesen neben Osa und nicht neben Komu zu stehen. Doch dagegen ließ sich nichts machen. Sie war dennoch überglücklich und konnte kaum ihre Augen von Osa lassen, die anmutig und stolz den Applaus entgegennahm und dem Publikum ihr schönstes Showlächeln schenkte. Als der Vorhang sich schloss, wendete sie sich jedoch sofort zu Asako und grinste sie breit an. Sena war wieder mal völlig hingerissen, lief ihr entgegen, obwohl sie kaum 2 Meter voneinander trennten und ließ sich überraschend von Osa hochheben und zweimal im Kreis drehen. Haruno war stärker als sie aussah. „Haha!! Masa-chaaan!!“, rief Sena während sie herumgewirbelt wurde. Als sie sie absetzte, umarmte Asako Osa wieder beglückt und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ja“, dachte sich Osa zufrieden, „das reicht mir vollkommen.“ Währenddessen beobachtete Kiriya von weitem unbemerkt das Szenario, und fühlte einen Stich in der Brust. Die Vertrautheit der beiden war nicht zu übersehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)