Wem gehört mein Herz? von NekoTachi (OsaXAsako / AsakoXKiriyan) ================================================================================ Kapitel 3: Kiriyas Sicht ------------------------ In Osaka aufgewachsen, war Kiriya Hiromu schon früh mit dem Takarazuka Revue in Berührung gekommen, und hatte sich seit ihrer Kindheit bemüht alles zu tun, um irgendwann selbst auf jener sagenhaften Bühne stehen zu können. Noch eine andere wichtige Tatsache führte dazu, dass sie der ausschließlich weiblichen Theatergruppe angehören wollte. Solange sie denken konnte, schwärmte sie nicht nur für Frauen, sie liebte sie. Die Vorstellung Seite an Seite mit anderen Frauen Liebesbeziehungen offen auf der Bühne leben zu können, und auch hinter der Bühne, wenn auch versteckt, waren eine große Motivation für sie. Schließlich war es immer noch sehr schwer für eine Lesbe in Japan frei zu leben. Das Takarazuka Revue bot seit jeher ein Refugium für jene Frauen, auch wenn viele nach ihrem Retirement dennoch durch den gesellschaftlichen und familiären Druck dazu gezwungen wurden zu heiraten und ein „normales“ Leben zu führen. Wenigstens durften sie einige Jahre während ihrer Zeit im Revue ihre Liebe leben, und schon allein das war für viele ein ausschlaggebender Grund, dem Revue beizutreten. Doch das war Kiriyan nicht genug. Sie wollte keine Lüge leben, und hatte die Hoffnung, dass die Lage sich bis zu ihrem Retirement verbessern würde, das konnte schließlich noch mindestens zehn Jahre dauern. Ihre Aufnahmeprüfung bestand sie auf Anhieb, alle Lehrer waren begeistert von ihr. Wie vorauszusehen war, schloss sie die Music School als Klassenbeste ab und brillierte schon bald darauf in ihrer ersten Shinjin Koen Hauptrolle. Doch schon kurz nach ihrem Beitritt zu Hanagumi, war etwas noch Aufregenderes passiert. Sie hatte sich auf den ersten Blick in eine andere Takarasienne verliebt, eine schöne Otokoyaku namens Sena Jun, wie sie bald herausfand. Sie hatte schon ein paar Jahre mehr Bühnenerfahrung als Kiriya, dennoch würde Sena eine weniger wichtige Rolle spielen als sie selbst, bei ihrer ersten Shijin Koen lead, wofür sie sich etwas schämte. Sie hatte Angst, Asako würde einen Groll gegen sie hegen, doch wie sich herausstellte, nahm sie sie kaum wahr, was fast noch schlimmer war. Jeder konnte ihr ansehen, dass sie völlig eingenommen von ihrer Freundin Haruno Sumire war, die Kiriyas erste Haupttrolle mit ihr teilte. Offensichtlich war es Osa gar nicht Recht ihre Rolle mit Kiriya zu teilen, denn hin und wieder merkte sie wie Haruno sie missgünstig musterte, wenn sie glaubte die Jüngere würde es nicht merken. Kiriya hingegen hegte keine negativen Gefühle gegenüber Osa. Sie wirkte zwar etwas abgehoben und eine Spur zu stolz für ihren Geschmack, doch eigentlich war sie einfach nur eifersüchtig auf sie, die ständig Asakos Aufmerksamkeit bekam. Wie glücklich sie sich doch schätzen konnte… Kiriya beobachtete Asako oft unauffällig, wenn diese gerade durch Haruno abgelenkt, oder in ihr Skript vertieft war. Auch nach ihrem Auftritt ergab sich die Gelegenheit dazu, da Sena gerade hinter der Bühne stand und sich das Stück von der Seite her ansah. Ihr verträumter Blick war wunderschön. Wie sie hin und wieder sanft lächelte ließ Kiriyas Herz schneller schlagen. Sie war das schönste Mädchen, das sie je gesehen hatte. Dennoch hatten sie bisher kaum ein Wort miteinander gewechselt, was Kiriya ziemlich zerknirschte, schließlich wünschte sie sich so sehr Asako näher zu kommen. Das stellte sich allerdings als schwierig heraus, da Osa und Sena ständig zu zweit herum hingen, und Kiriya Harunos Abwehr gegen sich spürte. Sie wollte jedoch nicht aufgeben und versuchte nach ihrem Auftritt, Asako anzusprechen. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals, während sie sich ihrem Schwarm langsam näherte. Offensichtlich zu langsam, denn als sie begann zu sprechen, erschrak Sena fürchterlich, da sie gerade wieder einmal damit beschäftigt war, sich auf Osa zu konzentrieren. Leider konnte Kiriya das gut nachvollziehen, ging es ihr doch ähnlich mit Asako. Sie spürte die Eifersucht in sich hochbrodeln. Schnell entschuldigte sie sich, aber merkte gleich, dass Sena nicht ganz bei ihr war. Das hätte sie sich denken können… Sie war enttäuscht und ärgerte sich etwas über sich selbst, ließ es sich aber nicht anmerken. Scheinbar gelassen, sprach sie ein unverfängliches Kompliment aus und verabschiedete sich gleich darauf. Doch nachdem sie sich umgedreht hatte, verzog sie peinlich berührt das Gesicht. Zumindest hatte sie es geschafft sie anzusprechen, das war doch schon etwas. Kurz warf sie noch einen Blick zurück, doch Senas Aufmerksamkeit galt wieder der Bühne, auf der Osa spielte. „Hab ich mich etwa in die Falsche verliebt…?“, dachte Kiriya besorgt. Doch dann schüttelte sie den Kopf. „Gegen die Liebe kann man nicht ankämpfen.“ So nahm sie sich vor die Hoffnung noch nicht aufzugeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)