Slayers Challenge von Geki ================================================================================ Kapitel 9: Die Wahrheit ----------------------- >>Warum nannte er dich ,,Drachentöter''?« fragte Shuri Xellos, welcher wie angewurzelt auf der Brücke stand. »Was hat das zu bedeuten? Xellos! Antworte mir!!« schrie Shuri den Priester an. Doch Xellos machte keinerlei Anstalten, der Bogenschützin zu antworten. Stattdessen blieb er auf der Brücke stehen und sah nach unten. Hätte Zelgadis Shuri nicht zurückgehalten, wäre sie losgestürmt und hätte Xellos eine gescheuert. Lina versuchte Shuri die Situation zu erklären »Nun... Emerald hat nicht ganz unrecht... Xellos ist tatsächlich ein Drachentöter. Vor 1013 Jahren, währende des Kōma Krieges, tötete Xellos eigenhändig tausende von schwarzen und goldenen Drachen. Zumindest hat uns das Milgazia erzählt, als wir im Tal der Drachen waren. Ich vermute, dass Emerald ebenfalls am Kōma Krieg teilgenommen, sich jedoch rechtzeitig in Sicherheit gebracht hat.« »Aber das ist doch nicht möglich... Ich meine... wie soll ein normaler Mensch genügend Macht haben, um alleine tausende Drachen zu töten UND 1013 Jahre zu überleben??« platzte es aus Shuri heraus. Zelgadis antwortete, kühl wie immer, »Nun, Xellos ist kein Mensch, er ist ein Mazoku. Ein mächtiger dazu. Ich denke, das dürfte so einiges erklären.« Xellos drehte sich um und wankte zu seinen Begleitern. Als der Priester wieder festen Boden unter den Füßen hatte und direkt vor den Slayers stand, sackte er zusammen. Der Priester stützte sich mit den Händen am Boden ab. Er hatte seine Augen weit geöffnet und ließ den Kopf hängen. Eine große Menge an Erinnerungen an das grausame Massaker, welches er vor 1013 Jahren während des Kōma Krieges angerichtet hatte, gingen ihm durch den Kopf. Es waren so viele, dass es dem Priester unmöglich erschien, sie zu ordnen oder gar zu verdrängen. Er konnte etwas fühlen. Etwas, was sich schrecklich anfühlte. Er hatte tausenden Lebewesen den Tod gebracht. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Moment. Konnte ein Mazoku überhaupt so etwas wie ein schlechtes Gewissen haben? Doch er wurde aus seinen Gedanken gerissen: »Xellos? Xellos, was ist mit dir?« fragte eine, dem Priester wohlbekannte, Mädchenstimme besorgt. Xellos brauchte noch nicht einmal den Kopf zu heben, um zu wissen, wem die Stimme gehörte: Shuri. Sie hatte sich vor Xellos hingekniet, ihre Hände auf seine Schultern gelegt und leicht daran gerüttelt. Sie wollte ihn wachrütteln. Es half: Xellos erwachte aus seiner Trance und hielt sich mit einer Hand den Kopf. Diese Erinnerungen hatten ihm starke Kopfschmerzen bereitet. Shuri nahm Xellos' Arm und legte ihn sich um die Schulter, um den Priester zu stützen. Dann wurde sie ernst. »Xellos geht es anscheinend sehr schlecht. Das könnten Auswirkungen von Emerald's Urteil sein. Wir sollten Xellos am besten zu Emerald bringen.« »Aber Shuri. Warum sollte Emerald Xellos helfen?« fragte Gourry. Shuri antwortete »Ganz einfach: Emerald hat Xellos diesen Fluch auferlegt, also weiß er auch, wie man ihn bricht.« Und so begab sich die Gruppe zum Berg Schlafender Drache, um Xellos zu heilen. Währenddessen wurden sie in einer anderen Dimension im Reich des Lichtes beobachtet: Von einem weißen Drachen, einem alten Mann, einer Meerjungfrau, einem Mädchen und einem Krieger. Allesamt trugen sie schneeweiße Engelsflügel auf dem Rücken. Der Drache hockte auf einer Art Thron. Der alte Mann fragte den Drachen »Hikari, bist du sicher, dass es sich dabei um dieses Mädchen handelt? Ich meine: Sie hilft einem Mazoku. Einem Mazoku!!« Doch die Drachin antwortete sanft »Valos, ich verstehe deine Zweifel, doch seit Tsumara's Ableben müssen wir uns auf jedes Zeichen, das uns ihr Geist setzt, vertrauen. Ich bin mir sicher, das Tsumara's Geist die richtige Entscheidung getroffen hat. Dieses Mädchen macht mir einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck.« Valos nickte. Wieder zurück bei den Slayers: Auf ihrem Weg nach oben wurden sie von einigen Mittelklasse-Monstern angegriffen, welche vermutlich nur verhindern wollten, dass Emerald's Schlaf gestört würde. Die Slayers wehrten sich mit schwachen Zaubern wie Lichtpfeil. Das hatte einen einen Grund: Sie waren schon sehr weit gekommen und um sie herum war alles voller Schneeund Eis. Sie wollten auf keinen Fall riskieren, eine Lawine auszulösen und unter den Schneemassen begraben zu werden. Nach einem beschwerlichen Aufstieg erreichten sie endlich die Bergspitze und staunten über das Bild, welches sich ihnen dort bot: Der Berg war in Wirklichkeit ein riesiger Krater in dessen Mitte sich eine Art Insel aus Eis befand. Man konnte die Insel nur durch eine Brücke aus Eis betreten. Auf der Insel befand sich ein riesiger, schneeweißer Tempel, der vermutlich auch aus Eis war. Die Slayers überquerten die Eisbrücke und standen vor dem Tempel. Jetzt erst erkannte man, das das Gebäude mit Drachenstatuen aus Eis und bunten Kristallfenstern geschmückt war. Seltsamerweiße war das Innere des Tempels nur ein einziger runder Raum. In der Mitte des Raumes befand sich eine Skulptur, die zwei unregelmäßig ineinandergeschlungene Eissäulen darstellte. Die Skulptur ging bis zur kuppelförmigen Decke des Tempels und verdeckte die Treppe, die sich dahinter befand. Auf dem Boden und an der Innenseite der Kuppel waren filigrane Mosaike aus blauen, violetten und silbernen Kristallsplittern. Die Slayers gingen die Treppe hinauf und fanden sich in einem ebenfalls runden Raum wieder. Die Eisskulptur schien durch den gesamten Tempel zu gehen. Das einzige, was diesen Raum von dem anderen unterschied war, dass er etwas kleiner war als der vorherige uns das das Mosaik anders aussah. Eine weitere Treppe führte nach oben. Als sie diese erklommen hatten, befanden sie sich wieder in einem runden Raum. An der Stalle, an der sich in den anderen Räumen die Eisskulptur befand, war eine Art riesige Schale aus Kristall. In der Schale befand sich etwas Wasser und darüber schwebte ein goldenes Licht. »Das muss Emerald sein. Vermutlich schläft er.« sagte Gourry. Shuri stellte sich mit Xellos vor das Licht und rief »Hey. Emerald. Raus aus den Federn.« Der Drache erschien und gähnte erst einmal. »Wer wagt es... Oh. Ihr seid es. Die Kinder von neulich.« »Emerald, Ich bitte dich. Bitte heile ihn.« bat Shuri. Doch der mächtige Drache dachte nicht einmal daran. »Pah! Warum sollte ich ihm helfen? Ausgerechnet ihm einem... einem Mazoku!« das letzte Wort schien er regelrecht auszuspucken. Es war Emerald deutlich anzuhören, dass er die Mazoku abgrundtief hasste. Doch er schien langsam nachzugeben. »Wenn ich mich weigere, ihm zu helfen, werdet ihr meinen Tempel nicht mehr verlassen. Habe ich Recht?« Die Mienen der Slayers hellte sich auf. Shuri nickte. Emerald begann plötzlich grün zu leuchten. Als das Licht verblasste, stand ein junger Mann mit langen schwarzen Haaren vor ihnen. Er trug einen beigen Mantel mit einem roten Bauchband und dunkelgrüne Hosen. Um seinen Hals hatte er ein grünes Halstuch und an seinem Gürtel war ein Schwert befestigt. »Nun denn. Ich werde den Fluch von ihm nehmen. Aber nur, weil du mich so nett darum bittest, Shurika 'l Tsumara.« sprach Emerald und hielt seine Hände vor sich... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)