Diego, der Faulpelz von Sen-San ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die Sonne sendet ihre Strahlen durch das Fenster. Die dunklen Gardinen waren nicht zugezogen. Diego war ziemlich spät zu bett gegangen und vergessen, sie zuzuziehen. Nun rächt es sich. Die Sonnenstrahlen dringen durch das Fenster direkt auf das Gesicht des jungen Mannes. Die Wärme kitzelt seine Nase. Um sich von den Strahlen zu verstecken, verkriecht er sich unter seine Decke. Doch nicht für lange. Schon kommt Maria herein und öffnet das Fenster. Frische Luft soll in das Zimmer kommen. “Wach auf, Diego! Die Sonne scheint schon. Außerdem wartet Lolita unten auf dich.“ “Mmhhh...“ sollte Diegos Meinung äußern. Aber die recht kräftig gebaute Haushälterin akzeptierte diese `Antwort´ nicht und schnappte sich die Bettdecke. Mit einem Ruck zog sie sie weg. Diego lag nun ohne die warme Decke in seinem Bett. Völlig verschlafen sah er sie an. “Warum muss ich schon aufstehen, Maria?“ “Weil du Lolita versprochen hast, heute mit ihr in die Stadt einkaufen zu gehen! Also steh endlich auf.“ Maria ging dann aus dem Zimmer und Diego quälte sich müde aus seinem Bett. Es dauerte nicht lange und Bernard kam in das Zimmer. “Guten Morgen, Diego“ begrüßte er den Mann fröhlich. Dieser aber wandte sich langsam um und schaute den kleinen Jungen müde an. “Warst du etwa so lange wach? Hatte Zorro so viel zu erledigen?“ “Ja.“ gähnte Diego. Dann zog er sich endlich an und ging nach unten. Dort wartete schon Lolita auf ihn. Ihre Arme in die Hüften gestemmt wartete sie auf ihn. “Du hast mir versprochen, dass wir heute einkaufen gehen. Du hast gesagt, du kommt mit. Und was ist jetzt? Ich muss warten bis der Herr endlich mal wach wird! Du bist ein Faulpelz!“ regte sich die blonde junge Frau auf. “Tut mir ja leid. Ich bin einfach nicht aufgewacht.“ “Das habe ich bemerkt. Maria musste dich aus den Federn jagen!“ Die junge Frau griff nach dem Arm des Mannes und zog ihn mit sich. Draußen angekommen trafen sie auf Bernard. Lolita begrüßte ihn und zog Diego dann weiter mit sich. Der kleine Bernard schaute nur hinter den beiden her. “Der arme Diego.“ meinte er nur. Einige Hundert Meter weiter ließ sie Diego endlich los. Nun konnte er alleine gehen. Wütend lief sie neben ihm her. Diego wusste, dass Lolita nun nicht ansprechbar war. Auch nicht, wenn er sich entschuldigen wollte. So gingen sie ohne auch nur ein Wort zu sagen, in die Stadt. In dieser änderte sich die Stimmung von Lolita schlagartig. Sie war wieder fröhlich. Sie zog Diego mit sich in jeden Laden, der ihr gefiel. Anfangs musste Diego die Einkäufe bezahlen. “Wieso denn ich?“ “Weil du mich so lange warten ließest!“ keifte sie ihn an. Eingeschüchtert gehorchte er dann doch. Der arme Diego musste alle Einkäufe auch noch tragen. Schließlich war er nicht umsonst mitgekommen. Lolita beachtete ihn kaum. Er war heute ihr Packesel. So verbrachten die beiden Stunden in der Stadt. Der Einkaufsberg wurde größer und größer. Der junge Mann hatte immer mehr Probleme ordentlich zu laufen und niemanden zu rammen. Irgendwann war der Berg so groß, dass Diego nicht mehr darüber schauen konnte und blind lief. Er versuchte zwar immer an den Seiten vorbei zu schauen, aber es gelang ihm kaum. “RUMMS!“ machte es. Schnell wandte sich Lolita nach hinten um. Vor ihr saß Diego auf dem Boden und all ihre Einkaufstüten und Schachteln waren auf dem Boden verstreut. Der junge Mann war gestolpert und hingefallen. Aber statt böse zu sein, lachte Lolita nur. Sie fand es äußerst komisch. Diego aber saß dort wie ein Idiot. Er stand auf und packte wieder alle Sachen zusammen. Dann gingen sie etwas Essen. Diego bezahlte. Schließlich war er ein Gentleman. Sie unterhielten sich über alles mögliche. Eine Weile spätermachten sie sich dann wieder auf dem Heimweg. Der späte Nachmittag ging schon zu Ende. In der Residenz der de la Vega´s angekommen, lud Diegos Vater die junge Frau zum Abendessen ein. Lolita nahm dankend an. So aßen alle zu Abend und dann fuhr Lolita mit ihrer Kutsche nach Hause. Bernard begleitete sie. Allerdings nicht ganz freiwillig. Der Junge wusste nur zu gut, wie sie fahren konnte. Manchmal fuhr sie schlimmer als ein Mann. Nachdem Diego half den Tisch abzuräumen, ging er in sein Zimmer. Er las ein Buch. Am späten Abend löschten alle das Licht und gingen schlafen. Nur Diego nicht. Er öffnete eine geheime Tür hinter seinem Bücherregal und ging eine lange Steintreppe hinunter. Unten angekommen, wartete ein weißes Pferd auf ihn. Diego zog schwarze Kleidung, die dort lag, an. Plötzlich hörte er Schritte die Treppe hinunter kommen. Diego versteckte sich und ein Schatten erschien auf dem Boden. Auf einmal kam Bernard nach unten. “Was machst du hier, Bernard?“ “Ich will dir helfen.“ grinste der Junge. “Aber das ist viel zu gefährlich!“ “Der kleine Zorro fürchtet keine Angst. Ich helfe dir und damit basta!“ Eigentlich wollte Diego dagegen reden, aber er wusste, dass Bernard seine Meinung nicht ändern würde. So ließ er ihn mitkommen. Der kleine Junge zog ebenfalls seine schwarzen Sachen an, die dort langen, und so ritten sie in die Nacht, um Gutes zu tun. Auch am nächsten Morgen wird Diego wieder müde sein. Das war ihm klar. Und ihm war auch klar, dass alle sagen würden, er sei ein Faulpelz und würde den ganzen Tag nur schlafen und faulenzen. Es war Diego egal. Er tat in Verkleidung des Zorro Gutes. Es war ihm lieber, die anderen glauben er sei ein Faulpelz als das sie die Wahrheit wüssten. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)