Second World von Koenigsberg (pRussia - Wenn du nicht mehr weißt, welche Welt die wahre ist.) ================================================================================ Kapitel 1: Zwei Menschen ------------------------ Gilbert legte den Lappen zur Seite, mit dem er sich seine schmutzigen Hände abgewischt hatte. Grinsend betrachtete er seine getane Arbeit. Dieses Auto war einfach großartig, na gut, er selber hätte diesen seltsamen ‚I am the Hero‘ Schriftzug weggelassen, aber vom Wagen her war dieses Fahrzeug 1A. Eines der neuesten Modelle von einer top Marke und soweit getuned wie es die Gesetze erlaubten. Es war ein hammer Gefühl darin zu sitzen und zu fahren, auch wenn es nur die 10m vom Hof bis in die Werkstatt waren. Der Besitzer, ein gewisser Mr. Jones, er bestand darauf mir ‚Mr.‘ Und nicht mit ‚Herr‘ angesprochen zu werden, brachte ihn öfters her, meistens um Kleinigkeiten zu reparieren oder auszubessern. Der Kerl war zwar irgendwie seltsam und vor allem laut, aber dennoch fand Gilbert ihn lustig. Im Gegenzug zu seinem Chef, Ivan Braginsky, er hasste ihn, musste aber trotzdem höflich sein, immerhin war er ein guter Kunde. Die Frage, die Gilbert sich immer wieder stellte, wenn er Mr. Jones Wagen in den Hof fahren sah, war: warum kam er immer wieder? Er war offensichtlich, dass er seinen Chef genauso wenig leiden konnte, wie dieser ihn. Wahrscheinlich wollte er einfach nur mit seinem tollen Wagen angeben. Letzten Endes war es Gilbert aber auch egal, er machte einfach seine Arbeit, so wie er es auch dieses Mal getan hatte und nun war er auf dem Weg zu Ivans Büro. „Hey, du Saufkopf, ich bin mit dem Auto von Mr. Jones fertig.“ Grinsend sah er in das genervte Gesicht seines Chefs und wusste, dass er nicht wegen der scherzhaft gemeinten Beleidigung so drauf war sondern einzig und allein wegen der Erwähnung dieses Namens. „Zieh doch nicht so ein Gesicht, das gibt nur hässliche Falten“ meinte er und zog Ivans Mundwinkel mit zwei Fingern nach oben. Doch dieser schlug die Hand weg, zog ihn stattdessen an den Haaren zu sich und drückte ihm verlangend seine Lippen auf. Gilbert erwiderte den Kuss und als sie sich voneinander lösten lag immer noch ein breites Lächeln in seinem Gesicht. „Wenn du schlechte Laune hast kannst du ja richtig verlangend sein… Das gefällt mir.“ Er kicherte leise, sah das gierige Funkeln in Ivans Augen. Ivan, der größer und auch etwas älter war als er selber, stand nun von seinem Stuhl auf, die Hand noch immer in seinem Haar und den Blick auf seinen Schreibtisch gerichtet, in der Überlegung ob die Papiere die darauf lagen wichtig waren oder ob er sie einfach zur Seite schieben konnte, damit ein gut gebauter Körper anstelle dessen darauf Platz finden konnte. Doch bevor er diese Tat umsetzen konnte hatte sich Gilbert aus seinem Griff befreit und war außer Reichweite getreten. Er lachte. „So sehr es mich auch reizt, aber nein! Ich hol mir jetzt ‘nen Kaffee, willst du auch einen?“ Ivan schien im ersten Moment überrascht, dann schüttelte er anscheinend leicht beleidigt den Kopf. „Ich will keinen.“ Ich will dich. Das waren die unausgesprochenen Worte, die Gilberts Grinsen nur noch breiter werden ließen. „Vielleicht später.“ Meinte er und ging dann wieder aus dem Büro und aus dem Gebäude um sich 100m weiter beim Bäcker einen Kaffee zu holen. Ivan Braginsky konnte manchmal ein richtiger Kindskopf sein. Im Allgemeinen war er vielseitig, er konnte kindisch sein, aber auch todernst, er konnte total selbstlos und wann anders total egoistisch sein, meistens war er höflich, aber er konnte auch gemein werden. Er konnte richtig gruselig sein, auch wenn er fast immer ein Lächeln im Gesicht hatte. Er war groß, mit 26 zwei Jahre älter als Gilbert und seit 2 ½ Jahren gehörte ihm die Autowerksatt ‚Drive Drive Repairs‘, die er von seinem Vater übernommen hatte als dieser gestorben war. Seine Eltern kamen aus der ehemaligen Sowjet Union, sie waren aber nach deren Auflösung mit ihren drei Kindern nach Deutschland gekommen. Russisch sprach Ivan nicht, höchstens ein paar Standartwörter, die fast jeder kannte, wie ‚Ja‘, ‚Nein‘ und ‚Hallo‘. Seine beiden Schwestern, so empfand zumindest Gilbert, waren beide ein wenig seltsam; Katerina, die chronisch pleite war, wofür zur Hölle gab diese Frau so viel Geld aus? Und Natascha mit ihren Bruderkomplex, sie konnte auch richtig unheimlich werden. Soweit Gilbert mitbekommen hatte war sie schon des Öfteren wegen Handgreiflichkeiten verhaftet worden, sie hatte mehrere Personen mit einem Messer bedroht und angegriffen. Eine kleine Narbe zierte dank ihr auch Gilberts Oberarm. Aber attraktiv waren sie, beide, das musste wohl in der Familie liegen. Die Eltern hatte Gilbert zwar nicht mehr kennenlernen können, aber Ivan hatte ihm mal Fotos gezeigt. Er hatte vor einem Jahr bei Ivan angefangen, er hatte dringend Geld gebraucht, weil sein Bruder ihn aus der Wohnung geschmissen hatte. Angeblich weil er zu unordentlich war und Ludwig immer hinter ihm her putzen musste. Aber Gilbert war sich sicher, dass er andere Gründe hatte, wie zum Beispiel die Kleine aus Italien: Felicia, eine süße kleine Brünette, die es seinem Bruder wohl richtig angetan hatte. Auf jeden Fall musste er sich eine eigene kleine Wohnung suchen und hatte den Job in der Werkstatt angenommen. Anfangs hatte er ein paar Schwierigkeiten mit Ivan gehabt, er war halt ein temperamentvoller Mensch und hatte Schwierigkeiten damit seine Klappe zu halten. Er war übertrieben eingebildet, egoistisch, rüpelhaft, aber er konnte auch hilfsbereit und nett sein, wenn er es denn wollte. Sie hatten sich oft in die Haare gekriegt und Gilbert wusste nicht mehr wie oft Ivan ihm gedroht hatte ihn zu kündigen, aber er hatte es nie getan, irgendwie hatten sie doch gegenseitig Gefallen aneinander gefunden. Seit einem halben Jahr waren sie nun zusammen. Gähnend stand er beim Becker an der Theke und besah sich das Angebot, bestellte am Ende aber doch nur einen Kaffee. Er hatte schlecht geschlafen die letzte Nacht, er hatte seltsam geträumt. Er war gerannt, die ganze Zeit. Er wusste aber nicht warum. War er vor etwas weggelaufen? Musste er schnell an einem Ort sein? Er wusste auch nicht wo er gewesen war, seine Umgebung war seltsam verzehrt gewesen, er hatte nichts erkennen können. Irgendwann noch mitten in der Nacht war er aufgewacht und hatte sich total erschöpft gefühlt, so als ob er wirklich gerannt wäre. Er hatte versucht wieder einzuschlafen, hatte sich unzählige Male in seinem Bett rumgerollt, doch der Traum wollte ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen und er fiel lediglich in einen leichten Dämmerschlaf. Am nächsten Morgen war er dementsprechend müde gewesen, sowie jetzt immer noch und hatte sich schon auf dem Weg zur Arbeit zwei Becher des koffeinhaltigen Getränks gegönnt. Zurück an seinem Arbeitsplatz sah er wie Ivan mit einem aufgesetzten Lächeln Mr. Jones zu seinem Auto führte. Er blieb stehen, trank seinen Kaffee, er würde warten bis dieser aufgedrehte Kerl weg war, es war nicht sonderlich lustig in ihre Streitgespräche hineinzugeraten. Jeder wollte ihn von seiner Meinung überzeugen und keinem durfte er widersprechen, dem einen nicht weil er ein guter Kunde war, dem anderen nicht weil er sein Chef und Partner war. Die beiden redeten miteinander, aber Gilbert verstand nicht worüber, das einzige was ab und zu bei ihm ankam war das Lachen von Mr. Jones. Eine kleine Weile später saß dieser in seinem Wagen und fuhr langsam vom Hof, von lauter Musik begleitet lehnte er sich aus dem offenem Fenster und winkte Gilbert überschwänglich zu. „See ya next time, Dude.“ Und dann war er weg. Gilbert ging das letzte Stück und begrüßte Ivan gut gelaunt mit einem „Hey Dude!“ Er wusste, dass er seinen Freund damit nur reizte, doch konnte er es einfach nicht lassen ihn zu ärgern. Den giftigen Blick ignorierend trank er seinen Becher leer, schmiss diesen weg und sammelte sein Werkzeug ein um sich wieder seiner Arbeit zu widmen. Ivan schien ihn stumm beobachtet zu haben, aber nach einer Weile schlangen sich zwei Arme um seine Brust und er zuckte kurz zusammen, lehnte sich dann an den größeren Mann hinter ihm. Er hatte eigentlich gedacht, dass er wieder in sein Büro gegangen war um irgendwelchen Papierkram zu erledigen. „Kommst du heute wieder mit zu mir?“ Der gebürtige Russe flüsterte in sein Ohr und Gilbert lief ein heißkalter Schauer über den Rücken als er die raue Stimme und den warmen Atem wahrnahm. „Liebend gerne doch.“ Er drehte den Kopf ein bisschen um in die Augen seines Freundes sehen zu können. „Ich hol nur noch ein paar Sachen von zu Hause, dann kann ich gleich ‘n paar Tage länger bleiben.“ Ivan strahlte richtig als er die Worte hörte, er war ein Mensch, der es hasste alleine zu sein. Gilbert war da anders, er war gerne auch mal alleine, dann konnte er die Ruhe genießen, die sein aufgedrehtes Wesen ihm und anderen Menschen sonst nicht gönnte, aber das hieß natürlich nicht, dass er keine Gesellschaft mochte, im Gegenteil, er liebte es Aufmerksamkeit zu bekommen, vor anderen anzugeben, Spaß mit Freunden haben oder es sich einfach in den Armen seines Freundes gut gehen zu lassen. Eben dieser ließ ihn nun wieder aus der Umarmung frei, wuschelte ihm durch die Haare und verabschiedete sich wieder in sein Büro. Gähnend wand sich Gilbert wieder dem Auto zu, das sollte er noch fertig bekommen vor Feierabend, dann würde Ivan ihn nach Hause fahren, er würde sich eine kleine Tasche packen und dann würden sie sich einen gemütlichen Abend machen, etwas essen und irgendwann würden sie schlafen gehen in Ivans großem, kuscheligem Bett. Ein Bett, das klang jetzt verlockend. Er rannte. Er rannte durch einen Wald, in der Ferne hörte er Schüsse und Schreie und über den Baumkronen sah er Rauch aufsteigen. Er musste weg, schnell, so schnell er konnte rannte er durch den Wald. Er hörte Schritte hinter sich, schnelle, schwere Schritte, die ihn verfolgten. Und von diesem Verfolger ging Gefahr aus, das spürte er. Er wusste nicht, wie lange oder wie weit er gerannt war als ihn plötzlich etwas Hartes in den Kniekehlen traf, seine Beine einknickten und er der Länge nach auf dem dreckigen Waldboden landete. „Endlich hab ich dich.“ Die Stimme klang bekannt und gleichzeitig so fremd. Er wollte sich wieder aufrichten, doch ein Knie in seinem Rücken und eine Hand, die seinen Kopf in den Matsch drückte, verhinderten dies. „Ich hab doch gesagt, du kannst nicht ewig weglaufen, irgendwann bekomm ich dich, ich bekomm sie alle.“ Ein dunkles Kichern war zu hören und jagte dem am Boden liegenden einen kalten Schauer über den Rücken. Sein Kopf war minimal zur Seite gedreht, so dass er nicht auf seiner Nase lag, aber aus dem Augenwinkel konnte er nicht erkennen, wer da über ihm kniete, er sah nur eine metallene Stange ein Stück neben seinem Kopf. „Las mich!“ Seine Stimme klang heißer, wahrscheinlich vom vielen laufen. Langsam versuchte er seinen Arm zu strecken, vielleicht konnte er die Stange erreichen, was ihm das nützen sollte wusste er nicht, Hauptsache irgendwas versuchen. Dieser Versuch wurde allerdings sofort mit einem Schlag auf die Schulter und einem schmerzhaften Ruck an seinen Haaren unterbunden. „Na na na, versuch nicht dich zu wehren, so machst du es dir nicht leichter.“ Leise und unheilvoll hörte er die Stimme dicht neben seinem Ohr. Es fühlte sich an als wolle der Mann hinter ihm ihm die Haare vom Kopf reißen, gequält hielt Gilbert die Augen geschlossen und gab ein paar schmerzerfüllte Laute von sich. „Ah, verdammt, lass los! W-was willst du von mir?“ Er hörte ein kurzes Gluckern, es sollte wohl ein Lachen sein, dann verschwand das Gewicht von seinem Rücken und er wurde mit einem Ruck herumgedreht. Nun konnte er in das Gesicht seines Angreifers sehen, in seine Augen. „Was ich will?“ Wieder dieses dunkle Kichern. „Dich! Ich will dich! Und nun habe ich dich. Endlich.“ Gilbert wirkte wie paralysiert, starrte den Mann über ihm einfach nur an. „Kommst du nun freiwillig mit oder muss ich dir erst wehtun?“ Die sanfte Stimmlage, das liebevolle Lächeln auf den Lippen, es wollte einfach nicht zu diesen Worten und den dunklen Schatten über den Augen passen. Es war unheimlich wie dieser große Mann so vor ihm stand, das Metallrohr drohend in der einen Hand, die andere Hand ausgestreckt um ihm aufzuhelfen. Es dauerte einen Moment bis Gilbert die Situation begriff, wobei er eigentlich überhaupt nichts begriff. Die dargebotene Hand ignorierend stand Gilbert langsam auf, den Blick immer auf den anderen gerichtet. Es war gefährlich hier, er war gefährlich. Er würde es niemals zugeben, doch es machte ihm Angst, diese Worte, es verwirrte ihn, diese Augen, es beunruhigte ihm zutiefst. Er wusste nicht, was er tun sollte, nicht, dass er viele Auswahlmöglichkeiten gehabt hätte. Er könnte die Hand des Mannes greifen, der ihm so bekannt vorkam, dass es die ganze Situation unrealistisch wirken lies. Aber das Gefühl der Angst, sein rasendes Herz bezeugten davon, dass das hier sehr wohl real war. Und so konnte er nicht anders handeln als seinem Instinkt zu folgen, die Hand, die gerade nach ihm greifen wollte wegzuschlagen, sich umzudrehen und zu rennen. Einfach rennen, um so schnell wie möglich so weit weg zu kommen wie möglich. Doch daraus wurde nichts, nach ein paar wenigen Metern schon jagte ein starker Schmerz durch seinen Körper und er ging erneut laut aufschreiend zu Boden. „Du entkommst mir nicht mehr. Du gehörst jetzt mir!“ Wieder das Kichern, kurz darauf ein Schlag. „Früher oder später wirst du das schon einsehen.“ Noch einmal holte er aus und das Rohr traf ihn an der Schulter. Er schrie, versuchte sich vor dem nächsten Schlag wegzudrehen und lag nun wieder auf dem Rücken, sah entsetzt zu dem Anderem auf. „Hör auf!“ Sein Atem ging schnell, gehetzt. „Hör auf! B-bitte Ivan.“ Ein neugieriges Funkeln hatte sich in die Augen des Größeren geschlichen. „Ivan hm?“ Er ließ das Rohr sinken, kniete sich über ihn und legte eine Hand auf seine Wange. „Ist das der Name den du mir geben willst, Pru-chan?“ Aus Gewohnheit lehnte er sich der Berührung entgegen, aber Ivans sonst so warme Hand war nun eiskalt. Es verwirrte ihn alles so dermaßen, die ganze Situation. Warum griff Ivan ihn an? Was sollte dieser seltsame Name? ‚Pru-chan‘. Warum reagierte er so seltsam auf seinen eigenen Namen? Oder war das hier gar nicht Ivan? Doch, er musste es sein. Er sah genauso aus und seine Stimme klang auch genauso wie immer, nur betonte er die Wörter ein wenig merkwürdig und rollte das ‚R‘ mehr als normal. Aber er musste es sein, diese Augen gab es nur einmal, Gilbert würde sie überall wieder erkennen, auch wenn der dunkle Schatten, der nun über ihnen lag sie bedrohlich wirken ließ. „Was ist los? Was ist mit dir? Was-“ Die Hand von seiner Wange hatte sich über seinen Mund geschoben, ein Zeichen dafür, dass er still sein sollte. „Ruhig, ganz ruhig.“ Als würde er mit einem verschreckten Tier oder kleinem Kind reden. „Es ist alles in Ordnung, jetzt da du endlich mir gehörst.“ Gilbert wollte den Kopf schütteln, er wollte etwas sagen, wollte fragen was für ein Mist Ivan da von sich gab, was hier los war, wo sie waren. Doch Ivan hielt seinen Kopf fest, ließ nicht zu, dass er verständliche Wörter hervorbrachte. Mit der anderen Hand, das Rohr hatte er mittlerweile zur Seite gelegt, strich er behutsam durch seine hellen Haare. „Ich kann verstehen, dass du aufgebracht bist, Pru-chan, immerhin hast du verloren, aber du wirst schon noch einsehen, dass es dir besser tut wenn du dich nicht gegen mich zur Wehr zu setzt.“ Wollte Ivan ihm etwa Angst machen? Beunruhigen tat ihn das Ganze, das metallene Rohr neben ihnen sprach für sich, ebenso der Schmerz in seinem Rücken und seiner Schulter, aber einschüchtern ließ er sich nicht so einfach und gefallen tat ihm das schon drei Mal nicht. Was auch immer Ivan damit bezwecken wollte, er würde nicht einfach so mitspielen und klein bei geben. Genervt riss er die Hand von seinem Mund weg, zischte den Größeren an. „Ich habe keine Ahnung was los ist oder was du vorhast, aber ich mach da nicht mit. Also geh endlich von mir runter und erklär mir den ganzen Schwachsinn hier.“ Für eine Millisekunde bereute er es Ivan so angefaucht zu haben, als er das bedrohliche Funkeln in seinen Augen wahrnahm, doch die Hand, die vorher noch durch seine Haare gewuschelt hatte und ihn nun mit einem schmerzhaften Griff ein Stück vom Boden weg nach oben zog verscheuchte das Gefühl von Reue sofort wieder. Einen Gilbert Beilschmidt behandelte man nicht so. „Du nimmst dir ganz schön viel raus, Pru-chan. Es wird mir eine Freude sein dir Manieren beizubringen.“ Der kalte Klang seiner Stimme, das Funkeln in seinen Augen, seine Gesten, sie konnten noch so bedrohlich wirken, Gilbert war es egal, er ignorierte es einfach, er wollte das alles jetzt einfach nicht wahrnehmen. Mit dem einem Arm stütze er sich etwas am Boden ab, mit der anderen Hand versuchter er den Griff von Ivan in seinem Haar zu lösen. „Fick dich, Ivan. Lass mich endlich los.“ Ein breites Grinsen legte sich augenblicklich auf seine Lippen, dann wurden seine Haare losgelassen. Mit einem leisen Keuchen landete er wieder auf dem Boden, die Hände des Größeren nun auf seine Schultern gedrückt um ihn unten zu halten und sein Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernt. Für ein paar Sekunden sahen sie sich in die Augen. Ivan hatte wundervolle Augen, ein bisschen hypnotisierend, in ihnen könnte er sich immer wieder verlieren. Im nächsten Moment spürte er Lippen auf seinen. Erschrocken schubste er ihn weg. Es war nicht richtig ihn zu küssen, warum auch immer, aber er wusste es. Es fühlte sich einfach nicht richtig an. „Gilbert? Was hast du?“ Verwirrt sah er zu seinem Freund, der leicht über ihm lehnte und ihn, soweit er erkannte in dem schwachen Licht im Zimmer, besorgt musterte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)