Megamind - Das Monster in dir von Draconigena ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel5: Fragen und Kaffee -------------------------------------- Der nächste Morgen begann für Roxanne genauso wie der letzte Tag geendet hatte, mit einem ungutem Gefühl. Erst einmal wunderte sie sich wo sie aufwachte. Es war ganz und gar nicht die Art der Reporterin auf dem Sofa einzuschlafen. Die letzte Nacht hatte sie mehr mitgenommen, als sie sich eingestehen wollte. Schmerzlich stöhnend setzte Roxanne sich auf und rieb sich den Nacken. Die Sonne ging gerade erst auf. Das sie so früh aufwachte, war noch ein eindeutiges Zeichen für den schlechten Schlaf. Sie war total verspannt und beschloss erstmal ausgiebig zu duschen. Während sie das Wasser über ihren Körper fließen ließ, kehrten die Gedanken der Reporterin wieder zu der letzten Nacht zurück. Es war alles so surreal, warum hatte Minion gerade sie um Hilfe gebeten? Die Antwort darauf kam ihr sofort in den Sinn. "Natürlich... er kannte ja niemanden zu den er gehen könnte", seufzte sie, während sie das Shampoo aus ihren Haaren spühlte. Die Dusche war weit weniger entspannend, als sich Roxanne gewünscht hatte. Ihr Nacken tat noch immer weh. Sie nahm sich vor, egal was da komme, auf dem Sofa würde sie nie wieder schlafen. Lustlos ging sie daraufhin in die offene Küche. Sie hatte schon Appetiet gehabt, doch nachdem sie in das Innere des Kühlschranks geblickt hatte, war davon nichts mehr zu spühren. So blieb es bei einem Morgentee und einer Prise frischen Luft. Nachdem die Tasse geleert war, machte sie sich für die Arbeit zurecht und hätte beinahe ihren Schlüssel vergessen als sie aus der Wohnung trat, weil ihre Gedanken immer wieder abdrifteten. In ihrem Auto, mit dem sie sonst so gern fuhr blieb sie weiterhin angespannt und ließ nicht einmal das Radio laufen. Über den Arbeitstag hinweg besserte sich die Laune der Star- Reporterin nicht, ehr das Gegenteil wahr der Fall. Sie fühlte sich immer gereizter, da sie sich noch immer Gedanken macht, und somit auf sich selbst sauer wurde. Sie wollte sich keine Gedanken um Minion und Megamind machen, sie wollte einfach nur so weiter machen wie bisher. Am frühen Nachmittag war die Laune Roxannes dann auf dem Tiefpunkt. Sie starrte auf ihren PC und hämmerte förmlich auf die Tasten ein. Hal beobachtet das mit wachsender Sorge. So hatte er seine Kollegin noch nie gesehen. Doch nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen, sie auf ihre Stimmung anzusprechen, zog er es doch vor zu Schweigen. Während dieser angespannte Situation platze dann auch noch Mr. Alves in das Büro der Beiden. Wie üblich ohne vorher anzuklopfen. "Mr. Stuart! Wo bleiben die Videos?!", schnauzte er seinen Angestellten an. Hal sah seinen Chef finster an. Er hasste diesen Kerl wirklich. "Die sollten doch erst Freitag fertig sein", wiedersprach der Kameramann. "Ach von wegen! Wenn die Aufnahmen Morgen nicht fertig bearbeitet auf meinem Schreibtisch liegen, können sie was erleben!", brüllte Mr. Alves. Hal zuckte unabsichtlich etwas zusammen, und hätte sich dafür treten können, das er seinem Chef diese Genugtuung gönnte. Gerade als der Kameramann kleinlaut ja sagen wollte, gab es ein lautes Scheppern auf der anderen Seite des Büros. Hal und Mr. Alves sahen gleichermaßen erschrocken zu Roxanne rüber, die ihre Tastatur auf den Schreibtisch hatte knallen lassen, und nun ihren Chef finster ansah. Dieser schluckte Nervös, einen solchen Blick hatte er bei seiner sonst so gelassenen Reporterin noch nie gesehen. "Was erlauben sie sich so mit Hal zu sprechen, Mr. Alves!?", schrie sie den gutaussehenden Mann an. "Er hat ihnen doch nichts getan... Seine Arbeit macht er gut... Und seine Aufträge sind immer pünktlich fertig! Also lassen sie ihn gefälligst in Ruhe!" Schockiert sah der Chef des KMCP- News 8 Senders die Reporterin an. Und auch Hal wusste nicht wie er auf das eben Geschehene reagieren sollte. Einige Sekunden des Schweigens vergingen, dann räusperte sich Mr. Alves. "Roxanne, sie sollten nach Hause gehen. Sie hatten wohl zu viel Stress in letzter Zeit. Am besten sie nehmen sich ein paar Tage frei. Wenn ich mich nicht täusche, haben sie ja genug Überstunden angesammelt", sagte er möglichst Monoton. Dann rückte er seine Krawatte zurecht und sah noch einmal zu Hal. "Und sie Mr. Stuart begleiten Roxanne. Ich möchte das sie sicher ankommt." Mit diesen Worten verließ der Chef das Büro und wurde auf dem Flur von neugierigen Angestellten beäugt. Diese verschwanden jedoch schnell wieder in ihren Büros, als Mr. Alves ihnen einen vielsagenden Blick zu warf. Roxanne ließ sich auf ihren Drehstuhl sinken und seufzte angestrengt. Sie hatte Glück, das ihr Chef sie nicht augenblicklich rausgeworfen hatte. Ihr war das aber alles zu viel geworden. Oft genug saß sie nur daneben wenn ihr Arbeitgeber ihren Kollegen fertig machte. Sie hatte die Situation immer entschärft, damit nicht noch ein Unlück geschah. Doch an diesem Nachmittag, war ja sowieso alles anders. Ihre Wut, die sich ins Endlose aufgestaut hatte, brauchte dringend ein Ventil. Und so wie Mr. Alves mal wieder mit Hal umsprang, ist ihr einfach der Kragen geplatzt. Minutenlang herrschte Stille in dem Büro. Roxanne schaute vor sich hin und war wieder in ihren Gedanken versunken, während Hal nach einer Idee rang um seiner Kollegin zu helfen. "Ehm Roxanne? Vielen Dank", sprach er dann ruhig auf die Reporterin ein. "Willst du einen Kaffee?... Der würde dir bestimmt gut tun." Roxanne blickte zu Hal auf, der sie mit besorgter Miene ansah. Sie lächlte müde, denn ein Kaffee und frische Luft würden ihr wirklich gut tun. Sie warf alle Bedenken der letzten Jahre über Bord und entschloss sich, auf das Angebot des Kameramannes einzugehen. "Okay Hal, lass uns gehen." Letztendlich hatte der Kameramann es doch geschafft. Wenngleich der Anlass dafür nicht so schön war. Ein halbe Stunde später, saßen die beiden Kollegen an einem Tisch vor einem Café und genossen das angenehme Aroma ihrer Getränke. Noch immer verlor die Reporterin sich in ihren Gedanken, und so herrschte die ersten Minuten erneut schweigen. Dann seufzte Roxanne laut und sah zu Hal. "Hal, glaubst du es ist falsch 'Nein' zu sagen, wenn man um Hilfe gebeten wird?" Roxanne wusste nicht genau warum sie ihren Kollegen das Fragte. Aber sie glaubte schier verrückt zu werden, wenn sie nicht mit Irgendjemanden sprach. Und sie musst ja nicht gleich sagen worum es genau ging. Der junge Mann sah verwirrt zu seiner Kollegin, und strich sie über die roten Locken. Er verstand nicht warum sie plötzlich diese Frage stellte, oder worauf sie eigendlich hinaus wollte. Aber da sie zumindest ihre Stimme wieder gefunden hatte, antwortet Hal ihr. "Nun ja, ich denke es kommt darauf an wie ernst die Bitte gemeint ist. Und ob es sich dabei um was Illigalles handelt natürlich." Einen Moment dachte Roxanne nach. Noch ernster hätte Minions Bitte kaum sein können, er war so verzweifelt gewesen. Und Illigal. So wirklich gegen das Gesetz konnte es kaum sein, Jemanden zu suchen, der vermisst wurde. Diesmal wurde der Blick der Reporterin traurig. Megamind wurde vermisst, und zwar von seinem einzigen Gefährten. Egal was der Superschurke alles getan hatte. Das hatten weder Minion noch er verdient, vollkommen allein auf der Welt zu sein. Damit stand Roxannes Entschluss fest, sie würde Minion helfen, auch wenn sie nicht den gerigsten Schimmer hatte, wie sie das anstellen sollte. "Danke Hal, du hast mir wirklich sehr geholfen", sagte Roxanne, sichtlich besser gelaunt als die vorhergehenden Stunden. "Ach, kein Problem Roxxy. Ich helf doch gern", lächelte der Kameramann. Noch eine halbe Stunde saßen die Beiden zusammen und redeten über Dieses und Jenes. Und die Reporterin war erstaunt, wie angenehm es doch war sich mit dem etwas seltsamen Kameramann zu unterhalten. Sie nahm sich auf jeden Fall vor, das irgendwann zu wiederholen. Roxanne fuhr ihren Kollegen danach zu seiner Wohnung, so musst er nicht mit der U-Bahn fahren. In ihrer eigenen Wohnung angekommen stillte sie erst einemal ihren Durst, und den sich breit machenden Hunger. Danach gab es noch eine kurze Katzendusche, und sieh zog sich ein paar bequeme Sachen an. Eine schon etwas abgewetzte Jeans, ein schönes, strapazierfähiges Shirt, und sie suchte noch eine ältere, leichte Jacke aus dem Spiegelschrank. Dann setzte sie sich auf ihr Sofa und überlegte noch einmal. Sie konnte ja nicht einfach mal eben in die Böse Höhle rein platzen. Es war nicht klar, ob Minion überhaupt da sein würde, oder irgendwo unterwegs um Megamind zu suchen. Während Roxanne sich ihre nächsten Schritte überlegte viel ihr Blick auf den hellen Laminatboden. Verwundert zog sie eine Augenbraue hoch. Da lag etwas unter ihrem Tisch. Ein kleiner Gegenstand, nicht größer als eine Taschenuhr. Neugierig griff sie nach dem runden Gegenstand, der auch vom Äußeren viel mit einer Taschenuhr gemein hatte. Aber er war schwarz und ein blauer Blitz zog sich durch die Mitte des Objekts. Stirnrunzelnd begutachtete Roxanne den Gegenstand, und bewegte ihn in ihrer Hand. Sie tastete jeden Milimeter mit ihren Fingern ab, und als sie auf eine kleine Ausbuchtung drückte machte es "Klick" und der Deckel des Objekts sprang auf. Jetzt wirkte es noch mehr wie eine Taschenuhr, doch das Innere machte deutlich, das es sich nicht um eine Uhr handelte. Es war ein kleiner Lautsprecher Eingebaut, und scheinbar auch ein Micro. Außerdem leuchteten mehre Lämpchen in einem schönen blau, und ein Knopf war zu sehen. Es war klar, das dieses Ding nur Megamind gebaut haben konnte, so filiegran und voller Technik wie es war, mal ganz abgesehen davon das es die für den Schurke typische Färbung hatte. Doch wie kam es auf ihren Fussboden, und vor allem was war das? Da Roxanne von Natur aus schon immer zu den Neugierigen Menschen gehört hatte, drückte sie auf den Knopf. Ein kurzes Rauschen war zu hören, doch dann erklang die Stimme Minions. "Miss Ritchi?", fragte der Fisch erwartungsvoll. "J- Ja.... ehm, was zum Teufel geht den hier vor Minion?", fragte die Reporterin irritiert. "Oh, Miss Ritchi, ich bin ja so glücklich sie zu hören", schluchzte Minion durch die Funkuhr. "Bitte verzeihen Sie mir... aber ich habe die Uhr in ihre Jackentasche gesteckt... Ich wusste doch nicht was ich machen sollte..." Es war herzereißend wie glücklich und verzweifelt der Fisch zugleich klang. Dadurch wurde Roxanne noch einmal in ihrer Entscheidung bestärkt. Sie half nicht wegen Megamin, sondern weil es jemanden gab, der ihn vermisste, und verzweifelt Hilfe suchte. Roxanne tat es, weil es das Richtige war. "Schon gut Minion. Ist Okay... Ich werde dir bei der Suche nach Megamind helfen", versuchte sie den Piranha zu beruhigen. "WIRKLICH!?", schuchzte er jetzt noch lauter. "Vielen Dank, ich danke ihnen so sehr Miss Ritchi." "Jetzt beruhig dich, erst mal... Ich weiß noch gar nicht wo ich anfangen soll." "Ihnen fällt bestimmt etwas ein Miss Ritchi. Immerhin sind Sie der klügste Mensch, den Sir kennt", rief er immer noch halb schluchzend aus. Wieder hatte Minion einfach drauf losgeredet, und gar nicht gemerkt was er alles ausplauderte. Roxanne sah nach dieser Information erneut verwirrt auf die Uhr. Sollte sie sich jetzt geschmeichelt fühlen, oder doch lieber Sorgen machen. Sie verdrängte fürs erste, was der Fisch da geplappert hatte und meldete sich wieder zu Wort. "Ich werde mir was überlegen Minion... Bis..... ehm, Später." "Bis später Miss Ritchi, und vielen Dank für alles." Roxanne drückte auf den Knopf der Funkuhr und schloss den Deckel. Dann lehnte sie sich nach hinten und ließ ihre Finger mit dem Gegenstand spielen. Sie war Reporterin, ein verdammt gute noch dazu. Ihr musste doch irgendwas einfallen. Aber kannte sie Megamind denn überhaupt gut genug, um irgend etwas auszurichten. Bis gestern war ihr ja nicht einmal bewusst, das selbst der gefürchtete Superschurke schlechte Tage hatte. "Wenn man etwas über jemanden raus finden möchte, wendet man sich zu erst an jene die ihm nahe stehen", sagte sie Laut, damit sie ihre Gedanken noch besser wahr nehmen konnte. "Minion fällt aus, er vermisst Megamind immerhin. Wen gibt es denn noch?" Roxanne legte ihre Stirn in Falten. "Alex fällt auch aus. Sie kenne sich zwar schon ewig, aber sie sind Feinde, und immer darauf bedacht, das der Eine nicht zuviel vom Anderen erfährt. Komm schon Roxxy, jetzt streng dich doch mal an! Natürlich, es gibt noch jemanden. Aber wen, wen, wen?" Noch immer drehte die Reporterin die Funkuhr in ihrer Hand. "Es muss noch irgend..." Sie stockte mitten im Satz und unterbrach sich selbst. "Natürlich! Das ich nicht eher drauf gekommen bin. Aber wie stelle ich denn das jetzt an, ohne durchschaut zu werden?" Roxanne schüttelte den Kopf. Ihr würde schon was einfallen, improvisieren gehörte immerhin auch zu ihrem Job. Doch bevor sie sich auf den Weg machte, hieß es sich doch noch mal umzuziehen. Sie musste schon anständig aussehen, bei dem was sie vor hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)