alice's life before von abgemeldet (Bis(s)...) ================================================================================ Kapitel 1: ... zu seinem Tod ---------------------------- "Carlisle! Ihr Blut..." stammelte ich. Ich hatte keine Ahnung, wie Edward es den ganzen Tag mit ihr aushalten konnte, ohne sie zu töten. Sie roch so köstlich, dass ich sie am liebsten sofort bis zum letzten Tropfen ausgesaugt hätte. Doch dafür mochte ich sie viel zu sehr. Mit der Zeit war sie eine richtige Freundin für mich geworden! Außerdem hätte ich das Edward nicht antun können. Wir hatten unser Leben riskiert, nur um sie zu retten... für ihn! Er würde mich auf Ewig hassen, wenn ich sie ihm nehmen würde... alles zerstören würde... innerhalb von Sekunden... Der blumige Geruch, welcher von Bella ausging, war verführerischer als je zuvor. Kein Wunder. Schon als wir den Raum betreten hatten, hatte sie geblutet! Eine Spur ihres Blutes zog sich von einer der Säulen in der Mitte des Raumes, bis zu der Stelle, wo sie jetzt lag- blutüberströmt und direkt vor mir! Ich bemerkte wie sich etwas warmes auf meiner Hand ergoss... Verwundert blickte ich nach unten, ich hatte seit Jahrzehnten keinen Unterschied mehr zwischen warm und kalt gespürt. Doch als ich die Ursache wahrnahm, wurde mir sofort bewusst, warum ich es sofort bemerkt hatte... Es war Blut! Bellas Blut! Und es klebte an meiner Hand wie Honig... so süß und verführerisch! NEIN! Ich durfte erst gar nicht daran denken sie zu beißen! Alles was wir bisher geschafft und überwunden hatten, wäre umsonst gewesen... "Carlisle!" rief ich ihn ein weiteres Mal, in der Hoffnung, er hätte Edward endlich beruhigen können und würde mich nun hier ablösen. Ich hielt es nicht länger aus mich um Bellas Wunden zu kümmern und ihre Blutungen zu stoppen. Plötzlich bemerkte ich, wie ich mir meine Hand unter die Nase hielt und an Bellas Blut roch, welches mich nun nicht nur an der Hand berührt hatte. Endlich erschien Carlisle hinter mir und drückte seine Hand auf die tiefe Schnittwunde, welche an Bellas Bein klaffte. Sofort färbte sie sich rot und ich biss mir so stark auf die Lippen, dass ich beinahe angefangen hätte zu bluten, wenn in meinen Adern denn noch welches fließen würde. Beinahe schweren Herzens lies ich von dem Leckerbissen namens Bella Swan ab und wendete mich der Ursache dieser Katastrophe zu- James! Ich blickte in seine schmerzerfüllten Augen. Seine ach so coole Maske war bereits nach dem ersten Schlag Edwards gefallen. Schon beim Baseballspiel hatte ich das Gefühl gehabt, ihn irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Doch das konnte nicht sein. Doch warum kam mir seine hässliche Visage dann so verdammt bekannt vor? Ich konnte es einfach nicht verstehen. Doch im Moment gab es Wichtigeres zu tun, als sich über so etwas Gedanken zu machen! Kaum hatte Emmett ihn fest im Griff, sodass er sich keinen Millimeter hätte rühren können, sprang ich ihm an die Kehle und zerrte an seinem Kopf, bis sämtliche Versuche sich zu wehren verebbten und sein Kopf sich vom Rest seines Körpers verabschiedete. Es war ein fantastisches Gefühl! Es fühlte sich so gut an ihn in Stücke zu reißen und den Geruch seiner brennenden Überreste endlich wahrzunehmen! Ich hätte es nicht genau erklären können. Doch es hatte irgendwas Befreiendes! Es lag nicht daran, dass ich seinetwegen beinahe Bella getötet hätte- eine Freundin! Da war noch irgendetwas anderes ... nur was? Kapitel 2: ... ich mich erinnere -------------------------------- Es war vorbei. Endlich war es vorbei! Ein Windstoß fuhr durch eines der zerbrochenen Fenster des Ballettstudios und zerstreute die Asche des Trackers über dem Parkettboden. Ein Gefühl der Befriedigung machte sich in mir breit. Kaum war James Geschichte, widmete ich meine Aufmerksamkeit wieder Bella. Noch immer lag sie schreiend dort auf dem Boden und wand sich gegen den Schmerz, welcher wie Feuer in ihren Adern zuckte. So musste es sein, wenn man in sich in einen Vampir verwandelte, wenn sich das Gift langsam im Körper ausbreitete-so, als ob man von innen verbrenne! Doch an dieses Gefühl des Schmerzes konnte ich mich nicht erinnern. Bis heute wusste ich nicht, woher ich kam, oder wer ich einmal gewesen war, geschweige denn, wieso ich mich daran nicht erinnern konnte. Doch ich musste doch ein vorheriges Leben gehabt haben! Eine Identität! Doch jedes Mal, wenn ich versuchte mich zu erinnern, fand ich nichts als erschreckende Leere! Ich hatte mich schon vor Langem damit abgefunden, dass ich nichts über meine Vergangenheit wusste und so wunderte es mich in diesem Moment umso mehr, dass ich mir wieder Gedanken darüber machte. Langsam wurde Bella etwas ruhiger. Sie hörte auf, sich gegen Edwards Griff zu wehren. Ihre Schmerzen schienen langsam zu verebben. Gerade fragte ich mich, ob Edward es wohl noch rechtzeitig schaffen würde, aufzuhören, da durchzuckte es mich wie ein Blitz! Ein unscharfes Bild-leise Stimmen! Sofort war Jasper an meiner Seite: "Alice? Alice, was siehst du? Ist es Victoria? Oder Lauret?" fragte seine zarte Stimme. Doch ich konnte seine Frage nicht so ganz beantworten. "Nein, nicht Victoria. Da ist keine Gefahr." versicherte ich ihm und auch Emmett, auf wessen Gesicht sich für einen kurzen Moment ein kampflustiges Grinsen ausgebreitet hatte, welches nun jedoch schnell wieder verschwand. Diese Vision war für mich speziell bestimmt gewesen, da war ich mir sicher. Nicht sehr deutlich, aber doch unverkennbar, hatte ich Bellas Stimme vernommen. Doch nicht nur ihre... Da war noch jemand anderes... James! Aber wie...? James war tot! Schnell blickte ich über die Schulter und erblickte den Aschehaufen, welcher einmal James gewesen war. Es war einfach unmöglich, dass er sich noch einmal regenerieren würde! Er war fort... für immer! Und doch war ich mir zu 100 % sicher, dass ich seine Stimme noch einmal hören würde. Trotzdem wirkte es nicht ganz real. Vielleicht eine Tonbandaufnahme? Oder ein Video?! Er würde nicht direkt mit mir sprechen. Nur über mich. Er hatte mich gekannt! Auch ich hatte das Gefühl gehabt, ihn gekannt zu haben. Doch wäre ich ihm jemals begegnet, würde ich mich doch daran erinnern! Ein Vampir vergas niemals auch nur irgendetwas... es sei denn... war ich ihm etwa als Mensch begegnet? Nein. Das war unmöglich. Wäre dem so gewesen wäre, würde ich auf jeden Fall nicht mehr am Leben sein! Oder? Die Vision war einfach nicht deutlich genug gewesen. Ich konnte einfach nicht genug sehen, um etwas mehr zu erfahren. Sofort konzentrierte ich mich auf meine Vision, um sie eventuell ein wenig auszubauen. Es musste doch noch mehr geben. Irgend ein Detail!? Doch dann kehrte die Leere in meinem Kopf zurück! Da war nicht mehr. Leicht deprimiert gab ich mich geschlagen und lies von dem Gedanken vorerst ab. ich würde wohl einfach warten müssen, bis sich meine Vision bewahrheiten würde... Kapitel 3: ... in alle Ewigkeit ------------------------------- ... in alle Ewigkeit Ein paar Stunden waren vergangen und endlich hatten wir den Ort des Geschehens weit hinter uns gelassen. Doch bevor wir zurück nach Forks fliegen würden, sollte ich ein paar Fenster eines Hotels nahe Phönix einschmeißen, damit es so aussieht, als hätte Bella hier einen Unfall gehabt. Schließlich brauchten wir einen Grund, wieso sie dich nächste Zeit bei Carlisle im Krankenhaus verbringen würde. Wahrscheinlich würde es nicht sehr lange dauern, bis Bella wieder auf den Füßen sein würde. Carlisle war ein sehr guter und geschickter Arzt. Das wusste auch Bella. Normalerweise machte es mir großen Spaß, angebliche Unfallorte zu präparieren. Doch heute war ich irgendwie nicht richtig glücklich dabei. Nicht, dass ich Schuldgefühle oder ähnliches den Hotelbesitzern gegenüber gehabt hätte. Ich war nur ganz einfach zu sehr mit dem Gedanken beschäftigt, was James mir wohl erzählen würde. Schnell sprang ich aus dem demolierten Fenster auf die Straße und fragte mich, ob es nicht vielleicht ein wenig unrealistisch erscheinen könnte, dass Bella aus dieser Höhe gefallen sein sollte!? Doch nun war es eh zu spät und ich machte mich nach einem kurzen Schulternzucken auf den Weg zum Flughafen, wo die anderen bereits auf mich gewartet hatten. Im Flieger sah mich Jasper immer noch leicht besorgt an. Er spürte, dass ich mit leiser Angst auf irgendetwas wartete und mir fiel ein, dass ich ihm noch gar nicht erzählt hatte, was ich in meiner Vision gesehen hatte. Sanft legte ich meine Hand auf die seine und lächelte ihn beruhigend an. ,,Mach dir keine Sorgen! Es wird nichts Schlimmes passieren. Ich glaube nur, dass ich schon sehr bald etwas über meine Vergangenheit erfahren werde!” erzählte ich ihm und verstummte plötzlich, als ich bemerkte, dass ich zu schnell redete, als es für einen Menschen normal gewesen wäre. Doch zum Glück hatte mich niemand gehört. Immer verwunderter blickte mein blonder Engel mich an und auf einmal durchfuhr mich eine Welle der inneren Ruhe. Ich wusste, dass ich meinen Gefühlen in seiner Nähe nicht immer trauen konnte. Doch ich war froh darüber, dass Jasper mich von meinen Spannungen löste. Zufrieden schloss ich meine Augen und lies meinen Kopf auf seiner Schulter nieder. Ich wurde noch ruhiger als ich spürte, wie seine Hand sanft über meinen Rücken streichelte. Beinahe hätte ich all meine Aufregungen vergessen können. In seiner Nähe könnte ich beinahe alles um mich herum vergessen. In diesem Moment fand ich es irgendwie ein wenig schade, dass ich nicht einfach in seinen Armen einschlafen und von ihm träumen konnte. Kapitel 4: ... der Film zu Ende ist ----------------------------------- "Alice?", ertönte Edwards Stimme leise hinter mir "James hat ein Video gedreht, mit welchem er mich provozieren wollte, ihn zu jagen." Das Wort Video lies mich aufhorchen. "Ja und?" fragte ich, während ich ihn eindringlich ansah. Ich wusste, so ungefähr, was jetzt gleich geschehen würde. Kaum hatte ich mich innerlich gefragt, was James wohl über mich wusste und was er mir erzählen würde, blickte mich Edward leicht verwirrt an. "Woher weißt du, dass er über dich redet?" fragte er irritiert. Ich beichtete ihm von dem wunderbaren Gefühl, welches mich durchströmt hatte, als ich James den Kopf abgerissen hatte und den Schmerz in seinen feuerroten Augen gesehen hatte. Im Nachhinein kam mir meine Denkweise ziemlich sadistisch vor. Doch als ich Edward nun noch von meiner Vision erzählte, versicherte er mir, dass ich mir nicht so viele Gedanken mehr um ihn, geschweige denn um ein schlechtes Gewissen zu machen brauchte. Stumm begleitete er mich ins Wohnzimmer und drückte mir die Fernbedienung in die Hand. Schnell drückte ich auf Play und begann mir das Video anzusehen. Der Anfang lies pure Wut in mir aufsteigen! Er quälte Bella, nur um ein dämliches Spiel voran zu treiben. Ein Spiel, welches er letzten Endes verloren hatte. Wäre er nicht bereits tot, hätte ich spontan Lust gehabt, ihn erneut in Stücke zu reißen und ihn lange leiden zu lassen, so wie auch Bella hatte leiden müssen. Doch meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich Bellas leise Stimme wahrnahm. Leise wimmerte sie meinen Namen "Alice." sie sprach ihn aus, als wäre es eine Frage. ,,Ja, deine kleine Freundin. Ich war wirklich überrascht, als ich sie auf der Lichtung wiedersah. ..." Ohne es wirklich zu regestrieren, hate ich die Pausetaste gedrückt. Da ich für einen kurzen Moment in Gedanken versunken gewesen war, hatte ich einen Teil des Dialoges verpasst. Ich spule den Film ein gutes Stück zurück, bis ich wieder an jener Stelle angelangt war, an welcher der Tracker Bella seine Meinung kunt tat, sie hätte sich die falschen Freunde ausgesucht. Vielleicht hatte er sogar Recht gehabt!? Wäre sie nicht mit uns zusammen gewesen, wäre James gar nicht erst auf sie aufmerksam geworden und der ganze Schmerz, welchen sie nun durchleiden musste, wäre ihr erspart geblieben. Verächtlich hörte ich Edward hinter mir schnauben. Auch er musste eine Riesenwut auf diesen Kerl haben. Nur aus einem leicht anderen Grund und viel stärker, als es bei mir der Fall war. Mit zittriegen Fingern drückte ich erneut auf "Play" und war dieses Mal wesentlich konzentrierter bei der Sache. Es dauerte einen Moment, bis James sich wieder zu Wort meldete und mir beinahe ein eiskalter Schauer den Rücken herunter gelaufen wäre, wie ich ihn seit knapp hundert Jahren jedoch nicht mehr gespürt hatte. "Bevor wir beginnen..." der Tracker legte eine kleine Kunstpause ein, scheinbar, um die Dramatik zu steigern "Ich würde gerne noch ein wenig deutlicher werden, nur ein bischen. Die Lösung lag die ganze Zeit auf der Hand und ich hatte solche Angst, dass Edward darauf kommen und mir den Spaß verderben würde. Einmal, ein einziges Mal nur, vor langer Zeit, ist es nämlich passiert, dass mir meine Beute entkam. Der alte Vampir, der seiner Zeit eine ganz ähnliche idiotische Zuneigung für mein Opfer hegte, traf die Entscheidung, für die Edward zu schwach war. Als er merkte, dass ich hinter seiner kleinen Freundin her war, befreite er sie aus der Anstalt, in der er arbeitete- nebenbei gesagt, ich werde nie verstehen, woher diese Bessenheit mancher Vampire für euch Menschen kommt. Und dann brachte er sie in Sicherheit, aber nicht, indem er sie versteckte. Sie schien den Schmerz nicht einemal zu spüren, die arme Kleine, so lange war sie schon in ihrer dunklen Zelle eingesperrt gewesen. Hundert Jahre zuvor hätte man sie für ihre Visionen auf dem Scheiterhaufen verbrannt, in den zwanziger Jahren gab es stattdessen Anstalten und Elektroschockteraphie. Als sie die Augen aufschlug, jung und kraftstrotzened, war es, als erblicke sie zum ersten Mal die Sonne. Der Alte hatte sie in einen Vampir verwandelt, und dadurch gab es keinen Grund mehr für mich, ihr etwas zu tun. Stattdessen tötete ich den Alten, aus Rache." Kapitel 5: ... in die Vergangenheit ----------------------------------- Endlich war die unheilvolle Stimme verstummt, wenn auch nur für einen kuzen Moment. "Alice." wimmerte Bella erneut. Es fühlte sich so an, als müsse ich weinen. Doch auch dies konnte ich nicht mehr- nicht als Vampir! Es gab in letzter Zeit vieles, was ich am Menschsein vermisste, und das, obwohl ich mich nicht einmal daran erinnern konnte. Ich versank wieder in meinen Gedanken, ließ das Video aber trozdem weiterlaufen. Ich bekam am Rande mit, wie er behauptete, ich wäre so etwas wie ein Tauschobjekt, im Gegenzug zu Bella, oder so. Ausserdem meinte er, ich hätte sogar noch besser gerochen, als Bella es tat. Ich versuchte mich an ihren blumigen Geruch zu erinnern und kam zu dem Schluss, dass das beinahe unmöglich war. Bella war der leckerst riechende Mensch, welchem ich je begegnet war. Kurz blickte ich hinter mich, um zu sehen, wie Edward auf meinen Gedanken reagierte. Doch ich stellte fest, dass er nicht mehr dort stand, wo ich ihn vermutet hätte. Sicherlich hatte er den Raum verlassen, weil er nicht ständig dabei zusehen konnte, wie Bella wieder und wieder auf die selbe grausame Art leiden musste. Die letzten Minuten hatten so einiges erklärt und liesen mich vieles verstehen. Warum ich mich nicht hatte erinnern können. Wieso ich nirgends irgendwelche Aufzeichnungen gefunden hatte. Aber vor allen Dingen wusste ich nun endlich, woher ich James gekannt hatte und war um so glücklicher damit, zu wissen, dass er durch meine Hand gestorben war. Zerstückelt und verbrand- von dem Mädchen, welches einst beinahe als seine Hauptspeise geendet wäre. Edward versicherte mir kurze Zeit später, dass er persönlich es für eine gute Idee hielt, zurückzufahren, um mehr herauszufinden, noch bevor ich diesen Gedanken überhaupt zuende geführt hatte. Ich grübelte kurz, ob es vielleicht eine gute Idee war, Jasper mitzunehmen. Eine seelische Unterstützung war bei einer solchen Aktion sicher hilfreich. Doch ich entschied mich letztlich dagegen. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde und ich wollte ihm auf keinen Fall mit meiner eventuell nicht mehr ganz gesunden geistigen Verfassung zur Last fallen. Immerhin hatte man mich aus einer Irrenanstalt entführt, mich anschließend verwandelt und zurückgelassen. Wer wusste schon, mit was für einer kranken Geschichte ich mich konfrontieren würde. Mütterlich legte mir Esme ihre Hand auf die Schulter und meinte, ich solle nicht gleich mit dem aller Schlimmsten rechnen. Ich lächelte, obwohl ich wusste, dass Esme die Maske erkennen würde und bewegte mich zur Haustür. Auf dem Weg dorthin verabschiedete ich mich kurz von allen, bei Jasper etwas länger. Ich würde ihn vermissen, auch wenn ich nicht sehr lange von ihm getrennt sein würde. Genauso sehr, wie Edward Bella in diesem Moment vermissen musste. Es war ihm sehr schwer gefallen, sich auch nur für eine Minute von ihr zu trennen und ich wusste, dass er sofort zu ihr zurückkehren würde, sobald ich diese Tür durchschritten haben würde. Ich bat ihn, Bella von mir eine gute Besserung zu wünschen und trat die Reise in meine Vergangenheit an Kapitel 6: ...zum Verrückt werden --------------------------------- Zu Fuß wäre ich zwar wesentlich schneller gewesen, doch ich fühlte mich einfach zu müde und erschöpft für diese Reise, auch wenn ich natürlich wusste, dass das völliger Unsinn war. Doch ich entschied mich dazu, mit dem Flugzeug zu reisen. Nun saß ich da auf meinem Platz, es war Sitz 37 G, und versuchte erneut, mich auf meine Vision zu konzentrieren, welche ich im Ballettstudio gehabt hatte und versuchte diese noch einmal weiter auszubauen. Ich hatte mehr herausgefunden- von allein und ohne die Hilfe meiner Gabe. Ich hatte das Video gesehen- zuerst in meinem Kopf und schließlich auf dem Bildschirm unseres viel zu großen Flachbildschirmfernsehers. Vielleicht würde es mir meine Fähigkeit ermöglichen, herauszufinden, was mich erwarten würde. Und wenn es nur eine Kleinigkeit wäre. Doch wie es nicht anders zu erwarten gewesen war, wartete auf mich nur wieder ein schwarzes Loch, welches ich letzter Zeit so was von gar nicht vermisst hatte. Umso enttäuschter war ich nun. Ich war es einfach nicht gewohnt, etwas nicht voraus sehen zu können und warten zu müssen. Ich war nicht gerade geduldig. Um mich ein wenig abzulenken griff ich mir eine der Zeitschriften, welche in einem Netz am Sitz vor mir eingeklemmt waren. Doch das funktionierte nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich las zwar die Artikel, doch diese waren so stinkend langweilig, noch wesentlich schlimmer als erwartet, dass sie meine Gedanken nicht wirklich fesseln konnten. Wort für Wort las ich genau und saugte es auf, doch mein Gehirn war... multitaskingfähig, wie die Menschen es heutzutage oft sagten. Wie gezwungen senkte ich meinen Blick wieder auf das billige Schmierblättchen. Ich las den Artikel über Beautytipps irgendeiner Amy... Ich beschaute mir ihr Bild und... konnte meinen Blick nicht von ihr losreißen. Sie hatte goldenes, leicht welliges Haar bis zu den Schultern, ein bezauberndes Lächeln... und ihre Augen... waren golden! Sie war ein Vampir. Einem Menschen wäre diese Detail natürlich entgangen, aber nicht mir! Ich starrt sie an, mit dem Gefühl sie zu kennen. In meinem Kopf huschte einige Bilder umher und schwirrten mir geschwind durch den Kopf, sodass ich nicht die Gelegenheit hatte, sie näher zu betrachten. Ich spürte, das ich meine Augen geschlossen hatte. Es kam mir so vor, als wäre es nur ein winziger Moment gewesen. Doch ich war mir nicht ganz sicher. Immer mehr Bilder dieser Frau huschten durch mein Gedächtnis, welches sie jedoch nicht einzuordnen wusste. Langsam wurde eine Stimme laut- es könnte die von Amy sein, denn es war eine sanfte weibliche Stimme, an welche ich mich jedoch genau so wenig erinnerte, wie an das Frau... Es war so verwirrend! Die Stimme sprach undeutlich und auch wenn sie immer lauter wurde, verstand ich kein Wort. Ich konzentriere mich... wollte die Worte verstehen! Plötzlich schrie die Stimme. Sie schrie auf in meinem Kopf und es fühlte sich an als würde er zerplatzen, bis eine sanfte Berührung an meiner Schulter mich aus meiner Trance riss! "Mrs. Sie müssen einen schlechten Traum gehabt haben! Ich hielt es für besser sie zu wecken." mit einem Lächeln blickte mich eine der Stewardessen an und nahm leicht verdutzt ihre Hand von meiner Schulter, als sie spürte, wie kalt sie war. "Ich würde ihnen raten, nun wach zu bleiben, wir landen in gleich." mit diesen Worten wendete sie sich ab und ging den Gang entlang zurück ins Cockpit. Erleichtert atmete ich aus- endlich hatte ich es geschafft... na ja, beinahe. Ich griff nach meinem Anschnallgurt, auch wenn ich ihn selbst in einem Extremfall nicht benötigen würde. Doch Anweisung war schließlich Anweisung und ich durfte auf keinen Fall negativ auffallen. Die Reifen des Flugzeuges berührten ein erstes Mal die Landebahn und die Passagiere begannen zu klatschen, als hätte man ihnen gerade einen faszinierenden Zaubertrick vorgeführt. Ich fand das Ganze ziemlich albern, immerhin war es der Job der Piloten dieses Flugzeug Tag für Tag zu landen und benötigten ja wohl kaum jedes Mal Applaus. Na ja. Die Türen öffneten sich und die Meisten schlenderten gemütlich durch den Gangway. Ich jedoch hatte es eher eilig. Bedacht, möglichst niemanden zu berühren, schlängelte ich mich durch die Menge. Ein wenig misstrauisch blickten mir ein paar Leute nach, als ich völlig ohne Gepäck durch die großen Hallen des Flughafens eilte, angestrengt darauf achtend, nicht zu schnell zu laufen. Auch wenn ich am liebsten einfach losgerannt wäre... ich musste mich einfach beherrschen. Lähmend langsam näherte ich mich meinem Ziel. ... Kapitel 7: ... ich Emilia traf ------------------------------ Hey Leute ^^ Ich kanns immer noch nich fassen dass es überhaupt Leute gibt die meine story lesen x3 Ich weiß ich hab noch nicht sooo viele Leser aber dafür dass es meine erste Geschichte hier auf animexx ist, ist das doch schon mal etwas *freu* Dafür wollte ich euch nur mal danke sagen x3...also: DANKE !!!^^ außerdem wollte ich mich noch bei euch entschuldigen, weil es mit dem neuen kappi so lang gedauert hat und dann noch nicht mal sehr lang geworden ist -.- hatte nur n bisschen Streß in der Schule und so, ihr kennt das ja bestimmt ^^ Na ja, ich hoffe es gefällt euch trotzdem?! Dann jetzt erst mal genug der Vorrede ^^ viel Spaß mit dem neuen kappi ^^ ********************************************************************************* Nun hatte ich es endlich geschafft, ich war verwundert, wie schnell ich die Anstalt gefunden hatte, und nun traute ich mich nicht, hinein zu gehen. Ich hatte mich mit keinem Mittel davon abbringen lassen hierher zu kommen. Doch nun stand ich davor und starrte einfach nur vor mich hin, bis irgendwann ein leichter Nieselregen einsetzte. Wie dramatisch, dachte ich mir und stellte irgendwann fest, dass es langsam begann hell zu werden und die ersten Menschen durch die Straßen liefen. Ich blickte mich ein wenig um und beschloss mich auf die Bank auf der anderen Straßenseite zu setzen. Ich konnte es mir nicht leisten aufzufallen, und eine Frau welche im Regen regungslos vor einer Klapse stand, war wohl nicht gerade das, was man als normal bezeichnete. Doch ob es günstiger war im Regen auf einer Parkbank zu sitzen...? Ich versuchte mich selbst zu überreden, mich selbst zu überwinden, das Gebäude endlich zu betreten. So schlimm wird es schon nicht sein, sagte ich mir. „Alice?“ Verwundert blickte ich auf. Doch ich konnte niemanden entdecken, der meinen Namen gerufen haben könnte. Irritiert senkte ich meinen Blick wieder... „Alice! Du bist es wirklich!“ hörte ich die Stimme erneut. Diesmal sprang ich auf und versuchte erneut die Person ausfindig zu machen, welche mich da rief, doch wieder sah ich niemanden, bis mir jemand von der Seite um den Hals fiel! Sofort bemerkte ich, dass es kein Mensch sein konnte. Immerhin hätte mich die Person, wer auch immer sie war, beinahe umgerannt. „Es ist so schön dich mal wieder zu treffen. Komm, lass dich mal ansehen.“ sagte die Frau und lies mich los. Ich blickte ihr ins Gesicht und konnte es nicht glauben; Es war Amy! Die Frau, welche ich in der Zeitschrift gesehen hatte! Erwartungsvoll blickte sie mich an und lächelte, als ob sie irgendwas von mir erwarte... als müsste... ich sie kennen!? Doch kaum sah sie meinen unsicheren Blick, verblasste ihr Lächeln ein wenig: „Du... erinnerst dich nicht an mich, oder?“ fragte sie betrübt. „Nein.“, gestand ich „Doch ich hatte eine Art Vision von dir.“ fügte ich schnell hinzu, in der Hoffnung, sie damit ein wenig aufheitern zu können. Doch es schien nicht zu funktionieren. Vorsichtig blickte sie vom Boden auf und schaute mir nun ins Gesicht: „Tut mit leid. Ich hätte dich nicht so überfallen dürfen. Ich hätte es mir denken müssen.“ schien sie sich selbst zu tadeln. Plötzlich bekam ich ein schlechtes Gewissen. „Das macht doch nichts.“, versichte ich ihr „Außerdem bist du mir ja nicht völlig fremd... Wie schon gesagt, ich hatte eine Art Vision von dir. Du heißt Amy nicht war!?“ Ein kleines Lächeln schlich sich um ihre Mundwinkel, doch es war ein trauriges Lächeln. „Ja und nein. Das ist mein Name für die Öffentlichkeit. Ich darf nicht entdeckt werden, weißt du. Ist ne´ lange Geschichte. Aber eigentlich heiße ich Emilia.“ „Das ist ein sehr schöner Name finde ich. Aber... woher kennst du mich eigentlich?“ Ich konnte die Neugierde einfach nicht mehr zurück halten, auch wenn es mir ein wenig unhöflich vorkam, sie so direkt danach zu fragen. Doch sie lächelte, was mir ein wenig Sicherheit gab. „Weißt du, eigentlich kennen wir beide uns schon ein ganzes Leben lang. Nur das... diese Sache...“ aus irgendeinem Grund war ich dankbar, dass sie die Tatsachen nicht so deutlich aussprach, auch wenn ich mir noch nicht im Klaren darüber war, woher sie das alles eigentlich wusste „... dich vieles hat vergessen lassen, was schade ist. Das könnte jetzt ein wenig überraschend kommen aber...“ Immer eindringlicher schaute ich Emilia an. Ich wollte endlich wissen, wer ich einmal gewesen war und sie schien mich gekannt zu haben. Ich wollte so viele Fragen stellen und am liebsten alle auf einmal. Doch erst einmal blieb ich stumm. Ich wollte wissen woher sie mich kannte und wartete darauf, dass sie ihre quälende Kunstpause abbrach. Was ich dann erfuhr, brachte alles wieder durcheinander. „Alice, ich... ich bin deine Schwester!“ Kapitel 8: ... bis ich die Wahrheit kenne ----------------------------------------- Wie auch beim letzten Mal sind Schule und ähnliches Schuld dass es so lange gedauert hat… Ich versuche in nächster Zeit schneller weiter zu schreiben, damit ihr demnächst nicht immer so lange warten müsst ^^ Hoffe das Kapitel gefällt euch… ********************************************************************************** "M… meine Schwester?", stammelte ich "Das… das kann nicht sein. Du… musst mich bestimmt verwechseln." "Nein, das tue ich ganz sicher nicht. Ich bin ein Vampir. Genau wie du. Ich verwechsle niemanden." sagte sie schnell und sah mich tadelnd an. Irgendwas in diesem Blick kam mir vertraut vor und ich hatte das Bedürfnis, ihr Glauben zu schenken. Doch diese Sache war einfach zu absurd. Ich hatte mit allem möglichen gerechnet… Aber nicht damit und irgendwie konnte ich ihr auch immer noch nicht glauben. Früher, als ich als Vampir aufgewacht war, nicht wusste, was geschehen war, damals hatte ich mir sehnlichste eine Schwester gewünscht. Eine Art beste Freundin, die mir alles erklärte, mir zeigte, wie ich mit meiner Situation umzugehen habe. Deshalb war ich auch so glücklich gewesen, als Carlisle beschlossen hatte, mich in seine kleine Familie aufzunehmen. Die ganzen Jahre hatte ich mir so sehr gewünscht, eine Schwester zu haben, eine richtige Schwester! Und nun sollte dieser Traum war geworden sein? Das konnte ich einfach nicht glauben! Völlig unerwartet durchschnitten Emilias Worte meine verwirrten Gedanken:"Wenn du es nicht glauben willst, hätte ich sogar einen kleinen Beweis für dich." dieses Lächeln, dass sich auf ihre Lippen zauberte und eine gewisse Wärme verbreitete, erinnerte mich tatsächlich ein wenig an mich selbst. "Ach ja?" fragte ich verwundert. Ungewöhnlich unbeholfen schien sie in ihrer recht großen Handtasche irgendetwas zu suchen und tatsächlich brachte sie nach einer kleinen Weile einen alten, zerfallenen Geldbeutel zu Tage, welcher noch so gerade zu halten schien. Vorsichtig klappte sie das alte Ding auf und tippte mit dem Finger auf ein bereits vergilbtes Foto. "Das bist du.", sagte sie und lächelte mich vorsichtig an "Vor deiner Verwandlung. Sogar noch bevor… Na ja, bevor sie dich in die Irrenanstalt gesteckt haben." Den Rest ihrer Worte bekam ich schon gar nicht mehr richtig mit. Ich starrte nahezu auf das Foto und konnte mich einfach nicht davon losreißen. Das war tatsächlich ich! Als Mensch… Meine Augen funkelten grün in der Sonne dieses wunderschönen Sommertages, welcher es gewesen sein musste. Mit der einen Hand spiele ich mit meinem Haar, welches lang und kastanienbraun bis zu meinen Hüften herab hing. Ganz am Rande bekam ich mit, wie Emilia mir erklärte, dass sie mir die Haare in der Anstalt abgeschnitten hatten. Ich hätte mich gewehrt und geschrien! Diese Information hätte sie mir gerne vorenthalten können. Doch wenn ich mir diese wunderschönen langen Haare ansah, um die mich mit Sicherheit das eine oder andere Mädchen beneidet hatte, konnte ich mir sehr lebhaft vorstellen, dass ich mich gewaltsam dagegen gestäubt hatte, sie abschneiden zu lassen. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich gesagt, das Mädchen auf dem Foto wäre der Vampir, das wunderschöne und markelose Wesen. Sie… nicht ich! Erst jetzt bemerkte ich, dass ich auf dem Bild nicht allein war. Mit der Rechten umarmte ich ein mindestens genauso schönes Mädchen, welches mir unglaublich ähnlich sah- Emilia! Jedoch hatte sie etwas kürzere blonde Haare und ihr Blick zum Fotographen war ein ganz anderer ,als der meine. Zwar lächelte sie in die Kamera, doch ihr Blick verriet Skepsis und Mistrauen. ,,Wer hat dieses Foto gemacht?” fragte ich neugierig, allerdings nicht in dem Glauben, dass sie sich noch daran erinnern kann. "Das…", sie zögerte einen Moment, schien jedoch nicht lange überlegen zu müssen "Das hat Zyran gemacht. Bestimmt kannst du dich nicht mehr an ihn erinnern, oder?" Zyran? Ein ziemlich seltsamer Name, fand ich. Doch irgendwie gefiel er mir. Ich überlegte angestrengt. Doch tatsächlich viel mir niemand mit diesem Namen ein. Ich fragte wer er war und diese Frage beantworten zu müssen, schien Emilia unangenehm. "Lass uns doch erstmal zu mir nach Hause gehen. Die Leute gucken schon…" meinte sie leise. Jetzt erst spürte ich den Regen, welcher seit einigen Minuten auf uns nieder zu prasseln schien und tatsächlich sah ich hinter vereinzelten Fenstern Gesichter, welche neugierig zu uns auf die Straße blickten und sich wunderten, weshalb wir mitten im Regen standen. Ich nickte Emilia zu und folgte ihr anschließend durch ein paar kleinere Gassen bis zu einer kleinen Hütte ziemlich am Rande der Stadt. Kapitel 9: ... es einen Sinn ergibt ----------------------------------- Emilias kleines Haus war wunderschön eingerichtet. Es war beinahe überall mit dunklem Parkettboden ausgelegt und die weinroten Wände im Wohnzimmer, in welches sie mich dirigierte hatte eine provokante aber auch angenehme Ausstrahlung. Ich setzte mich auf das auf das große Ledersofa und bewunderte den stilvoll eingerichteten Raum. Ich bemerkte wie meine vermeintliche Schwester mich dabei beobachtete und abwartete, bis ich bereit war, mich den restliches Kuriositäten meiner Vergangenheit zu stellen. Schließlich wendete ich mich ihr zu und schaute ihr in ihre goldenen Augen. Plötzlich stellte ich fest, dass sie einen seltsamen roten Stich hatten. "D… deine Augen… sie…” begann ich unsicher. Bis gerade eben war ich davon ausgegangen sie würde sich von Tierblut ernähren. Doch dieser rote Unterton stach mir immer mehr entgegen. "Ja ich weiß, sie sind teils rot… das… erkläre ich dir später, ok?” Ich nickte. "Also dieser Mann, welcher das Foto gemacht hat…” begann sie und schaute mich dabei vorsichtig an. Ich nickte erneut und lächelte um ihr verständlich zu machen, dass ich wirklich wissen wollte, woran ich mich nicht erinnern konnte. Sie erwiderte meinen Blick und fuhr ungehindert fort, jedoch weiterhin sichtlich darauf bedacht die richtigen Worte zu wählen: "Wie gesagt, sein Name war Zyran und… na ja… er hat dich geliebt. Die Dorfbewohner haben ihn jedoch als Dämon beschimpft und aus dem Dorf gejagt, obwohl er nie jemandem etwas schlimmes angetan hat. Ich muss zugeben dass er wirklich manchmal ein wenig seltsam wirkte. Doch da war ich ja auch noch ein Mensch und er… na ja er war ein Vampir!” Emilia machte eine kleine Pause um meine Reaktion abzuwarten. In meinem Kopf sammelten sich die einzelnen Sätze und versuchten sich zu einem Sinn zu fügen. Doch so ganz gelang es mir noch nicht jenen zu verstehen. "Habe ich ihn auch… geliebt?”, fragte ich schnell "Weil auf dem Foto da…” Emilia verstand sofort und beeilte sich meine Frage zu beantworten: "Ich weiß es nicht genau. Du hast nie gerne über deine Gefühle gesprochen, doch ich denke ja. Dieser Blick mit dem du ihn immer angesehen hast… war kaum zu verkennen und irgendwann hast du mir mal erzählt, dass du dich heimlich mit ihm außerhalb des Dorfes getroffen hast, mehrmals. Also… ist es sehr wahrscheinlich dass ihr zusammen wart… mehr oder weniger. "Aber du hast den anderen geglaubt oder?” wollte ich wissen. "Ja. Unsere Eltern haben uns von klein auf eingetrichtert, dass wir mit jenen, welche außerhalb des Dorfes leben, niemals ein Wort wechseln sollen. Ich war immer die Gehorsamere von uns beiden.”, ein Lächeln stahl sich auf Emilias Züge "Du hingegen hattest immer deinen eigenen Kopf und wolltest alles selbst herausfinden.” Das glaubte ich ihr sofort. Auch jetzt hatte ich einen Dickschädel und gab nur selten nach. An meinem Charakter schien sich also nicht allzu viel geändert zu haben. "Einmal hast du mich mit zu seiner kleinen Hütte im Wald genommen, weil du mir beweisen wolltest, dass er total in Ordnung ist. An jenem Tag ist dieses Foto entstanden." Ich bemerkte, dass ich es noch immer in den Händen hielt und starrte es erneut an. Als Vampir erkannte man sofort, ob ein Bild bearbeitet oder gefälscht war, da unsere Augen jede noch so kleine Veränderung registrierten. Doch dieses Bild hier war echt. Im Hintergrund war tatsächlich ein Teil eines kleinen Hauses mit wunderschönem Garten zu sehen und dahinter erstreckte sich der scheinbar endlose Wald. "Kennst du noch de Weg dorthin?” fragte ich, mit eher geringer Hoffnung. Doch sie bejahte und ahnte sofort, was ich von ihr wollte. "Alice, ich weiß nicht ob das eine allzu gute Idee ist.” gab sie zu bedenken. Doch ich sah ihr flehend in die Augen. "Bitte, ich möchte mich so gerne erinnern und vielleicht hilft es mir ja an Orte zurückzukehren, an welchen ich oft gewesen bin.” Emilia seufzte, stand auf und ging Richtung Tür. "Du bist immer noch ein Sturkopf, Alice.” lächelte sie und gemeinsam verließen wir das kleine Haus… meiner vermeintlichen Schwester. Kapitel 10: ... ins Detail -------------------------- Es schien mir, als wären wir bereits eine Ewigkeit unterwegs. Obwohl es schon sehr lange her war, dass ich das letzte mal hier gewesen war und mit großer Wahrscheinlichkeit sehr vieles erneuert und renoviert wurde, hatte das Dorf einen altmodischen Stil und viele der Gebäude schienen mindestens so alt zu sein wie ich es war. Nach einer Weile ging das Wohngebiet immer mehr in Wald über - nur noch vereinzelt standen kleine Fachwerkhäuser am Rand der schlecht gemachten, steinigen Straße. Es war schon etwas her, dass ich das letzte Haus gesehen hatte, bis zwischen ein paar alten Tannen und Fichten die wohl älteste Hütte auftauchte. Es war das Haus von dem Foto, obwohl das beinahe meterhohe Gras und Gestrüpp gemeinsam mit dem verkommenen Garten das Erscheinungsbild gewaltig zunichte machte. Trotzdem wirkte es auf mich plötzlich vertraut… Langsam ging ich auf die kleine Tür zu und drückte dagegen - sie war nicht verschlossen. Nur wenig Licht drang ins Innere. Die Einrichtung war verstaubt und alles war voller Spinnenweben. Es wirkte, wie ein Mensch , welcher nicht von Särgen und ähnlichem ausging, sich vermutlich das Haus eines Vampirs vorstellte. Die Möbel waren dunkel und einige Fenster waren gebrochen. Wie lange war es her, dass das letzte mal jemand hier gewesen war, geschweige denn sich darum gekümmert hatte? Doch trotz dieser Verkommenheit verliebte ich mich sofort in das kleine Häuschen. Emilia übertrat nur zögerlich die Schwelle und blickte sich unsicher um. Sie erinnerte sich wahrscheinlich an manches, was sie hier erlebt hatte. Doch bei mir - nichts! Beinahe andächtig ging ich in einen Raum nach dem anderen und schaute mir alles ganz genau an. Doch keine noch so kleine Erinnerung kehrte zu mir zurück. “Es… funktioniert nicht, oder?” fragte Emilia vorsichtig. Betrübt blickte ich zu Boden und schüttelte den Kopf: “Nein.” Doch sie lies mir noch einen Moment in dem Haus, in welchem ich mein altes Leben zu finden verhofft hatte. Verwundert stellte ich fest, dass es eine Küche hatte. Zwar hatten wir ja auch eine, doch diese diente schließlich nur zur Tarnung. Weshalb hatte dieser Zyran eine gehabt, wenn er doch eh so abgeschottet gelebt hatte? Nach einer Weile hatte ich vorerst genug gesehen und ging durch eine Hintertür hinaus in den Garten und schließlich um das Haus herum jener der Tür, durch welche wir herein gegangen waren, wo Emilia schon geduldig auf mich wartete. “Willst du gehen?” erkundigte sie sich. Ich nickte wortlos. Auf dem Rückweg zu Emilias Wohnung gingen wir wesentlich langsamer. Es gab sicher noch viele andere Orte hier, an welchen ich oft gewesen war und welche mich zu meinen verlorenen Erinnerungen führen könnten. Doch für diesen Tag hatte ich genug. Vorerst wollte ich die bereits gesammelten Erkenntnisse verarbeiten. Diesmal kam mir der Weg wesentlich kürzer vor. Kurze Zeit später saß ich schon wieder auf dem kleinen Sofa in Emilias Wohnzimmer. “Ich denke ich werde noch ein wenig hier bleiben.”, erklärte ich “Ich werde wahrscheinlich in dem Haus von Zyran übernachten. Wenn ich mich die ganze Nacht im Dorf rumtreibe errege ich nur unnötige Aufruhe und…” wollte ich der Frage, welche ich bereits von Emilia erwartete, ausweichen. Doch schnell unterbrach sie mich: ”Das musst du nicht… Wenn du willst, kannst du auch bei mir bleiben.” bat sie mir an. Ein Seufzen entfuhr mir. “Na gut.” sagte ich und lächelte leicht. Ich wusste das würde sie glücklich machen und nach all dem, was ich von ihr bereits erfahren hatte war ich ihr das schuldig. Es war gut dass wir beide Vampire waren. Ich brauchte weder Essen noch einen Schlafplatz. So machte ich ihr auch nicht alzu viele Umstände. Wir saßen noch lange Zeit gemeinsam auf dem kleinen schwarzen Sofa und redeten über alles mögliche. Jedoch nicht über mich und meine Vergangenheit. Über viele verschiedene Themen kamen wir irgendwann auf Ernährung und plötzlich viel mir meine Frage von heute Vormittag wieder ein. “Meine Familie und ich ernähren uns ja von Tierblut. Aber ich glaube das weißt du ja. Ich habe gesehen, dass deine…” “Alice, …”, unterbrach Emilia mich schnell "Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich dir das bei Gelegenheit erkläre, ok?” wich sie der Frage schon wieder aus. Scheinbar schien ihr diese Frage wirklich unangenehm. Also beließ ich es dabei. Jene Gelegenheit würde sich schon noch früh genug bieten. So redeten wir noch die ganze Nacht hindurch über dies und das. Doch irgendwann drangen die ersten Sonnenstrahlen durch die Fenster und brachen sich schillernd auf Emilias und meiner Haut. Nach einer Weile machten wir uns aufbruchbereit. Die Pläne für den heutigen Tag waren bereits festgelegt. Heute würde ich mich überwinden… und die Psychiatrie, welche einen Großteil meiner verschollenen Vergangenheit ausmachte, betreten. … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)