Eine längst vergangene Liebe von Lunata79 (Seto x ???) ================================================================================ Kapitel 1: Eine erwachende Legende ---------------------------------- Es war ein schöner Frühlingstag, an dem der Wind seine lauwarmen Runden zog. An einem Strand nicht weit von Domino-City entfernt, befindet sich eine Höhle, die mit Wasser geflutet ist. Auf einem Steinaltar, der bis an die oberste Fläche mit Wasser umhüllt ist, liegt ein 17 Jahre altes Mädchen. Dieses Mädchen befindet sich in einem tiefen Schlaf. Aber, es handelt sich hier nicht um irgendein gewöhnliches Mädchen, nein, ganz im Gegenteil. Dieses Mädchen war gekleidet wie eine Prinzessin. Sie trug ein wunderschönes weißes luftiges Kleid mit goldenen Umrandungsstickereien darauf. Selbst der Gürtel war aus reinem Gold. Ihr langes Haar war silbrig weiß. Ihre Augenfarbe allerdings war Rehbraun. Auf ihrer Stirn befand sich ein großer Edelstein, dessen Kette im Haar befestigt war. Man würde es nicht glauben, wenn man es nicht wüsste, aber dieses Mädchen war verzaubert. Ebenso lag ein Fluch auf ihr. Es gab sogar eine Legende über sie. Aber, man sollte noch nicht sobald von dieser Legende erfahren. Und doch werdet ihr schon bald mehr erfahren. ~~~ In Domino-City lief alles in geregelten Bahnen. Eine kleine Gruppe Schüler der Domino-High trafen sich vor den Schultoren. Und wie immer kam ein gewisser Blondschopf verspätet zu ihnen gestoßen. Dieser keuchte: „Morgen, Leute.“ Ein brünettes Mädchen, das ebenfalls dieser Gruppe angehörte, schüttelte nur den Kopf. Der Stachelkopf erwiderte nur: „Morgen, Joey.“ Der brünette Typ lästerte: „Hattest du gestern wieder Stress mit deinem Alten?“ Der Blonde zog seine Brauen zusammen und entgegnete: „Lass stecken, Alter.“ Unerwarteter weise fuhr in dem Moment eine schwarze Limousine vorbei, die bei ihnen kurz anhielt. Die getönte Fensterscheibe hinten, schob sich hinunter und man konnte den Firmenleiter der Kaiba Corporation erblicken. Das Herz der Brünetten setzte für einen Augenblick aus, nur um im nächsten Moment schneller zu schlagen. Dann begann der CEO zu sprechen: „Na, so was. Der Kindergarten. Wenn ich das mal nicht als schlechtes Omen werten sollte.“ Der Blondschopf näherte sich der Limousine etwas, ballte seine Hände zu Fäusten und reckte diese in die Höhe mit der Erwiderung: „Kaiba, pass auf, was du sagst!“ Dieser lachte aber nur und meinte: „Bin ich froh, dass ich nicht mehr mit euch die Schulbank drücken muss. Die Zeit habe ich zum Glück hinter mir. Ich bin froh, wenn ich euch nie mehr ertragen muss.“ Tea´s Herz fühlte einen stechenden Schmerz und sie senkte beschämt ihren Kopf. Sie konnte nicht fassen, dass er so etwas von sich gab, auch, wenn sie es von ihm gewohnt war. Denn sie hatten bereits soviel miteinander erlebt. Sie hatten das Königreich der Duellanten gemeistert, das Battle-City-Turnier bestanden und zu guter Letzt hatten sie sogar Dartz besiegt. Was wollte er denn noch? Sie war traurig, weil er so war, wie immer. Er wollte keine Freunde. Wie sollte er je auf die Idee kommen, sich eine Freundin anzulegen. Sie war einfach nur unglücklich. Sie war sich selbst noch nicht sicher, wie und wann es passiert war, aber sie musste es sich einfach eingestehen, nach so langer Zeit. Sie war verliebt in Seto Kaiba. Sie hatte sich vorgenommen, als Tänzerin berühmt zu werden, damit sie seine Aufmerksamkeit erregen könnte. Da Tänzerin zu werden immer schon ihr größter Traum war, wollte sie somit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. So hoffte sie zumindest. Aber, die Erfüllung ihres Traums lag noch in weiter Ferne. Sie musste immer noch ein halbes Jahr sparen, dann könnte sie endlich nach New York an die Tanz-Akademie. Die Schulzeit würde ohnehin in drei Monaten zu Ende sein. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als der CEO plötzlich meinte: „Ihr solltet in die Klasse gehen, ehe ihr zu spät kommt.“ und im nächsten Moment konnte man die Schulglocke vernehmen. Die Gesichtszüge aller entgleisten für einen Moment und sie alle begannen in das Schulgebäude zu rennen. Der brünette Firmenleiter lachte nur, ließ die getönte Fensterscheibe sich wieder schließen und wies den Fahrer an, weiterzufahren, denn er hatte einen Termin wahrzunehmen. Er hatte schließlich bereits genug Zeit vergeudet. Aber, es stimmte ihn zufrieden, den Blondschopf wieder mal geärgert zu haben. ~~~~~ 5002 Jahre zuvor ~~~~~ ~~ Vorgeschichte ~~ Seth, der Hohepriester, und Salina Mahal waren schon als Kinder miteinander befreundet. Salina war ein außergewöhnliches und doch sehr hübsches Mädchen. Das Besondere an ihr war allerdings, dass sie trotz ihrer ägyptischen Herkunft eine recht helle Hautfarbe besaß und ihr Haar silbrig weiß strahlte. In Ägypten war dieses Aussehen schon mehr als nur eigenartig, da es hier nur dunkelhäutige und dunkelhaarige Menschen gab. Salina war gütig, mutig und sehr liebenswert. So kam es, dass sich Seth und Salina ineinander verliebten, als diese Teenager geworden waren. Doch Seth´s Vater wollte Salina nicht dulden. Sie sah so anders aus, als jede andere Frau. Zudem konnte er ihrer Schönheit nichts abgewinnen. Denn jeder Ägypter, der sie zu sehen bekam, hatte nur mehr Augen für die wunderschöne Salina, weil sie so einzigartig war. Als Seth 20 Jahre und Salina 17 Jahre alt waren, beschlossen sie zu heiraten. Seth´s Vater konnte das natürlich nicht zulassen und überlegte sich einen Plan, um die Hochzeit ausfallen zu lassen. ~~ Fortlauf der Geschichte ~~ Am Tag der Hochzeit fing Seth´s Vater Salina zwei Stunden vor der Trauung ab, mit der Begründung noch einmal ein letztes Wort mit ihr sprechen zu wollen. Denn dieser hatte eine andere Freundin Seth´s zu ihm geschickt, die diesen bezirzen sollte. Als Seth´s Vater mit Salina alleine war, überreichte er ihr einen Kelch mit einem Zaubertrank, der einen Fluch beinhaltete. Leichtfertig vertraute sie ihm und trank den Kelch leer. Danach sprach er eine Formel und sie erschrak. Sie hatte natürlich keine Ahnung von dessen Absicht gehabt. Hatte er ihr doch nie das Gefühl vermittelt, dass er etwas gegen sie haben könnte. Ihr einziger Gedanke war, schnell zu Seth zu laufen, um ihm das zu erzählen. Als sie jedoch zu ihm stieß, lag er in den Armen einer anderen Frau, was sie so sehr schmerzte, dass ihr Herz zerbrach und sie sich verwandelte, was sie diesem Zauber zu verdanken hatte. Ihr Herz gefror zu Eis, sowie ihr restlicher Körper. Ihre Hautfarbe wurde blau und ihre Augen wurden rot. Jeder der sie nun berührte, würde sofort gefrieren. Die einzige Möglichkeit diesen Fluch wieder loszuwerden, wäre nur der Kuss der wahren Liebe. Jemand musste sie wahrhaftig lieben und sie mit dieser Liebe küssen. Da ihr Verstand allerdings mit eingefroren wurde, war sie nicht mehr in der Lage ihren Körper zu steuern. Die Verwandlung bekam den Namen Eisprinzessin. Diese wurde zur Furie und wollte die Liebe von unzähligen Anwesenden Hochzeitsgästen fressen. Denn hätte Salina gewusst, dass Seth einem Schwindel erlegen war, hätte sie nie Zweifel an ihm gehegt. Seth liebte sie nämlich wahrhaftig und ehrlich und hätte nie etwas getan, um sie zu verletzen. Aber, in diesem Augenblick, als Salina Seth sah, hatte ihr Herz keine andere Wahl gesehen, als zu zerbrechen, was der Auslöser für die Verwandlung war, genau wie Seth´s Vater es geplant hatte. Als Seth´s Vater dazu stieß, bemerkte Seth seinen Millenniumsstab in den Händen seines Vaters. Dieser grinste nur boshaft, während er das Werk der Eisprinzessin beobachtete. Als diese allerdings auf Seth´s Vater losgehen wollte, legte er den Millenniumsstab an ihre Stirn und sprach einen Schlafzauber über sie aus, der 5000 Jahre halten sollte. Seth war mehr als nur verärgert über seinen Vater. Dieser lachte aber nur, ließ den Stab in den Sand fallen und verschwand. Der Pharao Athem, der den Aufstand vor seinem Palast vernahm, konnte nicht umhin nachzusehen, was los war. Als Seth diesen erblickte, stürzte dieser in dessen Arme und flüsterte tränenüberflutet: „Mein Vater hat Salina verflucht und verzaubert. Ich hab´ sie für immer verloren.“ Athem wusste sofort, dass Seth´s Herz gebrochen war, und dass er jetzt viel Trost brauchte. Er nahm sich seiner an, sprach zu den Leuten: „Die Hochzeit fällt aus.“ und ging mit ihm in den Palast zurück. ~~~ Stunden später, es war bereits dunkel, hatte sich Seth wieder halbwegs im Griff und wollte sich um den schlafenden Körper Salina´s kümmern. „5000 Jahre also.“ dachte er. Also wollte er für sie einen besonderen Ort auswählen, wo sie schlafen sollte. Er verließ daher den Palast und erblickte sie immer noch im Sand liegend. Sie hatte sich wieder zu einem normalen Mädchen zurückverwandelt und doch wusste Seth, dass ihr Herz dennoch immer noch gebrochen war. Nur, zu dumm, dass er nicht die Lehre seines Vaters mitgemacht hatte. Denn sonst hätte er gewusst, wie er sie zumindest von der Verwandlung befreien konnte. Dass sein Vater den Millenniumsstab als Weckmittel erwählt hatte, konnte Seth ja nicht wissen. Sonst hätte es bereits in dieser Zeit zu einem Happy-End kommen können. Aber, sonst wäre die Geschichte ja auch schon wieder zu Ende. Seth kniete sich neben sie, strich ihr durchs wunderschöne silbrig weiße Haar und flüsterte: „Ich liebe dich, Salina. Ich werde dich immer lieben. Ich war immer zu stolz, um es dir zu sagen. Aber, es ist wahr. … In etwa 5000 Jahren werde ich wiedergeboren werden. Ich werde auf dich warten. Das verspreche ich dir.“ *** Am nächsten Tag ließ Seth für Salina einen Schrein bauen, den er jeden Tag besuchte. Er wusste, er könnte sein Herz niemand anderem mehr schenken. Er liebte nur sie. Und sie wollte er im nächsten Leben wiedersehen. *** Viele Jahre vergingen, Salina geriet in Vergessenheit, während die Pharaonen kamen und gingen. Selbst Seth hatte die Ehre gehabt, bis zu seinem Ableben Pharao gewesen zu sein, nach der Zeit von Athem. Salina allerdings war immer noch in einem Tiefschlaf und wurde mit den Jahren in andere Länder überführt. Bis sie, bis nach 5000 Jahren, in die Höhle gebracht wurde, in der sie heute lag. ~~~~~ nur noch 2 Jahre zuvor ~~~~~ Heute sollte der Schlafzauber seine Wirkung verlieren. Doch kein Millenniumsstab in der Nähe. Ihr noch gefrorenes Herz begann zu Pulsieren. Es begann nach dem Gegenstand zu rufen, doch niemand reagierte darauf. Zum selben Zeitpunkt woanders, war Marik im Besitz des Millenniumsstabes. Dieser befand sich auf einem Luftschiff in 14000 Meter Höhe und nahm am Battle-City-Turnier teil. Marik konnte zwar Vibrationen des Stabes wahrnehmen, konnte aber nichts damit anfangen, weshalb er sie ignorierte. ~~~~~~ in der Gegenwart ~~~~~ Marik hatte noch immer diese Impulse des Millenniumsstabes vernommen. Doch dieses Mal wollte er diesen nachgehen, um herauszufinden, was diese auf sich hatten. So kam es, dass er am selben Tag nachmittags, zur Ebbenzeit, diese Höhle fand und sie vorsichtig betrat. Unerwartet begann der Millenniumsstab zu leuchten, was Marik verriet, dass er richtig war. Marik erschrak, als er dort auf dem Steintresen dieses wunderschöne Mädchen vorfand. (Sie war keine Minute gealtert, seit dem Einschlafen.) Marik konnte es nicht fassen. Er trat vorsichtig näher, strich ihr die Haare aus dem Gesicht und betrachtete sie eingehend. „Sie ist wunderschön.“ dachte sich Marik. Er hob nun den Millenniumsstab an und berührte damit ihre Stirn. Der Stab begann so stark zu erstrahlen, dass er sich die Augen mit seinen Armen verdecken musste. Als das Licht allmählich wieder versiegte, beobachtete er das Mädchen ganz genau. ~~ Fortsetzung folgt ~~ Kapitel 2: Kennenlernen der Gegenwart ------------------------------------- Erst begann sie sich zu regen. Sie drehte sich zur Seite. Als sie allerdings merkte, dass sie sehr unbequem lag, öffnete sie ihre Augen einen Spalt und stützte sich an ihrer Ablage ab. Sie fragte laut vor sich hin: „(Stein? Wieso liege ich auf Stein?)“ Nun öffnete sie ihre Augen ganz, setzte sich ebenso ganz auf und blickte sich um. Ihr fiel sofort der junge aschblondhaarige Mann auf, der vor ihr stand. Marik lief eine angenehme Röte auf seine Wangen, weil er sie so anstarrte. Allerdings wunderte er sich, dass sie ägyptisch sprach. Sie begrüßte ihn erstmals freundlich: „(Hallo, … darf ich fragen, wer du bist?)“ und legte ihren Kopf schief, sodass ihr Haar seitlich mitflog. Marik fand diese Geste mehr als nur verführerisch und schluckte hart. Danach antwortete er ihr: „(Mein Name ist Marik. … Ich habe dich hier gefunden. … Du hast geschlafen. Ich habe dich mit dem Millenniumsstab erweckt.)“ Sie sah ihn verwirrt an und dann kamen alle Erinnerungen wieder zurück. Sie begann zu stottern: „(Seth, … Seth, … was ist mit ihm geschehen?“ Marik konnte ihr leider nur mitteilen: „(Tut mir leid, dir das sagen zu müssen, … aber Seth lebt schon seit etwa 5000 Jahren nicht mehr.)“ Als Marik plötzlich Tränen ihre Wangen hinab laufen sah, wurde ihm ganz mulmig und unwohl. Er meinte sogleich: „(So ein schönes Mädchen, wie du es bist, sollte keine Tränen vergießen.)“ Sie lächelte ihn traurig an, und doch war ihr zum Heulen. Sie hätte ihren Liebsten nur zu gerne noch einmal gesehen. Dann fragte Marik sie: „(Wie ist eigentlich dein Name?)“ Sie antwortete zögernd: „(Salina. Mein Name ist Salina Mahal. … Ich wurde kurz vor meiner Hochzeit mit Seth von dessen Vater verflucht und danach verzaubert, glaube ich. … Ich habe anscheinend 5000 Jahre geschlafen. … Wär´ Seth doch bei mir.)“ Sie hüpfte vom Steintresen und marschierte zum Höhleneingang. Marik folgte ihr mit Abstand und wusste nicht, was er sagen sollte. Er wusste zwar, dass Seto Kaiba Seth´s Wiedergeburt war, aber dennoch würde er sich an Salina nicht erinnern können. Zudem wusste er nicht, wie Salina auf ihn reagieren würde, wenn sie es wüsste. Sie sollte sich jetzt erstmal einleben und die hiesige Sprache lernen. Er würde ihr noch früh genug von ihm erzählen können. Jetzt musste er sich jedoch erstmal um sie kümmern, weil er hier irgendwie der Einzige war, der ihre Sprache verstehen konnte. Nun ja, nicht unbedingt der Einzige, … denn den Pharao gab es in dieser Zeitepoche ebenso noch. Jedoch hatte dieser eben keine Erinnerungen. „Moment.“, dachte Marik, „Das ist es doch. … Ich muss Salina zum Pharao bringen. Sie kann ihm seine Erinnerungen wiederbringen. … Na, ja, vielleicht. Aber, einen Versuch ist es doch wert.“ In Gedanken versunken meinte Salina: „(Die Flut kommt. Das Wasser hat begonnen den Höhleneingang zu überschwemmen.)“ Marik meinte daher zu ihr: „(Lass uns die Höhle verlassen. Ich bringe dich zu Freunden.)“ Marik ging daher voran und Salina folgte ihm. Sie marschierten den Strand entlang neben der Straße zur Stadt Domino. Jedes Mal, wenn ein Auto vorbeifuhr, war sie erstaunt, so ein modernes Gefährt zu erblicken und fragte Marik nach dem fünften Wagen: „(Wie nennt sich dieses Gefährt, worin diese Menschen sitzen, die an uns vorbeigekommen sind?)“ Marik kannte die Übersetzung dafür nicht, also antwortete er nur: „Auto.“ Sie blickte ihn fragend an und er erklärte ihr: „(Tut mir leid, aber ich kenne die Übersetzung dafür nicht.)“ Daher fragte sie ihn: „(Übersetzung?)“ Er versuchte ihr nun zu erzählen, wo sie sich befand: „(Nun, ja, … wir sind hier nicht mehr in Ägypten. … Das Land, in dem wir uns befinden heißt Japan. … Wenn du hier in diesem Land bleiben willst, wirst du wohl oder übel die hier übliche Sprache lernen müssen. … Wenn wir bei unseren Freunden sind, solltest du besser nicht sprechen. Es würde sie nur aus dem Konzept bringen. … Ich will dich ohnehin jemand bestimmtem vorstellen.)“ Salina nickte und meinte: „(Verstehe.)“ ~~~ Nach 10 Minuten Fußweg, blieb Marik mit Salina bei einer Bushaltestelle stehen. Salina verstand nicht, warum sie nun nicht weitergingen. Sie blickte sich um und sah einen Autobus anfahren. Sie fragte Marik sofort: „(Ist das auch so ein) Au-to?“ Er sah sie überrascht an, nickte und meinte: „(Das ist zwar auch ein) Auto, (aber da es größer, als solches gebaut ist, nennt man es) Autobus.“ Sie wiederholte: „Au-to-bus.“ und er nickte erfreut. Als der Bus anhielt, löste Marik zwei Fahrscheine und setzte sich mit Salina auf zwei freie Sitze nebeneinander. Die Fahrt über, wo sie Bäume, Sträucher, Wiesen und allmählich Gebäude sahen, erklärte er ihr die Worte, die sie stets auf Anhieb richtig aussprach, nur an der Betonung noch haperten. Aber er schätzte, dass sie das auch bald gelernt haben wird. Er war froh, dass er ihr weiterhelfen konnte. Besonders gespannt allerdings war er auf die Reaktion des Pharaos, wenn er sie sehen würde. Es wurde bereits Abend, daher dachte er sich, dass er sie beim Pharao bzw. bei Yugi Muto lassen sollte. Er selbst würde erst am nächsten Morgen wieder vorbeikommen, falls es ihm möglich wäre. Nach einer längeren Busfahrt, kamen sie auch endlich am Hauptplatz an, wo es nicht mehr weit war, zum Spieleladen von Yugi´s Großvater. Das letzte Stück Fußweg war schnell geschafft, als sie vor dem Spieleladen ankamen. Marik betätigte die Türglocke und kurz danach wurde auch schon die Tür geöffnet. Ein alter grauhaariger Mann öffnete diese und fragte: „Hallo. Womit kann ich dienen?“ Marik antwortete prompt: „Hallo. Ich bin Marik Ishtar. Ich hätte gern mit dem Pharao gesprochen.“ Beim Wort ‚Pharao‘ wurde Salina sofort hellhörig, denn dieses Wort klingt in beiden Sprachen sehr ähnlich. Der alte Mann wies beide nun an, herein zu kommen und die Treppe hinter dem Laden nach oben zu gehen. Salina folgte Marik bis zur Tür von Yugi´s Zimmer. Sie wollte schon reinstürmen, weil sie es nicht erwarten konnte, Athem wieder zu sehen, da bremste sie Marik ab und erklärte ihr: „(Ich werde erstmal reingehen und mit ihm reden. Ich werde dich dann ankündigen.)“ Salina nickte enttäuscht und beobachtete Marik, wie er klopfte und erst nach einem „Herein!“ die Tür betrat. Sie legte sofort ihre Ohren an die Tür, um zu lauschen. Marik sprach: „Hallo, Yugi. Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll, aber ich hab´ da jemanden gefunden, die den Pharao interessieren könnte.“ Yugi erwiderte: „Eine Sie also. … Ich bin gerne bereit mit Yami zu tauschen.“ Da lugte Salina bereits durch den Türspalt hindurch. Marik hatte die Zimmertür nur unachtsam zugestoßen. Salina dachte sich, als sie Yugi erblickte: „Dieser sieht ja fast wie der Pharao aus. Der scheint aber reichlich jung. Aber, er trägt, wie Athem für gewöhnlich, das Millenniumspuzzle. Bin mal gespannt.“ Yugi legte seine Hände um seinen Gegenstand, dieses leuchtete kurz grell auf und tauschte mit dem Pharao den Platz. Als dann der Pharao an Yugi´s Stelle auf dem Bett saß, glaubte Salina ihren Augen nicht zu trauen. Ihr kamen Tränen in die Augen. Sie konnte einfach nicht anders. Athem war ein sehr guter Freund in der Vergangenheit. Sie war so überglücklich ihn zu sehen, dass sie die Tür aufschob, auf ihn zu rannte und in seine Arme stürmte. Da der Pharao zwar mitbekommen hatte, dass er jemanden beäugen sollte, war er dennoch etwas überrascht, als plötzlich dieses Mädchen auf ihn zustürmte. Er hatte ebenso die Tränen in ihrem Gesicht bemerkt. Sie prasselte sofort mit ihren Worten auf ihn ein: „(Oh, Athem. Wie bin ich froh, dich zu sehen. Ich hätte nie gedacht, dich hier in dieser entfernten Zukunft wiederzusehen. Ich bin ja so froh.)“ Yami war verwundert, dass er sie verstehen konnte, denn zuvor hatte niemand je diese Sprache gesprochen, seit Yugi das Puzzle zusammengesetzt hatte. Marik allerdings war mehr als außer sich. Er konnte ja nicht wissen, wie nahe Salina einst dem Pharao gestanden hatte. Für ihn stand es außer Frage, dass sie ihn respektlos behandelte. Yami schob sie eine Armlänge von sich, um ihr ins Gesicht zu sehen und fragte sie: „Athem, … ist das mein Name?“ Sie wunderte sich plötzlich, dass er in der anderen Sprache sprach. Konnte er sie überhaupt verstehen? Yami blickte zu Marik, da dieser sie verstehen konnte, als auch diese Sprache beherrschte. Marik fragte sie daher: „(Athem, ist das sein Name? … Du musst wissen, dass er nur als Geist des Millenniumspuzzles zurückgekehrt ist. Er hat sämtliche Erinnerungen verloren.)“ Sie nickte und senkte dann traurig ihren Kopf. Sie erwähnte enttäuscht: „(Dann werde ich Seth wohl nie wiedersehen.)“ und stumme Tränen rannen ihre Wangen hinab. Sie fügte noch hinzu: „(Der 5000jährige Schlaf soll also meine Strafe dafür gewesen sein, weil ich Seth heiraten wollte.)“ Yami strich ihr über den Kopf, durchs Haar, um sie zu trösten und meinte: „Sie könnte ja seine Wiedergeburt wiedersehen.“ Marik erklärte Yami allerdings: „Sie würde es noch nicht verstehen. Ihr wisst ja, wie Kaiba so drauf ist. Er hätte kein Verständnis für sie. … Warum ich Euch eigentlich bitten wollte, mein Pharao. Kann sie bei Euch bleiben? Ich habe bereits begonnen, ihr unsere Sprache etwas beizubringen. Aber, bisher waren es nur einzelne Begriffe. Ihr müsst sie auf den letzten Stand der Dinge bringen. Ich muss morgen leider wieder zurück nach Hause. … Ich war nur einem Impuls des Millenniumsstabes gefolgt und habe sie damit erweckt.“ Als Marik den Millenniumsstab präsentierte, erhob sich Salina und nahm Marik den Stab aus der Hand mit der Begründung: „(Der Millenniumsstab gehört dir nicht. Ich muss ihn dem wahren Besitzer überreichen. So will es die Bestimmung.)“ Yami bestätigte: „Sie hat leider recht. … Gut, ich werde mich ihrer annehmen. Dir sei gedankt, Marik.“ Marik sagte nur mehr: „Dann werde ich nun gehen. … (Salina? Ich muss jetzt gehen. Ich überlasse dich der Obhut des Pharaos. Er wird dich versuchen weiterhin zu unterrichten.)“ Sie erwiderte lächelnd nur: „(Ich danke dir, Marik, für deine Hilfe. Ra möge dich beschützen.)“ Marik verbeugte sich ein letztes Mal und verließ anschließend das Zimmer. Yugi, der alles mitbekommen hatte, fragte Yami: „Was machen wir jetzt mit ihr? Sie versteht doch kein Wort, von dem, was wir sagen.“ Yami dachte zu Yugi: „Das mag schon stimmen, aber wir wollen ihr ja unsere Sprache beibringen. … Hmmm, gibt es keinen Sprachlehrer?“ Salina riss Yami aus den Gedanken, indem sie ihn fragte: „(Alles in Ordnung?)“ Dieser antwortete nur: „Ja, … sicher.“ Salina wiederholte: „Ja?“ und lächelte ihn an. Yami lächelte verlegen zurück und erwiderte: „Ja.“, während er bestätigend nickte. Yugi erwähnte daraufhin Yami: „Wir können mit Gestik mit ihr kommunizieren.“ Yami antwortete ihm: „Ja, Yugi, da hast du recht. … Und wenn sie etwas sagt, kann ich dir übersetzen.“ Yugi schlug aber dann vor: „Was hältst du davon, wenn ich sie zur Schule mitnehme? Da kann sie doch auch unsere Sprache lernen.“ Yami meinte natürlich: „Gar keine schlechte Idee. … Ich wechsle jetzt wieder mir dir.“ Yami legte seine Hände an das Millenniumspuzzle, dieses leuchtete wieder kurz grell und dann war wieder Yugi an seiner Stelle. Als Salina feststellte, dass das wieder der andere ist, fragte sie: „Yugi?“ und deutete auf ihn. Yugi klopfte neben sich aufs Bett, um ihr zu signalisieren, dass sie neben ihm Platz nehmen darf. Sie nickte und setzte sich neben ihn. Danach fragte sie neugierig: „(Wie alt bist du?)“ Yami übersetzte für Yugi, dieser antwortete: „Ich bin 15 Jahre alt.“ und deutete mit den Händen die Zahl 15. Sie wiederholte die Worte: „Ich bin …“, deutete mit den Händen die Zahl 17 und sprach weiter, „… Jahre alt.“ Yugi wiederholte sprachlich für sie die Zahl: „Siebzehn.“ Dann begann er mit ihr die Vorstellungsfloskel: „Mein Name ist Yugi Muto. Ich bin 15 Jahre alt.“ Salina tat es ihm gleich, natürlich nicht ohne Akzent: „Mein Name ist Salina Mahal. Ich bin 17 Jahre alt.“ Yugi klopfte ihr lobend auf die Schulter. Yugi zeigte ihr noch die Dusche, die sie gleich ausprobierte und wies sie dann ins Bett, während er auf seiner Couch zu schlafen gedachte. ~~~~~ In der Nacht als Yugi bereits schlief, schlich sie durchs Haus und durchsuchte das Bücherregal. Sie las sämtliche Bücher im Schnelldurchgang etwa vier Stunden. Denn sie hatte allmählich den Dreh der Sprache heraus. Danach ging sie zurück in Yugi´s Zimmer und durchstöberte alle seine Schulsachen, bis sie in etwa auf demselben Level war. Gegen den Akzent konnte sie dennoch nichts tun. Der würde wahrscheinlich immer bleiben. *** Am nächsten Morgen läutete der Weckalarm seines Handys und Salina erwachte unsanft ruckartig, sodass sie sofort aufsaß. Sie blickte sich um und musterte das Handy aufmerksam. Nach etwas intensiver Begutachtung verstand sie, dass dieses Läuten zum Wecken gedacht war und drückte auf Weckalarm stoppen. Sie ging rüber zu Yugi, der den Weckalarm gekonnt überhörte, da dieser ohnehin immer von seinem Großvater zusätzlich geweckt wurde. Sie rüttelte ihn und sagte: „Yugi. Yugi. Aufstehen.“ Yugi begann sich zu bewegen und meinte: „Nur noch 5 Minuten.“ Salina allerdings erwiderte: „Nichts da. Wir müssen in die Schule. Los, aus dem Bett.“ Yugi riss irritiert die Augen auf und sagte perplex: „Du sprichst ja unsere Sprache.“ Sie antwortete daraufhin lächelnd: „Ich habe die ganze Nacht gelernt. Viele Bücher gelesen. Ich habe vielleicht zwei Stunden geschlafen.“ Yugi meinte dazu: „Dafür sprichst du fast perfekt.“ Salina sah ihn verlegen an und entgegnete: „Danke. Aber nun müssen wir uns fertigmachen. Deine Telefon hat bereits geläutet.“ Yugi korrigiert sie: „Dein Handy.“ Sie erwiderte: „Bitte verzeih. Dein Handy hat bereits geläutet, um dich zu wecken. … Diese ganzen modischen Geräte musst du mir unbedingt erklären.“ Yugi erwähnte: „Aber, jetzt, machen wir uns erst mal für die Schule fertig.“ Salina korrigierte ihn: „Du musst dich nur mehr fertigmachen. Ich bin bereits fertig.“ Yugi sprach dann gedanklich vor sich her: „Stimmt. Wir müssen mit dir zum Direktor, um dich anzumelden. Wir sollten ohnehin etwas früher los.“ Salina drängte ihn daher: „Dann zieh´ dich, bitte, um. Ich warte unten auf dich.“ und schon verließ sie sein Zimmer. Yami meinte sofort: „Sie sieht anscheinend immer hinreißend aus. Sie ist so wunderschön.“ Yugi fragte ihn sofort: „Yami? Du wirst dich doch nicht in sie verlieben wollen?“ Yami erwiderte: „Ich weiß. Ihr Herz gehört Seth. Aber, Seth gibt es in unserer Zeit nicht mehr.“ Yugi fügte hinzu: „Aber, seine Wiedergeburt dafür. Ob wir ihr Kaiba vorstellen sollten?“ Yami meinte dazu: „Keine schlechte Idee. Er fährt doch in letzter Zeit eh ständig an unserer Schule vorbei, wenn er Termine hat, nur, um Joey zu ärgern.“ Yugi erwähnte daher: „Gut. … Dann gehen wir erst mal zur Schule. Heute wird es wahrscheinlich ohnehin zu keiner Begegnung kommen, weil wir ja ins Direktorat müssen.“ Yami nickte, Yugi zog sich in Windeseile um, packte seine Schulsachen und eilte aus seinem Zimmer nach unten. In der Zwischenzeit war Salina die Treppen hinuntergegangen und hatte Yugi´s Großvater begrüßt mit einer Verbeugung und: „Guten Morgen, Mister Muto. … Ich danke Ihnen, dass ich heute Nacht hierbleiben durfte. … Ich weiß allerdings noch nicht, wo ich sonst bleiben könnte. Das hier ist nicht mein Heimatland und meine Zeitepoche. … Sie kennen den Geist des Pharaos aus dem Millenniumspuzzle schon etwas länger?“ Dieser antwortete: „Um genau zu sein, … Mein Enkel Yugi setzte das Puzzle vor genau zwei Jahren zusammen. Solange ist er nun schon bei uns sozusagen zu Gast.“ Salina erwiderte verständnisvoll: „Ah, verstehe. … Das bedeutet, die zwei Jahre, die ich verschlafen habe, weil niemand auf die Rufe gehört hat. … Dann muss dem Pharao, nicht lange nach meinem Einschlafen, etwas widerfahren sein. … Aber, wie ich Seth kenne, ist er bestimmt nicht von seiner Seite gewichen.“ Yugi´s Großvater lenkte vom Thema ab mit: „Hast du Hunger?“ Salina bemerkte: „Ich habe schrecklichen Hunger. Ich habe bereits seit meinem Erwachen nichts mehr gegessen.“ Dieser meinte dazu: „Na, dann greif ordentlich zu. Lass es dir schmecken.“ und stellte für sie einen Teller auf den Tisch, mit allerlei Gebäck. Salina bedankte sich: „Oh, herzlich vielen Danke.“ Er korrigierte sie: „Man sagt, herzlichen Dank.“ Sie entschuldigte sich: „Bitte verzeihen Sie mir. Ich wollte sagen, herzlichen Dank.“ und er lächelte sie verständnisvoll an. Dann kam auch schon Yugi die Treppen heruntergeeilt und begrüßte flüchtig seinen Großvater mit: „Morgen, Großvater.“ Dieser erwiderte nur: „Morgen, Yugi.“ und Yugi stürzte sich förmlich auf einen Stuhl. Salina erschrak und schrie: „Vorsicht, Yugi. Du tust dir noch weh.“ Salina blickte zu seinem Großvater, der ihn anscheinend ebenfalls gerade zurechtstutzen wollte. Yugi erwähnte vorwurfsvoll: „Du klingst schon wie Großvater.“ Salina bestätigte: „Damit hat er aber auch recht. Stell dir doch nur mal vor, du wärst über den Stuhl gefallen. Du hättest dir sämtliche Rippen brechen können. … Das wäre bestimmt keine schöne Vorstellung.“ Yugi senkte beschämt den Kopf und antwortete darauf: „Du hast natürlich recht. Tut mir leid.“ Salina meinte daraufhin: „Schon gut. Nun lass´ uns essen und dann zur Schule aufbrechen. Ich möchte nicht zu spät kommen.“ Es stimmt. Für ihr Alter war Salina wirklich schon sehr reif. Aber, ihre Reife war vor 5000 Jahren natürlich nicht unnatürlich. Es war üblich ab 16 Jahren bereits verheiratet zu sein. Die meisten jungen Frauen bekamen demnach ab 17 Jahren bereits ihr erstes Kind. So zählte Salina eigentlich nicht mehr als Mädchen, sondern bereits als Frau. Sie frühstückten ausgiebig, danach verabschiedeten sie sich von Yugi´s Großvater und brachen auf, zur Schule. ~~~ Vor den Schultoren angekommen, fiel Salina plötzlich auf: „Yugi, diese anderen Schüler tragen ja dieselbe Kleidung wie du. Ist das normal?“ Yugi erklärte ihr: „Oh, das hab´ ich ganz vergessen, dir zu erklären. Das ist eine Schuluniform. Die muss jeder Schüler tragen, wenn er zur Schule geht.“ Salina erwiderte: „Ich verstehe. Aber, ich trage doch gar keine solche Uniform.“ Yugi erwähnte ihr daher: „Das wird sich ändern, sobald wir im Direktorat waren. Vielleicht kannst du dich ja in einer Toilette umziehen.“ Sie nickte, und danach gingen sie weiter in das Schulgebäude. Während sie die Treppen hinaufgingen, erklärte ihr Yugi noch: „Du solltest niemandem etwas von deiner Herkunft erzählen. Die Leute hier würden das nicht verstehen.“ Sie bestätigte nur mit: „Ok, ich habe verstanden.“ Vor der Tür des Direktorats eingetroffen, klopfte Yugi. Nachdem ein „Herein!“ gefallen war, öffnete er die Tür und trat mit Salina ein. Dann schubste er Salina mit den Worten: „Los, sag dem Direktor, dass du eine neue Schülerin bist.“ Salina ging zögernd auf den Direktor, hinter dem Schreibtisch, zu. Dieser fragte sogleich: „Wie kann ich Ihnen helfen?“ Salina begann also: „Mein Name ist Salina Mahal. Ich möchte gerne Ihre Schule besuchen, um unterrichtet zu werden.“ Der Direktor holte ein Formular aus seiner Ablage und meinte: „Füllen Sie, bitte, das Formular aus und kommen Sie anschließend wieder zu mir.“ Er streckte ihr noch einen Kugelschreiber entgegen, den Salina dankbar entgegennahm. Dann setzte sie sich im Wartebereich an einen kleinen Tisch und begann sich das Formular durchzulesen und auszufüllen. Yugi leistete ihr natürlich dabei Gesellschaft. Bei der Zeile Adresse, gab Yugi ihr an, sollte sie seine Adresse schreiben, was sie auch tat. Nachdem das Formular ausgefüllt war, stand Salina auf und schritt wieder vor den Schreibtisch des Direktors. Höflich machte sie sich bemerkbar: „Verzeihung. … Ich habe das Formular fertig ausgefüllt. … Wenn es möglich ist, würde ich gerne in dieselbe Klasse, wie Yugi Muto gehen.“ Dieser fragte Yugi: „Sind sie miteinander verwandt?“ Yugi antwortete nervös: „Ähm, … Sie ist eine entfernte Cousine von mir.“ Der Direktor las sich mittlerweile das Formular durch und meinte: „Also schön. Von mir aus haben sie die Erlaubnis. … Ach, Miss Mahal. Holen Sie sich doch bitte ihre Schuluniform bei meiner Sekretärin ab. … Das Sekretariat befindet sich im Nebenraum. Ach, … und gehen Sie anschließend zu Ihrem neuen Klassenlehrer Mister Kurata.“ Salina verbeugte sich und sagte: „Herzlichen Dank.“ Der Direktor lächelte und dachte: „Was für ein höfliches und freundliches Fräulein.“, als sie in den Nebenraum verschwanden. Die Sekretärin drückte ihr genervt die Schuluniform in die Hand und grummelte. Da Salina den Unmut von Leuten nicht dulden mochte, fragte sie sie: „Verzeihung, ist alles in Ordnung mit Ihnen?“ Die Sekretärin blickte sie fassungslos an, denn, noch nie zuvor hatte es jemanden interessiert, wie sie sich fühlte. Salina erkannte in ihren Augen, was in ihr vorging, riss sich ein silbernes Haar aus und reichte es der Sekretärin mit den Worten: „Ich sehe schon. Hier nehmen sie mein Haar, wünschen Sie sich etwas und es wird in Erfüllung gehen.“ Yugi glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Nachdem beide das Sekretariat verlassen haben, fragte Yugi sie: „Was hat es mit diesem silbernen Haar auf sich?“ Salina senkte den Kopf und erklärte ungern: „Mein Haar ist Zauberhaar. Jedes silberne Haar erfüllt einen Wunsch. Umso länger mein Haar ist, umso größere Wünsche kann es erfüllen. Aber, viele missbrauchen die Wünsche für Böses. Darum wähle ich gut, wem ich eines überlasse. Am besten wäre natürlich, wenn niemand davon wüsste, … aber ich kann die Menschen einfach nicht leiden sehen.“ Yugi meinte daher: „Schon gut. Ich werde es nicht weitererzählen.“ Salina bedankte sich für sein Verständnis und Yugi zeigte ihr die Mädchentoilette, wo sie sich umziehen konnte. Wenige Minuten danach kam sie wieder aus der Toilette und ließ sich von Yugi begutachten: „Die Schuluniform steht dir wirklich gut.“ Dann wirft er einen Blick auf die Uhr und meint: „Oh, in 5 Minuten beginnt bereits der Unterricht. Gut, dass wir früher gekommen sind. Ich hätte nicht gedacht, dass wir soviel Zeit hier vertrödeln.“ Salina konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, auf Yugi´s Wortwahl hin. Yugi schnappte nach Salina´s Hand und eilte mit ihr zum Klassenzimmer. Dort angekommen meinte er: „Ich geh´ jetzt in die Klasse und du wartest hier. Wenn Mister Kurata kommt, sag ihm, dass du die neue Schülerin bist. Alles Weitere erklärt er dir dann.“ Sie nickte und Yugi betrat die Klasse. Eine Minute vor Unterrichtsbeginn musste Yugi Tristan beobachten, wie dieser Fallen für seinen verhassten Lehrer aufbaute. Yugi konnte es nicht fassen. Er machte sich allmählich Sorgen um Salina, dass sie heil hier in die Klasse kam. Dann war es soweit. Der Lehrer trat an die Zimmertür der Klasse und fragte das Mädchen vor ihm: „Entschuldigen Sie Miss, aber sind Sie hier richtig?“ Sie fragte im Gegenzug: „Sind Sie Mister Kurata? … Ich bin Salina Mahal, die neue Schülerin.“, als die Schulglocke erklang. Der Lehrer antwortete: „Ja, das bin ich. … Dann bin ich anscheinend Ihr neuer Klassenlehrer. … Freut mich, Sie kennen zu lernen.“ Sie entgegnete: „Die Freude ist ganz auf meiner Seite. … Werden wir nun in die Klasse gehen?“ Dieser antwortete: „Natürlich. Wir wollen Sie doch den anderen Schülern vorstellen.“ Mister Kurata war ein recht junger Lehrer. Er war gerade mal 25 Jahre alt und war recht ansehnlich gekleidet. Er trug ein weißes Hemd und eine hellblaue Jeans. Als der Lehrer allerdings die Türe öffnen wollte, schrie Salina: „Stopp.“ Der Lehrer erschrak, hielt inne und fragte: „Was ist denn los?“ Salina deutete nach oben auf den Türspalt und meinte: „Sehen Sie doch. Dort oben steht ein Eimer mit Wasser.“ Der Lehrer dankte ihr, für ihre Aufmerksamkeit und fügte hinzu: „Ich kann mir schon denken, wer mir diese Falle stellen wollte. Aber, was sollen wir denn jetzt machen?“ Salina kam da eine Idee: „Schubsen Sie den Eimer doch einfach in die andere Richtung. Der Übeltäter darf dann zur Strafe die Lacke wieder aufwischen.“ Der Lehrer stimmte ihr zu: „Das ist eine brillante Idee.“ So stieß der Lehrer den Eimer nach innen und betrat anschließend das Klassenzimmer. Mister Kurata ließ sofort verlautbaren: „Mister Taylor. Da sie heute so großzügig mit Wasser umgehen, dürfen Sie Lappen holen und die Sauerei wieder beseitigen.“ Der Brünette erhob sich fluchend, wieso der Streich nicht geklappt hatte und verließ das Klassenzimmer, als er Salina erblickte. Sie hob ihren Blick und Tristan blieb fast die Luft weg. Er war hin und weg von ihrem Anblick. Er hatte noch nie zuvor solch eine Haarfarbe gesehen. Sie erwähnte ihm nur: „(Schwachkopf.)“, damit er sie nicht verstand, weil sie ihn soeben beleidigt hatte. Der Lehrer bezog nun Position vor den Schülern und erklärte: Ich hab´ gute Neuigkeiten für euch. Ihr bekommt für das restliche Schuljahr eine neue Mitschülerin.“ und winkte Salina zu sich. Dann sprach er weiter: „Bitte stellen Sie sich doch der Klasse vor.“ Salina stellte sich daher vor: „Hallo. Mein Name ist Salina Mahal. Ich bin 17 Jahre alt. … Ich hoffe, wir können alle Freunde werden.“ und blickte zu Yugi, der nickte, dass sie die Vorstellung gut gemeistert hatte. Sie nickte ebenfalls, dann meinte der Lehrer: „Sehr schön. … Miss Mahal, setzen Sie sich doch auf den freien Platz.“ Sie setzte sich auf den gedeuteten Platz und die anderen Mitschüler begannen zu tuscheln: „Das war doch der Platz von Seto Kaiba. Keiner, nach ihm, hat es jemals gewagt, sich auf seinen Platz zu setzen.“ Salina untersuchte sofort ihren neuen Sitzplatz. Sie blickte ebenfalls in die Tischlade und fand dort eine Skizze. Sie nahm diese Skizze heraus und legte diese auf die Tischplatte. Sie betrachtete die Zeichnung eingehend und dachte sich: „Der weiße Drache mit eiskaltem Blick. … Seth. … Ich kann seine Aura spüren. … Er war hier. Ich muss ihn finden.“ Da unterbrach der Lehrer ihren Gedankengang: „Nun schlagt eure Bücher auf, auf Seite 324 eures Geschichtsbuches.“ ~~ Fortsetzung folgt ~~ Kapitel 3: Neue Freundschaften ------------------------------ Nach einer Weile kam Tristan mit den Lappen in die Klasse zurück und begann den Boden aufzuwischen. Dieser sah grummelnd zu Salina und dachte sich: „Das mein Plan in die Hose ging, hab´ ich doch sicher dieser Schönheit zu verdanken. … Aber, eigentlich kann ich ihr deswegen gar nicht wirklich böse sein. … Sie wirkt für mich wie ein Engel auf Erden.“ Nach getaner Arbeit merkte Tristan an Mister Kurata an: „Ich bin fertig mit Aufwischen. Kann ich mich jetzt wieder auf meinen Platz setzen?“ Der Lehrer nickte nur und Tristan bewegte sich auf seinen Platz zu, Salina nicht aus seinen Augen lassend. Salina empfand dieses Angestarre aber alles andere, als angenehm und versuchte Tristan zu ignorieren. ~~~ Nachdem es zur Mittagspause geläutet hatte, verließen sämtliche Schüler die Klasse und Yugi ging direkt zu Salina, um ihr zu sagen: „Komm mit, in die Cafeteria, und danach gehen wir in den Schulhof.“ Erst jetzt bemerkte Yugi, dass ihm die anderen gefolgt waren. Salina konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, aufgrund Yugi´s verwunderten Gesichtsausdrucks. Sie antwortete Yugi: „Klar. Ich will dir auch gleich etwas zeigen, was ich gefunden habe. … Kann ich nachher ein wenig mit Athem sprechen? Ich muss ihn dringend etwas fragen.“ Yugi erklärte ihr auch sofort: „Geht in Ordnung. Komm, lass uns gehen.“ Sie nickte und die anderen sahen die beiden verwirrt an. Tea kam der Gedanke: „Kann es sein, dass die beiden sich vertraut sind? … Ich kann mich aber nicht erinnern, sie jemals mit Yugi gesehen zu haben. … Das will ich aber jetzt genau wissen.“ Selbst Joey kam dieses vertraute Bild etwas merkwürdig vor, und Tristan war überhaupt überfordert. Während Yugi und Salina dabei waren, das Klassenzimmer zu verlassen, war es an Tea zu erwähnen: „Los, wir hängen uns an sie ran. Dieses Bild behagt mir nämlich nicht.“ Joey erwiderte: „Das hab´ ich mir eben auch gedacht. Los verfolgen wir sie.“ Tristan stimmte mit ein: „Ja, das machen wir.“ Einstimmig folgten sie daher Yugi und Salina, die sich sehr vertraut miteinander zu unterhalten schienen. Salina hielt Yugi die Zeichnung von Seto Kaiba hin und erklärte: „Diese Zeichnung hat Seth gemacht. Ich kann seine Aura spüren. Ich bitte dich, Yugi. Du musst mir sagen, wo ich ihn finden kann. Ich bitte dich. … Ich kann nicht ohne ihn leben. Mein Herz wird zerbrechen. Ich will nicht wieder meinen Fluch ausleben müssen. Ich habe vielen Menschen ihre Liebe geraubt. Das könnte ich nicht verkraften.“ Yugi fragte daraufhin: „Was ist das für ein Fluch?“ Salina erzählte ihm daher: „Ich habe dir doch erzählt, dass mich Seth´s Vater verflucht hat. Er hat den Fluch der Eisprinzessin auf mich gelegt, was bedeutet, dass mein Herz gefriert. In diesem Zustand kann ich nichts kontrollieren, weil auch mein Verstand gefriert. Ich habe zwar noch nie jemanden mit diesem Fluch erlebt, aber ich vermute, dass ich zu einem Monster werde. Jeden den ich in diesem Zustand berühre, wird ebenfalls zu Eis.“ Yugi fragt daraufhin: „Und wie kann man diesen Fluch beheben?“ Salina senkte traurig ihren Blick und antwortete: „Ich muss von meiner wahren Liebe geküsst werden. Und das ist und bleibt leider Seth.“ Yugi war nun im Zwiespalt und fragte Yami in Gedanken: „Was soll ich jetzt nur tun? Soll ich ihr von Kaiba erzählen?“ Yami meinte daraufhin: „Hmmm, … Es lässt sich demnach ohnehin nicht vermeiden. … Damit Kaiba wahre Liebe für sie empfindet, muss er sie erst einmal kennenlernen. Das wird bestimmt kein leichtes Unterfangen. … Wenn es wahr ist, was sie uns erzählt hat, kann es sogar gefährlich werden. Wir müssen gut auf sie aufpassen und verhindern, dass ihr Herz gebrochen wird. … Aber, umso länger wir zögern, umso länger besteht die Gefahr. … Es ist besser, du sagst ihr die Wahrheit.“ Nach kurzem Zögern meinte Yugi dann zu Salina: „Es gibt eine Wiedergeburt von Seth. … So, wie ich die Wiedergeburt des Pharaos bin.“ Salina fragt kopfhebend nach: „Tatsächlich? … Also hab´ ich mir diese Aura nicht eingebildet?“ Yugi schüttelte den Kopf und erklärte: „Er heißt Seto Kaiba. Er ist Firmenleiter der Kaiba Corporation, kurz KC.“ Salina bohrte nun nach: „Meinst du etwa das große Gebäude, dass man in der Ferne von der Schule aus sehen konnte?“ Er nickte nur und Salina schoss sofort heraus: „Bring´ mich, bitte, nach der Schule dorthin. Ich muss ihn sehen. … Am liebsten würde ich sofort gehen, aber ich würde nicht alleine hinfinden.“ Yugi meinte daraufhin: „Das wär´ auch keine so gute Idee. Er wird nicht gerne gestört. Und noch weniger gerne sieht er jemanden von uns.“ Salina bestätigte: „Verstehe. Seth wie er leibt und lebt. … Anders hätte ich mir das auch gar nicht vorgestellt. … Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, aber, bevor wir begannen uns zu lieben, war Seth genauso. … Dieser Seto Kaiba hat viele Eigenschaften von Seth, denn, sonst wäre er nicht Seth´s Wiedergeburt. … Vielleicht erinnert er sich ja an mich. … Einen Versuch werde ich auf jeden Fall wagen.“ Dazu meinte Yugi nur: „Na, dann kann ich dir nur viel Glück wünschen und dir die Daumen drücken.“ Salina bemerkte dazu: „Das werde ich auch brauchen. … Ich hoffe nur, ich kriege auch ein Wort heraus.“ Da kam Yugi eine Idee, die sich Mokuba nannte, während sie sich in der Cafeteria etwas bestellten. Anschließend marschierten sie in den Pausenhof und setzen sich auf eine freie Bank. Die drei anderen folgten ihnen unauffällig und schlichen sich hinter die Bank heran, um zu lauschen. Yugi begann dann zu erwähnen: „Mir ist vorhin etwas eingefallen. … Wir könnten uns an seinen Bruder wenden. Sein Name ist Mokuba. … Er könnte deine Situation um einiges besser verstehen, als Kaiba.“ Salina meinte: „Das ist zumindest ein Anfang. … Aber, kannst du mir verraten, wieso uns drei Mitschüler belauschen?“ Yugi kratzte sich verlegen am Hinterkopf und meinte: „Ich hab´ anscheinend vergessen, meinen Freunden von dir zu erzählen. … Das ist mir jetzt etwas unangenehm.“ Salina merkte allerdings an: „Das muss es nicht. Das ist doch nicht schlimm, oder?“, und rief dann, „Ihr drei. Kommt hervor, wir haben euch gesehen.“ Schüchtern trat zuerst Tea hervor und Joey wollte sie zurückhalten. Da meinte Tea zu ihm: „Joey, sie wird uns schon nicht beißen.“ Danach trat Tristan vor und kam um die Bank herum. Dieser murmelte verlegen: „Hallo. Wir wurden uns noch nicht vorgestellt. Ich bin Tristan.“ Salina bemerkte: „Du warst doch der Fallensteller für Mister Kurata, nicht wahr? … Diese Aktion war wirklich nicht nett von dir.“ Tristan redete sich heraus: „Ich kann den Lehrer eben nicht riechen.“ Salina sah ihn verwirrt fragend an und fragte dann doch: „Riechen? … Also, ich habe nichts Ungewöhnliches an Mister Kurata gerochen.“ Yugi erklärte ihr daher grinsend: „Das hat indem Sinne nichts mit Riechen zu tun. … Das ist mehr oder weniger eine Aussage dafür, dass man jemanden nicht leiden kann.“ Salina sah verlegen zu Boden und erwiderte: „Oh, verstehe. Bitte verzeih´.“ Yugi erwähnte ihr daraufhin: „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin ohnehin erstaunt, dass du unsere Sprache bereits so gut sprechen kannst.“ Da entgegnete Salina unerwartet: „Apropos. Da Athem anscheinend keine Erinnerung mehr an seine Vergangenheit besitzt, … vielleicht würde es ihm helfen, wenn ich ihm meine Sprache beibringe. … Ich weiß auch, wo seine Grabkammer gebaut wurde. … Ich würde ihm gerne helfen, seinen Geist zu befreien von dieser Welt. … Im Gegenzug brauche ich eure Hilfe, um meine wahre Liebe zu bekommen, damit ich von meinem Fluch befreit werde, ehe etwas Schreckliches passiert.“ Yugi meinte dazu nur: „Solche Befürchtungen hatte Yami ebenfalls schon. Wir müssen rasch handeln.“ Salina bestätigte: „Umso rascher, desto besser. Aber, wer ist Yami?“ Yugi´s Wangen röteten sich etwas, als er ihr antwortete: „So nennen wir hier den Pharao bzw. Athem. Wir kannten doch schließlich seinen Namen nicht.“ „Ach, so. Ich verstehe.“ erwiderte Salina einsichtig. Da bemerkt Yugi, dass sich die anderen ebenfalls bereits zu ihnen gesellt haben und gespannt gelauscht haben. Salina fragte Yugi daher verunsichert: „Wieso starren die drei mich so eigenartig an?“ Yugi schlug sich die Hand auf die Stirn und meinte: „Ach, stimmt ja. Ich habe euch noch gar nicht bekanntgemacht. … Also Tristan, den kennst du jetzt. Das brünette Mädchen ist Tea, und der Blonde heißt Joey. Wir sind die besten Freunde.“ Salina verbeugte sich leicht und sagte: „Ich bin erfreut eure Bekanntschaft zu machen.“ Tea fragte neugierig: „Wie bist du eigentlich Yugi begegnet?“ Salina antwortete wahrheitsgetreu: „Marik hat mich zu Yugi gebracht. Marik hat mich gefunden in einer Höhle, wo ich geschlafen habe. Er hat mich mit dem Millenniumsstab erweckt.“ und Salina holte den Stab hervor. Die anderen Drei starrten ungläubig auf den Gegenstand. Da merkte Joey an: „Woher hast du den denn?“ Salina erklärte: „Ich hab´ ihn Marik abgenommen. Er hat keine Befugnis, diesen Stab zu besitzen. Ich muss ihn dem richtigen Besitzer zurückgeben. … Und nun weiß ich auch, wer das ist.“ und fügte noch hinzu: „(Athem, … du hast mir seinerseits die Macht übertragen, über alle Millenniumsgegenstände zu herrschen, sollte dir etwas zustoßen. Seth, sollte daher dein Nachfolger werden. … Ich kann nur erahnen, dass er deine Nachfolge angetreten hat, nur, eben, ohne mir an seiner Seite.)“ Yugi fragte sie daher, im Auftrag von Yami: „Und was ist mit Bakura?“ Sie antwortete: „(Der Grabräuber? Der hat nicht die Macht mir etwas anzuhaben. Er untersteht mir.)“ Yugi lässt daher für Yami ausrichten: „Danke für diese wertvolle Information.“ Yugi fragte im Nachhinein gedanklich Yami: „Was genau hat sie dir gesagt?“ Yami meinte nur: „Kein Grund zur Besorgnis. Für dich ist es nicht so wichtig.“ Yugi antwortete darauf in Gedanken: „Gut. Ich vertraue dir.“ Tea allerdings fragte nach: „Heißt das, du hast vor, zu Kaiba zu gehen?“ Salina bestätigte ihr: „Ja, das habe ich vor. Warum fragst du?“ Tea bat Salina daher: „Kann ich mitkommen?“ Salina antwortete ihr: „Sicher. Warum auch nicht?“, auch, wenn sie nicht verstand, warum sie darauf bestand. Da meinte Joey ebenfalls: „Ich will auch mit. Das lasse ich mir nicht entgehen. Ich bin Kaiba ohnehin noch etwas schuldig.“ Tristan warf ein: „Joey, leg´ dich lieber nicht mit ihm an. Der macht dir das Leben noch zur Hölle.“ Salina fragte daraufhin: „Kann er das denn? Inwiefern?“ Joey entgegnete: „Wie soll ich dir das erklären? Kaiba ist sehr einflussreich und ein reicher Pinkel. Der könnte mich glatt verklagen, für die Dinge, die ich ihm immer an den Kopf geworfen habe.“ Salina fragte entsetzt: „Was??? Du hast ihm Dinge an den Kopf geworfen? Tut das denn nicht weh?“ Joey erklärte ihr deshalb: „Worte können nicht wirklich wehtun.“ Salina sah man die Fragezeichen regelrecht an. Da klärte Yugi sie auf: „Wenn man mit Dingen nach einem wirft, dann tut man das nicht wörtlich. Damit ist gemeint, dass man den anderen beschimpft oder beleidigt hat.“ Salina meinte verlegen: „Oh. … Mir wird gerade klar, dass ich viel zu wenig Ahnung habe, von eurer Welt. Ich muss noch so viel lernen.“ Yugi bemerkte aber: „Das ist doch nicht schlimm. Das wird schon. Du lernst ohnehin sehr schnell. Mach´ dir darüber keine Gedanken.“ Aber, Salina machte sich noch ganz andere Gedanken. Sie wusste nicht, warum sie noch leben durfte. Warum sie von Seth getrennt worden war. Warum sie nun in dieser ihr völlig fremden Zukunft verweilen musste. All diese Fragen nagten sehr an ihr. Doch Antworten würde sie wohl keine darauf finden. Denn ihre bekannte Vergangenheit gab es nicht mehr. Tea im Gegenzug machte sich mehr Gedanken darüber, wie sie sich Kaiba annähern konnte, ohne ihm gleich verraten zu müssen, dass sie in ihn verliebt war. Vielleicht sollte sie ihn einfach um ein Date bitten? Nein, … das wäre ihr zu peinlich. Aber, irgendeine Möglichkeit musste es doch geben. Damals, als Tea noch glaubte in Yami verliebt zu sein, hatte sie auch nicht den Mut gehabt, ihm ihre Liebe zu gestehen. Aber, als sie verstand, dass Yami für sie immer unerreichbar sein würde, entschied sie sich, ihre Liebe zu ihm zu vergessen. Noch immer nicht wusste sie, wann sie sich eigentlich in Kaiba verliebt hatte. Es musste irgendwann, nach der Liebe zu Yami, gewesen sein. Anders konnte sie es sich nicht vorstellen. Plötzlich wurden alle aus ihren Gedanken gerissen, als wieder die Schulglocke läutete. Joey meinte daher: „Lasst uns wieder in die Klasse gehen, ehe der Mathe-Lehrer auftaucht.“ und schon eilten alle zurück ins Schulgebäude in ihre Klasse. Sie hatten Glück, denn direkt nach ihnen betrat der Lehrer ihre Klasse. Alle Schüler begaben sich rasch auf ihre Plätze und der Lehrer meinte: „Lasst uns mit dem Unterricht beginnen.“ Yugi flüsterte noch rasch zu Salina: „Das ist Mister Toshiba.“ Der Lehrer blickte nun in Yugi´s Blickrichtung und stellte die neue Schülerin fest. Er marschierte direkt auf sie zu und sie blickte ihn nervös an. Er bemerkte: „Ich glaube nicht, dass wir uns bereits kennen. Ich bin Mister Toshiba und Sie sind …?“ Sie erhob sich, verbeugte sich freundlich und antwortete: „Ich bin Salina Mahal. Heute ist mein erster Schultag hier.“ Daraufhin merkte er an: „Dann hoffe ich auf gute Zusammenarbeit.“, nickte und ging zur Tafel. Er notierte eine mittelschwere Rechenaufgabe auf der Tafel und fragte auch gleich: „Miss Mahal. Darf ich Sie an die Tafel bitten, um diese Aufgabe zu lösen?“ Yugi bekam die Panik, weil sie ja nichts vom Stoff wissen konnte. Salina antwortete aber nur: „Ich werde es versuchen.“, stand auf und marschierte vor zur Tafel. Sie überlegte, wie die Rechnungen in den Büchern Yugi´s ausgerechnet waren, und nach diesem Prinzip begann sie die Lösung an die Tafel zu schreiben. Als Salina die Rechenaufgabe ihrer Meinung nach gelöst hatte, war Mister Toshiba wirklich beeindruckt. Yugi begann bereits panisch an seinen Fingernägeln zu knabbern, als der Lehrer meinte: „Sehr gut, Miss Mahal. Die Lösung ist korrekt. Ich bin beeindruckt. … Ich danke Ihnen. Bitte setzen Sie sich wieder.“ Sie senkte verlegen ihren Blick und lächelte ihn leicht an. Nun ja, Mister Toshiba war auch nicht unbedingt unansehnlich. Er war etwa 30 Jahre alt und trug einen schwarzen Pullover, darüber einen hellblauen Blazer und eine hellblaue Jeans. Seine blonden Haare unterstrichen sogar noch seine grünen Augen. ~~~ So vergingen auch sehr rasch die letzten zwei Stunden Unterricht, bis es zum Schulschluss läutete. Alle packten ihre Sachen und verließen das Schulgebäude. Yugi, Salina, Tea und Joey machten sich sofort, ohne Umschweife, auf den Weg zum KC-Gebäude. Salina überlegte ernsthaft, wie sie Seto Kaiba überzeugen konnte, dass sie zu ihm kommen und mit ihm sprechen konnte. Yugi fragte unterwegs: „Salina, weißt du eigentlich schon, was du ihm sagen willst?“ Sie antwortete: „Noch nicht ganz genau. Aber, ich werde mir etwas einfallen lassen.“ So kamen sie doch schneller dort an, als sie vermuteten und standen nun vor dem Eingang. Salina meinte dann zu den anderen dreien: „Ich werde versuchen, zu ihm zu gelangen. Ihr müsst mir den Rücken freihalten.“ Yugi und Joey nickten und Tea erklärte: „Ich komme mit dir.“ Salina betrachtete Tea eher skeptisch, weil sie doch mit dem Firmenleiter alleine sprechen wollte, sagte aber dann: „Also, gut. Du könntest mir vielleicht noch behilflich sein.“ So betraten sie alle das Gebäude. Salina blickte sich ihm Eingangsbereich um und konnte Seth´s Aura spüren. Sie erwähnte auch: „Ja, er ist hier. Ich spüre ihn. Ich werde seiner Spur folgen.“ und schon rannte sie los. Die Empfangsleute wollten sie aufhalten, da drängten sich Yugi und Joey dazu und lenkten diese von Salina ab, sodass sie ihres Weges weiterlaufen konnte. Die beiden fragten die Leute unwichtige überflüssige Sachen, damit sie sich mit ihnen beschäftigen mussten. Salina rannte inzwischen mit Tea zu dem Aufzug. Nach kurzem Warten auf den Aufzug betraten sie diesen und Tea beäugte Salina skeptisch, als diese an den Stockwerksknöpfen schnupperte. Danach drückte Salina den Knopf ganz oben. Tea verkniff sich, sie zu fragen, woher sie wusste, welchen Knopf sie drücken musste. Nachdem der Aufzug im obersten Stockwerk anhielt, rannte Salina weiter ihrem Spürsinn nach, als sie vor seinem Büro eine Sekretärin rechts hinter einem Schreibtisch erblickte. Salina bat daher Tea: „Bitte lenke seine Wächterin ab.“ Tea korrigierte sie: „Sekretärin. Sie erledigt seine Büroarbeit. Verstehst du?“ Salina bestätigte: „Oh, bitte verzeih.“ Tea erwiderte: „Das ist nicht so schlimm.“ und dachte sich: „Wie kommt sie ausgerechnet auf Wächterin?“ Tea stolzierte also zum Schreibtisch der Sekretärin und fragte diese: „Entschuldigung, aber hat Seto Kaiba gerade Besuch?“ Diese antwortete erbost: „Nein, aber, wer sind Sie, und was wollen Sie?“ Salina nahm dies als ihre Chance wahr und rannte schnell zur Bürotür, riss diese auf und schloss sie wieder hinter sich. Zur Sicherheit, damit sie nicht gestört wurden, versperrte sie die Tür mit dem Schlüssel, der im Schloss steckte. Man sollte es nicht glauben, aber auch ein Seto Kaiba brauchte hin und wieder seine Ruhe. Darum hatte er immer den Schlüssel im Türschloss stecken, falls ihm mal danach war. ~~ Fortsetzung folgt ~~ Kapitel 4: Eine Legende und ein unerwarteter Besuch --------------------------------------------------- Seto fuhr sofort mit seinem Kopf hoch, stand von seinem Bürostuhl auf und fauchte: „Was fällt Ihnen ein? Was soll das?“ Salina hatte sich noch nicht zu ihm umgedreht. Sie stützte sich an der Tür ab und lehnte ihre Stirn dagegen. Sie konnte sogar seinen wütenden durchbohrenden Blick spüren. Während ihr die Tränen kamen, sprach sie vor sich her: „(Seth, … Ich kann es spüren. Er ist es. Er hat sogar seine Stimme.)“ Seto wurde wütend, als er das hörte, denn er konnte jedes Wort verstehen, was ihn etwas verstörte. Salina sank auf ihre Knie und begann bitterlich zu weinen. Sie sagte weiter vor sich her: „(Ich kann nicht. … Ich kann ihn nicht ansehen. … Er ist ja doch nur Seth´s Wiedergeburt und hat keinerlei Erinnerung. … Ich habe Seth schon seit 5000 Jahren nicht mehr gesehen. … Was mache ich eigentlich hier?)“ Seto wusste nun nicht, wie er sich verhalten sollte, denn er wusste nicht, warum dieses Mädchen nun weinte. Er marschierte auf leisen Sohlen auf sie zu, beugte sich zu ihr herab und legte eine Hand an ihre Schulter. Seto fragte sich, was er jetzt tun sollte. Eigentlich war ja dieses Mädchen bei ihm eingedrungen. Er hatte sie noch nicht einmal beschimpft, dass sie hätte einen Grund gehabt zu heulen. Nun war seine Neugier doch größer als seine Wut und wollte wissen, wer dieses Mädchen eigentlich war. Sie drehte nun doch ihren Kopf in die Richtung, wo er seine Hand abgelegt hatte. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und wagte, danach einen Blick in sein Gesicht. Die Tränen rannen aber dennoch weiter über ihre Wangen. Als sich ihre Blicke trafen, konnte sie nicht anders. Sie sprang auf und stürmte in seine Arme. Er wusste momentan nicht, wie er darauf reagieren sollte. Was er allerdings wusste war, dass sie nun Trost brauchte. Also legte er seine Arme um sie. Es fühlte sich für ihn irgendwie schön an, sie in seinen Armen zu halten. Aber, was ihn verwunderte war, dass es sich so vertraut anfühlte, ausgerechnet dieses Mädchen in seinen Armen zu halten, obwohl er sie eigentlich gar nicht kannte. Es machte ihm sogar nicht einmal etwas aus, dass sie seinen schwarzen Pullover mit Tränen besudelte. Ihr Geruch war ihm so vertraut und doch so fremd. Sie drückte sich sogar noch fester an ihn, nur, um seine Nähe zu spüren. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte, hatte er doch erfahren, dass sie eigentlich auf der Suche nach Seth war. Natürlich wusste er, dass er seine Wiedergeburt war. Seto wollte jedoch nichts davon wissen. Wollte er noch nie. Doch nun begann er zu zweifeln. In dem Augenblick wurde kräftig gegen seine Bürotür geschlagen. Er schreckte auf, aus seinen Gedanken gerissen, und führte Salina auf der linken Seite seines Büros zu seiner schwarzen Ledercouch. Er setzte sie dorthin, marschierte wutentbrannt zur Tür, schloss diese auf und sprach erzürnt: „Was soll dieser Radau?“ Er erblickte seine Angestellten, seine Türsteher und die Kindergartentruppe. Eine Angestellte erklärte: „Vorhin sind vier Leute hier eingedrungen. Ein Mädchen von ihnen befindet sich nun in Ihrem Büro.“ Seto setzte seinen eiskalten Blick auf und meinte zornig: „Das ist mir nicht entgangen. Sie ist noch immer hier.“ Der Türsteher fragte ihn: „Soll ich das Mädchen raus bringen?“ Seto erwiderte etwas ruhiger: „Das wird nicht nötig sein. Doch, die anderen drei schmeißen Sie, bitte, vor die Tür.“ In Tea begann es zu kochen. Was für eine Unverschämtheit. Salina durfte bei ihm bleiben, aber sie und die anderen sollten das Gebäude wieder verlassen? Tea kochte geradezu vor Wut und Eifersucht, aber Kaiba durfte das natürlich nicht wissen. Sie war sogar knallrot im Gesicht, sodass man ihr ihre Wut ansehen konnte. Sie drehte sich stur um und meinte: „Lasst uns gehen, Jungs. Wir sind hier unerwünscht.“ Tea ging voran und Yugi und Joey folgten ihr mit Abstand, nachdem Yugi zu Seto sagte: „Tut uns wirklich leid, Kaiba, wir wollten nur unserer neuen Freundin helfen.“ Erst, nachdem die drei im Fahrstuhl verschwunden waren, schrie er seine Angestellten an: „Los, wieder an die Arbeit. Ich will nun nicht mehr gestört werden.“ und schloss seine Bürotür. Diesmal ließ er sie aber entsperrt. Sie musste ja nun nicht mehr fürchten, nicht willkommen zu sein. Er wandte sich auch gleich an Salina und setzte sich neben sie auf die Couch. Er fragte sie: „Der Kindergarten sind Ihre Freunde?“ Sie lächelte ihn leicht an und antwortete mit unüberhörbarem Akzent: „Du hast recht. Sie sind wirklich sehr kindisch, aber auch wirklich sehr nett.“ Nun war Seto wirklich sprachlos. Er hatte erst vermutet, dass sie seiner Sprache nicht mächtig war. Obwohl sein Gesichtsausdruck emotionslos war, wusste sie genau, was in ihm vorging. Sie kannte Seth schließlich in- und auswendig. Dieser war auch nicht anders. Seth hatte sich ebenfalls immer hinter Masken versteckt. Was Seto aber noch mehr verwunderte war, dass sie seinen Blicken standhalten konnte. Das hatte bisher noch niemand geschafft. Ihre beiden Blicke fixierten sich. Und sie erklärte ihm nun: „Ich habe gestern fast die ganze Nacht diese Sprache gelernt. Ich lerne immer sehr schnell. Marik und Yugi haben mir aber auch sehr geholfen.“ Wieder war er sprachlos. Er fragte sich, woher sie wissen konnte, was er eben gedacht hatte. Vorsichtig fragte Seto daher: „Kannst du Gedanken lesen?“ Nun grinste sie verlegen und antwortete: „Nein, … Du bist Seth einfach nur viel zu ähnlich. … Er hat es nie geschafft, mir etwas vorzumachen. Also wirst du es erst recht nicht schaffen. … Seth und ich waren bereits viel zu lange zusammen.“ Als sie wieder an Seth denken musste, wurde sie wieder traurig. Entsetzt weiteten sich seine Augen und fragte nach: „Z-zusammen? So richtig?“ Sie nickte und begann zu erzählen: „Ja. Weißt du, Seth und ich wollten heiraten. … Aber, als der Tag da war, hatte mich Seth´s Vater erst verflucht und dann hat er einen Zauber über mich gelegt, welcher mich 5000 Jahre schlafen ließ. Er hatte anscheinend etwas gegen mich. … Nur der Millenniumsstab war in der Lage mich zu erwecken. … Aber, erst 2 Jahre nach den 5000 Jahren kam Marik zu mir und hat mich aufgeweckt. Das war genau gestern.“ Seto schluckte und wurde leicht unruhig, weil es ihm wirklich schwerfiel, das zu glauben. Aber, er ließ sie weitererzählen: „Marik hat mich zu Yugi und Athem gebracht.“ Nun unterbrach Seto sie mit der Frage: „Wer ist Athem?“ Salina lächelte leicht, auf Grund seiner Unwissenheit und erklärte: „Athem ist der Name des Pharaos. Yugi nennt ihn auch Yami. … Nicht viele hatten das Privileg seinen Namen kennen zu dürfen. … Mich würde nur interessieren, was passiert ist, dass der Pharao nun als Geist in dem Millenniumspuzzle gefangen ist. Er hat mir nämlich erzählt, dass er sich an gar nichts mehr erinnern kann. … Nicht einmal an mich. … Aber, das Schlimmste ist, dass ich mich in dieser Zeit so fehl am Platz fühle.“ Weil er sie nicht unterbrach, sprach sie einfach weiter: „Ich gehöre hier doch gar nicht her. … Aber, zurück kann ich auch nicht mehr. Es gibt leider keinen Zauber. … Ich könnte zwar in die Vergangenheit reisen und sie betrachten, aber einfügen kann ich mich nicht mehr, weil ich nur Betrachter wäre. … Was geschehen ist, kann man leider nicht mehr ändern. … Darum weiß ich jetzt auch nicht, was ich machen soll. … Diese Welt ist nicht meine.“ Salina senkte ihren Kopf und erwähnte noch: „Ich bin zurzeit bei Yugi und seinem Großvater untergekommen. Aber, ich will ihnen nicht ewig zur Last fallen. … Ich wollte dir nur das alles sagen, weil du Seth´s Wiedergeburt bist. … Ich überlasse dir die Entscheidung, was mit mir geschehen soll. Akzeptierst du mich und dein Schicksal, werde ich bleiben. Lehnst du mich allerdings ab, werde ich wieder einen Zauber über mich legen. Aber, dieser Zauber wird bewirken, dass ich nie mehr erwache. … Wenn dies der Fall werden sollte, möchte ich nur verbrannt und über das Meer verstreut werden.“ Seto dachte sich zu dem Zeitpunkt: „Ist sie jetzt ganz durchgeknallt? … Ich hab´ mich doch noch gar nicht entschieden und sie geht bereits davon aus, dass ich mich gegen sie entscheide.“ Also fragte Seto erstmal: „Wie ist eigentlich dein Name?“ Sie hob wieder ihren Kopf und blickte ihm direkt in die Augen. Wie sehr sie diese Augen doch liebte. Allerdings bisher nur bei Seth. Sie hielt die beiden nämlich strikt auseinander. Schüchtern antwortete sie: „Mein Name ist Salina Mahal.“ Seto wiederholte: „Salina. Das ist aber ein schöner Name.“ und sie senkte verlegen leicht rot werdend den Kopf. Wenn Seth ihr ein Kompliment machte, bedeutete das schon viel. Aber, von Seto Kaiba, der um einiges schlimmer schien, als Seth, hatte das erst recht etwas zu bedeuten. Sie war ihm nicht egal, und er interessierte sich wahrhaftig an ihrer Geschichte. Da fiel Salina wieder ein, was sie ihm eigentlich geben wollte. Sie holte den Millenniumsstab aus ihrer Tasche und sagte: „Der gehört dir. Niemand außer dir hat das Recht ihn zu besitzen. … Ich habe auch diese Zeichnung in deiner Tischlade gefunden. … Mit dem Stab kannst du den Drachen jederzeit real werden lassen.“ Völlig unerwartet stand Seto auf, fuhr den PC herunter, packte einige Akten in seinen Aktenkoffer, warf einen Blick auf seine Armbanduhr und ging wieder zu Salina. Er bat sie: „Komm, bitte, mit.“, sie nahm seine Hand und verließ mit ihm Händchenhaltend sein Büro. Seto hatte sich plötzlich wieder an den Artikel erinnert, der vor 2 Wochen in der Zeitung stand. Dieser Artikel war über 3 Seiten lang. Es handelte von Legendenjägern, die vor zwei Jahren auf eine Legende mit einem Mädchen mit silbrig weißen Haaren aufmerksam wurden. Diese Jäger wollten beweisen, dass es dieses Mädchen tatsächlich gab, und dass eben dieses Mädchen bereits vor 2 Jahren erwachen sollte. Die Legende sprach ebenso von den silbernen Haaren dieses Mädchens, welche Wünsche erfüllen konnte. Und ebenso, dass sich dieses Mädchen in eine Eisprinzessin verwandeln konnte. Man wusste ja nicht, dass sich das nur auf ein gebrochenes Herz beschränkte. Aber, dennoch erhielt dieses Mädchen die Bezeichnung „Herzfresserin.“ Seto beschloss daher, sie erstmal in Sicherheit zu bringen, um sie selbst auszufragen. Denn mittlerweile dürften schon ohnehin genug Leute auf sie aufmerksam geworden sein. Er teilte seiner Sekretärin mit: „Ich fahre nach Hause.“ und diese zuckte, auf Grund seines eiskalten Blickes zusammen. Salina grinste deswegen. Sie liebte es, wenn Seth so herrisch war. Aber, das Seto ebenfalls so war, hatte sie nicht gewusst. Seto war für sie ein Fremder, so hatte sie eigentlich auch keine Gefühle für ihn. Aber, ihr fielen ihr immer öfter Eigenschaften an ihm auf, die sie eigentlich an Seth hatte lieben gelernt. Seto führte Salina zum Fahrstuhl, mit dem sie ins Erdgeschoss fuhren, durch die Eingangshalle marschierten und das Gebäude verließen. Seto konnte es nicht fassen, als er die drei vor dem Gebäude erblickte und fragte eiskalt: „Ihr seid ja immer noch da.“ Tea bekam sofort große Augen. Nicht nur, dass sie nicht erwartet hatte, Kaiba noch einmal zu sehen. Nein. Nun musste sie auch noch feststellen, dass genau jener mit Salina Händchen hielt. Tea tobte innerlich vor Eifersucht, was Salina natürlich nicht verborgen blieb. Yugi fragte ihn besorgt: „Wo bringst du Salina hin?“ Seto antwortete: „Das geht dich nichts an.“ Salina sagte daraufhin: „Ich komme zum Abendessen wieder zu dir, in Ordnung?“ Seto widersprach ihr: „Salina, wenn du nichts dagegen hast, bleibst du vorerst bei mir.“ Sie antwortete: „Sehr gerne. … Dann sehen wir uns morgen in der Schule.“ und Seto schlug sich die Hand auf die Stirn. Er ahnte bereits Übles. Seto führte Salina also zu seiner Limousine, die bereits auf ihn wartete. Roland öffnete die Wagentür und Seto half ihr hinein. Sie rutschte weiter und Seto setzte sich neben sie. Danach erwähnte sie nervös: „Meine erste Autofahrt, wie aufregend.“ Seto konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Irgendwie gefiel ihm die Gegenwart von Salina. Er fühlte sich wohl in ihrer Nähe. Auch sie fühlte sich in seiner Nähe wohl. Da bemerkte sie sein Schmunzeln und fragte: „Lächelst du etwa? … Ja, du lächelst.“ und stubste ihn liebevoll am Arm. Sie meinte danach: „Du solltest viel öfter Lächeln. Es steht dir richtig gut.“ Seto erwiderte verlegen: „Ach, … wirklich?“ Sie zwinkerte ihm zu, sagte: „Oh, ja.“ und begann ihn zu kitzeln. Als sie eine richtige Stelle gefunden hatte, quietschte er auf und begann zu lachen. Er ging dann zur Abwehr über und begann sie ebenfalls zu kitzeln. Auch er fand bei ihr eine empfindliche Stelle und sie lachte auf. So kam es, dass sie sich gegenseitig kitzelten, als Roland eine ruckartige Bremsung hinlegte, weil er beinahe eine rote Ampel überfahren hätte und entschuldigte sich. Aber es war leider bereits zu spät. Beide waren vom Sitz gefallen. Seto lag am Boden und Salina auf ihm drauf. Sie hatte Seth mittlerweile vollkommen vergessen. Für sie gab es nun nur mehr Seto und sie. Und sie hatte eine Menge Spaß mit ihm. Sie hatte sich zwischen seinen Armen und seinem Oberkörper abgestützt. Nun ließ sie sich sanft auf seinem Oberkörper nieder und legte ihren Kopf auf seine Brust. Sie hatte sich schon seit ihrem Erwachen nicht mehr so wohl gefühlt. Nein, sie dachte nicht mehr an Seth. Sie weinte auch nicht mehr um ihn. Sie hatte begriffen, dass es ihr nichts brachte, in der Vergangenheit zu leben. Einerseits war Seto wie Seth, aber andererseits war er jemand ganz anderer. Seto hingegen wusste nicht, wie er empfand. Es fühlte sich schön an, sie zu spüren und doch konnte er nicht sagen, was er eigentlich für sie empfand. Er fühlte sich zweifelsohne zu ihr hingezogen. Aber, Seto wollte nicht mit Seth verglichen werden. Wenn sie ihn lieben sollte, dann wollte er, dass sie ihn seinetwillen liebte und nicht, weil er Seth so ähnlich war. Woher sollte der Firmenleiter denn auch wissen, dass sie eben dabei war, sich in ihn zu verlieben. Sie schob ihre Hände nun unter seine Arme zu seinen Schultern. Wenn sie ehrlich war, hatte sie es vermisst, sich so geborgen zu fühlen. In Ägypten war es leider Brauch, dass man vor der Hochzeit dem Bräutigam eine Woche lang nicht zu nahekommen durfte, damit die Hochzeitsnacht ein einzigartiges Erlebnis werden würde. Sie hatte sich schon lange nicht mehr so gut behütet gefühlt. Sie genoss seine Nähe in allen Zügen. Zögernd legte auch Seto seine Arme um sie. Roland, der am Steuer der Limousine saß, hatte das Szenario über den Rückspiegel verfolgt und freute sich, seinen Chef mal so ausgelassen zu sehen. Er hatte ihn vor allem noch nie Lachen gehört. Es tat wirklich gut, den Firmenleiter beinah glücklich zu erleben. Doch nun fuhr er bereits auf den Parkplatz der Villa zu und hielt an. Er wollte die beiden zwar nicht stören, jedoch teilte er seinem Chef mit: „Wir sind da, Sir.“ Salina setzte sich auf und erhob sich wieder auf den Sitz. Seto tat es ihr danach gleich. Als Roland dann die Wagentür öffnete, stieg erst Seto aus, dann folgte ihm Salina. Sie bestaunte den Vorgarten und die Villa mit: „Überwältigend. … Das gehört dir?“ Er nickte nur und meinte: „Komm, gehen wir rein.“ Seto nahm ihre Hand und führte sie zur Eingangstür. Diese wurde auch sofort von seinem Butler geöffnet. Seto durchschritt als erster die Tür. Da kam auch sofort ein schwarzer Wuschelkopf angerannt und stürmte in Seto´s Arme. Dieser fragte auch gleich: „Du bist heute so früh zurück. Ist etwas passiert?“ Seto antwortete mit weicher Stimme: „Nein, alles in Ordnung.“ Nun trat auch Salina ein und stand nun direkt hinter dem Firmenleiter. Dieser löste die Umarmung von seinem kleinen Bruder. Der Schwarzhaarige erblickte in dem Moment Salina und fragte seinen großen Bruder: „Wer ist das? … Sie trägt eindeutig eine Schuluniform von deiner früheren Schule. … Was hat das zu bedeuten?“ Seto erhob sich wieder und erklärte ihm: „Das ist Salina. Sie kam heute in mein Büro. … Du erinnerst dich doch noch, vor zwei Wochen hab´ ich mich doch über diesen Artikel über diese Legendenjäger aufgeregt. … Ich vermute, sie ist diese Legende.“ Salina legte verwundert ihren Kopf schief. Daraufhin fragte Mokuba sie: „Dein Haar kann wirklich Wünsche erfüllen?“ Sie antwortete mit hörbarem Akzent darauf: „Nur ein einzelnes silbernes Haar. … Ich habe der Sekretärin der Schule eines geschenkt.“ Seto drehte sich sofort zu ihr und packte etwas grob ihre Oberarme. Er fragte sie ernsthaft: „Wieso hast du das getan? … Verstehst du nicht? … Diese Legendenjäger sind auf der Jagd nach dir. … Wie soll ich dich beschützen, wenn du dein Geheimnis so leichtsinnig preisgibst?“ Sie senkte beschämt den Kopf und antwortete: „Bitte verzeih mir, Seto. Sie war sehr traurig. Ich konnte es nicht ertragen.“ Er lockerte nun seinen Griff und nahm sie in seine Arme, während er sagte: „Schon gut. Wir schaffen das schon irgendwie.“ Mokuba war mehr als nur verwundert über seinen großen Bruder. Dieser hatte soeben sehr offen seine Gefühle gegenüber diesem Mädchen gezeigt. Zudem merkte er, dass Seto dieses Mädchen etwas bedeuten musste. Denn er verhielt sich heute wirklich sehr sonderbar. Seto war üblicherweise mehr als nur verschlossen und nun empfing er dieses Mädchen mit offenen Armen. Dem Firmenleiter selbst war klar, dass er sich sonderbar verhielt. Nur konnte er es sich selbst nicht erklären. Er hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen, wenn sie nicht ganz nah bei ihm war. Er konnte sich dieses Gefühl einfach nicht erklären, denn, bevor er sie kennengelernt hatte, konnte er ganz normal atmen. Nun allerdings fiel es ihm furchtbar schwer, wenn sie nicht in seiner unmittelbaren Nähe war. Das hatte er bemerkt, als sie sich draußen vor der Tür von ihm löste, damit er durch die Tür treten konnte. Und während er Mokuba im Arm hielt. Erst, als sie wieder näher zu ihm trat, fiel es ihm wieder leichter zu Atmen. Sogar seine Gefühle überschlugen sich. Aber, er gab von außen hin nichts preis. Er hielt sie einfach nur in seinen Armen und atmete ihren Geruch tief ein. Er löste wieder die Umarmung, sie blickte ihm direkt in die Augen und lächelte ihn an. Auch ihr war es schwerer gefallen zu atmen, weshalb sie die Distanz zu ihm verringert hatte. Sogar Seto schenkte ihr ein Lächeln und Mokuba staunte nicht schlecht. Er konnte es nicht fassen. Sein großer Bruder war wie ausgewechselt. Mokuba grinste glücklich. Er hätte nie vermutet, dass eine Legende in der Lage wäre, seinen Bruder wieder lächeln zu lassen, was er schon sehr lange vermisst hatte. Mokuba marschierte nun auf Salina zu, nahm ihre Hand und meinte: „Salina, komm, ich zeige dir alles.“ Sofort rannte er los mit ihr und Seto konnte nur mit einem Lächeln den Kopf schütteln. Er war wirklich erleichtert, das Mokuba sie hinnahm. Musste er ihm aber noch klarmachen, dass sie länger hierbleiben würde. Seto wollte sie schließlich nicht mehr gehen lassen. ~~~ Als Kaiba mit Salina in der Limousine wegfuhr, wurde Tea eines klar. Sie musste etwas unternehmen. Sie wollte nicht kampflos aufgeben. Nein. Sie würde um seine Aufmerksamkeit kämpfen. Doch, wie sollte sie es anstellen? Die Brünette kam sozusagen in Zugzwang. Yugi fragte in die Runde: „Salina scheint in guten Händen zu sein. … Unternehmen wir heute noch etwas miteinander?“ Da sagte Tea gedankenverloren vor sich her: „Ich hab´ noch mit jemandem ein Hühnchen zu rupfen.“, während sie immer noch in die Richtung blickte, in die die Limousine gefahren war. Joey zückte inzwischen sein Handy und rief Tristan an. Als dieser abnahm, fragte ihn der Blondschopf: „Hey, Alter. Treffen wir uns heute noch in unserem Stammcafé und unternehmen was?“ Der Brünette antwortete ihm: „Klar. Um die übliche Zeit?“ Der Blonde erwiderte ihm: „Geht klar. Bis dann.“ und legte auf. Joey fragte nun die anderen beiden: „Und was ist nun mit euch? Kommt ihr auch?“ Yugi stimmte sofort zu, Tea aber erklärte: „Ja, klar. Aber, ich muss dann etwas später wieder weg. Ich muss etwas erledigen.“ So verabschiedeten sie sich voneinander und gingen nach Hause, um ihre Hausaufgaben zu machen und sich umzuziehen. ~~~ Mokuba zeigte Salina sämtliche Zimmer und Räumlichkeiten, die ihm einfielen, während Seto in sein Arbeitszimmer ging und seine Aktentasche dort abstellte. Der Firmenleiter ahnte, dass er am heutigen Tage sicher nicht mehr zum Arbeiten kommen würde. Er konnte sich ohnehin nicht konzentrieren, denn seine Gefühle fuhren Achterbahn. In seinen Augen war Salina wie ein Wirbelwind. Es war zwar nicht so, dass sie Chaos in seinem Hause verursachte, aber, dennoch Chaos in seiner Gefühlswelt. Er wusste nicht, was er von ihr halten sollte, und dennoch übte sie eine solche Anziehungskraft auf ihn aus, dass er sich nur schwer von ihr lösen konnte. Es war ein regelrechter Zwang, sie berühren und spüren zu wollen. Einfach nur in ihrer Nähe zu sein. Er wollte sie, brauchte sie zum Atmen. Nein, nicht er wollte sie, sein Körper wollte sie. Immer dieses Kribbeln im ganzen Körper, wenn sie bei ihm war. Die Welt stand für ihn Kopf. Selbst seine Hormone wollten nicht mehr, wie er wollte. Er glaubte bereits verrückt zu werden. Wann hatte das eigentlich begonnen? Der Firmenleiter begann nach den Ursachen zu suchen und setzte sich in seinen Bürosessel. Er überlegte: „Es muss begonnen haben, als ich sie das erste Mal erblickt habe. Ihr weißes Haar mit den silbernen Strähnen. …“ Er stützte seine Ellbogen auf den Schreibtisch und legte seinen Kopf in seine Hände: „Ich rekapituliere. Sie kommt aus dem alten Ägypten von vor 5000 Jahren. Seth und sie wollten heiraten, daraus schließe ich, dass sie sich geliebt haben. … Ich bin aber nur Seth´s Wiedergeburt. … Ich bin, ich wiederhole es für mich, und werde niemals Seth sein. Ich bin nicht dieser Seth, in den sich Salina damals verliebt hat. … Was mache ich mir hier eigentlich vor? … Ich bin drauf und dran, mich in sie zu verlieben und kann nicht einmal etwas dagegen tun.“ Er senkte verzweifelt seinen Kopf. Ihre direkte ehrliche Art hatte es ihm angetan. Zudem wusste er, weil er ihre Vergangenheit kannte, dass sie es niemals auf sein Geld und seinen Ruhm abgesehen haben konnte. Denn woher hätte sie dies auch wissen sollen. Mokuba führte Salina zuletzt in den Garten. Sie war überwältigt von diesem Anblick und träumte bereits davon, wie sie mit Seto einen romantischen Spaziergang durch den Garten unternehmen würde. Sie machte sofort kehrt und sich auf die Suche nach Seto. Mokuba blickte ihr nur irritiert hinterher. Salina verließ sich ganz auf ihr Gespür und so endete die Spur vor der Tür zum Arbeitszimmer. Sie riss die Tür auf und ihn aus seinen Gedanken. Salina überfiel ihn gleich: „(Es ist so wunderschön hier.)“ und hielt sich die Hand vor den Mund. Sie wiederholte nun: „Ich wollte sagen, es ist …“ Er unterbrach sie: „Ich hab´ verstanden, was du sagtest. … Es freut mich, wenn es dir hier gefällt.“ und blickte gedankenverloren auf die Tischplatte. Sein beklemmender Unterton gefiel ihr nicht. Da war das, was sie vorhatte, doch die ideale Ablenkung. Sie marschierte schnurstracks zu ihm hinter den Schreibtisch und blieb direkt vor dem Bürostuhl stehen, indem er saß. Sie machte sich Sorgen um ihn, weil er so traurig wirkte. Salina drehte den Bürostuhl in ihre Richtung, nahm sein Kinn und zwang ihn so, sie anzusehen. Mit der Hand an seinem Kinn strich sie nun zu seine Wange und streichelte diese, während sie sich in die Augen sahen. Danach legte sie beide Hände auf seine Schultern und strich seine Arme entlang bis zu seinen Händen. Sie nahm nun seine Hände und zog ihn sachte auf und aus dem Arbeitszimmer. Er folgte ihr ohne Widerworte und ließ sich von ihr in den Garten bringen. Mokuba saß verwirrt zurückgelassen auf der Terrasse auf einem Stuhl und blickte den beiden nach, als diese an ihm vorbeimarschierten. Natürlich wunderte sich der schwarze Wuschelkopf, dass sich Seto von Salina einfach so in den Garten ziehen ließ. Aber, dieser machte sich keinen Kopf, denn ihm gefiel die Veränderung seines Bruders und war Salina mehr als dankbar, dass sie hier war. Die Sonne war am untergehen. Das war Salina aufgefallen, als Mokuba ihr den Garten zeigte. Also wollte Salina mit Seto gemeinsam den wunderschönen Sonnenuntergang betrachten. Salina führte Seto an einen Punkt, wo man den Sonnenuntergang gut beobachten konnte. Sie brachte Seto dazu, sich in die wunderschöne grüne Wiese zu setzen, die umringt war von Blumenbeeten und von wenigen Obstbäumen. In der Zwischenzeit läutete Tea draußen vor dem Gittertor. Roland kam in den Garten, da er seinen Chef aber nicht sehen konnte, verkündete er Mokuba: „Master Mokuba, eine gewisse Miss Tea Gardner bittet um Einlass.“ Der schwarze Wuschelkopf entgegnete: „Ich kümmere mich schon darum.“ Mokuba verließ daher den Garten, marschierte in die Eingangshalle und öffnete die Eingangstüre. Roland hatte sie bereits durch das Gittertor, bis zur Eingangstür vorgelassen. Sie saßen nun in der grünen Wiese und genossen die Aussicht auf die untergehende Sonne. Salina kuschelte sich ganz eng an Seto und dieser schmiegte sich ebenso an Salina. Dann überwandt er sich und fragte sie: „Vermisst du ihn?“ Sie hatte Seth schon ganz und gar vergessen, daher antwortete sie: „Wen?“ Er erwiderte stutzig: „Ich meine Seth.“ Sie lächelte ihn leicht an und entgegnete: „Nein, gar nicht. … Außerdem würde er nicht wollen, dass ich der Vergangenheit nachtrauere. … Ich stütze mich ganz auf das hier und jetzt. … Und es könnte im Augenblick nicht schöner sein.“ Verwundert blickte er ihr direkt in die Augen. Salina strich ihm eine verirrte Strähne hinter sein Ohr und ihre Wangen wurden knallrot. Sie fuhr nun mit der Hand weiter in seinen Nacken und näherte ihm ihren Kopf an. Auch er näherte ihr daraufhin seinen Kopf an. Sie schlossen ihre Augen und berührten sanft ihre Lippen. Für beide war es ein unglaublich schönes Gefühl. Nach diesem Kuss folgte ein weiterer sanfter Kuss, als dieser je von einem Räuspern unterbrochen wurde. Tea tappte ungehalten mit ihrem rechten Fuß auf der Terrasse und ihre Wut konnte man ihr förmlich ansehen. ~~ Fortsetzung folgt ~~ Kapitel 5: Gegenüberstellung von Gefühlen ----------------------------------------- Salina wusste bereits, was jetzt auf sie zukam. Die Eifersucht konnte sie bereits zehn Meilen gegen den Wind riechen. Metaphorisch gesprochen natürlich nur. Tea fauchte ungehalten: „Salina, wäre es wohl möglich, dass ich dich kurz unter vier Augen sprechen könnte?“ Salina erklärte Seto daher: „Entschuldige mich, bitte.“, sie verbeugte sich vor ihm, er nickte und schon machte sich Salina auf den Weg zur Terrasse. Die Terrasse war nicht weit entfernt von dem Platz, wo es sich die beiden gemütlich gemacht hatten. Verwundert und verwirrt verfolgte Seto Salina mit seinem Blick. Bei Tea angekommen, kommt ihr Salina gleich zuvor: „Ich habe geahnt, dass du kommen würdest und ich weiß, dass du ihn zuerst gesehen hast.“ Tea sah sie perplex an und fragte: „Was?“ Salina fuhr fort: „Du hast dich bereits vor längerer Zeit in ihn verliebt, nicht wahr?“ Tea´s Wut war verraucht und nun senkte sie verlegen, mit leicht geröteten Wangen, den Kopf. Salina sprach daher weiter: „Also habe ich recht. … Warum hast du es ihm nicht schon längst gesagt?“ Tea erwiderte schüchtern: „Ich wollte nicht, dass er es weiß.“ Salina entgegnete allerdings: „Du hast bestimmt befürchtet, dass er über dich lacht, nicht wahr?“ und schüttelte den Kopf. Tea nickte langsam und Salina sprach weiter: „Tea, … du missverstehst ihn, so wie viele. … So, wie er sich von außen gibt, ist er nicht. Du musst lernen in sein Herz zu blicken. … Ok, ich habe auch 2 Jahre gebraucht, ehe ich Seth verstand. Aber, ich habe gelernt mit dem Herzen zu sehen.“ Nun war Tea vollends verwirrt. Salina erwähnte ihr daher: „Du musst ihm deine Gefühle mitteilen. Von selbst würde er nie auf diese Idee kommen. … Du musst es ihm sagen. Am besten sofort.“ Tea bekam nun Panik. Sie sollte es ihm sofort sagen? Die Brünette fürchtete sich vor seiner Reaktion. Da rief Salina aber bereits: „Seto, kommst du, bitte, für einen Augenblick? Deine Anwesenheit ist von Nöten.“ Dieser erhob sich widerwillig von der Wiese und schritt nun mit stolzem Gang auf die Terrasse zu. Als er zu den beiden Mädchen stieß, erklärte ihm Salina: „Tea möchte dir gerne etwas sagen. … Und nimm, bitte, eine neutrale Haltung ein, sonst wird sich ihre Zunge nicht lockern.“ Seto war bereits in die Ablehnungsstellung gegangen, indem er seine Arme verschränkt hatte und einen eiskalten Blick aufgesetzt hatte. Er löste nun diese Haltung, aufgrund Salina´s Bitte, da erwähnte Salina noch zu Tea: „Sage jetzt, was du zu sagen hast, oder ich werde es für dich übernehmen. Es wäre aber besser, wenn er es aus deinem Mund hört.“ Tea lief nun knallrot an und schämte sich abgrundtief. Warum konnte unter ihren Füßen nicht ein Loch entstehen. Sie wäre nun wirklich gerne im Erdboden versunken. Aber, leider tat sich nicht der Boden unter ihren Füßen auf. Da musste sie jetzt durch. Tea begann also: „Kaiba, … ähm, …“ und brach wieder ab. Salina wusste, das ihr es schwerfallen würde, also wartete sie geduldig, wie Seto, dass Tea aussprach, was sie bedrückte. Tea brachte nun unsicher hervor: „Die Sache ist die, …“ und senkte verlegen den hochroten Kopf. Seto hatte keine Ahnung, was Gardner ihm sagen wollte. Doch ihr Verhalten war ihm mehr als nur suspekt. Kannte er sie doch etwas aufgeweckter. Sie nahm sich nie ein Blatt vor den Mund. Doch nun kam sie ihm schon richtig schüchtern vor. Das irritierte ihn. Dann hob Tea ihren Kopf, blickte ihm direkt in seine eisblauen Augen und endlich rückte sie mit der Sprache heraus: „Ich hab´ mich in dich verliebt.“ Anschließend senkte sie wieder ihren Kopf und blickte zur Seite, da sie eine ablehnende Antwort jetzt nicht hören wollte. In seinem Kopf begann es zu arbeiten. Nun ergaben all ihre Reaktionen auf seine Person endlich einen Sinn. Jetzt endlich verstand er, warum sie immer so wütend dreinblickte, wenn er abfällige Bemerkungen gemacht hatte. Tea fluchte nun: „Bist du jetzt zufrieden, Salina?“, kehrte beiden den Rücken und marschierte schnurstracks in die Eingangshalle zurück, um die Villa der beiden Kaiba-Brüder zu verlassen. Doch Seto ergaben sich unverhofft Fragen, die nur Tea zu beantworten wusste und wollte ihr nach, aber seine Beine wollten nicht so recht. Er genoss Salina´s Nähe einfach viel zu sehr. Salina ergriff ihn am Unterarm, weil sie spürte, dass er Fragen hatte und sagte: „Seto. Du bist mir nicht verpflichtet, und ich will dich zu nichts zwingen. Du willst mit ihr reden. Ich kann das verstehen. Geh´ ihr nach und rede mit ihr. Ich werde auf dich warten.“ Sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, das er mit einem zufriedenen Lächeln erwiderte. Er rannte auch sofort los, um Tea aufzuhalten. Salina´s aufmunterndes Lächeln wurde zu einem traurigen Lächeln, bis es ganz verschwand und sie den Kopf hängen ließ. Sie sagte sich vor: „Er soll glücklich sein. Auch, wenn er sich gegen mich entscheiden sollte. Das ist das Einzige, was ich wirklich will. … Ich musste ihn schon einmal unglücklich zurücklassen. Ich will nicht, dass er unglücklich ist. Nicht, wegen mir.“ ~~~ Mokuba war längst in sein Zimmer gegangen, als er merkte, wie aufbrausend Tea drauf war. Er konnte gut darauf verzichten, wenn sie auf Salina oder seinen Bruder traf. ~~~ Seto rannte so schnell er konnte zur Eingangshalle und ergriff Tea am Handgelenk, als diese gerade zur Tür hinausgehen wollte. Sie wollte die Hand abschütteln, wusste sie doch nicht, dass Seto selbst sie am Gehen hindern wollte. Daraufhin sagte er: „Gardner, warte.“ Erschrocken und verwundert drehte Tea sich um und blickte in zauberhafte blaue Ozeane. „Habe ich doch noch nicht verloren?“ ging ihr durch den Kopf. In Seto´s Kopf tobte noch mehr Chaos, als zuvor. Er war dabei, sich in Salina zu verlieben, doch nun wusste er plötzlich gar nichts mehr. Seine Gefühle lagen blank. Er fühlte sich hin und her gerissen. So etwas war ihm wirklich noch nie passiert. Zwei Mädchen rissen sich um ihn, die es wirklich nur auf ihn selbst abgesehen hatten und nicht auf sein Geld und seinen Ruhm. Er konnte es einfach nicht fassen. Zudem war da noch die Unsicherheit wegen Seth, weil er nicht sichergehen konnte, ob Salina wirklich ihn lieben konnte und nicht davon ausging, dass er für sie Seth war. Seto erwähnte: „Du hast mich ganz schön vor den Kopf gestoßen, mit deiner Aussage.“ Man merkte ihm keine Emotion an. Seine Masken saßen perfekt. Er strahlte die kalte Ruhe aus. Auch, wenn es in ihm gerade alles andere als ruhig zuging. Tea versuchte dennoch seinem Blick standzuhalten. Sie redete sich auch unentwegt ein: „Ich muss mit dem Herzen sehen. Ich muss mit dem Herzen sehen.“, aber es gelang ihr nicht, zu sehen, wie es in ihm aussah, denn sie wusste nicht, wie man mit dem Herzen sah. Seto riss sie aus ihren Gedanken, als dieser fragte: „Wie lange schon?“ Tea antwortete schüchtern mit roten Wangen: „Ich weiß nicht genau. … Eine Weile schon.“ Der Firmenleiter wusste nicht, was sie nun von ihm erwartete, deshalb fragte er sie: „Und was soll ich jetzt, deiner Meinung nach tun?“ Sie zuckte leicht zusammen, als sie in seinem Unterton einen Vorwurf wahrnahm. Sie antwortete nun leiser: „Du könntest mir eine Chance geben.“ Er erwiderte mit scharfem Ton: „Wie komme ich dazu?“ Salina hatte ihn in der Zwischenzeit in die Eingangshalle verfolgt und das Gespräch mitverfolgt. Salina war es jetzt schon zuviel, dass Tea nicht begriff, was er sagen wollte, so stieß sie rücklings einfach heraus: „Er ist bereit dir eine Chance zu geben.“ Seto regte sich sofort auf: „Hey.“ Salina fügte rasch hinzu: „Du sollst ihm verraten, was du von ihm erwartest. Du sollst ihm etwas vorschlagen. … Seto, beiß mich nicht. Ich schmecke bestimmt nicht. … Ich helfe ihr nur etwas auf die Sprünge.“ und grinste ihn frech an, weil er sie bissig angrinste. Doch Tea fühlte sich überfordert. Woher konnte Salina soviel von ihm wissen, wo sie ihn doch erst ein paar Stunden kannte. Da fiel Tea aber wieder ein, dass Salina etwas von zwei Jahren gesprochen hatte. Aber, wie sollte das möglich gewesen sein. Moment, Salina sprach von einem Seth. Plötzlich fiel ihr wieder ein, dass Seto Seth´s Wiedergeburt war. Ihr Kopf begann zu rauchen. Sie kannte sich jetzt gar nicht mehr aus und wusste nicht mehr, was sie jetzt noch denken sollte. Nun wandte sich Seto wieder an Tea und meinte: „Und? Was willst du mit mir unternehmen?“ Mit so einer direkten Aussage hatte die Brünette nun nicht gerechnet. Sie antwortete schüchtern: „Ich weiß nicht. Vielleicht essen gehen?“ Salina überreichte ihm seinen Terminkalender. Stutzig nahm er ihn entgegen und fragte erbost: „Salina, … wie kommst du zu meinem Terminkalender?“ Sie grinste unschuldig und antwortete: „Ach, weißt du, ich hab´ ihn nur rasch geholt, weil ich mir dachte, dass du ihn brauchen wirst.“ Tea wunderte sich nicht wenig, denn Salina hatte sehr viel über ihn hinweg entschieden und trotzdem ging er ihr noch immer nicht an die Gurgel. Er ließ sie leben. Sie kannte ihn gar nicht so beherrscht und ruhig. Wenn Joey so etwas gemacht hätte, wäre er längst im hohen Bogen hinausgeflogen. Das bedeutete, dass Salina ihm etwas bedeutete und er sie vielleicht auch mochte. Aber, ob er sie liebte, wusste sie nicht. Anderseits, wäre es so, dann würde er ihr bestimmt nicht die Möglichkeit anbieten, ihn näher kennen zu lernen. Warum half ihr Salina eigentlich? Sie war doch ihre Konkurrentin. Seto riss sie abermals aus ihren Gedanken: „Also, morgen ab 18 Uhr hätte ich Zeit.“, nachdem er im Terminkalender durchgeblättert hatte. Er wirkte sogar noch ruhiger als sonst. Der Firmenleiter machte nicht den Funken eines Eindrucks, als wäre er wütend auf Salina. Außerdem hatte ihn Salina stets angegrinst, als wüsste sie, dass er gar nicht wütend auf sie war. Das irritierte Tea auf alle Maßen. So, wie er jetzt vor ihr stand, wirkte er sogar richtig freundlich. Nun gut, Salina hatte ihn vor ihr bloßgestellt. Wie sollte er darauf auch reagieren? Nun fügte er hinzu: „Wir gehen in mein Lieblingsrestaurant. Daher erwarte ich stilgerechte Kleidung. Ich erwarte dich um 18 Uhr hier.“ und schlug die Tür zu. Tea war erschrocken, als die Tür plötzlich vor ihrer Nase geschlossen wurde. Salina bemerkte zu Seto: „Das ist aber nicht nett.“ Er öffnete wieder die Tür: „Also, bis dann.“ Salina winkte ihr und Tea lächelte nun glücklich, während sie sich abwandte. Salina stellte daher fest: „Siehst du? Du hast ihr ein glückliches Lächeln entlockt.“ Seto allerdings grummelte nur, als er die Tür abermals schloss. Danach erwähnte er Salina: „Du weißt schon, dass sie deine Konkurrentin ist?“ Sie allerdings erwiderte nur: „Sie war bisher aber noch nicht ernst zu nehmen. Wir werden sehen. Außerdem hast du ja noch Zeit, mir deine Entscheidung mitzuteilen. Ich werde bleiben, solange es notwendig ist, damit du dich entscheiden kannst. Nun hast du immerhin zwei Möglichkeiten. Du kannst dich zwischen Tea und mir entscheiden. Aber, du kannst dich natürlich auch für keine von uns beiden entscheiden. Das ist ganz dir überlassen. Aber, ich rate dir, auf dein Herz zu hören. Es wird dir den richtigen Weg weisen.“ Der Firmenleiter ärgerte sich über ihre Wortwahl. Ihre Worte klangen so … so … neutral. Hatte sie denn kein Fünkchen an Gefühlen für ihn? Hatte sie nichts übrig für ihn? Immer nur Seth, Seth, Seth. Konnte sie von nichts Anderem sprechen? Obwohl, … sie hatte seinen Namen schon eine Weile nicht mehr in den Mund genommen. Sie hatte ihm sogar versucht zu versichern, dass ihr Seth egal sei. Aber, im Grunde lag es wieder nur an Seth. Seth würde nicht wollen, dass sie in der Vergangenheit lebte. Da, schon wieder. Dieser Name. Ihm hängte allmählich dieser Name zum Halse raus. Verdammt, er war nicht Seth. Er würde auch nie Seth sein. So sollte sie gefälligst auch nicht versuchen, in ihm Seth zu sehen. Er war Seto Kaiba, ein reicher berühmter erfolgreicher Geschäftsmann, der sich sein eigenes Imperium geschaffen hatte. Die Kaiba-Corporation, die er seinem Stiefvater entrissen und daraus eine Spielefirma kreiert hatte. Wahrscheinlich war es um seine Gefühle für Salina bereits geschehen. Aber, man würde sehen. Aber, wie stand es eigentlich um die Gefühle von Salina? Wusste sie eigentlich, wem nun wirklich ihre Gefühle galten? Ihr dürft gespannt sein. Seto war wütend und stapfte ins Wohnzimmer, während er ihr vorwarf: „Wie kommst du eigentlich dazu, mir meine Worte im Munde umzudrehen. Wie kommst du eigentlich auf die Idee, dass ich Gardner eine Chance geben wollte. … Du hast mich regelrecht dazu gezwungen, mit deiner unverschämten Wortwahl.“ Salina senkte ihren Kopf. Sie wusste, was sie getan hatte. Aber, sie hatte auch ihre Gründe. Sie konnte nun mal nicht die Verantwortung über ihr Handeln und Hiersein wegwerfen. In ihren Gedanken ging nämlich nur folgendes um: „Wenn ich vor 5000 Jahren gestorben wäre, wer weiß, ob ich überhaupt wiedergeboren worden wäre. Ich habe eigentlich nicht das Recht, mich in die Gesamtsituation einzumischen. Aber, da ich es bereits getan habe, als ich zu ihm gegangen bin, muss ich wieder etwas Abstand davon gewinnen. Er darf sich mir nicht verpflichtet fühlen. Und noch weniger darf ich ihn dazu zwingen, Gefühle für mich zu entwickeln. Er muss die Möglichkeit haben, völlig frei von Zwang und Drang zu entscheiden. Auch, wenn es mich schmerzen sollte. … Ich muss mir nur immer wieder vorsagen, dass er nichts mit Seth gemein hat. Er ist nicht Seth und wird es auch niemals sein. … Ich muss mir selbst erstmal über meine Gefühle klarwerden. Seth gibt es nicht mehr und er wird auch nicht mehr zurückkommen. … Ich bin hier in der Zukunft gefangen und kann nicht mehr zurück. Ich muss mich nun anpassen. … Aber, Seto versteht mich einfach nicht. Wie sollte er auch wissen, was in mir vorgeht?“ So erwiderte Salina nur: „Ich habe meine Gründe. Nimm es, wie es ist. … Ich habe es dir vielleicht nicht gesagt, aber ich werde mich aus Sachen raushalten bzw. bestärken, die vor meinem Auftauchen bestanden haben. … Tea hat dich schon eine sehr lange Zeit geliebt, also ist es meine Pflicht das zu unterstützen, damit du für dich die richtige Wahl treffen kannst. … Wäre ich nicht zu dir gekommen, hätte sie vielleicht irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt den Mut gefunden, es dir zu sagen, und ihr wärt wahrscheinlich ohnehin zusammengekommen.“ Der Firmenleiter konnte nicht fassen, was Salina da von sich gab. Es machte aber leider auch Sinn. Wenn Salina nie zu ihm gekommen wäre, … dann hätte er niemals gewusst, dass er noch verborgene Gefühle besaß. …, dass ihm die ganze Zeit etwas gefehlt hatte. …, dass er Sehnsucht nach Nähe hatte. …, dass er einsam war. Ihm fielen eigentlich nur Positive Dinge ein. Daran war vermutlich sein Gefühlschaos schuld, das Salina bei ihm verursacht hatte, mit ihrem Erscheinen. Wäre sie nämlich nie aufgetaucht, wäre alles wie immer. Ein trostloser arbeitsreicher Tag. Kein Spaß, keine Aufregung, kein Leben. Er fragte sich allerdings, ob Tea tatsächlich irgendwann den Mut dazu gefunden hätte, ihn einfach anzusprechen. Vorstellen konnte er es sich eigentlich nicht. Aber, andererseits könnte Salina auch durchaus Recht haben. Das war eine echt verzwickte Angelegenheit. Salina fuhr fort: „Es tut mir wirklich leid, wenn ich dich überfahren habe.“, und ganz leise und schüchtern fügte sie noch hinzu, „Und dass ich dich vor ihr bloßgestellt habe.“ Seto grummelte: „Lassen wir das jetzt.“ Im Wohnzimmer angekommen ging er direkt zur Couch, ließ sich darauf nieder, griff sich auf die Stirn und massierte sich seine Schläfen. Ihm war das ganze heute schon zuviel. Er brauchte mal einen Augenblick, um seine Gedanken zu ordnen. Hätte er sie doch einfach rausgeworfen, als sie in sein Büro gekommen ist. Sie machte ihm nur Ärger. Ja, er ärgerte sich über das Gefühlschaos, das Salina in ihm ausgelöst hatte. Er wollte doch seine Gefühle für immer verschlossen halten. Nun konnte er nicht mal mehr arbeiten, weil er sich nicht konzentrieren konnte. Wieso musste er auch ständig an sie denken. Er konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen. Salina bemerkte seine Anspannung, wagte aber nicht mehr, etwas zu sagen. Hatte sie doch den Bogen bereits viel zu sehr gespannt. Ja, sie wusste, dass sie ihn verärgert hatte. Sie wollte ihn aber wieder beruhigen. Nur jetzt wäre eindeutig der falsche Moment dazu, sich ihm anzunähern. Salina´s einzige Sorge, warum sie das getan hatte, war, dass sie nicht wusste, ob sie überhaupt bei ihm sein durfte. Sie konnte diesen Gedanken einfach nicht abwerfen. Es bedrückte sie sehr. Aber, würde Seto es verstehen, wenn sie ihm davon erzählen würde? Sie hatte keine Ahnung. Im Schleichschritt näherte sie sich ihm von hinten und überlegte, wie sie sich bei ihm wieder gutstellen konnte. Ihr fiel leider nichts ein. Sie senkte traurig den Kopf. Ihr einziger Gedanke, er sollte glücklich sein. Mit oder ohne ihr. Langsam ging sie um die Couch herum, während sie stets den Boden betrachtete. Als sie bei der Lehne der Sitzgelegenheit angekommen war, blieb sie stehen. Sie wagte nicht mal mehr, sich ihm anzunähern. Als hätte sie ihr ganzer Mut verlassen. Unter normalen Umständen wäre sie einfach zu ihm hin und hätte versucht ihn aufzuheitern. Nun ja, das hätte sie getan, wenn sie immer noch nur Seth im Kopf hätte. Aber, mittlerweile hatte sie sich schon an die Zukunft bzw. Gegenwart gewöhnt. So auch an Seto. Sie war hier immerhin in seinem Anwesen und durfte bleiben. Dort, wo sie vor den Legendenjägern in Sicherheit war. Sie hatte keine Ahnung, ob sich zwischen ihnen jemals Liebe entwickeln konnte. Ihrer Meinung nach, hatte sie keine Gefühle für diesen unterkühlten Geschäftsmann, der Seth etwas ähnlich war. Nur Seto konnte Seth´s Charakterzüge noch toppen. So wusste sie, dass sie vermutlich nicht immer erraten konnte, was in ihm vorging. Sie wagte nun einen Blick in sein Gesicht. Er hatte sie noch nicht bemerkt. Vielleicht war es auch besser so, dachte sich Salina. Sie wollte sich ohnehin umziehen. Die silbrig Weißhaarige rannte immerhin noch immer in ihrer Schuluniform durch die Gegend. Aber, sie hatte leider nichts zum Anziehen, außer dem weißen Kleid, das als ihr Hochzeitsgewand fungiert hatte. Gerade, als sie sich wieder abwenden wollte, fragte Seto sie: „Salina, verrat mir eins. Wie alt bist du eigentlich?“ Verwundert drehte sie sich wieder um und blickte in seine Augen. Er hatte sie also doch bemerkt. Salina antwortete schüchtern: „Ich bin 17 Jahre alt.“ Seto klatschte seine Hand auf die Stirn und meinte: „Auch das noch.“ Er wollte sie zu einer rechtlichen Staatsbürgerin machen. Jetzt musste er auch noch eine Vormundschaft für sie organisieren. Er fragte sich, wie er das alles bewerkstelligen sollte. Dann fiel ihm noch auf, dass sie die ganze Zeit über bereits in ihrer Schuluniform herumlief. Ob sie noch andere Kleidung hatte? Er konnte sich das eigentlich nicht vorstellen. Der Firmenleiter warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Da konnte ja noch einiges auf ihn zukommen, dachte er sich. Aber, es würde ohnehin gleich das Abendessen serviert werden, daher fragte er sie dann: „Hast du noch etwas anderes zum Anziehen?“ Salina antwortete schüchtern: „Ich habe nur noch mein Hochzeitskleid mit dem ich erwacht bin.“ Er stellte sich kurz bildlich vor, wie dieses Hochzeitskleid von vor 5000 Jahren ausgesehen haben könnte und schüttelte den Kopf. Seto meinte: „Kannst du es mir mal zeigen?“ Sie nickte, eilte in die Eingangshalle, wo sie ihre Tasche abgestellt hatte und kehrte rasch wieder ins Wohnzimmer zurück. Dort holte sie erst den Millenniumsstab heraus, legte diesen auf dem Couchtisch ab und anschließend holte sie das Kleid aus der Tasche. Salina packte das Kleid an den Schulterteilen und ließ es herabhängen. Seto konnte es nicht fassen. Dieses Kleid war wirklich wunderschön, aber, es sah alles andere, als wie ein Hochzeitskleid aus. Es konnte glatt als Frühlingskleid durchgehen. Nur die goldenen Stickereien ließen auf ein eher festliches Kleid schließen. Er erhob sich von der Couch und schritt auf Salina zu. Dann erwähnte Seto: „Ich fürchte, wir werden dir Kleidung kaufen müssen. Als Seto plötzlich so nah vor ihr stand, setzte kurz ihr Herz aus, nur, damit es danach noch schneller zu schlagen begann. Sogar ihre Wangen begannen zu brennen und Salina fragte sich, was mit ihr los war. Seit wann wurde sie so nervös in seiner Gegenwart? Ihr begann klar zu werden, dass sie sich das erste Mal so gefühlt hatte, als sie sich in Seth verliebt hatte. Das konnte doch nicht wahr sein. Das war ja eine Katastrophe. Würde er mit Tea tatsächlich glücklich sein, würde ihr Herz brechen und sie sich in diese ihr verhasste Eisprinzessin verwandeln. Sie wusste zwar, dass sie die Verwandlung verzögern konnte, aber, ewig hinausschieben war unmöglich. Sie musste verhindern, dass dies passieren konnte. Sie musste verhindern, dass ihr Herz brechen würde. Sie hätte sich das mit Tea vielleicht zweimal überlegen sollen. Salina wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Seto erwähnte: „Lass uns in den Saloon gehen. Das Abendessen wird schon serviert sein.“ Sie nickte nur. Er fragte sich unweigerlich, was mit Salina los war. Sie hatte doch sonst immer so viel zu sagen. Es war ja nicht so, dass ihm nicht aufgefallen wäre, dass Salina in seiner Nähe öfter rot geworden war. Aber, dass sie so schüchtern wirkte, wunderte ihn doch. Sie steckte das Kleid zurück in die Tasche und nahm nun den Millenniumsstab in die Hand. Salina betrachtete ihn kurz und fragte dann Seto: „Willst du den Millenniumsgegenstand annehmen? … Wenn du ihn berührst, könnte es sein, dass er dich sofort in eine Vision zieht. … Wenn du willst, werde ich dich begleiten.“ Seto meinte dazu nur: „Lass uns damit, bis nach dem Essen, warten, bzw. nachdem ich Mokuba zu Bett gebracht habe.“ Seto nahm Salina´s Hand und begleitete sie in den Saloon, wo tatsächlich bereits das Abendessen aufgetragen worden war. Mokuba besetzte ebenfalls schon einen Stuhl und wartete nur mehr auf die Beiden. Als eben diese den Saloon betraten, grinste Mokuba erfreut. Seto und Salina setzten sich zu Mokuba an den Esstisch und alle drei begannen zu essen. Salina, die diese Art von Essen nicht kannte, genoss jeden einzelnen Bissen, so gut wie das Essen schmeckte. Seto konnte sich beim Betrachten Salina´s ein Schmunzeln nicht verkneifen. Nach einer Weile durchbrach Mokuba die angenehme Stille: „Seto? … Wie lange kennst du Salina eigentlich?“ Seto verschluckte sich und musste husten. Salina unterstützte das Husten mit dem Klopfen auf seinen Rücken und fragte besorgt: „Seto, geht´s wieder?“ Als sich der Hustreiz wieder gelegt hatte, nahm Seto einen Schluck Wasser zu sich und antwortete Mokuba peinlich berührt, nachdem er einen Blick auf die Armbanduhr geworfen hatte: „Ähm, … drei Stunden.“ Mokuba riss verwundert und verwirrt die Augen weit auf und konnte es nicht fassen. „Drei Stunden? … Was hat sie mit dir angestellt?“ Unwillkürlich färbten sich Seto´s Wangen rosa, was Mokuba schockierte. Das konnte Mokuba einfach nicht glauben. Sollte das etwa bedeuten, dass sich Seto in Salina verliebt hatte? Und das in so kurzer Zeit? Mokuba konnte nur seinen Kopf schütteln. Danach fragte er: „Salina, … erzählst du mir, wie es zu deiner Legende gekommen ist?“ Sie lächelte ihn leicht an und antwortete mit einer Gegenfrage: „Kennst du das alte Ägypten?“ Mokuba erwiderte: „Ein bisschen.“ Salina blickte nun zu Seto und begann zu erzählen: „Nun, … vor 5000 Jahren gab es einen Pharao, der hieß Athem. Seinen Namen durften aber nur bestimmte Menschen, die ihm sehr nahestanden, wissen. Unter diesen Menschen befanden sich vor allem die Hüter der Millenniumsgegenstände. Unter ihnen befand sich Seth, der Hohepriester, der Hüter des Millenniumsstabes. … Seth und ich kannten uns bereits, als wir noch Kinder waren. Wir spielten immer sehr gerne miteinander. … Doch dann kam der Krieg und wir verloren uns aus den Augen. … Einige Jahre später kam ich dann in den Palast. Ich war eine Sklavin. … Ich war, glaube ich, 14 oder 15 Jahre alt. … Dort traf ich Seth dann wieder. … Wir verliebten uns sofort ineinander. … Immer, wenn keiner zu sehen war, trafen wir uns heimlich und kuschelten für wenige Stunden miteinander. Und vor Tagesanbruch mussten wir wieder in unseren Gemächern sein. … Zwei Jahre später wollten wir dann heiraten. … Seth´s Vater hatte der Ehe auch zugestimmt. Doch zwei Stunden davor hat er mir einen Trank gegeben, der einen Fluch beinhaltete. Der Fluch sollte bewirken, wenn mein Herz bricht, dass ich mich in eine Eisprinzessin, auch genannt Herzfresserin, verwandle. … Das heißt, mein Körper, mein Herz und mein Verstand gefrieren und ich kann meinen Körper nicht mehr steuern. … Ich wollte sofort Seth von der Tat seines Vaters unterrichten, … doch ich fand ihn in den Armen einer anderen. … Mein erster Impuls war, dass mein Herz brach. … Das hatte vermutlich Seth´s Vater so geplant. … Ich verwandelte mich sofort in diese Kreatur, sodass ich nichts mehr mitbekam. … Ich schätze, Seth´s Vater hat mich mit dem Millenniumsstab verzaubert, damit ich 5000 Jahre schlafe und erst, als mich Marik 5000 und 2 Jahre später mit dem Stab wiedererweckt hat, war ich wieder wach. … Das war genau gestern. … Was in der Zeit der 5000 und 2 Jahren passiert ist, weiß ich leider nicht.“ Seto senkte betreten den Kopf, während Mokuba eher begeistert gelauscht hatte. „Und was hat es mit deinen Haaren auf sich?“ Salina begann zu erklären: „Nun, ja, … Ägypter sind grundsätzlich dunkelhäutig und dunkelhaarig. … Bei meiner Geburt war man sich bereits im Klaren, dass ich ein sehr sonderbares Kind war. Aber, keiner wusste genau, was das zu bedeuten hatte. … Eines Tages, ich war noch ein kleines Kind und hatte noch relativ kurzes Haar, hatte ich mich mit einer Freundin gezankt, die mir ein paar Haare ausgerissen hatte. … Seth war natürlich gleich zu mir geeilt, um mir zu helfen. Er riss wütend meiner Freundin die Haare aus der Hand. Wie es der Zufall wollte, war ein silbernes Haar dabei und er wünschte sich für mich, dass er etwas hätte, das mich wieder aufmuntert. … Und dann hatte ich urplötzlich Eiscreme in einer Tasse in der Hand, worin ein Löffel steckte. … Ich hab´ mich so über dieses Eis gefreut, dass ich erst gar nicht bemerkt hatte, dass Seth mich darauf aufmerksam machte, dass das silberne Haar in den Büscheln in seiner Hand verschwunden war. … So habe ich herausgefunden, dass die silbernen Haare unter meinen weißen, Zauberhaare sind.“ „Wow. Diese Geschichte war wirklich spannend. … Kannst du mir irgendwann mal noch eine solche Geschichte erzählen?“ fragte Mokuba neugierig. Salina antwortete: „Meinetwegen. Aber, heute nicht mehr.“ Seto allerdings erkundigte sich nachdenklich: „Du hast ihn sehr geliebt, nicht wahr?“ Salina´s Blick wanderte verwundert zu Seto. Ihre Blicke trafen sich, sie nickte und Salina fügte hinzu, nachdem Seto seinen Blick wieder senkte: „Aber, ich hab´ dir auch gesagt, dass ich nicht weiter in der Vergangenheit leben will. … Mein Herz hat sich geöffnet für Neues. … Ich werde Seth nicht weiter nachtrauern. Er ist vergangen.“ Seto hob seinen Kopf wieder an und starrte Salina ungläubig an. ~~ Fortsetzung folgt ~~ Kapitel 6: Unverhofft und ungeplant ----------------------------------- Als Mokuba ins Bett gehen sollte, begleiteten beide ihn in sein Zimmer, wo er sich in seinen Pyjama schälte und zuletzt sich noch die Zähne putzte. Danach brachte ihn Seto zu seinem Bett, wo sich der Schwarzhaarige unter die Decke kuschelte. „Gute Nacht, Moki.“ sagte der Braunhaarige noch und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Mokuba lächelte glücklich. Hatte Seto doch schon so lange nicht mehr ‚Moki‘ zu ihm gesagt. Die Veränderung seines großen Bruders machte Mokuba sichtlich glücklich. Er wollte nicht, dass es sich je wieder änderte, darum fragte er nach: „Seto? Bleibt Salina jetzt für immer bei uns?“ Seto´s Augen weiteten sich leicht. Darauf wusste er leider noch keine Antwort. Was sollte er Mokuba denn nur antworten? „Mokuba, das hat noch Zeit, das zu entscheiden. … Keine Sorge, du bist der Erste, der meine Entscheidung erfährt.“ „Ok. … Aber, ich will doch nur, dass du glücklich bist. Und seit Salina da ist, …“ Mokuba unterbricht sich, denn Seto versteht auch so. Dieser schließt seine Augen und meint: „Ich weiß. … Aber, ich muss mir erst selbst über meine Gefühle klarwerden. Gib´ mir Zeit, ja?“ „Ok. Gute Nacht, Seto, Salina.“ Sie lächelte ihm von dem Türrahmen aus zu und erwiderte: „Gute Nacht, Mokuba.“ und Seto drehte sich zu ihr, um das Zimmer zu verlassen. Nachdem sie den Raum verlassen hatten, schaltete Seto noch das Licht aus und schloss leise die Tür. Er seufzte. Jetzt wollte er eigentlich nur mehr seine Ruhe, um seine Gedanken zu ordnen. Aber, andererseits wollte er ebenso ihre Nähe genießen. Er zuckte mit den Schultern und nahm ihre Hand, – sie hatte es nicht gewagt, ihn in seinen Gedanken zu stören – um sie ins Wohnzimmer mit zu ziehen. Dort angekommen setzte er sich auf die Couch und zog sie neben sich. Ihre Nähe machte ihn sichtlich verrückt. Er wusste schon nicht mehr, wohin mit seinen Gefühlen. Und das schier zerfressende Verlangen, dass sich seit einiger Zeit in ihm breitmachte, machte ihn einfach nur wahnsinnig. Es nagte schier an seiner Selbstbeherrschung. Seto konnte sich nicht länger in Griff halten. So blickte er sie an und direkt in ihre wunderschönen braunen Augen. Seine Atmung wurde schwerer. Er schnaubte, wie ein wildes Tier, das sich sogleich auf sein Opfer stürzen wollte. Sie konnte ihm ansehen, wie stark sie Einfluss auf ihn ausübte. Nur, dass es in ihr auch etwas auslöste. Sie schluckte hart. Das Gefühl, das sich in ihr aufbaute, konnte sie nicht deuten, da sie es zuvor noch nie empfunden hatte. Aber, es war so zehrend und so zwingend, dass sie ihm nachgeben musste. So kam es, dass sie sich unkontrolliert aufeinander zubewegten, sich begannen zu berühren und sogleich in einen innigen Kuss verfielen. Ging ihnen der Sauerstoff aus, so lösten sie sich, nur um Luft zu holen und dann wieder in einen Kuss zu verfallen. Sie konnten einfach nicht aufhören. So viele Gefühle, die über sie hereinstürzten und sie die Zeit vergessen ließ. Nichts war mehr wichtig, außer ihnen beiden. Es war, als würden sie sich beide in die Zeit zurückversetzt fühlen. Als würden sie nun nachholen, was ihnen verwehrt geblieben war. Nach einiger Zeit lösten sie jedoch ihre Lippen voneinander und Seto begann ihren Hals weiter zu küssen. Er verstand nicht warum, allerdings konnte er einfach nicht genug von ihr bekommen. Als hätte er sie all die Jahre ganz furchtbar vermisst. Seto sehnte sich so wahnsinnig nach ihr, dass er nicht wusste, wohin mit all diesen Gefühlen, die auf ihn so plötzlich hereingestürzt waren. Sie stöhnte: „Oh, Seto.“, als er sich an ihrem Hals festsaugte. Da war er sich plötzlich sicher, dass sie die Wahrheit gesprochen hatte. Sie hatte ihn klar von Seth getrennt. Jedoch ihr Stöhnen spornte ihn an, weiter zu machen. So schob er ihr langsam die Schuluniformsjacke von den Schultern und begann ihre Bluse, die zu dem Outfit gehörte, Knopf für Knopf zu öffnen. Ihr wurde dabei immer heißer und ihr Stöhnen immer ungehaltener, auf Grund der zärtlichen Berührungen Seto´s. Sie schob ihrerseits seinen Rollkragenpulli, während sie über seinen nackten Bauch streichelte und seine Muskeln spürte, nach oben und zog ihn, mit Hilfe Seto´s Unterstützung, über seinen Kopf. Sofort strich sie über seinen Oberkörper und stetiger stieg das Verlangen in ihr, ihn spüren zu wollen. Wieder zog sie ihn zu sich, um ihre Lippen zu verschmelzen und Seto schob ungehalten seine Zunge in ihren leicht geöffneten Mund, um sie zu animieren, mitzumachen. Es fühlte sich für beide so überwältigend an, sich so nah zu sein. Und doch wollten sie immer mehr voneinander. Hatte sie zuvor ein innerer Zwang dazu getrieben, sich zu küssen, so war es nun das Verlangen, was sie dazu trieb, noch weiter zu gehen. Salina war bereits so sehr erregt, dass sie sich zum Zerreißen gespannt fühlte. Auch Seto´s Härte war so extrem, dass seine Hose so eng war, dass es bereits mehr als schmerzte. Und doch war er nicht in der Lage, seine Finger von ihr zu lassen. Zu sehr war er von den Berührungen ihrerseits gefangen. Sie konnte spüren und sehen, wie sehr er sie wollte, weshalb sie ihm die Hose öffnete, um seinem Glied Schmerzlinderung zu verschaffen. Seto stöhnte erleichtert auf, als der Schmerz nachließ und er drängte sein Becken gegen ihres, indem er sie auf der Couch niederdrückte. Der Braunhaarige begann sich an ihr zu reiben und atmete hörbar stöhnend aus. Ihm war, als würde er nicht mehr lange durchhalten, weshalb er ihr den Rock ruckartig von der Hüfte zog und sich selbst nun ganz von seiner Hose befreite. Sie ließ sich auch problemlos von der Bluse befreien, sodass sie nun nackt aneinander gepresst lagen. Salina´s Gesicht errötete stark, als sie es wagte, sein Glied zu berühren. Sie war sehr neugierig, hatte sie doch nie die Möglichkeit gehabt, Seth jemals nackt zu sehen, da es in ihrer Zeit üblich war, erst nach der Hochzeit, die erste gemeinsame Nacht zu verbringen. Ohne viel zu überlegen, spreizte Seto ihre Beine und schob sein Glied in ihre Öffnung und Salina schrie schmerzhaft auf. Er hatte nicht gewusst, dass sie noch Jungfrau war, also machte er sich jetzt vorsichtiger daran, sie zu entjungfern und drückte sich sanft in sie. Als er vollständig in ihr war, konnte sie es nicht verhindern, zu stöhnen. Das fühlte sich so wunderbar an, ihn in sich zu fühlen. Sie schlang ihre Beine um seine Hüfte, um ihn noch tiefer in sich zu spüren. „Alles ok?“ fragte er zur Sicherheit nach. Sie nickte und lächelte ihn glücklich an. So machte er sich daran, sich in ihr zu bewegen. Für beide war das ein so überwältigendes Gefühl, sodass Seto seinen Rhythmus stetig steigerte und sich an ihr gleichzeitig rieb. Sie stöhnten um die Wette, bis sie beide drohten zu explodieren. Sie kam, schrie ihre Lust heraus und er folgte ihr, mit einem heiseren Aufstöhnen. Erschöpft ließ er sich vorsichtig auf sie sinken. So lagen sie eine geschlagene Viertelstunde so da, bis sich ihre Lungen wieder beruhigt hatten. Seto zog sich aus ihr zurück und stützte sich ab, um ihr in die Augen zu sehen. Er konnte nicht fassen, was er getan hatte. Er hatte mit Salina geschlafen. Doch hatte er es so sehr gewollt. Und nun fühlte er sich sehr glücklich und zufrieden. So hatte er noch nie gefühlt. Als er in sich hineinhörte, merkte er, dass sich sein ganzes Gefühlschaos gelegt hatte. Das Einzige, das er fühlte war, vollkommene Zufriedenheit. Nun wusste er, dass sie die Richtige für ihn war. Sie gehörten einfach zusammen. Aber, nun gab es da ein Problem. Das Problem nannte sich Tea Gardner. Was sollte er jetzt bloß machen? Salina zerstreute allerdings seine Gedanken, indem sie ihn zu sich herunterzog und ihn wiederholt in einen innigen Kuss zog. Sie konnte nicht sagen, was in sie gefahren war, als sie sich Seto hingab. Aber, sie spürte, dass ihr Herz es als richtig empfand. Ebenso bereute sie es nicht, was sie eben getan hatten. Sie fühlte sich so unendlich glücklich und zufrieden, weil sie sich mit ihm verbunden hatte. Und doch könnte sie noch einmal. Darauf bedacht, ihn noch einmal in sich spüren zu wollen, begann sie abermals seinen Oberkörper zu streicheln und spielte mit seinen Brustwarzen, die noch immer hart waren. So konnte Salina schon spüren, wie sich sein Glied langsam wiederaufrichtete und hart wurde. Dann fiel sie wieder über seine Lippen her und begann mit ihren Fingern über sein Glied zu streichen, was Seto zum Stöhnen veranlasste. Nun begann auch er ihre Brustwarzen zu reizen und zwirbelte sie mit beiden Händen, was Salina ungehalten aufstöhnen ließ. Oh, ja, sie wollte ihn so sehr. Seto war bereits schon wieder ungeduldig und drängte sich erneut zwischen ihre Beine. Er versenkte sich abermals in ihr und begann diesmal gleich mit einem schnelleren Tempo, was Salina´s Körper erzittern und beben ließ. Sie schrie bei jedem Stoß ihre Lust heraus und krallte sich an Seto´s Schultern fest. Wieder fanden sich ihre Lippen und schon spielten sie mit ihren Zungen. Seto begann immer tiefer und schneller mit seinen Bewegungen zu werden, als plötzlich Salina kam und sich mehr als verkrampfte dabei, wobei sie jedoch das Gefühl hatte zu platzen, so wahnsinnig intensiv war das Gefühl. Sie bohrte ihre Fingernägel in das Fleisch unter ihren Fingerkuppen und Seto schrie qualvoll auf, während auch er sich tief in ihr ergoss. Heftig zogen sie den Sauerstoff in ihre Lungen und kamen kaum nach, mit dem Luftholen. „Du treibst mich … in den Wahnsinn.“ kommentierte er ihr zweitmaliges Treiben keuchend. „Ich … kann es nicht … beschreiben, … aber ich … bin ganz … verrückt nach dir.“ keuchte sie. Wieder zog sie ihn zu einem Kuss zu sich herunter und verschloss diesmal liebevoll und sanft seine Lippen. Zärtlich liebkoste sie seine beiden Lippenpaare und knabberte an seiner Unterlippe. Später gingen sie dann mit ihren Sachen in sein Schlafzimmer und legten sich in sein Bett, um zu schlafen, kuschelten allerdings miteinander. *** Am nächsten Morgen kitzelte Seto ein Sonnenstrahl auf seiner Nase, was ihn dazu brachte, aufzuwachen. Er blinzelte in die Helligkeit seines Zimmers, als sich hinter ihm etwas zu regen begann, und sich ein fremder Arm um seine Hüfte verirrte. Er riss erst seine Augen panisch auf und warf einen Blick hinter sich, über seine Schulter, als allmählich die Erinnerung an den gestrigen Tag zurückkehrte. Beim Anblick dieses Engels stahl sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen. Er drehte sich vorsichtig zu ihr um und strich ihr eine vorwitzige Strähne aus dem Gesicht. „Ja, ich glaube, ich habe mich in sie verliebt.“ dachte er bei sich und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich aus ihrer Umarmung löste und sich aus dem Bett erhob. Er trottete ins Badezimmer und begab sich unter die Dusche. Nach einem ausgiebigen Duschvorgang, trocknete er sich wieder ab und schlang sich ein Handtuch um seine Hüfte. Er kehrte ins Zimmer zurück und marschierte zu seinem Kleiderschrank. Er warf einen kurzen Blick auf sein Bett zurück, wo Salina noch vor sich hindöste und in seinem Herzen wurde es warm. Ihm wurde klar, dass er sich noch nie so glücklich gefühlt hatte. Aber, was sollte er wegen Gardner machen? Die Verabredung mit ihr konnte er unmöglich absagen, denn es war so etwas wie ein ‚Date‘. Ihm grauste bei der Vorstellung, ihre Schwärmerei die ganze Zeit ertragen zu müssen. So wandte er sich wieder seinem Kleiderschrank zu und zog sich einen weißen Anzug mit einem hellblauen Hemd an, das eine weiße Krawatte zierte. So konnte er in die Firma fahren. Aber, wollte er Salina wirklich alleine lassen? Er würde sie Yugi anvertrauen müssen, während er in der Firma beschäftigt war. Ja, dem Gartenzwerg konnte man in dieser Hinsicht vertrauen, dass er ihr beistehen würde, da sich Salina offensichtlich mit Yugi angefreundet hatte. Hoffentlich war er nicht zu leichtfertig, sie in die Schule gehen zu lassen. Es ging einfach nicht anders, er musste schließlich in die Firma, und damit Yugi auf sie aufpassen konnte, musste sie in seiner Nähe bleiben. Auch, wenn ihm dies aus unerfindlichen Gründen gegen den Strich ging, er hatte keine andere Wahl. Er hasste es, sich auf andere verlassen zu müssen. Nun wollte er Salina für die Schule wecken. Laut seiner Armbanduhr war es jetzt halb sieben, Zeit für Frühstück. Außerdem wollte er mit ihr noch den heutigen Ablauf besprechen. Also begab er sich zum Bett, setzte sich an den Rand, beugte sich über sie und presste fordernd seine Lippen auf die Ihren. Als sie begann, den Kuss zu erwidern, wusste er, dass sie nun wach war. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und zog ihn noch weiter zu sich. Nachdem er sich von ihr löste, blickten sie sich gegenseitig in die Augen. Sie lächelte ihn glücklich an. „Guten Morgen, Seto.“ flüsterte sie. Ein breites wunderschönes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Guten Morgen, Salina. Zeit aufzustehen. Es gibt gleich Frühstück. Ich nehme an, dass du zur Schule gehen willst, um Yugi zu sehen.“ Sie nickte und Seto fügte hinzu: „Pass aber auf dich auf, ja?“ „Ich verspreche es.“ versprach sie und zog ihn ein letztes Mal zu sich, für einen kurzen Kuss. Sie hatte sich vorgenommen, dass zu nehmen, was er bereit war, ihr zu geben, auch, sollte er sich gegen sie entscheiden. Also richtete sie sich auf und erhob sich vom Bett. Salina stolzierte ins Bad und stellte sich unter die Dusche. Nach zwanzig Minuten kam sie abgetrocknet wieder heraus. Seto war bereits nach unten in die Küche gegangen, weshalb Salina nun Seto´s Zimmer verließ, ihrem Spürsinn folgte und so in die Küche fand, wo sich Seto eben einen Schluck Kaffee genehmigte. Sie hatte sich wieder in die Schuluniform geworfen und sah einfach nur umwerfend aus. Als Seto sie erblickte, konnte er seine Augen einfach nicht von ihr abwenden. Sein Herz machte Luftsprünge, als sie auf ihn zukam und ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen setzte. Dann wurde ihr erst gewahr, dass Mokuba anwesend war und lächelte ihn beschämt verlegen an. Mokuba jedoch grinste nur, war sein Bruder doch wie ausgewechselt. Seto schien regelrecht glücklich zu sein, denn er war bereits mit einem Lächeln in die Küche getreten. Das freute Mokuba natürlich sehr. „Guten Morgen, Salina.“ grüßte er sie und sie erwiderte mit einer Verbeugung: „Guten Morgen, Mokuba. Ich hoffe, du hast gut geschlafen.“ „Ja, danke.“ deutete auch Mokuba eine kleine Verbeugung an. „Salina, wenn du nichts dagegen hast, gehen wir heute nach der Schule mit dir einkaufen. Du kannst schließlich nicht ewig immer nur diese eine Schuluniform tragen.“ bemerkte Seto. „Sehr gerne.“ verbeugte sie sich dankbar vor ihm. So setzten sie sich an den Küchentisch und begannen zu frühstücken. Seto blätterte zwischenzeitlich in der Tageszeitung, um die Börsenkurse zu betrachten. Sie plauderten auch miteinander, bis Seto einen Blick auf seine Armbanduhr warf. „Wir sollten langsam los. Ich begleite dich bis zur Schule, ehe ich zur Firma weiterfahre, Salina.“ bemerkte Seto und Salina nickte glücklich. So machten sie sich fertig, verließen zu dritt das Haus und stiegen in die Limousine, dessen Tür Roland offenhielt, der bereits gewartet hatte. ~~~ Zuerst wurde Mokuba rausgelassen, denn er besuchte die Mittelschule von Domino. Danach fuhren sie weiter zur Domino-High, die Schule, die Salina zurzeit besuchte. Seto stieg mit ihr aus der Limousine und begleitete sie zum ‚Kindergarten‘. „Yugi!“ zischte er eiskalt in ihre Runde. „Kaiba?“ erwiderte dieser nur. „Ich überlasse Salina deiner Obhut. Pass ja gut auf sie auf, Legendenjäger streifen zurzeit durch die Stadt.“ Yugi nickte ernst, und auf den Gesichtern der anderen Drei konnte man Fragezeichen erkennen. Als Tea sich vergewissern wollte, ob ihr ‚Date‘ noch stand, wandte sich Seto allerdings an Salina und wollte ihr noch einen schnellen Kuss geben, ehe er zur Firma weiterfahren wollte. Aber, Salina schüttelte leicht den Kopf, nahm seine Hand und drückte leicht zu, mit einem vertrauensvollen Lächeln. Seto erwiderte den Händedruck und begann zu lächeln. Die Vier anderen sahen ihn entsetzt an. Tea neigte sogar dazu, in Ohnmacht zu fallen, doch sie hielt sich zurück. Danach wandte er sich um und stolzierte majestätisch zurück zu seiner Limousine. ~~ Fortsetzung folgt ~~ Kapitel 7: Die Visionen der Vergangenheit ----------------------------------------- Während des Unterrichts beobachtete Tea Salina skeptisch, weil sie mit Kaiba so vertrauensvoll umging. Zudem fand sie es ungerecht, dass Salina die Möglichkeit hatte, ständig bei Kaiba zu sein. Es sei denn, Kaiba war in seiner Firma, da ging das natürlich nicht. Oder doch? „Argh!“, dachte Tea, „Ich werd´ noch ganz verrückt, aus Eifersucht. Warum darf Salina bei ihm sein und ich nicht? Was ist an ihr nur so besonders? Ich versteh´s einfach nicht. Und ich verstehe nicht, wieso mir Salina geholfen hat. … Ich werde sie in der Mittagspause darauf ansprechen.“ Auch, wenn Salina aus der Vergangenheit kam, tat sie sich gar nicht so schwer, den Schulstoff zu verstehen. Sie verfolgte aufmerksam, was der Lehrer versuchte, den Schülern beizubringen. Und, wenn sie etwas nicht verstand, fragte sie einfach den Lehrer, der für sie auch das Verständnis aufbrachte, da sie noch neu an der Schule war. Sie spürte allerdings ebenso die skeptischen Blicke Tea´s auf sich. Konnte sie doch die Eifersucht verstehen, die in ihr nagte. Aber, ändern konnte sie daran dennoch nichts. ~~~ In der Mittagspause begaben sich die fünf Freunde in den Schulhof, um sich miteinander zu unterhalten. „Wie geht´s dir bei Kaiba? Behandelt er dich gut?“ fragte Yugi zu Beginn Salina. „Ja, natürlich. Er ist wirklich sehr lieb zu mir.“ antwortete sie. „Kaiba und lieb?“ war Joey schockiert. Das entlockte Salina ein breites Lächeln. „Das liegt daran, weil ihr sein Inneres nicht kennt. Er ist nicht so, wie er sich äußerlich gibt. Aber, das kommt auch darauf an, wem er vertraut. Ich scheine Seto mehr überrumpelt zu haben, mit meinem Wissen über ihn. Seth war schließlich nicht viel anders.“ Das erklärte den Anderen, wie es kommen konnte, dass Kaiba gelächelt hatte. „Sie darf ihn Seto nennen? Das ist ja wohl die Höhe.“, dachte sich Tea, „Jetzt will ich aber wissen, wer diese Salina ist, dass sie sich herausnimmt, Kaiba zu beanspruchen.“ „Salina? Wie kommt es, dass du Seth, den Hohepriester kanntest? Ich meine, wir wissen so gut wie gar nichts über dich.“ fragte Tea nun frei heraus. „Genau.“ bestätigten nun auch Tristan und Joey. Salina seufzte und ließ sich breitschlagen, ihre Geschichte zum dritten Mal zu erzählen. „Jetzt leuchtet mir auch ein, was Kaiba meinte, mit ‚Yugi, pass ja gut auf Salina auf, Legendenjäger streifen zurzeit durch die Stadt‘.“ bemerkte Tristan. Yugi nickte bestätigend, hatte er sich doch bisher mit Kommentaren zurückgehalten. Tea hatte betrübt ihren Kopf gesenkt, denn nun verstand sie auch die Verbindung zwischen Kaiba und Salina. Sie hatten bereits in der Vergangenheit zusammengehört, dennoch widerstrebte es ihr, einfach so, Kaiba aufzugeben. Nein, sie wollte um ihn kämpfen, bis sie wirklich verloren hatte. Wenn Salina in der Vergangenheit nicht vergönnt war, mit ihm glücklich zu werden, vielleicht sollte sie es auch nicht mit Kaiba werden. Vielleicht hatte sie ja doch noch eine winzig kleine Chance. Mit Flüchen und Zaubern konnte sie leider nicht aufwarten und einen Verwandten oder jemand aus seiner Familie, außer Mokuba, kannte sie auch nicht. Mokuba kannte sie zwar, aber so richtig dicke Freunde waren sie nun auch wieder nicht. Sie hatte sich entschlossen, dennoch um seine Liebe zu kämpfen, was man ihr nun auch ansehen konnte. Ihre Augen loderten kampflustig auf. Sie würde mit Kaiba das beste Date aller Zeiten haben. Tea hatte sich auch bereits etwas überlegt, was sie unternehmen konnten. Doch schon hatten sich die Gespräche anderen Themen gewidmet, bis es wieder zum Unterricht läutete. ~~~ Nach der Schule, als sie das Schulgebäude verließen, wartete bereits wieder die Limousine mit Roland, der die Tür öffnete, sobald er Salina erblickt hatte. „Scheint so, als würde ich abgeholt werden. … Seto will heute mit mir einkaufen gehen.“ erwähnte Salina. „Das ist toll. Dann wünsche ich dir viel Spaß beim Einkaufen.“ wünschte ihr Yugi. Tea hingegen grummelte: „Ja, viel Spaß.“ „Wir sehen uns vielleicht um 18 Uhr, bevor du mit Seto weggehst.“ wandte sich Salina an Tea, ehe sie in die Limousine stieg. Tea lief sofort knallrot an, wussten ihre Freunde doch nichts von ihrem Vorhaben und ihrer Zuneigung zu Kaiba. Aber, vielleicht war es ihnen ja bereits aufgefallen? Joey fuhr auf: „Tea? Was meinte Salina eben, als sie sagte, dass du mit Kaiba weggehst? … Bist du noch zu retten?“ Man sollte es nicht glauben, aber Tea wurde noch röter, als sie eh schon war. Verlegen blickte sie auf den Boden und schabte mit ihrem Fuß die Kiesel umher, die den gesamten Schulhof bedeckten, standen sie doch vor der Schwelle des Schultors. „Tea, ist das dein Ernst? Ich mein, wir reden hier von Kaiba.“ meldete sich nun auch Tristan zu Wort. „Aber, ihr habt doch gehört, was Salina über ihn gesagt hat, dass er gar nicht so gefühlskalt ist.“ versuchte Tea sich zu rechtfertigen. Yugi seufzte und versuchte Tea nun in klare Verhältnisse aufzuklären: „Tea, nimm´s mir bitte nicht übel, aber so trifft das nicht zu. … Salina sprach davon, wenn er vertraut, dann gibt er sein Innerstes preis. … Du hast doch mitbekommen, dass er nicht viel von uns hält. … Salina hat er mir nur deshalb anvertraut, weil er keine andere Wahl hatte. Er hat sich uns allen gegenüber immer noch so kalt gegeben, wie sonst auch. … Seine Freundlichkeit gilt ausschließlich Salina, weil sie weiß, wie man mit ihm umgehen muss. Sie hat sich seinen Respekt verdient.“ Plötzlich wurde Tea klar, warum Kaiba nicht wirklich böse auf Salina war, als sie ihm die Worte im Munde verdreht hatte und ihn vor ihr bloßgestellt hatte. Salina hatte ihn bereits um den kleinen Finger gewickelt, weshalb er auch bereit war, Kleidung für sie zu kaufen. Verdammt, Tea musste sich schnell etwas einfallen lassen, um Kaiba von diesen Flausen wieder abzubringen. Ob sie es überhaupt schaffen würde? ~~~ Nachdem Salina in Seto´s Büro trat, widmete dieser sofort seine Aufmerksamkeit ihr. Er fuhr seinen Laptop herunter und schloss seine Arbeit ab. Danach schritt er auf seinen Kleiderständer zu, schnappte sich seinen Mantel, legte seine Hand an ihren Rücken, während er sie wieder zur Tür rausschob und erklärte: „Wir machen uns gleich zum Einkaufen auf, damit wir rechtzeitig, zu meiner Verabredung mit Gardner, wieder in der Villa sind.“ Salina nickte nur verständnisvoll, auch, wenn es ihr nicht wirklich behagte. Wirkte er doch mehr als motiviert, sich mit Tea treffen zu wollen. Das machte Salina traurig, was sie äußerlich aber nicht zeigte. Seto hingegen freute sich sehr, Zeit mit Salina verbringen zu können. Er hatte es kaum abwarten können, sie wieder zu sehen. Am liebsten würde er die Verabredung mit Gardner einfach sausen lassen. Aber, er tat es, weil Salina es so wollte. Ja, er tat es für sie. Er verstand allerdings nicht, was sie damit bezweckte. Salina hatte doch nur gesagt, er sollte sich entscheiden. Allerdings hatte er bereits eine Entscheidung gefällt. Ihm war aber auch klar, dass ein Tag viel zu wenig war, um seine Entscheidung kund zu tun. Denn, noch nie konnte ein Mensch innerhalb eines Tages eine vernünftige Entscheidung fällen. Vielleicht hatte er sie ja auch voreilig gefällt. So machten sich die beiden auf, zur Limousine und fuhren zum größten Einkaufszentrum Dominos. Sie klapperten sämtliche Läden ab, Salina spielte dabei immer Model und Seto durfte entscheiden, ob es ihr stand und er war sogar bereit Unsummen für Salina auszugeben, für die Dinge, die sie für den Alltag so brauchte. Den Vormittag hatte er sogar damit zugebracht, sämtliche Ämter zu beauftragen, aus Salina Mahal eine gebürtige Bürgerin zu machen. Sein Wissen reichte dafür glücklicherweise aus. Die Papiere würden ihn in den nächsten Tagen erreichen. Für ihre wohnhaft hatte er seine eigene Adresse angegeben und mit der Schule hatte er ihre Adresse ebenfalls bereits abgeklärt. Er hatte sich fest entschlossen, Salina nicht mehr gehen zu lassen. Aber, eine Frage hatte er dennoch bisher zurückgehalten, die er nun, da sie im Einkaufszentrum waren, stellen musste: „Salina? … Was bedeutet eigentlich dieses Kettchen, das du um deine Stirn trägst. Du hast es bisher noch nie abgelegt, soviel ich weiß.“ Sie lächelte ihn verständnisvoll an und antwortete: „Dieses Kettchen, wie du es nennst, symbolisiert meine Besonderheit. Ein Priester hat es mir nach meiner Geburt angelegt. Er meinte, ich wäre etwas Besonderes und in mir würde eine Macht innewohnen. … Das haben mir meine Eltern zumindest so erklärt. … Erst später wurde uns klar, dass mir diese Macht Zauberhaare vermacht hatte. Es wachsen immer neue Silberhaare nach, egal, wie viele man ausreißt und sich mit ihnen etwas wünscht.“ „Und man kann sich wirklich alles mit ihnen wünschen?“ fragte Seto nach. „Nicht alles. Die Haare beurteilen den Menschen durch ihr Herz und entscheiden so, ob sie den Wunsch erfüllen oder nicht. Böse Wünsche gehen nicht in Erfüllung. Durchtrieben egoistische ebenso nicht. Aber, ansonsten kann man sich alles wünschen. Von materiellen Dingen, bis zur Hilfe in Liebesdingen. Man kann sich sogar wünschen, seiner wahren Liebe in einer bestimmten Situation zu begegnen, um sicher zu gehen, dass man sie auch erkennt. … Warum willst du das wissen? Denkst du daran, herauszufinden, zu wem du gehörst?“ erklärte und fragte Salina verwundert. Seto musste zugeben, dieser Gedanke war gar keine so schlechte Idee. Aber, wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann wollte er niemand anderen, als Salina. Sollte sich ergeben, dass er zu wem anderes gehörte, würde er das nicht verkraften. Deshalb antwortete er ihr: „Nein, ich war nur neugierig.“ Sie nickte verstehend und kehrten, mit einem vollbepackten Roland, wieder zur Limousine zurück. ~~~ In der Villa räumte Salina ihre Sachen in Seto´s Kleiderschrank, da dieser darauf bestanden hatte, obwohl genug Gästezimmer vorhanden waren. Die restlichen Kleinigkeiten wurden im Badezimmer verstaut. Als Seto allerdings einen Blick auf die Armbanduhr warf, stellte er fest, dass sie noch eineinhalb Stunden zur Verfügung hatten, bis Gardner hier auftauchen würde. Deshalb fragte er, mehr zu sich selbst: „Und was machen wir jetzt?“ Salina schlug daher vor: „Du könntest den Millenniumsstab benutzen und die Reise in die Vergangenheit hinter dich bringen. Ich würde dich begleiten. Mich würde nämlich interessieren, wie Seth es ergangen ist, als ich nicht mehr bei ihm war.“ Für Salina fühlte es sich merkwürdig an, Seto und Seth trennen zu müssen, obwohl sie doch ein und dieselbe Person waren, aber sie hatte erkannt, dass Seto davon nichts wissen wollte. Deshalb hatte sie sich auch bemüht, in Seto nicht Seth zu sehen. Seto seufzte genervt auf, als Salina Seth erwähnte, hatte er doch gehofft, diesen Namen niemals wieder hören zu müssen. „Na, meinetwegen. Dann nervst du mich hoffentlich nicht mehr damit.“ Sie lächelte ihn engelsgleich an und meinte: „Die Vision kommt einmalig. Ich jedoch, gedenke zu steuern, wohin wir reisen.“ „Tu´, was du nicht lassen kannst.“ murmelte Seto nur, als Salina den Millenniumsstab auspackte und ihm entgegenhielt. „Die Vision, oder auch Reise, beginnt, sobald du den Stab berührst.“ erwähnte sie. Seto atmete einmal tief durch und griff dann nach dem Millenniumsstab, während Salina diesen weiterhin festhielt. Bilder zogen an ihnen vorbei, bis diese anhielten und ein friedliches Szenario zeigten. Salina lächelte, auf Grund dieser Erinnerung. Man sah Seth und Salina als Kinder, wie sie zusammen fangen spielten. Beide lachten glücklich. Als Salina Seto´s Gesicht musterte, konnte sie sein Entsetzen feststellen. Er durfte sich hier also als Kind wiedererkannt haben. Verdutzt blickte Seto zu Salina, die nun zu grinsen begann. „Das sind wir im alten Ägypten als Kinder.“ erklärte sie ihm. Nun betrübte sich ihr Gesicht, während sie weitersprach: „Hätte ich mein Leben nicht verschlafen, wären wir uns vielleicht bereits im Kindesalter wieder begegnet.“, was Seto dazu brachte, seinen offenstehenden Mund wieder zu schließen und den Blick wieder auf das Szenario zu senken. Nach einer Weile hörte man rufen: „Salina, komm zum Abendessen.“ Beide Kinder warfen sich nun traurige Blicke zu. Kind Salina, rannte auf Kind Seth zu, umarmte ihn und sagte: „Wir sehen uns morgen wieder. Ich hab´ dich ganz doll lieb.“ Kind Seth hatte die Umarmung erwidert und sprach nun: „Ja, bis morgen. Ich hab´ dich auch sehr lieb.“ Sie drückten sich fest und dann winkten sie sich noch zum Abschied, bevor Kind Salina in einer Hütte verschwand. Kind Seth senkte betrübt den Kopf und trottete in die entgegengesetzte Richtung. Das Bild verzerrte sich und spulte vor. Man konnte sehen, wie die beiden Kinder älter wurden, Seth, die Ausbildung zum Hohepriester anstrebte und Salina als Sklavin verkauft wurde, bis zu dem Augenblick, als sie sich wieder als Teenager wiedersahen. Seth war nun 18 Jahre und Salina 15 Jahre alt. Salina war eben im Palast als Sklavin angekommen und man konnte mitverfolgen, wie der Pharao Athem beschloss, dass Salina seine persönliche Dienerin werden sollte. Dann betrat plötzlich Seth den Palast und erblickte Teenager Salina. Da sie aber den Blick gen Boden richtete und nicht aufblicken durfte, ehe es der Pharao erlaubte, konnte sie ihn nicht sehen. Seth allerdings hatte sie sofort wiedererkannt, schritt auf den Pharao zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr. „Bist du dir sicher, Seth?“ fragte Athem in normaler Lautstärke und Salina´s Körper zuckte zusammen. Der Pharao erklärte nun: „Erhebe dich, Sklavin und blicke auf.“ Sie gehorchte, richtete sich auf und blickte in dessen Richtung. Als sie jedoch Seth erblickte, hellte sich sofort ihr Gesicht auf. Seth hingegen stockte der Atem. Trotz dessen sie in Kleidung einer Sklavin gekleidet war, sah sie einfach atemberaubend aus. Selbst Seto, als er diese Szene sah, hatte den Atem angehalten und blickte neben sich. Die wahre Salina hatte sich kaum verändert, zu dem jüngeren Ebenbild. Zwei Minuten des Anstarrens reagierte Seth dann endlich, eilte auf Salina zu und schloss sie in eine innige Umarmung. Athem hingegen rubbelte an seinem Kinn und grinste wissend. Dieses Mädchen musste Seth demnach sehr viel bedeuten, wenn er unbeherrscht reagierte. Wieder verzerrte sich das Bild und man konnte mitverfolgen, wie die beiden viel Zeit miteinander verbrachten und sich nach 2 Jahren endlich die Liebe gestanden und beschlossen zu heiraten. Seto schluckte. „2 Jahre haben sie gewartet, ehe sie sich die Liebe gestanden?“, dachte sich dieser, „Wann würde dann erst er erfahren, ob sie in ihn verliebt war?“, bis ihm klar wurde, dass sie darauf gewartet hatte, dass Seth den ersten Schritt getan hatte. Das Bild hielt an und zeigte den Vormittag des Hochzeitstages. Man konnte Seth´s Vater erkennen, der auf- und abging, während er fluchte. Er hatte starke Ähnlichkeit mit Gozaburo, nur, dass Akunadin – so hieß Seth´s Vater, aber Salina kannte den Namen nicht - und um die 40 Jahre alt war. „Da! Das ist Seth´s Vater.“ deutete sie auf die sichtbare Person, die alleine im Raum war. Im nächsten Augenblick öffnete sich die Tür und eine Freundin von Seth und Salina trat herein. „Ihr wolltet mich sprechen, Meister Akunadin?“ fragte sie. „Das ist ja Tiana.“ kam gleichzeitig mit Seto, als dieser sagte: „Das ist ja Gardner.“ Beide sahen sich gegenseitig an und Salina begann zu lachen. „Du hast Recht, Seto. Tiana und Tea sind ein und dieselbe, wobei Tiana hier eine Konkubine des Pharaos ist. … Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, aber Tristan und Joey tummeln sich hier ebenso. Tristan heißt hier Tristano und ist eine Leibwache des Pharaos und Joey heißt hier Jono und ist ein Sklave, genau wie ich es war, ehe ich mit Seth zusammenkam. … Du musst wissen, dass der Pharao das Kettchen als Weihung erkannt hat und mich so in den Stand einer Priesterin erhoben hat. So war mir zugesichert, Seth heiraten zu dürfen.“ erklärte ihm Salina. „Verstehe. … Und warum hast du diese Szene überspielt?“ fragte Seto. „Entschuldige, ich bin nicht die Geduldigste. Ich war doch so neugierig, was Seth´s Vater geplant hatte und wie er vorgegangen ist. Genauso, möchte ich gerne wissen, was nach meiner Verwandlung passiert ist.“ rechtfertigte sich Salina. Seto reibt sich die Schläfen und schüttelt den Kopf, hebt ihn dann an und meint: „Schon gut. Wir sehen uns das an, was du für wichtig erachtest.“ „Danke, Seto.“ bedankte sich Salina für seine Geduld. „Tiana. Na, endlich. … Ich habe einen Plan, wie du Seth bekommst und wir beide Salina loswerden.“ kommt von Akunadin. „Na, da bin ich aber mal gespannt. Ich hoffe, Ihr habt bedacht, dass der Pharao ziemlich säuerlich werden könnte, wenn Ihr ihm eine seiner Konkubinen abspenstig macht.“ erwähnte Tiana wie beiläufig. „Du bist ein richtiges Luder. Das gefällt mir. … Also, hör zu. Zwei Stunden, bevor die Hochzeit beginnt, werde ich mit Salina auf die bevorstehende Hochzeit anstoßen. Der Wein wird allerdings mit dem Fluch der Eisprinzessin versetzt sein. Da kommst du ins Spiel. … Du wirst dich an Seth ranmachen und ihn küssen, egal, wie sehr er sich wehrt. Salina wird mit Bestimmtheit sofort zu ihm laufen, nachdem sie mitbekommen hat, welchen Fluch ich über sie ausgesprochen habe. Und wenn sie dann euch beide sieht, wird ihr Herz brechen und sie sich verwandeln. … Hast du alles verstanden?“ erklärt er Tiana. „Ihr seid ganz schön gerissen, das muss ich Euch lassen. Gut, ich habe verstanden.“ meinte Tiana und verließ den Raum wieder, während Akunadin damit begann, den Fluch zu brauen. Salina war schockiert und Seto entsetzt. Das Bild verzerrte sich und spulte wieder vor, bis zum Zeitpunkt, zwei Stunden vor der Hochzeit. Nun konnte man beobachten wie Salina von Akunadin zur Seite gezogen wurde und einen Kelch in die Hand gedrückt bekam. Seth´s Vater stieß mit ihr an und beide tranken aus ihrem Kelch, danach begann Akunadin sofort den Fluch-Spruch aufzusagen und Salina´s Augen weiteten sich entsetzt. Sie ließ den Kelch fallen und eilte sofort zu Seth. Unter seiner Robe zog Akunadin den Millenniumsstab hervor, den er Seth entwendet hatte und folgte Salina. Genau zu dem Zeitpunkt traf Salina bei Seth ein, wo Tiana ihm einen Kuss aufdrückte und es so aussah, als hätte er den Kuss begonnen, da er ihre Oberarme festhielt. Jedoch,, ohne sich rechtfertigen zu können, verwandelte sich Salina plötzlich in die Eisprinzessin und Seth´s Augen weiteten sich geschockt. Die Eisprinzessin begann, den umherlaufenden Menschen zu folgen und sie zu berühren, um ihnen die Liebe zu entziehen. Sie erwischte auch nicht wenige, die sofort zu Eis erstarrten und ihre Liebe opfern mussten, bis Akunadin sie mit dem Millenniumsstab berührte und den Schlafzauber auf sie sprach. Die, die überlebt hatten verließen den Platz, Seth hatte Tiana von sich gestoßen und rannte sofort zu Salina. Vor ihr kniend, ohne sie jedoch zu berühren, da man immer noch zu Eis erstarren konnte, weinte er mit vorgehaltenen Händen um sie. Dann kam auch schon der Pharao nach draußen, um sich zu erkundigen, was der Radau sollte. Als er allerdings die Situation erkannte, sagte er die Hochzeit ab und marschierte auf Seth zu. Dieser bemerkte seinen Pharao, Cousin und besten Freund und warf sich ihm in die Arme. So geleitete er Seth in den Palast, um ihm Trost zu spenden. Als Seth in Athem´s Gemächern war, weinte er bis spät nachts in dessen Armen auf seinem Bett. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, erhob sich Seth entschlossen, entschuldigte sich bei Athem, dass er noch etwas zu erledigen habe, was dieser verstand und ihn gehen ließ, und ging zurück nach draußen, wo Salina liegen gelassen worden war. Sie hatte mittlerweile wieder ihre Menschengestalt angenommen und schlief tief und fest. Er kniete sich wieder vor sie hin, nur diesmal strich er ihr durchs Haar und sprach: „Ich liebe dich, Salina. Ich werde dich immer lieben. Ich war immer zu stolz, um es dir zu sagen. Aber, es ist wahr. … In etwa 5000 Jahren werde ich wiedergeboren werden. Ich werde auf dich warten. Das verspreche ich dir.“ Salina kamen die Tränen und sie schluchzte auf. Sie hatte keine Ahnung gehabt, wie sehr Seth sie geliebt haben musste, um so weit zu gehen. Salina blickte nun zu Seto und stürzte sich kurz darauf in seine Arme. Er schloss sie in seine Arme und wusste nicht, was er nun fühlen oder denken sollte. Er fühlte sich im Zweispalt. Denn erst jetzt wurde ihm so richtig bewusst, was es bedeutete, Seth´s Wiedergeburt zu sein. Und das Schlimmste für ihn war, dass er das, was er gesehen hatte, wirklich glaubte. Denn Salina war der Beweis, dass es wirklich passiert war. Das Bild verzerrte sich wieder und spulte vor, sodass man mitverfolgen konnte, wie ein Schrein für Salina gebaut wurde, wo sie darin lag und Seth sie jeden Tag besuchte. Man konnte auch sehen, wie ein gewaltiger Kampf, oder auch Krieg der Mächte, stattfand, anschließend Seth zum Pharao gekrönt wurde und das Land regierte, dennoch jeden Tag Salina´s Schrein besuchte. Seth hatte nach Salina niemandem mehr sein Herz geöffnet und kehrte immer mehr in sich. Bald ließ er sogar niemanden mehr an sich ran. Nur im Schrein gestattete er sich, Gefühle zu zeigen und seine Trauer zu offenbaren. Nebenbei bekam man auch mit, dass Tiana mit Tristano zusammenkam und glücklicher mit ihm war, als sie mit Seth jemals hätte werden können. Nur 10 Jahre nach der abgebrochenen Hochzeit verstarb Seth an gebrochenem Herzen. Salina wurde in den Jahrhunderten immer weiter umplatziert, irgendwann verschifft, nach Japan transportiert und in der Höhle am Strand nahe Dominos zuletzt abgelegt. Nun war Salina neugierig, was der Grund war, dass ihr Erwachen um 2 Jahre verzögert worden war und das Bild stoppte auf einem Luftschiff, wo gerade das Battle-City-Turnier abgehalten wurde. Salina´s Augen weiteten sich. „Ist … Ist das Marik?“ fragte sie erstaunt. Seto schnaubte verächtlich: „Ja. Das war der verrückte Typ, der das Turnier zu seinen Zwecken missbraucht hat.“ „Nein, das glaub´ ich nicht. Ich habe Marik kennengelernt und er war wirklich nett zu mir. Er hat mich sogar zum Geist des Pharaos gebracht, der im Millenniumspuzzle eingeschlossen ist. Nein, Marik ist hier von einem bösen Schatten bemächtigt. Das verrät mir das verzerrte Gesicht. Der böse Schatten kämpft um die Vorherrschaft in Marik´s Körper. … Den Marik, den ich kennenlernte, hatte keinen bösen Schatten mehr in sich. Das habe ich genau gespürt.“ erklärt Salina. „Verstehe. Also gibt es auch hier Unterschiede.“ Sie nickte bestätigend. Das Bild verzerrte sich ein letztes Mal und spulte die fehlenden 2 Jahre vor, wo Salina in der Höhle schlief. Das Bild stoppte, kurz, bevor Marik die Höhle betrat und Salina mit dem Millenniumsstab erweckte. Dann verschwand aus heiterem Himmel diese Szene und wieder huschten einige Bilder an ihnen vorbei, bis sie wieder im Hier und Jetzt standen. „Die Reise ist beendet und der Stab gehört nun dir.“ erwähnte Salina mit gesenktem Kopf, lag sie doch immer noch in Seto´s Armen. Sie wagte nicht, ihn zu fragen, ob er seine Vergangenheit akzeptierte, dennoch genoss sie seine Wärme, die ihr sein Körper schenkte. Zudem war ihr nun klar, dass Seto nur für sie wiedergeboren worden war. Seto gehörte ihr und Salina musste ihn nicht aufgeben. Salina löste sich aus der Umarmung und blickte Seto in die Augen. Ihr Blick sprach eindeutig aus: „Du gehörst mir. Und nun darf es auch jeder wissen.“ Doch Seto verstand ihren Blick nicht, kannte er Salina doch noch nicht gut genug, um ihre Mimik zu deuten. Sie wusste ja schließlich nicht, dass Seth auch in den 2 Jahren gelernt hatte, ihre Mimik zu verstehen. Da hatte Salina Seto leider etwas voraus. Als Seto einen Blick auf seine Armbanduhr warf, stellte er fest, dass eine Stunde vergangen war, so erwähnte er: „Ich sollte mich jetzt für die Verabredung mit Gardner fertigmachen.“ und Salina senkte betrübt den Blick. Sie hatte verdrängt, dass da noch Tea war. Sie begann sich Sorgen zu machen, falls Tea ihn küssen sollte, dass sich die Geschichte wiederholte. Doch wusste sie doch noch gar nicht, ob Seto sie überhaupt liebte. Das war wirklich eine verzwickte Situation für Salina. Was sollte sie denn jetzt nun tun? Sie wollte Seto doch zu keiner Entscheidung zwingen. Da Salina klar war, dass dies vielleicht ihre letzte Chance war, nahm sie sich vor, sie zu nutzen. Daher legte sie ihre Arme um seinen Hals, zog ihn zu sich herab und küsste ihn zu Abschied, da sie annahm, dass sie ihn verlieren könnte. Er erwiderte auch sofort den Kuss und vertiefte ihn. Ein, für Salina, letztes feuriges Zungenspiel entbrannte. Und nachdem sie sich wieder lösten, ging Seto zu seinem Kleiderschrank und begann sich umzuziehen, während Salina sein Zimmer verließ. ~~ Fortsetzung folgt ~~ Kapitel 8: Die Verabredung mit Tea ---------------------------------- Demotiviert, weil Salina ihn nicht daran hinderte, suchte er sich legere Freizeitkleidung aus dem Kleiderschrank und machte sich auf, ins Badezimmer. Nach einer entspannenden Dusche, trocknete er sich ab und schlüpfe in dunkelblaue Jeans und ein weißes Hemd. Die zwei oberen Knöpfe des Hemdkragens ließ er offen. Seto betrachtete sich in seinem großen Wandspiegel und befand sich als durchaus ansehnlich. So konnte er die Verabredung mit Gardner wahrnehmen. Hinter seiner Stirn, in der hintersten Ecke, fragte er sich natürlich, warum er sich so verführerisch herrichtete. Dann wurde ihm klar, dass er Salina eifersüchtig machen wollte. Er hoffte nur, dass dadurch ihr Herz nicht brach. Denn von der Eisprinzessin wollte er nicht tiefgefroren werden und seine Liebe zu Salina und Mokuba verlieren. Seto wollte noch nicht sterben. ~~~ Salina hatte sich in Mokuba´s Zimmer zurückgezogen, wo dieser Videospiele spielte. „Salina! Willst du mit mir spielen?“ fragte Mokuba sofort, als sie ins Zimmer gekommen war. Sie lächelte sanft und meinte: „Tut mir leid. Aber, ich kenne mich mit eurer Technologie noch nicht so aus. Wenn es dir nichts ausmacht, werde ich dir nur zusehen und dir so Gesellschaft leisten.“ Er nickte und spielte weiter, während sie aufgeregt beobachtete, was Mokuba da alles tat. „Das sieht wirklich interessant aus. Wie steuert man diese kleine Figur?“ Mokuba erklärte ihr die einzelnen Knöpfe des Reglers und fragte anschließend: „Willst du es mal versuchen?“ Ihre Augen funkelten neugierig und abenteuerlustig auf und sie nickte heftig. So drückte Mokuba ihr den Regler in die Hand und sie versuchte ihr Glück. ~~~ Auch, wenn sich Seto nicht sicher war, das Richtige zu tun, machte er sich nun auf in Mokuba´s Zimmer, um Bescheid zu sagen, dass er fertig war und sich nun von ihnen noch verabschieden wollte, ehe Gardner hier auftaucht. Als Seto die Tür öffnete, betrachtete er fasziniert, wie Salina versuchte, das Videospiel zu meistern. Ein liebevolles Lächeln legte sich auf seine Lippen und er seufzte. Salina hatte das Seufzen vernommen und blickte zurück. Sie drückte Mokuba den Regler wieder in die Hand und erhob sich, während sie unentwegt zu Seto blickte. Immer mehr wurde ihr bewusst, dass sie es vielleicht nicht verkraften würde, ihn zu verlieren. Sie würde ihn am liebsten festbinden, damit er nicht gehen konnte. Doch es war bereits zu spät. Zu spät hatte sie ihren Fehler eingesehen. Weshalb sich auch jetzt die Tränen bei ihr bemerkbar machten. Doch sie versuchte stark zu sein und ihre Tränen zu unterdrücken. Noch hatte sie ihn schließlich nicht verloren. Er sah einfach nur umwerfend aus, wie Salina feststellen musste. Und so wollte er mit Tea ausgehen? Diese Erkenntnis traf sie tief im Herzen, das sich schmerzhaft zusammenzog. Wie machte sie ihm nur klar, dass sie ihre Meinung geändert hatte. Dass sie nicht wollte, dass er mit Tea ausging. Konnte sie es überhaupt noch verhindern? Sie schritt auf ihn zu und brachte kein Wort heraus. Doch das übernahm er bereits für sie: „Gardner wird gleich hier sein. Ich wollte mich nur verabschieden und Bescheid sagen, dass ich so gut wie weg bin.“ Gegen Ende seiner Worte begann seine Stimme zu brechen. Er wollte nicht mit Gardner weggehen. Er wäre viel lieber bei Salina geblieben und hätte mit ihr was auch immer getan. Ihm wäre echt alles recht gewesen, nur um bei Salina bleiben zu können. Aber, da sie nicht sagte, dass er bleiben sollte, würde er ihrer Bitte nachgehen. Sie verließ Mokuba´s Zimmer und trat auf den Flur. Sie wollte nicht, dass Mokuba mithörte. Seto folgte ihr mit seinen Blicken und folgte ihr das Stück, dass sich Salina von Mokuba´s Zimmer entfernte. Als er bei ihr ankam, nahm sie seine Hand und blickte ihn schüchtern an. Sie sollte ihm die Wahrheit ihrer Beweggründe sagen. Doch, ob sie den Mut dazu hatte, wusste sie nicht, so kurz vor seinem Date mit Tea. Vielleicht, wenn er wieder zurück war? Das wäre das Beste, denn dann würde sie auch sicher erfahren, ob sie befürchten musste, ihn wirklich zu verlieren. „Ich wünsche dir viel Spaß bei deiner Verabredung mit Tea. … Danach möchte ich gerne erfahren, ob es dir geholfen hat, eine Entscheidung zu treffen. Du hast natürlich so viel Zeit, wie du brauchst, um dich zu entscheiden. Aber, weißt du … Die Visionen haben mich nachdenklich gemacht und ich möchte dich gerne an meinen Überlegungen teilhaben lassen.“ erklärte Salina in einem eher betrübten Tonfall, der kaum zu überhören war. Seto runzelte die Stirn und fragte sich, warum sie so klang, als würde er jeden Moment Tod umfallen. Dann erst bemerkte er, dass ihre Augen leicht feucht glänzten. Plötzlich fühlte er sich wie ein Verräter, der seine Freundin hinterging. Dabei waren sie noch nicht mal ein Paar. Doch in diesem Augenblick ertönte die Türklingel und Seto schloss die Augen. Als er seine Augen wieder öffnete, nickte er ihr zu und sagte: „Ich geh dann mal.“ Bitte geh´ nicht, flehte sie ihn innerlich an und ihr flehender Blick sprach Bände, doch Seto drehte sich nicht mehr zu ihr um, sodass ihr Blick ungesehen blieb. Nun konnte Salina nicht mehr an sich halten und ließ ihren Tränen freien Lauf. Noch war ihr Herz aber nicht gebrochen. Nur Enttäuschung machte sich in ihrem Herzen breit. Um allein zu sein, verkroch sie sich in Seto´s Zimmer ins Bett unter die Bettdecke und heulte sich erst einmal aus. Seto marschierte einstweilen die Treppen herab und bekam von dem Ganzen nichts mit. Er war auf dem Weg in die Eingangshalle, um Gardner zu begrüßen. Unten am Treppenabsatz angekommen, seufzte er noch einmal, atmete tief durch, um sich für die Konfrontation mit Gardner zu wappnen. Danach schritt er in die Eingangshalle, wo sein Butler ihr bereits Einlass gewährt hatte und sie auf ihn wartete. Als Tea ihn erblickte, hatte sie das Gefühl, die Augen würden ihr rausfallen. Er sah einfach nur fantastisch aus. Und diese legere Kleidung stand ihm einfach nur ausgezeichnet. Sie war regelrecht hin und weg von seinem Anblick. Sie fühlte sich richtig stolz, mit ihm ausgehen zu dürfen. Sie hatte sich ja auch die erdenklichste Mühe gemacht, alles nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Doch sein Lieblingsrestaurant konnte sie ihm nicht bieten. „Hallo, Kaiba.“ begrüßte sie ihn mit einem zaghaften Lächeln. „Gardner.“, nickte er ihr nur zu und meinte, „Wenigstens bist du pünktlich.“ Er angelte nach einem dunklen Baumwollmantel und zog ihn sich über. Erst jetzt musterte er Gardner. Sie trug ein hellblaues Frühlingskleid, das unter ihrem offenstehenden dunkelblauen Baumwollmantel gut erkennbar war. Ebenfalls trug sie blaue Kreolen und eine blaue zierliche Perlenkette. Ihre Haare hatte sie etwas anders gekämmt, da sie mit einem Haarreifen mit einer Haarschleife versehen waren. Im Großen und Ganzen wirkte sie sehr hübsch und auch einiges reifer, als sie tatsächlich war. Aber, ihre Schönheit konnte mit Salina´s bei weitem nicht mithalten. So machten sie sich auf den Weg. Tea gestand ihm, dass sie ein ebenso gutes und gemütliches Restaurant gefunden hätte, woraufhin er nur schnaubte, aber, er ließ sich dann eben überraschen. Zu seiner Verwunderung konnte dieses Restaurant in der Tat mit seinem Lieblingsrestaurant mithalten, nur, dass die Preise eben nicht so hoch lagen. Er begann den Abend doch tatsächlich zu genießen. Die Gegenwart von Gardner war gar nicht so unangenehm, wie er zuerst angenommen hatte. Dennoch hatte sich sein Herz bereits an Salina verschrieben, was ihm den Umgang mit Gardner nicht gerade erleichterte. Er trug, aus welchem Grund auch immer, Schuldgefühle mit sich rum, die er sich nicht erklären konnte. Sie hatte ihn doch darum gebeten, mit Gardner auszugehen. Es war Salina´s Wille. Also, warum fühlte er sich so schlecht? War es vielleicht, weil sein Herz woanders war? Nach dem Essen ließ er sich noch breitschlagen, mit Gardner eine Disko zu besuchen, weil sie unbedingt tanzen wollte. Sie wollte ihn sogar dazu überreden mit ihr zu tanzen. Doch das ließ er dann doch bleiben. Sie zuckte nur mit den Schultern und ging eben alleine auf die Tanzfläche. Dort zeigte sie ihm, was sie konnte und Seto musste sich eingestehen, dass sie wusste, was sie dort tat. Tanzen konnte sie. Allerdings begann er sich bereits nach kürzester Zeit zu langweilen. Also driftete er mit seinen Gedanken ab. Er stellte sich Salina vor, wie sie ihm viel Spaß gewünscht hatte. Ihre Augen hatten leicht feucht geglänzt. Ganz so, als hätte sie kurz davorgestanden, einfach loszuheulen. Ob das mit den Überlegungen zusammenhing, die sie angestellt hatte? Aber, die Visionen schienen auf jeden Fall ausschlaggebend gewesen zu sein. Als Gardner wieder zu ihm stieß, entschuldigte sie sich bei ihm, dass sie ihn so lange allein gelassen hatte, weil sie doch so gerne tanzte. Er erwiderte ihr nur, dass es ok war und er nun gerne gehen würde. Sie stimmte ihm betrübt zu und so spazierten sie noch ein wenig durch die Gegend, auf dem Weg zurück zur Villa. Vor dem Anwesen blieb er stehen. Er wollte ihre Begleitung nicht bis zur Haustür, sonst käme sie vielleicht noch auf die Idee, ihn küssen zu wollen. Nein, dieses Privileg galt nur Salina. Schließlich hatte er ja auch schon mit ihr geschlafen. Und er wollte es auf jeden Fall wiederholen. Denn er liebte sie. Auch, wenn er sich ihrer Gefühle noch nicht ganz im Klaren war. Wie konnte das nur passieren? Er widmete sich nun wieder Gardner und meinte: „Der Abend war in Ordnung. Also, … man sieht sich.“ Enttäuscht sah Tea ihm nach, wie er durch die Einfahrt nach oben schlenderte. „Warte, Kaiba.“ schrie sie ihm verzweifelt nach. Er seufzte verdrießlich und blieb stehen, ohne sich umzudrehen. „Was denn noch?“ will er genervt wissen. Er wünschte sich im Moment nichts mehr, als zu Salina ins Bett zu kriechen und mit ihr zu kuscheln, denn es war doch schon recht spät geworden. „Das ist deine Art von Abschied? Ist das alles?“ regte sie sich beinahe auf. Tea sah ein, dass er bei Salina´s Beisein um einiges umgänglicher war. Und das ärgerte sie. Warum konnte er nicht mit ihr auch so umgehen, wie mit Salina. Und warum durfte Salina ihn mit Vornamen ansprechen und sie nicht? „Was willst du denn noch?“ wollte er verzweifelt wissen. „Ein weiteres Date mit dir.“ erklärte Tea. Er verdrehte seine Augen und drehte sich zu ihr um. „Was erhoffst du dir davon?“ fragte er und bereute sofort die Frage, denn in ihren Augen loderte Feuer, das aussagte, dass sie nicht bereit war, sich einfach so geschlagen zu geben. „Ich werde es mir überlegen.“ sagte er dann nur, drehte sich wieder um und ging weiter. Sie war sich aber sicher, dass er es einfach bei Seite schieben würde. Also beschloss sie, ihn solange damit zu quälen, bis er nachgab. Sie war mehr als nur entschlossen. Sie beobachtete ihn noch, wie er den Vorgarten bis zur Haustür hinter sich brachte und machte sich dann selbst auf den Nachhauseweg. Doch ihr war klar, dass alles hier falsch gelaufen war. Denn eigentlich hätte er sie nach Hause bringen müssen und nicht umgekehrt. Und unter normalen Umständen hätte er es eigentlich sein müssen, der sich um sie bemühte und nicht so, wie es abgelaufen war. Sie musste ihn schließlich abholen, anstatt, dass er sie abgeholt hatte. Sie musste das Date vorbereiten, anstatt ihm. Sie war gezwungen, ihn nach Hause zu bringen. Und wer brachte jetzt Tea sicher nach Hause? Und das, um diese späte Stunde? Es war schließlich gefährlich, alleine zu so später Stunde nach Hause zu gehen. Aber Kaiba hatte dabei nur an sich gedacht. Wahrscheinlich machte er sich nicht einmal Gedanken darüber, ob ihr etwas passierte, auf dem Nachhauseweg. Sie verzweifelte hier echt schon. Sie hatte scheinbar wirklich schon gegen Salina verloren, doch auf ein Date würde sie noch bestehen. Sie würde sich etwas ganz Besonderes für ihn einfallen lassen und ihn dann so lange bequängeln, bis er nachgab. Sie würde sicher nicht so einfach das Handtuch werfen. Und sie würde ihn so sehr beeindrucken, dass er gar nicht anders konnte, als ihr um den Hals zu fallen. Sie ließ ein bösartiges und hysterisches Lachen über ihre Lippen hervorbrechen, das die Stille in der Dunkelheit durchbrach. ~~ Fortsetzung folgt ~~ Kapitel 9: Trautes Heim, Glück allein? -------------------------------------- Endlich war Seto wieder in seinen vier Wänden und weg von dieser lästigen Gardner. Träge entledigte er sich seines Mantels und marschierte die Treppen nach oben. Sein erster Weg führte zu Mokuba´s Zimmer. Nachdem er leise die Tür geöffnet und einen Blick hineingeworfen hatte, stellte er fest, dass sein kleiner Bruder bereits in seinem Bett schlief. Seto näherte sich ihm an, strich ihm eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn und gab ihm einen Kuss darauf. Danach verließ er wieder das Zimmer und schloss die Tür leise, um in sein Zimmer weiterzugehen. Auch dort öffnete er leise die Tür und schloss sie genauso leise auch wieder hinter sich. Salina schlief ebenfalls bereits. Danach ging er an seinen Kleiderschrank und begann sich zu entkleiden. Als er nackt dastand überlegte er sich, ob er sich eigentlich etwas anziehen sollte, aber er schüttelte den Kopf. Es war egal, ob er sich etwas anzog. Salina hatte ihn bereits nackt gesehen, also, warum nicht nackt schlafen gehen? So marschierte er zum Bett und legte sich hinein. Sofort rutschte er zu Salina auf und zog sie in seine Arme. Tief saugte er den Geruch von Salina in sich auf und schon fühlte er sich besser. Er streichelte ihr durch die Haare und küsste sie auf die Lippen, die er so sehr vermisst hatte. Salina erwachte, als er sie so sehnsüchtig küsste, dass sie den Kuss nur erwidern konnte und deshalb ihre Arme um seinen Hals schlang. So bemerkte sie auch, dass er oben schon mal nichts anhatte. Skeptisch begann sie mit einer Hand seinen Rücken abwärts zu streichen, bis sie über seinem Lendenwirbel hinweg spürte, dass er auch unten nichts trug. Sie riss ihre Augen auf und ihr wurde klar, dass er nackt bei ihr lag. Nackt, wie Gott ihn geschaffen hatte. Doch sofort zerstreute er ihre Gedanken wieder, als er begann ihre Bluse zu öffnen und ihre Brust massierte. Nachdem er den Kuss gelöst hatte, küsste er auch gleich ihren Hals weiter, was sie zum Keuchen brachte. Sie wusste gar nicht, wie ihr geschah, so konsequent, wie er sie verführte. Während er an ihrem Hals saugte öffnete er ihre Bluse ganz und schob sie über ihre Schultern. Ihren Rock und die Unterhose verlor sie auch recht schnell und schon machte sich Seto daran, sie so richtig zu verwöhnen und küsste die Brust, umspielte mit seiner Zunge ihre Brustwarzen, küsste sich am Bauch weiter und trieb sie so in den Wahnsinn. Sie war schon mehr als erregt, ihr Körper bebte und doch konnte sie nicht genug von seinen Berührungen bekommen. Sie stöhnte in die Stille, was in Seto´s Ohren einfach lieblich klang und nicht genug davon bekommen konnte. Er wollte so viel mehr von ihr. Er wollte alles von ihr. Er spreizte ihre Beine, leckte genüsslich im Schambereich und trieb sie so nur noch weiter in den Wahnsinn, ohne ihr Erlösung zu verschaffen. Sie krallte ihre Fingernägel in seine Schultern, was ihn heiser aufschreien, sich aber doch nicht irritieren ließ. Denn das bewies ihm nur, dass sie bald so weit wäre. Nach einer Weile riss sie ihm dann an den Haaren, um ihm so zu verdeutlichen, dass er wieder zu ihr hochkommen sollte. Er verstand den Wink, hob seinen Kopf und versank sofort in einen leidenschaftlichen Kuss. Sie berührte und streichelte ihn nun ihrerseits überall, wo sie hingelangte. Nicht zuletzt ergriff sie sein steifes Glied und massierte es, während ihre andere Hand mit seinen Brustwarzen spielte. Er hielt es kaum noch aus, er wollte sie sofort spüren. Deshalb entzog er ihr sein Glied und schob sich ruckartig in sie. Sie schrie lustvoll auf und schon begann er einen raschen Rhythmus vorzugeben, dem Salina kaum folgen konnte. Und schon kurz darauf, war es zu viel für sie. Sie explodierte so stark, dass sie sich aufbäumte unter dem Druck, der sich aufgebaut hatte und sie schrie ihre Lust hinaus. Seto folgte ihr, als sie sich so verbog und ergoss sich tief in ihr. Beide rangen heftig nach Sauerstoff, während er sich mit seinen Armen aufstützte, die zitterten, durch die vorangegangene enorme Anstrengung. Er keuchte, während er ihr tief in die Augen sah. Seine Glückshormone lullten ihn ein. Genau so, sollte es immer sein, wünschte er sich. Sie erwiderte seinen Blick ruhig und jegliche Worte waren überflüssig. Seine Haltung und seine Augen sprachen Bände. Er wollte nur sie. Sie strich auf beiden Seiten durch seine Haare an seinen Hinterkopf und zog ihn zu sich, um seine Lippen ein weiteres Mal in Beschlag zu nehmen. Doch dieser Kuss war sanft und zärtlich und wollte nicht vertieft werden. Es sollte der Versuch sein, als wahrer Liebe-Kuss zu gelten. Die Hoffnung, die Salina in diesen Kuss legte, vom Fluch befreit zu werden und mit ihm glücklich werden zu können. Er verstand, dass sie nicht vertiefen wollte, und ließ den Kuss so bestehen. Sie durfte bestimmen. Nachdem sie sich von ihm wieder gelöst hatte, meinte sie: „Reden wir morgen. Jetzt sollten wir schlafen.“ So zog sie ihn an ihre Seite, was er geschehen ließ, und sie kuschelte sich an ihn. Schon bald schliefen sie glücklich ein. *** Am nächsten Morgen erwachte Salina unruhig. Sie hatte geträumt, dass Seto und Tea ein glückliches Paar waren und sie als Eisprinzessin wütete, aus tiefster Eifersucht, da er ihr das Herz gebrochen hatte. Seufzend fuhr sie sich über die schweißgebadete Stirn und durch die Haare. Halb unter ihr lag noch immer Seto schlafend, der seinen Arm leicht um ihre Hüfte geschlungen hatte. Und ihr wurde bewusst, dass sie sich scheinbar tatsächlich in ihn verliebt hatte. Seth war nur noch ein verschwommenes Bild aus ihrer Vergangenheit. Sie musste wohl wirklich mit ihm reden. Denn sie hatten wiederholt miteinander geschlafen. Wieso schlief Seto eigentlich mit ihr, wenn er ihr noch nicht einmal mitgeteilt hatte, ob er sich für sie entschieden hatte? Machte man das so in dieser Zeit? Erst einmal austesten, ob man mit dem Gegenüber glücklich sein konnte? Sie verstand es nicht. Sie wollte endlich Gewissheit. Obwohl sie nicht das Recht hatte, ihn zu einer Entscheidung zu drängen. Aber, schließlich hatte sie ihm ihre Unschuld geschenkt. Da war das, das Mindeste, was er tun konnte. Dann traf sie die schlimme Vermutung, dass er Tea vielleicht auch erst austesten könnte, indem er mit ihr schlief. Sie wollte einfach nicht länger darüber nachdenken, schüttelte den Kopf, löste sich von Seto, stieg aus dem Bett und wollte sich erst mal ein entspannendes Bad genehmigen. ~~~ Später fuhr Seto in die Firma, ohne die Gelegenheit gehabt zu haben, mit Salina zu sprechen. Am frühen Nachmittag tauchte plötzlich Gardner in seiner Firma auf. Er seufzte schwer auf und bat sie ergeben, nach oben in sein Büro. Als sie zögernd anklopfte, ließ er nur ein herrisches „Herein.“ verlauten. Schüchtern betrat sie deshalb sein Büro und trat in den Raum. „Was willst du, Gardner?“ fragte er sie barsch. „Ich möchte ein zweites Date mit dir. Bitte gib mir die Möglichkeit, mich besser kennen zu lernen. Aber, diesmal zu meinen Bedingungen, um das Date so zu gestalten, wie es auch sein sollte. Das gestern kann man nicht wirklich als Date darstellen, da so ziemlich alles falsch war.“ Er verdrehte allerdings nur die Augen. „Wie mache ich dir nur klar, dass ich keinen Bedarf habe?“ stellte er mehr an sich die Frage. Er war schließlich glücklich mit Salina und mehr brauchte er nicht. Aber, er verstand auch, dass Gardner sich nicht von Salina ausstechen lassen wollte. Er seufzte resignierend und meinte: „Schön, wie du willst.“ Er blätterte kurz in seinem Terminkalender und schlug dann vor: „Heute Abend ab 18 Uhr hätte ich Zeit. Und enttäusche mich diesmal nicht.“ Ein glückliches Lächeln legte sich auf Tea´s Lippen. „Gut. Zur Abwechslung wirst du mich abholen und auch wieder nach Hause bringen. Hier ist meine Adresse.“ So legte Tea ihm einen kleinen Notizzettel auf den Schreibtisch und Seto hob eine Augenbraue an. „Na, meinetwegen.“ gab er noch von sich, ehe er sich wieder in seine Arbeit vertiefte. Zufrieden mit sich und der Welt, verstand Tea diese Geste und verließ wieder sein Büro. Nachdem sie gegangen war, seufzte er frustriert auf. Das konnte ja noch heiter werden. Gegen 16 Uhr kam er bereits in der Villa an und Salina begrüßte ihn irritiert mit einem Kuss. Sie war wirklich verwundert, dass er bereits so früh nach Hause gekommen war, obwohl Mokuba doch meinte, er käme für gewöhnlich erst zu nachtschlafender Stunde zurück. Seto wollte allerdings die Gelegenheit nutzen, um mit Salina darüber zu sprechen, dass er ein weiteres Date mit Gardner hätte. Auch Mokuba begrüßte ihn, mit einer Umarmung. „Schön, dass du schon da bist. Gibt es einen Grund dafür?“ wollte Mokuba auch gleich wissen. „Ja. Darum muss ich auch mit Salina sprechen.“ antwortete er und Mokuba wollte beide bereits ins Wohnzimmer begleiten, als Seto anfügte: „Unter vier Augen.“ Der Kleine grummelte und verdrückte sich in sein Zimmer. „Was willst du denn mit mir besprechen?“ fragte Salina verunsichert. „Setzen wir uns doch ins Wohnzimmer.“ Sie nickte nur und folgte ihm. Er setzte sich auf die Couch und klopfte auffordern neben sich. Salina verstand die Geste und nahm unsicher neben ihm Platz. Dann platzte er auch schon mit der Sprache heraus: „Gardner bat mich um ein wiederholtes Date. Heute um 18 Uhr soll ich sie abholen.“ Salina Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. „Wirst du hingehen?“ fragte sie unruhig nach. „Ja.“ war seine einzige Antwort. Schließlich hatte er ihr bereits zugesagt und konnte sein Wort nicht mehr zurücknehmen. Salina schloss verzweifelt ihre Augen. Da packte er ihr Kinn, was sie dazu veranlasste, ihre Augen wieder zu öffnen. „Das ändert gar nichts zwischen uns.“ fühlte er sich gezwungen zu sagen, um sein Gewissen ihr gegenüber rein zu halten. In ihren Ohren klang diese Aussage so, als wären sie ein Paar. Dennoch kam Salina nicht drum rum, sarkastisch „Na, sicher.“ zu denken. Er stellte sich das alles so einfach vor. Es ging ja auch nur darum, dass sie kein gebrochenes Herz davontragen sollte, um sich nicht in die Eisprinzessin zu verwandeln. Also entschloss sie sich, ihm zu einem anderen Zeitpunkt über ihre Gefühle aufzuklären. Denn er schien ohnehin erstmal alle Angebote überprüfen zu wollen. *** So vergingen mehrere Tage und die Dates mit Tea schienen sich anzuhäufen. Sie schien es geschafft zu haben, ihn zu überzeugen. Denn, auch seine Liebkosungen für Salina wurden immer weniger, bis sie ganz aufhörten. Nach vier Wochen kam auch noch dazu, dass Salina morgens immer übel wurde, wovon Seto aber nichts mitbekam. Was sie aber nicht wusste war, dass Seto es eigentlich nur tat, um Salina dazu zu bringen, dass sie eifersüchtig wurde und endlich begann, um ihn zu kämpfen. Was er aber nicht wusste war, dass sie gar nicht die Kraft dazu besaß. So musste sie es einfach hinnehmen und weinte immer, wann immer er nicht da war, um ihn. Mokuba hingegen war sowohl die Trauer, als auch die morgendliche Übelkeit von Salina nicht entgangen. Er war auch immer auf sie zugegangen, wenn er mitbekam, dass sie weinte, doch konnte und wollte sie nicht darüber sprechen. So nahm er sich vor, mit Seto zu sprechen, sollte er seit langem auch wieder einmal den Weg nach Hause finden. Denn er blieb in letzter Zeit sogar über Nacht weg. Weshalb Salina vermutete, dass er nun sogar mit Tea schlief. Salina beschloss, für sich herauszufinden, ob Seto glücklich war. Doch zuvor zwang Mokuba sie, einen Arzt aufzusuchen, denn es konnte ja nicht sein, dass sie sich morgens ständig übergab und kaum aß. Sie sah nämlich krank aus, blass und ausgelaugt. Salina ergab sich also ihrem Schicksal und ging zum Hausarzt der Kaiba´s, direkt nach der Schule. Ihren neuen Freunden hat sie nichts erzählt, was Seto und sie anging. Sie hielt sich auch zurück, um ihr Herz nicht brechen zu lassen. Versuchte das Ganze locker zu sehen. Aber, es nahm sie einfach zu sehr mit. Sie konnte bald nicht mehr. Es kostete sie eine Unmenge an Kraft, weshalb sie auch nicht um Seto kämpfen konnte. Doch, nach dem Arztbesuch konnte sie einfach nicht mehr. Sie rannte so schnell sie nur konnte zur Villa, eilte dort an Mokuba vorbei, schnappte sich ihr Hochzeitskleid, den Millenniumsstab und unerwarteter weise versperrte ihr Mokuba den Weg. „Was hast du vor?“ wollte er wissen. „Verdammt, Mokuba. Ich bin in Eile. Ich werde mich in die Eisprinzessin verwandeln.“ gestand sie ihm. „Und warum so plötzlich? Erklär´s mir verdammt.“ „Seto ist mit Tea zusammen und nun erfahre ich, dass ich auch noch schwanger von Seto bin. Das ist einfach zu viel für mich. Er wird mich ohnehin von sich stoßen, jetzt, wo er Tea hat. Er hat mir seine Entscheidung zwar noch nicht mitgeteilt, aber ich kenne sie bereits. Er wird sich gegen mich entscheiden. Also, lass mich jetzt endlich gehen. Ich bin zu gefährlich, sobald ich zur Eisprinzessin mutiert bin. Ich werde wieder zur Höhle zurückkehren und mich in den ewigen Schlaf begeben, ehe es zu spät ist. Ich hab´ nicht mehr die Kraft, es länger zurückzuhalten.“ erklärt sie Mokuba. „Das bedeutet, dass du Seto liebst. Nicht wahr?“ fragt Mokuba nach. „Ja.“ antwortet sie nur und geht an dem Jungen vorbei und verlässt, so schnell wie möglich die Villa. Mokuba konnte natürlich nicht an sich halten und rief sofort über das Telefon Seto an, um ihm zu sagen, dass Salina weg war. Dieser machte sich sofort auf den Weg von der Firma aus, in seine Villa. Dort kam ihm ein weinerlicher Mokuba entgegen und erklärte: „Salina ist weg. Sie wollte zurück in die Höhle, um sich in den ewigen Schlaf zu begeben, ehe sie sich in die Eisprinzessin verwandelt. Du musst sie aufhalten. Ich bin mir sicher, dass du sie liebst und nicht Tea. Sie sagte, dass sie es nicht länger hinauszögern kann. Sie hat keine Kraft mehr dafür.“ Mit jedem Wort, das Mokuba´s Lippen verließ, entgleisten Seto´s Züge immer mehr. Nach dem letzten Wort, sah Mokuba nur noch ein Staubwölkchen und blinzelte irritiert. Danach verzogen sich seine Lippen zu einem glücklichen Grinsen. Er hatte ihm noch nicht einmal mitteilen können, dass Salina von ihm schwanger war. Na, ja. Dann würde er das eben von ihr selbst erfahren. Schulterzuckend machte er sich wieder auf, in sein Zimmer. ~~ Fortsetzung folgt ~~ Kapitel 10: Steht deine Entscheidung fest? ------------------------------------------ Als Salina endlich die Höhle erreichte, war sie sehr erleichtert. Dieser Strandteil war nämlich eher selten von Menschen besucht, was für sie schon sehr beruhigend war. So konnte sie beruhigt endlich loslassen und sich in eine Eisprinzessin verwandeln. Doch sie wollte es gar nicht erst soweit kommen lassen. Sie wollte sich mit dem Millenniumsstab in den ewigen Schlaf versetzen. Doch wollte ihr partout nicht der Zauberspruch dafür einfallen. Verzweifelt setzte sie sich auf ihren Altar, auf dem sie erwacht war und überlegte fieberhaft. Der Schweiß stand ihr mittlerweile auf der Stirn. Ihre Kraft neigte sich dem Ende. Sie konnte nur hoffen, sollte sie sich wirklich in die Eisprinzessin verwandeln, dass ihre wahre Liebe gefunden wird, um sie von dem Fluch zu befreien. Doch sie wusste bereits, dass nur Seto ihre wahre Liebe sein konnte. Der würde jedoch nicht kommen. Seto war mit Tea glücklich zusammen und sie wollte eigentlich keinen Keil zwischen ihre Liebe schieben. Salina war so sehr davon überzeugt, dass ihr nun endgültig das Herz brach. ~~~ Seto hatte sich einfach einen Wagen geschnappt, hängte am Handy und versuchte Marik zu erreichen. Er wusste schließlich nicht, wo sich diese Höhle befand. Er wusste nur, dass er keine Zeit verlieren durfte. Von Yugi erhielt er erst einmal die Nummer von Marik und nun wartete er ungeduldig, dass dieser endlich ranging. „Ishizu Ishtar?“ „Na, endlich! Ist Marik Ishtar da? Ich muss ihn dringend sprechen.“ drang seine ungeduldige Stimme durch das Telefon. Sie gab ihm Marik´s Handynummer und wieder wählte Seto ungeduldig die nächste Nummer. Wenn das so weiterging, würde er noch zu spät kommen. Er bereute es zutiefst, wie er vorgegangen war. Er war doch tatsächlich dabei gewesen, sich bei Tea zu verlieren, obwohl sein Herz die ganze Zeit nach Salina rief. Da erst wurde ihm wirklich bewusst, dass er seine Liebste begonnen hatte, zu vernachlässigen. Und das, wo er ihr doch versprochen hatte, dass sich nichts zwischen ihnen ändern würde. Er war ja so ein Narr gewesen. Endlich erreichte er Marik und dieser erklärte ihm, wo sich die Höhle befand, wo er damals Salina schlafend gefunden hatte. Auch, wenn ihm das Risiko bewusst war, so war er bereit, es einzugehen und sein Glück zu versuchen, Salina zurückzuholen. Er brauchte sie schließlich, um glücklich sein zu können. Umso klarer war er sich der Tatsache, dass er ihr seine Gefühle gestehen musste. Deshalb stieg umso fester aufs Gas und ignorierte sämtliche Verkehrsregeln. Nach einiger Zeit kam er endlich am Strand an und rannte das letzte Stück zur Höhle hinunter. Als er die Höhle erreichte, hielt er prompt inne in seinen Bewegungen. Salina lag in der Seitenlage auf dem Altar, hielt nach wie vor den Millenniumsstab in der Hand und schlief tief und fest. Verwundert darüber, da er angenommen hatte, sie würde sich in ein Monster verwandelt haben, tritt er zögernd näher an sie heran. Doch sie nahm nichts dergleichen wahr. Er konnte nicht fassen, dass er zu spät gekommen war. Seine Augen wurden feucht. Es war schließlich niemand da, der ihn sehen konnte. Als ihn seine Schritte an den Altar geführt hatten, strich er ihr ehrfürchtig durchs Haar und rupfte ihr ein silbernes Haar aus. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. Dieser kleine kurze Schmerz hatte sie aufgeweckt. Aus unerfindlichen Gründen hatte sie sich nicht in die Eisprinzessin verwandelt. Und da sie einfach zu erschöpft war, auf Grund ihres Kraftaufwandes, glitt sie in einen Schlaf der Erholsamkeit. Doch lange war ihr dieser nicht gegönnt, da sie gespürt hatte, dass ihr ein Haar ausgerissen worden war. Seto schlug sich die Hände ins Gesicht und ließ seinen Tränen freien Lauf, während er sich auf den Altar anlehnte und ihr seinen Rücken kehrte. Sie blinzelte in die Helligkeit der Höhle und hörte da jemanden weinen. Als sie sich etwas aufrichtete, weiteten sich ihre Augen. Das konnte doch nicht wahr sein? Das musste ein Traum sein. Wieso sollte auch Seto hier sein und um sie trauern. Und plötzlich traf sie die Erkenntnis, wieso sie sich nicht in die Eisprinzessin verwandelt hatte. Sie war seine wahre Liebe und er hatte sie bereits von dem Fluch erlöst. Das bedeutete ja, dass er sie lieben musste. Aber, er traf sich doch ständig mit Tea. Wie konnte das möglich sein? „Seto?“ fragte sie leise in die traurige Stimmung hinein. Seto zuckte erschrocken zusammen und drehte seinen Kopf zu Salina. Seine Augen weiteten sich ungläubig. Deshalb begann sie ebenso leise zu erklären, ohne ihm jedoch in die Augen zu blicken: „Ich konnte mich nicht mehr an den Zauberspruch erinnern. Und aus mir unerfindlichen Gründen habe ich mich nicht in die Eisprinzessin verwandelt, als mein Herz endgültig brach. … Sehr viele Tage habe ich es hinausgezögert und nun ich konnte einfach nicht mehr. … Die Neuigkeit, die mir dein Arzt mitteilte, nach meiner Untersuchung, … hat mich regelrecht aus der Bahn geworfen.“ Seto fasste sich nun wieder. „Was für eine Neuigkeit? Bist du krank?“ wollte Seto wissen. „Nein. … Ich erwarte ein Kind von dir. … Der Arzt hat mir Blut abgenommen und hat es gleich anschließend untersucht, weil er nichts finden konnte, was meine Übelkeit erklären würde. Da hat er irgendwelche erhöhten Werte festgestellt. Mit einem Ultra- … schall- … gerät … hätte man noch nichts feststellen können, meinte der Arzt.“ erklärte sie ihm weiterhin leise, als würde sie seine Reaktion fürchten. Erst war er erleichtert, dann entgleisten seine Züge nach und nach. Als Salina das Wort Ultraschallgerät so unsicher über ihre Lippen bewegte, als wäre sie nicht sicher, ob sie es richtig ausgesprochen hatte, musste Seto schmunzeln. „Er hat gemeint, dass ich schätzungsweise in der vierten Woche wäre.“ fügte sie noch leiser an. Das klang logisch in seinen Ohren, doch wusste er noch nicht, was er von dieser Nachricht halten sollte. Denn, es war noch nicht alles gesagt. Zumindest er musste sich noch erklären. Und das war der schwierigste Teil. Wie sollte er ihr nur klarmachen, dass er das alles nur tat, weil er sie liebte und eifersüchtig machen wollte. Er hatte sie verletzt. Ihre Gefühle zutiefst verletzt. Er hatte ihr Herz gebrochen. Darum war sie doch hier, nicht wahr? Er seufzte schwer auf und meinte: „Salina, es tut mir so leid. Ich habe dich vernachlässigt. … In der Firma war so viel los. Ich habe mich einfach zu einer Geschäftsreise aufgemacht, ohne dir etwas zu sagen.“ Seto senkte schuldbewusst seinen Kopf und Salina machte große Augen, als sie das hörte. Er war bloß auf Geschäftsreise? Er war nicht bei Tea? Seto sprach leiser weiter: „Ich habe Gardner schon eine ganze Weile nicht mehr getroffen. Die Zeit hat es einfach nicht zugelassen. Ohnehin war ich froh darüber, sie nicht weiterhin sehen zu müssen. Mit der Zeit ist sie richtig zudringlich geworden.“ Ein humorloser Lacher erfolgt über seine Lippen. „Mittlerweile ist sie mit diesem Taylor zusammen. … Vor einer Woche habe ich sie mit ihm zusammen gesehen und war froh, dass sie mir nicht mehr lästig wurde. Aber dennoch … wusste ich nicht, … wie ich mich nun dir gegenüber verhalten sollte. … Die letzten Tage habe ich mir Vorwürfe gemacht. Über mein Verhalten dir gegenüber. … Ich habe mein Versprechen gebrochen.“ Salina hatte sich angestrengt, jedes einzelne Wort zu verstehen, da er immer leiser wurde. Aber, plötzlich wurde ihr so einiges klar. Dennoch klang seine Aussage so, als wäre er noch nicht damit fertig. Deshalb wartete sie darauf, dass er weitersprach. Nach einigen Sekunden fuhr er auch schon fort: „Soll ich dir das Schlimmste daran verraten?“ Sie nickte nur, auch, wenn er gar nicht zu ihr sah. Doch prompt hob er wieder seinen Blick und traf auf ihre wunderschönen braunen Augen. „Ich hatte mich bereits am zweiten Tag entschieden, nachdem ich dich zu mir geholt hatte.“ Salina reißt entsetzt ihre Augen auf. War das nicht der Tag, an dem er mit ihr einkaufen war? Und später hatte er das Date mit Tea. Nun war sie verwirrt. Was zum Henker wollte Seto ihr nur sagen? Erwartungsvoll blickte sie ihn deshalb an. Seto´s Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln, weil er ihre Haltung amüsant fand. So neugierig konnte einfach nur sein Engel sein, weshalb er sie daraufhin liebevoll anblickte. Er nahm ihre Hände in seine, stellte sich direkt vor sie und blickte ihr tief in die Augen. „Ja, meine Entscheidung hatte ich bereits nach dem zweiten Tag gefällt. … Ich war mir aber nicht sicher, ob ich mich nicht doch etwas zu vorschnell entschieden habe, darum habe ich auch noch etwas Zeit verstreichen lassen wollen. Hab Gardner den Gefallen getan, mit ihr auszugehen, weil sie mir dermaßen auf die Nerven ging. … Dabei wollte ich doch nur meine Ruhe von ihr. … Vielleicht dachte ich mir auch, wenn ich keinen von euch beiden mehr sehe, finde ich endlich diese Ruhe, die ich zum Nachdenken brauchte.“ Wieder ließ Seto eine Pause entstehen, in der Salina verstehend nickte. Nach einigen Sekunden setzte Seto wieder von neuem an: „Eigentlich bin ich ja gekommen, um dir etwas Anderes zu sagen. Ich dachte nur, ich wäre dir diese Erklärung einfach schuldig, nachdem, was ich dir angetan habe.“ Seto hob zaghaft seinen Arm und strich ihr sanft mit seiner über die Wange, dann ihr Haar zurück, während er seine Hand in ihren Nacken legte. Salina wusste nicht, was er vorhatte, aber ihr ganzer Körper war angespannt und zitterte leicht vor Aufregung, was nun folgen würde. Denn, noch immer schwebte seine Entscheidung offen im Raum. „Ich spürte bereits am ersten Tag eine Anziehungskraft von dir ausgehend, die mich immer wieder zu dir zog. Ich konnte gar nicht anders. Es war wie ein innerer Drang. Zudem hatte ich auch immerzu das Gefühl, als hätte ich dich schon immer vermisst. …“ erklärte er weiter, als Salina ihn unterbrach, weil sie ihm schon so lange diese Sache erzählen wollte. „Seto. Als du mir von der zweiten Verabredung mit Tea erzähltest, hast du mich ganz schön vor den Kopf gestoßen. Ich wollte dir nämlich dringend etwas sagen, aber das konnte ich dann nicht mehr, weil es einfach falsch gewesen wäre. Und danach bekam ich keine Gelegenheit mehr dazu. … Die Visionen des Millenniumsstabs haben mir nämlich etwas offenbart. Nur wagte ich nicht, so kurz vor deiner Verabredung mit Tea etwas zu sagen.“ Verwundert hob Seto eine seiner feingeschwungenen Augenbrauen. Also fuhr sie mit ihrem Vortrag fort: „Seth sagte, er würde nur meinetwegen wiedergeboren werden. Dafür musste er aber ein Ritual durchführen, dem der Pharao beizuwohnen hat, weil er dazu die Erlaubnis geben muss. Es ist nämlich ein sehr aufwendiges Ritual, bei dem auch die anderen Priester anwesend sein müssen.“ Seto runzelt verwirrt die Stirn, während er einen Schritt zurückmacht und seine Hand an ihrem Nacken fallen lässt. Salina kamen nun allmählich die Tränen: „Verstehst du nicht? … Ich hätte von dir verlangen können, dass du nur mir gehörst. Ich hätte dich nie mit Tea teilen müssen. Du hast von Anfang an zu mir gehört. … Aber, ich wollte mich dir nicht aufdrängen. Ich dachte, ich hätte kein Recht hier zu sein. Bei dir zu sein.“ Nun schrie sie ihn schon beinahe an: „Verdammt, du gehörst mir!“, während sie vom Altar sprang und nun die Tränen über ihre Wangen rannen. Durch Seto ging ein Ruck und er stand da wie angewurzelt, mit weit aufgerissenen Augen. Er konnte einfach nicht fassen, was er da hörte. Er war absolut fassungslos. „Du gehörst mir.“ wurde sie leiser und klang verzweifelter, während ihre Beine nachgaben und sie zu Boden sank. Nun hörte er sie nur noch schluchzen, während der Schmerz in seinem Herzen immer größer wurde. Er war ja so ein Idiot gewesen. Er hätte sich das alles ersparen können, hätte er sich nur die Zeit genommen, sie anzuhören. Seto kniff seine Augen zusammen, als plötzlich Tränen über seine Wangen flossen. Ob Salina ihm jemals vergeben konnte? Denn nun wusste er, dass sie ihn liebte, auch, wenn sie es nicht ausgesprochen hatte. Unerwarteter weise kippte sie plötzlich zur Seite und sie rührte sich nicht mehr. Erschrocken über das Plumpsgeräusch öffnete er wieder seine Augen und starrte sie erschrocken an. Schnell kniete er sich zu ihr herab und tastete ihren Puls, sowie lauschte er an ihren Lippen, ob sie noch atmete. Erleichtert, aber dennoch besorgt, hob er sie auf seine Arme, den Millenniumsstab legte er auf sie, und verließ mit ihr die Höhle. Weiter marschierte er den Strand hinauf zur Straße und platzierte sie auf die Rückbank seines Wagens. Er legte ihr noch eine Decke über den Körper, dann setzte er sich ans Steuer und fuhr wieder zurück zu seiner Villa. Während der Fahrt ließ er sich das Gesagte in der Höhle noch einmal durch den Kopf gehen. Dann machte es plötzlich ‚Ping!‘ in seinem Kopf. Er wurde Vater. Er wurde Vater!!! Er legte eine Vollbremsung hin und starrte auf Salina, die auf seiner Rückbank lag und schlief. Dann verzogen sich seine Lippen zu einem Grinsen. „Ich werde Vater.“ sagte er vor sich her und begann hysterisch zu Lachen. Dieses Lachen flaute ab und ein bitterer Nachgeschmack blieb zurück. Danach flüsterte er es ein letztes Mal: „Ich werde Vater.“, strich sich in seiner Verzweiflung durch die Haare und schloss seine Augen. Er atmete tief durch, um sich wieder zu fangen, seufzte, öffnete wieder seine Augen und fuhr weiter. Endlich bei der Villa angekommen, trug er Salina auf seinen Armen in die Villa. Mokuba kam ihm entgegen und betrachtete Salina schockiert. „Was ist passiert? Warst du zu spät bei ihr?“ wollte der Kleine sofort wissen. „Nein, sie hat sich nicht verwandelt. Und den Schlafzauber hatte sie auch noch nicht auf sich gelegt. Sie ist nur sehr erschöpft. Wir führten nämlich ein sehr anstrengendes Gespräch, dass uns sehr viel Kraft abverlangt hat.“ erklärte Seto und Mokuba verstand. Es waren also Sachen besprochen worden, die sie unter normalen Umständen nie ausgesprochen hätten, weil sie einfach zu heikel waren. Aber vermutlich mussten sie ausgesprochen werden, damit alles wieder in Ordnung kam. Deshalb ließ Mokuba Seto mit Salina allein, während Seto sie in sein Zimmer brachte und auf sein Bett legte. Seto setzte sich zu Salina ans Bett und strich ihr durch die Haare, während er überlegte. Er hatte in der Höhle gar nicht die Möglichkeit, ihr nun seine Entscheidung mitzuteilen. Aber, im Grunde hatte sie ihm die Entscheidung abgenommen. Er gehörte ihr. Ja, so hatte sie es ausgedrückt. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Er gehörte zu Salina. So, wie sie es ausgedrückt hatte, klang es schon beinahe besitzergreifend. Doch so, hatte er Salina zuvor noch nie erlebt. Aus ihr hatte die reine Verzweiflung gesprochen. Und er konnte es verstehen. Er hatte wirklich Angst um Salina gehabt. Umso erleichterter fühlte er sich nun, sie endlich bei ihm zu wissen. Er musste nichts mehr unternehmen, um ihr Herz zu gewinnen. Sie liebte ihn bereits genauso lange, wie er sie liebte. Er war ja so dumm gewesen. Hoffentlich würde es jetzt besser werden. Hoffentlich konnte sie ihm seine Dummheit vergeben. Er legte sich neben sie und strich weiter durch ihr Haar. Es war wirklich schön und Salina war für ihn jemand Besonderes. Sie hatte sein Herz vom ersten Augenblick an berührt. Sie war die Erste, die dies geschafft hatte. Sie hatte, mit nur einem Blick, seine Mauer durchbrochen. Sie war einfach wundervoll. Ein Engel. Sein Engel. „Wir gehören zusammen.“, flüsterte er ihr zu, „Denn nun weiß ich, dass du mich aufrichtig liebst. … Ich hatte bis zuletzt die Befürchtung, dass du in mir nur Seth sehen würdest. Doch ich habe mich geirrt. … Und dafür liebe ich dich nur umso mehr.“ Salina hatte ihn gehört, denn sie war durch das Streicheln ihrer Haare aufgewacht, hatte aber nicht die Kraft sich zu rühren. Ein Lächeln verzog ihre Lippen und sie schlief wieder glücklich ein. Auch er wurde müde und kuschelte sich näher an sie. Tief atmete er ihren Geruch ein und schloss glückselig seine Augen. Kurz darauf war auch er eingeschlafen. *** Am nächsten Morgen wachte Seto auf und bemerkte, dass Salina halb auf ihm lag. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Sie war bei ihm. Er musste nicht länger versuchen, sie eifersüchtig zu machen. Er gehörte zu ihr. Und er wurde Vater. Gestern noch, hatte er Schwierigkeiten, sich damit abzufinden. Aber, umso länger er darüber nachdachte, desto mehr freute er sich über diese Tatsache. Man wurde schließlich nur einmal im Leben das erste Mal Vater. Und so viel er mitbekommen hatte, war nicht einmal Seth Vater geworden, weil es ja nie zur Hochzeit gekommen war. Denn ihm war der Brauch von früher nicht unbekannt, dass man erst in der Hochzeitsnacht entjungfert wurde. Aber, er hatte bereits öfter, als nur einmal, mit ihr geschlafen. Und im Nachhinein vermutete er sogar, dass sie gar nicht erst mit ihm geschlafen hätte, wäre sie nicht in ihn verliebt gewesen. Nein, er war sich dessen sogar sicher. Wieder strich er ihr durch die Haare, machte sich aber dann daran, sich von ihr zu lösen. Er musste in die Firma und sie in die Schule. ~~~ Als Seto am späten Nachmittag von der Firma wieder heimkam, wunderte er sich, dass niemand ihn begrüßen kam. Er drückte seinem Butler seinen Mantel in die Hand und marschierte schnurstracks ins Wohnzimmer, doch niemand war da. Er marschierte zu der Treppe, hinauf zu Mokuba´s Zimmer, aber dieses war auch leer. Er schüttelte den Kopf. Das konnte es doch nicht geben? Nun stapfte er in sein Zimmer und siehe da. Hier waren ja seine Vermissten. Mokuba hatte sich zu Salina gesellt und starrte sie sichtlich an, während sie schlief. „Mokuba?“ fragte er leise in den Raum. Dieser drehte seinen Kopf zu seinem Bruder um. „Hallo, Seto. … Salina ist heute noch gar nicht aufgewacht. Ich mache mir Sorgen, dass sie jetzt für immer so bleibt.“ Der große Bruder zog besorgt seine Augenbrauen zusammen und trat näher. Danach kniete er sich zu seinem kleinen Bruder auf sein Bett. Vorsichtig strich er Salina die Haare aus dem Gesicht und betrachtete sie. Sie machte den Eindruck ganz normal zu schlafen. „Aber, sie muss doch was essen. Was soll nur aus unserem Kind werden, wenn sie nichts isst.“ meinte Seto überbesorgt. Und Mokuba sah ihn überrascht an. Deshalb rüttelte Seto sie sanft an der Schulter, doch keine Reaktion. „Sie hat dir gesagt, dass sie schwanger ist?“ und Seto nickte nur. Jetzt versuchte er etwas kräftiger an ihr zu rütteln, doch noch immer keine Reaktion. In Seto kroch langsam die Panik hoch. „Ruf den Arzt an. Ich bleibe einstweilen bei ihr und versuche sie weiter, zu wecken.“ bat Seto Mokuba. Dieser verließ sofort das Zimmer, um Seto´s Bitte nachzukommen. Beide machten sich Sorgen und wollten wissen, was mit Salina los war. Es konnte doch nicht möglich sein, dass sie nun von selbst in einen ewigen Schlaf gefallen war. Zudem hatte er den Millenniumsstab aus ihrer Reichweite gebracht. Der war nämlich in seinem Tresor viel besser aufbewahrt. Dennoch erklärte es nicht, dass Salina nun einfach nicht aufwachte. ~~ Fortsetzung folgt ~~ Kapitel 11: Ewiger Schlaf oder Happy End? ----------------------------------------- Nach einer halben Stunde kam endlich der Arzt und wurde von Mokuba auch gleich in Seto´s Schlafzimmer geführt. „Guten Abend, Mr. Kaiba. Wo liegt denn das Problem?“ fragt der Arzt, dem Mokuba noch nichts Näheres erklärt hat. „Dr. Masoe. Sie hatten Salina doch gestern erst untersucht. Wissen Sie vielleicht, warum sie nicht mehr aufwacht?“ wollte Seto wissen. „Sie haben Glück, ich habe den Befund von ihr mitgenommen.“ meinte der Arzt und kramte in seinem Arztkoffer nach dem Befund. „Nun, ja, … ihre Blutwerte waren allgemein etwas im Keller. Sie scheint nicht viel gegessen zu haben. Sie hat gestern etwas Untergewicht aufgewiesen. Ihre Zuckerwerte waren auch eher niedrig, aber noch im normalen Bereich. Das einzig Auffällige war der erhöhte Blutdruck. Sie schien unter sehr starken Stress zu stehen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das bei ihr einen enormen Erschöpfungszustand ausgelöst hat. … Sie sprach auch davon, dass der hohe Blutdruck von Unterdrückung eines Zustandes herrühren kann, weil es sie anstrengte. Sie litt ebenfalls unter Schweißausbrüchen. Das lässt mich vermuten, dass ihre Kraft aufgebraucht war und sie noch ihre letzten Reserven benutzte, die sie aufbringen konnte. … Sie braucht jetzt viel Ruhe und Erholung, um wieder ihre Kräfte zu sammeln.“ erklärt der Arzt, auf Grund Salina´s Befund. „Aber, sie muss doch auch was Essen. … Sie kann doch nicht ohne Nahrung überleben.“ spricht Seto nun seine Besorgnis aus. „Da haben Sie allerdings Recht, Mr. Kaiba. Ich werde mich sofort darum kümmern.“ stimmte ihm der Arzt zu, während Mokuba alles nur im Türrahmen mitgehört hatte. Denn ihm standen die Tränen in den Augen. Einiges später war Salina an einen Tropf gehängt, der ihr die Nahrung zuführte, die sie zum Überleben brauchte. Aber, noch immer waren die Kaiba-Brüder nicht erleichtert. Salina sollte wieder aufwachen. *** Die Tage schlichen sich dahin und es wollte sich einfach keine Besserung bei Salina einstellen. Seto schlief schlecht, war nicht mehr in der Lage, in der Firma seiner Arbeit nachzugehen, weil er sich so sehr sorgte und Mokuba wollte auch nicht von ihrer Seite weichen, weshalb er von der Schule fernblieb. Die Lehrer allerdings hatten Mitgefühl für Mokuba und hatten seine Entschuldigung bis auf weiteres akzeptiert. Da nun schon vier Tage vergangen waren, seit Salina eingeschlafen war, hatten sie sie nur zum Essen allein gelassen. Auch der Appetit der Kaiba-Brüder litt unter Salina´s Dauerschlaf. Seto dachte sogar schon daran, wie es Seth ergangen sein musste. Dieser hatte sogar einen Schrein für sie erbaut, wo er sie sogar Jahrelang jeden Tag besuchte und doch nur schlafend vorfand. Dieser Anblick Salina´s zerrte an seiner Kraft, sodass er bald seine Tränen, um für Mokuba stark zu sein, nicht mehr zurückhalten konnte. Mokuba konnte schon lange nicht mehr stark sein. Jedes Mal, wenn Mokuba mit Seto bei Salina war, flossen ihm die Tränen die Wangen herab. Und jedes Mal nahm Seto ihn in seine Arme und tröstete ihn mit den Worten, dass sie sicher bald wieder aufwachen würde, weil sie bald wieder fit wäre. In Wahrheit, sagte er diese Worte nicht nur für Mokuba, sondern auch für sich selbst, um sich Mut zu machen. Denn er wollte Salina einfach nicht verlieren. Nicht schon wieder, nachdem er sie als Seth bereits einmal verloren hatte. Und ja, er hatte es akzeptiert, im früheren Leben Seth gewesen zu sein, denn das gab zu sehr Sinn. Doch das konnte so, mit beiden Kaiba-Brüdern, nicht weitergehen. Sie würden wegen Salina auch noch zugrunde gehen. Darum meinte Seto am Nachmittag: „Mokuba, das kann so nicht weitergehen. Wir brauchen Abstand von Salina. Nur etwas Ablenkung. Ich ertrage ihren Anblick einfach nicht mehr.“ Schon machten sich bei Seto die ersten Tränen bemerkbar und Mokuba starrte ihn entsetzt an. Erst jetzt wurde Mokuba bewusst, wie sehr es doch Seto schmerzen musste, Salina so zu sehen. Schließlich liebte sein Bruder Salina über alles. Sie trug das Kind Seto´s und seinen Neffen in sich. Und wenn er ehrlich war, hatte er sich schon auf das Kind gefreut. Nun machte es eher den Eindruck, als würde alles zugrunde gehen. Seto hatte Recht. Sie brauchten Abstand … und Ablenkung. Sonst würden sie sich noch selbst verlieren. „Du hast Recht, Seto. Lass uns ein bisschen in den Garten gehen und Tee trinken.“ schlug Mokuba daher vor und Seto nickte dankbar zustimmend. So verließen beide das Zimmer, als es unerwartet an der Haustür klingelte. Da beide ohnehin auf dem Weg nach unter waren, gingen sie beide an die Haustür und Seto öffnete die Tür. Überraschenderweise standen sowohl Marik, als auch Yugi vor der Tür. „Hallo, Kaiba!“ wurde er von beiden begrüßt. Er schritt einen Schritt zurück und deutete mit einer Geste, dass sie eintreten sollten. Die beiden waren für ihn eine willkommene Ablenkung. Seto führte die beiden, mit Mokuba im Anhang, ins Wohnzimmer und bot ihnen an, sich zu setzen. Die beiden platzieren sich auf die Couch. Mokuba setzte sich neben Yugi und Seto machte es sich auf dem Sofa schräg gegenüber bequem. „Hat euer Erscheinen einen bestimmten Grund?“ wollte Seto daher erst einmal wissen. Yugi machte den Anfang: „Ich bin hier, weil Salina schon vier Tage nicht zur Schule gekommen ist. Ich mache mir Sorgen um sie.“ Nun war es an Marik sein Anliegen vorzubringen: „Ich habe mir ebenfalls Sorgen um Salina gemacht. Nach deinem Anruf, habe ich noch abgewartet, aber da nichts mehr folgte, machte ich mich auf den Weg hierher.“ „Verstehe.“ meinte Seto und senkte seinen Blick. Mokuba schwieg. Er kämpfte wiederholt mit seinen Tränen, wollte aber vor dem Besuch stark bleiben. „Es wird euch wahrscheinlich beruhigen, dass sie sich nicht in die Eisprinzessin verwandelt hat und sie hat sich auch nicht in den ewigen Schlaf begeben, mithilfe des Millenniumsstabes, da sie den Zauberspruch vergessen hatte. Dennoch schläft sie.“ erzählt ihnen Seto frei heraus. Yugi und Marik nickten erleichtert, aber Yami begann zu stutzen, da der Satz noch nicht fertig klang, was er auch Yugi mitteilte. „Aber?“ setzte Yugi daher an. Und genau dieses ‚aber‘ trieb Seto nun Tränen in die Augen. Er blickte wieder auf und antwortete: „Sie schläft seit diesen vier Tagen ununterbrochen.“ Marik´s und Yugi´s Augen weiten sich entsetzt. „Mein Hausarzt hat sie an einen Tropf für die Nahrungsaufnahme gehängt. Sie trägt nämlich mein Kind in sich.“ erklärte er und fuhr sich in einer Geste der Verzweiflung durch die Haare. Alle senkten traurig den Blick und hingen ihren eigenen Gedanken nach, so bemerkten sie auch nicht, wie ihnen der Butler Getränke und Knabbereien auf den Couchtisch stellte. ~~~ Doch in diesem Moment regte sich etwas in Seto´s Schlafzimmer. Salina erwachte und begann sich zu strecken. Sie fühlte sich matt und erschlagen und ein Kabel in ihrer Elle. Es fühlte sich seltsam an. Endlich wagte sie es, zu blinzeln und langsam ihre Augen zu öffnen. Es war dunkel in dem Zimmer, sodass Salina nicht wusste, wo sie war. Sie konnte kaum etwas erkennen. Seto hatte ihr die dunklen Vorhänge zugezogen, damit sie nicht geblendet wurde, sollte sie doch noch aufwachen. Aber eins war ihr auf Anhieb klar. Da sie weich lag, war sie sicher nicht in der Höhle. Ihre Erinnerung kehrte zurück und plötzlich wusste sie, dass sie in der Villa sein musste. Aber, Seto war nicht bei ihr. Wie lange hatte sie nur geschlafen? Hatte man sie schon aufgegeben? Sie zupfte die Nadel aus ihrer Elle. Die würde sie jetzt wohl nicht mehr brauchen. Anschließend richtete sie sich auf und blickte sich um, da sie sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Sie war tatsächlich in Seto´s Schlafzimmer. Sie kletterte aus dem Bett und marschierte zum Fenster, um die Vorhänge zur Seite zu schieben. Plötzlich blendete sie das Licht des späten Nachmittags. Das wusste sie anhand des Standes der Sonne. Ob Seto wohl noch in der Firma war? Wieviel Zeit war nur vergangen? Sie wusste es nicht. Als sie an sich herabblickte, stellte sie fest, dass sie immer noch ihr Hochzeitskleid trug. Seto hatte sie nicht umgezogen? Sie schüttelte ihren Kopf und ging an den Schrank, um sich Kleidung herauszusuchen und marschierte anschließend ins Badezimmer. Dort genehmigte sie sich eine schnelle, aber intensive Reinigung in der Dusche. Danach trocknete sie sich ab und zog sich die ausgewählte Kleidung an. Sie trug nun eine weiße Bluse und hellblaue Jeans. Nun verließ sie das Badezimmer wieder und überlegte, ob sie Mokuba suchen sollte. Sie zuckte mit ihren Schultern und verließ Seto´s Schlafzimmer. Sie marschierte durch den Flur zu Mokuba´s Zimmer und warf einen Blick hinein. Niemand zu sehen. Sie seufzte. Eine Hoffnung hatte sie allerdings noch. Das Wohnzimmer. Also ging sie die Treppen hinunter und atmete tief durch, ehe sie um die Ecke ins Wohnzimmer lugte. Ihre Augen wurden größer und ihre Lippen verzogen sich zu einem überglücklichen Lächeln. Sie hatte doch nicht Jahrhunderte verschlafen. Im nächsten Augenblick wurde ihre Miene allerdings wieder ernst. Sie wusste nicht, ob nun alles zwischen Seto und ihr bereinigt war. Konnte sie einfach so zu ihm hingehen und in seine Arme fallen? Außerdem waren Yugi und Marik auch da. Die beiden hatten sich bestimmt auch Sorgen gemacht. Das Merkwürdigste an der Sache war allerdings, dass sich die vier im Raum befindlichen anschwiegen. Sie war doch nicht gestorben. „Miss Mahal. Geht es Ihnen wieder gut? Wollen Sie vielleicht etwas zu essen oder zu trinken?“ spricht sie unerwartet der Butler an, sodass sie leicht erschrickt. „Ein Wasser, bitte.“ antwortete sie ihm, ehe sie sich wieder der Szene im Wohnzimmer zugewandt hatte. Jedoch musste sie feststellen, dass die Köpfe der Anwesenden in ihre Richtung geruckt sind. Sofort flossen Seto Tränen herab. Aber, er war nicht der Einzige, der mit den Tränen kämpfen musste. Seto erhob sich zögernd und schritt langsam auf Salina zu. Er hatte schon gar nicht mehr daran geglaubt, dass sie doch noch aufwachte. Umso erfreuter war er natürlich, dass sie nun hier vor ihm stand. Er überbrückte die letzten Meter und nahm ihre Hände in seine. Auch in ihren Augen sammelten sich wieder Tränen und flossen an ihren Wangen hinab. Als sie begann zu schluchzen, warf sie sich ihm in die Arme und er drückte sie ganz fest an sich. Sein Gesicht vergrub er in ihrer Halsbeuge und inhalierte nahezu zwanghaft ihren Geruch. Er konnte es noch gar nicht richtig fassen. Sie war wieder bei ihm. Und er würde sie diesmal nie wieder vernachlässigen. Er würde sie nie mehr loslassen. Sie drückte ihn gewaltsam etwas von sich, damit sie sein Gesicht in ihre beiden Hände nehmen konnte. Danach drückte sie verzweifelt ihre Lippen auf seine. Er erwiderte auch sofort den Kuss. Hatte er sich doch schon so lange wieder nach ihr gesehnt. Fahrig strich er ihr immer wieder über den Rücken, über die Haare, oder hielt einfach nur ihr Gesicht in seinen Händen fest. Er konnte sich nicht entscheiden, da der letzte Kontakt zwischen ihnen schon so lange zurücklag. Auch Yugi und Marik waren die Tränen gekommen und wischten sie sich nun ab. Sie wollten das Glück der beiden nicht länger mit ihrer Anwesenheit stören. Deshalb erhoben sie sich von der Couch, gingen an beiden vorbei, während sie kurz Salina über den Arm strichen, um ihr ohne Worte mitzuteilen, dass sie froh sind, dass sie wieder unter ihnen war. Daraufhin schlang sie ihre Arme um Seto´s Hals, um sich noch fester an ihn zu pressen. Zu lange hatte sie darauf gewartet, dass Seto endlich nur ihr gehörte. Und nun war es endlich soweit. Sie wusste es einfach, auch, wenn er seine Entscheidung noch nicht kundgetan hatte. Aber, das war ihr nun egal. Sie wollte einmal im Leben auch egoistisch sein und ihn für sich alleine beanspruchen. Mokuba war in dem Sinne nämlich keine Konkurrenz für sie. Sie teilte Seto gerne mit Mokuba, wenn sie ihn nur nicht wieder mit Tea teilen musste. Nachdem sie den Kuss nach etlicher Zeit wieder lösten, rangen sie nach Sauerstoff und Salina´s Blick fiel auf Mokuba. Daraufhin zog sie Seto zur Couch, auf der Mokuba noch saß und weinte, während er sie beobachtet hatte. Er war so froh, dass Salina wieder aufgewacht war, damit sein Bruder wieder glücklich sein konnte. Salina löste sich kurz von Seto, um Mokuba in die Arme zu schließen und drückte ihn fest an sich, während sie ihm den Rücken auf- und abfuhr, um ihn wieder zu beruhigen. Seto zog beide auf seinen Schoß und drückte sie an sich. Denn diese zwei Menschen waren die wichtigsten in seinem Leben. Nach einer Weile hatten sich alle drei wieder beruhigt und Seto bat Mokuba: „Bitte sag Hanson, dass wir heute zu dritt zu Abend essen werden. Er soll etwas Besonderes zubereiten. … Du kannst ihm auch helfen, etwas auszuwählen. … Hol uns, wenn das Essen fertig ist.“ Und Mokuba verstand, dass Seto nun mit Salina alleine sein wollte. „Geht in Ordnung, Seto.“ machte sich Mokuba auf, um das Wohnzimmer zu verlassen. Nachdem Mokuba gegangen war, seufzte Seto. Es stand noch etwas aus, was gesagt werden wollte, da er vor ihrem Zusammenbruch nichts mehr zu ihrer Aussage sagen konnte. Salina hatte sich an ihn geschmiegt und ihren Kopf auf seiner Schulter abgelegt, während Seto ihr über den Kopf strich. „Salina. Ich hatte nicht mehr die Möglichkeit, etwas zu sagen, ehe du zusammengebrochen bist.“, beginnt Seto, „Ich will, dass du weißt, … ich gehöre nur dir, mein Engel … und nichts wird uns mehr trennen. Denn ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch, Seto. … So lange habe ich mir schon gewünscht, dass du mir das sagst.“ Nun zierte ein Grinsen ihre Lippen. „Du warst schneller als Seth. Er hat zwei Jahre dafür gebraucht.“ Seto konnte sich nun ein befreiendes Lachen nicht verkneifen und meinte, als er sich wieder beruhigt hatte: „Tja, … ich hab´ eben dazugelernt.“ Sie schüttelte grinsend den Kopf. Jetzt kam noch eine heikle Sache, die Salina ansprechen wollte. „Seto? … Was sagst du eigentlich dazu, dass ich schwanger bin?“ Übertrieben nachdenklich wirkend, rubbelt er an seinem Kinn und meint dann ernst: „Da ich ja die letzten vier Tage ausreichend Zeit hatte, mir das zu überlegen, will ich offen zu dir sein.“ Salina befürchtete schon das Schlimmste. Seto fuhr allerdings fort: „Ich freue mich auf unser gemeinsames Kind. … Mokuba freut sich auch schon auf seinen Neffen.“ Nun lächelte er sie an und sie war sichtlich erleichtert, während sie sein Lächeln erwiderte. „Du gehörst jetzt wirklich mir?“ musste Salina für sich nachfragen. Seto nickte nur, woraufhin Salina ihre Arme um seinen Hals schlang und in sein Ohr flüsterte: „Ich bin so glücklich.“ „Ich auch. Du ahnst ja gar nicht, wie sehr.“ Und so versanken sie in einen Kuss, als Mokuba plötzlich reinplatzte und verkündete: „Das Abendessen ist fertig.“ Sie lösten sich voneinander, Salina sah zu Mokuba, sprang auf und zog lachend Seto hinter sich her. Seto konnte über seinen herumwirbelnden Engel nur lachen. Er war ja so glücklich. Endlich waren sie eine richtige Familie. ~~ Ende ~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)