Drabble Hearts von Shirou (Kingdom Hearts Drabblesammlung) ================================================================================ Kapitel 1: Aqua I ----------------- Wie viel Zeit mag schon vergangen sein? Wie steht es um die Welten draußen? Stehen ihre Mauern noch oder wurden sie von der Dunkelheit durchbrochen? Mit einem emotionslosen Ausdruck auf ihrem Gesicht starrte sie auf das dunkle Meer vor ihr. Allein. Gefangen in der Dunkelheit. Was hielt ihren Verstand zusammen? Es war allein ihr unerschütterlicher Glaube. „Terra. Ven.“ Sie blickte hinauf zum Himmel und ein zartes Lächeln zeigte sich. „Ich weiß, dass wir uns wiedersehen werden. Eines Tages werden wir wieder gemeinsam unter demselben Nachthimmel sitzen, die Sterne beobachten, lachen… wie damals. Sie umklammerte fest ihren Wegfinder. „Ich weiß es.“ Kapitel 2: Axel I ----------------- Niemande fühlen nicht. Dies war eigentlich eine unumstößliche Tatsache, denn wie soll man etwas fühlen, wenn man nicht im Besitz eines Herzens ist? Ich erinnere mich nicht mehr an mein Dasein als „Jemand“, ich habe nur noch verblassende Erinnerungen an das, was man „Gefühle“ nennt. Doch dann traf ich dich. „Roxas, du gabst mir das Gefühl ein Herz zu haben.“ Axel grinste dem Sonnenuntergang entgegen. „Ich werde alles tun um dich zurückzuholen, verlasse dich drauf.“ Der Rotschopf aß gemütlich sein Meersalzeis auf und dachte an vergangene Tage mit Roxas und den Spaß den sie gemeinsam hatten, doch fehlte nicht etwas? Kapitel 3: Kairi I ------------------ Warum kann ich mich nur nicht an seinen Namen erinnern? Nicht nur das, vor einiger Zeit schien es so, als hätte ich seine komplette Existenz einfach so vergessen. Doch mein Herz erinnert sich. Es beschämt mich sehr, dass ich mich weder an seinen Namen, noch an sein Gesicht erinnern kann. Doch erinnere ich mich klar daran was für ein Gefühl er mir gab, welch Wärme dieser Junge ausstrahlte. Wärme und Licht. Dieser Junge ist jemand ganz besonderes für mich. „Warte auf mich. Sobald mein Herz bereit ist mir deinen Namen zu verraten, werde ich dich suchen und zurück Nachhause bringen.“ Kapitel 4: Aqua II ------------------ Morgen sollte unser großer Tag werden. Morgen sollte dein großer Tag werden. Doch alles kam anders. Noch wusste ich nichts von all dem was auf uns zukommen sollte, noch war ich voller Zuversicht. Es war mitten in der Nacht und Aqua lag in ihrem gemütlichen Bett und blickte zum Fenster in dem das Mondlicht hineinfiel. „Was für ein schöner Abend. Ich werde es vermissen zusammen mit Terra und Ven zu trainieren.“ „Morgen also werden Terra und ich Schlüsselschwertmeister werden.“ Sie musste über diesen Gedanken grinsen. „Ich werde es dir aber nicht leicht machen!“ Sie schloss ihre Augen. „Viel Erfolg Terra.“ Kapitel 5: Xion I ----------------- „Macht nichts. Mir war klar, dass du versagen würdest.“ Gelbe Augen. Ohne das geringste Anzeichen von Erbarmen. Ein starrer, kalter Blick. „Du warst von Anfang an ein Fehler.“ Er sah mich an als wäre ich nur ein „Ding“. Nichts Wert. Eine Puppe. Eine Fehlkonstruktion. Xion saß auf ihrem Bett, eingehüllt in ihrer Bettdecke. Kurze Stille, dann Kopfschütteln. „Nein. Das ist falsch.“ Sie warf die Decke in die Ecke, sprang mit verzottelten Haaren auf und streckte die Hand aus, um ihr Schlüsselschwert erscheinen zu lassen. Sie begutachtete es glücklich. „Ich bin genau wie Roxas.“ Sie lächelte munter. „Ich bin kein Fehler.“ Kapitel 6: Kairi II ------------------- „Sora. Riku. Ich hoffe ihr seid wohlauf.“ Die Sonne war schon am Horizont verschwunden und der Mond zeigte sich von seiner schönsten Seite. Kairi war allein zur Insel gefahren und stand nun einsam am Strand, den Blick auf den Horizont gerichtet. Sie schloss die Augen und erinnerte sich an Sora’s Versprechen zurück. „Weißt du noch, was du gesagt hast? Ich bin immer bei dir. Ich komme zu dir zurück. Versprochen.“ Sie lächelte. „Ich weiß Sora.“ „Aber lass mich nicht zu lange warten ja?“ Sie hielt eine Papufrucht in die Höhe, die sie zuvor gepflückt hatte. „Sonst komme ich zu dir.“ Kapitel 7: Terra I ------------------ Wie unachtsam und naiv ich doch war. Ich rannte blindlings in die Dunkelheit und riss meine Freunde mit mir ins Verderben. Ich war eine Figur auf seinem Schachbrett. Er, der schwarze König. Ich, sein Läufer und Ven missbrauchte er als seinen Turm. Auf der anderen Seite stand nur noch der weiße König gemeinsam mit seiner kühnen Dame. Sie kämpften unerbittlich, doch auch sie wurden am Ende vom schwarzen König übermahnt. „Meister, Aqua und auch Ven. Ihr habt tapfer gekämpft, doch nun bin ich an der Reihe all das ungeschehen zu machen. Wir werden wieder vereint sein. Verlasst euch auf mich.“ Kapitel 8: Roxas I ------------------ Ich würde sagen, dass mein Herz aufhörte zu schlagen, als du in meinen Armen lagst und dich im glitzernden Sonnenlicht der untergehenden Sonne verabschiedest. He, aber das ist natürlich totaler Blödsinn, ich besitze kein Herz. Ich kann nichts fühlen, ich kann nicht trauern und doch: irgendetwas in mir zersprang in tausend kleine Teile als du von uns gegangen bist. Ich konnte dich nicht retten, ich konnte dich nicht beschützen. Ich versprach bei dir zu sein und versagte. Während ich unwissend den Sonnenuntergang betrachtete, fandest du die Wahrheit über unsere Existenz heraus und warst die Jenige, die mich am Ende beschützte. Kapitel 9: Riku I ----------------- Ich schwor mir stark zu werden. Erst stark genug um ihn zu beschützen. Dann stark genug um auch sie zu beschützen. Egal was es mich kosten würde, egal was ich dafür tun müsste, ich würde diejenigen beschützen, an denen mein Herz hing. Doch mein Wille zum Beschützen war so stark, dass mein Herz die Last nicht mehr tragen konnte und gefundenes Fressen für die Mächte der Dunkelheit wurde. Am Ende sollte ich es werden, der gerettet werden musste. Doch dies liegt in der Vergangenheit. Ab jetzt werde ich Seite an Seite mit meinen Freunden kämpfen. Auf der Seite des Lichts. Kapitel 10: Kairi III --------------------- Egal, wie weit du von mir entfernt bist, selbst wenn Straßen, Meere und Welten zwischen uns liegen, weiß ich, dass du immer bei mir bist. Unsere Herzen sind verbunden. Ganz egal, wie viel Zeit vergeht, nichts kann unser Band zerstören. Wir werden immer den Weg zueinander zurück finden, selbst in den schwierigsten Zeiten. Das ist der Grund, wieso ich dich unbesorgt gehen lassen kann. Ich weiß, dass du zurück Nachhause kommst. Mach dich auf den Weg und rette sie, rette die Menschen, die aus dir den gemacht haben, der du heute bist. Gib ihnen zurück, was sie dir gegeben haben. Kapitel 11: Aqua III -------------------- Ich möchte es dir schon so lange sagen, aber immer wenn ich dich sehe verlässt mich der Mut. Deine Stärke gibt mir Kraft. Deine Weisheit lässt mich die Welt auf eine ganz andere Weise betrachten. Deine Sturheit bringt mich manchmal um den Verstand und deine Fürsorge erwärmt mir das Herz. Ich wollte auf den richtigen Moment warten um dir meine Gefühle zu gestehen, aber zu der Zeit wusste ich noch nicht, dass es diesen Moment niemals geben sollte. Unsere Wege sollten sich trennen. Vom Schicksal zerrissen. Über Jahre hinweg. Verloren in der Dunkelheit. Vielleicht sollten meine Gefühle dich niemals erreichen. Kapitel 12: Naminé I -------------------- Ihre Welt war weiß wie die Unschuld selbst. Hell und farblos erstreckte sie sich so weit ihr Auge reichte. Dieses triste Weiß raubte ihr beinahe den Verstand, denn für sie war Weiß die Farbe der Einsamkeit. Gefangen in einen weißen Käfig ohne Kontakt zur Außenwelt. Doch dann geschah etwas. Sie bekam ein Geschenk, ein ganz wundervolles Geschenk. Ein Zeichenblock mit verschieden farbigen Stiften. Ist für manch anderen nichts Besonderes, aber für sie bedeutete es die Welt. Denn endlich konnte sie Farbe in ihre triste und scheinbar bedeutungslose Welt bringen. Doch auch Farbe konnte das Loch in ihrer Brust nicht füllen. Kapitel 13: Sora I ------------------ Wenn man mich fragen würde, was für mich das Wichtigste auf der Welt wäre, würde ich ohne zu zögern mit „Freundschaft“ antworten. Unsere Freunde machen uns stark. Mit ihnen teilen wir unser Leid und unsere Freude, unsere tiefsten Geheimnisse und unsere verrückten Träume. Wenn ihr mich fragt, kann man gar nicht genug Freunde haben! Jeder von uns ist einzigartig und auf seine ganz eigene Art und Weise etwas Besonderes. Freunde helfen einander so gut wie sie können. Also wenn Hilfe benötigt wird, wird immer jemand an deiner Seite stehen und mit dir in den Kampf ziehen. Unsere Herzen sind eins. Kapitel 14: Kairi IV -------------------- Ich erinnere mich noch gut an die langen Nächte in denen ich kein Auge zu bekam. Jede Nacht saß ich am Fenster und betrachtete den dunklen Nachthimmel mit seinen unzähligen kleinen, leuchtenden Sternen. Wie diese winzig und zerbrechlich erscheinenden Sterne warst du unerreichbar für mich. Unwillkürlich stieg die Sehnsucht in mir auf. Ich wollte los laufen, dich finden, dich an mich ziehen und nie wieder los lassen. Doch dann dachte ich wieder an die Sterne. Nichts kann ihnen ihr Licht rauben. Sie wirken vielleicht schwach, doch sind sie unbezwingbar. Genau wie du. Dein Licht wird wie die Sterne nie erblassen. Kapitel 15: Xion II ------------------- Eine leblose Puppe ohne Herz, ohne Seele. Konstruiert um ihnen nützlich zu sein. Nützlich sein... was würde gesehen wenn sie nicht mehr nützlich war? Funktioniere und du wirst gebraucht. Bist du kaputt, wirst du entsorgt. Wage es nicht Schwäche zu zeigen oder dich erwartet ein grausames Schicksal. Ich will dieses Spiel nicht spielen. Ich will die Ketten sprengen und ein selbstständiges Individuum sein. Leben, Lieben, Lachen, Weinen. Ich möchte fühlen was andere fühlen. Mich fühlen. Ich will nicht mehr ihre Puppe sein. Ich möchte mein Leben selber in die Hand nehmen. Niemand entscheidet darüber wer ich bin außer mir selbst. Kapitel 16: Sora II ------------------- Es heißt Niemande haben kein Herz. Vielleicht mag das auch stimmen, aber du besitzt definitiv ein Herz. Ich fühle deinen Schmerz, deine Wut, deine Trauer, all die negativen Gefühle. Ich frage mich, ob du auch wütend auf mich bist? Ich würde dich gerne noch einmal treffen. Angesicht zu Angesicht. Ich möchte deine Geschichte erfahren. Möchte dich kennenlernen. Woher kommt all die Wut und dein großer Schmerz? Ich möchte dir helfen. Ich möchte deinen Schmerz lindern, denn ich spüre ihn jeden Tag tief in mir. Also sei nicht so stur und rede mit mir. Du kannst die Bürde nicht alleine tragen. Kapitel 17: Xion III -------------------- Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen. Wir saßen zusammen auf den Glockenturm, blickten dem Sonnenuntergang entgegen und unterhielten uns über die verschiedensten Dinge, lachten gemeinsam, bis die Sonne nicht mehr zu sehen war. Es war die schönste Zeit in meinem Leben. Diese Momente, ich vergesse sie nie. Was auch passiert. Unsere Freundschaft ist alles was zählt. Beste Freunde. Für immer. Ein Versprechen, das gehalten wird. Auch wenn du uns nicht siehst, auch wenn du mich vergessen hast, ich weiß, dass du es schaffst, ich weiß, dass du uns holen kommst. Sei nicht traurig. Wir warten auf dich. Kapitel 18: ??? --------------- Ich sehe in die Sterne und frage mich, ob du einer von ihnen bist. Ich blicke auf den Mond und hoffe auf eine Nachricht von dir. Ich erwache zum Sonnenaufgang und gebe die Hoffnung nicht auf. Ich beobachte den Untergang der Sonne, von unseren kleinen besonderen Spot aus. Dort, wo ich dich das letzte Mal sah. Bis die Sonne hinter dem Horizont verschwindet warte ich auf deine Heimkehr. Ich spüre, dass du da bist. Irgendwo weit entfernt und doch nah bei mir. Beschützen wollte ich dich, doch das Gegenteil ist gesehen. Ich habe dich verloren und es ist meine Schuld. Kapitel 19: Vanitas I --------------------- Meine Brüder, ihr scheint es einfach nicht zu verstehen. Vielleicht wollt ihr es auch einfach nicht. Ihr seid umgeben vom hellsten aller Lichter, seid die Hüter aller Welten. Ihr denkt, ihr müsst mich retten, könntet mich bekehren, doch glaubt mir, ich habe diesen Weg aus freien Stücken gewählt. Ich bin die Dunkelheit. Die düsteren Gefühle, das dunkle Geheimnis. Ich bewahre euch vor dem Fall. Ich bin der Schatten, den ihr wirft. Ich bin dort, wo ihr nie sein werdet. Ich habe die Dunkelheit an mich genommen, damit du diese Sünde nicht mehr tragen musst. Erinnerungen sind die schwersten aller Lasten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)