Die Rache des Spiegels von Akio21 (Fortsetzung - Der geheimnisvolle Spiegel) ================================================================================ Kapitel 9: Die Bluttaufe ------------------------ Jirayas Sicht Ich durchsuchte zu Hause mein Bücherregal. Aus bestimmten Gründen hatte ich ein persönliches Interesse an allem Übernatürlichen und schon manchen Leuten, die unbedacht mit Magie herumspielten aus der Patsche geholfen. Aber selbst ich lernte immer wieder Neues dazu. Wenn es um den Spiegel ging, konnte eigentlich nur einer für die Geschehnisse in Frage kommen. Der ehemalige himmlische Krieger, der durch eine kleine Unachtsamkeit einem Vampir zum Opfer gefallen und zum Dämon mutiert war. Angtom, der Herrscher der Spiegelwelt. Und der Schöpfer des Höllenspiegels. Und wenn ich Recht hatte, war Naruto in größter Gefahr. Aber im Moment war ich noch ratlos, warum Angtom ihn zu sich geholt hatte. Und wie wir ihn retten sollten. Sasukes Sicht Das war keine Einbildung, ich hatte Naruto deutlich gehört. Nur ein leises Schluchzen, aber er war da. Er lebte, in diesem Spiegel oder dahinter? Auf der Rückseite konnte ich nichts erkennen. Ich wollte mich durch die Vorderseite drücken, wurde aber genau wie beim ersten Mal zurückgeschleudert. Diese Kraft. Ohne genau sagen zu können wieso hatte ich nicht das Gefühl, dass der Spiegel, oder was diese Kraft auch war mich verletzen wollte. Es war eher ein Gefühl, ja, vielleicht fühlte sich so eine kleine Mücke, wenn sie von einem Pferdeschwanz beiseite geschleudert wurde. Mit gesenktem Kopf stand ich vor dem Spiegel, der mir auf der einen Seite schon so viel Leid beschert hatte, auf der anderen Seite war er mit ein Grund, dass ich Naruto überhaupt so gut kennengelernt hatte. Ich sah ihn an. Vielleicht wäre ich ohne diesen Spiegel niemals mit Naruto zusammen gekommen? Ich legte meine Hand auf die glänzende Scheibe, diesmal ohne Groll, nur mit großer Traurigkeit, und – diesmal wurde ich nicht zurückgeschleudert. Eine Weile ließ ich meine Hand wo sie war. Ein Kribbeln ging durch meinen Körper. Wie kleine elektronische Vibrationen. Ernährte er sich grade von mir? Vielleicht nahm er mich ja ganz auf und ich – nein. Ich zog meine Hand zurück. Naruto war einfach – durch den Spiegel gezogen worden. Wenn ich hier in dieser Haltung blieb würde ich bestenfalls ohne jede Energie zu Boden sinken oder krank werden. Aber sicher nicht hindurch gehen können. Immerhin konnte ich ihn nun berühren. Dieses verfressene Stück, dachte ich verbittert. Ich holte mir einen Stift von Narutos Schreibtisch und ging wieder zu dem Spiegel. Grade als ich den Stift an die Scheibe setzen wollte, um etwas aufzuschreiben, wurde er mir förmlich aus der Hand gerissen und verschwand. Einfach so. Verschwunden. Ob es damit zusammenhing, das – ich rannte los, holte einen meiner eigenen Stifte und hielt ihn an den Spiegel. Dieses Mal passierte nichts. Aufgeregt sah ich mich in seinem Zimmer um. Mein Blick fiel auf sein Heft. Wieso nicht – Hauptsache, es gehörte ihm – oder nicht? Ich ließ den Stift auf das Bett fallen und hielt das Heft gegen den Spiegel. Genau wie Narutos Stift verschwand jetzt auch sein Heft. Also so war das. Am liebsten hätte ich vor lauter Aufregung geschrien, wo blieb dieser Hausmeister nur, ich hatte eine wichtige Entdeckung gemacht. Ich brauchte ihn. Er musste mich festhalten, wenn ich durchging um Naruto zurück zu holen. Es klopfte. Ah, gutes Timing. Ich rannte zur Tür und machte auf. Während ich ihn an den Armen packte und herein zog erzählte ich ihm von meiner Entdeckung. Ich wollte, das er losgeht und ein Seil holt. „Wozu denn?“ fragte er mich verblüfft. Anscheinend hatte er nicht verstanden. „Ganz einfach, ich ziehe Narutos Klamotten an, und schwupp, bin ich durch, aber du – sie müssen mir ein Seil umbinden und mich zurückziehen, wenn ich dreimal am Seil ziehe, alles klar?“ Er sah mich mitleidig an. Narutos Sicht „Sasuke, es tut mir so leid.“ Wieder kam mir dieses Bild in den Kopf. Mist. Das hatte ich von Mutter. Blöde Eifersucht. „Hey, was hättest du denn gedacht, wenn du mich so gesehen hättest?“ Ich stand auf. „Okay, ich habe einen Fehler gemacht, und – es tut mir leid, aber wenn ich nur dran denke, würde ich dir am liebsten eine...“ ich stockte. Sasuke konnte mich ja nicht hören. Das war ein defekter Spiegel, als mir plötzlich was an den Kopf flog. „Aua, spinnst du?“ Ich sah auf den Boden. Sasuke warf mit Sachen nach mir? „Hörst du mich? Sasuke?“ Diesmal kam ein Heft geflogen. Es erreichte mich nicht mal. Flatterte einfach zu Boden. Was sollte das? „Sasuke?“ fragte ich zaghaft und duckte mich. Nichts passierte. Gerade wollte ich wieder nach ihm rufen, vielleicht hatten sie ja nur gedacht, der Spiegel sei kaputt, und in Wirklichkeit war er es nicht? Aber in diesem Moment hörte ich das Tocktock. Tocktock. Hufe. Schnell schloss ich die Türen, oder besser gesagt ich lehnte sie an, konnte sie nur anlehnen, weil der Türgriff sich innen befand, anstatt außen. Ob das der Dämon war, der mich – oh gott ogottogott – ein Dämon wollte mich heiraten. Einer mit Hufen und Schwanz und Hörnern und Flügeln. Schnell aus dem Fenster, da wurde auch nichts draus, wie beim Schrank war die Klinke zum Öffnen auf der anderen Seite. Unters Bett. Eine Stimme, die Stimme der Vernunft vielleicht, fragte mich, ob ich mir einbilden würde, dass er mich dort nicht finden würde, aber ich konnte meine Panik nicht unterdrücken. Abik betrat das Gemach. Er brachte auf Angtoms Befehl Kleidung für den zweiten Anführer. Der Mensch hatte Angtom ziemlich aus der Fassung gebracht. Anstatt sich geehrt zu fühlen und bewundernd zu ihm aufzuschauen, hatte er sich sogar geweigert – lautstark geweigert – Angtom zu heiraten. Rasend vor Wut war sein Herr gewesen. Und Abik war neugierig auf diesen Menschen, egal wie erbärmlich er auch sein mochte. „Du kannst da raus kommen, Mensch. Ich kann deinen Gestank riechen.“ Naruto streckte den Kopf unter dem Bett hervor. „Ich stinke nicht, wenn hier jemand stinkt, dann du.“ Das muss ein Vampir sein, dachte Naruto. Außer den Hufen und den spitzen Zähnen sah er normal aus, soweit man von einem Dämon als normal reden konnte. Er schien auch nicht so viel größer als er selbst zu sein, aber - „Bist du ein Vampir?“ Ohne zu antworten nahm er ihn in Augenschein. Naruto fing an sich unwohl zu fühlen und kroch wieder zurück. Wortlos legte Abik die Kleidung auf das Bett und ging wieder zur Tür. Davor blieb er stehen. „Ich bin Angtoms rechte Hand und sein Vertrauter.“ Er drehte sich zum Bett. „Außerdem sein Berater. Du solltest dich gut mit mir stellen. Verstehst du, was ich damit sagen will?“ Der Bursche war anscheinend nicht sehr helle. Es schien eine Weile zu dauern, bis er begriff. Aber Abik hatte alle Zeit der Welt. Endlich tauchte der Blondschopf wieder auf. Diesmal bis zu den Schultern. Abik nickte zufrieden. „Komm mit.“ „Hä? Wohin? Nein, nein ich bleib hier.“ Naruto schüttelte wild den Kopf. „Wohin? Du sollst nur baden, nichts weiter. Stell dich nicht so an oder – doch stell dich so an, dann wirst du von Angtom persönlich gebadet er freut sich sicher...“ weiter kam Abik nicht, denn Naruto beeilte sich, unter dem Bett hervor zu kommen. Abik grinste. Sie waren doch alle gleich, diese Menschen. Und so leicht rein zulegen. „Ich gehe voraus, in Ordnung?“ Naruto nickte. Sasukes Sicht Jiraya hatte mir vom Herrscher der Spiegelwelt erzählt und von seinem schrecklichen Schicksal. Es gäbe möglicherweise einen Weg für Naruto um zurück zu kommen. Es gab dort ein Gesetz. Naruto musste ihn in einem Spiel besiegen, allerdings, so sagte Jiraya, sei das noch niemals jemandem gelungen. „Naruto schafft das.“ „Wenn wir nur eine Möglichkeit hätten, mit ihm in Kontakt zu treten.“ Jiraya stöhnte und schlug sich verzweifelt an die Stirn. Moment mal, sollte ich es nicht sein, der hier verzweifelt am Stöhnen war? Plötzlich schoss mir ein Geistesblitz durch den Kopf. Wie im Kino. Oder im Comic. Ich dachte an den Stift, das Heft, und sprang aufgeregt vom Stuhl. „Wir haben eine Möglichkeit, Kontakt zu Naruto aufzunehmen.“ „Du denkst an das Heft?“ Jiraya schüttelte den Kopf. „Der Spiegel, das sagtest du selbst, nimmt nur Sachen von Naruto an.“ „Aber wenn es nun Narutos Sachen sind“, sagte ich. „Wenn es Narutos Papier ist, oder ein Heft, irgendetwas, dann...“ „...könnten wir mit Narutos Stift...“ dachte der Hausmeister meine Gedanken weiter. Narutos Sicht Ich starrte auf den Rücken des königlichen Beraters oder was er auch war, während wir einen dunklen Gang entlang gingen, auf keinem Fall wollte ich nach links oder nach rechts sehen. Oder hieß das hier nach rechts oder links? Es war mir gelungen mich zu beruhigen. Vampire waren nicht ganz so schlimm, nicht wahr? Und – er würde mir schon nichts tun. Weil der andere, der der das Sagen hatte mich ja heiraten wollte. Heiraten. Ich war noch nicht mal mit der Schule fertig, wer dachte da schon ans heiraten, dazu noch – mit dem – und dann – die Hochzeitsnacht – nicht weiterdenken, lenk dich ab, frag was. „Äh, wie weit noch.“ „Wir sind da.“ Seine Stimme klang fröhlich. Eine Tür die ich gar nicht bemerkt hatte öffnete sich von alleine und gab den Blick auf etwas frei, dass wohl das Bad sein sollte. Es war kreisrund und stand in der Mitte des Zimmers. Es roch seltsam hier. Ähnlich wie Weihrauch, aber natürlich war das kein Weihrauch. Um das runde Becken herum war ein riesiges rotes Pentagramm auf den Boden gemalt, so dass das Bad oder Becken im Zentrum stand. An jedem Zacken lag ein Schädel. Spontan sah ich auf die Zähne. Es waren normale Zähne, keine spitzen Zähne und keine Säbelzähne. Ich konnte nur hoffen, dass diese Totenköpfe aus Plastik waren und nicht von Menschen stammten. Ich sah Abik fragend an. Der schien es nicht zu bemerken, sondern forderte mich mit einem Kopfnicken auf, einzutreten. Ob er mich vielleicht nicht berühren durfte? Umso besser, ich ging einen Schritt nach vorne, die Tür schloss sich hinter mir. Damit hatte ich irgendwie überhaupt nicht gerechnet. Erschreckt drehte ich mich um. Seltsame Zeichen bedeckten die verschlossene Tür. Mir wurde auf einmal richtig übel und schwindlig. Ich fühlte, wie mich der Kerl an den Schultern packte, anscheinend durfte er mich doch anfassen und zum Bad zog. Verwirrt sah ich hinein. Das sollte – was sein? Diese rote stinkende Brühe? Ein Bad? Hier – stimmt was nicht. Plötzlich fühlte ich mich im Nacken gepackt und blitzschnell untergetaucht. Ich kam zu mir, der wollte mich ertränken, verdammt ich bekam keine Luft und er war zu stark. Sasuke, hilf mir doch. Ich würde sterben, ich musste einatmen, aber da gab es ja nichts zum atmen. Es ging nicht anders ich musste den Mund öffnen, und bekam einen Schwall der roten dicken Brühe in die Lunge. An den Haaren wurde ich wieder herausgezerrt. Abiks Stimme klang auf einmal ganz anders. Ich hustete und realisierte, dass das Blut war. „Im Namen der mir von Luzifer verliehen Kraft taufe ich dich auf den Namen Oturan. Durch die Quelle von der Blutgräfin erschaffen, sollen die Kräfte des Bösen dein Licht zerstören und dir große Macht verleihen.“ Autor Akio Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)