Knockin' on heavens door von SukiChii (Sasuke x Naruto) ================================================================================ Kapitel 9: Das Studentenwohnheim -------------------------------- Wie Sasuke es bereits vom Studentenwohnheim gewohnt war, schien trotz der späten Stunde, niemand wirklich zu schlafen. Nachdem sie den Wagen in den Garagen geparkt und ihre Taschen entnommen hatten, betraten sie gemeinsam die kleine Eingangshalle. Naruto strahlte über beide Gesichtshälften. „Hier sieht es ja Hammer aus!“, ließ er lauthals verlauten, als sie das dunkle Parkett betraten und die Holztür hinter ihnen ins Schloss fiel. Ein dunkler Teppich erstreckte sich vor ihnen und führte zu einer hölzernen Treppe, die sich zum ersten Stock empor hob. Links vom Eingang aus, konnte man Gemeinschaftsräume betreten. Die Laute eines Filmes, der aus einem Fernseher dröhnte, klang bis zu ihnen und waren fast so lärmig wie die Gelächter und Stimmen aus der Küche, rechts vom Eingang aus. Vermutlich saßen einige der Studenten gerade zusammen am langen, schmalen Küchentisch und tranken ein paar Bier, um das Wochenende anzustimmen. „Wir gehen direkt in mein Zimmer“, murmelte Sasuke bloß, der diese Art von Gesellschaft nie sonderlich zu schätzen wusste. Etwas widerwillig, da Naruto große Lust hatte, die anderen Studenten kennen zu lernen, folgte er ihm die Treppe hoch, die auf einen schmalen Flur fühlte. Sasuke bog nach links in einen großen Vorraum, in welchem ein gemeinschaftliches Telefon und einige gepolsterte Bänke saßen. Auf einer von ihnen saß ein Mädchen aus dem Erstsemester und telefonierte vergnügt. Als die beiden Jungen vorbei schritten, warf sie Sasuke einen klimpernden Wimpernschlag zu. Er ignorierte sie. Durch eine weitere offen stehende Tür gelangten sie endlich auf einen der Flure mit den Studentenzimmern. Sasuke bezog das dritte Zimmer. Er zog den Schlüsselbund aus seiner Jackentasche hervor, öffnete die Tür und trat gemeinsam mit Naruto ein. Wie alle Zimmer war es recht klein, ein Bett stand direkt vor dem einzigen Fenster, welches mit weißen Gardinen verhangen war. Daneben war ein Nachttisch platziert, in einem niedrigen Kleiderschrank verstaute Sasuke seine Klamotten und ein Schreibtisch mit Stuhl waren noch mühselig daneben gequetscht wurden. „Es ist winzig“, gab Sasuke zu. „Es gibt nur ein Bett“, stellte Naruto wieder rum fest und blickte sie um, als könnte wie aus dem Nichts ein weiteres Bett auftauchen. „Soll ich vielleicht doch irgendwo anders ne Unterkunft suchen oder willst du, dass wir -“ Naruto verstummte und lief scharlachrot an. Sasuke wusste woran er dachte und spürte wie ihm heiß wurde. Schnell zog er seine Jacke aus und murmelte: „Es gibt Gästezimmer am Ende des Flures für Eltern und Geschwister, die ab und an für ein paar Tage zu Besuch kommen. Die werden nicht oft genutzt, aber du kannst so eins haben.“ „Okay…“ Vielleicht bildete es sich Sasuke nur ein, doch er fand, Naruto klang bei diesem Wort ein wenig enttäuscht. Da es bereits sehr spät war, geleitete Sasuke den Jungen noch in sein Gästezimmer, wünschte ihm etwas trocken eine Gute Nacht und kehrte wieder in sein Zimmer zurück. Schnell zog er sich Schlafsachen an, dann schaltete er das Licht aus und warf sich auf sein Bett. In der Dunkelheit starrte er, überhaupt nicht müde, an die Decke und dachte angestrengt nach. Dass er vor einigen Tagen noch am Grab seines Vaters gestanden und ihm seine Mutter vorgeheult hätte, er würde bloß Kontakt mit der Familie aufnehmen, wenn jemand starb, schien ihm ungewöhnlich fern. Er konnte kaum glauben, dass er Naruto tatsächlich mitgenommen hatte und, was zuvor auf dem Berg geschehen war. Dieses seltsame Kribbeln in seinem Körper, welches in beunruhigte, gleichzeitig jedoch auch ungewollt zum Grinsen brachte. Alles stand Kopf… Sasuke hatte nicht gut geschlafen. Wie jeden Morgen im Studentenwohnheim wurde er von Gelächter und Stimmen vom Flur geweckt. Übermüdet und mit bereits strapazierten Nerven von den letzten Tagen quälte er sich aus seinem Bett, packte sich ein paar Klamotten und seine Zahnbürste und verließ sein Zimmer. Es herrschte der übliche Tumult. Die meisten Zimmertüren standen sperrangelweit offen, aus einem dröhnte laut ein Song von The Chemical Romance*, ein paar junge Männer prügelten sich aus Spaß auf dem Flur, Mädchen huschten schnatternd vorbei und warfen dabei Sasuke die üblichen Blicke zu. Er war keinen Meter gegangen, da sah er etwas Blondes aus seinem Augenwinkel und ein etwas kleineres Mädchen baute sich tapfer vor ihm auf. Sasuke sagte gerne ‚Mädchen‘, auch wenn sie genauso alt war. Zwei eisblaue Auge schauten aus einem hübschen, von vielen Männern begehrten Gesicht auf, gekleidet in einem Top und einer Jogginghose, zog sie trotzdem einige Aufmerksamkeit männlicher Seite auf sich. Fluchs strich sie sich eine verirrte blonde Strähne hinter ihr Ohr. Den Rest ihrer langen, blonden Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. „Wen hast du denn da mitgebracht?“, fragte Ino Yamanaka und deutete den Gang runter. Überrascht musste Sasuke feststellen, dass Naruto von einem Haufen kichernder Mädchen umgeben war und dies anscheinend sehr genoss. Jäh sackte Sasukes Laune in den Keller, er spürte wie sich seine Eingeweide entkrampften und ließ den Blick wieder auf Ino blitzen, die ihn weiterhin fragend anblickte. Als Sasuke verstand, dass sie immer noch auf eine Antwort wartete, sagte er: „Öh, äh, das ist-“ Aus irgendeinem Grund wollte er ihr nicht die Wahrheit sagen. „Das ist ein alter Bekannter von mir. Hab ihn in meiner Heimat wieder getroffen und um der alten Zeiten willen mitgebracht.“ „Um der alten Zeiten willen“, wiederholte Ino murmelnd. Etwas in ihrem Gesichtsausdruck verriet Sasuke, dass sie ihm nicht glaubte. „Naja… auf jeden Fall meinte er, du möchtest bei der nächsten Party mitmachen. Heute Abend.“ „Die ist schon heute Abend?“ „Es ist Samstag, Schätzchen, natürlich ist heute eine Party.“ Ino begann zu grinsen. „Eine Hausparty, um genau zu sein, du würdest ihr also so oder so nicht entkommen können.“ Und mit den Worten glitt sie auch schon wieder von dannen und schien einen silbernen Glanz in der Luft zu hinterlassen, als wenn diese alleine durch ihre Anwesenheit verschönert worden wäre. Naruto seilte sich fast im selben Augenblick von den Mädchen ab und kehrte - weiterhin in Sasukes geliehenen Klamotten - zu ihm breit grinsend zurück. „Die haben gesagt ich habe schöne Augen“, verkündete er stolz. „Und wollten ständig meine Haare anfassen, weil sie nach dem Duschen so fluffig aussehen.“ Er strich sich durch den blonden Schopf und fügte hinzu: „Sagen die zumindest.“ „Aha“, machte Sasuke angebunden. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, ging der Ältere vorbei zu den Badezimmern. Naruto folgte ihm, doch wurde er auf halbem Weg von einem der Mädchen gerufen. „Naruto, komm runter essen!“ „Bin schon unterwegs!“ Er reckte beide Daumen Sasuke entgegen und folgte den Mädchen. Anscheinend amüsierte sich Naruto bereits prächtig. Heftiger als sonst stieß Sasuke die Tür zu den gemeinsamen Duschen auf und knallte seine Klamotten auf einen der Tische, die hier zwischen den Kabinen standen. Auf jedem war ein Körbchen mit Duschgel und Shampoo platziert. Hier und da lagen Handtücher und Klamotten von gerade Duschenden herum und ein junger Mann, ein Jahr jünger als Sasuke, rubbelte sich gerade über die Haare, in nichts gekleidet als einer frischen Boxershorts. „Der Miesepeter ist ja wieder da!“, grinste Kiba Inuzuka. Aus unterschiedlichen Duschkabinen riefen die Leute „Hey Sasuke!“ - „Wenn ich rauskomme, will ich dich grinsen sehen!“ - „Hast du wenigstens Zuhause mal gelacht?!“ Auf diese Frage hin, lachten einige, auch Kiba und Sasuke fauchte sauer: „Ich war auf der Beerdigung von meinem Vater. NEIN, ich habe NICHT gelacht!“ Sie verstummten schlagartig. Kibas Grinsen wich einem entsetzten Gesichtsausdruck. „Scheiße, Mann“, krächzte er. „Tut mir-“ „Steck dir den Mitleid sonst wohin!“, entgegnete Sasuke, der es bereits bereute den Tod seines Vaters erwähnt zu haben, andererseits tat es jedoch gut seine Wut an jemandem auslassen zu können. Er wünschte sich schon beinahe, dass Kiba eine Diskussion oder besser noch einen Streit anfing, doch der Student trocknete sich fortan schweigend die Haare. Bevor einer der anderen aus ihren Kabinen kommen und ihr Mitleid vorheucheln konnten, entledigte sich Sasuke seiner Schlafklamotten und verschwand in einer freien Kabine. Mal wieder hatte es jemand geschafft das warme Wasser aufzubrauchen und Sasuke musste eiskalt duschen. Er wartete solange bis all die anderen murmelnd fertig wurden und das Bad verließen, dann drehte auch er wieder das Wasser ab und trocknete sich mit einem sauberen Handtuch Körper und Haare. Mit frischen Klamotten am Leib, brachte er seine Schlafsachen zurück in sein Zimmer und gebrauchte Kleidungen in den Waschraum, welcher sich gleich neben dem Bad befand. Dann ging auch er, als einer der letzten, runter in die Küche. Der gesamte Tisch war besetzt, ebenso wie die Tische im Esszimmer. Alle schnatterten und lachten miteinander und Naruto bildete an einem der runden Tische im Essbereich den Mittelpunkt. Tatsächlich war er umringt von Mädchen, die ihn mit gespannten Augen an den Lippen hingen und Sasukes Augen verengten sich zu Schlitzen. In der Küche zog er sich schnell einen Kaffee, dann setzte er sich auf einen freien Stuhl neben Ino, der einzigen mit der er sich in der Uni einigermaßen gut verstand. Sie beendete soeben ein Telefonat und wandte sich seufzend ihrer Schüssel Cornflakes zu. Sasuke beobachtete weiterhin skeptisch Naruto. „Der Kleine erzählt rum, dass du ihn per Anhalter mitgenommen hast“, sagte Ino und Sasuke prustete augenblicklich in seinen Kaffee, dass etwas von der heißen Brühe über sein Shirt lief. „Er hat aber nicht gesagt, warum“, fügte Ino hinzu, die von seiner Reaktion milde überrascht war. „Irgendwie seltsam, oder?“ „Dass er nicht gesagt hat wieso?“, fragte Sasuke, der das Shirt nun mit einer Serviette vom Tisch trocknete. „Nein, dass du ihn mitgenommen hast“, sagte Ino. „Seit wann zeigst du denn bitte so viel Mitgefühl? Gehen dir Menschen nicht eigentlich am Arsch vorbei?“ Sie klang nicht sauer oder vorwurfsvoll, es war einfach ihre Art unbarmherzig ehrlich zu sein. Egal, worum es dabei ging. Sasuke entschied sich dazu nicht zu antworteten, anscheinend erwartete Ino dies auch nicht. Stattdessen futterte sie weiter ihre kalorienarme Cornflakes und begann ein kicherndes Gespräch mit einer Freundin, die sich soeben auf die andere Seite neben sie setzte. Ihre Fragen hatten in Sasuke ein unbehagliches Gefühl hinterlassen. Das Chaos in seinem Kopf verwirrte ihn. So viele Gefühle, die ihm auf einem überkamen, wo er sich doch immer so viel Mühe gemacht hatte, sie zu verbergen. Erneut ließ er seinen Blick auf den Jungen gleiten, als in diesem Moment Kiba eintrat. Ihre Blicke trafen sich kurz und Sasuke konnte Mitleid in dem Gesicht des anderen Studenten kennen. Er glaubte sogar, dass Kiba ihm kurz aufmunternd zunickte und Sasuke bereute es zutiefst, dass er den Tod seines Vaters erwähnt hatte. Nach einigen Minuten kam Naruto schließlich vergnügt herüber gehüpft und blickte Sasuke erwartungsvoll an. „Kommst du dann?“ „Wohin?“, fragte Sasuke verwirrt. „Wir haben doch noch etwas zu erledigen!“, antwortete Naruto empört. Aus dem Augenwinkel konnte Sasuke erkennen, wie Ino neugierig rüberblickte. Ihre Freundin plauderte munter weiter. „Stimmt.“ Sasuke erhob sich, brachte die Tasse zurück in die Küche und schritt gemeinsam mit Naruto in den ersten Stock. Dort schnappte er sich Brieftasche und Handy und Naruto seine Liste und mit nicht mehr gewappnet brachen sie auf in die Großstadt Konoha. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)