Truth von bloodydream ================================================================================ Kapitel 3: Reise ---------------- Gedankenverloren starrte der junge Mann mit dem zweifarbigen Haar ins Leere, lehnte dabei mit seinen Ellenbogen am Geländer des Balkons. Er schenkte der wunderschönen, besonders in der Nacht glitzernden, Skyline von Moskau keinerlei Beachtung. Mit einen tiefen Seufzen entließ er den blauen Rauch einer Zigarette, aus seinen Lungen zurück in die Freiheit. Folgte mit den Augen den kurzen Augenblick, in dem der wabernde Rauch in der Luft schwerelos stehen zu blieben schien, bevor er auch schon von einem zarten Windhauch davon getragen wurde. Leicht stützte er seine Arme auf und sah au seine Hände. In der rechten Hand, zwischen Zeige- und Mittelfinger, hielt er die Zigarette und rollte sie ein wenig hin und her. Eigentlich wollte er nicht mehr rauchen. Jedenfalls nicht ohne die Verbindung Alkohol. Doch nach so einem Tag, verlangte es ihn einfach danach. „Du sollst doch nicht mehr rauchen!“ Nur ein unbestimmtes Brummen verließ Kai´s Kehle. Er spürte wie sich zwei muskulöse Arme um seinen Körper legten, die Hände kamen auf seinen Bauch zum stoppen und verhakten sich ineinander. Der dazugehörige Körper lehnte sich sanft an den Rücken des Jungen, dabei vermischten sich einige rote Haarsträhnen mit Silbernen. „Du weißt, wir sind eine Familie. Wir halten zusammen, egal was passiert“ ertönte leise Yuri´s Stimme. „Ja ich weiß, aber….“ „Kein, aber… Wir fliegen bald nach Tokio und haben bis dahin noch genug Zeit uns einen Plan zu überlegen.“ Kai wusste, es brachte ihm nichts dem Rothaarigen zu widersprechen. Also beließ er es einfach dabei und schloss seine Augen, lehnte sich dabei noch ein klein wenig nach hinten. Er spürte wie sich die Hände von seinem Bauch lösten und Yuri´s rechte Hand über seinen Arm strich, weiter über den Handrücken bis kurz vor die Fingerspitzen. Dort angekommen nahm er Kai vorsichtig die Zigarette ab und warf sie einfach über die Brüstung, hinab zu den lauten Straßen Moskaus. Der Jüngere öffnete seine Augen wieder, die Zigarette hatte er schon ganz vergessen. Mitten im Park von Tokyo waren mehrere Beyblade-Tableaus im Boden eingelassen worden um auch denjenigen die Chance zum Beybladen zugeben, die sich kein eigenes leisten konnten. Zudem hatte hier jeder die Möglichkeit sich Gegner aus den verschiedensten Leistungsstufen rauszusuchen um dann durch einen Sieg oder einer Niederlage einen Trainingseffekt zu erzielen. Um eines dieser Tableaus hatte sich eine kleine Gruppe Teenager versammelt. Stur waren ihre Augen nach unten gerichtet, um ja keine Bewegung des Gegners zu verpassen. Ein kleinerer Junge mit Brille schien jedoch schnell gelangweilt. Er ließ sich mit einem kurzen seufzen auf seine Hosenboden fallen, klappte sein Notebook auf und surfte im Internet. Durch eine schrille Stimme aufgeschreckt hoben die anderen ihre Köpfe und drehten ihn zu den Jungen mit Brille. „Kenny, was soll der Scheiß?“ blaffte ihn der Junge mit dem Käppi an. Das einzige Mädchen aus ihrer Gruppe ging zwei Schritte rückwärts und beugte sich schließlich zu Kenny hinunter um sehen zu können was er an seinem Notebook trieb. Ihre Augenbrauen schossen skeptisch in die Höhe als sie sah was oder besser gesagt wer in dem Video zu sehen war. „Das gibt es doch nicht! Schaust du dir schon wieder dieses komisch singende Etwas an?!“ „Hillary, das ist kein komisches Etwas! Das ist MingMing! Und sie ist momentan die beste Sängerin auf dieser Welt!“ Glücklich summend, wiegte er sich zum Takt der Musik. „Beim Beybladen nehm ich jede Herausforderung an! Hey, hey, hey!“ Genervt ließen Tyson und ein rothaariger Junge , Daichi, ihre Beyblades zurück auf ihre Hände springen. „Mach gefälligst das gejaule aus! Dabei kann man sich ja gar nicht konzentrieren!“ Enttäuscht drückte Kenny auf eine Taste seines Computers und die Stimme des Mädchens verstummte augenblicklich. „Echt jetzt mal Kenny, wie kann dir diese Musik gefallen? Dieses Mädel geht mir tierisch auf die Nerven, besonders seit dem sie regelmäßig bei den Sportnachrichten auftaucht“, damit hatte sich nun auch der blonde Max zu Wort gemeldet. „Ich find die toll!“ mehr sagte der Junge mit der Brille nicht dazu. Er hob seinen linken Arm und hielt sich sein Handgelenk direkt vor die Augen um auf seine Uhr zu schauen. „Wir sollten uns langsam mal auf den Weg machen. Bald müsste die Pressekonferenz losgehen“ mit diesen Worten stand er auf und klopfte sich kurz den Staub von seiner braunen Hose. Tyson kratzte sich leicht an der Wange: „Pressekonferenz?“ Alle Köpfe fuhren blitzartig zu dem Blauhaarigen herum. Max` Gesicht verzog sich zu einer ungläubigen Fratze: „Das meinst du jetzt nicht im Ernst, oder?“ Hilary schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn: „Hast du Mr. Dickenson nicht zugehört? Heute ist doch die Pressekonferenz am BBA-Gebäude“ „Äh.. Ha ha ha…natürlich nicht“ dabei stütze er die linke Hand in seine Hüfte und rieb sich mit der rechten den Hinterkopf. Max klopfte ihm im Vorbeigehen auf die Schulter und meinte mit einem Lachen: „Dir ist wirklich nicht mehr zu Helfen!“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren machten sich die fünf Freunde auf den Weg. Keiner von ihnen wusste was sie dort erwarten sollte. Sie würden mit allem rechnen. Die Hand war leicht zur Faust gekrümmt und stützte sein Kinn. Nun hatten sie doch einen viel früheren Flug erwischt als gedacht. Die roten Augen blickten starr aus dem kleinen Fenster hinaus, geradeaus ins Leere. Und selbst wenn er wollte, konnte er nichts erkennen. Draußen herrschte tiefste Nacht und auch wenn es Tag wäre, so würde er sehr wahrscheinlich nur eine geschlossene Wolkendecke erkennen können. Kai dachte nach. Über den Plan den seine Freunde geschmiedet hatten. Wirklich einverstanden war er nicht damit. Er fühlte sich ausgeschlossen. „Denkst du immer noch über unseren Plan nach?“ Überrascht drehte sich der zweifarbige Haarschopf nach rechts und blickte direkt in die blauen Augen von Yuri. Es war manchmal erschreckend wie gut der Rothaarige ihn lesen konnte. Nun gut, es war momentan wahrscheinlich sehr einfach zu erraten worüber er nachdachte. „Ich sagte doch, mach dir keine Sorgen. Wir schaffen das schon!“ dabei lächelte Yuri Kai aufmuntert zu. „Und was, wenn nicht?“ „Dann..haben wir ja noch ein Plan B“ grinsend legte er seinem Freund einen Arm um die Schulter und drückte ihn leicht an sich. Kai löste sich aus der Umarmung und schüttelte leicht seinen Kopf. Er vertraute seinen Freunden. Er wusste das sie stark waren…doch waren sie auch stark genug? Konnte es wirklich so einfach sein? Kai glaubte nicht daran. Die Sache bereitete ihm Bauchschmerzen und das sollte schon etwas heißen. Denn ein Kai Hiwatari bekam nicht einfach so mal Bauchschmerzen. Er hatte ein richtig beschissenes Gefühl bei der ganzen Sache. Doch noch war da ein winzig kleiner Hoffnungsschimmer dass er sich irrte. Vielleicht ja dieses einzige mal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)