Liebe auf (großen) Umwegen von Akikou_Tsukishima (UruhaxKai, ReitaxRuki, HizakixTeru und viele mehr....) ================================================================================ Kapitel 4: Vorbereitungen ------------------------- So jetzt ist das Kapi definitiv fertig. sorry, aber es ging nicht eher, dafür lade ich jetzt aber 2 kapis hoch^^ leider ist kais gebi etwas ausschweifender geworden deshalb habe ich dieses kapi noch nicht als offizielles party kapi empfunden und den titel noch mal geändert ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- „Yutaka, aufstehen.“ Mann, musste das sein? Ich wollte nicht aufstehen. Heute war doch Samstag. Und an Samstagen darf man doch wohl mal ausschlafen! „Yutaka, dein Lehrer hat angerufen.“ Sofort schreckte ich hoch. Mist, der Nachschreibtermin. „Mutter, wie spät ist es?“ „Gleich 8 Uhr.“ Scheiße! Blitzschnell sprang ich aus dem Bett und verschwand im Bad. Asagi-sensei killt mich! Während ich die Zähne putzte überlegte ich, ob ich mich wirklich in meine Schuluniform zwängen sollte. Das würde jetzt aber noch länger dauern, also griff ich mir meine Alltagsklamotten und streifte die über. War ja nur für 45 Minuten. „Ka-san, kannst du mich schnell zur Schule fahren, bitte.“ „Sicher!“ An der Schule angekommen verabschiedete ich mich von meiner Mutter und sagte ihr, dass ich rück zu den Bus nehmen würde. So schnell ich konnte, rannte ich zum Aufenthaltszimmer von Asagi-sensei. Eine Viertelstunde war hoffentlich nicht all zu schlimm?! Ich klopfte zaghaft an. Die Tür wurde geöffnet, aber nicht Asagi-sensei stand mir gegenüber, sondern… „Kamijo-sensei?“ „Überrascht mich zu sehen, Uke-kun?“ „Ähm, ja, irgendwie schon.“ Kamijo-sensei grinste und wies mir an, mich zu setzen. „Setz dich dort hin! Deine Aufgaben liegen auf dem Tisch. Taschenrechner und Block so wie Stift hast du mit?!“ So wie er es aussprach, klang es eher wie eine Frage statt einer Aufforderung. „Shit, ich hab meine Tasche vergessen.“ „Na Hauptsache du bist wenigstens anwesend.“, seufzte Kamijo-Sensei. Doch sofort grinste er und holte einen Block wie einen Stift aus dem Schreibtisch hervor. „Bitte, einen Taschenrechner hole ich dir sofort.“ Schon war er aus dem Raum verschwunden. Kamijo-sensei war ganz anders als Asagi-sensei. Er war viel freundlicher. Asagi-sensei hätte mich jetzt alles im Kopf rechnen und vielleicht sogar mit Blut auf die Bank schreiben lassen. Da konnte mein Klassenleiter echt ganz schon sadistisch sein. „Hier hast du einen Taschenrechner. Manche Funktionen werden vielleicht etwas anders sein als bei deinem Gerät aber ansonsten müsste er in Ordnung sein.“ Er reichte mir den Taschenrechner. „Danke, Sensei.“ „So und nun fang an. Eigentlich hättest du jetzt nur noch eine Viertelstunde, aber ich will mal nicht so sein. Ich geb’ dir bis viertel 10 Zeit.“ Ja, Kamijo-sensei war wirklich viel netter. Ich beneidete Karyu, Kiro und Kazuki, die ihn als Klassenleiter hatten. Zu gerne wäre ich auch in seiner Klasse. Die Aufgaben waren gar nicht so schwer wie ich geglaubt hatte. Tja, üben zahlt sich aus. Was die anderen bloß immer zu meckern hatten? Wenn man sich dahinter klemmte, kapierte man es auch. Aber was denke ich hier, so eine Leuchte in Mathe war ich nun auch nicht, dass ich mich damit rühmen konnte. Gut, die ersten Aufgaben waren geschafft, aber jetzt kamen die Schweren, und hier musste ich echt überlegen. Das war gar nicht so einfach, wenn man nichts gegessen hat seit den Mochi und den 2 Stück Kuchen gestern und sich dann auch noch leicht betrunken hat am Vorabend. Mehrmals schrieb ich einen Rechenweg hin und strich ihn dann wieder durch. Irgendwas an meiner Überlegung und dem Ansatz war falsch, aber ich wusste nicht was. Ich wollte mich den nächsten Aufgaben widmen, aber die waren noch schwerer. Ich begann zu verzweifeln. Schließlich gab ich völlig resigniert 5 Minuten vor Abgabe mein Blatt ab. „Sicher, dass du nicht noch mal 5 Minuten brauchst, um deine Ergebnisse zu kontrollieren?“ „Ja, ganz sicher!“, sagte ich und wurde leicht rot. Asagi-sensei hätte mich nicht noch mal gefragt, sondern mir eiskalt das Blatt entrissen. Ich gab ihm Block und Stift so wie Taschenrechner zurück. „So, dann wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende, Kamijo-sensei.“ „Dir auch, Uke-kun.“ In der Tür drehte ich mich noch mal um. „Ähm…“ „Ist noch was, Yutaka?“ Ich druckste herum. „Hai, wo ist denn Asagi-sensei eigentlich? Warum waren Sie hier und nicht er?“ Kamijo nahm seine Tasche und kam auf mich zu. „Wäre es dir lieber gewesen, wenn er hier gewesen wäre?“ Sofort wurde ich rot. Er grinste. Er wusste, dass wir beide uns nicht ausstehen konnten. Früher hielt sich das in Grenzen, doch jetzt war es schlimm. „Asagi-kun ist krank, liegt mit Fieber im Bett. Deshalb bin ich hier, als seine Vertretung. Er wollte erst selbst her kommen, doch dass konnte ich nicht verantworten, das verstehst du sicher.“ Ja klar. Unser Klassenleiter würde sogar noch her kommen, wenn er kurz davor stand, ins Koma zu fallen. Ihm lag halt vieles an der Schule und an seinen Schülern. Besonders an mir, hatte ich jedes Mal das Gefühl. So wie der mich manchmal behandelte. Ich musste manchmal mehr leiden als andere, aber auch erst seit dem er Kamijo-sensei, meinen Cousin ’was-weiß-ich-wie-vielten-Grades’ geheiratet hatte. Wahrscheinlich glaubte er, ich würde nun meinen Respekt ihm gegenüber verlieren, oder er hatte Angst, mich den anderen Schülern vor zu ziehen, jetzt wo er mit mir um vier Ecken verwandt war. Aber Kamijo war doch auch weiterhin nett zu mir. Also warum? „Yutaka, wir sollten gehen. Oder willst du hier anwurzeln?“ Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein, will ich nicht.“ Wir verließen das Schulgebäude. „Soll ich dich heimfahren?“, fragte Kamijo und klimperte mit seinen Schlüsseln. „Sensei, das geht doch nicht. Ich nehm’ den Bus.“ „SEI DOCH NICHT SO FÖRMLICH!“, tadelte er. „Die Schule ist aus. Ich bin jetzt nicht dein Lehrer, sondern einfach nur dein Cousin. Und jetzt steig schon ein! Ich wollte meiner Tante sowieso mal wieder einen Besuch abstatten.“ Kamijo schloss das Auto auf und setzte sich hinters Steuer. Ich tat es ihm gleich und setzte mich auf den Beifahrersitz. „Und außerdem ist heute doch ein besonderer Tag.“ Was sollte heute denn für ein besonderer Tag sein? „Besonderer Tag?“, fragte ich verdutzt. Kamijo sah mich an und sein Blick drückte Belustigung aus. „Sag mal, weißt du echt nicht, welcher Tag heute ist?“ „Samstag, aber was soll daran besonderes sein?“ Es war ein Samstag wie jeder andere auch, bloß dass ich nachsitzen musste. „Du hast es also echt vergessen, was?“, lachte er und warf dabei seinen kopf kurz in den Nacken. „Na ja, dann werde ich mal nichts sagen. Vielleicht kommst du ja von selbst drauf.“ Er steckte den Schlüssel ins Zündschloss und fuhr los. Eine SMS weckte mich durch ein entsetzliches Piepen aus meinem Traum. Dämliches Handy. Ich mochte es gar nicht am Wochenende geweckt zu werden. Murrend kramte ich auf meinem Fußboden nach dem piependen Ding und sah nach, wer so frech war mich zu wecken. Es war eine SMS von Nao. Hi Kouyou, Ich wollte fragen, ob du mir bei den Vorbereitungen für die Party heute Abend helfen könntest. Das wäre sehr nett. Miku, Tsukasa und Reita haben auch zugesagt zu helfen. Wäre dir echt dankbar. Gruß Nao. Mann! Nicht mal am Wochenende durfte man ausschlafen. Resigniert tippte ich ein „Ja“ und machte mich dann auf den Weg ins Bad. Im Bad duschte ich mich erst mal, dann trocknete ich mich ab, zog mir meine weiße, gute Hose so wie mein schwarzes Lieblingshemd an - wenn es um den Bruder des Chefs geht, muss ich mich bestimmt noch etwas mehr rausputzen als sonst - und föhnte mir die Haare. Sollte ich meine Haare leicht stylen, sie in einen Zopf binden oder einfach offenlassen? Ich entschied mich dafür, das meine Schwester entscheiden zu lassen. Also nahm ich erst mal den Kajal zur Hand und versuche mich ein klein wenig auffälliger als sonst zu schminken. Nach einer halben Stunde war ich immer noch nicht zufrieden, pinselte immer noch in meinem Gesicht rum und bekam einfach nichts hin, weil meine Gedanken an meinem weichen Bett hingen und ich nur daran dachte, wieder hineinzufallen. Normalerweise takle ich mich ja auch nicht so auf, aber wenn der Bruder des Chefs seinen Geburtstag in unserem Club feiert… Ich ging zu Hizaki ins Zimmer und bat sie mir zu helfen. „Willst wohl heute jemandem besonders gefallen und ihm imponieren, was?“, grinst sie. Warum muss sie denn gleich denken, dass ich mich an jemanden ran machen will? Ich kenne den Bruder meines Chefs ja nicht mal. Klar diesmal stimmt es indirekt, aber ich will Nao’s Bruder ja nicht gefallen, ich will mich nur von meiner besten Seite zeigen. Ich schnaubte verächtlich bevor ich antworte. „Nein, will ich nicht. Der Bruder meines Chefs hat heute Geburtstag und Nao will seinen Geburtstag bei uns im Club feiern. Und wenn der Bruder vom Chef bei uns seinen Geburtstag feiert, sollte man schon einen guten Eindruck hinterlassen. Und da muss ich mich auch bisschen besser rausputzen als sonst.“ „Aja! Wie du meinst. Dann legen wir mal los!“ Schließlich war ich fertig geschminkt und machte mich auf den Weg zum Club, den ich ’ne halbe Stunde später erreichte. Nao begrüßte mich und wies mir an, mich zu setzen. Ich pflanzte mich zwischen Miku und Reita. „So, da wir ja nun alle versammelt sind, kann ich ja anfangen.“, freudig klatschte er in die Hände, bekam nun unsere volle Aufmerksamkeit, und begann dann mit seiner Rede: „Also, mein Bruder ist heute 17 geworden. Und ich finde, das muss gefeiert werden! Aber ich muss sagen, Kai ist recht schüchtern und auf diesem Gebiet auch noch neu. Er war noch nie in einem Host-Club, geschweige denn von so vielen schwulen Männern umringt. Also fallt nicht gleich mit der Tür ins Haus, wenn er und seine Freunde herkommen.“ Verstand ich dass richtig? So wie das klang, war sein Bruder ein Hete. Was sollte denn ein Hete bitte bei uns im Club? „Nao-kun, wenn ich da jetzt richtig liege, ist den Bruder nicht so wie wir ebenfalls schwul, hab ich Recht? Wieso lädst du ihn dann bitte in einen Schwulen-Host-Club ein?“ Ich fand, das ist eine berechtigte Frage. Am Ende war das noch so einer, der absolut gegen Homosexualität ist und uns runter macht. Andererseits, durch seinen Bruder müsste er gelernt haben, damit umzugehen. Aber trotzdem, gewisse Zweifel wird man ja wohl haben dürfen. „Gute Frage, Kouyou. Und völlig berechtigt. Ja, Kai ist hetero, obwohl ich mir da nicht so sicher bin. Auch uns Männern scheint er nicht abgeneigt zu sein. Deshalb möchte ich ihn hiermit überraschen. Er soll mehr Selbstvertrauen gewinnen und offener auch Männern gegenüber werden. Vielleicht vergisst er dadurch ja auch endlich dieses Mädchen, dem er hinterher trauert.“ War das sein ernst? Versuchte er ernsthaft, seinen Bruder umzupolen? „Aber Nao. Wenn er doch auf Frauen steht… Ist dass hier dann nicht Zeitverschwendung?“, meldete sich jetzt auch Miku zu Wort. Nao grinste. „Stimmt. Aber wie auch immer. Ich will, dass er heute Spaß hat und nicht weiter einem Mädchen, welches er eh nicht wieder findet, hinterher trauert.“ Der versuchte tatsächlich, seinen Bruder umzupolen. Das war ja schon fast amüsant. „Aber trotzdem! Nao-Kun, du kannst doch nicht erwarten, dass er bloß, weil du schwul bist auch mal so mir nichts dir nichts Homo wird.“, meldete sich Tsukasa zu Wort. Nao seufzte. „Er soll sich ja auch nicht gleich in einen von euch verlieben. Obwohl ich mir das wünschen würde. Ihr seid alle anständige Kerle, von denen ich mir jeden als Schwager vorstellen könnte.“ Nao war doch echt verrückt! „Aber so weit muss es noch gar nicht kommen. Ich will nur, dass er aus sich raus kommt und mehr Selbstvertrauen gewinnt. Er soll neue Leute kennen lernen und einfach nur Spaß haben. Der Rest kommt dann ganz von allein.“ Diese Worte duldeten keine Widerworte. „So, da wir das geklärt haben, lasst uns nun anfangen: Kouyou, du kümmerst dich ums Essen, Reita du überlegst dir etwas für die Deko und Miku du machst dir Gedanken über das Programm, damit es nicht zu langweilig wird. Tsukasa du kommst mit mir und Shou-chan einkaufen.“ Shou sah Nao strafend an, er hasste es, so genannt zu werden. „Wenn euch noch etwas einfällt, schreibt uns.“ Mit der einen Hand griff Nao nach Shou und mit der anderen nach Tsukasa. Dann waren sie weg. Manchmal hat unser Chef auch nicht mehr alle Tassen im Schrank. Wir standen nun zu dritt ziemlich planlos da und wussten nicht, was wir machen sollten. „Hat von euch einer ’ne Idee?“, fragte Reita an mich und Miku gewandt. „Mir fällt nichts ein. Warum muss ich auch ausgerechnet für die Deko verantwortlich sein?“, motzte er. „Was soll ich denn sagen? Erwartet Nao jetzt, dass ich ‘nen Kuchen backe? Ich hab weder Ahnung, was sein Bruder gerne mag, noch ob er gegen irgendwas allergisch ist.“ Miku grinste fies und rieb sich die Hände. „Ja, ich habe eine Idee. Wartet hier, ich bin in einer halben Stunde wieder da.“ Mit diesen Worten lief er zur Eingangstür. „Warte, wo willst du hin?“, fragte ich entrüstet. „Du kannst uns jetzt nicht alleine hier stehen lassen.“ „Euch wird schon noch was einfallen Jungs. Ich jedenfalls hab mir schon was überlegt.“ Was hatte der vor? „So bin dann mal weg.“ Freudestrahlend verließ Miku den Club und ließ Reita und mich allein zurück. „Und jetzt?“, fragte ich Reita leicht unsicher. „Ich trinke jetzt erst mal ein Bier, willst du auch eins?“ „Nein danke!“ Wäre ja noch schöner. Am frühen Nachmittag mich schon zu betrinken. Obwohl ich nicht üble Lust dazu hätte. Dann würde ich den Tag heute wenigstens überstehen. Denn zum Feiern hatte ich definitiv keine Lust. Doch leider vertrag ich nicht viel und da brauche ich nicht jetzt schon nachmittags damit anzufangen. Zwar gehört es zu meinem Job, viel Alkohol zu trinken, da man ja die Kunden animieren soll, mehr zu trinken, aber ich trinke meinen immer verdünnt. Wenn der Host eher breit ist als der Kunde ist das ja megapeinlich. Gerade als ich mich zu Reita setzen wollte, der es sich in einer Ecke gemütlich gemacht hatte, standen die 2 Jungs vom Vortag, die im Maid Cafe gesessen hatten, vor der Tür zum Club. Sag mal verfolgen die mich? Ist das jetzt so ein Gewissensding, dass der mich verfolgt, bis ich mich bei ihm entschuldige? Ich stand auf und lief zur Tür. „Was wollt ihr hier? Hier ist heute geschlossene Veranstaltung. Außerdem seht ihr noch viel zu jung aus für so einen Club, also verschwindet!“, meinte ich patzig und schob die beiden wieder zur Tür raus. „Hey, wie redest du bitte mit uns?“, beschwerte sich der dunkelblonde. Eigentlich wollte ich gar nicht so patzig sein, aber dass der Kerl in letzter Zeit überall da sein musste, wo ich auch war, trieb mich doch bisschen zur Weißglut. „Wir sind eingeladen worden, von Nao persönlich und du siehst auch nicht gerade älter aus als wir! Also blas dich nicht so auf! Außerdem ist…“ „Lass gut sein Ruki. Dann bleiben wir halt draußen und warten hier auf Nao.“, warf der Braunhaarige dazwischen. Jetzt wo ich ihn mir so betrachtete, hatte ich das Gefühl, ihn zu kennen. Bloß woher? Mehrere Minuten sahen wir uns gebannt an. Woher kannte ich ihn bloß? „Wollt ihr da draußen Wurzeln schlagen? Kouyou, lass die beiden doch einfach rein!“ Reita stand hinter mir und zog mich beiseite, damit die beiden eintreten konnten. „Geht doch, nimm dir ein Beispiel an deinem Freund, der ist jedenfalls freundlicher als du.“, entgegnete der Dunkelblonde. Erst wurde ich bei dem Wort „Freund“ leicht rot, dann aber wütend. Reita hielt mich auf, bevor ich diesem hochnäsigen Kerl eine kleben konnte.„Den solltest du im Zaum halten!“, grinste dieser – wie hieß er doch gleich? - Ruki Reita an. „Ruki, reiß dich zusammen! Sonst gehen wir wieder.“ „Ist ja gut, ich höre ja schon auf. Aber so kann der nicht mit mir reden! Das lasse ich mir nicht gefallen!“, empörte sich der Kleinere der beiden. Reita flüsterte mir etwas ins Ohr: „Ich nehme den Kleinen und du den anderen. Vielleicht sagen sie uns ja, was sie hier her verschlägt.“ Als ich nickte, ließ Reita mich los. Sofort griff Reita diesen Ruki und zerrte ihn mit zu sich in die Ecke. Er ignorierte den Protest, den der Kleine von sich gab. Nun stand ich etwas verloren mit dem Braunhaarigen am Eingang und wusste nicht was ich machen sollte. Er schien genauso ratlos drein zu blicken. Letztendlich brach er die Stille. „Ja also, wo ist Nao? Er meinte, er will hier heute feiern. Und da dachte ich mir, ich helfe ihm bei den Vorbereitungen.“ Aha, er scheint also ein Freund von Nao zu sein. Erst mal deutete ich ihm an sich zu setzen. „Ja, das ist richtig, aber Nao ist nicht da. Er ist einkaufen.“ „Achso. Kann ich vielleicht trotzdem irgendwie helfen?“ Kurz überlegte ich. Vielleicht konnte er mir wirklich helfen. „Kennst du Nao gut?“ „Ja, so ziemlich, warum?“, antwortete er mit einem Schultern Zucken „Sag ich dir gleich, erst mal brauche ich was zu trinken. Willst du auch was?“ „Ja, eine Cola wäre nett.“ Ich ging und kam mit 2 Gläsern Cola zurück. Ich stellte seine Cola vor ihm ab und nahm dann selber einen großen Schluck von meinem Getränk. Kurz sah ich zu Reita und dem kleinen Giftzwerg. Die beiden unterhielten sich ausgelassen. Reita kann halt keiner widerstehen. Dann wandte ich mich wieder dem Braunhaarigen zu. Er trank gerade gedankenverloren aus seinem Glas. Irgendwo hatte ich diese Augen doch schon einmal gesehen. Warum konnte ich mich nicht dran erinnern? Ich rückte näher und sah ihm direkt in die Augen. „Ist etwas?“, fragte er verunsichert. „Hat dir schon mal jemand gesagt dass du sehr hübsche Augen hast?“ Ich war baff. Da rückte mir dieser Host doch tatsächlich immer näher auf die Pelle und machte mir ein Kompliment zu meinen Augen. Ich fühlte mich geschmeichelt. Ich spürte, wie mir leicht die Schamesröte ins Gesicht stieg und ich schluckte erst mal den Kloß im Hals runter. „A… Arigatou. Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“ Ja, auch er hatte wunderhübsche Augen. Ich rutschte mit leicht klopfendem Herzen immer wieder von ihm weg. „Domo Arigatou.“, entgegnete er mir ebenfalls und rückte wieder näher. Inzwischen lag ich schon halb auf dem Sofa und er stützte sich mit seinen Händen, rechts und links neben meinem Kopf, ab. Aber wenn der mir jetzt noch näher kam, dann… „Kouyou, du gehst ja ganz schön ran.“, grinste der blonde Host, der gerade an unserem Sofa vorbei ging. Diesen Moment nutzte ich aus und schubste den anderen Host, diesen Kouyou, von mir runter. Mein Herz schlug gleich mal im Achteltakt. Ich setzte mich auf und versuchte mich zu beruhigen. „Gomen nasai!“, entschuldigte Kouyou sich. „Schon in Ordnung.“ „Nein, eben nicht. Ich entschuldige mich ja nicht nur für das eben. - Ich weiß echt nicht was in mich gefahren ist. - Nein, ich entschuldige mich auch für gestern.“ „Für gestern?“ Jetzt war ich verwirrt. Ich kannte ihn doch erst seit paar Minuten. „Ja für gestern. Erinnerst du dich? Ich hab dich aus dem Bus geschubst.“ Ach er war das! Schön, dass mein Unglück jetzt sogar ‘nen Namen hatte. „Du bist also dafür verantwortlich, dass ich heute die Klassenarbeit nachschreiben durfte und den Rest des Monats den Putzdienst erledigen darf. Na ganz toll.“ „Tut mir Leid. Ich wollte dir ja sogar noch auf helfen, aber der Bus ist losgefahren, bevor ich was machen konnte.“ Ich schenkte ihm ein verzeihendes Lächeln. „Ist jetzt egal. Du hast dich entschuldigt und das zählt.“ Auch er grinste leicht. Vielleicht konnten wir ja gute Freunde werden. Längere Zeit sahen wir uns an und wussten nicht was wir sagen sollten. Dann aber brach ich das Schweigen. „Du hattest mich vorhin gefragt, ob ich Nao gut kenne. Warum?“ Sofort schien er wieder aus seiner Starre zu erwachen. „Ja, richtig. Wenn du ihn so gut kennst, dann kennst du sicher auch seinen Bruder oder?“ „Klar, ziemlich gut sogar.“ Sein Gesicht hellte sich auf. „Schön, dann weißt du sicher was dieser gerne isst. Ich habe nämlich keine Ahnung was ich zu essen machen soll. Nao hat gesagt, ich soll mich um das Essen kümmern. Aber ich kenne seinen Bruder, für den er diese Party macht, doch gar nicht.“ Aha, mein Bruder macht diese Party also für mich, aber warum? Kann mir mal einer sagen, was heute für ein bescheuerter Tag ist? Weder Kamijo noch Ruki haben es mir gesagt. Ruki meinte nur, wenn ich selbst es nicht weiß, kann er mir auch nicht helfen und hat schelmisch gegrinst. „Und weißt du nun, was er gerne isst?“, fragte Kouyou. „Ja, French Toast.“ „Gott, wie macht man denn das?“ Ich grinste. „Wenn du willst zeige ich es dir.“ Ich ließ mich von Kouyou in die Küche führen. „Ich brauche eine Pfanne, Öl oder Butter, Eier und Toast.“ Und schon legte ich los. Kouyou sah mir aufmerksam zu. „Siehst du? So schwer ist das nicht.“, grinste ich und er sah mich leicht beschämt an. „Ich kann nun mal nur einheimische Küche.“ „Da bist du um Klassen besser als ich. Ich kann nur das hier kochen, mehr bekomme ich nicht hin.“ Jetzt lachte er. „Dann sollte ich dir wohl mal Kochen beibringen. Obwohl dafür ist eigentlich deine Mutter zuständig, oder?“, witzelte er. „Na ja, ja. Sagen wir, ich drücke mich immer davor.“ Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. „Das riecht ja lecker hier. Riecht verdächtig nach French Toast. Kouyou woher… Oh!“ Nao stand gerade in der Tür. Er sah leicht überrascht aus. „Nao-san, ich wusste wirklich nicht was ich machen sollte. Da habe ich ihn gefragt, weil er deinen Bruder ja nun mal besser kennt als ich.“ Nao grinste. „Ja, dass er ihn besser kennt glaube ich dir gerne. Nicht wahr Brüderchen.“ Ich erschrak. Die Person die gerade am Herd stand und sich zu Nao umdrehte war sein kleiner Bruder? „Das ist doch ein Scherz? Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du Nao’s Bruder bist?“ Auch er grinste. „Du hast nicht danach gefragt.“ Warum ist mir das nicht eher aufgefallen? Sie hatten beide dieses markante Grinsen im Gesicht. Sie konnten ja nur Brüder sein. Leicht beleidigt folgte ich Nao aus der Küche, während Kai fertig kochte oder briet, wie auch immer man es bei der Herstellung von French Toast nannte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)