Liebe auf (großen) Umwegen von Akikou_Tsukishima (UruhaxKai, ReitaxRuki, HizakixTeru und viele mehr....) ================================================================================ Prolog: Die erste Begegnung --------------------------- Es war 21 Uhr japanischer Ortszeit. Die Sonne stand kurz davor am Horizont zu verschwinden und Tokyo der Nacht zu überlassen. Wie durch Zauberei entzündeten sich die ersten Straßenlaternen und hüllten die Straßen Tokyos in ein dämmriges Licht. Normalerweise gehört Tokyo zu den Städten die niemals schlafen, dennoch war es in dem Viertel, in dem Kouyou sich gerade befand, doch recht still und menschenleer. *Zum Glück sieht mich so keiner!* Er war gerade auf dem Nachhauseweg von seiner Arbeit und sah sich des Öfteren mal um, ob ihn auch wirklich keiner so in seiner Arbeitskleidung sehen konnte. Das wäre echt zu peinlich. Warum musste er auch ausgerechnet heute seine Wechselsachen vergessen? Nun lief er hier in einem dunkelblauen, fast schwarzen Dienstmädchen-Kleid durch die dunklen Gassen, in der Hoffnung nicht gesehen zu werden. Und genau aus diesem Grund hasste er seinen Job. Warum musste ihm seine Schwester auch ausgerechnet einen Job in einem Maid-Cafe verschaffen, als er fragte, ob sie wüsste, wo und wie er sein karges Taschengeld aufstocken konnte. » „Was ist dein Problem?“ „Was mein Problem ist? Sieh mich an, ich bin kein Mädchen, sondern ein Mann. Die nehmen mich nie!“, protestierte er. „Wenn du wüsstest. Mutter hat dich nicht um sonst immer als ihr kleines Mädchen bezeichnet. Mit deinem Gesicht hättest du ein Mädchen werden sollen.“ Sie setzte eine Pause, um zu sehen, wie er darauf reagieren würde, doch er blieb einfach nur entsetzt vor ihr stehen. Sie grinste: „Und wenn das dein einziges Problem ist, ich kann nachhelfen. Vergiss nicht, dass ich Stylistin und zusätzlich Maskenbildnerin bin.“ „D..du willst… ein Mädchen aus mir machen?“ „Um ehrlich zu sein, bist du schon ein halbes Mädchen! ‘, entgegnete sie. ‚Was? ‘, fragte er geschockt. ‚Das stimmt…‘ Kouyou konnte den Satz nicht fertig aussprechen, denn seine Schwester legte ihm den Finger auf den Mund und brachte ihn zum Schweigen. Sie legte ihm die Hände auf die Schultern, stahl ihm einen Kuss und nickte dann mit dem Kopf zur Seite Richtung ihres Zimmers. ‚Komm ich zeig’s dir.‘ Kouyou’s Augen wurden größer. Seine Schwester verdrehte die Augen leicht genervt, lächelte dann aber. „Nein, also was du wieder denkst, das ist zu niedlich.“ Sie küsste ihn erneut und zog ihn dann mit in ihr Zimmer. „Ich meinte, ich will dir zeigen, wie ich das gemeint habe.“ Sie wies Kouyou an, sich zu setzen und schon begann sie ihn mit allerlei Tipps und Tricks in ein Mädchen zu verwandeln, zumindest vom Gesicht her. „Fertig?“, fragte Kouyou unsicher. „Fertig.“ Sie bugsierte ihn zum großen Spiegel im Flur. „Siehst du, was Mutter und ich meinen? Du hast so viele tolle weibliche Züge an dir und jetzt zieh das noch an.“ Sie drückte ihm ein Bündel Klamotten in die Hand. „Nein, das werde ich nicht anziehen, ich weigere mich!“, protestierte er. ‚Und wieso nicht?‘ Allein die Vorstellung, andere Kerle würden, wenn er in diesem Aufzug rumlaufen würde, über ihn her fallen, machte ihm Angst und ihm wurde schlecht. Denn er musste zugeben, wenn er jetzt noch wallenden Busen hätte, könnte man ihn wirklich für weiblich halten. Und er fand sich sogar recht hübsch. Aber den Gedanken verscheuchte er gleich wieder. Es war grotesk! ‚Weil ich nicht will, dass mir Männer hinterher gucken und was weiß ich nicht für kranke Fantasien entwickeln, was ich ihnen außer Getränke und Speisen noch alles besorgen könnte. Und am meisten gruselt es mich davor, >Guten Tag, mein Herr, willkommen Zuhause! <, >Jawohl mein Herr, was darf es denn sein? < oder >Auf Wiedersehen mein Herr, beehren Sie uns bald wieder! < sagen zu müssen. Denn wieder sehen und wieder bedienen will ich die nicht.“ Seine Schwester stellte sich hinter ihn und umarmte ihn. „Wovor hast du Angst? Ich dachte du bist schwul. Dir sollte es doch gefallen, wenn dir die Kerle in Scharren hinterher sehen.“ Sein Atem stockte, woher wusste sie das? „Wenn du wissen willst, woher ich das weiß, dann rate mal, wer dafür gesorgt hat, dass du ins Krankenhaus kamst, als Vater dich vor Wut fast tot geprügelt hat, bloß, weil er es raus gefunden hat. Ich hab alles mitbekommen.“ Er wurde leicht rot. ‚A… arigatou, Hizaki! ‘, stammelte er. „Keine Ursache! Ich wusste es schon lange, hab aber geschwiegen, weil ich dir keine Schwierigkeiten machen wollte. Ich weiß, wie Vater bei so was reagiert, er findet nichts schlimmer und ekliger als das. Das durfte ich auch selbst am eigenen Leib erfahren. Darum wollte ich dich davor bewahren, damit du nicht genauso leiden musst wie ich.“ Sie legte traurig ihre Stirn an seine Schulter und seufzte. Doch kurz darauf hob Hizaki den Kopf und lächelte schon wieder. „Und? Wirst du es nun anziehen? Bitte!“ Sie sah ihn flehend im Spiegel an. Dabei strich sie ihm über die Schultern bis zu den Unterarmen und knabberte an seinem Ohr. Kouyou war so überrumpelt, dass er erst nicht wusste was er sagen sollte. Ihm ging gerade zu viel durch den Kopf. Eigentlich wollte er fragen, wie seine Schwester das meinte, aber er wusste, dass Hizaki sich darüber ausschweigen würde. Erst sah er seine Schwester einfach nur im Spiegel an und fand schließlich doch die Sprache wieder und antwortete: ‚Muss das… denn wirklich sein? ‘ ‚Bitte, dann tu es bitte wenigstens für mich! ‘, hauchte sie ihm ins Ohr und legt ihre Arme um seinen Oberkörper. Sie strich ihm schließlich an den Seiten lang und fuhr schließlich mit den Händen unter sein Hemd. Eine Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus. Was sollte das? „Ähm Hizaki, würdest du das bitte unterlassen? Ich… ähm kann mich alleine umziehen!“, entgegnete er und schob ihre Hände weg, die dabei waren, sein Hemd aufzuknöpfen. „Na dann!“ Sie drückte ihm erneut die Sachen in die Hand und er verschwand im Bad. Mit hochrotem Kopf stand er da. Was war das gerade? Er verstand es nicht, wieso sie ihn so aus dem Konzept bringen konnte. Er hatte kurz davor gestanden, die Berührungen seiner Schwester zu genießen. Das war aber unmöglich. Sie war weiblich und ihm als überzeugtem Homo war das mehr als rätselhaft, wie sie es schaffte, ihn dennoch leicht zu erregen. Das war doch früher nicht so. Na ja nun zog er sich doch die Uniform an, um ihr wenigstens diesen kleinen Gefallen zu tun. Den Blick in den Spiegel mied er. Er wollte es nicht wissen, wie er aussah. Kaum trat er aus dem Bad schrie Hizaki bereits ganz verzückt: „Bist du süß!“ Sie zückte ihr Handy und schoss ein Foto von ihm. „So, dann haben wir jetzt auch schon das Bewerbungsfoto.“, meinte sie und tippte schnell eine MMS, die sie sogleich abschickte. „Okay. Bewerbung verschickt.“ „Was? Nein! Wem hast du das geschickt?“ Panisch versuchte Kouyou ihr das Handy aus der Hand zu reißen. „Keine Sorge, ich habe es nur an Kaya geschickt. Sie ist die Leiterin des Maid-Cafes in dem ich dich vorgeschlagen habe.“ Sie hielt Kouyou’s Arme fest und drückte ihn an die Wand. Er fragte sich, ob sie schon immer so stark gewesen war. „Wovor hast du denn Angst, mein kleiner Kouyou?“ * Vielleicht vor dir?*, dachte er. War seine Schwester schon immer so drauf gewesen? Hatte ein Alien seine richtige Schwester verschleppt und ihm diesen Astralzwilling zurückgelassen? Er rang nach Worten, es verschlug ihm die Sprache, seiner Schwester so ausgeliefert zu sein. „Ich will nicht von Kerlen angegafft werden. Das ist so peinlich. Und wenn die irgendwas merken, dann… Oder noch schlimmer, Leute dort sind, die mich als Junge kennen…“ Hizaki’s Augen blitzten. Der Anblick ihres kleinen Bruders ließ sie schelmisch grinsen. „Du bist so, süß weißt du das?“ Sie strich ihm mit dem Finger über die Wange. Dann zerrte sie ihn erneut zum Spiegel. „Sieh dich an! Du siehst weiblicher aus als jede Frau, die ich je gesehen habe. Niemand wird etwas merken. Selbst ich würde darauf reinfallen, wenn ich es nicht besser wüsste.“ Die letzen Worte sprach sie mit einem Hauch Enttäuschung. „Wäre ich ein Kerl, und du nicht mein Bruder, würde ich dich sofort vernaschen wollen.“ Schock! War das jetzt ihr Ernst gewesen? Erneut legte sie die Arme von hinten um ihn und drückte ihn fest an sich. Ihr Kopf ruhte auf seinen Schultern. „Aber du kannst unbesorgt sein, Kaya passt auf ihre Mädels auf, dass keiner ihnen zu nahe kommt, du brauchst also keine Angst haben. Und die meisten Kerle wissen auch, dass sie nur gucken dürfen, aber nicht anfassen. Das ist verboten!“ Trotzdem behagte ihm die ganze Sache immer noch nicht. Die Blöße wollte er sich nicht geben, nur in einem knappen Kleid bekleidet Kerle zu bedienen und ihnen jeden Wunsch von den Augen ablesen zu müssen. Das würde er nur für eine Person machen, und zwar für die, der er ohne Bedenken vertrauen und sein Herz in die Hände legen konnte, die Person, die ihn mit allen Macken und Fehlern akzeptieren und lieben würde. Doch die hatte er noch nicht gefunden. „Ich…“ Ja er wusste immer noch nicht, was er sagen sollte, denn Hizaki ließ ihn gerade keinen klaren Gedanken fassen. Sie raubte ihm gerade leicht den Verstand, weil sie begonnen hatte, ihn am Hals zu küssen und ihre Finger auf seinem Oberkörper auf Tuchfühlung gingen. War die denn Wahnsinnig? Wenn ihr Vater sie so sehen würde… Dazu begann sich in seiner Körpermitte etwas zu regen. Das durfte doch nicht wahr sein?! Sie war eine Frau verdammt, warum schlug dann sein Peilsender an? Er verstand es nicht. „Würdest du es denn nicht mal dann machen, wenn du wüsstest, dass du die Liebe deines Lebens dort finden könntest!“, hauchte sie verführerisch an sein Ohr. „Ich will doch nur, dass du glücklich wirst.“ Ja selbst dann nicht wenn es… Moment! Dann vielleicht… Nein, unmöglich. Ein Schwuler würde niemals in ein Maid-Cafe gehen, schließlich hat der ja kein Interesse an Frauen und würde sich nur langweilen, denn Kerle sind für sie doch viel interessanter, genau. Und selbst wenn er sich verlieben sollte, es würde auf Einseitigkeit beruhen. Kouyou merkte, wie sich erneut eine Gänsehaut auf seinem Körper ausbreitete. Hizaki ging zu weit, doch er war zu kraftlos um sich zu wehren, zumal er begann es zu genießen. Sie war echt wahnsinnig, sie machte ihn wahnsinnig. Plötzlich drehte sie ihn ruckartig um und drückte ihn gegen den Spiegel. In ihren Augen sah er das pure Verlangen. Was war in seine Schwester gefahren? Das war doch nicht normal. Sie küsste ihn verlangend und Kouyou wären beinahe die Beine weggeknickt, so überwältigt war er. Er glaubte den Verstand zu verlieren. „Und?“, fragte sie. Was und? Kouyou hatte keine Ahnung mehr worum es ging, sein Hirn war auf Wanderschaft. „Tust du es nun?“, fragte sie erneut und sah ihm in die Augen. Er wusste nicht was sie von ihm wollte. Er stotterte ein leises „H… hai!“, mehr bekam er nicht raus, weil er merkte, dass Hizaki sich noch näher an ihn drückte und bei ihm unten langsam etwas in Wallungen kam. Hizaki grinste, leckte sich lasziv über die Lippen, stahl ihm einen letzten Kuss und meinte dann: „Schön, dann ist ja alles bestens.“ Sie ließ von ihm ab. Noch leicht benebelt begann Kouyou seine Gedanken zu sammeln. Er war wie vor den Kopf geschlagen, hatte einen kurzen Blackout. Was war gerade passiert? Etwas an seinem Körper fühlte sich komisch an. Besonders in der Körpermitte. Er sah nach unten und sofort fiel ihm der Kleine Kou ins Auge. Er wurde rot. Warum vor seiner Schwester oder besser warum durch seine Schwester? Ihr Grinsen wurde breiter, als sie zu Kouyou’s Mitte sah. „Ich dachte du bist schwul?“ Kouyou wurde gleich noch 2 Spuren dunkler im Gesicht. „Aber auch dabei kann ich dir helfen…“ Bloß nicht! Er wollte sich seine Ehre als Schwuler bewahren. Hizaki hatte sich schon runter gekniet, doch in dem Moment ertönte die raue Stimme des Vaters im unteren Hausflur. Kouyou war seinem Vater einmal in seinem Leben dankbar, dass dieser Nachhause gekommen war. Sofort stand Hizaki wieder auf und schob Kouyou ins Bad. Da klingelte ihr Handy. Sie hatte eine SMS von ihrer Freundin erhalten. „Super, du hast den Job. Du sollst Montagnachmittag dort sein.“ „Was?“, war das Erste was er, erneut geschockt, raus bekam. „Freu dich doch!“ Er sollte sich freuen? Wenn er schon so eine Wirkung auf seine Schwester hatte, denn langsam kamen die Erinnerungen zurück, was sollte er dann erst für eine Wirkung auf echte Kerle haben. Das behagte ihm gar nicht. „Probier’s doch erst mal aus!“, pflichtete sie ihm bei. „Vertrau mir, keiner wird dich erkennen, dafür Sorge ich. Ich kann sogar einen jungen Mann wie eine alte Frau aussehen lassen und umgekehrt. Also!?“ Er überlegte immer noch. „Mensch Kouyou, entweder du nimmst den Job oder du hast Pech!“, meinte sie nun leicht säuerlich. „Ist ja okay, ich mach’s.“ Sie reichte Kouyou ein Handtuch und war im Begriff zu gehen, weil der Vater schon nach ihr gerufen hatte. „Also Montagnachmittag 16 Uhr im ’’Cafe au Lait“. Die Adresse schreibe ich dir noch auf. Erst mal gehe ich runter zu Vater, bevor der noch wütend wird. Du duschst dich am besten erst mal kalt ab. Das hilft gegen dein kleines Problemchen da unten.“ Wieder grinste sie und leckte sich lasziv über die Lippen. „Also wünsche ich dir dann mal gutes Gelingen, Uruha.“, sie kniff ihm in die Wange und ging zur Tür. „Uruha?“ „Ja ich habe dich dort als meine kleine Schwester Uruha ausgegeben. Oder sollte ich dich etwa als Kouyou anmelden? Das hab ich extra gemacht damit dich keiner damit in Verbindung setzt.“ „Ja, aber wenn sie deine Freundin ist, weiß sie doch, dass du keine kleine Schwester hast.“ „Jetzt hab ich eine! ‘, neckte sie. „Aber nun wirklich: Kaya weiß dass ein jüngeres Geschwisterkind in meiner Familie vorhanden ist, aber ich hab ihr nie gesagt ob es sich um Männchen oder Weibchen handelt, also sei unbesorgt. Niemand weiß davon, es ist unser beider Geheimnis.“ Sie war noch mal zu ihm getreten um ihn aufmunternd zu umarmen. „Und nun ab unter die Dusche, bevor dein Freund Gefallen an dieser Position findet. So was sollte dir während des Jobs allerdings nicht passieren, sonst verrätst du dich am Ende noch selbst. Und das wollen wir ja nicht, oder? Also reiß dich zusammen, egal wie geil der Typ auch sein mag, der von dir bedient werden möchte.“, kicherte sie und ließ ihn schließlich leicht beschämt im Bad zurück. Wie hatte sie es nur geschafft ihn so aus der Fassung zu bringen. Sie war doch weiblich!!! Geschlagen nahm er sein Schicksal hin und stellte sich unter die Dusche.« Ja so war das letztes Jahr gewesen. Am Anfang hatte er immer noch Bedenken gehabt, ob er nicht doch erkannt würde und hielt sich im Hintergrund. Doch mit der Zeit gewöhnte er sich daran und fand es sogar gar nicht mehr so schlimm. Es waren echt anständige Kerle, die dort in das Cafe kamen, mit seinen Kolleginnen verstand er sich auch gut und der Lohn war auch nicht ohne. Auch waren da kaum Leute, die er persönlich kannte oder die ihn persönlich kannten. Bis auf seine Schwester, die gerne mal so zwischendurch auftauchte und ihn gerne mal wuschig machte - wieso hatte sie bloß plötzlich so eine Wirkung auf ihn? - nahm er keine bekannten Gesichter wahr. War auch besser so. Nicht auszudenken, wenn jemand aus seiner Schule ihn so sehen würde. Er schüttelte den Kopf und wollte diesen Gedanken loswerden. Er lief weiter und summte sich selbst beruhigend: „Zum Glück sieht mich so keiner von meiner Schule!“, vor sich hin, es war schon fast ein Singsang, aber helfen tat es auch nicht. „So, von welcher Schule bist du denn?“. Er vernahm die Stimme eines Jungen hinter sich. Und er kannte die Stimme ganz genau. *Das darf nicht wahr sein!?* Er schloss die Augen und hoffte, dass er sich täuschte, dass die Stimme bloß so ähnlich klang. Er drehte sich um und erstarrte. Er war es wirklich. Hideto, auch als Hyde oder Haido-kun bekannt, der Schulsprecher seiner Schule. Noch dazu der Traum seiner schlaflosen Nächte und Objekt seiner Begierde. Hyde war zwar etwas klein und man sah es ihm nicht an, aber der Kerl war älter als man ihn einschätzte. Er hatte wahre Führungsqualitäten, nicht umsonst war er der einstimmig gewählte Schulsprecher, und würde irgendwann die Firma seines Vaters übernehmen. Er war für Kouyou einfach perfekt, denn er sah klasse aus und hatte die besten Noten an der gesamten Schule. Doch leider war er für Kouyou unerreichbar, denn Dank eines Verräters, weiß nun jeder an der Schule, dass er schwul ist und Hyde findet nichts schlimmer und ekliger als Homosexualität. Wenn Kouyou ihm also seine Gefühle offenbaren würde, würde Hyde ihn wahrscheinlich höchstpersönlich von der Schule verbannen. Da beobachtete er ihn doch lieber aus der Ferne und himmelte ihn an, oder aus der Nähe so wie jetzt. Aber warum stand, oder besser schwankte, er jetzt direkt hinter ihm. Sonst registrierte er ihn doch auch nicht. „Man sagt, dass keiner dich kriegen kann.“ Kouyou verstand nicht. „Aber ich würde dich schon recht gerne haben wollen.“ Wovon redete er? Kouyou glaubte sich verhört zu haben. Hyde schwankte auf ihn zu. Leicht betrunken wer der also auch noch! „Ich hab selten so ein süßes Mädchen wie dich gesehen.“ Mädchen? Er war doch ein Junge. Ach nein, jetzt gerade war er ja Uruha und weiblich. *Mist, warum muss der mir ausgerechnet jetzt über den Weg laufen?* „Wer sagt, dass man mich nicht haben kann?“, fragte Uruha zaghaft. „Viele meiner Kumpels haben mir von dir erzählt. Ich weiß auch, dass irgendwie jeder dich haben will, aber dich nicht haben kann. Aber ich hoffe doch, du machst bei mir eine Ausnahme?!“ *Haido-kun, wie gerne würde ich bei dir eine Ausnahme machen. Aber jetzt in dieser Situation, geht das nicht.* Nun stand Hyde ihm ganz nahe und Uruha wäre am liebsten in seinen Augen versunken und nie wieder aufgetaucht. Er wurde leicht rot. Das hatte er sich nur erträumen können, seinem Schwarm so nahe zu sein. Noch dazu, dass sein Schwarm von selbst auf ihn zukam. Ihre Nasenspitzen berührten sich bereits. *Gleich küsst der mich wirklich!* Uruha schloss die Augen, doch dann fiel ihm wieder ein, dass er das nicht tun konnte. Er würde Haido und sich selbst betrügen. Also drückte er Haido weg und rannte davon. Er rannte mehrere Gassen und Straßen entlang, einfach nur weg von ihm. Dabei liefen ihm Tränen die Wangen hinunter. Wieso, wieso war er ausgerechnet in ihn verliebt? Und jetzt zeigte der Kerl Interesse an ihm, aber das, was dieser an ihm mochte war nur eine Illusion. Er rannte weiter ohne darauf zu achten, wo er überhaupt hinrannte. So rannte er direkt in eine Person hinein und sie stürzten beide zu Boden. Uruha schloss die Augen und wartete auf den Schmerz. Doch dieser blieb aus. Er öffnete zaghaft die Augen und merkte, dass er auf dem Oberkörper der Person lag, in die er hinein gerannt war. Das fühlte sich gut an und am liebsten wäre er liegen geblieben, bis eine Frau rief: „Über euch herfallen und es treiben könnt ihr zu Hause, aber doch nicht mitten auf dem Fußweg. Diese Jugend von heute! Hat es doch immer eiliger!“ Uruha war mit dem Kopf hoch geschreckt und sah der Frau nach, die an ihnen vorbeigegangen war. Der Junge, auf dem er lag, hob den Kopf um den Ballast, der auf ihm lag, in Augenschein zu nehmen. Ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Moment. Uruha begutachtete das Gesicht des Jungen. Dieser grinste ihn leicht an, während er sich am Hinterkopf kratzte. Dabei kam ein zischender Laut zwischen seinen Lippen hervor. Sofort war Uruha klar, dass er sich verletzt haben musste, schließlich war er mit dem Kopf auf den Fußweg geknallt. „G… gomen nasai. Tut es sehr weh?“, fragte er zaghaft. „Geht schon, wird vielleicht nur eine Beule. Aber könntest du bitte von mir runter gehen?“, bat er leicht lächelnd. Uruha wurde rot und sprang regelrecht von ihm runter. Er stand auf, klopfte sich den Dreck von seiner Arbeitsuniform und half dann dem Jungen hoch, welcher die helfende Hand gerne annahm. Nun stand er vor dem Jungen und konnte ihn nicht wirklich ansehen. Es war ihm zu peinlich. Auch dieser sah erst etwas verlegen drein. Doch er versuchte die Stille zu brechen: „Warum bist du denn so kopflos durch die Gegend gerannt? Es hätte dich viel schlimmer erwischen können, als nur mit mir zusammen zu rempeln.“, sagte er freundlich und versuchte erneut einen Blick in Uruha’s Gesicht zu erhaschen. Um nicht unhöflich zu sein, sah Uruha dann auch in das Gesicht seines Gegenübers. Der Junge strahlte, als wäre er selbst die Sonne. Das ließ Uruha auch leicht lächeln, aber antworten konnte er nicht. Er war von dem Jungen vor sich begeistert. Er war etwas kleiner als er selbst, hatte dunkelbraune lange Haare, die er in einem Zopf zusammen gebunden hatte. Den mittellangen Pony strich er sich gerade aus den Augen. Nun konnte Uruha in den Augen des Jungen wortwörtlich versinken. Er fand sie einfach schön, noch schöner als die von Haido-kun. Apropos Haido-kun, den schien er losgeworden zu sein. Erleichtert atmete er aus. „Du bist aber nicht gerade sehr gesprächig, oder?“, fragte der Junge. „Gomen, ja ich bin immer noch aus der Puste. Ich bin so schnell gerannt…“ „Weshalb denn? Es sah aus als wäre der Teufel hinter dir her.“ Da konnte er sogar Recht haben. Haido sollte ja auch wirklich ein Teufel sein, angeblich zumindest. Also im Bett, so hatte er es von verschiedenen Mädchen gehört. Und Uruha hätte auch sofort ja gesagt, aber in Anbetracht der Tatsache dass… „Hey, Fräulein, hörst du mir zu?“ Der Junge fuchtelte mit der Hand vor seinem Gesicht rum. Dass Uruha ihn die ganze Zeit so verträumt ansah, ließ ihn schon glauben, Uruha wäre so weggetreten, weil er sich vielleicht beim Sturz auch den Kopf gestoßen hatte, aber das war unmöglich. Uruha kam langsam aus seinen Gedanken zurück, bevor er sich noch sonst was vorstellte. „Es tut mir Leid. Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte Uruha um sich nichts anmerken zu lassen. „Ja geht schon. Und selbst?“ „Gut, bin ja weich gelandet.“ Jedes Wort wurde leiser und er sah wieder verlegen weg. Der Junge grinste wieder aufmunternd. „Das braucht dir nicht peinlich sein. Aber wo bleiben meine Manieren?“, schalte er sich selbst. Er reichte Uruha die Hand. „Freut mich, dich auf diese ungewöhnliche Art und Weise kennen zu lernen. Ich bin…“ Er konnte den Satz nicht zu Ende bringen, denn Uruha zog seine Hand ruckartig weg, als er die Stimme Hydes vernahm. „Da bist du ja, meine Süße!“ Panik überkam Uruha und er rannte erneut weg. Die Junge, der übrigens Yutaka hieß, sah ihm ungläubig hinterher. Und so schnell wie Uruha um die Ecke verschwunden war und Hyde ihn aus dem Weg schubste, konnte er gar nicht gucken. „Steh mir nicht im Weg rum und noch etwas, nimm die Finger von meinem Mädchen, sie ist meine!“ Yutaka schüttelte den Kopf. Was war das denn für ein Macho? Und auch wenn es ihn nichts anging und er dem Typen ungern wieder begegnen wollte, musste er sicher gehen, dass dem Mädchen nichts passiert, denn bevor sie weggerannt war, hatte er die pure Panik in ihren Augen gesehen. Nun saß Uruha in der Falle. Er war regelrecht in eine Sackgasse gerannt. Er war von Hydes Schergen umzingelt. Die trieben ihn immer weiter in die Enge. Es gab kein Entkommen. Und nun näherte sich ihm auch noch Hyde. Es wunderte Uruha, dass dieser im betrunkenen Zustand überhaupt noch so gut auf den Beinen war und gleichzeitig war er erstaunt, was der vertrug. Jetzt konnte er ihm wieder direkt in die Augen sehen. Hyde drückte ihn an die Wand. „Weißt du, dass ich es überhaupt nicht mag, wenn ich etwas nicht bekommen kann? Bis jetzt hab ich noch alles bekommen, was ich wollte und auch du wirst bald mir gehören. Kein Mädchen kann mir lange widerstehen.“ *Bloß das ich kein Mädchen bin, leider!*, dachte Uruha sich. Dass Haido-kun ihn auf so kurze Distanz nicht erkannte, war ihm sowieso ein Rätsel. Aber vielleicht war er schon so betrunken, dass er den Unterschied nicht merkte. Wie sollte er da bloß wieder raus kommen? Andererseits wollte er es gar nicht. Von seinem Schwarm so etwas zu hören, ließ sein Herz höher schlagen. Ihm stieg die Schamesröte ins Gesicht, als Haido-kun sein Kinn anhob und ihn leidenschaftlich küsste. Seine Augen schlossen sich schon von allein, ohne dass er es verhindern konnte und sofort begann es überall auf seinem Körper zu kribbeln. Der Typ war der Wahnsinn! Am liebsten hätte er sich einfach fallen lassen und genossen. Doch leider ging es nicht. Ein letztes Fünkchen Vernunft meldete sich zurück als er spürte dass bei ihm etwas Bestimmtes leicht anschwoll. *Bloß das jetzt nicht auch noch!* Er erwiderte den Kuss nicht weiter und Hyde ließ von ihm ab. „Was ist, gib doch zu dass du es auch willst!“, empörte Hyde sich und stand schon kurz davor, Uruha mit dem nächsten Kuss rum zu bekommen. *Wenn jetzt kein Wunder geschieht, bin ich wirklich gleich Wachs in seinen Händen und er könnte mit mir machen was er wöllte.* Doch so weit kam es nicht, denn jemand packte ihn am Kragen und zog ihn von Uruha weg. „Lass die Finger von ihr, sie will das nicht!“ Uruha ging auf die Knie, seine Beine waren wie Pudding. Er öffnete die Augen, um zu sehen, wer ihn erlöst hatte. Es war der Junge von vorhin. Uruha atmete auf, dass war ziemlich knapp, denn sein kleiner Freund wollte so schnell nicht mehr schlafen gehen und noch ein bisschen und alles wäre aufgeflogen. „Was willst du hier?“, fragte Hyde halb verärgert halb verwundert und irritiert. „Sieh sie dir an, sie zittert vor Angst.“ *Ich zittere nicht vor Angst sondern vor Erregung, aber das ist ja egal.* Uruha begann seine Gedanken zu ordnen. Hyde hatte ihn geküsst, 2-mal, das war für ihn das Schönste überhaupt. Doch er musste diesen Gedanken verdrängen. Es war so einfach nicht richtig. Es basierte alles auf einem großen Missverständnis. Genauso wie die Prügelei die sich gerade vor seinen Augen abspielte. Viel hatte er nicht mitbekommen, bloß dass Chachamaru, Hydes rechte Hand, die Prügelei angefangen hatte. Und nun kloppten die sich alle wegen ihm. Wegen ihm, Kouyou. Wäre die Sache nicht so verdammt ernst, fände er es amüsant. Gerade ging der fremde Junge in die Knie und blieb, sich vor Schmerz windend, am Boden liegen. „Das hast du davon, wenn du dich mit Hyde anlegst.“, brüllte Chachamaru. Uruha musste dem ein Ende setzen, sonst würde der Junge, ein Unschuldiger, der ihm nur helfen wollte, wegen ihm noch furchtbarere Qualen ausstehen müssen, wenn er das nicht schon tat. Denn Chachamaru war die Grausamkeit in Person. „Mir reicht es jetzt, hört auf damit!“ Er schubste die Schergen, die sich um den Jungen versammelt hatten und ihn gehässig ansahen, weg und versuchte ihm hoch zu helfen. Der Junge verzog sein Gesicht und Uruha empfand es für sinnvoller, ihn erst mal noch liegen zu lassen. In Uruha kochte die Wut. So hatte er Hyde nicht eingeschätzt. In der Schule gab er sich ganz anders. Hier das musste der wahre Hyde sein, Hyde, der Teufel, genauso wie ihn die Schüler an seiner Schule beschrieben. Und er und Chachamaru zusammen waren die Hölle. Ihm kamen die Tränen, weil er so enttäuscht war. „Seht euch an, was ihr getan habt! Er hat euch nichts getan. Er wollte mir nur helfen. Das hat er nicht verdient.“ Hyde zog sich gerade seine Klamotten wieder zu recht und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. „Er hätte sich nicht einmischen dürfen. Ich hasse es, wenn sich jemand in meine Angelegenheiten einmischt. Und noch schlimmer finde ich es, wenn mir jemand mein Mädchen wegschnappen will.“ Erst sah er abwertend zu dem Jungen am Boden und dann bei den letzten Worten sah er bestimmt in Uruha’s Augen. Uruha konnte nicht anders als ihm eine Ohrfeige zu geben. „Wer sagt, dass ich deine bin? Werde ich auch mal gefragt? Ich gehöre niemanden, und nun verschwindet oder ich rufe die Polizei.“ Er zückte sein Handy und wählte die Notruftaste. „Das wagst du nicht!“, grinste Chachamaru, aber er sah ihn eher verärgert an. „Und wenn doch…?“ Hyde hatte sich wieder von dem Schlag erholt und rieb sich seine Wange. „Leute wir verschwinden.“ „Aber Hyde…“, protestierte Chachamaru. „Ich sagte: WIR GEHEN!“, wiederholte er mit Nachdruck und sah Chachamaru ernst an. „Auf Stress mit der Polizei kann und will ich verzichten.“ Als sie weg waren brach Uruha weinend zusammen. Wieso hatte er sich in seinem Schwarm nur so geirrt? *Haido-kun du bist so ein Arsch, und dennoch liebe ich dich. Mehr denn je, seit du mich geküsst hast.* Ein Stöhnen hinter ihm holte ihn wieder zurück. Sofort ging er wieder zu dem Jungen und bettete dessen Kopf in seinem Schoß. Sein Gesicht war leicht blutüberströmt wegen seiner Wunde an der Schläfe, aber es schien nichts Ernstes zu sein. Er holte ein Stofftaschentuch aus seiner Tasche und tupfte das Blut von dessen Stirn. Dabei rannen ihm ununterbrochen Tränen über die Wangen. Bei seinen zarten Berührungen öffnete der Junge die Augen. Er lächelte. „Weinst du etwa wegen mir?“ Uruha konnte das Lächeln nicht erwidern. Er war nervlich fertig. Der Junge hob den Arm und wischte Uruha’s Tränen weg. „Ist schon gut, so schlimm ist es…“, er sog scharf die Luft ein und gab schließlich nur noch einen zischenden Laut von sich. „Es tut mir so Leid. Ich wollte nicht, dass dir so etwas passiert. Wenn ich doch bloß nicht in dich hineingerannt wäre…“ Uruha sah betreten weg. Er konnte ihm nicht in die Augen sehen. „Sssh! Es ist alles bestens, siehst du!“ Er rappelte sich auf, schwankte aber und ging wieder zu Boden. „Sei vorsichtig!“ Uruha fing ihn auf, wobei der Junge wieder das Gesicht schmerzlich verzerrte, legte ihn auf dem Boden ab und bettete seinen Kopf erneut in seinem Schoß. „Bleib lieber liegen. Du scheinst schwer verletzt zu sein. Ich rufe jetzt einen Rettungswagen.“ Uruha nahm sein Handy wieder zur Hand und rief im Krankenhaus an. Währenddessen sah der Junge Uruha die ganze Zeit an. Schließlich wurde Uruha rot und sah weg. Nach dem Telefonat sah Uruha doch wieder zu ihm. „Sie werden so schnell wie möglich da sein. Und ich entschuldige mich noch mal inständig bei dir, es tut mir so Leid. Ich fühle mich…“, seinen Satz konnte er nicht beenden, denn der Junge hatte ihn zu sich runter gezogen und dessen Lippen mit seinen versiegelt. Uruha wusste gar nicht wie ihm geschah, er nahm es einfach so hin, wie es war und erwiderte ohne großen Protest. Und es fühlte sich gut an. Viel besser sogar als bei Haido-kun. Aber was dachte er da? Er öffnete die Augen wieder und sah verblüfft in sein grinsendes Gesicht. „Gomen, aber du sahst so süß aus, dass ich nicht anders konnte. Und das reicht mir auch als Entschuldigung.“ Der Kerl hatte ihn doch wirklich ohne jegliche Vorwarnung geküsst. „Jetzt hat es dir die Sprache verschlagen was?“ Er grinste schon wieder. Konnte der Kerl auch mal was anderes als grinsen? Wahrscheinlich nicht! Oder versuchte er nur ihn nicht merken zu lassen, welch große Schmerzen er in Wirklichkeit hatte? Möglich war es, denn so eine Prügelei steckt man nicht so leicht weg. Und bei manchen Bewegungen sah man schon, dass er sich zusammenriss um nicht vor Schmerz zu schreien. *Er markiert den ‚Großen Starken Mann‘.*, dachte Uruha sich. *Will vor mir, als Frau, wohl keine Schwäche zeigen.* Nun musste Uruha doch schmunzeln. „So gefällst du mir schon besser. Weißt du ich bereue es nicht, dir hinterher gerannt zu sein. Sonst wäre mir ja der Kuss entgangen.“ Jetzt wurde der auch noch frech. „Also hör mal…“, empörte Uruha sich. Da grinste der doch glatt schon wieder. Der war nicht normal! „Da fällt mir ein, wir waren vorhin noch nicht fertig geworden mit unserer Vorstellung. Mit wem hab ich das Vergnügen?“, fragte der Junge. „Ich bin K… Uruha.“ „Schöner Name. Mein Name ist…“ Er verlor das Bewusstsein. Was war dass denn für eine Show? *Erst hat er noch genug Kraft um mich zu küssen und jetzt wird der einfach bewusstlos oder was?* Aber Uruha musste trotzdem leicht lächeln. Er betrachtete den Jungen die ganze Zeit und strich ihm sanft über das Gesicht, bis der Krankenwagen kam. Die Krankenpfleger erkundeten sich bei Uruha kurz über das genaue Geschehen und hievten den Bewusstlosen auf die Liege. Uruha lief noch bis zum Krankenwagen mit, gab seinen namenlosen Retter noch einen Kuss auf die Stirn und verschwand dann vom Ort des Geschehens. Uruha und Yutaka hatten sich seitdem nie wieder gesehen. Und genau in dem Moment wachte Kai schweißüberströmt mitten in der Nacht aus einem unruhigen Schlaf auf. Kurz orientierte er sich wo er war und stellte zufrieden fest: er war in seinem Zimmer und nirgendwo anders. Er ließ sich wieder in die Kissen fallen und fluchte: „Schon wieder dieser Traum. Seit einem halben Jahr verfolgt er mich. Wenn ich sie nicht bald wieder finde, werde ich wahnsinnig.“ Resigniert drehte er sich um, schloss die Augen und driftete bald in einen traumlosen Schaf ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)