Wie Feuer und Wasser von sakura44 (Doch Gegensätze ziehen sich an) ================================================================================ Tag 3: Ein Unglück kommt selten allein -------------------------------------- Rosaltstadt „Fiff, Fiffyen!“ „Hör auf damit, Fiffyen! Du hättest mich ja wecken können!“, sagte Misaki angekratzt. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass sie verschlafen hatten. Sie musste sich auch noch anmotzen lassen! Zwar war Misa kein Morgenmuffel, doch ihr Pokémon machte ihr den Start in den Tag nicht gerade leicht. Außerdem war es bereits nach 11 Uhr und eigentlich sollten sie schon längst unterwegs nach Blütenburg City sein. „Fiff!“, erwiderte das Hundepokémon beleidigt und trottete demotiviert neben seiner Trainerin her. Diese wiederum konnte nur seufzen. Der Tag fing ja super an! Im Erdgeschoss des Pokémon-Centers angekommen, gab Misaki ihren Schlüssel bei Schwester Joy ab, bedankte sich für alles und verabschiedete sich schließlich. Draußen atmete sie tief durch. „Immer positiv denken, Misaki!“, sagte sie schmunzelnd zu sich selbst, als sie unterwegs zur Route 102 waren. Denn wie schlimm konnte der Tag schon werden? „Stopp! Geh bloß nicht weiter!“, wurde die junge Trainerin plötzlich von einem schwarzhaarigen Jungen mit Brille angeschrien. „Warum nicht?“, fragte sie verwirrt. „Da sind Fußspuren eines seltenen Pokémon und ich muss sie abzeichnen!“, erklärte der Brillenträger aufgeregt, Misa hingegen konnte im Moment nur wenig Verständnis dafür aufbringen. „Ich muss da aber durch!“ „Fiffyen!“, beschwerte sich nun auch ihr Starterpokémon. „Tut mir leid, das geht jetzt nicht! Kommt später noch mal!“ Na toll, noch eine Verzögerung! Das konnten sie gerade wirklich nicht gebrauchen, trotzdem mussten sie sich geschlagen geben. „Dann gehen wir in der Zwischenzeit einfach zur Route 103. Wir müssen sowieso trainieren!“ „Fiffyen…“ Route 103 „Also zuerst sollten wir an unserer Teamarbeit feilen.“, schlug Misaki freundlich vor, Fiffyen dagegen blickte nur desinteressiert zur Seite. „Fiff!“ Wieder musste die junge Trainerin seufzen. Ihr Pokémon machte es ihr wahrlich nicht einfach! Dennoch begaben sie sich weiter ins hohe Gras, in dem einige wilde Zigzachs herum liefen. Als diese die beiden Fremden bemerkten, flüchteten sie jedoch sofort. „Wingull!“, hörten Misa und Fiffyen kurz darauf und schauten verwundert nach oben. „Ein Wingull?“, fragte sich die 16-Jährige und nahm ihren Pokédex zur Hand. ‚Wingull, das Seemöwenpokémon. Man sieht Wingull oft mit seiner Beute oder seinen Besitztümern im Schnabel herumfliegen, auf der Suche nach geeigneten Verstecken. Es fliegt durch die Lüfte, als würde es gleiten.‘ „Das ist also ein Wingull! Los, Fiffyen! Das schnappen wir uns!“, meinte Misaki selbstbewusst. „Fiffyen!“, antwortete ihr Starterpokémon kampflustig. Zwar wollte es den Befehlen seiner Trainerin keinesfalls gehorchen, doch wenn es um einen Kampf ging, konnte es sich einfach nicht zurückhalten. „Hey, Wingull! Hier sind wir!“, lockte Misa das Flugpokémon an. Da sich dieses anscheinend bedroht fühlte, griff es die beiden Fremden sofort an, indem es im Sturzflug auf sie zuraste. Aber bevor es die Trainerin erwischen konnte, duckte sich diese schnell, wovon sich das Wingull jedoch nicht beeindrucken ließ. Es machte kehrt und startete einen neuen Versuch. „Fiffyen, Tackle!“, rief Misaki jetzt und ihr Pokémon rannte auf seinen Gegner zu. Es erwischte ihn, weil dieser gerade ziemlich nahe am Boden flog. Was zur Folge hatte, dass das Wingull abstürzte und auf dem Boden landete. Benommen schüttelte es seinen Kopf. „Pokéball, go!“, schrie die junge Trainerin deshalb und warf das runde Objekt. Das wilde Pokémon hingegen wehrte den Ball mit einem seiner Flügel ab, stieg danach wieder in die Lüfte und feuerte zu guter Letzt eine Aquaknarre auf Misa und Fiffyen. „Das ist ja wohl gehörig in die Hose gegangen!“, sprach die 16-Jährige enttäuscht und blickte dem Wingull wehmütig hinterher. „Fiff, Fiffyen!“, entgegnete ihr Starterpokémon wütend, da es ziemlich nass geworden war. Um seinen Frust noch zu verdeutlichen, schüttelte es sich absichtlich direkt vor Misas Füßen, was seine Trainerin wortlos erduldete. „Wenn das nicht unsere kleine Assistentin ist!“ Oh, nein! Gerade, als sie dachte, der Tag könnte nicht schlimmer werden… „Was ist los, Misa? Du siehst so angepisst aus!“, spottete die braunhaarige Trainerin mit einem schadenfrohen Grinsen im Gesicht. „Was willst du denn hier, Leiko?“ „Ich wollte dich zu Hause besuchen, aber deine Eltern haben gesagt, du wärst einfach weggelaufen! Hätt´ ich dir gar nicht zugetraut!“ „Und deshalb folgst du mir?“ „Ich bin dir nicht gefolgt! Ich bin auf dem Weg nach Wiesenflur, da findet demnächst ein Wettbewerb statt. Außerdem war ich schon eine Weile nicht mehr in Hoenn unterwegs.“ „Dann will ich dich gar nicht lange aufhalten! Mach´s gut, Leiko!“, meinte Misaki so freundlich wie möglich. Sie hatte jetzt absolut keinen Nerv für Leikos Sticheleien. „Aber, aber, Misa! Du kannst doch nicht einfach gehen, ohne gegen mich gekämpft zu haben! Ich will schließlich sehen, ob du wirklich so gut bist, wie Professor Odamaki behauptet!“ Überrascht blickte Misaki ihre Konkurrentin an. Doch sie fing sich schnell wieder. Wenn Leiko einen Kampf wollte, würde sie einen bekommen! „Okay, lass uns kämpfen!“ „Gut! Jeder von uns darf zwei Pokémon einsetzen.“ „Einverstanden!“ „Los, Hunduster!“, rief Leiko als Erste und warf einen Pokéball aufs imaginäre Kampffeld. „Hunduster!“, gab das Feuerpokémon, welches nach einem Vorwärtssalto elegant auf seinen Pfoten gelandet war, entschlossen von sich. „Ein Hunduster?“, fragte Misaki erstaunt und befragte gleich ihren Pokédex. ‚Hunduster, das Hades-Pokémon. Hunduster jagen in Gruppen. Sie kommunizieren miteinander über verschiedene Arten von Geheul und treiben ihre Feinde in die Enge. Ihre Zusammenarbeit ist einzigartig.‘ „So, jetzt weißt du über mein Pokémon Bescheid. Können wir endlich weitermachen?“, äußerte Misas Gegnerin ungeduldig und arrogant zugleich. „Ja, klar! Los-“ Gerade wollte sie ihr Starterpokémon in den Kampf rufen, dieses jedoch lief von ganz allein aufs Feld. „Fiffyen!“ „So wie es aussieht, versteht du und dein Fiffyen euch ja großartig!“, spottete Leiko wieder. Misaki aber schwieg. Was sollte sie auch sagen? ‚Leiko, du hast ja so Recht?‘ Sicher nicht! Und wie hieß es noch gleich? Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. „Okay, da du anscheinend nichts mehr zu sagen hast…“, meinte die braunhaarige Trainerin und startete ihre erste Attacke. „Hunduster, Glut!“ „Hunduster!“ Sofort schleuderte das angesprochene Pokémon einen Feuerstrahl auf seinen Gegner. „Fiffyen, ausweichen und Tackle!“ Das Unlichtpokémon sprang schnell zur Seite und konterte augenblicklich. Doch sein Widersacher war flink. „Weich auch aus, Hunduster! Und setz´ gleich wieder Glut ein!“ Dieses Mal ging die Feuer-Attacke nicht daneben. „Fiff…yen!“ Zwar stand Misas Starterpokémon noch auf seinen Beinen, doch es war ziemlich angeschlagen. Und seine Trainerin war ratlos. Dass Leikos Hunduster so stark war, hatte sie nicht erwartet. „Fiffyen, komm zurück!“, rief sie deshalb, ihr Pokémon hingegen dachte gar nicht daran, aufzugeben. „Fiffyen!“, erwiderte es kampfbereit und Misaki konnte sich nur wundern. Eins musste sie Fiffyen lassen: Es war wirklich mutig! Oder aber einfach nur streitsüchtig. „Oh ja, ihr seid echt ein super Team!“, lachte Leiko und auch ihr Hunduster schien die Bemerkung sehr amüsant zu finden. Doch das war genau die Ablenkung, die Misaki brauchte. „Fiffyen, Tackle! Schnell!“, befahl sie, ohne die fiese Anspielung ihrer Konkurrentin richtig zu beachten. Mit Erfolg, denn Hunduster wurde von der Attacke überrascht und musste somit einen ersten Treffer einstecken. „Super, Fiffyen!“, freute sich Misa, Leiko hingegen war natürlich nicht begeistert davon. „Das fängt an, mich zu nerven! Smog-Attacke!“ „Hunduster!“ Augenblicklich bildete sich eine Wolke aus übel riechendem Rauch, die sowohl Fiffyen als auch seiner Trainerin die Sicht versperrte. „Und jetzt Glut!“ Die Attacke traf Fiffyen mit voller Wucht. Es vergingen jedoch noch einige Sekunden, bis sich der Rauch endlich aufgelöst und Misa wieder freie Sicht hatte. Aber das, was sie jetzt zu sehen bekam, gefiel ihr gar nicht. Denn ihr Fiffyen lag besiegt auf dem Boden. Schnell rannte die junge Trainerin zu ihm und trug es aus dem Kampffeld. „Du hast gut gekämpft, Fiffyen! Ich bin stolz auf dich!“, flüsterte sie ihrem Starterpokémon zu und legte es anschließend vorsichtig ins Gras. „Willst du nicht lieber aufgeben, Misa?“ „Hunduster!“ „Nein, ich gebe nicht einfach auf! Zigzachs, go!“, erwiderte Misaki entschlossen und warf den Pokéball. „Zigzachs!“ „Wie du meinst! Hunduster, komm zurück!“, entgegnete Leiko arrogant und schickte nun ihr nächstes Pokémon in den Kampf. „Pudox, go!“ „Pudox, Pudox!“ Sogleich erschien das Käferpokémon, das sich, in eine Art Glitzernebel eingehüllt, ein paar Mal um sich selbst drehte. Zugegeben – Misaki war beeindruckt. Doch im Augenblick zählte für sie nur der Kampf, weshalb sie auch nicht lange zögerte. „Zigzachs, setz´ Tackle ein!“ „Zigzachs!“ „Pudox, Windstoß!“, befahl die andere Trainerin und prompt wurde das Dachspokémon in seinem Vorhaben gestoppt. Durch den starken Wind konnte es nämlich nicht mehr vorwärts, sondern rutschte stattdessen immer weiter nach hinten. Aber da die Attacke ja nicht ewig dauern konnte, wurde der Windstoß irgendwann schwächer. „Zigzachs, versuch´ noch mal eine Tackle!“, rief Misaki deshalb. „Zig…zachs!“, antwortete das Dachspokémon entschlossen. Zuerst bewegte es sich eher im Schritttempo, doch schließlich war der Wind nur noch ein laues Lüftchen, weshalb es jetzt geradewegs auf Pudox zu rennen konnte. Das Käferpokémon wurde durch diesen Angriff etwas nach hinten geschleudert, erholte sich aber gleich wieder. „Es wird Zeit, dass wir diesen Kampf beenden! Psystrahl!“, rief Leiko verärgert, da ihr Misas Kampfgeist überhaupt nicht gefiel. „Puuu…dox!“ „Ausweichen!“, schrie Misaki alarmiert, es war jedoch bereits zu spät. Zigzachs wurde von einem heftigen Psystrahl getroffen und infolgedessen an einen Baum geschleudert. „Zig…zachs…“, winselte das kleine Dachspokémon erschöpft, nachdem es auf dem Boden gelandet war. Somit war der Kampf endgültig vorbei. „Siehst du, du hättest aufgeben sollen!“, sagte Leiko mit einem überheblichen Grinsen im Gesicht. Misa dagegen war niedergeschlagen. Nicht, weil sie verloren hatte, sondern weil ihre Pokémon verletzt waren. Deshalb ignorierte sie die Bemerkung ihrer Konkurrentin und ging zu ihrem Zigzachs. „Das war sehr gut, mein Kleiner! Ruh dich etwas aus!“, sprach sie sanft und streichelte ihrem Pokémon übers Fell. „Zigzachs…“, erwiderte dieses müde und verschwand anschließend in seinen Pokéball. Danach hob Misaki Fiffyen hoch, um ihre Pokémon ins Pokémon-Center zu bringen. „Wir sehen uns, Leiko!“, verabschiedete sie sich von der anderen Trainerin, da sie trotz allem ein höflicher Mensch war. „Hoffentlich nicht zu bald!“, rief ihr Leiko noch hinterher, doch Misa hörte sie schon gar nicht mehr. Als sie endlich im Pokémon-Center waren, gab die junge Trainerin ohne größere Erklärungen ihre beiden Pokémon ab. Danach setzte sie sich in den fast menschenleeren Aufenthaltsraum. Ein Blick auf die große Uhr an der Wand verriet ihr, dass es schon nach Mittag war. Heute würden sie es also nicht mehr nach Blütenburg City schaffen. Aber wenigstens war sie schon wieder trocken. Was sie jedoch nur wenig tröstete, da sie sich einfach zu große Sorgen um ihre Pokémon machte. Und plötzlich überkamen Misaki Zweifel. Vielleicht hätte sie zu Hause bleiben und das Pokémon-Fotostudio übernehmen sollen. Vielleicht war sie dem Ganzen hier doch nicht gewachsen… Nein! Sie hatte es zumindest schon bis hierher geschafft, also würde sie auch noch weiter kommen! Denn wenn sie jetzt aufgeben würde, würden weder sie noch sonst jemand stolz auf sie sein können! Außerdem hätte Leiko dann noch einen Grund mehr sie zu schikanieren. „Das heißt, du wirst verdammt noch mal deinen Arsch zusammenkneifen und weiter machen!“, mahnte Misa sich selbst. Dementsprechend motiviert und mit ihren geheilten Pokémon im Schlepptau machte sich die 16-Jährige nach weiteren 2 Stunden erneut auf den Weg zur Route 102. Doch etwas oder besser gesagt jemand könnte ihnen wieder einen Strich durch die Rechnung machen. Der schwarzhaarige Junge von vorhin stand nämlich immer noch am Anfang des Weges, dieses Mal würde sich Misaki aber nicht so einfach vertreiben lassen. Seltenes Pokémon hin oder her. Aus diesem Grunde schritt die junge Trainerin einfach an dem Jungen vorbei, der sie nur überrascht anblickte. „Hey! Hey, du da!“, rief er ihr zu und war schließlich direkt vor ihr. Was Misa dazu zwang, stehen zu bleiben. „Grrr!“, knurrte Fiffyen den Brillenträger an, der es leicht ängstlich musterte. „Ich weiß! Da sind Fußspuren eines seltenen Pokémon, aber wir müssen hier lang! Also schick uns bitte nicht wieder weg, wir haben es etwas eilig!“, erklärte Misaki freundlich und bestimmt zugleich. „Ja! Nein! Ich meine, ich will euch gar nicht aufhalten. Ich… äh… wollte nur sagen, dass… Naja, dass es gar keine Fußspuren waren. Also doch, aber nicht von einem seltenen Pokémon, sondern… äh… meine eigenen.“, stotterte der Junge kleinlaut und rückte dabei immer wieder seine Brille zurecht. „Oh… Naja, mach dir nichts draus. Vielleicht findest du ja irgendwann echte Spuren eines seltenen Pokémon!“, meinte die Trainerin schmunzelnd, woraufhin der Junge nur verlegen grinsend nickte und sich schließlich verabschiedete. „Auf einer Pokémon-Reise trifft man wirklich interessante Menschen!“, sagte Misa nun zu ihrem Starterpokémon und lächelte es warm an. „Fiffyen?“, erwiderte dieses nur, da es anscheinend erstaunt über den Stimmungswechsel seiner Trainerin war. Diese hingegen spazierte zufrieden den Weg entlang und dachte dabei an ihr großes Ziel: Eine gute Trainerin werden und so viele Pokémon und Menschen wie nur möglich kennen lernen. Doch dass so eine Begegnung nicht immer angenehm war, sollten Misaki und Fiffyen schon bald erfahren. Denn als sie abends Schutz vor dem Regen suchten, entdeckten sie es. Das kleine Pokémon stand auf einer Lichtung. Ganz alleine und todunglücklich. Fortsetzung folgt… So, ich hoffe, es hat gefallen ;) Wenn die Pokédex-Befragungen nerven, kann ich es natürlich sein lassen o.O (Ich persönlich find´s aber interessant ^^) Das, was Hunduster und Pudox anfangs gemacht haben, gehört übrigens zu ihrem Auftreten bei Wettbewerben, da man dort natürlich Eindruck schinden muss ^^ (ist mir hoffentlich irgendwie gelungen ^^) Und hier habe ich noch kleine Steckbriefe über Misas bisherige Pokémon: Fiffyen Typ: Unlicht Spezies: Biss Geschlecht: Männlich Wesen: Kühn Zigzachs Typ: Normal Spezies: Kleindachs Geschlecht: Männlich Wesen: Froh Bis bald :) LG sakura44 < Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)