Wie Feuer und Wasser von sakura44 (Doch Gegensätze ziehen sich an) ================================================================================ Tag 1: Ein Tag wie jeder andere? -------------------------------- Herzlich Willkommen zu meiner Pokémon-FF! Ich wollte mich auch mal an einer versuchen, mal sehen, wie es mir gelingt ^^ Die Geschichte spielt in der Hoenn-Region, es kommen aber auch viele Pokémon aus Kanto & Johto vor ;-) Außerdem orientiere ich mich an den Ereignissen aus den Spielen Rubin/Saphir/Smaragd. Pairings, Team Magma & Team Aqua und die legendären Pokémon werden ebenfalls nicht zu kurz kommen ^^ Also, viel Spaß mit meiner FF! LG sakura44 * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * Wie Feuer und Wasser - Doch Gegensätze ziehen sich an Tag 1: Ein Tag wie jeder andere? Wurzelheim Langsam öffnete Misaki ihre saphirblauen Augen. Ein Seufzer verließ ihre Lippen. Heute war es also wieder soweit. Drei junge Trainer würden ins Labor kommen, sich ihr Starterpokémon aussuchen und mit ihm zu einer Reise durch die Pokémon-Welt aufbrechen. Wie gerne würde sie mit einem dieser Kinder tauschen, schließlich war es auch ihr größter Wunsch, durch die Region zu ziehen, fremde Städte, Menschen und vor allem Pokémon kennen zu lernen. Doch leider saß sie hier in Wurzelheim fest. Dennoch musste sich Misaki eingestehen, dass sie einfach zu feige war, sich ihren Eltern, die ihr eine solche Reise verboten, zu widersetzen. Auch hatte sie Angst, zu versagen und alle zu enttäuschen – insbesondere ihre bereits erwähnten Eltern. Diese waren übrigens Besitzer eines Pokémon-Fotostudios, wo sie – wie der Name schon sagte – Fotos von Pokémon machten, die Bilder auf T-Shirts, Tassen usw. druckten und dann an Läden in der Hoenn-Region verkauften. Das Geschäft lief großartig und ihre Eltern waren sehr zufrieden mit ihrem Leben. Das machte Misaki zwar glücklich, trotzdem erhoffte sie sich mehr von ihrem eigenen Leben. Aber es war schon schwer genug gewesen, ihre Eltern davon zu überzeugen, im Pokémon-Labor arbeiten zu dürfen. Die Erlaubnis für eine Pokémon-Reise zu bekommen war da so gut wie unmöglich. Und ihnen wäre es ohnehin lieber, ihre Tochter würde irgendwann mal das Studio übernehmen. Misaki hingegen hatte andere Träume, die mit jedem Tag, der verstrich, weiter in die Ferne rückten. Wieder musste sie seufzen, stieg jetzt aber aus ihrem Bett, da sie trotz allem nicht zu spät zur Arbeit kommen wollte. „Pandir! Pan!“, wurde die 16-Jährige schon auf dem Flur begrüßt. „Guten Morgen, Pandir!“, antwortete sie lächelnd und tätschelte dem Pandapokémon den Kopf. „Weißt du, was heute für ein Tag ist?“ „Pan?“ „Heute ist ein Tag wie jeder andere.“, meinte Misaki leicht betrübt und machte sich auf den Weg ins Bad. Sie hatte natürlich keine Ahnung, wie sehr sie sich irrte. „Guten Morgen!“, grüßte sie ihre Mutter, als sie umgezogen und gewaschen im Esszimmer ankam. „Guten Morgen, Schatz!“, erwiderte die Angesprochene fröhlich. „Wo ist Dad?“, wollte ihre Tochter wissen und blickte sich suchend um. „Er ist im Laden!“ „Jetzt schon?“ „Ja, heute werden die fertigen Sachen abgeholt und an die Läden geliefert.“ „Verstehe…“, sagte Misaki nur und fing an zu frühstücken. Nach einem halben Brötchen gab sie jedoch auf, sie hatte einfach keinen großen Appetit. Kurze Zeit später war sie auf dem Weg zum Pokémon-Labor von Professor Odamaki. Als sie dort ankam, erlebte sie allerdings eine Überraschung. Der Professor war nicht da. „Professor Odamaki arbeitet gerade an einer Feldstudie!“, erzählte ihr ein Assistent. Gut, so überraschend war das auch nicht, aber heute würden die neuen Trainer kommen. Es konnte nicht mehr lange dauern, also würde er sicher bald zurück sein. Zu Misakis Verwunderung tauchte stattdessen jemand auf, mit dem sie niemals gerechnet hätte. „Na, kleine Assistentin? Wie läufts mit dem Pokémon-Training? Ach, ich vergaß! Du hast ja gar kein Pokémon!“ Na toll, ihre Erzfeindin war also wieder in der Stadt. Okay, Feindin war vielleicht etwas übertrieben, doch wenn man bedachte, dass sie keine Gelegenheit ausließ, Misaki angesichts ihrer Situation zu verspotten, konnte man sie durchaus so bezeichnen. Zugegeben, sie war eine Top-Koordinatorin, was aber lediglich dazu beitrug, noch arroganter und eitler zu sein, als sie es ohnehin schon war. Und das nur, weil sie mit 12 Jahren das Glück gehabt hatte, ihr erstes Pokémon bekommen und auf Reisen gehen zu dürfen. „Hallo, Leiko!“, sagte Misaki nur und zwang sich zu einem Lächeln, das die Angesprochene eigentlich gar nicht verdient hatte. „Was macht die Arbeit, Misa? Ist es spannend? Sicher nicht so aufregend wie ein Wettbewerb, oder? Aber was red´ ich da? Du kannst das ja gar nicht beurteilen! Wie auch immer… Ich muss los! Meine Eltern warten schon. Sie wollen unbedingt meine gewonnenen Bänder sehen! Also, man sieht sich! Tataa!“, plapperte Leiko munter weiter und war so schnell weg, wie sie gekommen war. Was Misaki nur recht war. Genervt atmete sie erstmal tief durch. Leiko konnte einen wirklich in Grund und Boden quatschen! Um sich abzulenken, bereitete Misaki alles Nötige für die Pokémon-Übergabe vor, wurde aber leicht nervös, als nach und nach die drei jungen Trainer eintrafen und der Professor immer noch abwesend war. „Wo ist er bloß? Er müsste schon längst da sein!“ „Keine Ahnung! Es ist zwar typisch für ihn, die Zeit bei einer seiner Feldstudien zu vergessen, aber nicht an einem so wichtigen Tag wie heute!“ Besorgt rätselten die Assistenten des Professors, wo dieser abgeblieben sein könnte und auch Misaki fragte sich, ob ihm vielleicht etwas zugestoßen war. Außerdem wurden die neuen Trainer langsam aber sicher ungeduldig. „Ich gehe ihn suchen!“, beschloss Misaki schließlich. „Ich komm´ mit!“, entgegnete einer der Anfänger, ein Junge, selbstsicher. „Wir auch!“, meinten die beiden anderen, ein Junge und ein Mädchen, motiviert. „Nein, das ist zu gefährlich! Ihr habt noch kein Pokémon!“, erläuterte die Ältere geduldig. „Du doch auch nicht!“, bemerkte einer der Jungen. „Genau! Außerdem geht es um unsere Pokémon!“, stimmte das Mädchen zu. Sofort gab sich Misaki geschlagen, unter anderem deswegen, weil sie den Professor so schnell wie möglich finden wollte und somit keine Zeit für Diskussionen hatte. Also machten sich die vier auf zur Route 101 und wurden ziemlich schnell fündig. Was vor allem an den Hilferufen eines gewissen Professors lag. „Professor!“, rief Misaki dem Herrn zu, der daraufhin kurz zu ihr und den Kindern blickte. „M-Misaki! B-Bitte hilf… hilf mir!“, schrie er verzweifelt und ganz außer Atem, da er gerade von einem wilden Fiffyen quer durchs Feld gejagt wurde. „Wie denn?“, wollte seine Assistentin verunsichert wissen. „In meiner Tasche…ist ein Pokéball! Benutz´ ihn!“ „Okay!“, antwortete sie leicht nervös, trotzdem lief sie zur Tasche des Professors. Schnell kramte sie den Pokéball heraus, war aber immer noch unentschlossen. „Du musst ihn werfen!“ „Ja, los!“ „Du schaffst es!“ Die Anfeuerungsversuche der drei jungen Trainer schienen zu wirken, denn Misaki nahm jetzt all ihren Mut zusammen und warf den Pokéball aufs imaginäre Kampffeld. „Pokéball, go!“ „Geradaks!“, kam es nun von dem Bewohner des Balles. „Jetzt musst du ihm eine Attacke zurufen!“, erklärte der Professor von Weitem, woraufhin Misaki entschlossen nickte. Das wilde Pokémon kam ihnen jedoch zuvor. „Fiffyen!“, gab es kampfbereit von sich und rannte geradewegs auf Geradaks zu. „Los, Geradaks! Ausweichen!“, befahl Misaki und das Dachspokémon machte einen kurzen Sprung zur Seite. „Gera!“ „Und jetzt Kratzer!“ Es erwischte Fiffyen direkt im Gesicht. „Fiffyen!“, knurrte dieses verärgert und konterte sofort mit einer Tackle, was Geradaks aber nicht viel ausmachte. „Gut so, Misaki! Aber Geradaks beherrscht noch andere Attacken! Versuche es mit einer Kratzfurie oder Kopfnuss!“, riet der Professor nun. „Okay! Geradaks, setz´ Kratzfurie ein!“ „Geradaks!“ Nach fünf Treffern stand das Hundepokémon nur noch auf sehr wackeligen Beinen vor seinem Gegner. „Fiff…yen!“, keuchte es, dachte aber nicht daran, aufzugeben. „Beende es mit Kopfnuss!“, lautete der letzte Befehl, den Geradaks mit Bravour ausführte und das endgültige K.O. für Fiffyen bedeutete. „Gut gemacht, Geradaks!“, lobte Misaki das Dachspokémon. „Gera!“ Dann atmete die 16-Jährige erstmal tief durch. Sie hatte es geschafft. Der erste Pokémon-Kampf ihres Lebens und verdammt noch mal, es hatte ihr gefallen! Nur schade, dass es gleichzeitig ihr Letzter gewesen war. „Wow, Misaki! Ich hab´ dich gar nicht wiedererkannt! Ein wirklich beeindruckender Kampf!“, meinte Professor Odamaki erfreut, als er bei seiner Assistentin angekommen war. „Und du warst auch klasse, Geradaks! Ruh´ dich etwas aus!“, fügte er schmunzelnd hinzu. „Gera, Geradaks!“, freute sich das Dachspokémon und verschwand kurz darauf in seinem Pokéball. „Das war ja mal so was von cool!“ „Voll super!“ „Einfach nur klasse!“ Die Nachwuchstrainer waren ebenfalls ganz begeistert, Misaki hingegen musste sich erst mal sammeln. „Vielen Dank!“, war das einzige, was sie herausbrachte. Aber dann fiel ihr das besiegte Fiffyen auf. „Wir sollten es ins Labor bringen und wieder aufpäppeln!“, schlug sie schuldbewusst vor und nahm das Hundepokémon in ihre Arme. Die anderen waren damit mehr als einverstanden. „Da seid ihr ja endlich!“ „Wir dachten schon, euch wäre etwas passiert!“ Erleichtert empfingen die anderen Assistenten des Professors die sechs Ankömmlinge. „Ah, wie ich sehe, habt ihr noch jemanden mitgebracht!“, bemerkte ein Assistent interessiert und begutachtete das verletzte Pokémon. „Ja! Bitte kümmern Sie sich um Fiffyen!“, ersuchte Professor Odamaki den jungen Mann, der das Hundepokémon gleich an sich nahm und mit ihm in einen anderen Raum verschwand. „Und wir kommen jetzt endlich zu dem, weswegen ihr hier seid!“, sagte der Professor freudig und begab sich mit den jungen Trainern zu den bereits vorbereiteten Pokébällen. Misaki stellte sich etwas aufgeregt neben den Älteren, welcher die drei Starterpokémon aus ihren Bällen ließ. „Also: Ihr könnt wählen zwischen Geckarbor, dem Pflanzenpokémon,…“ „Geckarbor!“ „Flemmli, dem Feuerpokémon…“ „Flemmli!“ „Und Hydropi, dem Wasserpokémon.“ „Hydropi!“ „Trefft eure Wahl weise und gut überlegt! Denn euer Starterpokémon wird euch ein Leben lang begleiten!“ Nun war es an den Nachwuchstrainern, die für sie richtige Entscheidung zu treffen. Die Kinder wiederum wussten ganz genau, was sie wollten und so bekam das Mädchen Flemmli und die beiden Jungs Geckarbor beziehungsweise Hydropi. Die drei waren sehr glücklich mit ihrer Wahl und wollten am liebsten sofort zu ihrer Reise aufbrechen. Doch bevor sie das tun konnten, brauchten sie noch ihren Pokédex und fünf Pokébälle, die sie ebenfalls vom Professor erhielten. „Gut, ihr habt jetzt alles, was man als Anfänger braucht! Ich kann euch nur noch viel Glück und Erfolg wünschen!“ „Danke, Professor!“ „Ja, vielen Dank!“ „Ich danke Ihnen, Professor! Und dir auch Misaki!“, sprach das Mädchen freudestrahlend. „Was? Wieso mir?“, fragte die Angesprochene verdutzt. „Für den Kampf vorhin! Ich hoffe, ich werde auch mal so eine coole Trainerin wie du!“ So ein Kompliment hatte Misaki nun wirklich nicht erwartet, weshalb sie nur noch verwirrter dreinschauen konnte. Die frisch gebackenen Pokémon-Besitzer dagegen machten sich auf den Weg nach Hause, um sich von ihren Familien zu verabschieden und später ihre Reise starten zu können. „Misaki?“ „Ja, Professor?“ „Ich muss mich auch bei dir bedanken! Du hast mir vorhin wirklich sehr geholfen!“ „Ach, das war doch keine große Sache!“, winkte Misaki ab, denn so viel Lob auf einmal war ihr ziemlich unangenehm. „Doch, Misaki! Es erfordert Mut, sich einem wilden Pokémon zu stellen, besonders dann, wenn man als Trainer noch unerfahren ist. Man kann schließlich nie wissen, wie das Pokémon reagiert und wie stark es tatsächlich ist.“, erläuterte Professor Odamaki schmunzelnd. „Da haben sie allerdings Recht, Professor! Außerdem muss ich zugeben, das mir das Kämpfen Spaß gemacht hat und ich irgendwie stolz auf mich bin!“ „Das kannst du auch durchaus sein!“ „Danke… Ich werde mal nach dem Fiffyen sehen!“ „Mach das!“, meinte der Professor und blieb nachdenklich im Raum zurück. „Wie geht es ihm?“, erkundigte sich Misaki nun beim Assistenten des Professors und sah das schlafende Fiffyen besorgt an. „Keine Sorge, es geht ihm schon wieder besser! Die Verletzungen sind geheilt und jetzt schläft es erstmal. Morgen ist es dann wieder topfit!“, äußerte der junge Mann freundlich. „Da bin ich aber froh! Eigentlich wolllte ich es nicht verletzen, aber es musste leider sein!“ „Was? Das warst du?“ „Äh… Ja. Das Fiffyen hat den Professor gejagt und ich musste es mit Geradaks außer Gefecht setzen.“, erklärte Misaki leicht verlegen. „So war das also…“, entgegnete der Assistent erstaunt und verließ mit der Begründung, noch etwas erledigen zu müssen, das Zimmer. Die 16-Jährige dachte sich nichts dabei, sondern überprüfte noch mal – so weit sie konnte – den Gesundheitszustand des Fiffyen und ließ sich anschließend erschöpft auf einen Stuhl fallen. So einen anstrengenden Tag hatte sie noch nie gehabt und er war noch nicht mal vorbei. Eine halbe Stunde später stand sie wieder im Labor und wertete Ergebnisse der Feldstudien des Professors aus. Dieser wiederum hatte seit einigen Minuten eine Besprechung mit seinen anderen Assistenten, was Misaki zwar wunderte, da sie sonst auch immer dabei sein durfte, trotzdem konzentrierte sie sich auf ihre Arbeit und grübelte nicht groß darüber nach. „Misaki, kann ich kurz mit dir reden?“, fragte Professor Odamaki, als er und seine Assistenten wieder zurück waren. „Natürlich, Professor!“, kam die höfliche Antwort von Misaki, der der ernste Tonfall in seiner Stimme aufgefallen war. „Misaki, du hast heute bewiesen, dass du das Zeug zu einer Trainerin hast! Deshalb denke ich, nein, denken wir, dass es endlich an der Zeit für dich ist, auf eine Pokémon-Reise zu gehen.“ „Was? Sind… Sind Sie sicher?“ Sowohl der Professor, als auch seine Assistenten nickten zustimmend. „A-Aber ich glaube, ich bin noch nicht so weit!“ „Du bist schon lange so weit, Misaki! Du musst es nur wagen und mutig sein! Genau so, wie du es heute schon warst!“ Kurz herrschte Schweigen. Misaki dachte über die Worte des Professors nach und kam zu dem Entschluss, dass sie einfach mal ins kalte Wasser springen sollte. Denn wenn sie es jetzt nicht machen würde, wann dann? „Ich denke, Sie haben Recht, Professor! Ich werde es versuchen! Aber es gibt ein Problem: Wir haben kein Starterpokémon für mich!“ „Das ist nicht ganz richtig! Wir haben heute ganz zufällig noch eines bekommen!“ Sie konnte es nicht fassen! Sie, Misaki, würde endlich auf ihre heiß ersehnte Pokémon-Reise aufbrechen! Und das schon morgen Früh! Doch zuerst musste sie noch ihre Eltern davon überzeugen, gehen zu dürfen. Das würde nicht leicht werden, aber sie stellte sich ihrer ersten Herausforderung auf dem Weg zum Spitzen-Trainer. Für einen Traum musste man schließlich kämpfen! Beim Abendessen war es dann soweit. Wieder mal nahm Misaki ihren ganzen Mut zusammen und sprach ihre Eltern auf das bestimmte Thema an. „Mum, Dad, ich muss mit euch reden.“ „Okay, Kleines. Was liegt dir auf dem Herzen?“, antwortete ihr Vater sanft, der die Unsicherheit in der Stimme seiner Tochter bemerkte. „Heute hab´ ich Professor Odamaki geholfen, indem ich ihn vor einem wilden Fiffyen gerettet habe.“ „Oh, Schatz! Geht es dir gut? Und der Professor? Ist er wohlauf?“, wollte ihre Mutter besorgt wissen. „Ja, Mum! Uns geht es gut. Aber darum geht es jetzt nicht. Es geht darum, dass ich gekämpft habe. Ich habe das Fiffyen mit dem Geradaks des Professors besiegt.“ Plötzlich herrschte eine unangenehme Stille. Als ob Misakis Eltern ahnten, was jetzt kommen würde. „Wisst ihr was? Es hat mir gefallen! Es war so aufregend, mal selbst einen Pokémon-Kampf auszutragen! Der Professor denkt, dass ich es als Trainerin weit bringen könnte und ich nun so weit wäre, auf meine eigene Pokémon-Reise aufzubrechen!“, erzählte Misaki aufgeregt weiter. Auf einmal hatte sie genug Selbstvertrauen, mit ihren Eltern ausführlich über dieses ungeliebte Thema zu sprechen. Sie wusste, dass sie es schaffen und eine richtig gute Trainerin werden konnte. Ihre Eltern waren sich ebenfalls sicher. Nur ging ihre Meinung in eine ganz andere Richtung. „Misa, Schatz. Wir wissen, wie lange du dir schon wünschst, loszuziehen und eine Pokémon-Trainerin zu werden.“, begann ihre Mutter. „Aber es ist einfach viel zu gefährlich da draußen. Du weißt nie, was dich für Pokémon und Trainer erwarten.“, fuhr ihr Vater ruhig fort. „Ich weiß! Aber das ist doch das Aufregende daran, Trainer zu sein!“, meinte Misaki überzeugt, spürte jedoch, wie sich ihr Mut langsam wieder verabschiedete. „Das denkst du vielleicht jetzt, doch wenn du erst mal unterwegs bist, siehst du das sicher nicht mehr so.“ „Dein Vater hat Recht, Misaki! Es ist einfach viel zu riskant. Wenn dir etwas passieren würde, würden wir uns das nie verzeihen!“ „Und das heißt?“, hakte ihre Tochter noch mal nach, doch sie wusste es bereits. „Das heißt, dass du hier bleibst!“, beschloss ihr Vater ernst. „Genau! Am besten, du vergisst das alles wieder!“, stimmte ihre Mutter zu. „Aber… ich…“ „Kein aber! Du bleibst hier! Ende der Diskussion!“, wurde die 16-Jährige von ihrem Vater unterbrochen, der so viel Strenge in seine Stimme gelegt hatte, dass sie schon fast Angst bekam. „Das ist unfair! Wieso fällt es euch so schwer, an mich zu glauben?! Nie nehmt ihr mich ernst! Ihr denkt, dass ich es nicht schaffe, dass es zu gefährlich da draußen ist! Und dass es das Beste für mich wäre, hier zu bleiben! Aber wisst ihr was? Es ist nur das Beste für euch!“, schrie Misaki ihre Eltern an, während ihr Tränen über die Wangen liefen. Dann rannte sie hoch in ihr Zimmer, ließ sich auf ihr Bett fallen und weinte. Sie wusste nicht, wie lange sie so dagelegen hatte, doch als sie sich endlich wieder aufrappeln konnte, war es bereits dunkel. „Pandir?“, hörte sie plötzlich neben sich. „Hey, Pandir…“, antwortete Misaki traurig und streichelte das Pandapokémon kurz. „Kannst du nicht mal mit Mum und Dad reden und ihnen erklären, dass ich das Zeug zu einer Trainerin habe?“ „Pan?“ „Du hast Recht! Ich muss es einfach selbst in die Hand nehmen. Aber ich werde es ihnen nicht sagen, ich werde es ihnen zeigen!“ Noch vor Sonnenaufgang stand Misaki fertig angezogen und hoch motiviert im Hausflur. Sie trug ein rotes Top, darüber eine schwarze Jacke, eine ebenso schwarze Hot Pant, rote Ballerinas und ein Amulett, in dem ein Bild von ihr und ihren Eltern war. Ihre Umhängetasche war bepackt mit dem wichtigsten, was man als Trainer so brauchte. Geld, Essen, Reservekleidung, Medizin. Aber ein paar entscheidende Dinge fehlten ihr noch. Und um die zu bekommen, musste sie ins Pokémon-Labor. Also schritt Misaki entschlossen auf die Haustür zu, doch bevor sie diese öffnete, warf sie noch einen letzten Blick auf ihr Zuhause. „Pandir! Pandir!“ „Na? Willst du dich verabschieden?“ „Pandir!“ Lächelnd hockte sich Misaki vor das kleine Pokémon und streichelte ihm dabei sanft übers weiche Fell. „Bis bald, Pandir! Und pass gut auf Mum und Dad auf, ja?“, meinte sie ruhig, dann jedoch machte sie sich endgültig auf den Weg zum Labor. Dort wurde sie bereits erwartet, da Professor Odamaki ein absoluter Frühaufsteher war. „Guten Morgen, Misaki!“ „Guten Morgen, Professor!“ „Bist du bereit für deine Pokémon-Reise?“ „Und wie ich das bin!“ „Gut! Dann darf ich dir das hier überreichen!“, meinte der Professor schmunzelnd und gab Misaki einen Pokédex und fünf Pokébälle, die sie sofort in ihrer Tasche verstaute. Außerdem erhielt sie noch einen Gürtel, an dem sie ihre gefangenen Pokémon tragen konnte. Professor Odamaki wusste zwar, dass Misakis Eltern gegen diese Reise waren, trotzdem unterstützte er die 16-Jährige in ihrem Vorhaben. Außerdem war es letztendlich sowieso ihre Entscheidung und sie hatte sich nun mal für das Abenteuer entschieden. „Vielen Dank, Professor!“ „Gerne! Aber das wichtigste fehlt noch! Und hier ist es auch schon!“ Sofort blickte Misaki hinter den Älteren und entdeckte dabei ihr Starterpokémon. „Komm her, Fiffyen!“ „Grrr!“ Das Hundepokémon war nicht begeistert davon, ab heute jemandem gehören zu sollen. „Es sieht nicht gerade sehr fröhlich aus!“, bemerkte Misaki leicht schmunzelnd. „Das wird schon! Wenn ihr erst mal eine Weile unterwegs seid, freundet ihr euch sicher an. Aber zuerst musst du es noch ‚fangen‘!“, erklärte Professor Odamaki und gab seiner Assistentin einen Pokéball. „Okay! Fiffyen, du musst jetzt in deinen Ball!“, sprach diese freundlich und wollte das Pokémon einfangen, dieses jedoch knurrte sie nur an. Es dachte gar nicht daran, in den Pokéball zu gehen und wich jedem roten Strahl des runden Dinges aus. „Du willst also nicht? Gut, ich kann auch anders!“, meinte Misaki selbstsicher. „Du hast die Wahl, Fiffyen! Entweder du gehst freiwillig in deinen Ball oder ich lasse Geradaks auf dich los!“ Plötzlich verstummte das Hundepokémon und schien über Misakis Worte nachzudenken. Schließlich kam es langsam auf sie zu und blieb direkt vor ihr stehen. „Das heißt wohl, dass es mitkommt!“, bemerkte Professor Odamaki belustigt. „Scheint so!“, antwortete die 16-Jährige und richtete erneut den Pokéball auf Fiffyen. Es wurde vom roten Strahl eingefangen und in das runde Objekt gesogen. Kurz danach ging der Ball allerdings wieder auf und das Hundepokémon stand erneut vor ihnen. „Hat es etwa nicht funktioniert?“, fragte Misaki verunsichert. „Ich weiß nicht genau. Vielleicht solltest du ihn werfen!“, schlug der Professor vor. Seine Assistentin nickte zustimmend und warf das runde Ding ein paar Mal auf Fiffyen, dieses aber schleuderte den Ball immer wieder zurück in Misakis Hände. „Jetzt verstehe ich!“ „Was verstehen Sie, Professor?“ „Anscheinend möchte Fiffyen nicht in seinen Pokéball. Es will lieber draußen sein.“ „Aber ich habe es trotzdem ‚gefangen‘, oder?“ „Ja, hast du!“, lachte der Professor. „Gut! Dann können wir ja gehen!“ „Nicht so schnell, Misaki! Wie wär´s, wenn du deinen Pokédex testest, bevor ihr aufbrecht?“ „Natürlich!“ Schnell zückte die 16-Jährige das elektronische Gerät und hielt es auf Fiffyen. ‚Fiffyen, das Biss-Pokémon. Fiffyen bedroht seine Feinde mit gefletschten Zähnen. Fliehenden Gegnern hetzt es nach. Es macht auf der Stelle kehrt, wenn der Gegner zurückschlägt.‘ „Klingt ganz nach dir, Fiffyen! Abgesehen vom letzten Teil.“, bemerkte Misaki grinsend, woraufhin das Pokémon nur beleidigt zur Seite blickte. „Ich glaube, ich muss mir um euch beide wirklich keine Sorgen machen!“, meinte Professor Odamaki amüsiert. „Heißt das, wir dürfen gehen?“, hakte seine Assistentin nach. „Ja, jetzt könnt ihr gehen!“, antwortete der Ältere lächelnd und begleitete die beiden vor die Tür. „Misaki, hab immer Vertrauen in dich und deine Pokémon! Und gib niemals auf!“ „Ich verspreche es Ihnen, Professor! Aber Sie müssen mir auch etwas versprechen: Sagen Sie meinen Eltern, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. Es wird alles gut gehen!“ „Das mache ich, versprochen!“, erwiderte Professor Odamaki ruhig, woraufhin die Jüngere nur nicken konnte, da sie den Tränen ziemlich nahe war. „Ich wünsche dir viel Glück auf deiner Reise!“ „Danke, Professor! Für alles!“ „Pass auf dich auf!“ „Mach ich!“, entgegnete die 16-Jährige und umarmte den Professor kurz. „Auf Wiedersehen!“ „Mach´s gut, Misaki!“ Lächelnd trat Misaki ihre lang ersehnte Pokémon-Reise an und begab sich somit in eine ihr unbekannte Welt. Und gleichzeitig in das größte Abenteuer ihres Lebens. So, das war das erste Kapi! Kritik ist erwünscht ^^ Übrigens, hier ist das Foto, das Misaki in ihrem Amulett hat: http://i81.servimg.com/u/f81/13/71/89/66/family10.jpg Und ihr Fiffyen (weil ich das Bild süß finde ^^): http://www.pokewiki.de/images/f/f4/Anime_AG_261.jpg Danke fürs Lesen und hoffentlich bis zum nächsten Kapi! LG sakura44 < Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)