Abschied von Misty von MiyaToriaka (Fortsetzung von "Rescue - Rache an Ash") ================================================================================ Kapitel 5: Ankunft in Azuria City --------------------------------- Naja, hier mal Kapitel 5 einfach so... Ja ich weiß, ich bin ziemlich 'empfindlich' was die Liebe der beiden angeht, aber daran erkennt man wenigstens, dass ich die Story geschrieben habe ^.^ Was ich meine werdet ihr im laufe dieses Kapitels schon selber merken (Schnulze pur mal wieder und viel Geheule um nix, kann ich nur sagen XD ) HEAGDL und grüße alle extra, die mich kennen =^.^= Byebye Miya-Chan ^ ^ Ankunft in Azuria City Die Sonne geht auf. Es ist noch nicht lange her, als Endivie sich auf den Weg zum Wasser gemacht hat, um etwas zu trinken. Wenn Endivie nicht in ihrem Pokéball übernachtet, ist sie meistens die erste, die aufsteht. Langsam hebt Endivie den Kopf. Ihr Blatt, das sie auf dem Kopf trägt, hält sie in den Wind, um das Klima zu testen. Wenn es morgens schon so warm ist und sich gleichzeitig Nebel bildet, kann man davon ausgehen, dass es ein ziemlich heißer Tag werden wird. Endivie hört hinter sich jemand. Ruckartig dreht sie sich um. "Die!", schreit sie laut. Aber es ist nur Pikachu. "Pika pi?", fragt Pikachu Endivie. Endivie findet auch, dass es ein schöner Morgen ist. Gemeinsam mit Pikachu betrachtet sie den Sonnenaufgang. Es ist sehr friedlich hier unten am Fluß. Er rauscht ganz leise vor sich hin, die Tautropfen glitzern in der Morgensonne und das Gras wiegt sich im lauwarmen Wind, der fröhlich wie bei Musik zu der Idylle tanzt. Die Beiden wollen sich gerade richtig entspannen und sind schon fast dabei, wieder einzuschlafen, als plötzlich... "Karnimani!" "Feu, Feurigel!" "Prui, prui!" Nicht nur Pikachu und Endivie haben gemerkt, dass ein neuer Tag angebrochen ist, sondern auch Karnimani, Feurigel und Togepi, die bei dem schwülen Wetter sogleich eine Wasserschlacht starten. Dabei werden auch Pikachu und Endivie nass und weil sie auch Lust bekommen, greift Pikachu Endi-vie an der Pfote und zieht sie mit ins kühle Nass. Nur gut, dass Togepi schon schwimmen kann, dann kann es nämlich auch richtig mitmischen und fröhlich rumtoben. Auch kein Wasserfall ist in der Nähe, nur der Fluß, der sich ewig in die Länge zieht. Was kann also schon passieren, denkt Pikachu und lässt sich sogar ein bisschen vom Sog mitziehen. Nach und nach wachen alle restlichen Pokémon von dem ,Krach' auf und machen gleich mit. So et-was lässt man sich doch nicht entgehen! Doch - was ist eigentlich mit den menschlichen Wesen? Was machen Ash und Misty? Gut, OK, es ist sehr spät gewesen, nachdem sie ihren Mitternachtssnack beendet haben, aber ist das ein Grund, so lange zu schlafen? Naja, zumindest scheint es die Pokémon wenig zu interessieren, was die beiden machen. - Ob es uns interessiert? Ich denke schon. Auf jeden Fall könnte es nicht schaden, nach zu sehen. Das denkt sich auch Bisasam, nachdem es etwas getrunken und sich am Wasser erfrischt hat. Der Schlafplatz ist groß. Es dauert eine ganze Weile bis man den jeweiligen Platz findet, nach dem man sucht. Deshalb bittet Bisasam Noctuh, ihn zu begleiten. Dieser meint allerdings, dass es besser sei noch ein wenig zu warten. Man weiß ja nie... Wie weise doch unser Noctuh ist. Tatsächlich ist es bei diesen beiden echt gefährlich, sich an sie her-an zu schleichen. Genau in dem Moment macht Misty die Augen auf. Und wo wird sie wohl sein? In Ashs Armen! Wo würde man sie auch sonst finden? Misty denkt nicht im Traum daran, aufzustehen. Sie sieht Ash verträumt an und streicht ihm zärtlich mit zwei Fingern übers Gesicht. Sie berührt seine Lippen. Wie einen Reflex bewegt Ash sie darauf und macht langsam die Augen auf. Schmunzelnd sieht er Misty entgegen. Er will nichts sagen, auch Misty hat dieses Gefühl. Die Blicke verraten alles: Morgen. Hast du gut geschlafen? Ein Nicken wäre die Antwort, stattdessen gibt es kleine Streichelein-heiten über Hände, Gesicht, Arm und Bauch. Misty streift Ash den Pony aus dem Gesicht und küsst ihn ganz zärtlich auf die Stirn. Ash erwidert dies und umarmt sie, drückt sie ganz lieb an sich - wie seine Schwester. Ja, Misty ist seine Schwester. Genau das und noch viel mehr - ob beide das wis-sen? Ash sieht Misty an. Sie hat einen ganz warmen Blick, gläserne Augen, ein verträumtes Lächeln. Sie ist so froh, ihm nahe zu sein, von ihm umarmt zu werden, ihn berühren zu dürfen. Ist das wirklich bald alles vorbei? Was ist, wenn sie ihn nie mehr wiedersehen wird? Was ist, wenn er sie irgendwann ver-gisst? Er wird ihr fehlen, das weiß Misty ganz genau. Sie unterdrückt ihre Tränen. Ash sieht, dass Mistys Lächeln anfängt zu verschwinden. Dann sagt sie etwas, das erste Mal an diesem Morgen. "Ach, Ash! Was soll ich nur tun? Ich weiß nicht, was ich machen soll!" Misty lehnt sich an Ashs T-Shirt und drückt ihn ganz fest an sich. "Ich will nicht nach Azuria City! Bitte sag mir, dass ich da nicht hin muss!" Plötzlich wird Misty ganz ruhig. Fast ist sie schon richtig erleichtert. Sie spürt ein sanftes Gefühl in sich, dass sie beruhigt und sie vergessen lässt. Ash streichelt Mistys Rücken - zärtlich und lieb. Er konnte Mistys Gedanken lesen, hat sie aber nicht daran erinnern wollen - deshalb sagt er nichts. Er streichelt sie nur, sanft und ruhig. Er lässt sie spü-ren, dass er hier ist und auf sie aufpaßt, dass er sie nie loslassen wird, dass er sie von ganzem Her-zen liebt und sie niemals hergeben würde... "Was tust du?" Ash berührt Mistys Kinn und hebt es zu sich, dass Misty ihm in die Augen sieht. Misty ist ganz starr und doch locker. Sie sieht Ash mit großen Augen an, sagt aber nichts. Ash streicht ihr über die Wan-ge, über jedes einzelne Gesichtsteil und schaut sie an - wie seine Schwester. "Vergesse niemals!", flüstert er ihr leise zu. "Was - was soll ich nicht vergessen?" Automatisch schließt Misty die Augen und lässt sich von Ash berühren. Ein leichter Kuss streift ihre Lippen, dann erwidert sie ihn ohne Zögern. Auch spürt sie, dass ihre Hand leicht Ashs Bauch berührt, wie sie leicht unter sein T-Shirt greift und er daraufhin ruhig at-met und ihre Hand weiter nach unten führt, so dass sie ganz unter dem T-Shirt verschwindet. Dann nimmt Ash seine Hand, streift damit über Mistys Arm bis hin zu ihrem Pyjamaoberteil. Dort berührt er sie sanft und streichelt sie da, wo das Shirt nicht mehr aufliegt. Misty ist kitzlig. Sie muss kurz kichern und geht deshalb noch enger an Ash, zumindest ihr Oberkörper und nun ist sie ihm ganz nah, so nah, dass die beiden eins sind. Da ist dieses ,Lass mich nicht los' - Gefühl, dass beiden sagt, dass sie das Richtige tun und sich immer näher kommen. Misty tastet Ashs ganzen Rücken ab. Seine Haut ist weich und seine Nähe beruhigt ungemein. Es könnte immer so sein - es wird immer so sein. Da lösen sich Ashs Lippen von Mistys. Kurz sieht er sie an, dann fängt er an, sich mit seinem Gesicht an Mistys Hals, ihrem Nacken und ihrer Schulter abzutasten. Misty macht die Augen nicht auf. Sie schließt sie fest, um keine Berührung zu verpassen. Sie möchte Ash verstehen, mit allem, was er ihr gibt. Ash zupft an Mistys Oberteil und macht so die Schulter frei. Daraufhin atmet Misty ganz kurz tief ein. Sie ist zwar nicht erschrocken, aber ein neues Gefühl durchzuckt ihren Körper, das sie aufspringen lässt, aber nur im Innern. Außen hört man nur ihren Atem und Ash spürt ihren lauten Herzschlag. Ist es - kann es sein, dass... ist das, das Gefühl von Angst, das in Misty zuckt, oder ist es Ungewissheit? Misty will es wissen. Sie möchte dieses Gefühl erleben, es spüren und sich aufwirbeln lassen. Sie möchte beginnen zu leben und alles zu erfahren, was sie mit Ash gemeinsam erfahren kann. Wie ein Vampir legt sie ihren Mund an Ashs Nacken mit dem Unterschied, dass sie ihn nicht beißt, sondern mit ihrem lieblichen Gefühl zart streichelt und sich damit das Gefühl besser zu verstehen versucht. Ash lässt sie es intensiv spüren und erfährt dabei eine neue Kraft in sich, die von Misty auskommt. Denn nicht nur Ash berührt Misty an Stellen, die für ihn neu sind, auch Misty beginnt es zu tun. Ihre rechte Hand liegt immer noch unter dem Shirt auf Ashs Rücken, während ihre Linke beginnt, nach vorne zu seinem Brustbereich zu dringen. Ash ist warm. Er schwitzt sogar ein bisschen. Ob Ash Angst hat? Oder ist es das Ungewisse, was ihn plötzlich schwach macht? Er spürt Mistys Hand und seinen Herzschlag. Ash hat das Gefühl, als hätte er einen enormen Puls, ohne sich dabei aufzuregen. Wenn ihn eine so zum Rasen bringt, kann es nur eine sein und das ist Misty. Misty ist sein Licht, das in der dunklen Nacht zu leuchten beginnt. Sie ist sein Stern, der zu ihm hält, auch wenn er glaubt, allein zu sein. Sie ist ein Familienmitglied - sie ist seine Schwester und er ist froh, ihr einziger angehörender Bruder sein zu dürfen... Ash wird nie vergessen, wie sie das gesagt hat. Er sei ihr ein und alles und sie wolle ihn nie mehr verlieren. - Genauso wenig wie er. Misty denkt, sie muss gehen. Wenn sie geht, würde er auch gehen. Sie gehören zusammen und das darf ihnen keiner nehmen. Das wäre einfach nicht fair! Sie haben beide so lange gewartet und jetzt sind sie zusammen. Wenn sie jemand ausein-ander reißen wollte, würden sie sich wehren, ganz sicher! Sie kämpfen gemeinsam für ihre Liebe, geben niemals auf. Halten zusammen in guten und schlechten Zeiten, sind eins und bleiben für immer zusammen. Sie lassen sich niemals los - sie vergessen niemals. - Misty versteht Ash. Sie hört seine Gedanken, muss fast weinen. Ist glücklich, ihn zu haben und ihn festhalten zu dürfen. Sie dankt demjenigen, der sie zusammengebracht hat, sehr und möchte alles tun, um ihn glücklich zu machen. Was könnte es Schöneres geben, als sich gemeinsam einen Traum zu erfüllen und überhaupt das Gefühl zu haben, nie mehr allein zu sein, dass die Zeit des Frierens vorbei ist und man jemanden zum Wärmen um sich hat? Dass die Zeit des Wartens ein Ende hat und man nie mehr weinen muss, ohne dabei unter seinen Problemen zusammenzubrechen, weil man weiß, da ist jemand, der mir zuhört, mich tröstet und mit mir spricht? Der an mich denkt und mich nie alleine lässt. Und dass dieser jemand immer zu mir hält, auch wenn man Mist gebaut hat? Ash und Misty haben ihre Schatten überquert, haben die Probe der Liebe bestanden und haben so zueinander gefunden. Wenn das alles vorbei sein soll und man alles umsonst getan hat - kann oder soll, muss man das zulassen? Nein, man darf sich seinem Schicksal nicht kampflos ergeben, man muss weiter kämpfen. "Es ist erst zu spät, wenn du aufhörst daran zu glauben und dich ihm unterwirfst. Jeder kann die Welt verändern - auch du. Nicht das, was du tust, ist entscheidend, sondern wie und wann du es tust. Dann wird alles gut und du fühlst dich wie ein Retter. Du kannst der sein, der du immer sein wolltest, bist stark und unerschrocken - das gilt allerdings nur so lange, wie du weißt, wer deine Freunde sind und du niemals vergisst, an sie zu denken und ihnen bei allem und überall beizustehen. - Dann, wenn du das geschafft hast, hast du dein Ziel erreicht und du wirst für immer glücklich sein - Solange du deine Freunde nicht vergisst, wird alles, was du tust, die richtige Entscheidung sein. - Vertrau mir." Lugia und Snobilikat - Sie haben es ihnen gesagt und sie haben recht: Man kann das Schicksal be-einflussen, man darf sich ihm nur nie ergeben. Erst wenn man aufgibt, ist es zu spät. Ash berührt Misty von vorne. Es ist das erste Mal, dass er sie so anfassen kann, ohne Angst, ihr weh zu tun. Misty hat keine Angst. Sie zeigt Ash, dass es in Ordnung ist, wenn er sie dort berührt und sie streichelt. Ash weiß, dass Misty es auch noch nie erlebt hat, das beruhigt ihn doch etwas. Er streichelt sie weiter, zittert aber trotzdem. Misty hebt ihr Oberteil ein Stück, so gibt sie Ash das Zeichen, dass es total OK ist und dass es ihr sogar ,gefällt'. Sie findet es schön, von ihm angefaßt zu werden. - Misty liebt Ash sehr, genauso wie umgekehrt. Ash würde für Misty durch die Hölle gehen. Alles würde er für sie tun, um ihr Lachen zu bewahren und sie glücklich zu machen. Es ist so extrem. Nie hätte Misty es für möglich gehalten, dass so ein Junge irgendwann doch begreift, was es heißt, zu lieben und geliebt zu werden. Ash weiß, wer ihm das beigebracht hat. Sie ist es selbst gewesen und hätte sie es nicht, würde er jetzt ganz bestimmt nicht neben ihr liegen und sie berühren. Wenn Ash daran denkt, den Gedanken, er hätte Misty nie lieben gelernt und nicht ihr Bruder sein dürfen, ist für ihn wie ein Alb-traum. Bloß nicht, denkt er, das wäre schrecklich! Ich liebe Misty so sehr und - sie ist so viel für mich. Ganz eindeutig meine fehlende Hälfte - mein zweites Ich! Sie ist meine zweite Familie und ich würde sie so gerne mit ihr - bilden. Irgendwann. Unsere eigene Arena... Unsere eigene Familie... Unser ei-genes Leben... Zusammen - für immer... Unendlich lange... Bis in den Tod und weiter... Ash denkt an so vieles. Er hat noch nie in die Zukunft geschaut, aber in Mistys Armen sieht er sie direkt vor sich. Mit Misty möchte er alt werden und sein ganzes Leben verbringen. In allem, was er tut, soll sie dabei sein und ihn begleiten. - Das Gleiche wünscht sich Misty. Sie wird den Gedanken nicht los, sich von Ash trennen zu müssen. Was wäre dann? Was wird dann? Was würde sie tun? Sie will nicht! Sie will nur eins - sie will Ash und bei ihm sein, für alle Zeit! Bis in alle Ewigkeit! Nie mehr allein! Nie mehr einsam! Niemals vergessen! Misty sieht Ash in die Augen. Er schaut ihr lieblich entgegen, lächelt sie sanft an. Streicht ihr über die Backe. Misty wird ganz warm. Ihr Herz steht ihr bis zum Hals. Sie will. Sie muss. Sie darf. Sie - kann? Äh, nein, nicht direkt... Als Misty Ash noch einmal küssen will, und er ebenso, entdecken beide ihre Pokémon, die vor ihnen stehen und sich gegenseitig angrinsen und andere auch ein bisschen verblüfft schauen. Ash und Misty sehen sich erschrocken an. Sie werden rot und zupfen ihre Oberteile wieder zurecht. Vor lauter Liebkosen haben sie ganz vergessen, dass sie nicht alleine sind, noch dazu kommt, dass sie total in Gedanken versunken waren und nur auf sich und nicht ihre Umgebung ge-achtet haben, auch dass sie nicht einmal gemerkt haben, was sie nebenher gemacht haben. Jeder hat nur den anderen spüren wollen, alles andere ist egal gewesen. Jetzt ist die Situation brenzlig. Da kön-nen beide nur hoffen, dass die ,Spanner' alles schnell wieder vergessen. - Das ist eben für beide dumm gelaufen. Ein schiefes Lächeln hilft da auch nicht mehr, das die Pokémon davon abhalten könnte, sich tot zu kichern. Naja, Ash und Misty sehen es inzwischen auch mit Humor und lachen herzhaft mit. "Bildet euch da bloß nichts drauf ein!", meint Ash und wird wieder rot, dreht sich extra von Misty weg. Es sollte eigentlich vorerst geheim bleiben, nur Pikachu und Togepi durften davon wissen. "Hey, Pikachu!" Ash sieht zu seinem Freund, der sich den Bauch hält und schon vor lauter Lachen Tränen in den Augen hat. Ash schaut ihn etwas misstrauisch an. "Pikachu!" Endlich reagiert Pikachu auf Ashs Rufe und dreht sich zu ihm um. Ash geht auf ihn zu, kniet sich zu ihm nieder, krault ihn am Kinn und fragt skeptisch lächelnd: "Du - hast uns doch wohl nicht ausspioniert und so die anderen angelockt - oder?" Pikachu bekommt einen erschrockenen Blick. Das Lachen ist ihm vergangen. Ash hat ihn total durch-schaut. Zögernd legt er seine Hand auf den Hinterkopf und lächelt schief. Ash weiß, was das heißt und vergibt ihm noch einmal. Jetzt ist es sowieso zu spät. "Ein zweites Mal", sagt er, "lasse ich dir das nicht durchgehen!" Pikachu senkt den Kopf, grinst kurz und nickt daraufhin. "Ash." Ash dreht sich um. Misty steht vor ihm. "Wir sollten uns anziehen und aufbrechen." "So, findest du?" Ash geht auf Misty zu. Misty schaut ihn überrascht an. Was hat er jetzt wieder vor?, denkt sie. Irgendwie hat sie das Gefühl, dass ihr das bekannt vorkommt. "Ich finde, wir haben alle Zeit der Welt, um uns vorher noch ein bisschen aufzufrischen." "Nein!" , sagt Misty wohl wissend, was jetzt kommt und will gerade ein paar Schritte zurückgehen, da hat Ash sie schon erwischt. Er greift nach ihrem Arm und zieht sie mit sich. "Hast du den Fluß nicht gesehen? Los, komm! Leisten wir unseren Pokémon Gesellschaft!" "Nein, nein, bitte, Ash! Du weißt, wie ich kaltes Wasser hasse!" "Sei nicht so ein Hasenfuß, Misty!" "Ich will aber meinen Pyjama nicht nass machen!" "Dann zieh ihn aus!" "WAS?!" "Das war ein Scherz!" Ash lacht laut. Er lässt Misty los, weil er weiß, dass sie ihm nach dieser Aktion ohne Hilfe folgen wird. - und tatsächlich: "Ash, du Mistkerl! Das wirst du mir büßen! - Mich so zu schocken!" Misty rennt vor Ash. "Wer zuletzt im Wasser ist, hat verloren!" "Oh, ne, das ist fies!" Misty treibt die Pokémon an, sich ihnen anzuschließen und hast du nicht gesehen, startet erneut eine Wasserschlacht, diesmal mit allem, was dazu gehört. Misty wird sofort von allen Wasserpokémon umringt und von oben bis unten nass gespritzt. Sie kreischt dabei ziemlich laut und lacht voller Hochgenuß. Während Misty abgelenkt ist, taucht Ash unter und kommt hinter ihr wieder zum Vorschein. Misty merkt von nichts. Sie versucht die Attacken abzu-wehren und spritzt wild um sich. Genau in dem Moment, in dem Ash seinen Kopf aus dem Wasser herausstreckt, dreht sich Misty zufällig zu ihm um und erschrickt dabei so sehr, dass sie kurz nicht aufpaßt, ausrutscht und von hinten von Karnimani mit Aquaknarre angespritzt wird. Doch Karnimani kann seinen Wasserfluß irgendwie nicht kontrollieren und so ist er viel zu stark. Misty fällt mit voller Kraft auf Ash, so dass beide untertauchen. Zuerst denken sich die Pokémon nichts dabei, manche lachen sogar, doch als Ash und Misty nicht mehr auftauchen, ist klar, dass etwas nicht stimmt. Pika-chu beginnt zu tauchen. Alle Wasserpokémon folgen ihm. Mit Hilfe von Quaputzi und Goldini erreicht Ash das Ufer, beginnt laut zu husten und das verschluckte Wasser auszuspucken. Langsam bekommt er wieder Luft. "Misty!" Ash wendet sich dem Fluß zu, in dem er ab und zu ein paar Pokémon auf den Grund tauchen sieht. "Misty, wo bist du?" Ash rennt am Ufer entlang. Ein Stück weiter vorne auf der anderen Seite kann er Togepi erkennen, das etwas im Wasser entdeckt hat und wie wild auf und ab hüpft. "Prui, prui!" "Togepi! Warte, ich komme!" Ash springt ins Wasser und schwimmt auf die andere Seite zu, als plötz-lich.... "Huch! Was ist das?" Ash hält inne. Vor ihm ist jemand aufgetaucht. "Hust, hust!" Misty schnappt nach Luft. Vor ihr steht Ash. Sie atmet auf. "Mensch, Ash! Hust! Da bist du ja! Ich hab mir - Sorgen gemacht! Wo warst du?" "Genau hinter dir und dann - bin ich untergetaucht und hab dich aus den Augen verloren..." Ash nimmt Misty in den Arm. "Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist, Misty!" Ash streichelt Mistys Haare. Er muss kurz schniefen. Tränen bilden sich in seinen Augen, doch er schluckt sie runter. "Ash...?" Misty versteht nicht ganz. Er ist doch untergegangen und sie hat ihn gesucht. Warum ist er so aufgewühlt? "Was - was hast du denn?" Ash drückt Misty ganz fest und schließt die Augen. Er ist mit den Nerven völlig am Ende. "Ich - hätte dich verlieren können! In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie so viel Angst! Das darfst du nie wieder machen..." Ash nimmt Mistys rechte Hand und lässt sie nicht los. Er hat Angst, noch einmal etwas derartiges erleben zu müssen. Es war nur ein kurzer Moment, aber ein Moment voller Angst, die Ash nie mehr vergessen wird. "Bitte, hör auf! - Ich bin doch hier! Ich hatte Angst, dich..." Misty sagt nichts mehr. Sie streichelt Ash sanft über sein T-Shirt. "Ich - werde es nie wieder tun - versprochen!" Misty führt Ash ans Ufer zu ihrem Schlafplatz. Dort angekommen geht sie zu ihrem Rucksack und kramt eine Decke daraus. Die Pokémon hat sie aus dem Wasser geholt, ihnen etwas zu essen und zu trinken gegeben. "Ich werde mich um Ash kümmern", hat sie gesagt. "Esst ihr inzwischen eine Kleinigkeit. Bald reisen wir weiter." Misty legt Ash die Decke um. Er zittert und ist ganz kalt. "Ich hoffe, du hast dir keine Unterkühlung zugezogen", meint sie besorgt und legt ihre Arme um ihn. "Wenn ich dich erschreckt habe, tut es mir leid. Das wollte ich nicht." Leicht streicht sie Ash über die Wange. Er lässt es zwar geschehen, scheint aber keinerlei Notiz davon zu nehmen. Erst bleibt er stumm, doch dann: "Ich hab dich auch erschreckt. Du hast nach mir gesucht." "Aber ich hab dich wieder. Es ist alles OK! - Oder geht's dir nicht gut?" "Es könnte nicht besser sein! - Mis..." Ash bekommt seinen Satz nicht fertig, schon hat Misty ihn ganz zart geküsst - Kurz, aber sanft. "Hab keine Angst!" "Misty..." "Was? - Was ist?" "Ich wollte dir nur sagen, dass - ich... - dass ich..." Ash sieht Misty lange in die Augen. Sie unterbricht ihn nicht, sondern hört ihm zu. Ohne sich dabei zu bewegen. Sie bleibt ganz still und wartet auf das, was Ash versucht ihr zu sagen. Ash bleiben allerdings die Worte im Halse stecken. Er weiß nicht mehr, was er sagen wollte, aber er weiß, dass vor ihm jemand ist, der ihm trotz allem zuhört und ihn auch ohne große Worte versteht. Gerade als Ash wieder bereit ist zu reden, kommt Endivie auf die beiden zu. "Die, Endivie!" "Ja, ich finde auch, dass es langsam Zeit ist, aufzubrechen. Es ist schließlich schon vier Uhr. Wenn wir uns beeilen, sind wir noch da, bevor es dunkel wird." Misty seht Endivie an. "Sag bitte den anderen bescheid. Ash und ich kommen gleich nach." "Die!", nickt Endivie und rennt zu den anderen zurück. Misty wendet sich wieder Ash zu. "Du - wolltest mir etwas sagen, Ash?" "Komm zu mir." Ash zieht Misty zu sich auf den Boden. Wieder sieht er ihr in die Augen. Aber schließ-lich findet er seine Worte: "Ich danke dir! - Danke, dass du meine Schwester bist!" "Und ich danke dir, dass du mein Freund und Bruder bist..." "... und es für immer sein wirst", ergänzt Ash und küsst Misty noch einmal lange. "Pikachu pi, Pika pi!" Dann werden beide von den Pokémon abgeholt und setzen ihre Reise fort. Es ist dunkel, als Togepi plötzlich voraus rennt und auf ein Schild hinweist. ,Azuria City - 5 km'. Die Pokémon jubeln. Es würde nicht mehr lange dauern, dann wären sie zu Hause. Vergnügt hüpfen sie herum und gehen voraus. Als Misty an dem Schild vorbei kommt, bleibt sie kurz stehen. Hier würde es passieren. Jetzt ist die letzte Gelegenheit Ash noch einmal alles zu sagen, was tief in ihrem Herzen ist. - Doch sie kann nicht! Sie will immer noch nicht wahr haben, dass ab jetzt wieder alles so sein soll, wie früher, als sie noch niemanden hatte und immer allein war. Sie will Ash nicht verlieren und ihn schon gar nicht los lassen. Sie hat Angst zu fallen und ihn nie wieder zu sehen! - Niemals vergessen - Ja, genau! Ash wird sie nicht vergessen, das weiß sie ganz genau. Er hat es selbst gesagt. Misty ver-traut ihm. Sie lässt sich von ihm führen, glaubt ihm. Sie will abwarten, was passiert und will ihr Schick-sal verändern... Nichts wird sie aufhalten... "Hey, Misty! Nun komm schon! Wir sind bald da!" "Ich komme!" Misty rennt zu Ash. Er nimmt sie in den Arm und läuft mit ihr den Pokémon nach. Misty erscheint zwar äußerlich fröhlich, aber Ash weiß ganz genau, was in ihr vorgeht. "Komm schon, Misty, freu dich! Bald wirst du dein Zuhause wiedersehen und wir alle sind bei dir. Das ist doch toll!" "Ja, natürlich. Ich vertraue dir." "Dazu hast du auch allen Grund! - Wie wär's? Gleich nach dem Essen in eine heiße Quelle zum Ent-spannen?" "Das wäre schön..." "Also, siehst du! Noch etwas, auf das du dich freuen kannst! Togepi wird das sicher auch gut tun und sieh mal, wie sich deine Pokémon freuen, nach Hause zu kommen. Das verdanken sie dir." "Ich freue mich ja. - Und ich bin glücklich, dass du mitgekommen bist..." "Na, siehst du! Los, da gibt es jemand, der auf dich wartet..." Wenige Zeit später stehen alle vor einer alt bekannten Tür, in der drei Mädchen zum Vorschein kom-men. Die Freude ist groß, als diese Misty und ihre Pokémon erblicken. "Misty, da bist du ja endlich!", begrüßt sie ihre Schwester Daisy. Sie ist die einzige, die Misty versteht und ihr auch zuhört, wenn sie etwas auf dem Herzen hat. Trotzdem, es gibt da etwas, das Misty nicht einmal ihr erzählt hat... "Darf ich Togepi einmal halten, ja?" "Äh, natürlich! - Hier." Misty gibt Daisy Togepi auf den Arm. Sie fand es schon immer unheimlich süß und so putzig klein, wie sie sich immer ausdrückt. "Hallo, Ash, Pikachu! Wie geht es euch? Habt ihr die Reise gut überstanden, oder war Misty wieder mal ziemlich anstrengend?" Ash sieht Lilly etwas erstaunt an. "Nein, sie war so - wie immer..." "Oh je, dann seid ihr sicher total erschöpft! Ich bringe euer Gepäck aufs Zimmer", meint Viola und schnappt sich Ashs und Mistys Rucksäcke. Misty sieht den beiden wütend nach. Sie bläst vor Wut ihre Backen auf wie ein Frosch. Ash schaut ihnen nur verblüfft nach. Er begreift nicht, warum sie so schlecht von Misty reden... Überhaupt haben sie nur mit ihm geredet und Misty dabei gar nicht angesehen. Ash hat immer gedacht, dass es toll sein muss, Geschwister zu haben. So wundert er sich nicht mehr, dass Misty nicht gerne zu Hause ist, sondern lieber bei ihm. Er wendet sich an Misty, die immer noch zornig schaut. "Was für eine Laus ist denn denen über die Leber gelaufen?" "Du meinst Lilly und Viola? - Die sind immer so! Sie konnten mich noch nie leiden." "Aber warum denn?" Ash versteht das nicht. Wie kann eine Familie nur so zerrissen sein? Misty würde es zwar nie zugeben, aber es tut ihr weh, so von ihnen behandelt zu werden. "Ich will mich ja nicht einmischen", beginnt Ash zögernd, "aber hast du nie mit deinen Schwestern geredet? Sie sind doch deine Familie..." Misty antwortet nicht. Trotzig geht sie auf eines der Aquarien zu und betrachtet die Fische. Ash geht ihr nach, doch noch immer zögert er. "Willst du dich nicht mit ihnen versöhnen? Sie sind doch - ein Teil von dir..." Misty sieht nach oben. Ash fragt nicht weiter. Er merkt, dass Misty versucht, die richtigen Worte zu finden. Es fällt ihr schwer darüber zu reden, das sieht Ash ihr an. Aber warum ist das so? - Ash dachte, er würde Misty kennen, jetzt bemerkt er, dass er nicht ein bisschen etwas aus ihrer Vergan-genheit weiß. Er würde sie so gerne fragen - aber er will ihr nicht weh tun. "Weißt du..." Endlich beginnt Misty doch etwas zu sagen. Ash horcht auf. "Als ich klein war, war den dreien von Anfang an klar, dass ich auch eine Arenaleiterin werden würde. Es war immer so, dass die Pokémon auf mich zugekommen sind und mit mir gespielt haben. Sogar als meine Schwestern mit ihnen trainiert haben und ich gerade mal krabbeln konnte, so habe ich ih-nen immer die Attacken beibringen können, die meine Schwestern versucht haben, ihnen beizubrin-gen. Meine Eltern haben mich immer als ,Pokémon - Wunder' bezeichnet und waren sehr stolz auf mich. Als Älteste hatte Daisy eine große Verantwortung, als meine Eltern plötzlich verschwanden. Wenn sie nicht gewesen wäre, hätte ich es im Leben sehr schwer gehabt, denn meine anderen Schwestern hätten sich nie um mich gekümmert. Sie waren eifersüchtig auf meine Fähigkeit, lange bevor ich selbst wußte, dass ich sie besaß. Ich wußte nie, warum sie mich verachten und mich schlecht gemacht haben - heute weiß ich, warum und ich habe Angst ihnen gegenüber zu treten, weil ich denke, dass ich damit alles schlimmer machen würde. - Ich kann es einfach nicht. Wir sind so verschieden, auch wenn wir eine Familie sind." Misty macht kurz eine Pause. Sie senkt den Kopf und während sie mit dem Gespräch fort fährt, beginnt sie langsam, Ash doch anzusehen. "Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nicht hier her gehöre - dass ich irgendwo anders sein sollte. Irgendwo - aber nicht hier. - Obwohl es meine Familie ist, sind sie mir so fremd wie du, als ich dich das erste Mal gesehen habe. - Ich weiß nichts von ihnen, zumindest nichts über ihre Probleme und Gefühle. Das ist alles, was ich weiß." Alles hätte Ash erwartet, aber dass es so ein Problem ist, was die Familie zum Schwanken bringt, hätte er nie für möglich gehalten. "Du ahnst ja gar nicht, wie gerne ich mit ihnen sprechen würde, aber sie sind so kalt - unheimlich für mich, wie Gespenster. Ich möchte sie umarmen, aber ich kann nicht! Es ist so schwierig, jemanden lieben zu wollen, der einen nicht liebt." Misty unterdrückt ihre Gefühle. Ihre Stimme zittert, sie kniet sich auf den Boden, hält sich am Arm und kneift die Augen fest zusammen. - Ash weiß, warum sie das tut. Ganz langsam geht er auf sie zu, berührt sie an der Schulter und kniet sich ebenfalls hin, di-rekt neben sie, rückt ganz nah an sie heran. Misty sieht ihn erschrocken an. Sie sieht fertig aus und ihre Augen sind gläsern von den Tränen, die sie nicht zeigen will. Ash drückt sie fest an seine Brust. "Lass es raus!" Ash streicht Misty ganz sanft über die Haut. "Du darfst deine Gefühle nicht unterdrücken. Es ist völlig OK, wenn du weinst! Ich möchte dich nicht so sehen. Es ist besser, du tust das, was dein Gefühl dir sagt, denn es ist richtig. Tu es! Weine, Misty!" Misty atmet schwer. Sie hört Ash aufmerksam zu, aber sie versteht nicht, warum er das tut. "Ich weiß, was es heißt, allein zu sein. Du bist nicht allein. Es ist immer jemand an deiner Seite, du weißt es bloß nicht." Misty hört Ashs Worte ganz genau und wird immer gefühlvoller. Die Tränen lau-fen schon fast über ihr Gesicht, aber noch immer lässt sie es nicht zu. "Ich hätte gerne Geschwister gehabt und wenn ich mir vorstelle, dass diese mich zurückgewiesen hätten, so wie sie es jetzt bei dir tun, würde ich sterben vor Traurigkeit. - Vor kurzem ist mein Wunsch erfüllt worden. Mir wurde eine Schwester geschenkt. - Und sie ist die beste von allen..." Ash sieht Misty an. Sie wendet sich ihm zu. "Du bist die beste Schwester, die sich ein Bruder wünschen kann. - Und ich danke Gott, dass er mich zu dir geschickt hat, denn uns verbindet so vieles. - Manchmal möchte ich auch weinen und kann nicht, weil nur mein Gefühl weiß, was richtig ist und lässt mich nur weinen, wenn es wirklich sein muss. Weinen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eines, das beweist, dass man versteht, was einer einem sagen möchte. - Ich verstehe dich. Ich bleibe dein Bruder, egal, was passiert und ich bin immer in dir, auch wenn du mich nicht sehen kannst..." [Vergesse niemals!] " - Ash!" Misty kann nicht glauben, dass Ash all das sagt. Es ist ihr so vertraut. Ash denkt und fühlt wie sie. Er wird bei ihr sein, überall, wo sie ist, wird auch er sein... - oder? Go to Kapitel 6... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)