Naruto von Shura-chan (Der Fuchsgeist) ================================================================================ Kapitel 30: Yamata no Orochi ---------------------------- Minato und Jiraiya mussten durch ein Bambuswald, bevor sie die Bibliothek erreicht hatten. Jedoch war ihr Ziel gut gesichert. Einige Fallen sollten dafür sorgen, dass Unbefugte nicht weiter gehen konnten. »Die sind sehr vorsichtig!«, stellte Jiraiya belustigt fest. In der Tat waren die Taika vorsichtig. Selten kam jemand an diesen Ort. Man hatte angeblich in diesen Wald Yōkai gesichtet. Vermutlich war es ein Gerücht der Taika selbst, um die Unbefugte fern halten zu können. Die Mutigen von ihnen wurden von den Fallen mehr oder weniger davon gejagt. Die erste Falle war sehr primitiv gebaut. Man hatte zwei Drähte gespannt – sie waren mit hellbrauner Farbe bestrichen, damit man die Drähte nicht sehen konnte -, die ein Mechanismus auslöste, woraufhin mehrere Katana von mehreren Seiten aus auf die Menschen hinab stießen. Beide Yōkai-Jäger konnten die Schwerter, dank ihrer guten Reflexe, gut ausweichen. »Wir müssen besser aufpassen!«, meinte Minato ernst und besah sich die Schwerter genau. »Sie sind mit Gift bestrichen worden!«, stellte er fasziniert fest. »Ganz schön gefährlich!«, lachte Jiraiya darüber und die beiden gingen weiter. Die nächste Falle lies sich nicht lange auf sich warten. Sie war schon etwas anders, als die Vorige. »Halt! Unbefugte dürfen nicht weiter!«, sprach auf einmal eine fremde Stimme. Von allen Seiten her tauchten Samurai-Krieger auf. »Oh! Shikijin*?«, fragte Jiraiya interessiert und grinste. »Die fahren hier ja ganz schön die Geschütze auf! Vermutlich werden diese Shikijin durch Bewegungen aktiviert. Die Bannzettel werden offenbar an den Bäumen befestigt sein!«, analysierte Minato die Falle. Beide zogen ihre Katana und machten sich Kampfbereit. »Ihr wollt kämpfen? Na gut!« Die Samurai-Krieger griffen nun an. Jeder von ihnen hatte ein Schwert gezogen. »Ich lege nun los«, meinte Minato zu seinem Begleiter gewandt und dieser nickte. Der blonde Mann winkelte seine Waffe vor sich so an, dass die Schneide zum Gegner zeigte. Als sein Gegner ihn mit einem Frontalangriff treffen wollte, war Minato in einem gelben Blitz verschwunden. Es dauerte jedoch nicht lange, da erschien er mit einem erneuten Blitz genau hinter seinem Gegner. Mit einem kraftvollen Schlag enthauptete er den Samurai-Krieger. Zum Glück sind es nur Shikijin, dachte er sich und erledigte bereits den nächsten. Jiraiya gehörte zu keinem Clan an und hatte deswegen auch keine eigene Geheimtechnik, wie die Namikaze. Von klein auf an hatte der Sarutobi-Clan ihn zu einem Yōkai-Jäger erzogen. Ihre Spezialfähigkeit lag darin, Yōkai als Shikijin herbei zu rufen. »Hier ist mein Verbündeter!«, rief der weißhaarige. Zuvor hatte er mit Blut ein Siegel auf dem Boden geschrieben. »Gamabunta – erscheine!«, rief er aus und auf einmal erschien eine riesige Kröte. Plötzlich zog sie ihr Messer und fegte mit einem einzigen Schlag alle Samurai-Krieger davon. Die Wucht des Schlages war so heftig, dass sie selbst die beiden Männer etwas davon schleudern lies, jedoch wurden sie von jemanden aufgefangen. »Passt doch auf, ihr kleinen Menschen! Wenn ich kämpfe, fegt eben immer so einen heftigen Wind!«, meinte die Kröte. Gamabunta hatte eine riesige Pfeife im Mund und zog daran und blies einen riesigen Schwall Rauch aus. »Du bist ja heute wieder echt gut drauf!«, scherzte Jiraiya, wurde aber von Gamabunta ignoriert. »Minato? Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen! Ist schon ne weile her, oder?«, wurde Minato von Gamabunta gefragt. Erneut zog dieser an seine Pfeife. »Ja, wir heben uns wirklich lange nicht mehr gesehen. Du bist größer als früher, oder?« Die Kröte nickte. Alle besahen die Landschaft, in der sie gekämpft hatten. In der ganzen Umgebung waren die Bambus regelrecht gerodet worden. »Ganz schön auffällig!«, meinte die Kröte und zog erneut an dessen Pfeife. »Ich dachte, wir wollten unauffällig bleiben?«, wollte Minato wissen und schüttelte belustigt den Kopf. »Ja, eigentlich schon, aber anders hätten wir diese Anzahl der Shikijin nicht besiegen können. Töten alleine kann man sie nicht, weil sie wieder auferstehen, daher mussten wir die Bäume einfach davon fegen, an denen die Bannzettel befestigt waren. Diese Technik gehört dem Alten!«, klärte Jiraiya Minato auf. Dieser verstand nun und nickte. »Keine Ahnung was ihr beiden vorhabt, aber ich werde mich nun verabschieden. Bis bald!« Und weg war die Riesenkröte. Fallen schienen wohl kaum noch vorhanden zu sein, denn der Radius der Zerstörung war nicht klein. Schätzungsweise einen halben Kilometer mindestens. Als sie weiter gingen, entdeckten sie auf einmal eine Falltür. Sie war jedoch so getarnt, dass man sie auch schnell mal übersah. »Ich war ja lange nicht mehr hier! Der Eingang sieht ja genauso aus, wie ich ihn in meinen Erinnerungen habe. Warst du schon mal hier, Minato?«, wollte der weißhaarige wissen, aber der Blonde schüttelte nur den Kopf. Sie gingen auf die Falltür zu und zogen am Henkel, um die Tür zu öffnen. Verwundert, dass es so einfach ging, sahen sich die beiden an. »Seltsam! Ich wundere mich, dass es so einfach ist, rein zu kommen. Auch die Fallen waren bis jetzt nicht besonders mächtig. Gefährlich, ja! Aber für Leute unseres Schlages eindeutig zu harmlos!«, meinte Minato und runzelte nachdenklich die Stirn. »Was erwarte uns da unten wohl?« Jiraiya hatte auf diese Frage auch keine Antwort. Beide stiegen die Falltür hinab. Man hatte eine Leiter angebracht, jedoch war sie nicht mehr so jung. Womöglich hatte man sie nur einziges mal auswechseln müssen. Als sie unten angekommen waren, sahen sie erst mal überhaupt nichts. »Wunderschön dunkel!«, stellte Minato sarkastisch fest. Jiraiya kramte blind in seiner Tasche herum, aber bevor er die gewünschten Gegenstände gefunden hatte, erleuchtete der unterirdische Raum sich von selbst. »Na bitte! Da haben wir Licht!«, scherzte Jiraiya darüber, aber Minato verdrehte nur die Augen. Seit sie aufgebrochen waren, hatte der weißhaarige schon so gute Laune. An jeder Seite der Wände befanden sich Fackeln, die den Raum in einen spärliches Licht tauchte. Dahinter gab es offenbar wohl ein Trick, aber weder Jiraiya, noch Minato hatten von so einem Trick gehört. Sie gingen nach links und brauchten fast fünf Minuten, bis sie nicht mehr weiter gehen konnten. Vor ihnen befand sich eine Wand, an dem ein riesiges Gemälde angebracht war. Man hatte dieses Bild mit Tinte gezeichnet und es schien sehr alt zu sein. »Was ist das?«, fragte Minato erstaunt. Dieses Gemälde zeigte einen riesigen achtköpfigen Drachen. Vor ihm stand ein Mann, der ihn mit einem Tsurugi** bedrohte. »Soweit ich mich erinnere, sollte hier die Tür sein, aber nun hängt da dieses alte Bild! Was soll das?«, fragte Jiraiya verwundert und untersuchte das Bild. Vielleicht gab es ja ein Mechanismus, denn man betätigen musste, damit man hinein kommen konnte. Minato suchte ebenfalls nach einem Schalter oder ähnlichen, aber sie wurden nicht fündig. »Es muss aber einen Weg geben, der uns da rein führt!«, schimpfte Minato und ging hin und her. Es gab einfach keinen Hinweis und selbst Jiraiya war überfordert. Sie wussten nicht, wie lange sie schon da so saßen auf dem Boden, aber es war sicher schon eine halbe Stunde vergangen. »Ich habe lange keinen Besuch mehr bekommen!«, ertönte urplötzlich eine Stimme. Beide erschraken und sprangen auf und sahen in den Gang, aus dem sie gekommen waren. Wenn auf einmal jemand von der Taika kam, dann würde es wirklich Probleme geben. »Wo schaut ihr den hin? In dem Gang da gibt es nichts zu sehen, außer die Fackeln vielleicht!«, hörten sie erneut die Stimme und Jiraiya und Minato sahen sich verblüfft an. Langsam drehten sie sich um und schauten auf die Wand, an der man das große Gemälde mit dem Riesendrachen angebracht hatte. Das Geschöpf jedoch sah nun viel lebendiger aus, als es noch vor einer halben Stunde gewesen war. »Na endlich! Ich dachte schon, ihr sucht auf dem Boden nach einer Maus, oder so. Nennt mir das Passwort, dann könnt ihr rein«, sprach der Drache und hatte seine Position nun geändert. Er hatte seinen größten Kopf, mit dem er auch sprach, auf seiner Pranke abgestützt und mit der anderen eine Pfeife entzündet. Er zog genüsslich daran und blies den Rauch in der Richtung der beiden Yōkai-Jäger aus. »Passwort? Ah, ja, dieses Passwort!«, meinte Jiraiya und dachte nun eine weile nach. Minato sah sich das Gemälde eine weile an und meinte: »Bist du nicht Yamata no Orochi? Aber was macht den ein Dämon, wie du den hier an so einem Ort?« Der große Drache sah den Blonden Mann eine weile an. Erneut zog er an seiner Pfeife und pustete Minato den Rauch direkt ins Gesicht. »Das ist eine lange Geschichte! Wo fange ich den an? Ach ja, der Sarutobi-Clan kam eines Tages zu mir und seit dem bin ich hier gebannt und spiele hier den Torwächter!«, meinte Yamata no Orochi und zog erneut an seiner Pfeife. »Da steckt doch ein Haken hinter, oder?« Jiraiya fand es seltsam, dass man diesen Dämon einfach in einem Gemälde versiegelte und als Torwächter nutzte. Da war etwas faul. »In der Tat! Die Sache hier ist nicht freiwillig, ganz ehrlich nicht. Ich bügle nur den Schaden aus, den mein Sohn verbockt hat«, meinte das Ungetüm dazu und sah nun zu Jiraiya, da er anscheinend das Interesse an Minato verloren hatte. »Du kennst ihn doch, oder? Ihr habt als Kinder oft miteinander gespielt. Damals hat sich der Sarutobi-Clan sich seiner angenommen.« Der Drache zog erneut an seiner Pfeife, aber Jiraiya pustete er mit seinem Rauch nicht an. Minato hatte den Eindruck, dass er von diesen Dämon vollkommen ignoriert wurde. »Er ist einer der wenigen Hanyous, die Geduldet wurden. Bei uns Yōkai wollte ihn niemand haben, daher hatte die Taika gemeint, sie könnten ihn zu einem Yōkai-Jäger erziehen. Sie meinten, dass wäre seine Bestimmung! Pah! Typisch Mensch!« Der Drache schien auf seinem Gemälde sich zu bewegen und zeigte so seinen ganzen Körper. Es war ein imposanter Drache. »Nun, wenn das Gespräch hier länger dauert, dann gebt mir Sake! Gebt mir Sake, sofort!« Beide Männer wichen zurück. Auch wenn Yamata no Orochi gebannt war, er war immer noch ein gefährlicher Dämon. Jiraiya hatte zwar nicht viel mehr bei sich, aber wenn sie hier weiter kommen wollten, musste er wohl seinen letzten Sake für den Drachen opfern. Das Passwort kannten sie nicht und wenn der Drache wüsste, dass sie heimlich eindringen wollten, dann würde er sie sicher mit seinem Feuer verbrennen. »Hier! Ich habe noch drei Sake-Flaschen übrig!«, strahlte Jiraiya und reichte dem Drachen die ganze Flasche Sake. Unfreundlich ergriff der Drache die Flasche und leerte dies mit einem Zug. »Exzellent! Gib mir mehr!«, forderte der Drache erneut und Jiraiya gab ihm die Nächste. Diesmal trank ein anderer Kopf die Flasche leer. Der Drache fauchte die kleineren Köpfe an, denn sie stritten um die Flasche wie es Kinder taten, die nicht teilen wollten. Als Yamata no Orochi die letzte Flasche nahm und leerte, war der Drache am schwanken. »Er ist voll bis Oberkante Unterkiefer***«, flüsterte Minato seinen Begleiter zu. Dieser nickte und nun konnte das Spiel ja beginnen! »Dieser Bengel! Er hatte die Taika verraten. Nicht, dass ich die Taika je mochte, schließlich machen die ja Jagd nach uns, aber meine Ehre wurde dadurch beschmutzt! Jawohl, beschmutzt wurde sie!« Der Drache sprach einfach weiter, ohne dass man ihn unterbrach. Beide hofften so, eine Gelegenheit zu ergattern, in die Bibliothek rein zu kommen. »Vor 16 Jahren, ja so lange ist es her glaube ich, da hat er hier einige Sachen gestohlen. Seitdem hat man angeordnet alle Hanyou zu überwachen. Mitglieder der Taika sei ab da verboten, ein Mischlingskind zu haben. Die Hyuuga wurden mit der Aufgabe betraut, die Eltern zu Verantwortung zu ziehen.« Yamata no Orochi unterbrach sich für einen kurzen Moment und schielte beide mit gelben Augen an. Er schien eine kurze weile nach zu denken und fing danach weiter an zu sprechen: »Vor zehn Jahren erwischten sie Koki-Teno****. Ihr Kind sei ab da verschwunden. Sie suchen immer noch nach ihm! Raffiniertes Kind!« Der Drache lachte und Minato musste seine rechte Augenbraue heben. Den Begriff Koki-Teno hatte er schon einmal gehört! »Ich weiß sehr wohl, dass ihr zwei nicht mehr bei diesen Verein seit, aber ich bin nicht undankbar. Ihr wart so gütig mir Sake zu geben! Ich möchte euch belohnen! Was wünscht ihr?«, fragte der Drache und sah beide, zwar noch mit schielenden, aber wissenden Augen an. »Wir möchten gerne rein, oh edler Yamata no Orochi!«, sprach Jiraiya und verbeugte sich vor dem Drachen. Dieser jedoch schüttelte den Kopf. »Rein kann ich niemanden lassen, aber ich kann euch dabei helfen, euch die Informationen zu geben, nach der ihr sucht. Allerdings verlange ich dafür eine etwas größere Gegenleistung!« Verdutzt sahen sich Minato und Jiraiya an. Was wollte der Drache bloß haben? »Brecht das Siegel! Ich habe es langsam Satt hier den Wächter zu spielen!« »Aber wie willst du uns dann die Informationen geben?«, wollte Minato interessiert wissen. »Durch meine Versiegelung habe ich die Macht, über jedes Detail in dieser verfluchten Bibliothek zugriff zu haben. Ich kenne jeden Bericht und habe in den ganzen 16 Jahren ein großes Wissen erlangt!«, meinte der Drache und schien der Meinung zu sein, mit seiner Behauptung nicht übertrieben zu haben. »Würdest du uns nach Shukaku begleiten? Zur Insel der Tanuki?«, wollte Jiraiya wissen. Yamata no Orochi schien eine kurze weile zu überlegen. »Was wollt ihr den da? Shukaku wurde von Kurama doch versiegelt!« Yamata no Orochi wand sich erneut in seinem Bild. »Leider wurde seine Seele wieder befreit und er terrorisiert nun die Gegend. Wir können die Taika da nicht mit einschalten, daher kümmern wir uns selber um diese Angelegenheit. Wir brauchen einen Bannspruch, der ihn für längere Zeit versiegelt«, erklärte Minato ernst und sah den Drachen hoffend an. »Verstehe! Kurama wollte mich damals nicht fragen, ob ich seiner Gruppe beitreten möchte, aber ich konnte Shukaku schon immer nicht leiden. Ich komme mit euch!«, erwiderte der Drache und die beiden Männer streckten die Hände nach dem riesigen Drachen aus. Dieser streckte ebenfalls seine Pranke aus und somit hatten sie die Bedingungen besiegelt. Eine kleine Absicherung, damit niemand den anderen hintergehen konnte. Beide Männer konzentrierten ihre spirituelle Energie und hielten ihre beiden Hände an das Bild. Sie leiteten ihre Kraft in das alte Gemälde und der Drache fing auf einmal an zu leuchten. Das Licht war hellgelb und blendete Minato und Jiraiya so sehr, dass sie ihre Augen zu keifen mussten. Als sie diese wieder öffneten, sahen sie nur, wie der Drache aus dem Gemälde glitt und seine Gestalt wurde immer größer. Allerdings war es immer noch in einem hellen Licht getaucht, und so veränderte sich die Gestalt. Sie formte sich kleiner und es nahm die Form eines Menschen an. Als das Licht immer weniger wurde und ab lies, stand vor ihnen ein Mann mit schwarzen Haaren, dessen Länge nicht ganz fest zu stellen war. Er hatte diese nämlich zu einem kunstvollen geformten Zopf gebunden. Das Band war in roter Farbe gehalten. Sein Kimono war Violett, hatte aber an den Kragen Schlangensymbolen drauf. »Überrascht? Ich kann hier ja schlecht als Drache durch die Gegend laufen, oder?«, fragte der Dämon mit kalter Stimme. Auch seine Augen zeigten Kälte. Beide hatten den Eindruck, das er mit der Gastaltwandlung auch seinen Charakter gewandelt hatte. »Bevor wir aber zu Shukaku gehen, will ich von meinem Sohn noch mein Schwert zurück haben!«, meinte dieser und schritt den Gang zurück zu der Falltür. Beide Menschen konnten weder etwas erwidern, noch einen Einwand dagegen halten. Der Drache schien wohl den Takt vor zu geben. Ergebens folgten sie ihm.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)