CATS: Felidae von SainzDeRouse ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Kapitel 2 ********MISTOFFELEES******** Der schwarze magische Kater mit den weißen Brust- und Pfotenfell lag gemütlich vor dem prasselndem Kaminfeuer. Seine Menschenfamilie lag bereits im Bett, da der Tag mal wieder sehr chaotisch verlaufen war. Eine Tante wollte zu Besuch kommen, und da sie gegen Katzen allergisch war, wollten Herrchen und Frauchen den schwarzen Kater im Schlafzimmer einsperren. Doch das ließ der kleine, sonst recht scheue Kater nicht mit sich machen. Und so begann eine große Suchaktion, obwohl er immer direkt vor ihren Augen war. Es begann nach dem Frühstück. Die einzige, fast erwachsene Tochter der Familie, nahm ihn auf den Arm und wollte ihn schon mal ins Schlafzimmer ihrer Eltern sperren, damit sie ihn nicht nachher suchen mussten. Außerdem mussten sie den unteren Teil des Hauses von den Katzenhaaren entfernen, was nicht funktionieren konnte, wenn er durchs Haus schlich. Quaxo, wie er früher von den anderen Katzen genannt wurde, nun aber Mistoffelees gerufen wird, nachdem sie von seiner zweiten Identität als Zauberer durch Rum Tum Tugger erfahren hatten, sprang prompt aus dem Arm des Einzelkindes. Geschickt landete er wie alle Katzen auf seinen Pfoten und rannte davon. Durch ein geöffnetes Fenster im Wohnzimmer sprang er hinaus in den Garten. Das Herrchen und seine Tochter machten sich sofort auf die Suche nach ihm, während Frauchen sich um den Abwasch kümmerte. Sie sahen ihn in den Hecken verschwinden, und rannten sofort hinterher. Doch er entwischte durch den Spalt der sich hinter den Hecken im Gartenzaun befand. Überall suchten sie ihn. In den Hecken und auch in den Bäumen. Mistoffelees jedoch schlief währenddessen gemütlich im Flur. Als sie es schon aufgeben wollten, sahen sie ihn auf dem schmalen Geländer des Zaunes gehen, doch haute er wieder ab, als sie sich ihm nähren wollten. Ihnen meterweit voraus rannte er auf einen Baum zu, kletterte in Windeseile hinauf und sprang von diesem aus aufs Dach. Herrchen und seine Tochter hatten es jedoch um die Ecke des Hauses nicht sehen können, und so legten sie eine kurze Pause ein. Schließlich mussten sie noch eine Menge im Haushalt erledigen, bevor die Tante kam. Als sie das Wohnzimmer soweit abgestaubt und die Katzenhaare weggesaugt hatten, begannen sie den Kamin anzuzünden, da es an diesem Tage recht kühl war, und die Tante es immer sehr warm und gemütlich haben wollte. Mistoffelees währenddessen lag auf dem Schornstein und döste vor sich hin. Kleine Rauchwolken stiegen neben ihm herauf. Doch es blieb nur bei einzelnen kleinen Rauchwolken, denn der magische Kater, lies es nicht zu dass das Feuer entfachte. Denn durch sein Bündnis mit dem Geheimen gebietet er dem Feuer. Irgendwann jedoch, als er sein Herrchen schon lautstark fluchen hörte, entbrannte plötzlich das Feuer. Und durch die dicke, stinkende Rauchwolke vertrieben, sprang er vom Schornstein aufs Dach, dann zurück auf den nahen Baum, und kletterte an diesem wieder hinunter. Die Aufmerksamkeit prompt von einem plötzlichen schrillen Schrei gerichtet, liefen Herrchen und Tochter wieder hinaus in den Garten. Sie machten sich sorgen, dann es klang, als wäre Paul, wie sie ihren Kater nannten, von Feuer umgeben. Doch dieser lag nun schlafend vor dem Kamin. Als kaum zwei Stunden später die Tante vor der Tür stand, hatte sich Mistoffelees schon wieder verkrümelt. Damit sie nicht wieder auf die Idee kamen, ihn im Schlafzimmer einzusperren. Das Essen jedoch verlief dennoch sehr Ereignisreich. Erst war die Gabel neben dem Fisch verschwunden, dann der Korken. Und nach dem Essen brach ein Bein von dem Stuhl der Tante weg, und sie plumpste schwer auf den Boden. Mistoffelees war für gewöhnlich nicht so frech mit seinen Zaubertricks, das er jemanden wehtun würde. Sondern eher scheu, ruhig und still. Doch er ließ sich nicht gerne wegsperren, und schon gar nicht wegen dieser fetten Tante, die ihn offensichtlich hasste. Nun aber war es Nacht, die Tante war längst fort, und die Familie im Bett. Und er lag nun vor der warmen Glut des Kamins und döste. Er würde diese schreckliche Frau erst wieder in ein paar Monaten ertragen müssen, wenn sein Frauchen Geburtstag hatte. ******** ******** ********RUM*TUM*TUGGER******** Tugger stand kurz angewurzelt auf seinem Zaun, ehe er hinunter zu fremden Katze sprang. Panik machte sich in ihm breit. ‚Ist sie tot’, fragte er sich. „Hey, was ist denn mit dir? Steh auf“, sprach er, stupste sie mit seiner Pfote an, wich aber sofort zurück. Sie war sehr mager, dreckig, nass, jedoch war nicht zu übersehen wie jung sie noch war. Sie fühlte sich bereits an wie eine Leiche, so kalt war sie. Von ihrem Fell war nichts zu sehen, da es von Dreckklumpen und Schlamm benetzt war. Dennoch konnte man die Rippen hindurch sehen. Hibbelig lief er hin und her und wusste nicht was er tun sollte. Kurz hielt er seine Schnauze an ihrer und spürte zu seinem Glück ihren flachen Atem. Da packte er sie und trug sie in seinen Garten hinein. Zunächst erstmal verwirrt, wusste er ja nicht wohin er mit ihr sollte, denn ins Haus konnte er sie unmöglich bringen. Da entdeckte er die Baumhöhle, in der er sich auch gerne aufhielt und legte sie dort hinein. Für eine Weile beobachtete er sie. Sie zitterte am ganzen Körper, doch er wusste nicht so recht wie er ihr helfen sollte. Er war sich sicher dass sie die Nacht nicht überlebt, wenn ihr Fell weiterhin so nass bleiben würde. Wie von der Tarantel gestochen, flitzte er zu seinen besten Freund. ‚Misto kann mir da bestimmt weiter helfen’, dachte er sich, während er über Zäune und Büsche sprang. Es dauerte nicht lange bis er bei Mistoffelees angekommen war, denn dieser lebte nur ein paar Straßen weiter. Durch den abgekürzten Weg einer Katze natürlich nur ein paar Häuser. Bei Mistoffelees angekommen glaubte er ein Schnurren vom Dache zu hören, doch je näher er dem Haus kam, desto mehr klang es, als käme es von der Haustür. „MISTO!“, rief er aufgeregt, noch immer total durch den Wind. „MISTO“, schrie er noch einmal. Doch nirgends war ein schwarzer Kater zu sehen. Plötzlich spitzte er die Ohren und horchte auf. Das Schnurren schien nun hinter dem Haus zu sein. Etwas misstrauisch ging er um die Ecke. „Misto?“, fragte er, nun nicht mehr so laut in die Nacht hinein. „Ja? Was ist?“, fragte plötzlich eine ihm bekannte Stimme. Erschrocken, da er niemanden hinter sich gehört hatte, machte er einen riesigen Satz und es war nur ein verschrecktes und zugleich wütendes Miauen zu hören. „Misto!“, fauchte Tugger ihn wütend an, „du weißt genau dass ich das hasse. Das kannst du bei den anderen machen, aber nicht bei mir.“ Der kleinere schwarze Kater sagte nichts darauf und lächelte nur. „Was führt dich zu mir? Und warum bist du so abgehetzt? Du siehst aus als wäre Macavity persönlich hinter dir hinterher gejagt.“ ******** ******** Während die zwei Kater zurück zu Tuggers Baumhöhle rannten, erzählte der größere was passiert war. „Eine fremde Straßenkatze? Wo kommt sie denn her?“, fragte der Zauberkater. „ICH WEIß ES NICHT, ICH HATTE NICHT GERADE DIE GELEGENHEIT DAZU SIE ZU FRAGEN“, antwortete Tugger barsch. Daraufhin sagte Misto nichts mehr, denn wenn sein Freund so aufgebracht war, konnte man nicht vernünftig mit ihm reden. Und er würde es ja dann eh selber sehen. Kaum waren sie in Tuggers Garten angekommen, konnte Misto die Katze schon riechen. Der Gestank von Abgasen, Dreck und vergammelten Essen flog ihm direkt entgegen, je näher sie dem Baum kamen. Als er sie sah war er genauso erschrocken wie Tugger es gewesen war. „Tu was Misto, ihr Fell muss trocken werden, sonst stirbt sie“, drängte Tugger. Kurz etwas verwundert blickte Misto ihn an, denn Tugger machte sich selten solche Sorgen um jemanden. Er begann sich zu konzentrieren, vollführte ein paar Handbewegungen um den scheinbar leblosen Körper und plötzlich kam ein warmer Wind auf. Allerdings nur in der Baumhöhle, in der sie saßen. Für eine Weile wehte er im Kreis um den Körper und mit jeder Minute wurde das Fell trockener. Und da sie nicht gerade viel Fleisch um die Rippen hatte, hielt es Misto für eine gute Idee aus dem Nichts eine Decke zu zaubern, und ihren Körper damit zuzudecken. „Das müsste genügen, mehr kann ich auch nicht machen“, sagte Misto ernst. „Du solltest ihr am besten ein paar Mäuse fangen, sie sieht sehr abgemagert und schwach aus. Selber wird sie es wohl nicht schaffen, wenn sie schon in Ohnmacht fiel.“ Ernst die fremde Katze beobachtend, nickte der Rum Tum Tugger. „OK! Ich hoffe nur dass meine Dosenöffner sie nicht entdecken werden. Das könnte Ärger geben“, dachte Tugger laut nach und blickte sich um. Von der Terrasse und auch von der Haustür aus konnte man die Höhle nicht sehen. Wenn er sich der Höhle mehr oder weniger fernhalten würde, würde er auch nicht seine Menschen dorthin locken. Die restliche Nacht verbrachten die zwei Kater zusammen und unterhielten sich, fragten sich wer die Katze war und was sie hier wollte. Als die Sonne aufging, genossen sie zusammen das Schauspiel, ehe Mistoffelees wieder nach Hause ging. Fortsetzung folgt … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)