Role Reversal von robin-chan ================================================================================ Kapitel 2: Die Frau, die den Schlüssel zur Zerstörung trägt ----------------------------------------------------------- „Wo sind die Baupläne?“ Nami verstand nicht. Welche Pläne? Sie stahl wertvolle Gegenstände, Gold, Juwelen, Seekarten, doch Baupläne? Nein, dies hatte in ihrem Repertoire keinen Platz. Gehetzt, versuchte sich die Diebin zu lösen, doch der Griff festigte sich. Neue Arme sprossen hoch, die ihr jegliche Bewegung verwehrten. Nichts hasste sie mehr, als keinerlei Kontrolle über den eigenen Körper zu haben. „Ich,…ich habe keine Ahnung wovon Sie reden! Ich besitze keine Blaupausen! Da haben Sie sich die falsche Diebin geschnappt!“, zischte Nami wutentbrannt. Die Direktorin umfasste das Kinn der Frau mit ihrer eigenen Hand und zog es näher. „Ihr zwei spielt ein gefährliches Spiel, Kleines“, raunte die schwarzhaarige Frau in Namis Ohr, über deren Rücken ein kalter Schauer lief, die ihr eine Gänsehaut bescherte. „Von wem sprechen Sie?“ „Stell dich nur dumm, du wirst sehen, was du davon hast“, sprach die Direktorin ruhig und ließ vollkommen von der Diebin ab. Diese stolperte einen Schritt zurück und schnappte hastig nach Luft. Ausgiebig besah sie sich selbst. Die Arme waren verschwunden. „Wir reden später weiter.“ Die Tür öffnete sich und ein Wärter trat ein, packte Nami grob am Oberarm und zerrte sie aus dem Zimmer. „Bis bald, kleiner Wildfang!“ „Fass mich nicht an! Ich will wissen, was hier los ist!“, schrie die Diebin, zerrte an ihren Ketten und blickte weiterhin in die Richtung der Direktorin, die dieses Schauspiel mit besonnener Ruhe verfolgte. In Namis Augen erkannte sie keinerlei Furcht mehr, nur Wut. Wie schnell die Angst die junge Frau verlassen hatte. Als die Türe ins Schloss fiel, ließ sich Robin auf ihren Stuhl sinken und lächelte. „Interessant,…“ × × Gelangweilt saß Nami am Steinboden, mit dem Rücken an die Wand gelehnt und starrte vor sich hin. Wie lange sie bereits an derselben Stelle verharrte, wusste sie nicht. Nirgends gab es eine Uhr, nirgends drang Sonnenlicht hindurch. Kein Wunder, dass hier viele verrückt wurden. Plötzliche Schritte, ließen die Frau aufschrecken. Gespannt wartete sie darauf, dass sie jemanden in ihrem Blickwinkel erhaschte. Lauschend konzentrierte sie sich auf die Geräusche. Rasselnde Ketten, Schritte, die auf mindestens drei Leute hinwiesen. Ihre Muskeln spannten sich an, ihre Hände ballten sich zu Fäusten, ihr Herzschlag nahm zu. Abwartend kauerte sie in dieser Stellung, ehe eine Gruppe vor ihrer Zellentüre innehielt und diese öffnete. Das Szenario verlief relativ schnell. Ein weiterer Gefangener wurde gebracht und an die Wand gekettet. Dieser wehrte sich nicht und somit verlief alles wortlos. Nur wenige Minuten später, verschwanden die Wärter und ließen die beiden alleine in der Stille zurück. Nami schluckte hart, denn der Mann, der sich nun nur zwei Meter neben ihr befand, war ihr nicht unbekannt. „F-Franky,…?“, brach sie atemlos hervor und starrte den Cyborg entgeistert an. Blut floss an seinem Körper entlang, seine Atmung verlief unregelmäßig und den Kopf gesenkt. „Du erinnerst dich noch“, keuchte der Mann und versuchte zu lächeln, ehe er in Husten ausbrach. Hastig erhob sich Nami und trat näher, wurde jedoch von der Kette daran gehindert. Diese ließ ihr nur einen kleinen Radius zu, in dem sie sich bewegen konnte. „Scheiße!“, fluchte die Diebin und sah wieder zum Cyborg. „Warum haben sie dir das angetan?“, fragte sie nach und war außer sich. Franky, der seinen Kopf ein wenig anhob, zuckte mit seiner Schulter, die unweigerlich schmerzte. „Du scheinst vergessen zu haben, wo wir uns befinden. Das ist Impel Down. Mit Gefangenen wird hier nicht zimperlich umgegangen. Viele die hier leben, wählen lieber den Tod“, erklärte der Cyborg und lehnte den Kopf gegen die Wand. Nami hatte bereits einiges über diesen Ort gehört, doch dachte sie nicht, dass diese unsagbar grausamen Geschichten tatsächlich der Realität entsprachen. Ein Schaudern überkam sie. War sie die nächste, der dieses Schicksal bevorstand? „War das diese Frau?“, fragte die Diebin vorsichtig nach, was Franky ein schweres Lachen entlockte. „Nico Robin? Nein, das ist das Werk ihrer Leute. Sie wollte Informationen, hat sie jedoch nicht bekommen. Als ich aufmüpfig wurde,… nun ja, sieh es dir an. Sie haben die volle Befugnis.“ Nami spürte, wie die Wut in ihr stärker und stärker wurde. „Immer dasselbe. Ob Marine, Weltregierung oder Piraten, alles das gleiche Dreckspack!“, maulte die Diebin und brauchte etwas, um ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Franky beobachtete die junge Frau und grinste. „Komm runter, bringt nichts, wenn du dich aufregst. Ich würde dich ja gerne mit einem Trick aufmuntern, leider bin ich verhindert.“ „Wie kannst du selbst in dieser Situation noch scherzen?“, fragte Nami nach und verstand ihn nicht. Ihr war nicht nach Spaß, ganz und gar nicht, doch ihm,..., ja er war vollkommen anders. „Selbst in der aussichtslosesten Situation, sollte man sich selbst nicht verlieren. Solange du noch dieselbe bist, haben sie nicht gewonnen. Also“, fing der Mann an zu sprechen und hustete erneut. „Wie ich gehört habe, habe ich von nun an eine Komplizin.“ Namis Gesichtszüge entglitten. „Dann, dann bist du derjenigen, von dem sie geredet hat? Was ist hier los? Ich kenne dich doch nicht, ich habe dich nie zuvor gesehen“, sprudelte es hastig aus Nami heraus, die sich wieder auf den kalten Boden niederließ und die Beine an sich zog. Franky nickte. „Ich weiß. Doch, eine Frage, wen genau hast du ausgeraubt?“ Die Diebin blickte verlegen zur Seite, leichte Schamesröte färbte ihre Wangen. „Den Bürgermeister“, murmelte sie. „Den alten Eisberg? Was hast du mitgehen lassen?“, lachte der Cyborg und spürte den Schmerz in seiner Brust. „M-hm. Übliche eben. Geld, Gold, wertvoller Schnickschnack eben. Zwei, drei Seekarten, mehr nicht.“ Franky hörte aufmerksam zu und nickte, ehe ihm bewusst war, warum sie hier war. „Seekarten,… verstehe. Tut mir Leid für dich, du warst am falschen Ort zur falschen Zeit. Hättest du dir eine andere Person ausgesucht, wärest du nicht in diesem Schlamassel.“ „Warum?“ Franky seufzte auf. „Ich dachte, es wäre vorbei, doch allem Anschein nach, hatten sie ihn unlängst im Blickfeld. Ich habe dir bei unserer ersten Begegnung erzählt, dass ich im Besitz eines Gegenstandes sein soll, der der Regierung wichtig ist, nicht wahr? Dabei handelt es sich um einen Bauplan für ein Kriegsschiff mit ungeheurer Zerstörungskraft. Die Pläne wurden über Generationen weitergegeben. Eisberg und ich haben zusammen bei Tom gelernt, dieser hat ihn uns vermacht. Die Regierung muss dahinter gekommen sein und hat ihn, wie es aussieht auch mich, beschattet. Als du eingebrochen bist, müssen sie es mitbekommen haben und dachten kurzerhand, dass du ebenfalls involviert sein könntest. Wie gesagt, tut mir Leid“, erklärte Franky und hatte versucht alles so kurz wie möglich zu halten. Nami brauchte ein paar Minuten um diese Tatsache zu verdauen. „Verstehe. Klasse, ich habe keinen Bauplan mitgehen lassen, denn wenn er wirklich so wertvoll ist, warum sollte er dann bei normalen Seekarten zu finden sein? Die nehmen die Sache ziemlich ernst.“ „Ja, vor allem diese Frau, Nico Robin. Pass auf dich auf. Sie ist der Teufel. Diese Frau darf die Pläne niemals in ihre Hände bekommen. Generell, diese Frau darf nicht leben, sie ist der Schlüssel zur Zerstörung der Welt, wie wir sie kennen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)