Eine magische Triade von demona1984 ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 10 ---------------------- Hallo. Danke für die lieben Kommis, ihr seit wie immer toll. *alle mal drück* *Kekse, Tee, Kakao und Torte hinstell* - Guten Appetit. ;) Kapitel 10 „Nein", sagte Severus ruhig vom Rand aus. „Severus, das war eine höfliche Einladung", erinnerte Lucius ihn. Sie saßen vor dem Kamin, beide ein Weinkelch in der Hand. Die zwei Jugendlichen saßen am Schreibtisch, jeder auf einer Seite und arbeitete an ihren Aufgaben. „Und deswegen bekommt er eine höfliche Ablehnung", gab Severus zurück. „Du kannst Voldemort nicht für immer aus dem Weg gehen. Und er will ihn kennenlernen." „Er wird ihn nicht zu Gesicht bekommen." „Du willst ihn nach Hogwarts schicken, er wird ihn dort aufsuchen", versuchte es Lucius, „schon im Express kann er ihn abfangen." Severus schüttelte den Kopf, „er wird nicht mit dem Express fahren, er wird mit mir direkt von Snape-Manor nach Hogwarts flohen." „Dann erwischt er ihn in den Schlafräumen." „Nein, er wird in keinen der Gemeinschaftsräume gelangen." „Severus, dein Kleiner wird wahrscheinlich nach Slytherin kommen und dort kommt Voldemort schnell rein." Die Jugentlichen sahen jetzt auf, Draco warf seinem Freund einen fragenden Blick zu doch dieser zuckte nur die Schultern und wand sich seinen Aufgaben wieder zu. „Nein, kommt er nicht. Ich habe mit Salazar geredet, er läßt ihn nicht rein", grinste Severus. Lucius sah ihn überrascht an und fragte, „du hast Salazar Slytherin dazu gebracht sich gegen seinen eigenen Nachfahren zu stellen?" „Ja." „Wie bei Merlin hast du das gemacht?", kam es jetzt von Draco. „Ich habe meine Methoden und ihr sollt arbeiten", knurrte Severus seinen Patensohn an. Sirion grinste Draco an, der warf ihm einen wütenden Blick zu. „Er hat aber Recht, wie hast du das gemacht?" „Meine Sache. Wie läuft es im Ministerium?" „Es steht Kopf. Deine ganzen Aktionen haben viel Schmutz aufgewirbelt. Was hast du jetzt vor?", fragte Lucius. „Erstmal werde ich mich die restlichen Sommerferien mit zwei Nichtsnutzen rumschlagen und dann werde ich mich wieder nach Hogwarts begeben und dafür sorgen, dass Sirion ein ruhiges Abschlußjahr hat", gab Severus zurück. Seine Stimme klang kalt und drohend, Lucius stutzte kurz, waren die schwarzen Augen gerade kurz rot gewesen? Nein, er mußte sich geirrt haben. „Du kannst mich nicht vor allem beschützen", kam es amüsiert von Sirion. „Nein, aber sowohl vor Dumbledore wie auch vor Voldemort. Du bist ein Kind, auch wenn du bald siebzehn wirst, und sie sollen ihren sinnlosen Krieg alleine ausführen und nicht auf dem Rücken von Kindern", gab Severus erstaunlich ruhig zurück. Wie immer wunderte sich Lucius über den extremen Wandel des Tränkemeisters wenn er mit seinem `Neffen` sprach oder mit ihm agierte. Er schien völlig ausgewechselt. Sirion hob lediglich eine Augenbraue, grinste aber dann und wand sich seinen Aufgaben wieder zu. Draco und Lucius beobachteten diese stumme Zwiesprache und sie fragten sich dasselbe, was ging hier ab? „Severus, überleg es dir nochmal. Voldemort hat es als Einladung ausgesprochen, als höfliche Einladung. Willst du ihn wirklich so vor den Kopf stoßen? Verdammt, du warst mal seine rechte Hand, noch über mir, was ist passiert?", fragte Lucius. Das Kratzen der Schreibfedern verstummte, die Antwort auf diese Frage interessierte auch die Jugendlichen. Severus warf einen fragenden Blick in die Runde und knurrte dann, „das ist eine Sache zwischen ihm und mir. Sirion, willst du den Dunklen Lord kennenlernen?" „Hm, schwierig. Kommen wir da lebend wieder raus?" „Ja, ich denke schon. Also?" Sirion sah zu Draco, der zuckte mit den Schultern und der Braunhaarige wand sich seinem Onkel zu, „ich glaube, ich würde ihn gerne mal kennenlernen." Severus seufzte tief und nickte Lucius zu, „wir kommen." Der Blonde war sichtlich erleichtert und auch Draco entspannte sich jetzt. „Aber nur wenn ihr bis dahin die Aufgaben erledigt habt", konterte Severus sofort. Ein zweistimmiges Stöhnen und ein leichtes Lachen ertönte bevor sie sich nichtigeren Dingen zuwanden. Die Jugendlichen wanden sich ihren Aufgaben zu und Severus und Lucius begannen einen Partie Zauberschach. Sirion hatte gerade die Malfoys verabschiedet und betrat den Salon wieder, Severus saß jetzt auf dem Sofa und sah in die Flammen des Kamins. Er lies sich neben ihm nieder, schwang die Beine aufs Sofa und lehnte sich gegen die Seite des Älteren. „Bin ich wieder zum Kissen degradiert?" „Ja." „Willst du wirklich zu Voldemort?" „Nein aber Lucius hat Recht. Er will mich kennenlernen und er wird irgendwie einen Weg finden. Und wenn er mich aus Hogwarts entführen läßt", gab Harry zurück, der Illusionszauber löste sich gerade auf und so sah er ihn aus tiefgrünen Augen an. Severus schnaubte leise, antwortete aber nicht. „Sev, er wird uns nichts tun." „Das weis ich. Aber was ist wenn er den Zauber durchschaut? Dann fliegt alles auf und du kannst dein ruhiges Leben als Sirion vergessen." „Hm, auch wieder wahr aber ich glaube nicht, dass er das schafft. Sag mal, konntest du inzwischen Kontakt zu Sirius aufnehmen?", fragte Harry leise. „Nein und das werde ich auch nicht. Harry, es ist nicht gut wenn du ihn siehst. Er wird dich sofort erkennen und dann passiert dasselbe wie wenn es Voldemort rausfindet. Außerdem ist Black ein Todesser", erinnerte Severus. Er wand jetzt den Kopf um den Jungen anzusehen, dieser lag mit dem Kopf halb auf seinem Schoß und schloß gerade die Augen. „Du warst auch einer." „Das meine ich nicht. Er ist Voldemort verpflichtet. Harry, warte doch einfach mal ab wie eure Lordschaft reagiert, vielleicht ist es ganz positiv." „Hast du nicht eben noch gesagt, dass du nicht hin willst?", fragte Harry amüsiert. Ein feines Grinsen erschien auf seinem Gesicht doch er öffnete die Augen nicht sondern legte sich bequemer hin. „Ich will auch nicht hin, ich geh nur mit." „Ach, jetzt bin ich schuld?" „Ja. Wer sonst?" Jetzt öffneten sich die grünen Augen wieder, ein amüsiertes Funklen lag darin welches Severus mit einer hochgezogenen Augenbraue kommentierte. „Sev, so schlimm ist es doch nicht und außerdem kennen wir ihn doch", grinste Harry. „Falsch, Harry Potter kannte ihn, Sirion Prince kennt ihn nur als den Dunklen Lord Voldemort also solltest du dich dann auch so benehmen", raunte Severus leise. „Ja, Onkel Sev, mach ich." Der Tränkemeister verleierte die Augen, schnipste dem Jungen gegen die Stirn und griff dann nach seinen Kelch. „Hey, was sollte das? Pöh." „ Bist du mit deinen Aufgaben für heute fertig?" „Ja, bin ich. Und ich werde ins Bett gehen." „Gute Nacht." Das Feuer flackerte grün auf und ein junger Mann stolperte hustend und fluchend aus dem Kamin. Er klopfte sich den Ruß von den Sachen während das Feuer sich erneut verfärbte und ein weiterer Zauberer betrat, wesentlich eleganter als sein junger Begleiter, die Eingangshalle. „Ich hasse flohen", knurrte Sirion. „Das ist mir bewußt." „Warum mußten wir es dann machen?" „Weil du nicht apparieren darfst und mir das letzte Mal beinah auf die Robe gekotzt hast", gab Severus amüsiert zurück. Sirion warf ihm einen wütenden Blick zu, straffte sich aber dann und sah sich suchend um. „Wo müssen wir hin?" fragte er schließlich. Genau in diesem Moment ging eine Tür auf und Lucius trat ein. „Du hier?", fragte Severus überrascht. „Ja, wir sind auch eingeladen. Ich soll euch holen", gab Lucius zurück. Sirion grinste erfreut und meinte, „dann sind doch nicht nur so alte Leute hier." Severus hob in aller Seelenruhe einen Arm und verpaßte ihm einen Schlag gegen den Hinterkopf. „Benimm dich", schnarrte er. „Ja, Onkel Severus." „Das könnte Draco sein", grinste Lucius jetzt. „Ja, der ist genauso. Komm, bringen wir diese Scharade hinter uns", seufzte Severus während er seinem Neffen eine Hand auf den Rücken legte und ihn vorwärts schob. „Sind noch andere Todesser da?", fragte Sirion leise. „Nein, nur ihr, wir und Der Dunkle Lord." „Wie hervorragend. Also ein Essen im engsten Familienkreis", zischte Severus sarkastisch. Lucius verzichtete auf eine Antwort und Sirion verleierte nur kurz die Augen. Er war innerlich schon sehr gespannt wie Tom auf ihn reagieren würde. Das leise Gespräch verstummte als sie den Raum betraten, alle Gesichter wanden sich ihnen zu und Sirion lies den Blick über den gedeckten Tisch schweifen. Tom saß, in seiner menschlichen Gestalt, am Kopfende, zu seiner Rechten war ein Platz frei auf den sich jetzt Lucius zu bewegte. Daneben saßen Narcissa und Draco. Zu Toms Linker waren zwei freie, eingedeckte Plätze auf die Severus ihn jetzt zu schob. Die braunen Augen des Lords verfolgten jede Bewegung und musterten den jungen Begleiter. Er sah Severus´ Mutter erstaunlich ähnlich, dieselben schwarzen Augen, die sich auch bei Severus durchgesetzt hatten. Diesselben feinen aber edlen Gesichtszüge wie die Hexe, nur die kurzen braunen Haare paßten nicht in diese Familie. Nach Lucius` Nachforschungen war der Vater ein unehelicher Sohn des Bruders von Severus` Mutter; die Mutter war eine unbekannte Hexe aus einer uninteressanten Familie. Wahrscheinlich kam die satt braune Haarfarbe von daher. Er war dünn, fast mager und er bewegte sich mit der gleichen Eleganz wie Severus. Wenn er es nicht besser gewußt hätte, hätte er wirklich angenommen, dass sie wirklich verwandt waren doch dann fiel sein Blick auf das feine Lederarmband. Ein hinterhältiges Grinsen erschien auf seinem Gesicht während sich ihre Gäste setzten und ihn teils fragend und teils eiskalt ansahen. „Severus, es ist lange her, dass du mich mit deiner Anwesenheit beehrt hast", sagte er freundlich. „Ich hatte kein Bedürfnis danach", gab Severus eiskalt zurück. „Willst du mir nicht deinen Neffen vorstellen?" „Nein, will ich nicht aber ich muß ja. Lord Voldemort, mein Neffe Sirion Prince. Sirion, Lord Voldemort", knurrte der Tränkemeister. Sirion erhob sich und verbeugte sich sofort, Voldemort winkte ihn näher um ihn genauer in Augenschein zu nehmen. Der Junge folgte seiner Aufforderung und blieb fast direkt vor ihm stehen. Der Blick des Lords schweifte erneut über den Jungen und blieb an dem Lederarmband hängen. „Ein schönes Armband, darf ich es mal sehen?", fragte er, immer noch freundlich. Aus den Augenwinkeln beobachtete er Severus doch dieser hatte seine typische Maske aufgesetzt, kalt, arrogant und abweisend. Sirion sah ihn kurz verwirrt an, nahm aber das Armband dann ab und reichte es ihm. Er mußte sich seine Überraschung verkneifen, er hätte seine Magie darauf verwettet, dass es sich um das Illusionsarmband handelte doch die Gestalt vor ihm blieb gleich. Nachdenklich betrachtete er das Armband, feines, schwarzes Leder, sorgfältig verflochten. Ein schönes Stück aber nichts magisches, er reichte es ihm zurück und bedeutete ihm sich wieder zu setzen. Danach befahl er den Hauselfen das Essen zu servieren und eröffnete das Essen. Der Abend zog sich so zähflüssig wie Kaugummi dahin. Severus schwieg oder gab kurze, knappe und vorallem kalte Antworten. Sirion schien von der Anwesenheit des Dunklen Lords eingeschüchtert denn er beschränkte sich ebenfalls auf kurze Antworten. Draco schwieg meistens, genau wie seine Mutter. Nur Lucius unterhielt sich mit Voldemort doch auch er war vorsichtig denn ihm fielen die wütenden Blicke des Lords durchaus auf. Diesem platzte irgendwann der Geduldsfaden, er erhob sich und fragte Severus freundlich, „Severus, kann ich dich unter vier Augen sprechen?" Der Tränkemeister ersparte sich eine Antwort und erhob sich, Sirion sah ihn fragend an, sagte aber nichts. Auch die Malfoys blieben stumm während die zwei Männer den Raum verliesen. „Wer ist er?", zischte Voldemort wütend. Die braunen Augen verfärbten sich augenblicklich rot doch der Tränkemeister erwiderte seinen Blick mit eiskalter Langeweile. „Mein Neffe aus Europa", gab er zurück. „Verflucht Severus, das ist nicht wahr und das wissen wir Beide. Wer ist der Junge?" „Mein Neffe." Voldemort fuhr zu ihm rum, Severus hatte die Arme vor der Brust verschränkt und hob jetzt eine Augenbraue, er war in diesem Moment das Sinnbild der Langeweile. „Severus, ein letztes Mal, wer ist der Junge?" „Meine Antwort bleibt gleich, er ist mein Neffe." „Zwing mich nicht mir die Antworten auf andere Weise zu holen." „Ja, das hat auch immer den gewünschten Erfolgt, gell?", fragte Severus höhnisch. Voldemort zuckte kurz zurück, er erinnerte sich gut und es tat immer noch weh. Die roten Augen zogen sich etwas zusammen bevor er zischte, „du bist damals gegangen." „Du hast mir keine andere Wahl gelassen." „Wie meinst du das?" „Sollte ich mich wirklich an jemanden binden, der mir einen Fluch an den Hals hext? Nur hinter verschlossenen Türen? Nein, du solltest mich besser kennen, entweder ganz oder gar nicht und du hast dich für gar nicht entschieden", erklärte Severus in einem Ton als würde er vom Wetter reden. „Ich hatte keine andere Wahl. Du hast mir vor den versammelten Todessern widersprochen", konterte Voldemort leicht verzweifelt. „Was sich der Dunkle Lord natürlich nicht gefallen lassen kann, vorallem nicht von dem Mann, den er als seinen zukünftigen Partner wollte", höhnte Severus weiter, seine Maske brach und die Wut und Enttäuschung trat in sein Gesicht. „Glaubst du wirklich, dass mir diese Entscheidung leicht gefallen ist? Tom, ich habe dich geliebt aber ich werde mich nicht hinter dir verstecken, das habe ich nicht nötig. Du hast mir einen Cruziatus angehext, du hast nie zu mir gestanden und mich immer wie einen normalen Todesser behandelt, glaubst du wirklich, dass mir das gereicht hat? Und dann immer deine Forderung nach einer Bindung obwohl wir beide wußten, dass es nicht funktioniert. Du schimpfst dich Dunkler Lord, mächtigster Schwarzmagier seit Grindelwald und siehst die Wahrheit nicht mal dann wenn sie dir mitten ins Gesicht springt", brüllte Severus ihn jetzt an. Toms Kinnlade fiel nach unten, er wollte etwas sagen doch Severus unterbrach ihn noch bevor er etwas sagen konnte, „spar dir deine Worte, ich will sie nicht hören. Du wollest Sirion kennenlernen, das hast du jetzt und jetzt laß mich und meinen Neffen bitte in Ruhe. Er wird sein letztes Jahr in Hogwarts verbringen, in Ruhe und was er danach macht, ist ihm überlassen. Harry Potter ist tod, Dumbledore hat seine Galionsfigur verloren und vielleicht ist es an der Zeit sich mal darüber Gedanken zu machen ob man die Rechte für Schwarzmagier und schwarze Wesen nicht auch anders erreichen kann. Wir gehen jetzt und ich würde mich freuen wenn wir ab jetzt unsere Ruhe haben." Damit drehte sich Severus rum und ging. Tom blieb völlig fassungslos zurück. „Sirion, wir gehen", zischte Severus als er die Tür mit voller Wucht aufstieß. Sein Neffe und die Malfoys sahen überrascht auf, Sirion erhob sich allerdings sofort als er die bodenlose Wut in den schwarzen Augen seines Onkels sah. „Seit ihr entschuldigt?", fragte Lucius vorsichtig nach. „Nein und es ist mir egal. Lucius, du und deine Familie sind jederzeit bei mir willkommen aber nie, wirklich nie wieder in Toms Namen. Haben wir uns verstanden?", zischte Severus wütend. Das Malfoyoberhaupt runzelte kurz die Stirn, schon wieder hatte er geglaubt dass die Augen des Anderen kurz rot waren doch jetzt sah er nur in schwarze Opale. Er nickte unsicher. Severus schnaubte leicht und wand sich zum gehen. Sirion nickte den Erwachsenen zu, blieb allerdings dann nochmal bei Draco stehen und flüsterte ihm ins Ohr, „der Kamin in meinem Zimmer ist ans Flohnetzwerk angeschlossen, du kennst ja das Paßwort. Ich freu mich auf einen baldigen Besuch." Draco schenkte ihm ein Grinsen, nickte dann und sah seinem Freund nach, der seinem Onkel im Stechschritt aus dem Raum folgte. „Was war das?", fragte Narcissa leise, „und wo ist der Dunkle Lord?" „Irgendetwas muß vorgefallen sein. Severus ist schon seit dem Verschwinden von Potter so seltsam", murmelte Lucius. „Aber sein Tod hat ihn nicht wirklich interessiert", maulte Draco, „als ob er mehr darüber wüßte." Sein Vater sah ihn an, „wie meinst du das?" „Ich weis nicht aber ich finde es merkwürdig, dass er plötzlich einen Neffen hat, den er augenscheinlich auch sehr mag. Vater, du kennst Onkel Sev schon ewig, findest du das nicht auch etwas seltsam? Seine Titelergreifung, das Pottererbe, das verschwundene Dunkle Mal, sein Abwenden vom Dunklen Lord und dann dieser Neffe - ich finde, das sind einige Zufälle zu viel", erklärte Draco stirnrunzelnd. Lucius starrte seinen Sohn an, genau wie der Dunkle Lord, der lautlos wieder den Raum betreten hatte. Wieso war er darauf nicht früher gekommen? Diese `Zufälle` waren wirklich zu gut geplant als dass sie wirkliche Zufälle sein konnten. Hatte Severus wirklich seine langen, bleichen Finger dadrin? Und wenn ja, wie und vorallem warum? Und vorallem, warum wirkte Lucius nicht wirklich überrascht? Dieser starrte seinen Sohn immer noch an, Schrecken in den rauchgrauen Augen. Voldemort näherte sich langsam, seine menschliche Fassade fiel in sich zusammen und machten dem schlangengleichen Aussehen Platz. „Lucius...", zischte er leise. Der Todesser fuhr rum, er wurde sofort bleich und wollte den Kopf neigen doch die roten Augen hielten ihn in ihrem Bann. „Was weißt du über diese Angelegenheit?", fragte er leise und bedrohlich. Lucius atmete einmal tief durch, hob dann die Hand und zog den weißen Handschuh aus. Allen Anwesenden stockte der Atem, um seine Hand wanden sich deutlich Schwurmale, die nur von einem Unbrechbaren Schwur stammen konnten. „Mein Lord, auch wenn ich nichts lieber täte aber ich kann euch keine Antwort auf diese Frage geben", sagte er resignierend. Voldemort dachte kurz über einen Fluch nach, verwarf die Idee dann wieder und nickte lediglich, seine menschliche Fassade kehrte zurück. Er lies sich auf seinen Stuhl sinken, ein Schwung mit dem Zauberstab lies das Essen verschwinden und stattdessen eine Flasche Feuerwhiskey und vier Gläser erscheinen. „Draco ist zu jung für Whiskey", flüsterte Narcissa leise. „Heute nicht. Draco bedien dich", sagte Voldemort mit müder Stimme. Die Gläser füllten sich und schwebten zu den Anwesenden. Der junge Zauberer warf seiner Mutter einen unsicheren Blick zu, nahm aber dann einen Schluck. Seine Eltern warfen sich mißtrauische Blicke zu, der Dunkle Lord hielt ein Glas in der Hand und starrte in die bernsteinfarbene Flüssigkeit. Das Schweigen war angespannt und unheimlich. „Mein Lord, ist alles in Ordnung?", fragte Draco leise. Seine Eltern starrten ihn geschockt an, wie konnte er es wagen jetzt das Wort zu erheben doch es flog kein Fluch durch den Raum sondern ein belustigtes und doch irgendwie trauriges Lachen. Jetzt wanden sich wieder alle Blicke zur Stirnseite des Tisches, die roten Augen waren auf den Malfoysproß gerichtet. „Du hast mehr Mut als manch einer meiner Todesser. Was hat dir Sirion ins Ohr geflüstert?" „Das ich jederzeit zu Besuch kommen kann", gab Draco zurück. Voldemort wußte, dass es nicht die ganze Wahrheit war doch er wollte nicht weiter in den Jungen dringen und gab sich mit dieser Antwort zufrieden. „Lucius, du weißt also mehr über diesen Jungen?" „Ja, mein Lord." „Wie genau lautet der Schwur?" „Ich darf Euch gegenüber nicht über ihn, meine Verbindung mit Severus und unser Abkommen reden", erklärte Lucius mit schmerzverzerrten Gesicht. „Er wirkt schon?" „Severus war sehr genau in seinen Worten." „Was bietet er dir dafür?" „Alles was ich liebe." Voldemort hob fragend eine Augenbraue, ging aber nicht näher drauf ein und wechselte das Thema, „ich weis, dass du nicht mit meinen Methoden einverstanden bist. Was würdest du anders machen, Lucius?" Dieser schien unter spontaner Atemnot zu leiden denn er schnappte heftig nach Luft, Voldemort grinste leicht und wand sich an Draco, „kannst du die Frage besser beantworten?" „Nein, wahrscheinlich nicht. Ich bin kein Politiker und habe auch ehrlich gesagt nicht vor, einer zu werden. Allerdings habe ich mich in letzter Zeit viel mit Sirion und Onkel Sev unterhalten und naja, ..." Draco brach ab, er wirkte plötzlich unsicher. „Sprich ruhig weiter", forderte Voldemort ihn auf. „Naja, Potter ist tod, die weiße Seite ist der Meinung, dass ihr jetzt nicht mehr besiegt werden könnt. Dumbledore rekrutiert seine Leute doppelt so schnell wie vorher, er hat Angst und damit steckt er die Zauberer an. Es ist für die Todesser momentan nicht leicht, sie werden stärker verfolgt und gejagt als vorher. Sirion hatte einen interessante Idee." „Aha, welche denn?", fragte Voldemort amüsiert. Der junge Zauberer war unsicher ob er die Idee aussprechen sollte doch Voldemort hatte bereits eine Ahnung, die Worte des Jungen und Severus` Wutausbruch hatten denselben Nachgeschmack. Dennoch druckste Draco jetzt rum, so kannte er den jungen Malfoy nicht. „Er schlägt vor, dass der Dunkle Orden Frieden schließt und versucht, unsere Ziele auf politischem Weg zu erreichen, oder?", fragte Voldemort. Lucius entglitt das Glas aus seinen Fingern, Narcissa wurde bleich und biß sich leicht auf die Unterlippe. Draco sah ihn weiterhin an, nickte aber schließlich. „Draco", zischte sein Vater ihn wütend an doch Voldemort hob abwehrend eine Hand, „laß ihn reden, ich habe es schließlich ausgesprochen. Sag, wie kommt Severus` Neffe auf diese Idee?" „Er haßt den Kampf", war die einfache und doch sehr aussagekräftige Antwort. „Du auch?" „Ich habe noch nie einen wirklichen Kampf ausgetragen daher kann ich diese Frage nicht beantworten." „Hat er das?" „Das weis ich nicht, er redet nicht viel über seine Zeit in Europa oder seine Eltern." Voldemort nickte, aus den Tiefen seines Unterbewußtseins stieg eine Ahnung auf doch er schob sie erstmal beiseite, damit konnte er sich später immer noch befassen. „Hm, ok. Es ist spät geworden", murmelte Voldemort. Die Malfoys verstanden und erhoben sich langsam, nach einer Verbeugung verliesen sie den Raum. Zurück blieb ein junger Mann mit glutroten Augen, der sich an eine Begebenheit von früher erinnerte. An einen Jungen und an eine Verbindung, die zerbrochen war noch bevor sie richtig beginnen konnte. Er erinnerte sich an ein Versprechen welches er gegeben hatte und welches er bis jetzt vergessen hatte. *Flashback* Sein Blick glitt über die versammelten Todesser, noch waren es wenige, gerade knappe dreissig doch es würden mehr werden. Fast jeden Tag kamen Anfragen von jungen Schwarzmagiern, die sich ihm anschliessen wollten. Die Gesetze wurden immer strenger, schwarze Magie wurde immer weiter geächtet und würde wahrscheinlich bald verboten werden. Werwölfe und Vampire wurden schon geächtet, aus der Gesellschaft verstoßen, blieb ihnen nichts anders übrig als ein Randleben zu führen. Er rief sich in die Realität zurück, sein Blick glitt über die Männer und Frauen und blieben an einem Jungen hängen, der mit gesenkten Blick neben seinem Vater stand. Bleiche, fast weiße Haut und lange, ins Gesicht hängende, schwarze Haare, die mehr als nur ungepflegt aussahen. Er trug eine normale Robe, hochgeschlossen und streng zugeknöpft doch sie konnte die hagere Gestalt nicht ganz verbergen. Er kannte den Mann daneben, ein Muggel, der es durch Hinterlist, Gehorsam und vorallem viel Einfluß bis in die Reihen der Todesser geschafft hatte, Tobias Snape also mußte der Junge sein Sohn sein. Hm, seltsam, er hatte ihn noch nie mit hergebracht, warum also jetzt? Er unterbracht den Monolog des Todessers indem er eine Hand hob und wand dann den Blick zu Snape. Dieser sah ihn sofort an und Voldemort fragte, „wer ist der Junge neben dir?" Dieser zuckte zusammen, er hatte gehofft, dass er seine Aufmerksamkeit nicht erregte. „Mein Sohn, Severus Snape, fünfzehn Jahre alt, er ist ein hervorragender Schüler und bereits jetzt ein Genie in Zaubertränken", gab Snape mit Stolz in der Stimme zurück. Der Grund seines Stolzes schien noch kleiner zu werden doch sein Vater schob ihn nach vorne und drückte ihn gleichzeitig auf den Boden. Die schmale Gestalt zitterte. „Erhebe dich", raunte Voldemort leise. Der Junge stand auf, hielt den Blick aber zu Boden gerichtet. „Sieh mich an", war der Befehl. Unsicher kam Severus dem Befehl nach und hob den Kopf, glutrote Augen trafen auf nachtschwarze Obsidiane, ein Knistern schien sich zwischen ihnen zu spannen. „Du bist also ein Genie in Zaubertränken", murmelte Voldemort. „So sagt man", war die leise Antwort. „Er ist zu bescheiden, er braut bereits Tränke, die weit über den Unterricht von Hogwarts hinaus gehen", mischte sich Tobias Snape ein. Voldemort warf ihm einen vernichtenden Blick zu und Severus nutzte diese Sekunde um wieder zu Boden zu sehen. „Verzeiht, mein Lord", murmelte der ältere Snape. Voldemort zischte leise bevor er sich wieder dem Jungen zuwand, etwas bedrübt weil dieser den Blickkontakt scheinbar nicht wieder herstellen wollte. „Du gehst nach Hogwarts? Welches Haus?" „Slytherin, gerade das vierte Schuljahr beendet." „Und du braust Tränke aus welchem Schuljahr?" Jetzt hob Severus doch wieder den Kopf, Stolz und leichte Verachtung in den Augen. „Die Tränke aus dem Siebten Jahr habe ich dieses Jahr alle durchgenommen. Sie sind langweilig", gab der Junge zu. „Aha, sie sind also langweilig. Dann komm mal mit", sagte Voldemort während er sich schon erhob. Sofort wurde es still im Raum, Severus warf den anderen Todessern hilfesuchende Blicke zu doch diese wanden die Blicke ab. „Ich sagte, komm mit", zischte in diesem Moment eine dunkle Stimme. Er fuhr rum, Voldemort stand an einer Tür und schien auf ihn zu warten, sein Gesichtsausdruck war alles andere als erfreut. Schnell eilte er zu ihm, Voldemort grummelte leise und betrat den Gang dahinter. Severus blieb keine andere Möglichkeit als ihm zu folgen. Unsicher folgte Severus dem Dunklen Lord, was wollte er von ihm? Was konnte der Dunkle Lord mit einem Kind vorhaben? Verflucht, er wollte nicht hier sein. Sein Vater hate ihn dazu gebracht hierher zu kommen. Er wollte kein Todesser werden. Warum hatte ihn sein Vater nicht einfach in seinem Labor gelassen? Nein, er mußte ihn ja hierher schleppen. Und unter die Augen des Dunklen Lords stoßen. Verflucht war sein Vater und dieser ganze verdammte Krieg. Und jetzt mußte er dem Dunklen Lord in die Tiefen seiner Villa folgen, ganz tolle Aussicht. Ihm entfuhr ein leises Knurren, er hoffte, dass sein Begleiter es nicht hörte doch dieser grinste lediglich leicht und ging weiter. „Tritt ein", forderte Voldemort den Jungen auf. Dieser zögerte kurz, ging aber dann an ihm vorbei und blieb mitten im Schritt stehen. Ein gewaltiger Raum, größer als die Bibliothek in Hogwarts und genau wie diese mit großen Regalen vollgestellt. Buch reihte sich an Buch, bis unter die Decke. Große, bodentiefe Fenster liesen genug Tageslicht hinein um den Raum nicht zu düster wirken zu lassen. Eine gemütliche Sesselgruppe in der Mitte des Raumes lud zum Hinsetzen ein, zum Hierbleiben und lesen. „Wahnsinn", keuchte Severus. Die schwarzen Augen glühten vor Begeisterung bevor er sich schon von seinem Platz löste und zwischen den Regalen verschwand. Voldemort schüttelte grinsend den Kopf, rief dann Pergament und Feder zu sich und schrieb eine kurze Nachricht. Diese legte er auf das kleine Tischchen welches neben den Sesseln stand und ging dann. Severus bekam davon nichts mit, er ging durch die Regalreihen und strich ehrfürchtig über die ledergebunden Buchrücken. Schnell hatte er einige Bücher gefunden, die ihn wirklich interessierten, er nahm sie mit zu den Sessel und sah dort etwas überrascht auf das Pergament. Er legte die Bücher vorsichtig ab und las sich die Nachricht durch. „Solltest du das Bedürfnis verspüren einige der Tränke aus den Büchern auszuprobieren, so findest du ein komplett ausgestattetes Labor gegenüber der Bibliothek. Du bist eingeladen dieses zu jeder Zeit zu benutzen. Solltest du etwas brauchen, so rufe einfach nach den Hauselfen, sie werden dir jeden Wunsch erfüllen. Zudem würde ich mich freuen wenn du meine Einladung zum Abendessen annimmst. Du kannst natürlich auch jederzeit nach Hause gehen aber ich würde es sehr begrüßen wenn du ein paar Tage mein Gast bist. Hochachtungsvoll Lord Voldemort" Er laß sich die kurze Nachricht mehrfach durch doch die Worte ergaben immer weniger Sinn. Er sollte hier Gast sein? Im Hause des Dunklen Lords? Ok, wo war der Scherz an dieser Sache? Wo der Hintergedanke? Es stand keine Forderung in dem Brief, lediglich die Chance sich weiter zu bilden, allein das oberste Tränkebuch welches auf seinem Stapel lag, war alt, dunkel und er würde solche eine Chance nicht nochmal bekommen. Severus zuckte leicht mit den Schultern, nach Hause wollte er nicht. Seine Mutter war letztes Jahr gestorben und seitdem war sein Vater dem Alkohol verfallen. Wenn er gute Laune hatte, beschimpfte er ihn nur. War seine Laune schlecht, verprügelte er ihn regelmäßig. Hier war er bis jetzt gut behandelt worden, der Dunkle Lord hatte ihm seine Bibliothek zur Verfügung gestellt, zudem die Aussicht auf ein komplettes Labor und das nur damit er ein paar Tage sein Gast war? Irgendwie konnte er das nicht glauben. Sein Blick wanderte zu den Büchern zurück, solch eine Chance würde er nie wieder bekommen und er entschloß sich sie zu nutzen. Er würde zumindest bis zum Abendessen bleiben, vielleicht würde er dann ein paar Antworten bekommen. Mit diesem Gedanken legte er das Pergament wieder zurück und nahm sich das erste Buch. Schnell machte er es sich in einem der großen Sessel bequem, das Buch auf dem Schoß und begann zu lesen. Ja, so eine Chance würde er nur ein Mal im Leben haben. Es war der erste Tag von vielen, die er in Riddle-Manor verbrachte. Der Dunkle Lord stellte keine Forderungen, er überlies ihm die Bibliothek und das Labor zur freien Verfügung. Oft saßen sie zu zweit in der Sesselgruppe, jeder in ein Buch vertieft und die ruhige Stille geniesend. Oft kam es vor, dass Severus irgendwann einfach aufsprang und den Raum verlies. Beim ersten Mal war ihm Voldemort verwundert gefolgt, nur um ihn dann im Labor zu finden, den Trank, den gerade gelesen hatte, ausprobierend. Und sein Vater hatte Recht gehabt, der Junge war ein Genie in Zaubertränken. „Hey Sev, wo verbringst du deine Ferien?", fragte Lucius. Sie waren die Letzten im Gemeinschaftsraum, morgen würden die Winterferien anfangen und der Malfoysproß freute sich auf die Ferien. Er würde sie daheim verbringen und wenn er die Andeutungen seines Vaters richtig verstanden hatte, würde der Dunkle Lord sie besuchen. Eine große Ehre, wie sein Vater sagte. „Ich weis noch nicht. Wahrscheinlich daheim. Wieso?" „Warum kommst du nicht mit zu uns? Ich weis, dass Vater nichts dagegen hat. Also?" Severus sah von seinem Pergament auf, legte nachdenklich den Kopf schief, nickte aber dann. „Gerne." Lucius strahlte ihn an und lies ihn dann weiter arbeiten. Kurz darauf erhob sich der Jüngere aber, Lucius sah ihn fragend an und Severus erklärte, „ich schick meinem Vater eine Eule, dass ich Weihnachten bei euch bin." Noch bevor der Blonde nicken konnte, war Severus aus dem Raum verschwun- den. „Hallo Tom, Ich muß deine Einladung über Weihnachten leider ablehnen. Lucius hat mich eingeladen bei ihnen zu feiern und ich habe angenommen. Vielleicht könnte ich Sylvester zu dir kommen, vorrausgesetzt du hast nicht zu viel zu tun und bist mir wegen Weihnachten nicht böse. Ich werde morgen gleich mit Lucius nach Malfoy-Manor gehen, ich hoffe, wir sehen uns bald. Liebe Grüße Severus. P.S. Der Trank, dessen Rezept du mir geschickt hast, ist wirklich kompliziert aber ich bin mir sicher, dass ich ihn hinbekomme. Leider fehlen mir hier in Hogwarts die benötigten Zutaten. Vielleicht kannst du sie besorgen und ich mache den Trank dann wenn ich mal wieder bei dir bin. Voldemort starrte die schwarze Eule einen Moment an, schickte sie aber dann weg. Er hatte sich auf den Jungen gefreut und jetzt fuhr ihm dieser blonde Malfoy dazwischen. Mit einem leichten Grinsen sah er auf die Einladung von Abraxas Malfoy, der ihn zu einem großen Bankett zu Weihnachten eingeladen hatte. Noch hatte er nicht zugesagt, doch das konnte man schnell ändern. Severus fühlte sich nicht wohl, er hätte doch zu Tom gehen sollen denn dieser schien wütend auf ihn zu sein. Anders konnte er es sich nicht erklären, dass er ihm nicht geantwortet hatte und jetzt saß er bei einem Bankett in Malfoy-Manor und versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Lucius warf ihm einen fragenden Blick zu, er saß genau neben ihm und so zischte Severus eine Antwort, „hätte ich das gewußt, wäre ich heim gefahren." „So schlimm ist es nicht. Vorallem weil Vater eine Überraschung angekündigt hat", gab Lucius leise zurück. „Aha und was?" „Keine Ahnung. Aber ich glaube, es geht los." Tatsächlich erhob sich in diesem Moment Abraxas Malfoy von seinem Platz an der Stirnseite des Tisches und schaffte mit einem Räuspern Ruhe. „Wir wollen heute zum Weihnachtsessen einen besonderen Gast willkommen heißen", sagte er in die Stille hinein. Das Öffnen der Doppelflügeltür erfolgte lautlos, genau wie das Eintreten des Mannes doch als sich der Blick des Malfoyoberhauptes auf ihn richtete, wanden sich alle Köpfe rum. Voldemort behielt seine kühle Maske aufrecht, der Blick aus den glutroten Augen schweifte über die Anwesenden bis sie an Severus Snape hängen blieben. Dieser starrte ihn einfach nur an bevor sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. „Mein Lord, es ist mir eine große Ehre euch in meinem Haus begrüßen zu können", unterbrach Abraxas seine Gedankengänge. „Sollte es auch", gab Voldemort kühl zurück bevor er den Platz am Kopfende einnahm. Abraxas setzte sich zu seiner Linken und dann eröffnete Voldemort das Essen. Er hörte die schwachen Schritte hinter sich, drehte sich aber nicht um, er wußte genau wer da war. Er kannte seine Schritt, seinen Geruch und seine Stimme genau, besser als sonst irgendjemand. Zwei starke Arme legten sich um seine Hüfte, ein Kopf landete sanft auf seiner Schulter. „Deswegen hast du mich also versetzt", schnurrte Tom leise. „Tut mir leid aber ich konnte ihm nicht absagen. Lucius ist mein bester Freund", gab Severus zurück. Er lehnte sich an den Dunklen Lord und schloß die Augen. „Ich weis, deswegen bin ich hier." „Häh?" „Ich wollte mit dir Weihnachten feiern, so wie ich es dir in meinem letzten Brief geschrieben habe und ich habe nicht vor, mir das nehmen zu lassen. Zudem will ich dein Gesicht sehen wenn ich dir dein Geschenk gebe", schnurrte Tom. Severus fuhr protestierend auf und drehte sich rum, Tom löste seine Umarmung allerdings nicht. „Wir hatten ausgemacht, dass wir uns nichts schenken", zischte er aufgebracht. „Ich will es aber." „Aber ich habe nichts..." „Ist mir egal, dein erfreutes Gesicht wird mein Geschenk sein." Amüsiert beobachtete Tom wie die Wangen des Anderen rot wurden, er hauchte ihm einen Kuß auf die Stirn und löste sich dann von ihm. „Komm mit rein, hier draußen ist es zu kalt." Die Geschenke waren verteilt, da die Gäste der Malfoys nicht mit der Anwesenheit des Dunklen Lords gerechnet hatten, ging er sehr leer aus. Doch er nahm es amüsiert auf und beobachtete das Austeilen von seinem Platz aus. Erst als Abraxas die Versammlung auflösen wollte, erhob er die Stimme. „Abraxas, verzeih wenn ich dich unterbreche aber du wirst mir doch erlauben meine Geschenke auch zu verteilen, oder?", frage er amüsiert. Fast allen Anwesenden entglitten die Gesichtszüge, sollte der Dunkle Lord wirklich Geschenke vorbereitet haben? „Na...natürlich, mein Lord", stotterte Abraxas unsicher. Voldemort nickte ihm leicht zu, schwang dann den Zauberstab und lies vor jedem Anwesenden, außer Severus, ein Päckchen erscheinen. Lucius warf seinem besten Freund einen mitleidigen Blick zu, öffnete aber dann, genau wie die Anderen, sein Geschenk. Es waren Kleinigkeiten, kleine Aufmerksamkeiten, die nur für ein ungeübtes Auge nichtig wirkten. Die Anwesenden allerdings wußten es besser, die Geschenke waren perfekt auf den Beschenkten abgestimmt doch schnell wanden sich alle Blick zu dem jungen Snape denn dieser war als Einziger leer ausgegangen. Dieser senkte den Kopf, keiner sollte die Tränen darin sehen. „Severus?", fragte Voldemort erstaunlich sanft. Der Junge sah auf, stumme Tränen liefen über sein Gesicht. „Mein Lord?", fragte er leise. „Hatte ich dir das nicht verboten?", fragte Voldemort. „Ja, Tom." Scharfes Zischen erfolgte daraufhin, niemand bewegte sich, keiner sprach ein Wort. „Glaubst du wirklich ich hätte dich vergessen?", fragte Tom leise. Für einen Moment war Severus bereit zu nicken doch schließlich schüttelte er leicht den Kopf, „nein." „Gut. Denn das habe ich nicht." Er erhob sich, in seiner Hand erschien eine kleine Schachtel. Mit einer fließenden Bewegung kniete er vor ihm, die erschrockenen Aufrufe seiner Gefolgsleute ignorierend und öffnete die Schachtel. Unter den erstaunten schwarzen Augen kam ein Ring zum Vorschein, ein schlichter Silberring, der mit feinen Mustern bedeckt war. „Du gehörst zu mir, ich gehöre zu dir. Ich verspreche dich an meine Seite zu holen wenn die Zeit gekommen ist, ich verspreche dir die Welt zu Füßen zu legen und ich verspreche, dass uns nichts und niemand mehr trennen kann. Nimm diesen Ring als Sinnbild meines Versprechens an", sagte Tom mit voller Hingabe in der Stimme. Severus wußte nicht was er sagen sollte, sein Blick war von diesen glutroten Juwelen gefangen und er erkannte die Aufrichtigkeit und die tiefe Liebe darin. Er wußte, dass in seinen Augen dasselbe stand. Sie gehörten zusammen, das hatte er schon bei ihrem ersten Zusammentreffen gemerkt und die letzten zwei Jahre waren diese Gefühle stärker geworden. Warum also zögerte er jetzt und hier? Waren es die Blicke der Anderen, er mußte sich nicht umsehen um zu wissen wie sie reagierten. Lucius würde ihn geschockt und auch erfreut ansehen. Der Rest würde zwischen Schock, Unglauben und auch Neid schwanken. Doch das war alles nicht wichtig, nur der Mann vor ihm zählte, der ihn immernoch schweigend ansah. Wie lange zögerte er eigentlich schon mit seiner Antwort? Sekunden, Minuten, Stunden, er wußte es nicht und es war ihm egal. Er versank nochmal in dem schimmernden Rot bevor ihm die Tränen erneut über die Wangen liefen. Tom legte den Kopf fragend schief, eine Augenbraue hob sich amüsiert doch schließlich nickte Severus. Die roten Augen weiteten sich erfreut, er nahm den Ring vorsichtig raus und steckte ihm den Jüngeren an die linke Hand. Dieser schenkte ihm jetzt ein strahlendes Lächeln, Tom konnte sich nicht mehr halten und überbrückte die letzten Zentimeter um ihm einen sanften Kuß zu geben. *Flashback Ende* So, das war`s schon wieder. Mensch, wie kann man so ein Versprechen vergessen? Armer Severus, er tut mir leid - mh, und dabei schreibe ich diese Geschichte. Egal, er wird es schon verkraften. Bis demnächst. Tata. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)