The Reason von Oceanwhirl (Highly dramatical Ryouhei x Hiro ->WIRD BALD FORTGESETZT<-) ================================================================================ Kapitel 2: 02 - トワイライト ---------------------- "Nimm mich mit!" Ryouhei schloss die Augen. Wie oft hatte er diesen Satz in den vergangenen Wochen schon gehört? Hundert Mal? Tausend Mal? Oder noch öfter? "Hiro, bitte, du weißt, das geht nicht. Ich werd in den Ferien rüberkommen oder du kommst zu mir, wir kriegen das schon-" "Bitte geh nicht!" Es war schwer, den dunklen, traurigen Augen etwas entgegen zu setzen, aber es ging einfach nicht. Der Flug ging in einer halben Stunde, all seine Sachen waren schon drüben und er hatte schon eingecheckt. Von Shoya und den anderen hatte er sich schon verabschiedet und er hatte gehofft, dass Hiro sich zusammenreißen würde, um ihrer beider Willen, aber natürlich hatte er die Rechnung ohne die Hormone des pubertierenden Mittelschülers gemacht. "Ich muss, das weißt du. Und ich kann dich ja schlecht entführen." Der Versuch eines Scherzes fiel auf fruchtlosen Boden, aber im Grunde war er ja selbst nicht zu Scherzen aufgelegt. "Ich will das aber nicht!" Hiros Augenbrauen zogen sich zusammen, auf die Art, die der Größere eigentlich mochte, aber Ryouhei konnte es nicht niedlich finden, dieses Mal nicht, zu viel Schmerz war in Hiros Blick, Schmerz, den Ryouhei nicht verstand, der sich aber wie ein tollwütiges Tier in seinen Brustkorb krallte und nicht mehr los ließ. Er stellte seine Tasche ab, warf Shoya einen Blick zu, der verstehend nickte und nahm Hiros Hand. "Komm mit." Er wusste nicht, wohin er mit dem Kleinen gehen sollte und er hatte auch eigentlich keine Zeit mehr, aber er brauchte einen Moment mit ihm alleine. Er fand eine Nische mit Schließfächern, nur ein paar Meter weiter, wo niemand sich aufhielt und die vor Blicken geschützt war und kaum dass sie außer Sichtweite der anderen waren, begann Hiro zu weinen. Was Ryouhei erschreckte war, dass es nicht das trotzige Heulen war, das Hiro an den Tag legte, wenn er mit einer Kleinkindertaktik versuchte etwas zu bekommen, was völlig ausgeschlossen war, sondern ein kleinlautes, verletztes, ehrliches Schluchzen, wie der Größere es noch nie gesehen oder gehört hatte. Er wünschte sich, es nie gesehen oder gehört zu haben, denn es tat weh, den Kleinen so zu sehen. "Hiro, hör zu, du weißt, ich muss da jetzt einsteigen. Wir haben da oft genug drüber geredet. Es sind nur die USA, ich bin nicht aus der Welt und ich komm dich besuchen sobald ich frei hab oder du kannst zu mir kommen, ich versprech's dir. Bitte, jetzt wein nicht." Der Kleine antwortete nicht, sondern warf sich nur an Ryouheis Hals und schluchzte. Hilflos legte Ryouhei die Arme um ihn. Aus den Lautsprechern tönte der Aufruf für seinen Flug. Ryouhei wurde nervös. Er konnte es sich nicht leisten, den Fug zu verpassen und er würde den Abschied nur aufschieben, selbst wenn er es tat. Das machte es vermutlich nur noch schlimmer. Er wollte Hiro doch auch nicht loslassen, aber es ging nunmal nicht anders. "Hiro", versuchte er es mit mehr Nachdruck, doch der Kleine ließ nicht los, sodass Ryouhei ihn mit sanfter Gewalt von sich lösen musste. Hiro wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und blickte ihn wieder so an, wie an dem Abend vor über einem halben Jahr, als sie sich fast geküsst hatten und über den sie beide nie ein Wort verloren hatten. Ryouhei schluckte, als sich seine Eingeweide zusammenzogen, dann beugte er sich zu Hiro und küsste ihn einfach. Und dieses Mal wich der Kleinere nicht zurück, sondern erwiderte den Kuss, krallte seine Hände in Ryouheis Hemd und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm näher zu sein. Hiros Lippen waren weich, unglaublich weich und sie zitterten. Es war kein Kuss wie irgendeiner vorher es für den 19-jährigen gewesen war. Es war seltsam und schön und schmerzhaft und viel zu schnell vorbei, als die Ansage wiederholt wurde und Hiro sich losriss. "Du musst jetzt gehen", flüsterte er mit tränenüberströmten Wangen und zerrte Ryouhei an der Hand zurück zum Terminal, und es schien ihm ganz und gar egal, dass jeder sehen konnte, dass er weinte. Ryouhei ließ sich von ihm mitziehen, hielt noch immer seine Hand, beschleunigte aber, als sie zum Terminal kamen, seine Schritte. Shoya kam ihm entgegen, zusammen mit einer Flugbegleiterin. "Alter, du musst los, wo bleibst du denn?", hastete Shoya und drückte ihm sein Handgepäck in die Hand, die Flugbegleiterin meinte gleichzeitig mit einer sehr unangenehmen Stimme "Bitte gehen Sie jetzt an Bord, sonst müssen wir leider ohne Sie starten" und dann war da noch ganz leise Hiros Stimme, der seine Hand losließ und murmelte: "Ich liebe dich." Ryouhei wandte sich im Gehen zu dem Kleinen um, der ein paar Schritte entfernt stehen geblieben war, doch er kam nicht mehr dazu etwas zu erwidern, als die Lautsprecheransage wieder ertönte, mit dem Hinweis, dass nun die letzte Chance zum Einstieg war, und Shoya ihn mit einem "Ruf auf jeden Fall an, wenn du gelandet bist, scheiß egal wie spät es dann hier ist!" in Richtung Passagierschleuse schob. Die Flugbegleiterin war direkt hinter ihm und Makoto rief "Bis bald, bau keine Scheiße!" und die Flughafenhalle verschwand aus Ryouheis Reichweite. Das unangenehme Gefühl verschwand lange Zeit nicht. Manchmal träumte er von Hiro, der so klein und alleine und verletzt in der riesigen, kalten, unpersönlichen Flughafenhalle stand und weinte. Und manchmal, wenn Ryouhei aufwachte und der Schmerz des Kleinen seine Krallen noch nicht aus seiner Brust gezogen hatte, wünschte er sich, er wäre in diesem Moment zurückgegangen, hätte Hiro fest in den Arm genommen und ihm gesagt, dass er ihn auch liebte, auch wenn es vermutlich nicht einmal stimmte. Er wünschte sich, er hätte irgendetwas getan, um Hiro vor dem Fall zu bewahren. Er wünschte sich, er hätte ihn noch einmal mehr angerufen. Ihm einen Brief mehr geschrieben. Einmal mehr bei Shoya nachgebohrt. Aber er hatte es nicht getan. Er hatte vier Jahre lang geglaubt, dass alles okay war. Dass Hiros Hormone an allem Schuld gewesen waren. Dass das alles gar nicht so schlimm gewesen war. Er konnte sich so wunderbar selbst belügen, fast noch besser als alle anderen. Nicht mal seine Träume konnten das ändern. t.b.c. Drama, yoho! Ich liebe Shoya!! Pt. 3 coming soon... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)