the WORLD ahead von TerukiRedfoxIchigo (we fight for our Planet) ================================================================================ Kapitel 22: 二十二 - nijuni ------------------------ „An welchen Ort wird sich Toshiya-san zurück ziehen wollen?“ „Unsere Wohnung in Tavina, da könnte er sein“ kam es nun rasch aus Shinya hervor, der die Anwesenden alle anschaute und eine Mischung aus Angespanntheit & Nachdenklichkeit war unter ihnen zu erkennen. „Der einzige Ort, an dem jemand wie Hara-san freiwillig sein will“ meinte nun der angehende Feuermagus darauf, legte seine Hand auf Shinyas Schulter und gab ihm so zu verstehen, dass er ihn auf jeden Fall dorthin begleiten würde. „Selbst wenn dort nun die Hölle los ein solllte, lasst uns selbst ein Bild davon machen“ warf Ruka nun ein, der noch einige offene Rechnungen mit bestimmten Personen hatte und der Wassermagus wies dabei ein scheues Lächeln auf. „Kyo-san, am besten du gehst mit ihnen mit. Der Rest bricht mit Tsukasa-san und mir zum Heiligtum der Götter auf“ meinte nun Rain kurzerhand auf die gesamte Situation, worauf alle zustimmend nickten und ehe sie sich versahen waren die Dark Deva samt Ville Valo in Richtung Nordwesten aufgebrochen. „Na toll und ich soll nun den Aufpasser auf den da spielen?“ kam es leicht grummlig aus Kyo hervor, der seine Arme verschränkte und nebenbei kurz zu Ruki blickte. „Dafür sind wir verantwortlich“ warf Aoi nun ein, deutete dabei auf Reita & Uruha und erst jetzt fiel Shinya auf, wie sichtlich überfordert Kyo gerade mit der gesamten Situation war. „Shinya-sama, O-kaa-san hat uns strikt verboten nach Tavina zurück zu kehren“ „Was tun wir jetzt, wenn die Magi nicht mit uns können?“ „Ganz einfach, wir schmuggeln sie hinein“ warf Karyu nun als brauchbaren Vorschlag ein, wobei nun alle Blicke auf ihm ruhten und selbst die Wissenschaftler unter ihnen hielten diese Idee für umsetzbar. „So wie wir Hizaki-san gefunden haben, so bringen wir sie auch nach Tavina hinein“ brachte Ruki nun hervor, wobei Nao als auch Kai darauf nickten, schaute nun zum Rothaarigen und der hob gerade skeptisch eine Augenbraue hoch. „Wer von euch fliegt?“ „Reita und ich werde der Navigator sein“ antwortete Aoi darauf, dabei waren nur DIE und Kyo sichtlich zurückhaltend. Hyde erklärte sich bereit dazu, Shinya & Uruha samt den angehenden Magi im Lagerraum des Hovercrafts unterzubringen und nebenbei wollte er so auch sicher sein, dass es Kaorus Schützling gut ging. Denn bis jetzt zeigte sich der Wassermagus sichtlich gefasst. „Alles in Ordnung bei dir?“ „Macht euch bitte keine unnötigen Sorgen um mich, Hyde-sama“ antwortete ihm dieser nun mit einem scheuen Lächeln, nickte nur darauf und verschloß nun die Tür zum Ladebereich. Aufwärts in Richtung Cockpit fiel ihm nun auf, dass Karyu & Ruka gemeinsam mit Reita & Aoi die Steuerung übernahmen und somit setzte er sich zu Kyo, der abseits von Kai & Nao seinen Platz eingenommen hat. „Seine Zeit war schon vor zwanzig Jahren sichtlich abgelaufen“ „Warte Mal, woher...?“ „An dem Tag an dem er eigentlich sich in die ärmsten Viertel der Stadt zurück zog um dem Tod entgegen zu treten begegnete er Toshiya-san“ brachte er nun leise hervor, schaute Kyo direkt an und ihm fiel klar am Shadow Deva auf, wie verwirrt als auch angespannt zugleich er auf diese Worte reagiert. „Woher willst du bitte wissen ob seine Lebenspanne damals schon zu Ende war oder nicht?“ vernahm er nun Kyo im abweisenden, kalten Ton zu ihm sagen und er seufzte dabei leise auf. Die Erzählungen von Kaoru über den Shadow Deva stimmten also. „Er bat mich den Jungen zu retten als er bei mir in der Praxis zusammenbrach und dabei war es am Ende Toshiya-san, der ihn zurück ins Leben holte“ sagte er nun zu Kyo und er erinnerte sich noch ganz gut an diesen Abend zurück. Er hatte eben vorgehabt seine Praxis abzuschließen und heimwärts aufzubrechen als das Ratsmitglied Niikura Kaoru mit einem kleinem Jungen in seinen Armen herein kam. Beide waren nicht sonderlich in der besten Verfassung und da er ja von dessen Bitte ihn beim nächsten auftretenden Schwächeanfall einfach sterben zu lassen wusste, ging er nur widerwillig darauf ein und kümmerte sich um die Verletzungen des kleinen Jungen. Gerade als er sich um Kaoru kümmern wollte fiel ihm dieses merkwürdige Licht auf, dass den Jungen umgab der gerade mit sichtlichen Tränen im Gesicht sich an den regungslosen Körper schmiegte. Bevor er den Zauber Erzengel bei ihm einsetzen konnte fühlte er auf einmal Leben von Kaoru ausgehen und ganz kurz konnte er ein fast schon unsichtbares Licht erkennen das die beiden aneinander band. Genau die Sorte von Worten die er gerade nicht hören wollte. So langsam wurde ihm bildlich klar wieso ihn Kaoru in Wirklichkeit von sich aus abgewiesen hat. Allein bei dieser Erkenntnis musste er mehrfach schlucken und er ballte dabei wütend auf sich selbst eine Hand zur Faust. Wie konnte ihm nur all die Jahre entgehen was wirklich Kaorus sehnlichster Wunsch tief in seinem Herzen war? Bis zu seiner Begegnung mit ihm wusste er herzlich wenig über die Deva als auch ihre Gesetze Bescheid. Woher in aller Welt hätte er denn bitte wissen sollen, dass ein Tamer quasi eine verlängerte Lebensspanne vermacht bekam? So etwas wie Unsterblichkeit existierte selbst unter den Deva nur teilweise, denn ihre körperlichen Hüllen können sie bei Bedarf abstreifen und in einem Zyklus von fast allen hundert Jahren zurück auf die Erde kehren. Nur was sollte er tun, wenn Ruki mit seiner Aussage von vorhin doch richtig lag und Kaoru war wirklich noch am Leben? Auf einmal fühlte er eine Flamme der Hoffnung tief in seinem Inneren erwachen an die er sich nun zu klammern begann. In einem Punkt hatte der Chaos Deva doch recht, er - Tooru Niimura - musste den außer Rand & Band geratenen Dark Deva wieder zur Raision bringen, der obendrein einer von Kaorus Schützlingen und somit auch ein Teil von dessen Familie ist. ************ „Ehrlich gesagt wundert mich es schon, woher Ruki-san soviel über Kyo-san weiß“ brachte Lauri nun hervor als sie einen steilen Gebirgspass erreichten und seinen Blick auf den japanischen Dark Deva ruhen ließ. „Ihr erinnert euch sicher noch an die verschiedenen Institute zur Erforschung der neu entdeckten DNA, die weltweit verstreut lagen?“ „Dort wurden ja jene hingebracht, bei denen sie die Antiker-DNA vermuteten“ „Ich traf im japanischen Institut im damaligen Tokyo gelegen auf Ni~ya, Kyo, Hizumi und auch auf Ruki, da ich mich freiwillig dort aufhielt“ antwortete Tsukasa nun auf die vom Finnen gestellte Frage, wirkte dabei sichtlich nachdenklich und blickte dabei gen Horizont. Im Gegensatz zu vielen der jungen Frauen & Männer denen er dort begegnet war die von den Behörden eingeliefert worden waren, hielt er sich aus freien Stücken dort auf. Er war zu dem Zeitpunkt ein junger planloser Kunststudent, der noch nicht wusste was er mit seinem weiterem Leben anfangen sollte und daher meldete er sich freiwillig für die Versuche die an den Trägern der Antiker-DNA ausgeführt werden sollten. Auf diese Weise erhoffte er sich etwas an Geld zu verdienen um sein Studium fortzuführen und nebenbei war er sichtlich interessiert an der gesamten Thematik. Ausgerechnet Professor Michi Shimizu, der obendrein auch als Dozent an der Toudai unterrichtete brachte ihn in die kleine Gruppe hinein, die sich später als Deva heraus kristallisieren sollte. Der Wissenschaftler schien sofort zu erkennen was für ein Potential in Wirklichkeit tief in ihm schlummerte und somit war er - Kenji Oota - von da an stets mit Kyo, Hizumi und Ni~ya zusammen in einem eigenen Bereich des Instituts untergebracht worden. „Warte mal, sagtest du eben freiwillig?“ kam es nun aus Ville Valo hervor, der nun stutzig geworden Tsukasa anblickte und leicht den Kopf dabei schief legte. „Ja, da ich damals keinen konkreten Plan hatte was ich eigentlich mit meinem Leben genau anstellen soll“ kam es in ehrlichen Worten aus Tsukasa hervor, der dabei die beiden Finnen anschaute und am Rande fiel ihm auf wie etwas an seinem langjährigen Freund zu nagen schien. Er kannte ihn mittlerweile so gut, dass sie sich untereinander auch schon ohne Worte verstanden und schweigend senkte er nun leicht seinen Blick. „Seid bitte nett zu ihm, er wird ab heute mit euch zusammen hier leben“ hörte er den Professor nun zu drei jungen Männern sagen die nun ihren Blick auf ihm gerichtet haben und eins fiel ihm sofort an ihnen auf. Sie schienen nicht einmal ansatzweise in der Lage zu sein ihn einordnen zu können. „Welche Form wurde bei dir nachgewiesen?“ „Wie habe ich die Frage bitte zu verstehen?“ „Vampir oder Oni, welche Form von Antiker bist du?“ „Weder noch, da ich mich freiwillig gemeldet habe“ kam nun aus ihm hervor und ihm viel vor allem beim Kleineren ein regelrecht geschockter Blick auf. Am Größeren fiel ihm klar auf wie abweisend sein Blick darauf wurde und verwirrt wie er nun war legte er seinen Kopf schief. „Keine Sorge, Oota-san, du wirst schon noch verstehen, wieso Baba-san so reagiert“ sagte der Professor aufmunternd zu ihm, fühlte seine Hand auf der Schulter und blickte dem zu dem Zeitpunkt blondhaarigen Japaner nach der den Raum nun verließ. Am selben Abend als er draußen auf der Terrasse stand um eine zu rauchen fiel ihm der Blonde von vorhin auf. „Du weißt ja nicht einmal auf was du dich damit einlässt“ hörte er ihn nun sagen, schaute ihn fragend an und erst da fiel ihm eine Art Bitterkeit inmitten der dunkelbraunen Iriden ruhend auf. „Ich tue damit nur der Gesellschaft einen brauchbaren Gefallen“ „Bist du dir darin wirklich so sicher, Oota-san? Tu dir bitte selbst einen Gefallen und verschwinde dorthin zurück wo du hingehörst“ vernahm er ihn nun sagen, schaute mehr als erstaunt den Blonden an und ehrlich gesagt wunderte er sich gerade wieso dieser scheinbar so ein großes Problem damit hatte, dass er von sich aus hier war. „Da ich meine Entscheidung nicht mehr umändern werde und du offensichtlich ein Problem damit hast wäre es nett zu wissen, was dich so daran stört, dass sich jemand freiwillig meldet, Baba-san“ kam es nun aus ihm hervor, machte einen Zug von seiner Zigarette und ließ dabei seinen Blick am Größeren ruhen. „Du willst also wirklich wissen, was mich daran stört?“ „Ja, das will ich, denn dann weiß ich wenigstens, wie ich in Zukunft mit dir umgehen soll“ „Ganz einfach, ich will nicht erneut mit ansehen müssen wie ein weiterer Mensch, der mir wichtig wird in einer Urne landet aufgrund der vielen Tests, die Professor Matsumoto an ihnen verordnet“ kam es nun aus ihm hervor, schluckte aufgrund der Bitterkeit die er in dessen Stimme mitschwingen hörte und so langsam konnte er verstehen, wieso der Andere scheinbar so eine abwertende Meinung über das Institut an sich hat. „Du hättest damals wirklich umdrehen und gehen sollen“ hörte er nun Ni~yas Stimme nahe bei ihm, schloss dabei kurz die Augen und eines hat sich in all den Jahren nicht verändert. Auch wenn sie nun recht gute Freunde waren, so war Ni~ya immer noch der Ansicht er hätte sich damals aus dem ganzen Geschehen hinaus halten sollen. „Yu, ich...“ „Andererseits wäre ich dir sonst nie begegnet, Kenji“ hörte er ihn nun sagen, bemerkte sein Lächeln und erst da fiel ihm auf, dass die anderen Deva schon voraus gegangen sein mussten. Mit einem raschen Nicken legte er nun seine Hand auf Ni~yas Schulter, lächelte ihn ebenfalls an, dann folgten sie dem geschlungenen Pfad hinauf zu einem verwitterten Schrein. „Beowulf und Valkyrie, es ist eine Weile her seit ihr erwacht seid“ vernahmen sie nun die Stimme einer alten Frau zu ihnen sagen, die auf einem Stock sich abstützte und scheinbar genau zu ahnen schien wo genau sie sich befanden. „Eto, sie irren sich gewaltig, denn wir sind Ni~ya und Tsukasa“ brachte er nun hervor, ging mit Ni~ya ein paar Schritte näher und ihm fiel auf wie die alte Frau amüsiert den Kopf zu schütteln begann. „Ich kenne euch nur zu gut, denn die Namen eurer erwählten menschlichen Hüllen sind Oota Kenji, auch bekannt als Tsukasa und Baba Yuji, auch bekannt als Ni~ya“ antwortete die Frau nur darauf, winkte sie näher heran und deutete ihnen so an ihr zu folgen. „Wartet, woher...?“ „Woher ich all das weiß? Ich habe schließlich gesehen, dass ihr hierher kommen werdet“ brachte die alte Frau sichtlich amüsiert hervor, worauf der verwitterte Schrein nun sein Aussehen zu verändern begann und da erst fiel ihm auf, dass er sich wie Ni~ya in der ersten Form als Dark Deva befand. Tief ins Innere des Gebäudes gehend war er doch etwas angespannt, da er kaum wusste was ihm hier erwarten würde und kurz tief ein & aus atmend fasste er ganz kurz nach Ni~yas Hand. „Wir stehen das hier gemeinsam durch“ sagte Ni~ya darauf nur zu ihm, fühlte deutlich wie dieser sachte seine Hand drückt und ein leichtes Lächeln huschte ihm dabei über die Lippen. ************ In einem der recht abgelegenen Vierteln von Tavina landete der Hovercraft ungesehen nicht unweit des westlichen Tores und Hyde fiel deutlich an Karyu und Ruka auf wie angespannt sie waren. Kyo war scheinbar gedanklich ganz wo anders anwesend, daher bat er Nao kurzerhand darum ihn nach hinten zum Laderaum zu begleiten. „Seid ihr alle in Ordnung?“ fragte der Mediziner nun nach als DIE, Shou, Shinya, Uruha & Hizaki hervor kamen und sofort ihren gesundheitlichen Zustand checkte. „Ich halte es immer noch für einen großen Fehler, hierher zurück gekommen zu sein“ murmelte nur Hizaki leise vor sich hin, ging dicht hinter Shinya aus dem Hovercraft hervor und da erst wurde Kyo innerlich bewusst gemacht, dass der angehende Magus wohl etwas erlebte das in ihrer Abwesenheit passiert war. Kaum waren sie einige Schritte gegangen erstarrte er zu einer Statue, denn vor ihren Augen hängte am westlichen Eingangstor der Stadt ein geschundener & geköpfter Körper eines jungen Mannes. „Kiribani-sama“ konnte er Hizaki nur unter einem schwachen Flüstern hören, wobei ihm selbst an DIE & Shinya auffiel wie tief betroffen sie waren den jungen Mann so zu sehen und auch an Uruha konnte er an dessen Körpersprache ablesen, dass er genau wusste wer dieser Mann wohl zu Lebzeiten gewesen war. „Was in aller Welt ist hier nur passiert?“ kam es nur aus Karyu hervor, der damit deutlich die Ungläubigkeit ruhend in Shinya als auch Hyde so zu Worte brachte und ihm fiel klar auf, dass ihm noch lebend das Herz aus der Brust entnommen wurde. „Jemand innerhalb dieser Mauern scheint die alten Rituale der Maya auszuleben, das ist hier passiert“ kam es nur trocken aus ihm hervor, zeigte somit wenig Mitgefühl für den Verstorbenen und ging einfach stur gerade aus weiter. „Warte, Kyo-san, wir sollten ihn wenigstens begraben“ vernahm er nun Shou sagen, verdrehte dabei leicht die Augen und stopfte seine beiden Hände in die Hosentasche. „Tut das ruhig nur, Shou-san, ich geh schon mal vor und check die Umbegung ab“ meinte Kyo nur darauf, machte somit klar, dass er vorerst etwas allein sein wollte und verschwand kurz darauf in einer düsteren Nebengassen. Während Ruka den Magi dabei half den Leichnahm von Ell Kiribani vom Tor zu bekommen, damit sie ihn besegnen und begraben können zog es den Shadow Deva immer mehr in die leeren Straße des Viertels in dem er sich gerade aufhielt. Da er von den erwachten Deva als Einziger sich nun mit ihnen hier anwesend befand wollte er mit dem gewissen Abstand auch die Möglichkeit ausnutzen um in Ruhe nachdenken zu können. Doch anstatt wie geplant darüber nachzudenken wie er Toshiya wieder zu Sinne bringen konnte zerbrach er sich den Kopf darüber wer in aller Welt sichtliche Interesse daran hegte einen Mann nach alten Traditionen zu richten. Demnach musste dieser junge Mann wohl jemand gewesen sein, mit den die Magi tagtäglich zu tun gehabt haben und wenn er ehrlich war musste er Shinya nun in diesem Punkt ebenfalls zur Hand gehen. Sein Gefühl ließ ihn gerade nicht los, dass der Tote am Tor hängend noch eine brauchbare Verbindung zu Kaoru und auch Toshiya aufweisen soll. Welche das war, wusste er vorerst nicht, doch er würde dem nachgehen. Gerade als er sich leise seufzend umdrehte um sich zurück zum Tor zu begeben wurde er aus dem Nichts heraus von einem schwarzen Wolf zu Boden gedrückt und kam ungewollt mit den Kopf am harten Straßenpflaster auf. Als er endlich wieder zu sich kam brummte sein Schädel und leise fluchend setzte sich der Shadow Deva nun auf, dabei war auf etwas Abstand zu ihm der Wolf. Warum in aller Welt kam ihm dieses Tier nur so bekannt vor? Allein die eisblauen Augen, die auf ihn gerichtet waren wirkten vertraut auf ihn und beim Versuch auf die Beine zu kommen geriet er ins Wanken. Ehe er sich versah stützte ihn das Tier ab, ließ sich wieder zu Boden sinken und schaute sich nun genauer um. Ein verkümmerter als auch recht verstaubter Ort, der schon vor Urzeiten mal besser ausgesehen haben mochte und erst da bemerkte er nicht unweit von seinem Standort ein Bett in einem noch recht guten Zustand. Da sich noch alles vor seinem Augen drehte, stand er nun auf, wankte auf das Bett zu und ließ es obendrein zu, dass der Wolf dicht an seiner Seite blieb. Fast eine halbe Ewigkeit schien seit seinem Sturz vergangen zu sein und er öffnete wieder seine Augen, dabei passte er sich rasch dem dämmrigen Licht im Raum herrschend an. Er wollte sich gerade aufsetzen da fiel ihm nun auf, dass er ans Bett gefesselt war. Auf einmal entsinnte sich Kyo wieder dem schwarzen Wolf der ihm aus den Nichts heraus angegriffen hatte und er biß sich dabei auf die Lippen. Wessen Weggefährte das Tier wohl sein mag, scheinbar war er von dieser Person entführt worden ohne das die Anderen Notiz davon nehmen konnten. „Wir haben uns lange nicht gesehen, Niimura Tooru“ hörte er nun eine ihm vertraute Stimme sagen, von der er im Grunde seines Herzens dachte sie nicht mehr zu hören zu bekommen und sichtlich geschockt starrte er auf einen 1.70 m großen Mann mit pechschwarzen Haaren der lautlos auf ihn näher zukam. Mehrfach schluckte er um zu begreifen wer hier vor seinen Augen im Raum stand und ehrlich gesagt war sich Kyo nun nicht mehr ganz so sicher, ob er gerade träumte oder sich im Wachzustand befand. „Das kann unmöglich wahr sein, du solltest eigentlich....“ „Was denn genau, mein Freund? Tot sein? Wie du aber siehst bin ich immer noch am Leben, Tooru“ hörte er den Schwarzhaarigen nun darauf antworten, schluckte dabei erneut und so langsam wusste er wirklich nicht mehr was er nun glauben sollte. Vor wenigen Augenblicken war doch jener Mann von ihm gegangen der jahrelang sein Tamer war und nun musste er unweigerlich feststellen, dass sein Freund von einst gegen den er damals in diesem unnötigen Krieg antreten musste doch noch quicklebendig vor ihm stand. „Das ist nur eine Illusion und wenn ich zu mir komme bist du nicht da“ meinte er nun mehr um sich selbst davon zu überzeugen, dass er gerade halluzinierte. Ja, genau das musste es sein. Er hat sich wohl arg am Kopf angehaut als er gefallen war und begann daher zu glauben Hizumi im Raum zu sehen. „Ich kann dir versichern, du bist bei vollem Bewusstsein, Tooru“ sagte dieser nun recht amüsiert wirkend, kam nun näher auf ihm zu und erst da fiel ihm auf wie dünn sein Freund von einst geworden war. Die braunen Iriden des Jüngeren wirkten sichtlich gehetzt, außerdem konnte er einige feine Narben auf dessen Oberkörper erkennen und direkt an der Stelle wo das Herz liegt fiel ihm das Mal für einen Tamer auf. „Wie kommt es, dass du noch lebst?“ „Das fragst du mich noch? Denk mal logischer nach, Tooru“ sagte der Schwarzhaarige in aller Ruhe nur darauf, setzte sich nun an den Rand des Bettes und ließ seinen Blick weiter auf den ans Bett gefesselten Kyo wandern. „Ich... ich weiß es nicht“ brachte Kyo nur hervor, schürzte dabei seine Lippen und ihm fiel eine gewisse Form der Enttäuschung in den Augen seines Gegenübers auf. „Soll ich deinem Gedächtnis etwa auf die Sprünge helfen?“ kam nun recht sarkastisch aus dem Schwarzhaarigen hervor, der nun lautlos näher zu ihm gekrochen war und sich somit direkt über ihm befand. Kyo biß sich nun verstärkt auf die Lippen, versuchte sich aus seiner momentanen Lage zu befreien, schaute seinem Gegenüber dabei tief in die Augen und innerlich verfluchte er die Situation in die er hinein geraten war. Ehe er sich versah spürte er plötzlich die Lippen des Jüngeren auf seinen eigenen ruhend und nebenbei konnte er fühlen wie sein Herz deutlich schneller schlug. ************ „Kyo-san ist verschwunden“ brachte Ruki sachlich geworden hervor, unterdrückte ein aufkommendes Gähnen und schaute dabei recht gelangweilt in die Runde. Ehrlich gesagt störte es ihm kaum, dass der Shadow Deva sich nicht mehr unter ihnen befand, da er schon damals im Institut aus diesem kaum schlau geworden war. „Er ist was?“ „Verschwunden oder siehst du ihn hier irgendwo noch, Reita?“ antwortete er nüchtern darauf, schmiegte sich mehr in seine dünne Jacke, schloss dabei seine Augen für einen kurzen Augenblick und auf einmal war ihm als konnte er die Quelle ausfindig machen, deren DNA in ihm diese geheimnisvolle Krankheit auslöste. Leise seufzend öffnete er wieder seine Augen, starrte in Richtung Boden und erst da fiel ihm nicht unweit von Naos Standpunkt im lehmigen Boden Pfotenabdrücke auf. Sie waren natürlich keine Unbekannten für ihn, denn als 13-jähriger Junge war er anwesend als sich vor den Augen der Professoren Matsumoto & Shimizu der pechschwarzhaarige Junge in einen stattlichen Wolf verwandelte. Zwar war er von der Größe her etwas kleiner als der Dark Deva, den er ebenfalls kennen lernte, doch verglichen mit den Wölfen im Yellowstone Park war dieser schon sichtlich größer als sogar die im Zoo gehaltenen Exemplare. „Aoi, ich brauch deine Hilfe“ meinte er nun da seine Sinne nun wieder etwas wacher waren, blickte zu seinem Freund und selbst Shinya wollte sich ihm anschließen. „Kai-san, ich begleite sie auf der Suche nach Kyo“ schoss es nun aus Karyu hervor, zu dem er hoch blickte, rasch nickte, dann folgte er den Pfotenabdrücken die er selbst auf der in die Jahre gekommenen Pflasterstraße noch erkennen konnte. Kurzerhand ging er mit Aoi, Karyu & Shinya durch einige dunkle Gassen bis die Spur plötzlich vor einer aus teilweise morschen Holzplanken verbauten Wand endete und aufmerksam suchte er nach einen brauchbaren Hinweis. „Ruki-san, hier drüben“ ließ Shinya verlauten, der auf einen schmalen Durchgang nicht unweit von ihnen entfernt deutete und fragend hob er nun eine Augenbraue an. Wie sollte da bitte ein normaler Mensch hindurch passen, vor allem wenn er so groß war wie Karyu? „Aoi, bitte pass auf, dass uns keiner in den Rücken fällt“ bat er seinen Freund, wobei er sich kurzerhand dazu entschloß samt Shinya dadurch zu krabbeln da es ihre Größe noch erlaubte und selbst Karyu schien zu ahnen was er plant. „Seid vorsichtig, wer weiß was euch da erwartet“ „Ich werde euch signalisieren, wenn wir Kyo-san gefunden haben“ brachte Shinya nun hervor, worauf Karyu nur nickte, dann folgte er Ruki durch den schmalen Durchgang. Wer in aller Welt wäre daran interessiert den Shadow Deva zu entführen? Für den Wassermagus stand nur fest, dass er dem Älteren unbedingt helfen musste. Nicht nur, da dieser hoffentlich einen Weg wusste um Toshiya ausfindig zu machen, sondern weil dieser nun auch ein Teil ihrer Familie war. Außerdem fühlte er sich dazu verpflichtet Kyo zu helfen, da dieser ihm zur Seite gestanden war und sogar sein Leben rettete. Kaum auf der anderen Seite angekommen fiel ihm erst jetzt auf wie düster es hier war und hielt sich daher an Rukis Schulter fest um ja nicht zu stolpern. Vorsichtig folgten sie einem in meterhoch gelegenen Staubschicht gekleideten Gang, der obendrein auch mit jeder Menge an Unrat verbaut war und damit sie sich nicht durchs Husten verrieten zauberte Shinya rasch eine Schützhülle aus Wasser um Ruki und sich selbst. Außerdem setzte er noch den Zauber Levitas ein, um lautlos weiter zu kommen und nebenbei konnte sich Ruki so besser auf die Spuren in der dicken Staubschicht konzentrieren. „Sieh nur, Fußabdrücke“ flüsterte der Wassermagus, deutete auf die Spuren die eine Treppe hinauf führten und nach rascher Entscheidung folgten sie diesen ins obere Stockwerk. Dort war es zwar nicht so düster wie unten, doch trotzdem schien der Ort generell gesehen schon vor Urzeiten bessere Zeiten gesehen zu haben. Die Abdrücke führten sie bis an den Ende des Ganges zu einer Tür, von der man klar zwei männliche Stimmen vernehmen konnte und Shinya erkannte die von Kyo sofort wieder, auch wenn er ihn noch nicht so gut kannte wie Kaoru. Kurz schloss er seine Augen, atmete tief ein & aus, dabei machte er sich innerlich bereit der Person gegenüber zu stehen die Kyo-san kurzerhand mitgenommen hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)