Komm mit mir von Rawr_ (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 1: Nur Du und Ich ------------------------- Über seinen Wecker, über sein gemütliches Kopfkissen flackerten die wärmenden Sonnenstrahlen, führten wie jeden Morgen ihre eindrucksvollen Schattenspiele darauf vor, bis sie zur Haut des jungen Mannes gelangten. Ein morgendliches Grummeln von ihm ausgehend, zerstörte die Harmonie, die zuvor in dem Zimmer geherrscht hatte. Sein Blick ruhte auf ihr, der wunderschönen jungen Frau, die neben ihm lag. Zögernd, da das angedeutete Lächeln auf ihren rosigen Lippen ihn annehmen lies, ein Traum erfreute sie, beugte er sich zu ihr vor. Liebevoll hinterließ er einen Kuss auf ihrer Stirn. Wie jeden Tag, wie jeden Moment, wie bei jedem Herzschlag, den er mit ihr teilte. Nah und fern, weit und breit, kreuz und quer. Zweifellos überall. Der Duft von Blumen und Glückseligkeit, ihr Duft. Ein Duft, der ihn an jenen Tag erinnerte, als sie sich zum ersten Mal begegneten. ✿ Durcheinander herrschte in seinem Kopf und er war dermaßen genervt, dass er an der Grenze seiner Geduld angelangt war, sich selbst fragend, womit er, Sasuke Uchiha, das verdient hatte. Er versuchte sich so weit wie möglich von dieser Gruppe, nein eher Horde, Mädchen zu entfernen. Das Gekreische, das Anstarren und dieses unverwechselbare, entsetzliche Gekicher. Zum ersten Mal musste der Achtjährige zugeben, dass er etwas nicht mehr aushielt und ihm fuhr ein Schauer den Rücken hinunter, als er dieses unheimliche Lachen der Mädchen erneut vernahm. Eines stand fest – er musste hier weg. Und da war seine Chance. Natürlich nutzte er diesen Wimpernschlag von Zeit, als diese, für ihn unausstehlichen, weiblichen Wesen abgelenkt waren und verschwand. „Geh doch draußen mit deinen Freunden spielen, es ist so schönes Wetter“, die klare, liebliche Stimme seiner Mutter, noch in seinen Gedanken wahrnehmend, blickte er zum Himmel hinauf. Blau, blau, blau, ein Strahlen, weiterhin erbarmungsloses, heiteres Blau. Es war angenehm, wie die Sonne seinen Körper wärmte, er das Plätschern eines Baches in der Nähe vernehmen konnte, der milde Wind über die Wiese zu tanzen schien und ihn einen Moment später erreichte, um sachte vereinzelte pechschwarze Haarsträhnen aus seinem kindlichen Gesicht zu streichen. Alles in der Umgebung verwandelte sich in einen faszinierenden Anblick, und spätestens jetzt, nach dem er weit genug von diesem Lärm entfernt war, und aufhörte diesen kleinen Stein vor seinen Füßen vorwärts zu kicken, blieb er beschämt stehen. Eigentlich konnte es kein schönerer Frühlingstag sein, er sollte lernen diesen Frieden zu genießen. Mit einer schon viel optimistischeren Einstellung entschied er sich dafür, seine Umgebung etwas genauer auszukundschaften. Bevor er jedoch nur einen einzigen Schritt auf diesen riesigen Baum zugehen konnte, da er sich sicher war, er würde dort eine bessere Aussicht haben können, hörte er es. Schmerzend, bitter, einsam. Ein Schluchzen, fast wie ein Hauchen, kaum zu vernehmen. Sein kleines Herz zog sich zusammen. Die Vermutung, dass es Einbildung gewesen war, verdrängte er schnell, denn da war doch ein Schluchzen gewesen? Zu atmen traute er sich gerade noch, allerdings störte ihn der Wind, der in diesem Moment wehte und ein Rauschen aus jeder Richtung auslöste. Für die einzige Hilfe, die ihm in den Sinn kam, schloss er seine onyxfarbenen Augen und horchte. Plötzlich legte sich eine Stille herab, für die er wirklich dankbar war. Denn das zweite Schluchzen, welches für ihn um einiges schrecklicher klang als das erste, gab ihm die endgültige Gewissheit. Er hatte sich nicht geirrt. Aus diesem Grund öffnete er seine Augen und rannte, vielleicht ein wenig unüberlegt, in die Richtung, in die er den Besitzer der Stimme vermutete. Somit wurde mit jedem Schritt, der ihn näher an das Ziel seiner kurzen Reise brachte, auch die Trauer immer lauter und deutlicher. Nach vielen Metern, die ihm durchaus länger vorkamen, als sie in Wahrheit waren, da in ihm das Gefühl des Unbehagens stetig wuchs und seine kindliche Neugier auch mitspielte, blieb er stehen. Ruhig lies er seinen Blick über diesen Platz schweifen, um zu finden, was er suchte. Dabei störte ihn nicht das Rauschen des Baches, der anscheinend gar nicht mehr so fern war. Grün, grün, grün, eine roséfarbene Blume, weiterhin nicht sehr ungewöhnliches Grün. Zumindest nun musste es dazu kommen, dass der junge Uchiha seinen Kopf leicht schief legte und auf die Quelle des Schluchzens starrte. In seiner Welt hatte er bis heute kein großes Interesse an Blumen gehabt und so eine große wie er erahnt hatte, konnte überhaupt nicht existieren. Das war ausgeschlossen. Die Tatsache, dass er dort vor sich, nur ein paar Schritte von ihm entfernt, ein Mädchen mit roséfarbenen Haaren erblickte, das er vor einigen Sekunden noch für eine überdimensionale Blume gehalten hatte, da sie mit den Rücken zu ihm, am Rand des Baches, auf den Knien sitzend zu weinen schien, löste Unsicherheit in ihm aus. Immerhin war er davon ausgegangen, dass es einen Besitzer der Stimme gab und keine Besitzerin. Hinzu hatte er zuvor noch nie in seinem ganzen Leben ein Mädchen weinen gesehen. Wie sollte er denn mit dieser Situation umgehen? Aber seit wann machte er sich Sorgen um Leute die er nicht kannte? Wiederum hatte seine Mutter einen solch großen Einfluss auf ihn, dass er zugeben musste, dass er nicht ignorieren konnte wie ihr, ihm schon zerbrechlich vorkommender Körper, bebte. Was er nicht wusste war, dass nicht nur seine Mutter Schuld daran war, dass er seinen Blick nicht von ihr nehmen konnte. Warum schaute sie sich ihr eigenes Spiegelbild im Wasser an? Doch er hatte keine Ahnung davon, dass das kleine Mädchen vor ihm am liebsten ihr reflektiertes Bild zerschlagen hätte, auch wenn das unmöglich war. Denn dieser Teil des Ufers war ungewöhnlich hoch und sie kam mit ihrem Arm nicht an das Wasser heran. So allein, nah am Rand des Baches zu sitzen war viel zu gefährlich. Zwar gab es noch einen bestimmten Abstand bis zur Wasseroberfläche, aber es war sicherlich sehr tief. Trotzdem fällte er den Entschluss, sich davon nicht entmutigen zu lassen und überbrückte langsam die letzte Distanz zu der kleinen Person vor ihm. Vorsichtig, einen Schritt nach dem anderen setzend, und das bedrohliche Knacken von dem, auf dem Boden liegenden unscheinbaren Ast, auf den er unbewusst trat, ausblendend. Bis ein entsetztes Ausatmen ihn regelrecht dazu zwang, innezuhalten und betrachten zu müssen, wie sie sich überstürzt von ihrem Platz erhob und sich umdrehte, um ihm gegenüber zu stehen. Es war ein Ereignis, das er niemals vergessen würde und in der Realität tatsächlich ganz fluchtartig verging. Das intensive Grün ihrer Augen, das gleichzeitig so beruhigend auf ihn wirkte, Bilder der wundervollen saftigen Wiesen voller Blumen in seinem Gedächtnis hervorrief und tief in ihm den Wunsch erweckte, an diesem Ort sein zu dürfen. Allerdings verstand er nicht, warum dieses Grün in Tränen stehen musste. Den Augenblick danach, eilte der Schwarzhaarige nach vorne, denn der grausame Laut, der entstand, als sie ins Wanken geriet, da sie mir ihrem rechten Fuß am Boden abrutschte, wahrscheinlich, weil sie abrupt aufgestanden war und ihr Gleichgewicht verlor, belebte seine Instinkte. Unter diesen Umständen konnte das auch dadurch geschehen, dass sie gerade versucht hatte, ihre Tränen zu verstecken, die immer noch über ihre bereits schwach geröteten Wangen kullerten. Ob es ein simpler Reflex von ihm gewesen war oder aber sein Beschützerinstinkt sich soeben durchgerungen hatte, er war froh darüber. Ihren linke Hand knapp erreichend, und er selbst unglücklicherweise am Boden liegend, war für ihn äußerst wichtig, nicht loszulassen, damit sie nicht in den Bach fiel, dessen Plätschern und Rauschen im Hintergrund, alles andere als noch fröhlich in seinen Ohren klang. Angestrengt und mit seiner Kraft kämpfend, streckte er seine noch freie Hand aus und umfasste ihren rechten Unterarm, um sie mit Mühe hochzuziehen. „Keine Angst, ich hab dich.“ Und er hob diese, für sie hoffentlich tröstliche, Aussage hervor, indem er sie noch ein bisschen in seine Richtung zog. Während er alle ungefährlichen Möglichkeiten in seinen Gedanken prüfte, um sie unverletzt nach oben, zu ihm, zu ziehen, konnte er den zarten Klang ihrer Stimme vernehmen, der beinahe ihre gesamte Furcht verdeckte. „Und du lässt mich auch nicht los?“ Nach einem kurzen Schweigen, in dem er innerlich bewunderte, wie tapfer sie war, so ruhig zu bleiben, obwohl sie keine Bestätigung hatte, dass er sie festhielt antwortete er: „Nein, versprochen.“ Seine Entscheidung fällend, zog er sie behutsam hoch, Stückchen für Stückchen, bis er anschließend die Gelegenheit dazu hatte, seinen Arm um ihre Hüfte zu legen. Ein wenig unsanft landeten die Beiden auf dem Rücken, da er sich dazu entschlossen hatte, mit viel Schwung den Rest des Weges zu verkürzen. Ein Wehen des Windes, ein Plätschern des Baches, ein Zwitschern der Vögel. Er blinzelte, denn die Sonne blendete ihn. Auf seine Wangen schlich sich eine leichte Röte, denn das ihm nach wie vor unbekannte Mädchen, hatte sich, wie er selbst eben, auf die Seite gerollt und sah ihn einfach nur an. Überraschend, ohne dass er sich darauf hätte vorbereiten können, schenkte sie ihm ein ehrliches Lächeln, das in ihm eine deutliche Verlegenheit und versteckt in seinem Herzen eine neue Art von Freude entfachte, von der er nicht gewusst hatte, dass er sie durchaus fühlen konnte. „Danke, ohne dich hätte ich ein ernsthaftes Problem gehabt“, sprach sie zu ihm. Aber durch ein Kopfschütteln verneinte er und fügte gedankenverloren hinzu: „Ohne mich wäre das nicht passiert. Außerdem...“, er stutzte und ihr aufmerksamer Blick drängte ihn, ihr seine Frage zu stellen. „Sag mal, warum haben deine Haare die Farbe von Kirschblüten?“ Seiner kindlichen Neugier folgend, nahm er recht zurückhaltend eine Haarsträhne von ihr zwischen seine Finger, um sie sorgfältig begutachten zu können. Es dauerte eine Weile, bis er seine Antwort bekam, denn das Mädchen, mit dieser einzigartigen Haarfarbe, wurde von dem Schwarz seiner Seelenspiegel abgelenkt, das der Nacht außergewöhnlich ähnlich sah. „Ich weiß nicht genau, aber...“, sie legte eine Pause ein und rang mit den Worten, denn eine richtige Erklärung gab es dafür nicht. „Mein Name ist Sakura, also denke ich, das hat etwas damit zu tun, oder?“ Ein verstehendes Nicken seinerseits „Er passt zu dir. Ach ja, ich heiße Sasuke“, somit stellte sich ihr eigener Retter vor und lies achtsam die Haarsträhne durch seine Finger gleiten. Die knappe Unterhaltung mit ihr, brachte den jungen Uchiha zum Grübeln. Warum war er eigentlich hier und seit wann gab es Mädchen, die neben ihm nicht pausenlos herumkicherten? Dann, als sie sich langsam aufsetzte, so als ob der Schreck von vorhin auf ihr lastete, ihren Blick auf das Grün des Baumes, der weit weg von den Beiden stand, richtete, tauchte er schon wieder auf. Dieser Funke von Trauer, den er vorhin in ihren Augen erhascht hatte. Ein kleiner Stich fuhr durch sein Herz. Sich auf einer Hand stützend saß er auf einmal neben ihr, sie mit ihren Namen ansprechend, um ihre volle Aufmerksamkeit zu erhalten und sie konnte in seinem Unterton den Ernst der Lage deutlich heraushören, dass es für ihn von großer Bedeutung war. Wie er ihren Namen aussprach, so weich, so als würde er davon ausgehen, dass er ihr mit den nächsten Worten Leid zufügen könnte, so als ob er sich um sie sorgte. „Sakura.“ Ein verwundertes Hauchen von ihr, „Ja?“. „Warum hast du geweint?“ Chaos, war das, was momentan in ihr herrschte. Kunterbuntes Chaos, verbunden mit purem Herzrasen, das gar nicht mehr aufhören wollte. Und auch wenn sie nicht erkennen konnte, ob es an Trauer, Fassungslosigkeit oder Scham lag, es konnte nicht bestritten werden. Sasuke war für dieses Gefühl verantwortlich. Erschreckend ertappt fühlte sie sich, wie zuvor, als er sie dort weinend gesehen hatte und dass sich ein dunkles Rot auf ihren Wangen bildete, war nicht unbedingt behilflich. Konnte sie ihm das denn anvertrauen? Die letzten Zweifel ablegend nahm sie einen tiefen Atemzug, um die Entschlossenheit, ihm zu antworten, nicht zu verlieren. „Einige Mädchen meinen, dass meine Stirn zu groß ist und ärgern mich.“ Und dass sie gegen Ende leiser wurde, entging ihm nicht. Es zu leugnen war unmöglich, denn damit stieg seine Wut auf diese nervigen Mädchen, aber er hatte nie einen Gedanken daran verschwendet, dass sie einen nicht nur störten, sondern sich auch noch trauten, jemandem so sehr weh zu tun. Demonstrativ schüttelte er den Kopf. „Schwachsinn, das ist..“, und er stoppte Mitten im Satz. Ein unausstehliches lautes Lachen und Gekicher aus der Ferne. Ihr Gesicht wurde von einer angsterfüllten Blässe eingenommen, zudem verkrampfte sich ihre ganze Haltung und er realisierte, dass er nicht derjenige war, der sich zu beschweren hatte. Er folgte dem Drang aufzustehen und ihr seine Hand anzubieten, doch seine liebe Geste führte lediglich dazu, dass Verständnislosigkeit in ihrem Blick zu sehen war. „Kommst du mit mir?“ „Wohin?“ „Egal wohin. Hauptsache weg von hier.“ Zärtlich umfasste ihre Hand, die seine. ✿ Eine wohltuende Wärme wurde durch die zarte Hand ausgelöst, die seine eigene umfasste. Seine Erinnerungen verblassten vor seinem inneren Auge und er lauschte dem Flüstern seiner Liebsten: “Guten Morgen...”. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Das Grün, das ihn so unglaublich glücklich machte, war voller Freude und das gefiel ihm schon viel mehr als früher. - Dankeschön fürs Lesen! :) Unendlich viele Grüße an Alle die es bis hierher geschafft haben! Ich hoffe es gab zumindest ein paar, denen der One-Shot gefallen hat (: An mein Wichtelkind: Natürlich hoffe ich, dass er dir auch gefallen hat und dass ich einigermaßen deinen Geschmack getroffen habe. Denn um ehrlich zu sein, hatte ich noch nie so große Probleme mit einer Geschichte wie mit dieser x) Ps. Über Feedback, Kritik, Fragen oder auch nur einem kleinen Kommentar würde ich mich sehr freuen. ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)