Delilah – Die Liebe einer Wölfin von Darklover ================================================================================ Kapitel 27: 27. Kapitel ----------------------- "Oh mein Gott!" Delilah schlug sich die Hand auf den Mund. Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte, als sie ihr kleines Baby zum ersten Mal sah. Sie lag mit dem Rücken auf einem Untersuchungsstuhl, ihr Bauch voll von schmierigem Zeug, über das Dr. Young ein Gerät führte, für das sie keinen Namen hatte. Ultraschall hatte er die Untersuchung genannt, aber das war in dem Moment schon nicht mehr von Bedeutung gewesen, als sie ihr Baby zum ersten Mal auf dem Untersuchungsbildschirm erkannt hatte. Es war winzig, aber deutlich als solches zu erkennen. Der Kopf, die winzigen Hände und Füße… Delilah liefen tatsächlich Tränen über die Wangen, als sie auch das kleine Herz deutlich schlagen sehen konnte. Und wie es sich bewegte! Es wunderte sie fast, dass sie es nicht spüren konnte, so lebhaft zappelte das kleine Wesen in ihrem Bauch. "Es ist alles in Ordnung." Dr. Young reichte ihr ein Taschentuch, ehe er ihr Baby auf dem Bildschirm mit Hilfe einer Maus abmaß. "Der Größe nach würde ich auf die 13. Schwangerschaftswoche tippen." Delilah wischte sich die Tränen weg und schnäuzte einmal verhalten, ehe sie auf die unausgesprochene Frage antwortete. "Ja. Ziemlich genau sogar." Gott, sie konnte es immer noch nicht ganz fassen, dass sie es nicht verloren hatte. Bei all dem Blut, wie hätte es da…? "Was genau ist eigentlich … passiert? Ich meine, warum wäre ich beinahe verblutet?" Sie konnte sich natürlich vorstellen, dass Nadines Tritt die Ursache dafür gewesen war, aber Delilah hatte keine Ahnung, was diese Schlampe damit angerichtet hatte. Young speicherte das Standbild, das er gerade vermessen hatte und ließ die Übertragung dann weiterlaufen. "Sie hatten einen Riss in der Gebärmutterwand. Dank der Heilkraft Ihrer Spezies musste ich nicht operieren und der Riss hat sich selbst wieder geschlossen, dennoch war es knapp, da dabei die Fruchtblase hätte beschädigt werden können. Hinzu kommt noch ein retroplazentares Hämatom, das ein Stück der Plazenta abgelöst hat. Auch das hätte beinahe zu einer Fehlgeburt geführt, wenn ich Sie nicht rechtzeitig hätte behandeln können." Delilah konnte ihre Augen nur schwer von dem Monitor, besser gesagt von ihrem ungeborenen Kind lösen, aber bei Youngs Worten schaute sie ihn erschrocken an. Das klang wirklich übel. "Was bedeutet das?", hakte sie noch einmal nach, obwohl sie es vielleicht lieber gar nicht so genau wissen wollte. "Ein Hämatom ist ein Bluterguss. In Ihrem Fall befindet sich dieser in Ihrer Gebärmutter. Hier - um genau zu sein." Er zeigte ihr einen dunklen Fleck auf dem Monitor, den sie selbst gar nicht bemerkt hätte. "Weshalb Sie in den nächsten Tagen noch leichte Blutungen haben werden, bis es abgeheilt ist. Einige Frauen haben das während der Schwangerschaft, aber mit etwas Bettruhe, stellt es in den meisten Fällen kein Problem dar. Sie müssen sich nur einige Tage lang schonen. Nicht bücken, wenn es sich vermeiden lässt. Nichts Schweres heben und auch keine Vollbäder. Selbstverständlich auch keine Verwandlung." Delilah schluckte hart und richtete ihren Blick wieder auf das kleine strampelnde Wesen, das trotz ihrer Dummheit so viel Glück gehabt hatte. Sie würde nicht zulassen, dass ihm noch einmal etwas zustieß. Dafür bedeutete es ihr viel zu viel. Sie hätte das vor diesen Ereignissen zwar nicht erwartet, immerhin hatte sie ihr Baby fast verlieren müssen, um dessen Bedeutung in ihrem Leben zu erkennen, aber nun wusste sie, dass sie es aus ganzem Herzen wollte. Delilah kamen schon wieder die Tränen, welche sie rasch mit dem Taschentuch trocknete. "Oh Mann. Hört das denn nie auf?" Young lachte leise. "Diese Gefühlsschwankungen sind ganz normal, vor allem nach den schlimmen Ereignissen die Sie hinter sich haben. Aber ich kann Sie zumindest in einem Punkt beruhigen. Falls Sie an Morgenübelkeit gelitten haben, wird sich das bald legen." Delilah sah den jungen Arzt zum ersten Mal richtig an, da sie ihm für dieses Lachen dankte, mochte es noch so klein gewesen sein. Aber er nahm ihr damit die bedrückende Intensität der Situation und ließ sie selbst leichter aufatmen und das, obwohl sie jetzt wusste, dass alles gut gehen würde. Dr. Young hatte freundliche Augen, um die sich winzige Falten tummelten, wenn er lachte, obwohl sein Gesicht ansonsten ebenmäßig glatt war. Zu ebenmäßig um einem Menschen zu gehören. Denn trotz des jugendlichen Haarschnitts, der seine weizenblonden Haare gut zur Geltung brachte, wirkte er doch nicht wie ein Mann Mitte zwanzig. Eigentlich sogar sehr viel älter. "Darf ich fragen, was Sie sind?" Delilah lehnte sich entspannter zurück, nachdem Young den Monitor ausgeschalten und das Ultraschallgerät weggeräumt hatte. Er wischte ihr gerade die Creme vom Bauch, als ein leichtes Lächeln in seinem Mundwinkel erschien. "Was vermuten Sie denn, das ich bin?" Sie zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es wirklich nicht. Bevor ich die Zwillinge getroffen habe, war ich hauptsächlich unter Menschen. Ich hatte nie besonders viel mit anderen übernatürlichen Wesen zu tun." Delilah konnte ja noch nicht einmal wirklich behaupten, ihre eigene Spezies oder sich selbst richtig zu kennen. Dafür waren ihre Eltern zu früh gestorben, um es ihr beizubringen und Instinkte alleine lieferten noch lange keine klaren Antworten. "Ich bin ein Vampir.", verkündete Young gelassen und zog sich die Handschuhe aus. Er musste schon wieder lächeln, als er Delilahs erstaunten Gesichtsausdruck sah. "Das überrascht Sie wohl?" "Allerdings. Ich meine… Es ist Tag!" Dämliches Argument, aber ihr fiel gerade nichts Besseres als Erwiderung ein. Young warf einen Blick aus dem Fenster. Das Wetter war schön und sonnig. Passend für diese Jahreszeit, nicht jedoch für einen Vampir. "Ich nehme an, ich bin der erste Vampir, dem Sie begegnen. Ansonsten wüssten Sie nämlich, dass wir sogar ganz gerne in der Sonne liegen, wenn die Zeit es zulässt. Sie müssen also keine Angst haben, dass ich jeden Moment in Flammen aufgehe. Ich werde Sie auch weiter behandeln, sofern Sie das wollen." Young brachte sie wieder auf das vorrangige Thema zurück, obwohl sie später sicherlich noch über seine Spezies nachdenken würde. Dass sie das nicht gewusst hatte, zeigte nur zu deutlich ihren Mangel an Allgemeinwissen. "Ja, das möchte ich. Ich wäre Ihnen sehr dankbar dafür, denn ich will kein Risiko mehr eingehen, was mein Baby betrifft." Delilah legte wieder ihre Hände auf ihren Bauch. Es tat immer noch weh, aber bei weitem nicht mehr so stark, wie vor ihrer Einlieferung. Außerdem beruhigte es sie, dass alles soweit mit dem Baby in Ordnung zu sein schien. "Ich hoffe, Ihre Aussage beinhaltet auch das Fernbleiben von körperlichen Auseinandersetzungen. Gegen leichte Arbeit ist nichts einzuwenden, sobald sie wieder vollständig genesen sind, aber Prügeleien sollten sie ganz vermeiden." "Ja, ich weiß." Delilah seufzte schwer. Sie würde es auch nicht mehr vergessen und im Augenblick hatte sie auch nicht vor, sich überhaupt noch einmal mit Nadine oder einer anderen Frau anzulegen, die James an die Wäsche wollte. Was das anging, konnte und wollte sie im Augenblick nicht länger darüber nachdenken. Zumal ihre Wölfin ihr in diesem Punkt ebenfalls voll und ganz zustimmte. Das Baby war jetzt wichtig und nichts anderes! "Hier." Young hielt ihr ein frisches Taschentuch hin, das sie für einen Moment verwirrt anstarrte, bis sie eine salzige Träne auf ihrer Oberlippe schmecken konnte. Sie nahm es wortlos an und tupfte sich wohl zum hundertsten Mal das Gesicht trocken, aber es wollte nicht aufhören. "Kann ich… Kann ich Ihnen eine Frage stellen? Aber bitte verurteilen Sie mich deswegen nicht. Im Augenblick mache ich mich selbst schon genug deswegen fertig." "Natürlich." Young nahm eine dünne Decke aus einem der Regale und breitete sie über sie aus, was sehr nett von ihm war. Denn sie lag nur in einem dünnen Pyjama vor ihm da. "Und keine Angst. Das was Sie mir anvertrauen, wird diesen Raum nie verlassen. Das verspreche ich Ihnen." "Danke." Delilah schnäuzte sich noch einmal gründlich die Nase, ehe sie überhaupt in der Lage war, weiter zu reden. "Ich… Ich weiß nicht genau, wer der Vater des Kindes ist. Es … könnte Dean oder James sein, da ich … mit beiden geschlafen habe und das ziemlich knapp hintereinander." Sie musste einmal tief Luft holen. Das einem völlig Fremden zu erzählen, machte die Sache auch nicht gerade leichter. Immerhin könnte er sie wegen ihrer Taten nur allzu schnell als Schlampe abstempeln und das wollte sie gerade von Dr. Young wirklich nicht. Trotzdem nahm sie den Mut auf, weiter zu sprechen. Jetzt gab es ohnehin kein Zurück mehr. "Gibt es denn eine Möglichkeit, den Vater genau zu bestimmen? Ich meine, mit einem Vaterschaftstest?" Der 'junge' Arzt zog sich einen Hocker heran und ließ sich darauf nieder, während er nur kurz nachdenken musste und sie dann vollkommen urteilsfrei anschaute. "Mit den herkömmlichen Tests dürfte das unmöglich sein, da eineiige Zwillinge die vollkommen identische DNA besitzen. Somit würde ein solcher Test in beiden Fällen einen positiven Vaterschaftsnachweis erbringen." Das war nicht gerade die Antwort, die sie sich erhofft hatte, aber irgendwie hatte sie damit gerechnet. Delilah seufzte schwer. "Schon gut. Vielleicht ist es sogar besser so." Im Augenblick hätte sie ohnehin nicht gewusst, wie sie mit James als Vater ihres Kindes hätte umgehen sollen. Vermutlich würde sie ihm den Kopf abreißen, wenn sie sich nicht schonen müsste. Er hatte ihr wehgetan. Natürlich nicht körperlich, aber das was er zu ihr gesagt hatte, war ihr ziemlich nahe gegangen. Kein Wunder dass selbst ihre Wölfin ihn von sich gestoßen hatte. "Es wäre ohnehin besser, wenn Sie sich vorerst nur auf sich und das Baby konzentrieren. Ich bin mir sicher, der Rest wird sich dann von selbst ergeben." Vermutlich hatte Young recht. Sie sollte sich ausruhen, anstatt sich auch noch wegen der Zwillinge zu stressen. "Wie lange wollen Sie mich noch hier behalten?", fragte sie schließlich. Hoffentlich noch eine ganze Weile, da sie nicht so schnell wieder auf die Ranch zurück wollte. "Mindestens noch zwei Tage zur Beobachtung, danach steht einer Heimfahrt eigentlich nichts mehr im Wege, solange alles gut läuft. Ich werde dann auch zur Sicherheit für eine Nachkontrolle vorbeikommen." Young rollte mit seinem Hocker zu dem kleinen Tisch hinüber, auf dem ihre Krankenakte offen da lag und schrieb etwas hinein. "Außerdem lege ich Ihnen Kontrolltermine nahe. Gestaltwandler-Schwangerschaften sind zwar meistens problemlos, aber nach diesem Vorfall möchte ich lieber auf Nummer sicher gehen." "In Ordnung. Das wäre mir auch lieber." Delilah brachte endlich ein Lächeln zustande. Sie faste schon jetzt großes Vertrauen zu ihrem Arzt. Aber wie hätte sie das auch nicht tun können? Immerhin hatte er ihr und auch ihrem Baby das Leben gerettet. "Übrigens können Sie mich bei Fragen oder Redebedarf auch jederzeit anrufen, egal zu welcher Tages- und Nachtzeit." "Vielen Dank. Ich bin froh, dass es jemanden wie Sie gibt. Ich hätte niemals in ein Menschen-Krankenhaus gehen können." Young drehte sich wieder zu ihr herum und schenkte ihr ein warmes Lächeln. "Darum bin ich hier. Aber jetzt sollten wir Sie besser wieder in ihr Zimmer bringen. Sie brauchen Ruhe." Damit dürfte er gar nicht so sehr danebenliegen. Denn selbst dieser kleine Ausflug hatte sie ganz schön angestrengt. Es war Abend und sie hatte gerade fertig gegessen, als Dean vorsichtig seine Nase bei der Tür hereinstreckte, ganz so als hätte er Angst, sie würde ihn jeden Moment wieder rauswerfen und zugegeben, seine Vorsicht war begründet, aber im Augenblick nicht nötig. "Komm herein.", bat sie. Denn nachdem sie nachmittags noch etwas geschlafen hatte, war ihr seine Anwesenheit sehr willkommen. Ihr innerliches Chaos hatte sich zumindest soweit wieder gelegt, dass sie seine Nähe bereits schmerzlich vermisst hatte, auch wenn sie das nicht so einfach zugeben konnte. "Wie geht es dir?" Dean schloss die Tür hinter sich und wollte gerade nach einem der beiden Stühle greifen, als Delilah ihn zu sich winkte und auf die Matratze neben sich klopfte. "Setz dich her. Ich bin nicht ansteckend." Delilah machte ihm noch etwas Platz und konnte dabei sehen, dass sie ihm ein schwaches, freudloses Lächeln abgerungen hatte. Sofort schlug ihr Herz schneller, aber auch schwerer. Denn einmal davon abgesehen, wie es ihr selbst ging, sah Dean alles andere als gut aus. Dunkle Ringe hatten sich tief unterhalb seiner Augen gegraben. Er war blass und seine Frisur saß nicht so perfekt zerzaust wie früher, sondern war einfach nur zerzaust. Als hätte er sich nur grob mit den Fingern gekämmt. "Also?" Er setzte sich zu ihr und bestand auf eine Antwort. Delilah griff nach seiner Hand und umschloss sie mit ihren Fingern. "Es geht mir soweit gut und auch mit dem Baby ist alles in Ordnung." Einen Moment lang sah Dean sie einfach nur ausdruckslos an, ehe er vor Erleichterung in sich zusammen sank und das so stark, dass sie vor Schreck hoch gefahren wäre, wenn er sie nicht daran gehindert hätte, in dem er seine Arme um sie schlang und sein Gesicht an ihrem Bauch vergrub. Er rührte sich nicht, aber er zitterte am ganzen Körper und sie konnte seinen abgehakten Atem selbst durch die dünne Decke hindurch warm an ihrem Bauch spüren. "Dean?", hauchte sie leise aber deutlich besorgt, während sie ihm durchs Haar strich und ihre Hand schließlich in seinem kühlen Nacken liegen ließ. Das allein hätte schon genügt, um sie zu beunruhigen, schließlich waren Werwölfe immer eine Spur wärmer, als Gestaltwandler. Nicht sehr viel, aber man konnte den Unterschied deutlich spüren. Ihre Sorge wuchs, nachdem er immer noch nicht reagierte, sondern sie lediglich noch etwas fester umarmte. Bei weitem nicht fest genug, wie sie fand, aber vermutlich hatte er Angst, ihr damit wehzutun. "Dean?", versuchte sie es noch einmal, aber dieses Mal eindringlicher. "Es… Es tut mir leid, dass ich dich beim letzten Mal so angefahren habe. Wirklich! Aber ich dachte… Ich hatte angenommen, dass…" Ihr wollten schon wieder die Tränen kommen, während ihr ein schweres Seufzen entfuhr. "Ich dachte, ich hätte das Baby verloren…" "Das dachte ich zunächst auch…" Deans Stimme drang gedämpft durch die Decke zu ihr durch, bis er sich weit genug aufrichtete, dass sie sich in die Augen blicken konnten. Die seinen glänzten verräterisch. "Und dann erzählte Young uns, dass du dringend eine Bluttransfusion brauchst und deine Chancen selbst damit nicht gerade günstig stehen würden." Ein Tropfen verfing sich in seinen dunklen Wimpern und fiel, als Dean blinzelte. "Was zum Teufel hast du dir dabei nur gedacht? Du hättest draufgehen können!" Die Träne landete auf seiner Wange und zog eine feuchte Bahn über seine Haut hinab bis zu seinem Kiefer. "Du wärst beinahe draufgegangen und mit dir unser Baby!" Delilah konnte sich nicht rühren. Starrte nur die sterbende Träne an, die schließlich grob von einem Handrücken weggewischt wurde. "Verdammt, Deli! War es das wert?" Deans plötzlich sanfter Tonfall ließ sie nun doch hochsehen. Flüssiges Karamell brannte sich in ihre Seele, breitete sich wärmend in ihrem Bauch und ihrem Herzen aus und ließ die Wölfin in ihrem Kopf ein langes Heulen ausstoßen, dessen Endnoten von einer Traurigkeit durchdrungen waren, die sie nicht verstehen konnte. "Nein.", flüsterte sie leise. "Das war es nicht!" Delilah zog sich an Deans Nacken in die Höhe und schlang die Arme um seinen Körper, während sie sich so stark an ihm festhielt, dass ihm bestimmt die Luft wegblieb. Doch sie brauchte ihn. Sie brauche dringend seine Wärme, seine Nähe, seinen Duft! So dringend, wie sie Luft zum Überleben brauchte. Sie verstand dieses Bedürfnis nicht. Sie verstand sich selbst nicht, aber ihr Instinkt leitete sie unfehlbar und vielleicht war das der Weg, den sie endlich einschlagen sollte. Für den sie sich entscheiden und auf dem sie endgültig bleiben sollte. Sie wünschte sich eine sichere Zukunft für ihr Baby und so jung Dean auch war, all ihre Instinkte sagten ihr, dass er das schaffen konnte. Delilah sollte endlich damit aufhören, an ihm zu zweifeln. "Wann darfst du hier wieder raus?" Delilah seufzte unwillig, da sie nur ungern den schützenden Kokon aus Stille und Deans Wärme verließ, in dem sie auf die Frage einging. Er hatte sich inzwischen zu ihr gelegt und ihr den Rücken mit seinem Körper auf sehr angenehme Art gewärmt, während seine Finger immer wieder sanfte Kreise auf ihrem Bauch zogen. Eigentlich hätte sie erwartet, dass es ihr unangenehm wäre, ihren Bauch ungeschützt seinen Händen auszuliefern. Aber sie fühlte sich durch ihn so unglaublich sicher und geborgen. Er würde ihr oder dem Kind niemals schaden. Jede Faser ihres Körpers schien das zu wissen und sie überließ sich diesem Gefühl nur allzu gerne. "In zwei Tagen, wenn alles so läuft wie bisher. Young ist zuversichtlich." Delilah legte ihre Hand auf eine von Deans Händen und begann im Gegenzug nun ihn zu streicheln. Seine Hand war so viel größer als ihre. Etwas das sie schon immer an Männern angezogen hatte, aber ganz besonders bei diesem ganz bestimmten. "Gut. Dad läuft schon Amok." Deans Atem streichelte ihren Nacken, ehe sie dort seine Stirn spüren konnte. "Wirklich? Und ich dachte, er würde sich freuen, mich eine Weile aus dem Haus zu haben." Sie sagte es nicht böse und meinte es auch nicht so. Obwohl ihr der alte McKenzie immer noch unheimlich war und sie sich nur noch lückenhaft an etwas erinnern konnte, war der Duft des Alphas doch unvergesslich in ihrem Gedächtnis haften geblieben. Elija mochte ein harter Mann sein, aber er hatte auch das Potenzial eines Führers und Beschützers. Sie sollte besser ihre Meinung über ihn noch einmal überdenken, obwohl Delilah bezweifelte, dass er es mit ihr ebenso halten würde. "Das Geschäft läuft inzwischen besser mit dir, als ohne dich.", war Deans einzige Erklärung und machte sie damit neugierig. "Warum das denn?" "Zuerst einmal bin ich hier bei dir und nicht bei der Arbeit. Etwas das er mir nicht verbieten kann und es auch nicht tut. James ist im Moment überhaupt nicht bei der Sache und deinen eigenen Beitrag zur Arbeitsmoral solltest du auch nicht unterschätzen. Ich habe noch nie eine Frau so Reifen wechseln sehen, wie du es tust." Sie konnte sein Lächeln auf ihrer Haut spüren, war aber nicht dazu in der Lage es zu erwidern. Nein, Delilah hatte sich entschieden und zwar für Dean. Sie würde nicht länger an James denken und sollte er ihr noch so oft über den Weg laufen. Sie hatten die Sache gründlich verbockt. Sie beide und damit würden sie jetzt auch beide leben müssen. "Gut zu wissen.", erwiderte sie mit dem Entschluss, gleich damit anzufangen, auf dem eingeschlagenen Weg zu bleiben. "Dann heb mir doch einen Satz Reifen auf, bis ich wieder gesund bin." Deans Lächeln vertiefte sich. "Das werde ich." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)