Salazar Slytherin von astala7 (Ein Leben im Schatten) ================================================================================ Kapitel 12: Chapter Twelve -------------------------- Endlich Abitur geschafft! Der Sommer kann losgehen. "Gesprochenes" -Parsel- XxX Sommerferien. Vier Wochen lang kein Unterricht. Das war ein ganzer Monat. Ein ganzer Monat frei. Nun, nicht ganz. Als Gründer musste Salazar eine Woche vor den Schülern schon wieder da sein, um alles für das neue Jahr vorzubereiten.Und etwas sagte ihm, dass es diesmal eine ganze Menge vorzubereiten geben würde. Aber darüber wollte er sich jetzt erst einmal keine Gedanken machen. Obwohl ihm die Idee anfangs nicht so wirklich zugesagt hatte, so dachte er inzwischen doch, dass 'Ferien' eine ganz gute Erfindung waren. Immerhin, normalerweise hatten die Lehrlinge keine freie Zeit. Im Gegenteil, sie mussten für ihre Meister auch öfter Aufgaben erledigen, die im Grunde gar nichts mit Bildung zu tun hatten. Teilweise ging es da sogar den Hauselfen besser. Aber an Hogwarts zu unterrichten war kein Zuckerschlecken. Es war richtige Arbeit und die Lehrer brauchten den Urlaub genauso sehr wie die Schüler. Lady Hufflepuff, Castel und Lady Ravenclaw würden in der Schule bleiben. Hogwarts war ihr einziges Zuhause, da sie keine Familie hatten, sah man einmal von ihren Kindern ab, die entweder hier Schüler waren oder bereits ihr eigenes Leben lebten. Aber Salazar hatte eine Frau, die auf ihn wartete und Godric musste sich zumindest hin und wieder am Magischen Hof blicken lassen, wenn er die Gunst des Königshauses nicht verlieren wollte, das Hogwarts immerhin finanziell unterstützte. Sie würden deshalb die Schule zusammen mit all den anderen Schülern heute verlassen. Salazar überprüfte noch einmal, ob er alles hatte. Sein Gepäck hatte er auf die Größe eines Fingerhuts geschrumpft und in die Innentasche seiner Robe gesteckt. Es enthielt mehr als gewöhnlich, da er diesmal seinen kompletten Vorratsschrank mit Zaubertrankutensilien mitgenommen hatte, die sich auch mit diversen Zaubern nicht für immer frisch halten ließen. Dafür begleiteten ihn heute nur zwei Schlangen: Aron, seine Wüstennatter war um seinen rechten Arm geschlungen und seine doppelköpfige Kobra, deren Köpfe Grimslaugh und Godscowl genannt wurden, schmiegte sich um seine Schultern. Alle anderen hatte er hinunter zu Saliha in seine geheime Kammer geschickt. Nur, dass sie da nicht geblieben war. -Meissster!-, hörte er Salihas vertraute Stimme flüstern. Er ließ sich nichts anmerken. Derzeit stand er am Eingangsportal des Schlosses und beobachtete, wie Godric die Siebtklässler dabei koordinierte, den Scheiterhaufen anzuzünden. Die leiste, zischelnde Stimme kam gedämpft und aus der Ferne. Saliha hatte die Rohre in den Wänden benutzt, um ihm so nah wie möglich zu sein. -Meissster, geht nicht!-, rief sie bestimmt zum sechsten Mal. Salazar kraulte Godscowls Kopf, als er antwortete: -Du wirst es doch wohl ein paar Wochen ohne mich aushalten, Saliha. Da sind genug Ratten im Schloss, um dich zu versorgen. Zur Not holst du dir eben mal einen Hauselfen oder machst einen Ausflug in den Wald. Oder besser noch, schlaf ein wenig.- Keiner der aufgeregt schnatternden Schüler achtete auf ihn und selbst wenn, hätten sie ihn nur mit seinem Haustier, nicht mit einer Steinwand reden gesehen. -Nein, Meissster-, klagte Saliha. -Ich weiß, wasss Ihr vor habt.- -So, weißt du das?- -Ihr habt mir in letzter Zeit besssssssseres Futter geben als ssssssonssst. Ihr ssseid öfter zu mir gekommen. Ihr habt mich gekrault und verwöhnt. Dassssss habt ihr früher nur gemacht, wenn Ihr längere Zeit weg mussssstet, ohne mich mitnehmen zu können.- -Ja, wie du vielleicht bemerkt hast, sind Sommerferien...- -Dasss meine ich nicht. Diesssmal war esss andersss. Meissster.... Ihr werdet nicht zurückkehren, oder?- Stille. Salazars Hand, die die Kobra kraulte, zitterte. -Ich bin inzwischen sssu groß, um Euch überall hin zu begleiten. In Eurem Hausss gibt esss nicht genug Platz und Nahrung für mich. Alsssso lasssst Ihr mich zurück.- -Saliha... Das ist nicht wahr. Natürlich werde ich zurückkehren. Jedenfalls habe ich das vor.- -Warum trefft Ihr dann bereitsss jetzt diessse Vorbereitungen?- Schlangen konnten nicht weinen, aber Salazar schwor, dass Saliha verzweifelt genug klang, um ihm das glauben zu machen. Weder seine Kobra noch die Natter gaben einen Laut von sich, um das Gespräch zwischen ihrem Meister und ihrer Königin nicht zu stören. Doch alle drei sahen ihn besorgt an. In diesem Moment kam Salviero heran, der sich mit einem großen Vogelkäfig, in dem eine pechschwarze Krähe saß, durch die Menge kämpfte. -Ich muss jetzt gehen, Saliha-, flüsterte Salazar. Gleich war Salviero nah genug heran, um ihr Gespräch zu hören. -Pass gut auf dich auf. Beschütze dieses Schloss, wenn nötig mit deinem Leben, so wie du mich immer beschützt hast. Du wirst einen neuen Meister finden, einen, der deiner würdig ist und der dich versteht. Bis dahin.... Schlaf ein wenig.- -Meiiiissssssster!- Doch Salazar hatte sich bereits umgedreht, winkte Salviero zu sich heran und trat durch das Schultor auf die Wiese. Salihas Stimme verhallte. Auf dem Platz vor dem Schloss war ein gewaltiger Scheiterhaufen aufgebaut worden. Tonnenweise grünes, funkelndes Pulver nährte die Flammen, die an dem Holz leckten. Das grüne Feuer loderte hoch in den Himmel hinauf. Keine Hitze, sondern eine angenehme Wärme ging davon aus. Das Feuer war unter einer hölzernen Plattform errichtet worden. Nacheinander stiegen die Schüler die Stufen auf die brennende Plattform hinauf und sprachen laut den Namen ihres Hauses, oder, im Falle der Muggelgeborenen, einer Stadt die ihrem Zuhause am nächsten lag und die einen magischen Laden mit Anschluss zum Flohnetzwerk besaß. Die Menge der Schüler teilte sich vor Salazar. Gemeinsam mit seinem Sohn trat er bis an den Scheiterhaufen. Noch einmal nickte er Godric zu, der mit gezücktem Zauberstab die Rückkehr der Schüler überwachte. (Er würde als Letzter gehen.) Dann trat er gemeinsam mit Salviero in die Flammen. -Schlangengrube!-, zischten sie beide im selben Moment. Sofort ergriff sie das hässliche Gefühl des Hinweggerissenwerdens. Ein paar Sekunden lag wirbelten sie herum. Dann jedoch spürte Salazar wieder festen Boden unter den Füßen. Rasch packte er Salviero an der Schulter, als dieser im Begriff war zu stolpern. Dann traten beide aus dem heimatlichen Kamin heraus. Sie waren zu Hause. Die Schlangengrube war kein Haus im herkömmlichen Sinne. Es war auch keine Villa und es war ganz bestimmt kein Schloss. Am ehesten zu vergleichen wäre sie wohl mit einem Turm. Ein Turm, der etwa zehn Meter hoch war und dessen Steinwände so dicht mit Lianen umschlungen war, dass er aussah wie ein gigantischer Baumstamm. Was gar nicht mal so abwegig war. Der Turm stand mitten im Sumpf, gar nicht mal so weit entfernt von Salazars Geburtsort. Er war nur etwa doppelt so hoch wie die anderen Bäume. Der Feuerplatz spuckte Salazar und Salviero am Fuß des Turmes aus, wo gerade mal genug Platz für sie und vielleicht noch zwei weitere Leute zum stehen war. Salazar klopfte lässig gegen die Wand und sofort begann sich der Boden unter ihnen zu bewegen. Die Bodenplattform fuhr mit ihnen nach oben und die sie umgebende Schwärze wurde von einem sanften, grünen Licht abgelöst. Der Bereich in diesem Turm diente als einziges, großes Terrarium. Um die Plattform in der Mitte herum waren hunderte von Terrarien angeordnet. Jedes war etwa einen Meter hoch, einige auch zwei, das größte drei. Sie reichten einmal komplett um die Plattform herum und boten einer Vielzahl von Schlangen, einigen wenigen Eidechsen, Skorpionen, Leguanen und sogar einem kleinen Aligator das richtige Klima, um sich wohlzufühlen. Eine magische, unsichtbare Barriere hielt die Schlangen davon ab, ihren Meister allzu stürmisch zu begrüßen, als sie ihn sahen. Ihren eigentlichen Namen hatte die Schlangengrube jedoch von ihrem Kellergeschoss: Dort lagerten Dutzende von Brutkästen, in denen die Eier seiner Schlangen bis zum Schlüpfen aufbewahrt wurden. Darunter befand sich Salazars Zaubertranklabor. Die Wärme der kochenden Kessel tat den Eiern über ihnen überaus gut. Schließlich öffnete sich der Schacht wie ein Baum zu seiner Krone. Hier begann das erste richtige Stockwerk und die Plattform kam zu einem Halt. Die Schlangengrube hatte drei Wohnetagen. Die erste enthielt das Wohn- und das Speisezimmer, die Küche (in der sich immer ein oder zwei Hauselfen aufhielten) und Salazars Arbeitszimmer. In der zweiten fand sich Salazars Schlafzimmer, das er sich mit seiner Frau teilte, ihr Ankleidezimmer, das große Badezimmer und zwei kaum benutzte Gästezimmer. Die dritte Etage hatte Salviero fast ganz für sich allein. Neben seinem Schlafzimmer und einem kleinen Bad gab es dort ein extra Spielzimmer (das er jetzt natürlich nicht mehr benutzte) und ein kleines Schülerlabor. Auf dem Dach wiederum wuchsen eine ganze Menge magischer Bäume und Pflanzen (die sich alle irgendwie in Zaubertränken verwenden ließen) neben einem kleinen Teich, dessen Wasser zu jeder Jahreszeit genau die richtige Temperatur zum Schwimmen hatte. Alles in Allem war die Schlangengrube sicher nicht das Haus eines gewöhnlichen Zauberers. Es war auch nicht das typische Haus einer reichen, reinblütigen Familie, welche kleine Schlösser bevorzugten. Salazar lud auch nie jemanden hierher ein. Wenn er Geschäfte zu erledigen oder Höflichkeiten auszutauschen hatte, dann brauchte er sich nur eine der zahlreichen Einladungen abzuholen, die täglich bei ihm eintrudelten. Er richtete keine Bälle aus und gab keine Feste. Sogar seine Hochzeit war auf dem Anwesen der Familie seiner Frau gefeiert worden. Eine Schlange zeigt niemandem ihr Nest. Das hier war sein Heiligtum, nur für ihn und seine Familie bestimmt. Ein oder zweimal hatte Salviero Freunde mitgebracht. Salazar erlaubte das, aber er machte kein Geheimnis daraus, dass er fremde Gesellschaft nicht liebte und so geschah dies selten. Dies ging sogar so weit, dass seine Frau die Zeit zwischen den Ferien oft mit selbstständigen Reisen oder auf dem Anwesen ihres Vaters verbrachte, etwas, das kaum ein Ehemann ihr jemals erlaubt hätte. Doch Salazar sah kein Problem darin. Es hatte bisher noch nie Probleme gegeben oder gar... Zwischenfälle, die ihn hätten an der Treue seiner Frau zweifeln lassen. Was daran liegen mochte, dass er die Angewohnheit hatte, während nächtlicher Aktivitäten nicht nur in den Körper, sondern auch in den Geist seiner Frau einzutauchen und sie bis an den innersten Kern ihrer Seele zu spüren, um ihr so nah wie möglich zu sein. „Willkommen zu Hause“, begrüßte eine melodische Stimme die beiden Slytherin. Salazar spürte, wie der Stress der letzten Wochen einfach von ihm abfiel, als er in die sturmgrauen Augen seiner Frau blickte. Ja, tatsächlich... Er war wieder zu Hause. Marlysse Slytherin sah unter ihren dunklen Wimpern hervor und schenkte Salazar ein Lächeln. Sie trat ihm entgegen und berührte sanft seinen Arm, aufrichtige Wiedersehensfreude in ihren Augen. Salazar strich ihr eine Strähne ihres schwarzen Haares hinter das Ohr, sich heimlich freuend, dass sie es entgegen der Sitte offen trug. Salviero gab ein würgendes Geräusch von sich, als sich ihre Lippen trafen. Marlysse lachte leise, aber Salazar warf seinem Sohn einen strafenden Blick zu und scheuchte ihn mit einer Handbewegung hoch in sein Zimmer. „Die Hauselfen haben ein ganz wunderbares Abendessen vorbereitet“, flüsterte seine Frau ihm zu und führte ihn ins Wohnzimmer. „Natürlich nichts im Vergleich zu Hogwarts, aber...“ „Oh, lass uns jetzt bitte nicht von dieser Schule reden“, sagte Salazar und ließ sich in einen der gemütlichen, mit dunkelgrünem Stoff bezogenen Sessel nieder. „Lass uns nicht von der Arbeit reden.“ „Arbeit?“ Marlysse kicherte ein wenig, als sie sich hinter seinen Sessel stellte und begann, seine Schultern zu massieren. „Früher einmal warst du dort so zufrieden wie eine Echse in der Sonne. Du hättest das Herumscheuchen kleiner Kinder nicht als Arbeit empfunden – was ich übrigens nie verstanden habe.“ Salazar sah davon ab, mit den Schultern zu zucken (es fühlte sich viel zu gut an, was seine Frau mit ihnen machte). „Ich werde nicht jünger und Godric setzt alles daran, mich in den Wahnsinn zu treiben.“ „Tatsächlich? Ich kann mir gar nicht vorstellen, was den großen Salazar Slytherin aus der Ruhe bringen können soll.“ Jetzt strich sie ihm durch das Haar und kraulte seine Ohren. Oh, sie wusste genau, wie sehr er das mochte! „Von Ruhe ist dort wirklich keine Rede mehr. Wir haben jetzt sogar einen Poltergeist“, sagte er abwesend. Hm, das würde eine lange Nacht werden. „Einen Poltergeist?“, fragte Marlysse überrascht und Salazar stieß ein Grummeln aus, als sie in ihrer Bewegung inne hielt. „Harmloser Quälgeist. Absolut kein Geschmack für Mode...“ Marlysse drückte ihm einen Kuss auf den Haaransatz. „Hört sich interessant an. Wie wäre es, wenn du mir nach dem Essen mehr erzählst?“ Salazar schüttelte den Kopf, um den Nebel loszuwerden, der sich darin angesammelt hatte, bevor er aufstand.Wie hatte Marlysse es überhaupt geschafft, dass er von seiner Arbeit sprach? Hatte er nicht eben noch betont, dass er das nicht wollte? Manchmal fragte er sich, wer von ihnen beiden eigentlich der Listigere war. Das Abendessen war nicht unbedingt, was man eine stille Angelegenheit nennen würde. Salviero hatte seine Sachen bereits alle ausgepackt und berichtete seiner Mutter nun begeistert von all den neuen Dingen, die er gelernt hatte. Salazar kam nicht umhin zu bemerken, dass er den Vorfall mit dem Schlammblut mit keinem Wort erwähnte. Wirklich übel nahm er es ihm nicht. Marlysse hielt sich bei diesem Thema immer etwas bedeckt aber Salazar wusste, dass sie es grundsätzlich nicht mochte, wenn Menschen getötet wurden, wo es hätte vermieden werden können. Oh, sie kam wunderbar zurecht mit Salazars Vergangenheit – aber eben auch nur, weil es genau das war: vergangen. Nach dem Essen stattete Salazar den Brutkästen einen Besuch ab, räumte seine Zaubertrankutensilien ein und räumte ein paar seiner persönlichen Bücher in ein Regal im Wohnzimmer ein. Als er gerade wieder herauskam traf er auf Salviero, der sich verzweifelt bemühte, eine Blumenvase in einen Korb voll Mäuse zu verwandeln. Salazar blieb halb verborgen hinter der Tür stehen und sprach einen stummen Zauber. Begeisterung hellte das Gesicht seines Sohnes auf, als er einen Moment später einen Korb voller kleiner weißer Mäuse in Händen hielt. Der Junge machte sich eilig auf um in den Turm hinunter zu fahren. Er liebte es, die Schlangen zu füttern. Zufrieden, dass Salviero erst einmal beschäftigt sein würde, machte sich Salazar auf den Weg ins Schlafzimmer. Gerade vergrößerte er seinen geschrumpften Koffer, als seine Frau ins Zimmer trat. Sie ging an ihm vorbei ohne ihn beim Auspacken zu stören. Doch wie zufällig glitten ihre Finger über seine Brust und streiften die leichte Ausbeulung des Medaillons, das er unter seinen Roben um den Hals trug. „Das ist neu, nicht wahr?“, fragte sie und ließ sich hinter ihm auf das Bett fallen. „Ja“, meinte er nur einsilbig. „Eine heimliche Verehrerin?“ Er runzelte die Stirn und wandte sich halb zu ihr um. „Sei nicht albern.“ Oh, wie sie da lag, ein Bein angewinkelt aufgestellt, die Roben leicht über ihre Knöchel gerutscht und weiße Haut enthüllend.... die reinste Einladung. Später. „Ich habe dich nur nie für einen Schmuckliebhaber gehalten. Du bist immer wieder für eine Überraschung gut.“ Jetzt drehte er sich doch zu ihr um. Mit einem Wink seiner Hand faltete sich der Koffer von selbst zusammen. Langsam zog er das schwere, goldene Medaillon aus seinen Roben hervor und zog die Kette über seinen Kopf. Marlysse kam neugierig auf allen Vieren über das Bett gekrabbelt und begutachtete es. Jedoch war sie klug genug, nicht zu versuchen es anzufassen. „Ein sicherer Aufbewahrungsort für... kleinere Dinge“, sagte Salazar. Dann, einer Eingebung folgend, murmelte er -Öffne!- und die kleinen Türchen des Medaillons sprangen auf. „Wie dem hier“, fügte er an und nahm mit den Fingerspitzen eine winzige Pergamentrolle heraus, die in seiner Hand zu ihrer vollen Größe anschwoll. „Was ist das?“, fragte seine Frau mit großen Augen. „Ich arbeite an einer Autobiografie“, erwiderte er. „Darf ich sehen?“ „Natürlich.“ Er gab ihr die Schriftrolle. „Ouch, du schreibst ja in Parsel!“, beschwerte sie sich, als sie das Pergament entrollt hatte. Salazar lachte leise. „Als wenn du mich nicht schon am besten kennen würdest! Dafür brauchst du meine Lebensgeschichte nicht.“ Er legte das Medaillon beiseite und nahm ihr auch die Schriftrolle ab. „Vielleicht nicht, aber es wäre interessant zu wissen, was du als kleines Kind so angestellt hast.“ Salazar trat hinter sie und umarmte sie leicht, sein Kopf ruhte in ihrer Schulterbeuge. „Ich war draußen in den Sümpfen und habe Muggelkinder gejagt.“ „Sehr witzig.“ Er hob gespielt beleidigt eine Augenbraue. „Das ist mein Ernst! Diese kleinen Missgeburten haben sich einen Spaß daraus gemacht, Schlangennester ausfindig zu machen und zu zerstören. Gott, ich habe ihnen solche Angst eingejagt, die hätten sich fast in die Hosen gemacht. Moment, da war dieser eine, der hat sich tatsächlich-“ „Uh, Salazar!“ „Du wolltest es wissen!“ Er lachte leise und biss ihr zärtlich ins Ohr. „Apropos Muggel: Denkst du bitte daran, die Bemerkmichnicht-Zauber um die Schlangengrube herum zu erneuern? Du weißt doch, das muss jedes Jahr getan werden.“ „Natürlich, Liebling“, murmelte er zwischen zwei Küssen ihren Nacken hinunter. „Und diese eine Schlingpflanze auf dem Dach gerät langsam außer Kontrolle. Die müsste mal gestutzt werden.“ „Hm-hm.“ „Einer der Hauselfen ist letzte Woche gestorben. Kaufst du bald einen neuen?“ „Ich mach's, wenn du dich jetzt sofort aufs Bett legst und dich ausziehst.“ Marlysse kicherte und drehte sich in seiner Umarmung zu ihm um. „Ich habe dich auch vermisst, Liebling...“ XxX Wieder kein Flashback. Davon gibt es dann aber im nächsten Kapitel wieder mehr als genug. Bald sind Salazars Memoiren fertig. Wie findet ihr Salazars Haus und Hof? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)