Freundschaft von abgemeldet (~ Was wären wir nur ohne sie ~) ================================================================================ Kapitel 16: Die Wahrheit über Daichi ------------------------------------ Kapitel 8.2: Die Wahrheit über Daichi ~ Shou ~ Nachdem wir uns dreimal verfahren haben, halt ne, Saga... sich dreimal verfahren hat, sind wir endlich bei Daichi zu Hause angekommen. Unsere Irrfahrt hat fast eine anderthalbstunden gedauert und das, obwohl wir eigentlich keine Zeit haben. Und dann haben wir auch noch ca. fünf Minuten an der Tür gelauscht, um uns zu vergewissern, dass Daichi auch ja nicht zu Hause ist. Denn unser Vorhaben kann nicht funktionieren, wenn der Wohnungsherr anwesend ist, ist ja klar. Auf Daichis Etage hin und her laufend, beobachte ich Saga, wie er versucht die Tür auf zu machen. Wir haben uns nämlich dazu entschlossen, in die Wohnung ein zu brechen. Macht man zwar eigentlich nicht, aber hier geht es ja um Ruki und da ist uns jedes Mittel recht. „Hast du das schon einmal gemacht?“ frage ich Saga, denn das alles dauert mir ein wenig zu lange. Wir können schließlich nicht riskieren, dass uns jemand sieht und dann vielleicht noch die Polizei ruft, weil sie uns für Einbrecher halten. Ups... Wir sind ja Einbrecher, aber... und das ist ganz wichtig, wir haben gute Absichten. Und das ist ein gewaltiger Unterschied, zu den sonstigen Einbrüchen, die es normalerweise so gibt. Wir wollen ja Daichi nicht beklauen, sondern nur nach einem guten Freund suchen, also denke ich mal, dass sollten wir doch erwischt werden, weil Saga übrigens zu lange braucht um die Tür zu öffnen, dann wird das bestimmt berücksichtigt. „Ja.“ „Bei wem?“ Saga dreht sich genervt zu mir um und schnippt mir gegen die Stirn. „Nur bei mir zu Hause, wenn ich mal wieder den Schlüssel vergessen habe und... ein bis zweimal in unserem Proberaum. Denkst du wirklich, ich breche bei wildfremden Leuten in die Wohnung ein?“ „Bei dir weiß man ja nie“, flüstere ich und ziehe den Kopf ein, denn Saga hat nach mir schlagen wollen. „Was denn? Stimmt doch.“ „Hör auf dumm herum zu reden und lass mich machen. Ich muss mich konzentrieren.“ Saga nimmt eine Karte in die Hand und versucht endlich die Tür auf zu machen. Hoffentlich ist es nicht seine Kreditkarte denn... Oh, die Tür ist auf. Gut gemacht, mein Einbrecherfreund. Wir wollen gerade die Wohnung betreten, als wir Schritte im Hausflur hören. „Los rein da“, hetze ich Saga und will ihn in die Wohnung drängen, doch zu spät... Wir sind erwischt wurden und... ausgerechnet von einem Polizisten- Ich habe es gewusst. Doch... Moment mal... Sind das da nicht Nao und Hiroto? „Seit ihr wahnsinnig“, bekomme ich eine Kopfnuss von Nao, als er, Hiroto und der Polizist bei uns sind. „Ihr könnt doch nicht in die Wohnung einbrechen.“ „Aber wir wollen sicher gehen, dass Daichi, Ruki nicht gefangen hält.“ „Lasst mich mal“, unterbricht uns der Polizist und drängt sich an uns vorbei. „Und ihr bleibt draußen.“ Jawohl... „Wo hast du den denn ausgegraben?“ wendet sich Saga an Nao, nachdem er Hiroto einen Begrüßungskuss gegeben hat. „Er ist ein alter Freund von mir...“ „Sandkastenliebe...“, nuschelt Hiroto. „Sandkastenliebe?“ hake ich nach. Nao verdreht die Augen und wirft Hiroto einen bösen Blick zu. „... und nachdem wir ihm alles erklärt haben, hat er gesagt, er hilft uns.“ „Was ist mit Reita?“ „Kiro kann ihn nicht einfach laufen lassen. Erst wenn er Beweise dafür hat, dass Daichi ...Er hat sich übrigens etliche Veilchen angeschminkt und so schwere Verletzungen vorgetäuscht... alles nur vorgespielt hat, kann er was für Reita tun.“ „Na wenigstens glaubt er uns.“ „Hoffentlich ist Ruki nichts passiert“ schnieft Hiroto. „Wir werden ihn finden, keine Sorge und ihm wird es bestimmt gut gehen.“ Saga nimmt Hiroto liebevoll in den Arm und drücke ihn an sich. „Überlege doch mal, wenn du Ruki entführen solltest... meinst du nicht, du lässt ihn freiwillig wieder laufen? Der kleine Kampfgnom treibt doch jeden in den Wahnsinn.“ Von drinnen hören wir plötzlich die Stimme des Polizisten. Er ruft uns zu sich und... irgendwie klingt seine Stimme nicht sehr positiv. Wir betreten gemeinsam die Wohnung, Nao vorne weg. Wir folgen der Stimme des Polizisten und stehen kurzerhand, in einer kleinen Kammer. Überall hängen Bildschirme, die derzeit aus sind und... auf dem Boden sind Schnipsel verteilt. Ich gehe in die Hocke und nehme ein paar in die Hand. „Das ist Tora!“ „Was? Was ist Tora“, will Nao wissen. „Hier!“ Ich zeige ihm die Schnipsel. Nao nimmt sie in die Hand und sieht sie sich genau an. Seine Augen weiten sich und er beginnt auch zu zittern. „Das glaub ich nicht“, flüstert er und übergibt dem Polizisten die Bilderreste. „Kiro? Sieh dir das an.“ Dieser Kiro dreht sich zu Nao und mir um und beugt sich etwas über die Bilder. Nachdem er sie einige Minuten lang inspiziert hat, räuspert er sich. „So wie es aussieht, ist dieser Daichi vernarrt in euren Freund.“ „Vernarrt? Ich würde eher sagen, er stalkt ihn.“ „Shou hat recht. Und jetzt wird mir auch klar, warum er sich so auf Kai eingeschossen hat. Er sieht in ihm einen Konkurrenten und will ihn los werden.“ „Wir müssen sofort Tora und Uruha warnen.“ „Leute kommt mal her“, ruft Hiroto uns, der... oh er ist ja gar nicht mehr hier. Wir gehen aus der Kammer raus, außer Nao und finden Hiroto im Flur. Er hockt auf dem Boden und starrt irgendwas an. Sofort ist Kiro bei ihm. „Das ist Blut“, meint der junge Polizist und mir bleibt beinahe mein Herz stehen. „Ob es... von Ruki ist?“ fragt Saga. „Ich hoffe nicht“, murmel ich und hocke mich ebenfalls zu Kiro und Hiroto. „Ok, das reicht mir. Ich rufe jetzt meine Kollegen an. Die sollen sich hier ein wenig umsehen und herausfinden von wem das Blut stammt.“ „Das wird nicht nötig sein... Das Blut ist von Ruki.“ Wir drehen uns zu Nao um, der ja immer noch in der Kammer ist und auf die Bildschirme zeigt, die nun an sind. Wir sehen Ruki, der eine böse Wunde am Kopf hat und Uruha, der ihm gerade einen Verband an legt. Außerdem sind auch noch Tora und Kai zu sehen und... Daichi, der bedrohlich vor seinem Objekt der Begierde und Kai steht. *** „...aber es geht leider nicht anders. Ich hoffe du verstehst das.“ „Lass ihn in Frieden, Daichi. Er hat dir doch gar nichts getan.“ „Mit dir rede ich nicht, Uruha.“ „Du Mistkerl, denkst du wirklich, dass du damit durchkommst?“ „Danke für das Kompliment, Uruha und... ja, ich denke schon, dass ich damit durchkomme.“ „Bitte, Daichi, lass sie laufen.“ „Das kann ich leider nicht, Tora. Kai wird immer zwischen uns stehen, verstehe das doch. Und Uruha und Ruki... sie werden zu lästigen Zeugen und so was kann ich nicht gebrauchen.“ „Du bist doch Wahnsinnig. Und außerdem... Kai kann gar nichts zwischen uns stehen, weil er kein uns gibt, Daichi. Ich liebe dich nicht und werde es auch niemals tun.“ „Das sagst du jetzt, aber... wenn wir erst einmal etwas Zeit miteinander verbracht haben, dann wirst du deine Meinung schon noch ändern. Verlass dich drauf.“ „Niemals. Ich werde niemals für einen Mann was empfinden, der meine Freunde bedroht.“ „Ich habe es im Guten versucht, ja wirklich, aber...“ „Du hast fast Aoi umgebracht.“ „Kleiner, Ruki... Aoi, hat sich selber fast umgebracht. Niemand hat ihn dazu gezwungen Kai zu retten. Er ist doch selber dran schuld.“ „Was sagst du da? Na warte du...“ „Nicht Ruki, provoziere ihn nicht noch mehr.“ „Hör auf deinen Freund, Ruki. Er scheint hier der schlauste von euch zu sein.“ *** „Oh mein Gott, er will Kai echt umbringen.“ „Und Uruha und Ruki auch.“ „Wieso hat er Kameras installiert und.. wann? Wann ist der in unsere Wohnungen rein?“ Kiro kehrt zu uns ins Wohnzimmer zurück, da er eben mal kurz telefonieren war und schaut uns, einen nach dem anderen, streng an. „Ihr werdet hier auf meine Kollegen warten, die müssten jeden Augenblick hier sein. Ich werde derzeit mit einem anderen Team eure Freunde da raus holen.“ „Aber, Kiro...“ „Nichts da aber, Nao. Ihr bleibt hier. Alles andere ist viel zu gefährlich.“ Kiro verlässt die Wohnung und lässt uns damit allein zurück. ~~~ * ~~~ ** ~~~ * ~~~ ~ Tora ~ Ich habe ja schon immer gewusst, dass Daichi nicht mehr ganz richtig tickt, aber dass er soweit gehen würde... Damit hätte ich niemals gerechnet. Er steht allen Ernstes vor Kai und mir und bedroht meinen Schatz mit einer Waffe. „Du solltest wirklich zur Seite gehen, Tora, denn ich will dich wirklich nur ungern verletzen.“ „Das ist mir egal. Kai wirst du kein Haar krümmen, verstanden.“ „Was findest du an ihm? Was willst du mit diesem Schwächling, wenn du jemanden wie mich haben kannst?“ „Ich liebe ihn, ok. Er ist einer der wunderbarsten Menschen und überhaupt... geht es dich absolut nichts an. Kümmere dich um deinen eigenen Kram.“ „Ich liebe es, wenn du wütend wirst.“ „Und ich liebe es, wenn ich dich nicht sehen muss, also verschwinde endlich aus unserem Leben.“ „Du bist echt weich geworden, Tora. Seit du mit Kai zusammen bist, erkenne ich dich gar nicht mehr wieder.“ „Du kennst mich überhaupt nicht. Und du weißt überhaupt nichts von mir.“ „Du gehst gerne mit Reita einen trinken, am liebsten hast du ausländisches Bier. Ihr habt eine Stammkneipe, die ´Dark Owl` und du besuchst zweimal die Woche ein Fitnessstudio. Manchmal begleiten dich Reita und Saga, oder du gehst mit einem alten Freund deiner Eltern dort hin. Ach ja, du benutzt immer, für sensible Haut geeignetes Duschgel, da du von anderem sonst Ausschlag bekommst. Du warst ja sogar mal deswegen im Krankenhaus, weil Saga dir das Falsche geschenkt hat. Dafür habe ich mich bei ihm aber auch schon gerecht.“ Da bleibt mir doch echt die Spucke weg. Hat der mich heimlich beobachtet, oder woher weiß er das alles? Und was meint er mit... er hat sich bei Saga dafür gerecht? Der spinnt doch total. Das war damals ein Unfall... Saga ist einfach nur falsch beraten wurden. Der konnte gar nichts dafür und ins Krankenhaus musste ich nur, weil Nao mich dazu gedrängt hatte. „Soll das heißen, du hast mit dieser Sakura gemeinsame Sache gemacht und Saga nur das Baby untergejubelt?“ schreit Uruha, der mittlerweile nicht mehr bei Ruki steht, sondern langsam auf Daichi zusteuert. „Das ging so einfach“, meint Daichi und wendet sich Kai und mir ab, dafür aber Uruha zu. Beide kommen sich entgegen. „Als ich heraus fand, dass dein Schatz und Sakura mal was miteinander hatten, da war es für mich klar. Wir jubelen ihm das Kind einfach unter und ruiniere so sein perfektes Leben. Sakura war sofort dabei, die Alte brauchte ich nicht mal um den Finger wickeln, um zu bekommen was ich wollte. Die ist ja noch so vernarrt in deinen Freund...“ Er streicht Uruha über die Wange, der seinen Kopf aber sofort weg dreht. „...und würde wirklich alles tun, um ihn zurück zu gewinnen. Und ein gemeinsames Kind, ist doch ein perfekter Grund.“ Uruha erhebt seine Hand und gibt Daichi eine Ohrfeige, der ist davon aber wenig beeindruckt und lacht einfach nur drauf los. Das macht Uruha so wütend, dass er nochmal zuschlagen will, doch diesmal hält der verrückte ihn auf. Irgendwie bewundere ich Uru. So viel Mut, hätte ich ihm wirklich nicht zugetraut, oder ist es vielmehr... Dummheit? Daichi hat immerhin noch eine Waffe in der Hand. „Das Kind ist nicht von Saga, hab ich recht?“ „Ja, es ist von mir. Aber das müssen beide ja nicht wissen.“ „Heißt das... Sakura weiß selber nicht, dass du... Wessen Leben ruinierst du eigentlich noch alles?“ „Ich versuche stets nur das Beste aus meinen Situationen zu machen. Jeder ist sich schließlich selbst der Nächste.“ „Du bist doch krank“, kommt es von Kai, der bisher noch kein Wort gesagt hat. „Nur weil du mit deinem Leben nicht zurecht kommst, musst du doch nicht unseres zerstören.“ „Du hast MIR... mein Leben zerstört, Kai“, schreit Daichi. Ich glaube jetzt, wird er so richtig wütend. Kai weiter hinter mir ziehend, lasse ich Daichi nicht aus den Augen, der wieder zu uns kommt. Sein Blick ist wutverzerrt. „Du hast mir meinen Kerl ausgespannt und dafür musst du büßen. Jeder, der mir was weg nimmt, oder mich zum Narren hält, muss für solche Taten büßen.“ „Kai hat mich dir nicht ausgespannt.“ „Oh doch. Ich begehre dich schon so lange, Tora. Du hast ja keine Ahnung, wie lange ich schon für dich schwärme und in dich verliebt bin. Ich bin bei jedem eurer Konzerte gewesen, habe jedes Interview verfolgt und bin euch überallhin nachgereist. Immer wenn du mit Reita einen Trinken warst, dann war ich auch dort. Ich habe dich beobachtet und einmal, da habe ich mich getraut. Ich habe dir einen ausgeben wollen, aber du... du hast den Trink nicht angenommen...“ Das war damals Daichi? Krampfhaft versuche ich mich zu erinnern und tatsächlich, ganz sachte, kommen die Erinnerungen wieder hoch. Das Gesicht des Kerls und... die Aura die ihn damals umgab. Ich kann mich ganz genau dran erinnern. An diesem Tag, habe ich das erste Mal ausgesprochen, dass ich Kai, den damaligen festen Freund meines besten Freundes, liebe. „...und alles nur wegen Kai. Oh Tora, ich liebe dich schon länger als dein kleiner und unbeholfener Freund es tut und ich bin der Bessere für dich. Glaub mir, ich kann dich beschützen, Tora. Wenn du bei mir bist, dann wird es dir an nichts fehlen, du...“ „Doch..., es würde ihm was fehlen“, flüstert Kai. „Nämlich aufrichtige Liebe. Du willst Tora doch nur besitzen und ihn, wie eine Trophäe überall herumzeigen. Du hast keine Ahnung von wahrer Liebe und von Freundschaften auch nicht. Du bist einfach nur bemitleidenswert... und tust mir ehrlich gesagt, nur leid.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)