Freundschaft von abgemeldet (~ Was wären wir nur ohne sie ~) ================================================================================ Kapitel 3: Uruha eröffnet den Kriegsrat --------------------------------------- Kapitel 2.1: Uruha eröffnet den Kriegsrat ~ Aoi ~ Ich schaue Tora hinterher und warte bis er die Tür zu unserem Proberaum verlassen hat, ehe ich mich an Uruha wende, weil die anderen beiden gerade nur körperlich anwesend sind. „Wir müssen was unternehmen“, flüstere ich ihm ins Ohr und zeige mit meinem Kopf in Richtung Schlagzeug. „Was willst du denn machen? Wir können Daichi nicht raus schmeißen, weil er das Video...“ „Den Film“, korrigiere ich ihn. „Von mir aus... den Film... Er würde ihn mit Sicherheit veröffentlichen und das wäre dann das Ende von GazettE.“ „Mag sein, aber wir können uns das nicht gefallen lassen. Der kann uns nicht einfach so erpressen.“ Wir beide seufzen gleichzeitig auf. Das ist aber auch eine ganz schöne Sachgasse in der wir stecken. „Ich habe eine Idee“, sagt Uruha euphorisch und stürmt Richtung Tür. „Warte hier, ich bin gleich wieder da.“ Und dann ist er auch schon verschwunden. Ich drehe mich zu meinen anderen beiden Bandmitgliedern um, die es sich mittlerweile auf dem Sofa bequem gemacht haben und sich unterhalten. Naja, vielmehr scheint Reita zu reden und zwar auf Ruki ein. Dem kleinen scheint es echt mies zu gehen. Ich setze mich zu ihnen und lausche erst einmal dem Gespräch. Viel mehr kann ich ja eh nicht machen, wenn Uruha noch nicht da ist. „Bitte glaub mir Ruki, das war eine einmalige Sache und wenn ich könnte, ich würde die zeit zurückdrehen und dann alles besser machen.“ „Ich weiß doch, aber... was meinte er dann mit ´mehr als in einer Hinsicht?`“ „Keine Ahnung, aber...“ „Ruki“, mische ich mich ins Gespräch mit ein. „Daichi wollte damit bestimmt sagen, dass er einmal die Chance genutzt hatte mit Reita... du weißt schon… und auf der anderen Seite, die Chance es aufzunehmen. Er hatte von Anfang an vorgehabt das zu Filmen.“ „Aber wieso? Wollte er ihn um Geld erpressen, oder was war sein Plan?“ „Wenn ich das mal wüsste“, murmle ich und lasse mich nach hinten fallen. Eine ganze Weile noch, lag eine betrübte Stimmung in der Luft, die aber sofort verwindet, da Uruha zurück ist und die restlichen Jungs von Alice Nine, auch noch mit im Schlepptau hat. „Hey Jungs“, begrüßt uns Hiroto und knuddelt jeden erst einmal durch. Dieser Wirbelwind. Saga, Shou und Nao heben nur die Hand zum Gruß und setzen sich dann auf den Boden. „Also, warum sollten wir nun herkommen?“ fragt Saga und zieht Hiroto von Reita weg, der ihm ein dankendes Lächeln schenkt. „Erzähl ich gleich, aber erst einmal setzen wir uns alle.“ Uruha zieht Reita und Ruki vom Sofa weg und platziert sie neben Shou auf den Boden. Dann schaut er in die Runde und holt tief Luft. „Also..., hiermit eröffne ich, unseren ersten... offiziellen Kriegsrat.“ Was zum Teufel hat er sich denn nun schon wieder in seinem kranken Hirn zusammengepuzzelt? „Kriegsrat“, frage ich vorsichtshalber nach und ziehe dabei eine Augenbraue nach oben. „Ganz genau.“ Warum auch nicht. Ich wusste zwar nicht, dass wir beim Militär sind, aber gut. Man erfährt hier halt immer wieder was Neues. „Oh ok, und... um was geht es?“ fragt Hiroto, der es sich auf dem Schoß von Uruha gemütlich gemacht hat. „Um Daichi“, antwortet Ruki und zieht dabei ein angewidertes Gesicht. „Bevor wir loslegen, Uruha..., wo ist Tora? Der wollte doch zu euch.“ „Der ist vorhin abgezischt, Saga. Keine Ahnung wohin.“ „Und? War er, als er bei euch war, auch so fröhlich?“ will Shou wissen und spielt mit Naos Haaren. Diese Verliebten... Da kann man echt nur den Kopf schütteln. Ich will zu meinem Mivi. „Jup, lag bestimmt daran, dass er nun endlich vergeben ist. Hat immerhin ziemlich lange gedauert.“ „Hä“, kommt es intelligent von Saga und Hiroto. „Wie kommt ihr denn jetzt darauf, dass er einen Freund hat?“ fragt Nao irritiert nach und das irritiert mich. Wieso war Tora der Meinung, seine Jungs, hätten uns davon unterrichtet, wenn sie es nicht mal wissen? Irgendwas stimmt doch da nicht. Irgendwas verschweigt uns Tora. „Was ist los Aoi“, werde ich von Hiroto angesprochen. „Gehts dir nicht gut? Du siehst ein wenig blass aus.“ „Nein, nein, keine Sorge Pon, mir geht gut, nur... Tora war vorhin hier und... wollte wissen, ob wir schon die neuste Neuigkeit kennen. Und als wir verneinten, da meinte er, dass er dachte, dass einer von euch schon bei uns war und uns mitteilte, dass er nun vergeben ist.“ „Aber er hat uns gar nichts erzählt“, meint Saga und schaut Hiroto fragend an. „Nein, davon hat er nichts erzählt. Dieser Penner.“ Hiroto zieht beleidigt eine Schnute. „Aber Hiroto“, säuselt Uruha. „So redet man doch nicht über ältere Herren.“ „Tse, und wenn schon.“ „Redest du auch so über mich?“ will Uruha wissen und schaut seinen kleinen Freund streng an.“ „Natürlich nicht“, erwidert Saga. „Du bist immerhin kein Herr, sondern viel mehr eine Frau.“ „Spinnst du“, beschwert er sich. „Nö, außerdem stimmt doch. Manchmal habe ich echt das Gefühl, ich habe eine Frau und ein kleines ungezogener Gör, anstatt zwei heiße und attraktive Männer.“ „Könnten wir bitte zum eigentlich Thema zurück kommen“, meckere ich und schaue Uruha und Saga streng an. „Das mit Tora klären wir später. Und ihr... führt euer Streitgespräch bitte auch später weiter, denn jetzt gibt es erst einmal wichtigeres zu bereden.“ „Komm du mir mal nach Hause, Saga.“ Uruha dreht sich beleidigt weg und schmollt erst einmal eine Runde. „So, wo ihr das nun auch endlich geklärt habt.“ Ruki schaut böse zu Uruha und Saga. „... Was machen wir denn nun wegen Daichi? Ich will den nicht in unserer Nähe wissen, und erst recht nicht in Reitas.“ „Was denn, hat er etwa Reita ins Visier genommen?“, fragt Saga. „Nicht ganz“, meine ich und wechsle kurz einen Blick mit Reita. Wenn er nämlich nicht will, dass auch Saga und Konsorten von dem Film erfahren, dann sollten wir diese Stelle lieber auslassen. „Schon gut, sie sollten die Wahrheit erfahren. Erst recht, damit sie auch wissen worauf sie sich eventuell einzustellen haben.“ „Wie du meinst. Also... Daichi hatte mal was mit Reita, nur einen Abend lang, und hat das gefilmt. Jetzt droht er uns, dass er das Video veröffentlicht, wenn wir ihn raus schmeißen. Und ich meine, es ist ja nun wirklich kein Geheimnis, dass ihn hier niemand leiden kann.“ Ich beende meine Erzählung und schaue in die Gesichter von Saga, Nao, Shou und Hiroto. Und was ich sehe, ist überall gleich – Entsetzen. „Wow, das ist echt...“ „...heftig“, beendet Nao den Satz seines Schatzes. „Dann sollten wir vielleicht versuchen an das Video zu kommen.“ „Und wie? Der wird uns bestimmt nicht sagen, wo er es versteckt hat“, gebe ich zu bedenken. Es müsste sich irgendwer mit ihm anfreunden und... „Klauen wir ihm den Schlüssel und schauen bei ihm zu Hause nach?“ „Und die anderen sollen sich dann mit ihm beschäftigen und ihn ablenken, oder wie hast du dir das gedacht, Shou.“ „Ja, so in etwa.“ „Ich denke nicht, dass das funktioniert“, werfe ich ein. „Er vertraut uns schließlich nur so weit, wie er uns werfen könnte, nämlich gar nicht.“ „Ich machs“, sagt Ruki, weswegen wir ihn alle komisch ansehen. „Was machste“, frage ich, da ich keine Ahnung habe, was er meint, genauso wenig wie die anderen. „Ich freunde mich mit ihm an und versuche so an Informationen zu kommen.“ „Wie willst du das anstellen?“ „Ganz einfach Pon, ich sage ihm, dass ich von Reita genug habe. Ich kann ihm nicht mehr trauen, geschweige denn vertrauen und...“ „Und?...“ „Und versuche so Daichis Vertrauen zu gewinnen. Mensch, denkt doch auch mal mit.“ „Dann müssen wir beide unsere Rolle aber perfekt spielen und... ich weiß nicht ob ich das kann.“ „Das ist doch nur gespielt Reita, ich werde dich nie verlassen, ok? Und sieh es mal so. Wir tun das für dich... für die Band und für unsere Freundschaft zu Kai. Ich will nur ihn als Drummer und keinen anderen.“ Liebevoll haucht Ruki, Reita einen Kuss auf die Wange und lehnt sich dann an ihn. Reita erwidert diese Geste, indem er Ruki noch mehr zu sich zieht und ihn in den Arm nimmt. Auch Uruha, Saga und Pon kuscheln sich mehr aneinander, genauso wie Nao und Shou. Und ich... ich habe keinen der mich in Arm nimmt. Ist mal wieder typisch. ~~~ * ~~~ ** ~~~ * ~~~ ~ Daichi ~ „Schmiedet nur eure Pläne, Jungs... Nützen, werden sie euch ohnehin nichts, denn ich werde euch immer... mehrere Schritte voraus sein. Mit mir als Gegner, könnt ihr nur verlieren.“ Denn wenn Ruki wirklich vorhat sich mit mir anzufreunden, um an Informationen zu kommen, dann werde ich ihm Informationen zu kommen lassen. Die Frage ist nur, ob er die dann auch hören will. „Wisst ihr was mir gerade durch den Kopf geht? Wir haben nie intensiv versucht Kai zu finden, oder?“ „Doch Aoi..., am Anfang, aber...“ Reita stockt, und senkt betrübt den Kopf. „Wir haben ihn in Stich gelassen“, flüstert Ruki und vergräbt sein Gesicht in Reitas T-Shirt. „Wir haben einfach nicht mehr weiter gesucht...“ Och die Armen. Wenn die wüssten, dass Kai da war und zu ihnen zurück wollte. Aber nicht mit mir, ich werde schon dafür sorgen, dass er nicht mehr zurück kommt. So einfach, lasse ich mich nämlich nicht verdrängen. Ihr werdet schon sehen. „Wir sollten uns aufteilen. Eine Gruppe versucht irgendwie an Kais Aufenthalt heranzukommen und die andere beschäftigt sich mit Daichi. So schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.“ „Aber wir haben doch keinen Anhaltspunkt. Er könnte praktisch überall sein“, gibt Nao zu bedenken. „Es wird doch bestimmt Orte geben, wo er schon immer mal hin wollte? Versuchen wir uns einfach daran zu erinnern und... wir müssen positiv denken.“ „Dein Optimismus in allen Ehren, Shou, aber... Kai ist noch nie der große Redner gewesen, erst recht nicht, was Privates anging. Das wird also schwer.“ Uruha senkt resignierend den Kopf. „Schon komisch oder. Wir sind nun schon so lange mit Kai befreundet gewesen, aber so richtig gekannt... haben wir ihn eigentlich nie.“ „Er war immer so verschlossen und... hat sich eher mit unseren Problemen beschäftigt, als uns seine mitzuteilen. Da frage ich mich echt, ob ich nicht vielleicht ein mieser Freund war?“ „Mach dir keine Vorwürfe Reita. Ich kann dir versichern, dass du ein sehr guter Freund bist und das warst du auch bei Kai.“ „Danke Ruki.“ Müssen die sich jetzt auch noch küssen? Das kann man ja nicht mit ansehen, diese Liebe. Dabei wird die eh immer überbewertet. Und Freundschaft... so was gibt es auch nicht und das... werde ich euch beweisen. Mit einem fiesen und siegessicherem Lachen, verlasse ich meine kleine Abstellkammer, die ich zu einem Überwachungsraum umbauen lies. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)