Fragen Sie Doktor Murata von Akio21 ================================================================================ Kapitel 4: Großes Missverständnis (Yuxwolf) ------------------------------------------- Mit dem Brief in der Hand ging er in sein Zimmer auf Schloss Ketsumei, welches er bewohnte wenn er mal nicht im Tempel war. Zu seiner Überraschung wartete dort schon Yuri ungeduldig auf ihn. „Shibuya, seid wann kommst du in mein Zimmer?“ „Wieso, ist doch mein Schloss, dein Zimmer gehört quasi auch mir." Nanu, was war dem denn über die Leber gelaufen. Plötzlich änderte sich sein Verhalten, er kam auf ihn zugelaufen, packte ihn am Kragen und senkte den Kopf. „Siehst du? Siehst du die Beulen auf meinem Kopf?“ Tatsache, unter den Haaren war Shibuyas Kopf mit Beulen übersät. Das war übel. „Shibuya, wer hat dir das angetan?“fragte Murata entsetzt. „Wer wohl“, noch während er sprach ließ er seine Hose runter, um Murata seine Beine zu zeigen die mit blauen Flecken übersät waren. In diesem Augenblick kam Wolfram herein, fand seinen Verlobten mit heruntergelassenen Hosen bei dessen bestem Freund im Privatgemach und alle drei erstarrten. Wolfram hatte Yuris Stimme gehört, da die Tür nicht ganz geschlossen worden war, und nun … das. „So ist das also." Wolframs Stimme klang dunkel und hart. „in flagrante ertappt." Sein Gesicht war zum Fürchten. Murata und Yuri sahen ihr bisheriges Leben in Sekundenschnelle an sich vorüber ziehen. Und Wolfram zog sein Schwert. „Augenblick mal ja“, Murata hatte sich als erster gefasst, und einen autoritären Ton angeschlagen. Über Wolframs Gesicht legte sich ein unheilvolles Grinsen. „Schämst du dich nicht?“ fragte Murata. „Und du behauptest Yuri zu lieben. Kein Wunder das er dich erst nächste Woche heiraten will." Entsetzt sah Yuri zu Murata. Beruhigte sich aber wieder, Ken hatte sicher einen Plan, also war es das Beste mitzuspielen. „Genau“, sagte er laut. „Du bist echt ein miserabler Verlobter, ist es nicht deine Pflicht dafür zu sorgen, das Yuri nichts passiert?“ „Aber, - das tue ich doch“, Wolfram war ernsthaft verwirrt. Sowohl von den Vorwürfen, als auch von den Hochzeitsplänen, ganz zu Schweigen von dem Anblick den er vor Augen hatte. „Ach ja und was ist das?“ Murata ging zur Seite und gab den Blick auf Yuri frei. „Siehst du all diese blauen Flecke? Und sieh dir mal die Beulen auf seinem Kopf an." Murata packte Yuris Kopf, klemmte ihn wie einen Fußball unter den Arm und winkte Wolfram heran. Dessen Gesicht war nun recht schuldbewusst. „Ich bin nicht sicher ob ich dir Yuri überhaupt anvertrauen kann, ständig müssen wir die Hochzeit verschieben, wegen solcher Verletzungen." „Genau“, stimmte Yuri seinem Freund zu. „Ich..ich weiß nicht was ich sagen soll...“ Wolfram stand plötzlich kerzengerade. „Geika, ich verspreche, ich werde von jetzt an überhaupt nicht mehr von Yuris Seite weichen, ich werde sogar mit ihm zur Toilette gehen. Ich Wolfram von Bielefeld verspreche hiermit, das niemand meinem Verlobten je wieder ein Haar krümmen wird.“ Murata nickte zufrieden. Das war knapp. Wolfram drehte sich um, um das Zimmer wieder zu verlassen und rief ihnen noch zu, „ich kümmere mich um die Hochzeit Yuri, überlasse einfach alles mir." „Waaassss? Warte!“ aber Wolfram war schon außer Hörweite. „Glück gehabt, was Shibuya?“ „Glück!“ Yuri hatte es die Sprache verschlagen. „Aber jetzt sag mal Shibuya, wer hat dich so zugerichtet?“ Yuri setzte sich auf Muratas Bett. „Das war - Wolfram." „Wie bitte, Wolfram, aber wieso denn?“ Bis eben war Murata überzeugt gewesen, das der schöne, aber sehr temperamentvolle Dämon Yuri über alles liebte. „Du weißt doch, wie eifersüchtig er ist. Er fragt, magst du den oder den und wenn ich dann sage, ich mag den nur als Freund nichts weiter, wird er furchtbar wütend und wirft mit Sachen nach mir, und jede Nacht hat er Albträume, ich würde ihn betrügen, schlägt um sich und tritt mich aus dem Bett." Aha, so war das also. „Ach Shibuya, das ist doch ganz einfach." „Was meinst du, Murata?" „Schau, wenn er das nächste mal nur als Beispiel fragt, magst du Conrad, dann sag nicht ja aber nur auf freundschaftlicher Basis, sondern sag nein ich mag nur dich Wolfram. Und wenn ihr abends schlafen geht, gib ihm einen Gutenachtkuss, und bitte ihn, dich fest im Arm zu halten. Dann wirst du nicht mehr aus dem Bett getreten." Yuri wurde wütend und rot. „Murata, du hast ja nicht mehr alle Tassen im Schrank." Er stand auf um zu gehen, fiel aber hin, weil er seine Hose noch nicht angezogen hatte. Was für ein Auftritt. Schnell zog Yuri seine Hose wieder an und ging. Oje, einen peinlicheren Abgang hatte Murata noch nie gesehen, so was konnte nur Shibuya bringen. Auf der andern Seite mochte er ihn gerade deswegen. Murata nahm Giselas Brief und schrieb auf die Rückseite, „Dummer Junge, keiner wird so sehr geliebt wie du, und du merkst es nicht mal, schätzt es nicht. Was glaubst du was passiert, wenn du mit einer Freundin auftauchst. Glaubst du, Wolfram bleibt bei dir? Kapiere endlich, Shibuya, Wolfram ist nicht dein Freund, er ist dein Verlobter. Er sieht in dir seinen Geliebten. Keinen Freund. Welches Mädchen kennst du, das es wert wäre, ihn für immer zu verlieren? Oder möchtest du ihn verlieren, Shibuya, für immer verlieren." Murata ging in den Raum des Dämonenkönigs und steckte den Brief in eine Seitentasche von Shibuyas Schuluniform. Er wusste, Yuri würde ihn sobald er seine Jacke anzog finden. Als er dann eine Woche später wieder im Schloss zu Abend aß, zeigten sich Yuri und Wolfram ausgesprochen vergnügt. Zwar fühlte sich Yuri zum heiraten noch zu jung und wollte erst die Schule abschließen, aber er hatte keine Verletzungen mehr und wirkte glücklich. Na also, dachte Murata und ließ sich das köstliche Abendessen schmecken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)