Blonder Kater von Gepo (Kleine Auszüge aus Glorfindels Alltag) ================================================================================ Kapitel 1: Rumil ---------------- Willkommen bei Glorfindels kleinen Kurzgeschichten ^v^ Diese hier entstand aus dem Wunsch heraus, den ersten Satz endlich in eine Glorfindelgeschichte einzubauen. _________________________________________________________________________________ „Eine Nacht, in der mein Name nicht einmal in Empörung und einmal in Ekstase geschrien wird, ist keine gute Nacht.“ „Glorfindel!“, heischte Elrond ihn an, stampfte in einer schon fast kindlichen Verzweiflung mit dem Fuß auf und verbarg in der nächsten Sekunde die Augen mit einer Hand und seufzte. „Das Beste ist es natürlich, wenn der Rufende des einen und des anderen dieselbe Person ist“ Glorfindel legte einen Arm um die Schultern des gleich großen, aber weit zierlicheren Lords von Imladris. „Wie wäre es mit uns beiden?“ „Niemals“ Er schnippte die Hand von seiner Schulter. „Warum habe ich dich nicht schon lange meinen Feiern verwiesen?“ „Hast du. Ich lade mich stets selbst ein“, erwiderte der General mit einem Schulterzucken, „und so oft kannst du mich dann auch nicht ins Feld schicken. Vielleicht solltest du einen Krieg beginnen, um mich loszuwerden?“ „Das letzte Mal konnte ich mich vor den Klagen der Soldatenfrauen nicht retten, dass ihnen reihenweise ihre Männer untreu wurden. Weißt du eigentlich, was für einen Skandal du ausgelöst hast?“ „Du bist doch der Beste, um solcherlei Streitereien zu schlichten. Darum bin ich dir schließlich treu ... als Soldat“ Glorfindel sandte seinem Lord ein charmantes Lächeln, auch wenn er wusste, dass das an diesem nur abperlte. „Geh und schwängere eine Frau“ Elrond machte eine wegwerfende Handbewegung in Richtung der Gäste. „Vielleicht kann man wenigstens deine Kinder mit der richtigen Erziehung retten.“ „Nie-mals“ Mit einem Grinsen wandte Glorfindel sich ab, ging zur Bar hinüber und legte auf dem Weg den Arm um die Schultern eines Elben, der ihr Gespräch versucht unauffällig überhört hatte und zog diesen mit sich. „Und wer vermögt ihr zu sein?“ „R- Rumil, mein Herr“, erwiderte dieser überrumpelt. „Was möchtet ihr trinken, Rumil?“ An der Bar sackte der Arm von dessen Schultern hinab zur Taille. „Ich sollte besser nichts nehmen. Ich muss auf die Herrin achten-“ „Für die Sicherheit von Imladris bürge ich persönlich“, unterbrach Glorfindel den jungen Soldaten, „Amüsiert euch ruhig. Ist dies euer erstes Mal bei uns?“ Rumil schwieg einen Moment, sah sich zu Galadriel um und zurück zu dem Mann, dessen Arm noch immer um seine Taille lag, bevor er sagte: „Mein Bruder hat mich vor euch gewarnt.“ „Zwei Gläser Miruver“, bestellte Glorfindel und schien sich an dem Misstrauen in der Stimme seines Gegenübers nicht zu stören. „Er meinte, ihr würdet sicher Gefallen an mir finden.“ „Und wie recht er doch hatte, nicht wahr?“ Seine Mundwinkel zuckten in die Höhe. „Ihr seid loyal und pflichtbewusst. Ihr seid gut trainiert und sicher ein fähiger Soldat. Nur seid ihr nicht gerade einfach zu haben“ Er reichte Rumil ein Glas Wein. „Wer ist denn euer Bruder?“ Sie stießen an. „Haldir“ Sie nahmen beide einen Schluck. „Euer Wein ist wirklich gut.“ „Euer Bruder war auch wirklich gut“ Unauffällig drehte Glorfindel seine Hüfte ein wenig, sodass sein linkes Bein weiter zwischen Rumils rutschte. „Ihr wollt mir doch nicht sagen, dass er es bereut, sich mir hingegeben zu haben?“ „Das weiß ich nicht“ Rumils Stimme wurde etwas leiser. „Er sagte nur, dass ihr es mit niemandem ernst meint und ich mein erstes Mal jemandem geben sollte, den ich liebe.“ „Nur um festzustellen, dass der oder die es nicht ernst meinte und weit verletzter zu sein, als wenn man von vorne herein weiß, worauf man sich einlässt“ Glorfindel betrachtete den Wein, während er sein Glas schwenkte. „Aber auch die landen in meinen Armen. Ich sollte mich wohl nicht beschweren. Nur um euch Jünglinge tut es mir ein wenig Leid.“ Rumil wandte den Kopf ab, doch schien nichts erwidern zu wollen. „Hier in Imladris haben wir wie im Düsterwald die Tradition, zur Volljährigkeit in der Sexualität unterrichtet zu werden. Ich frage mich immer, warum Lothlorien diese Tradition nicht übernommen hat. Ihr seid stets so unerfahren“ Glorfindel drehte sie beide etwas, lehnte sich gegen die Theke und zog Rumil gegen sich. „Es löst die Frage um das erste Mal auch sehr zufrieden stellend für alle Beteiligten.“ „Ihr sprecht, als wäre es eher etwas Störendes als etwas Besonderes“ Rumil zog eine Schnute und sah mit gesenktem Kopf auf. „Das erste Mal ist immer etwas Besonderes“ Glorfindel stellte das Glas ab und strich mit der nun freien Hand über Rumils Wange. „Deswegen gehört es in die richtigen Hände. Ob richtig für euch heißt, dass ihr jemanden wünscht, der euch schätzt und gut behandelt oder jemanden, dem ihr auch euer Leben schenken wollt, das liegt bei euch. Wichtig ist doch nur, dass ihr nicht bereut, wofür ihr euch entschieden habt.“ „Ich ... ich ...“ Rumil strich mit der Zunge über seine Lippen, trank sein Glas in einem tiefen Schluck aus und lehnte sich gegen Glorfindel. „Ich weiß nicht, ob ich es bereuen würde. Ihr seid ein großer Elb, Glorfindel, eine Legende und ich fühle mich sehr geehrt, dass ihr wirklich Notiz von mir genommen habt. Nur ...“ „Wisst ihr selbst nicht, was ihr wollt?“ Glorfindel legte seinen zweiten Arm um Rumil und hielt ihn so sicher und fest. „Ein unsicheres Herz ist angreifbar. Einen guten Anführer macht die Fähigkeit aus, auch schwere Entscheidungen sofort zu fällen und sie den Rest seines Lebens vertreten zu können. Wenn ihr unsicher seid, dann hört auf euer Herz und zweifelt nicht. Auch mit allen wenn und aber war es dann die beste Entscheidung, die ihr in der Sekunde fällen konntet.“ Rumils Augen hoben sich langsam. In ihnen stand so viel Angst wie Neugier. Mit einem kaum hörbaren Seufzen stellte er sein Glas auf die Theke und sah wieder zu Glorfindel auf. Dieser wandte den Blick nicht eine Sekunde ab. Rumil atmete tief ein, ließ seine Lidern zufallen mit dem Ausatmen und legte seinen Kopf auf Glorfindels Brust. „Ich will.“ „Wunderbar“ Der Arm sank von der Taille unter den Hintern und hob Rumil in die Höhe. „Auch wenn das kein Heiratsantrag war.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)