Angel's Tale von -hoshi- (aus dem Leben Ayames) ================================================================================ Prolog: -Prolog- ---------------- -Prolog- „Klammer dich doch nicht so an meinen Arm, Engelchen. Du brauchst keine Angst haben, es wird hier ganz schön werden, das versprech ich dir.“ Die sanfte Stimme seiner Mutter half gerade kein bisschen den kleinen Jungen zu beruhigen, auch wenn Kouyou es auf diesem Weg sonst eigentlich immer schaffte, dass er sich besser fühlte. Aber gerade hatte Ayame einfach nur Angst, er wollte nicht in die Schule, er wollte nicht zu diesen ganzen fremden Kindern, die alle viel größer und stärker waren als er. Er wollte lieber bei seiner Mama zu Hause bleiben oder wieder in den Kindergarten zu den netten Erzieherinnen, nicht zu diesem beängstigenden Mann mit den grauen Haaren und der Brille, der an dem großen Tisch vorne im Raum saß. „Ich will nicht, Mama.“, nuschelte er gegen das Hosenbein des Blonden, drückte sich demonstrativ noch fester an ihn. „Kann, ich nicht bei dir zu Hause bleiben?“ Mit großen Augen sah er auf, direkt in das Gesicht seiner Mutter, hatte schon glitzernde Tränen in den Augenwinkeln. Wenn er weinen würde, würden die beiden anderen ihn sicher wieder mitnehmen, das klappte immer. Kurz wandte er seinen Kopf um, schenkte seinem Vater den gleichen traurigen Blick und krallte sich dann noch stärker an Kouyou fest. „Schatz, das geht nicht und das weißt du auch.“, antwortete dieser nur ruhig, schüttelte den kleinen Jungen etwas ab, um sich dann vor ihn zu knien. „Dein Papa muss arbeiten und ich auch. Außerdem willst du doch mal genauso intelligent werden wie dein Papa und dazu musst du in die Schule gehen.“ „Außerdem macht Schule ganz viel Spaß.“ Jetzt hatte sich auch Takanori zu ihm nach unten gebeugt, tätschelte seinem Sohn beruhigend den Kopf. „Ayame, du bist doch ein großer Junge. Ich bin mir sicher, du schaffst das.“ Ein leises Schniefen war von dem Schwarzhaarigen zu hören, bevor er sich kurz über die Augen wischte. Sein Papa hatte Recht, er war schon groß und auch wenn er Angst hatte, große Jungen stellten sich ihrer Angst, das sagte ihm sein Vater immer und deswegen wollte er ihn jetzt auch nicht enttäuschen. Wenn sein Papa sagte, dass er etwas schaffte, dann war das auch so. Er hatte ja sonst auch immer alles geschafft, wenn sein Papa gesagt hatte, er könne es und so würde das sicher auch mit der Schule funktionieren. „Siehst du, lächelnd siehst du doch schon viel hübscher aus.“, vernahm er noch Kouyous Stimme, bevor die beiden Erwachsenen wieder aufstanden, sich nur gegenseitig zu lächelten und dann Ayames Hände griffen und ihn zu einem Platz führten. Er war zwar immer noch aufgeregt, aber heute war ja ein wichtiger Tag und er würde seinen Eltern zeigen, wie stark er schon war. Sein Papa hatte sich immerhin extra frei genommen, normalerweise arbeitete er in der Woche immer bis ganz spät und war nur am Wochenende zu Hause und wegen seiner Einschulung war er heute extra den ganzen Tag nicht arbeiten. Während der ersten Unterrichtsstunde saß der Kleine nur verängstigt in sich zusammen gesunken auf seinem Platz und hoffte keiner würde ihn bemerken. Warum hatten die Eltern auch gehen müssen, es wäre ihm lieber gewesen, wenn Kouyou oder sein Vater jetzt noch neben ihm sitzen würden. Die anderen Kinder machten Ayame Angst, schon im Kindergarten hatte er lieber mit den Erzieherinnen gespielt. Die anderen hatten immer gesagt, er sei komisch, weil er nur zwei Papas und keine Mama hätte, dabei hatte er doch die beste Mama der Welt. Und er wünschte sich gerade Kouyou wäre hier, um ihn in den Arm zu nehmen. „Hallo.“, riss ihn eine freundliche Kinderstimme aus seiner Starre. Vor lauter schlechten Gedanken hatte Ayame gar nicht bemerkt, dass die Stunde zu Ende war und sich der Junge, der vor ihm saß zu ihm umgedreht hatte. „Hallo.“, antwortete er mit leiser Stimme, traute sich nicht den anderen richtig anzusehen. Vielleicht wollte der ihn auch nur ärgern. „Du siehst ganz schön traurig aus. Aber Schule ist gar nicht schlimm, du brauchst keine Angst haben. Mein großer Bruder hat gesagt, es macht ganz viel Spaß.“ Jetzt hob der Schwarzhaarige doch seinen Blick und sah direkt in das strahlende Lächeln seines Vordermanns. „Ich bin Sono und wie heißt du?“ „Ayame.“, entgegnete er immer noch leise, aber weniger eingeschüchtert, denn das Lächeln des anderen wirkte doch seltsam beruhigend, so dass er schon fast gar keine Angst mehr hatte, hier zu sein. „Cooler Name. Ich kenn hier noch niemanden. Wollen wir Freunde sein?“, fragte der Größere dann direkt, lächelte Ayame immer noch an. Freunde? Sowas hatte der Schwarzhaarige noch nie gehabt, er hatte die anderen Kinder immer gemieden und sie ihn, aber der andere lächelte so nett und vielleicht konnten sie ja wirklich Freunde werden. Vorsichtig nickte er, wodurch das Grinsen seines Gegenübers noch breiter wurde und Ayame musste unweigerlich mitlächeln. „Komm, die Stunde ist rum. Wir suchen unsere Eltern.“ Und mit diesen Worten griff Sono die Hand des Kleineren und zog ihn freudig grinsend aus dem Klassenzimmer. Vielleicht würde die Schule doch nicht so schlimm werden, wenn dieser Sono mit ihm in eine Klasse ging. Auf jeden Fall hatte er jetzt endlich einen Freund und das fühlte sich irgendwie gut an. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So, ich habe mich entschieden den Prolog schon heute hochzuladen, da der aber nicht sehr aussagekräftig ist und nicht wirklich allzuviel mit dem ersten Teil der FF zu tun hat, kommt das erste Kapitel dann auch schon morgen oder Sonntag, je nachdem wenn ich Zeit habe... Kapitel 1: 1.1 -------------- -1.1- „Dann viel Spaß euch beiden.“, rief ihnen eine Stimme aus dem Auto nach. Ayame war schon längst aus dem Wagen gesprungen, während Sono sich wie immer ganz höflich bei Takanori bedankte, dass er sie zur Schule gefahren hatte. Dabei kannte der Silberhaarige Ayames Eltern doch mittlerweile auch schon neun Jahre, so lange waren die beiden Jugendlichen jetzt schon beste Freunde und irgendwie gehörte Sono doch schon fast mit zur Familie. „Und freust du dich, Ai-chan?“, fragte Sono irgendwann, während die beiden Jugendlichen nebeneinander auf das Schulgebäude zu liefen. „Ja, irgendwie freu ich mich auf die Oberschule.“, antwortete der Blonde mit einem Lächeln auf den Lippen, hüpfte vergnügt neben Sono den Weg zum Eingangstor entlang. Heute war ihr erster Tag an der Oberschule und auch wenn ein Schulwechsel immer neue Leute und eine ungewohnte Umgebung bedeutete, freute der Kleinere sich mehr, als dass er verängstigt war. Immerhin hatte er Sono bei sich und solange sein bester Freund da war, hatte er ja immer jemanden, der sich um ihn kümmerte. Sie waren seit der Grundschule immer in einer Klasse gewesen, hatten sich extra die gleiche Mittel – und Oberschule ausgesucht und verbrachten auch sonst so gut wie jede freie Minute miteinander und das seit nun mehr bald zehn Jahren. „Außerdem sind wir ja wieder zusammen, also kann es gar nicht so schlimm werden.“ „Ja, seh ich genauso.“ Sono wuschelte Ayame einmal mit einem Grinsen durch die Haare, bevor sie zusammen das große Schulgebäude betraten. Eigentlich war der Kleinere unheimlich eitel, er hasste es wenn jemand seine Haare anfasste, aber der Silberhaarige durfte das, immerhin war er etwas Besonderes. Es dauerte nicht allzu lange bis die beiden Jugendlichen ihren Klassenraum gefunden hatten und da es noch relativ früh war, hatten sie auch fast freie Platzwahl, entschieden sich für zwei Tische nebeneinander in der vorletzten Reihe. „Sag mal, Sono. Hast du heute nach der Schule schon was vor? Ich brauch neue Kleider für den Sommer und wollte einkaufen.“ Und er brauchte einen Berater und das konnte niemand besser als Sono, okay mal abgesehen von seiner Mutter, aber Kouyou arbeitete bis abends und dann würde er erst mal eine ganze Zeit damit verbringen Essen für Papa zu kochen und dann war es sicher schon zu spät, um noch mal wegzugehen. „Okay, wenn du mir versprichst, dass ich nicht wieder alle Einkaufstüten tragen muss.“ „Natürlich nicht.“ Mit einem breiten Grinsen bedachte er seinen Nebenmann, nickte dabei nur eifrig, obwohl er fast sicher war, dass Sono sowieso alle seine Tüten tragen würde, das machte er immer spätestens dann, wenn Ayame begann zu meckern, dass sie ihm zu schwer waren. Sono war eben der beste Freund, den man sich wünschen konnte. „Glaubst du, wir haben dieses Mal ein bisschen Glück mit unserer Klasse?“ Ayame war jetzt doch etwas überrascht, dass Sono so etwas fragte. „Keine Ahnung.“, meinte er nur schulterzuckend. Er wusste zwar worauf der Größere anspielte, aber um ehrlich zu sein, hatte er sich wenig Gedanken über seine potentiellen Mitschüler gemacht. „Aber solange wir uns haben, ist mir das eigentlich egal.“ Sie hatten es bis jetzt ja auch zu zweit ganz gut geschafft. In der Grundschule hatten sie zwar noch ein paar andere Kinder mit denen sie gelegentlich gespielt hatten, aber ab der Mittelschule waren sie immer nur zu zweit gewesen. Einerseits weil viele der anderen Kinder Ayame wegen seiner schwulen Eltern mieden und andererseits weil sie Sono wegen seines anderen Aussehens mit den gefärbten Haaren und den Piercings ausschlossen. Vielleicht waren sie deswegen so eng befreundet, weil sie die ganzen Jahre niemand außer sich gegenseitig hatten. Aber Ayame störte das wenig, er hatte lieber einen richtig guten Freund wie Sono als tausend gute Bekannte. Mittlerweile hatte die Klasse sich ganz gut gefüllt und es dauerte auch nur noch wenige Minuten bis ein älterer Mann mit längeren braunen Haaren den Raum betrat und zielsicher auf das Pult zu ging. Ayame wandte seinen Blick jetzt auch von seinem besten Freund, als der Lehrer seine wohlklingende Stimme erhob und blickte nach vorne, musste ungewollt schlucken, bei dem Anblick der sich ihm dort bot. Der Mann vor der Tafel, er war höchstens ein paar Zentimeter größer als Ayame selber, sah kein bisschen so aus, wie der Blonde sich einen Lehrer vorstellte. Er war… wunderschön und dem Schüler war es einfach nicht möglich sein überraschtes Starren einzustellen. Die braunen Strähnen umspielten seine markanten Gesichtszüge perfekt und seine Augen waren so voller Ausdruck, dass dem Jüngeren heiß und kalt wurde, als der Lehrer ihn ansah. Ayame hatte noch nie, niemals so einen attraktiven Menschen gesehen. „Ai-chan.“, holte ihn Sonos flüsternde Stimme zurück in die Realität. Was war denn los? Verwirrt wandte er den Blick zu seinem besten Freund, wurde aber direkt schon wieder angesprochen. „Matsumoto Ayame. Ist er nicht da?“ Anscheinend ging der gutaussehende Lehrer die Namen durch, das hatte er in seiner Angaff-Starre natürlich gar nicht mitbekommen. Schnell hob er die Hand, stammelte ein leise ‚Hier‘, bevor er peinlich berührt den Blick wieder senkte. Jetzt hatte er sich gleich am ersten Tag vor ihrem Klassenlehrer blamiert, dass fing ja schon mal gut an. Auch der Rest des Schultages wurde nicht unbedingt besser und Ayame war nur froh, endlich die Schule verlassen zu können. Jetzt würde er erst mal ausgiebig mit Sono shoppen gehen, um diesen Tag zu vergessen. „Sag mal, was war heute eigentlich mit dir los? Du warst so abwesend.“, fing Sono an, kaum dass sie das Schulgebäude verlassen hatten. Okay, es wunderte Ayame eigentlich wenig, dass seinem besten Freund aufgefallen war, dass er irgendwie neben sich stand und das nur wegen… ja wegen diesem Lehrer. Aber warum sah Takarai-Sensei auch so unheimlich gut aus, das müsste verboten sein. Und zwar wirklich! Immerhin lenkte der mit seinem guten Aussehen doch nur die Schüler vom Unterricht ab, zumindest lenkte er Ayame ab. „Also, was ist los?“ „Ach nichts.“, winkte der Blonde ab, nachdem Sono zum zweiten Mal nachgefragt hatte. Normalerweise erzählte er dem Silberhaarigen ja alles, aber die Sache war ihm dann doch ein bisschen peinlich, vor allem wollte er es nicht hier in der Schule erzählen. „Ich sag’s dir später okay. Lass uns erst mal einkaufen gehen.“ „Okay.“ Sono nickte bestätigend und lief dann einfach schweigend neben dem Kleineren Richtung U-Bahn. Sie waren fast vier Stunden shoppen gewesen und Ayame hatte sich auch wahrscheinlich mehr gekauft, als die meisten Menschen insgesamt im Kleiderschrank hatten. Aber irgendwie musste man sich ja von einem Scheißtag ablenken und seine Eltern würden schon nichts dagegen sagen. Vor allem weil er sicher noch vorsichtig geschätzte hundert Mal solche riesen Einkäufe machen musste, um auch nur in die Nähe der Menge an Klamotten zu kommen, die seine Mutter im Schrank hatte. Jetzt waren sie auf dem Weg zu ihrem Lieblingscafé, wo sie schon seit Jahren Stammkunden waren und eigentlich nach jedem Shoppingtag noch in Ruhe einige Getränke genossen. Und mittlerweile hatte der Blonde auch wieder so gute Laune, dass er vergnügt neben seinem besten Freund, der nebenbei bemerkt Ayames ganze Tüten trug, die Straße entlang hüpfte. „Und bist du jetzt wieder mit deinem Leben zufrieden, Ai-chan?“ „Klar.“, flötete der Blonde, lächelte seinen besten Freund glücklich an. „Hast du super gemacht wie immer.“ „Oh, ich glaube, das war hauptsächlich die Kreditkarte von deinem Vater.“, scherzte der Größere lachend. Zu einem Teil war das durchaus wahr, aber sie beide wussten auch, dass Ayames nun mehr gute Laune wirklich hauptsächlich daran lag, dass Sono sich mal wieder verdammt viel Mühe mit ihm gegeben hatte. Zusammen betraten sie das kleine Café, setzten sich an einen Tisch am Fenster, damit sie während des Kaffees die Leute auf der Straße beobachten konnten. „So und willst du mir jetzt erzählen, warum du heute so schlecht drauf warst?“, begann Sono nachdem sie bestellt hatten und die Kellnerin wieder verschwunden war. „Ehm… naja es ist nicht so einfach.“ „Ai-chan, nichts bei dir ist einfach.“, entgegnete der Größere lachend und ließ Ayame so beleidigt die Backen aufblasen. So schlimm war er jetzt jawohl nicht. Okay, manchmal dachte er unnötig kompliziert, aber so übertrieben war er dann doch nicht. „Wenn du meinst.“, erwiderte der Blonde schnippisch, begann dann aber doch seinem Freund das Problem zu erläutern. „Also, ich versuch’s mal okay, aber lach mich nicht aus.“ Zwar war es unnötig das zu verlangen, weil Sono sich niemals über ihn lustig machen würde, aber dennoch wartete er auf ein Nicken des anderen, bevor er weiterredete. „Ehm, heute Morgen als ich Takarai-sensei gesehen habe… also ich meine, er sieht schon gut aus, zu gut für einen Lehrer und irgendwie…“ „Sag bloß, du stehst auf unseren Klassenlehrer.“, kam es mehr oder weniger belustigt von dem Silberhaarigen. „Stehst du etwa auf Ältere, Ai-chan?“ Ein bisschen verarscht fühlte der Blonde sich jetzt schon. Dabei rechnete er doch vor allem von seinem besten Freund mit Verständnis oder zumindest nicht mit blöden Witzen. „Hey Kleiner, tut mir leid, war doch nur ein Witz.“, ruderte Sono dann aber doch zurück, als er sah, wie niedergeschlagen der Kleinere auf seinem Stuhl saß. „Also hast du dich wirklich in unseren Lehrer, naja ehm… verliebt?“ „Ich weiß nicht.“ Woher auch? Der Blonde war doch noch nie verliebt gewesen und er glaubte auch nicht, dass das wirklich etwas war, was er für einen Lehrer empfinden wollte. Er fand den Lehrer einfach nur gutaussehen, das hieß ja eigentlich nichts. „Ich meine, woher soll ich denn wissen wie Verliebtsein ist. Ich finde halt, dass er verdammt gut aussieht und das lenkt mich irgendwie ab.“ „Hmm…“ Sono legte den Kopf schief, bevor er zu seiner Kaffeetasse griff, die die Kellnerin mittlerweile auch gebracht hatte. „Ich würde dir gerne helfen, aber ich glaub, wenn es um Liebe geht, fragst du gerade den Falschen.“ Stimmt, Sono hatte ja selbst auch noch nie eine Beziehung gehabt und in irgendjemanden verliebt, war der Silberhaarige wohl auch noch nie, zumindest wusste Ayame nichts davon und er ging eigentlich davon aus, dass Sono es ihm erzählt hätte. Der Blonde wusste ja nicht einmal, welche Orientierung sein bester Freund hatte. Wobei er das nicht mal über sich selbst so genau wusste. Er schätzte nur, dass er wohl eher dem gleichen Geschlecht zugetan war, einfach weil es bis jetzt immer eher Männer waren, die er attraktiv gefunden hatte. „Ja, aber ich meine. Wie soll ich denn wissen, wenn ich mich in jemanden verliebe? Das ist doch alles zum Verzweifeln.“ „Vielleicht fragst du einfach mal deine Eltern.“, schlug Sono nach einer kurzen Zeit des Schweigens vor, erntete dafür von Ayame nur einen überraschten Blick. „Ich meine, mindestens einmal müssen die beiden sich ja verliebt haben und ich denke, deine Mutter würde dir sicher liebend gerne was dazu erzählen.“ Daran seine Eltern zu fragen, hatte er gar nicht gedacht. Wobei normale Teenager redeten sicher auch nicht unbedingt mit ihren Eltern über so etwas. Aber Ayame war ja auch kein normaler Teenager und Sono hatte Recht, mit seinen Eltern konnte er wirklich über alles reden und es würde seine Mutter sicher unheimlich freuen, wenn er ihm alles erzählte. Vielleicht sollte er das heute Abend wirklich versuchen. Aber er würde mit Kouyou reden, denn vor seinem Vater war ihm das ehrlich gesagt ein bisschen peinlich. * Kouyou war gerade dabei die Soße abzuschmecken, als er das Geräusch der Wohnungstür vernahm. Anscheinend war einer seiner beiden Lieblinge gerade heimgekommen und somit gerade richtig zum Abendessen, denn das wäre in ein paar Minuten fertig. „Hmmm. Das riecht gut wie immer.“, hörte er kurz darauf Takanoris Stimme hinter sich, drehte sich kurz um und hauchte seinem Mann einen Luftkuss zu, bevor er sich wieder dem Essen zu wand. „Aber du riechst noch besser, Schatz.“ Der Kleinere hatte seine Arme von hinten um Kouyou geschlungen und hauchte diesem sanfte Küsse in den Nacken. „Taka~. Ich muss noch fertig kochen.“, schnurrte der Blonde, lehnte sich den Berührungen aber entgegen und sein Lächeln zeigte wohl auch mehr als deutlich, dass es ihm sehr gefiel. Er liebte es einfach, dass der Ältere ihn auch noch nach all den Jahren, die sie jetzt schon zusammen waren, genauso zu begehren schien wie am Anfang. Für Kouyou hatten sie die perfekte Partnerschaft und er wurde jeden Tag ein wenig glücklicher mit seinem Takanori. „Ist Ayame noch nicht da? Seine Schuhe standen nicht im Flur.“ Der warme Atem des Älteren streifte bei seinen Worten sanft über Kouyous Haut und verlieh ihm eine angenehme Gänsehaut. „Nein, ich denke er ist bei Sono.“, murmelte er, schloss genießerisch die Augen. Dass er eigentlich fertig kochen wollte, war dann doch reichlich nebensächlich. Lieber konzentrierte er sich voll auf die sanften Lippen des anderen, auf die warmen Finger, die zärtlich über seinen Bauch strichen. Das erneute Öffnen der Haustür riss die beiden Erwachsenen dann doch aus ihrer verträumten Zweisamkeit und kurz darauf hallte auch Ayames Stimme durch die Wohnung, bevor der kleine Blonde in die Küche kam, um sich zu vergewissern, ob außer ihm jemand zu Hause war. „Gutes Timing, es gibt gleich Essen, Engelchen.“, meinte Kouyou und wandte sich mit einem Lächeln wieder dem Essen zu, während Takanori schon dabei war den Tisch zu decken. Wenige Minuten später saßen die Drei dann auch wie jeden Abend zusammen am Tisch und aßen. Das gemeinsame Abendessen war eines der wenigen Dinge, die sie wirklich die ganzen Jahre über relativ regelmäßig hinbekommen hatten und mittlerweile war der Größte auch der Meinung, dass er ziemlich gut kochen konnte. Aber von Anfang an war den beiden Erwachsenen sehr wichtig gewesen, dass sie eine richtige Familie waren, als solche auch viel zusammen machten und dass sie vor allem immer für ihren Sohn da waren und eigentlich waren sie auch der Meinung, das relativ gut hinbekommen zu haben, denn immerhin kam der Junge bis jetzt immer zu ihnen, wenn er ein Problem oder ähnliches hatte. „Und wie war euer Tag so?“, riss die Stimme des Kleinsten Kouyou aus seinen Gedanken. „Das Essen ist übrigens super.“ „Danke. Naja wie immer ich war an der Arbeit, was ziemlich unspannend ist und dann hab ich noch kurz Lebensmittel eingekauft und dann gekocht.“ Als Ayame damals in den Kindergarten gekommen war, hatte der Blonde angefangen halbtags in einer Werbeagentur zu arbeiten und seit der Kleine in der Schule war, arbeitete er ganztags. Aber spannend war sein Job wirklich nicht, er beschäftigte sich eigentlich den ganzen Tag mit dem Ausarbeiten von Verträgen und anderem Papierkram, wobei er noch stark daran zweifelte, dass es in der Creative Abteilung wirklich interessanter war. „Und bei dir Papa?“ „Auch nicht viel anders als sonst. Aber ich hab einen neuen Kollegen, Nao, den ich einarbeiten darf. Das heißt momentan muss ich Arbeit für zwei machen.“, antwortete Takanori, hatte aber ein Lächeln auf den Lippen. So schlimm fand er es dann wahrscheinlich doch nicht. „Und bei dir?“ „Schule halt. Oberschule ist auch nicht anders als Mittelschule, wobei noch werden Sono und ich ganz normal behandelt.“, grinste der Junge und schaufelte sich noch eine Gabel Spaghetti in den Mund. Sowohl Kouyou als auch Takanori konnten das Grinsen nicht wirklich erwidern. Es machte den Blonden zwar insgeheim froh, dass ihr Sohn ihnen so sehr vertraute, dass er ihnen von dem Mobbing erzählt hatte, aber belastend war die Situation trotzdem. Und er hatte auch immer ein wenig Angst um Ayame, wer wusste schon, was seine Mitschüler ihm und Sono wirklich angetan hatten und das alles nur, weil seine Eltern schwul waren. „Und nach der Schule war ich mit Sono shoppen.“ „Achja.“ Takanori zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass dein Schrank, das letzte Mal als ich dein Zimmer betreten habe, schon aus allen Nähten geplatzt ist. Wozu brauchst du noch mehr?“ Den beiden anderen entlockte dieser Kommentar nur ein Lachen. Der Manager beschwerte sich jedes Mal mehr oder weniger stark über die ausgeprägte Shopping-Leidenschaft der beiden, aber sie alle wussten, dass egal was er sagt, er würde vor allem Ayame niemals einen Wunsch abschlagen oder ihm sogar seine Kreditkarte wegnehmen. Wenn Kouyou sich richtig erinnerte, war er immer derjenige gewesen, der in der Erziehung verhindert hatte, dass Takanori seinem kleinen Prinzen alles kaufte. „Schatz, das verstehst du nicht. Ein Kleiderschrank kann nie zu voll sein.“, teilte der Blonde großzügig seine Weisheit mit seinem Mann und erntete dafür nur ein leises Kichern von ihrem Sohn. „Ja, ich bin ja auch keine Frau.“ „Hey, ich auch nicht. Ich bin total männlich.“, protestierte Kouyou gleich und schlug dem anderen leicht gegen den Arm. Er hasste es als weibisch bezeichnet zu werden, er war genauso männlich wie der Braunhaarige und das sollte dieser eigentlich am besten wissen. Ayame nannte ihn zwar auch immer ‚Mama‘, was natürlich strenggenommen eine Bezeichnung für eine Frau war, aber für Kouyou war das mehr eine Definition der Beziehung, die er zu dem Kleinen hatte. Er fühlte sich deswegen nicht verweiblicht. „Ich weiß doch, Schatz.“ Kouyou bekam einen besänftigenden Kuss auf die Lippen gehaucht und jetzt lächelte er auch wieder glücklich. So ging es dann auch den Rest des Abendessens weiter. Sie unterhielten sich über den Tag, darüber was sie am Wochenende machen konnten und alles Mögliche andere. „Du Mama…“ Kouyou war gerade dabei das benutzte Geschirr in die Spülmaschine zu räumen, als Ayame ihn ansprach. Der Kleine klang etwas unsicher, was den Erwachsenen sofort interessiert aufsehen ließ. „Ich… also ich würd gerne mit dir über was reden. Könntest du mitkommen kurz?“ „Klar, Engelchen. Geh schon mal in dein Zimmer, ich komm gleich nach.“, meinte er selbstverständlich, beeilte sich extra damit fertig zu werden und dann seinem Sohn nach zu gehen. Was der Kleine wohl von ihm wollte? Wobei es ja nicht ungewöhnlich war, dass Ayame, wenn er Probleme hatte, das Gespräch mit dem Älteren suchte. „Also, was gibt es?“ Kouyou setzte sich zu Ayame aufs Bett, der mit einem Kissen in den Armen da saß und ihn unsicher ansah. „Mama, wie hast du gemerkt, dass du Papa liebst?“ Okay. Mit dieser Frage hatte der Blonde jetzt wirklich nicht gerechnet und von daher blickte er seinen Sohn auch nur reichlich überrascht an. „Also das ist… wieso willst du das wissen?“ „Naja…“, druckste der Kleine rum, knetete sein Kissen etwas, bevor er mit leiser Stimme weitersprach. „Also ich glaube ich bin vielleicht verliebt, aber ich weiß ja nicht wie sich das anfühlt und deswegen…“ Kouyous Grinsen wurde nur bei jedem Wort breiter. Ihr Sohn war schon süß. Außerdem freute es ihn sehr, dass Ayame ihn bei so etwas um Rat fragte. Teenager Schwärmereien waren ja nicht unbedingt die Dinge, von denen man seinen Eltern erzählte. „Du möchtest also von mir wissen, ob du verliebt bist?“ Der andere nickte. „Gut, also das kann ich dir so natürlich nicht beantworten, das musst du schon selbst herausfinden. Aber ich kann dir sagen, wie es sich für mich anfühlt. Zuerst ist es einfach so, dass man irgendwie Interesse an einer Person hat, ihr nahe sein will und unheimlich oft an sie denken muss und dafür eigentlich auch keinen Grund weiß. Und wenn man die Person dann besser kennen lernt, dann hat man immer so ein wunderbar warmes und kribbelndes Gefühl im ganzen Körper, dass man vielleicht auch gar nicht mehr richtig wahrnimmt, was um einen herum passiert, weil man zu sehr auf diese Person fixiert ist. Weißt du Engelchen, bei Taka hab ich mich immer geborgen gefühlt, es macht mich schon zum glücklichsten Menschen der Welt, wenn ich nur in seiner Nähe sein darf. Wir können über alles reden, können zusammen lachen und selbst wenn wir den ganzen Tag aufeinander hängen, bin ich nie genervt von ihm. Ich hab einfach das Gefühl, dass wir zusammen gehören und dass ich nur vollständig bin, wenn Taka bei mir ist.“ Kouyou lächelte seinen Sohn sanft an, der anscheinend angestrengt über das eben Gesagte nachdachte und seine Nase auf diese unheimlich niedliche Art kräuselte, die er wohl von Takanori hatte. „Danke. Ich glaube das hilft mir ein bisschen.“, nuschelte der Kleine nach einer Weile. „Kein Problem dafür bin ich doch da. Und willst du mir erzählen, in wen du vielleicht verliebt bist?“ Ein wenig neugierig war der Ältere jetzt schon, aber Ayames entgleisendem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, wollte er die Frage wohl nur ungern beantworten. „Schon gut, Engelchen. Aber wenn es ernster wird, erzählst du es mir okay?“ Mit einem Zwinkern verließ Kouyou das Zimmer des Jüngeren, der mit knallrotem Kopf auf dem Bett saß und dabei so unheimlich niedlich aussah, dass er ihn unweigerlich an Baby-Ayame erinnerte. „Ich glaube, Ayame wird langsam erwachsen.“, meinte Kouyou zu Takanori, der gerade das Schlafzimmer betrat und auf seiner Seite des Bettes unter die Decke kroch. „Wie kommst du darauf?“ Der Braunhaarige schenkte ihm nur einen verwirrten Blick. „Naja, ich glaube, er hat sich verliebt.“, lächelte der Blonde und kuschelte sich an Takanori, sobald dieser sich richtig hingelegt hatte. „Er hat mich vorhin gefragt, woher ich weiß, dass ich dich liebe?“ „So hat er das? Und was hast du gesagt?“ Jetzt klang der Ältere vor allem neugierig, während er mit einer Hand durch Kouyous Haare kraulte, diesem somit ein wohliges Seufzen entlockte. „Dass ich mich bei dir wohl fühle, dass wir perfekt zusammen passen und weil ich mich erst mit dir an meiner Seite vollständig fühle.“, säuselte er, hatte die Augen geschlossen und schnurrte nur genießend als Takanori ihm darauf einen Kuss auf den Scheitel hauchte. „Aber wenn Ayame jetzt ernsthaft mit Beziehungen anfängt, müssen wir glaub ich vorher noch ein ernsthaftes Gespräch mit ihm führen.“ „Err… was?“ „Naja, Aufklärung du weißt schon oder willst du schon Enkelkinder?“ Der Jüngere hatte seinen Kopf angehoben, blickte Takanori mit einem amüsierten Grinsen an und dieser starrte ihn nur ungläubig und mit roten Wangen an. „Ja das kannst du ja gerne tun. Ich nicht.“ Der Braunhaarige wirkte ganz schön verlegen, was Kouyou nur noch breiter grinsen ließ. „Komisch. Sonst bist du bei solchen Dingen doch auch nicht so zurückhaltend.“ Er schenkte seinem Mann einen zweideutigen Blick, wobei dieser nur noch roter wurde und peinlich berührt zur Seite blickte. Und dabei war der Ältere doch normalerweise wirklich nicht zurückhaltend, wenn es um ihr Sexleben ging, aber über sowas mit seinem Kind zu reden, war vielleicht doch noch mal etwas anderes. „Aber ich mach das schon.“ Kouyou drehte Takanoris Kopf wieder zu sich, küsste ihn sanft und rutschte dabei nach oben, um sich breitbeinig über den andere zu hocken. „Aber vielleicht wäre ein bisschen praktischer Unterricht vorher nicht so schlecht.“ „Den kannst du haben.“, grinste Takanori und schon wurde der Größere bestimmt in einen leidenschaftlichen Kuss gezogen. Es war fast unwirklich wie stark er nach den ganzen Jahren noch auf die Berührungen des Älteren reagierte, wie sein Herz auch jetzt noch wie wild zu schlagen begann, wenn Takanori ihn küsste. Aber Kouyou liebte dieses Gefühl, er liebte Takanori. tbc ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So wie versprochen gleich noch das erste Kapitel von Teil eins hinterher... Also nur zur Info: Der erste Teil hat nach meiner momentanen Durchplanung zwanzig Kapitel, vielleicht werden es auch 21... acht davon sdind schon fertig geschrieben, und von daher ich versuche es mit wöchentlichen Updates, kann aber nichts versprechen.... @ Lucel: Danke für den Kommis^-^ ich hoffe, es geht dann auch spannend genug weiter @Astrido: Dankeschön, ich hoffe mal, ich kann dich dann mit dem weiteren ein bisschen für die Art von Geschichte begeistern^-^ Kapitel 2: 1.2 -------------- 1.2 Der nächste Tag begann für Ayame wie jeder andere während der Woche auch: Sein Wecker riss ihn viel zu früh und viel zu grausam aus seinen süßen Träumen, während er sich duschte und stylte wurde er ungefähr zwanzig Mal von seinen Eltern darauf hingewiesen, dass er sich beeilen sollte, weil sie spät dran waren, im Endeffekt saß er aber trotzdem pünktlich im Auto seines Vaters und sie holten Sono ab, um dann zur Schule zu fahren. „Und hast du gestern noch mit deinen Eltern geredet?“, fragte Sono ihn auch sobald sie das Auto verlassen hatten. „Ja. Ich habe mit Mama geredet und naja, ich glaube es hat mir ein bisschen geholfen. Ich muss die Situation einfach ein bisschen beobachten.“, meinte der Blonde und hakte sich bei seinem besten Freund ein, um mit ihn zu ihrer Klasse zu laufen. Gestern hatte Ayame noch eine Weile über Kouyous Worte nachgedacht und war zum dem Schluss gekommen, dass er sich nicht so viele Gedanken machen sollte, sondern einfach die Dinge auf sich zukommen lassen wollte. Wenn Liebe wirklich so war wie er beschrieben hatte, würde er es doch spüren, wenn es soweit war und er sich mal verliebte. „Okay dann beobachte mal unseren Lehrer.“, witzelte der Silberhaarige und schob Ayame in den noch fast leeren Klassenraum, in dem sie ihre erste Stunde hatten. „So meinte ich das gar nicht.“, entgegnete der Blonde beleidigt, löste sich von Sono und ließ sich auf seinem Platz nieder der Silberhaarige neben ihm noch immer mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „ Komm schmoll doch jetzt nicht, Ai-chan. Ich hab das doch nicht ernst gemeint.“ Sono zwickte ihn in die Seite, was Ayame erschrocken aufquietschen ließ. Jetzt war er jawohl nur noch saurer auf seinen besten Freund. Wütend schlug er die Finger des anderen weg, der aber gleich wieder begann ihn leicht zu piksen und somit entwickelten die beiden einen nicht ganz ernst gemeinten Handkampf, aber irgendwie ließ das den Kleineren seine Wut auch ganz schnell vergessen. „Hey, ihr beiden, darf ich euch mal was fragen?“, wurden sie dann jäh von einer fremden Stimme unterbrochen. Synchron drehten sie sich um. Ein braunhaariger Junge, der hinter Ayame saß hatte sie angesprochen. „Seid ihr zwei ein Paar?“ „Was?“, quiekte Ayame und seine Gesichtszüge waren gerade wohl entgleist. Ihr Klassenkamerad dachte doch nicht wirklich, dass er und Sono ein Paar waren. Das war unheimlich absurd, sie waren doch seit Jahren beste Freunde und eigentlich hatte er erwartet, dass man das auch merkte. Dass sie wie ein Paar wirkten, daran hatte er noch nie gedacht, aber wenn dem so wäre, hätten seine Eltern ihn doch sicher darauf angesprochen. „Nein, sind wir nicht. Wie kommst du darauf?“, antwortete Sono bevor Ayame wieder in der Lage war, zu sprechen. „Naja nur so. Ihr wirkt irgendwie so vertraut und ich denke, ihr würdet gut zusammen passen.“, erklärte der Braunhaarige in einem Flüsterton, denn mittlerweile war die Klasse relativ gut gefüllt und Ayame war dankbar, dass der Fremde so leise sprach, denn das mussten nun wirklich nicht alle ihre Mitschüler mitbekommen. „Wir kennen uns ja auch schon ewig. Aber wir sind nur beste Freunde.“, antwortete Sono wieder für sie beide und ihr Mitschüler nickte verstehend. „Naja ich hätte auf jeden Fall kein Problem damit. Also ich bin Shin.“ Der Braunhaarige streckte ihnen eine Hand entgegen und Sono schüttelte sie auch direkt. Ayame überdachte die Situation noch einen Moment, bis er sich dann doch entschloss sich ebenfalls vorzustellen. Shin schien ja ganz nett zu sein und vielleicht konnte sie sich ja dann auch endlich mal mit jemand anderem anfreunden. Shin hatte sich in allen Kursen zu den beiden gesetzt und mit der Zeit merkte Ayame, dass man sich mit dem Braunhaarigen wirklich gut unterhalten konnte. Vor allem war er der erste abgesehen von Sono in all den Jahren, der kein bisschen angewidert oder abgestoßen war, als der Blonde von seinen Eltern erzählte. Jetzt saßen sie in der Cafeteria und aßen gemeinsam zu Mittag. „Auf jeden Fall will ich in den Fußballclub.“ Shin und Sono unterhielten sich schon seit sie hier saßen über potentielle Clubaktivitäten für das nächste Jahr, was Ayame ehrlich gesagt herzlich wenig interessierte. Er wollte sowieso keinem Club beitreten und schon gar keinem brutalen Sportclub, aber er freute sich für Sono, dass dieser anscheinend endlich jemanden gefunden hatte, der genauso sportbegeistert war. Der Blonde ließ seinen Blick lieber durch den Raum wandern, um sich die Schüler seiner neuen Schule erst mal genauer anzusehen. Sein Blick blieb dabei an einer Gruppe Jungen hängen, die an einem Tisch ein bisschen weiter mittig saßen und von einer Horde Mädchen belagert wurden. Waren wohl so etwas wie die Stars der Schule. Wenig interessiert beobachtete er die Gruppe etwas genauer: Zwei der Kerle waren ziemlich offensiv mit ihren Fangirls beschäftigt und Ayame konnte nicht genau sagen wie sie aussahen, außer dass sie beide schwarzhaarig waren. Dann saß dort noch ein Blonder, der sich lieber seinem Essen zu widmen schien und neben ihm ein gelangweilt aussehender braunhaariger Kerl. Wobei letzterer plötzlich Ayames volle Aufmerksamkeit hatte. Der Blonde wusste gar nicht wie ihm geschah, auf einmal wurde ihm ganz warm und ein undefinierbares, flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, je länger er den Fremden beobachtete. Aber abwenden konnte er seinen Blick von dem Braunhaarigen einfach nicht. Und schon zum zweiten Mal innerhalb der ersten zwei Tage hatte Ayame das Gefühl, dem schönsten Menschen auf der ganzen Welt begegnet zu sein. „Ai-chan, ist alles in Ordnung?“ Sonos Stimme drang zwar zu ihm durch, aber wirklich reagieren konnte der Kleinere nicht, er starrte einfach unentwegt weiter auf die Gruppe. Erst als sein bester Freund ihn in die Backe knuffte, kam er wieder zurück in die Realität. „Was?“, wandte er sich doch deutlich verwirrt an die beiden anderen. Sono musterte ihn etwas besorgt, während Shin breit grinste. „Also ich weiß jetzt zwar nicht, wen du da angestarrt hast, aber die vier dahinten sind sozusagen die Schulstars. Die beiden Schwarzhaarigen sind Yukihiro, Baseballclub und Reiji, Basketball. Der Blonde ist Kouki und der Braunhaarige ist Saga, beide Fußball.“, klärte Shin ihn bereitwillig auf und Ayame wunderte sich gerade ein bisschen darüber, warum der andere so genau Bescheid wusste, wenn er doch auch erst seit gestern auf dieser Schule war. „Meine Schwester geht hier auch zur Schule, sie gehört zu deren Fanclub.“, fügte er gleich erklärend hinzu, da er die Verwirrung des Blonden wohl richtig interpretiert hatte. Aber immerhin wusste Ayame jetzt den Namen der Schönheit: Saga. „Hmm… die sehen ziemlich arrogant aus.“ Sono hatte sich die Gruppe ebenfalls kurz angesehen, schien aber nicht halb so begeistert wie Ayame, der schon wieder seinen Kopf Richtung dieser gewendet hatte und weiterhin Saga beobachtete. Er war wirklich schön. „Sag mal, Ai-chan. Welchen von diesen vier Proleten hast du eigentlich die ganze Pause angestarrt?“ Sono ging neben ihm und kickte einen Stein vor sich her. Sie waren auf dem Weg zu dem Silberhaarigen nach Hause. „Ich hab nicht gestarrt.“ Der Kleinere plusterte mal wieder seine Backen auf. Aber vor allem war es ihm peinlich, dass er anscheinend schon wieder so unheimlich auffällig jemand anderen beobachtet hatte. Warum musste er auch so offen zeigen, wenn er Leute attraktiv fand. „Nein, dir sind nur fast die Augen rausgefallen.“, witzelte der Größere und kickte den Stein endgültig in das nächstliegende Gebüsch. „Bin ich so auffällig?“ Vielleicht hatte Saga dann sein Starren auch bemerkt und das wäre noch um einiges peinlicher. „Naja, sagen wir mal so. Die Vier haben es sicher nicht bemerkt, die sind wohl viel offensivere Aufmerksamkeit gewohnt.“ „Okay.“ Der Blonde kratzte sich verlegen am Kopf, bevor er weitersprach. „Aber ich hab Saga angesehen. Er sieht wahnsinnig gut aus.“, nuschelte Ayame, war es ihm doch irgendwie peinlich, dass er seinem besten Freund schon das zweite Mal innerhalb von zwei Tagen mitteilen musste, dass er sich wahrscheinlich in einen anderen Kerl verguckt hatte. „Hmm, okay.“ Mittlerweile waren sie an dem Haus angekommen, in dem Sono mit seiner Familie wohnte und der Größere kramte nach seinem Schlüssel. Kaum waren sie eingetreten, wurden sie auch schon von Sonos Mutter aus der Küche begrüßt, die sich laut Aussage des Silberhaarigen immer unheimlich freute, wenn der Kleinere zu Besuch kam und sie kochte auch immer richtig viel und aufwendig. „Wir sind oben, Mum.“, rief Sono zurück, bevor die beiden in den zweiten Stock und in Sonos Zimmer verschwanden. „Sag mal, Sono. Wir haben da noch nie drüber geredet, aber stört es dich eigentlich, wenn ich… naja, schwul bin?“ Der Blonde hatte sich wie immer auf das Bett des anderen gesetzt und blickte unsicher zum Fußboden. Eigentlich kam er sich selber blöd vor diese Frage zu stellen, immerhin hatte sein bester Freund auch keine Probleme mit Kouyou und Takanori. Aber es könnte ja auch sein, dass es bei ihm etwas anderes war, immerhin waren die beiden sich immer ziemlich nah, beispielsweise schliefen sie im selben Bett, wenn sie beim jeweils anderen waren und es könnte ja sein, dass dem Größeren diese Nähe dann plötzlich unangenehm wurde. „Du bist niedlich, Ai-chan.“ Der Größere setzte sich dicht neben ihn, legte einen Arm um den Blonden und zog ihn ein Stück an sich. „Wir sind beste Freunde, da ist es mir völlig egal, ob du auf Frauen oder Männer stehst.“ „Danke.“ „Und wie stark glaubst du, ist deine Schwärmerei für diesen Saga?“, fragte Sono nach einer Weile. „Keine Ahnung.“ Ayame wusste es wirklich nicht so genau. Es war eigentlich ein ähnliches Gefühl wie gestern bei seinem Lehrer, nur vielleicht ein bisschen stärker. „Ich glaub das muss ich auch erst mal beobachten.“ Sie saßen eine ganze Weile so zusammen auf dem Bett, bis es kurz an der Tür klopfte und darauf Sonos älterer Bruder eintrat. „Es gibt essen. Oh, Aya du bist ja auch da. Wie geht’s dir?“ „Gut, danke und dir so?“ Ayame mochte Shinji oder Tora, wie er sich lieber nannte. Der Ältere war immer freundlich zu ihm gewesen und er war mittlerweile auch schon ein bisschen wie ein Bruder für den Blonden. „Auch super.“ Der Schwarzhaarige schenkte ihm ein kurzes Lächeln, bevor er sich wieder an beide wandte. „Naja auf jeden Fall, hat Mum gesagt, ihr sollt zum Essen kommen.“ Die beiden Jüngeren nickten und erhoben sich dann, um nach unten in die Küche zu gehen. * Kouyou hatte heute den ganzen Tag darüber nachgedacht, wie, wann und vor allem ob er wirklich ein Aufklärungsgespräch mit Ayame führen sollte. Takanori hatte ihm dabei ja nicht wirklich weitergeholfen und einen Part übernehmen wollte er dabei auch nicht, so blieb alles wieder mal komplett an dem Blonden hängen. Wobei es ehrlicherweise ja auch seine eigene Idee gewesen war. „Wieso bist du schon wieder so abwesend, Schatz das mag ich gar nicht.“, säuselte Takanori ihm erneut ins Ohr und dieses Mal reagierte Kouyou auch, drehte seinen Kopf zu dem anderen und blickte ihn fragend an. „Ach Kouyou, schenk mal mir deine Aufmerksamkeit.“ Der Ältere meckerte etwas, wenn er auch nicht wirklich ernst dabei klang und zauberte so ein kleines Grinsen auf die Lippen des Größeren. „Ich glaube, du bekommst mehr als genug Aufmerksamkeit von mir.“, lächelte er sanft, bevor er sich vorsichtig ganz zu dem Manager drehte und ihn zärtlich küsste. Da Ayame sowieso beschlossen hatte nicht zum Abendessen zu kommen, hatten die beiden Erwachsenen kurzer Hand entschieden, dieses in ihren Jacuzzi zu verlegen. Ganz zu Kouyous Freude, denn für seinen Geschmack benutzten sie den Whirlpool viel zu wenig und er genoss es entspannt mit seinem Liebsten im warmen Wasser zu kuscheln, Champagner zu trinken und einfach Zärtlichkeiten auszutauschen. „Davon kann ich gar nicht genug bekommen.“, erwiderte der Braunhaarige, streichelte über Kouyous Bauchdecke, was diesen nur leise schnurren ließ. „Das hoffe ich doch.“ Der Blonde verschloss noch einmal ihre Lippen, bevor er sich wieder gegen den anderen Körper sinken ließ und sich ankuschelte. „Aber ich hab grad über die Sache mit Ayame nachgedacht.“ Takanori seufzte leise, schüttelte nur den Kopf. „Warum machst du dir darüber so einen Kopf. Er ist 16, er hat sicher schon genug darüber in der Schule oder sonst wo gehört. Kauf ihm einfach eine Packung Kondome und sagt ihm, er soll sie immer benutzen. Das reicht vollkommen.“ „Nein, ich möchte da ordentlich mit ihm darüber reden.“ Der Jüngere empfand diese Sache als unheimlich wichtig und ein bisschen störte es ihn schon, dass der andere es nicht als so notwendig ansah. Er wollte mit Ayame anständig über das Thema Sexualität reden, vor allem da er nicht wollte, dass der Kleine solche Erfahrungen machte wie er selbst. „Wenn du meinst.“ Der Braunhaarige seufzte nur wieder, bevor er Kouyou einen Kuss auf die Stirn hauchte. „Probier es dann halt einfach und wenn du nicht weiterkommst, versuche ich dir zu helfen. Aber ich bin nicht gut in sowas.“ „Wirklich?“ Damit hatte er jetzt nicht gerechnet, aber eigentlich war es genau das, was er hatte hören wollen. „Danke, Taka.“ Er wollte ja nur, dass sie in Erziehungsfragen immer hintereinander standen und sich gegenseitig unterstützten. „Ich liebe dich, Kou.“ Der Manager hob Kouyous Kopf leicht an und küsste ihn hingebungsvoll. Und so sehr der Blonde ihren Sohn auch liebte, es war schön einfach mal in Ruhe ihre Zweisamkeit genießen zu können. Und so verbrachten die beiden noch eine ganze Weile zusammen in dem warmen, blubbernden Wasser und es war schon nach zehn abends als Kouyou endlich wieder ganz angezogen ins Wohnzimmer trat, wo Ayame Musik hörend über ein Buch gebeugt auf dem Sofa lag. „Na seid ihr endlich fertig mit Badezimmer besetzen?“, grüßte er die Älteren als er registrierte, dass er nicht mehr allein im Raum war. „Ja, wenn man einen Whirlpool hat, muss man ihn auch ausnutzen.“ Kouyou lachte kurz, ließ sich dann neben ihren Sohn auf das Sofa fallen. Eigentlich war jetzt ein ganz guter Moment, um mal ernsthaft mit dem Kleinen zu reden und das sollte er vielleicht nutzen. „Du, Engelchen. Hast du ein bisschen Zeit für mich, ich möchte gerne mit dir über was Bestimmtes reden.“ Der Kleine blickte erneut von seinem Buch auf, dieses Mal aber etwas überrascht. „Klar, was gibt’s?“ „Nunja wir haben ja gestern darüber geredet, dass du vielleicht verliebt bist und ich denke, dann wird es Zeit, dass wir auch über andere Dinge mal reden.“ Der Ältere war wieder aufgestanden, hatte die Wohnzimmertür geschlossen, damit Takanori sie nicht störte. „Es gibt einige Dinge, über die ich gerne mit der reden würde, bevor du sie erlebst.“ Ayame saß jetzt mehr oder weniger kerzengerade auf dem Sofa, starrte den Größeren ungläubig an und ein zartes Rosa zierte seine Wangen. „Du… über Sex?“ Die Stimme des Jungen klang enorm unsicher und Kouyou konnte sich ein Grinsen deswegen nicht verkneifen. Anscheinend war Ayame das gerade genauso peinlich wie Takanori. „Ja genau. Denn wenn du anfängst Beziehungen zu haben, läuft das im Endeffekt irgendwann darauf hinaus.“ Der Junge schüttelte wild den Kopf. „Ich will gar nicht wissen, wie Papa und du…“ „Das wollte ich dir auch gar nicht erzählen.“, unterbrach der Blonde seinen Sohn. Ihr Sexleben würde er jetzt sicher nicht vor dem Jungen offen legen, das wäre selbst ihm etwas peinlich. „Ich will dir einfach allgemein was dazu sagen.“ „Ich weiß, dass man verhüten muss, wegen Krankheiten und so.“, kam der zweite Einwand von dem Kleineren, den Kouyou aber auch nicht sonderlich ernst nahm. „Ja mag sein. Weißt du, versuch einfach mal mir zuzuhören okay?“ Der Blonde lief zurück, ließ sich neben Ayame nieder und begann dann einfach mal zu erzählen, der Kleine hatte angesichts seiner Körperhaltung ja sowieso schon aufgegeben. „Also das mit der Verhütung ist schon wichtig, aber darüber reden wir später. Erst mal möchte ich, dass du weißt, egal was dir jemand anders sagt und egal wie sehr du eine Person auch liebst, lass dich nie niemals zum Sex drängen. Glaub mir, du weißt selber wann du bereit dafür bist und wenn jemand dich liebt, dann wartet er auch bis du soweit bist. Sex soll etwas Schönes sein für beide Partner und nichts wozu man sich zwingen muss.“ „Ehm, Mama, was versuchst du mir zu sagen?“ Der Kleine wackelte unsicher auf dem Sofa hin und her. „Ich versuche dir zu sagen, dass Sex zwar wunderschön ist, man es aber nicht mit allen Mitteln herausfordern muss. Du solltest mit deinem ersten Mal einfach vorsichtig umgehen und lieber ein bisschen länger warten, als es zu schnell anzugehen.“ „Okay.“, nuschelte Ayame und blinzelte den Erwachsenen etwas verwirrt an. „Aber ich hatte gar nicht vor mit jemandem… also Sex zu haben. Ich hab doch gar keine Beziehung.“ „Ja und da wären wir beim nächsten Punkt.“, entgegnete der Ältere vergnügt, ging einfach mal davon aus, dass sein Junge verstanden hatte, was er ihm sagen wollte. „Ich weiß, dass es gewisse Dinge zum Thema Beziehungen gibt, die man aus eigener Erfahrung lernen muss, aber wenn du eine Frage oder irgendwelche Probleme hast, kannst du immer zu mir kommen, okay? Und egal was du fragst, ich werde immer ehrlich sein, aber ich will, dass du auch immer ehrlich zu mir bist, was das angeht.“ „Ja, schon klar. Ich komme doch sowieso mit allem zu dir.“ Jetzt lächelte der Blonde wieder und auch Kouyou musste lächeln. Das hätte er Ayame wirklich nicht extra sagen müssen, denn sie hatten wirklich ein extrem enges und offenes Verhältnis zueinander. „Ja, stimmt wohl. Erzählst du mir eigentlich mehr als Sono?“ Den Älteren packte da schon ein bisschen die Neugier. Er wusste ja wie eng die beiden Kinder schon seit Jahren befreundet waren und irgendwie hatte er die Frage gerade nicht zurückhalten können. „Mama, du bist blöd.“ Ayame lachte leise vor sich hin, bevor er zu einer richtigen Antwort ansetzte. „Sono ist mein bester Freund. Natürlich erzähl ich ihm viiiiiiiel mehr.“ „Ach und was erzählst du ihm so, was ich nicht wissen darf?“ „Das ist ein Geheimnis, sonst hätte ich es dir ja erzählt.“, konterte der Kleinere und ließ sich vergnügt nach hinten gegen die Sofalehne fallen. „Also weiß Sono wer dein geheimer Schwarm ist?“ „Vielleicht.“ Ayame zwinkerte nur zweideutig mit den Augen. „Aber wolltest du nicht eigentlich über was ganz anderes reden?“ „Ach dein Schwarm würde mich auch interessieren.“, alberte Kouyou noch ein bisschen, bevor er dann aber doch beschloss, wieder zum ersteren Teil des Gesprächs zurückzukehren. Er wusste ja, dass der Blonde ihm von seinem Schwarm erzählen würde, wenn es ernst werden würde. „Aber du hast Recht, ich wollte über was anderes reden. Also kommen wir zurück zu Sex und Verhütung. Weißt du wie man ein Kondom benutzt?“ „Mama~.“, quengelte der Kleine mit jetzt wieder knallrotem Gesicht. „Könntest du das vielleicht weniger peinlich für uns beide machen?“ Der Kleine schien gerade wirklich kurz davor vor Scham im Boden zu versinken, blickte ein wenig rastlos in der Gegend umher, beantwortete die Frage dann aber doch noch kleinlaut. „Nein ich weiß es nicht, woher auch.“ „Okay.“ Der Ältere erhob sich schnell vom Sofa und verschwand aus dem Wohnzimmer, um sich Hilfsutensilien aus dem Schlafzimmer zu holen. Auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass sein Sohn das gleich gar nicht lustig finden würde und als er das Wohnzimmer wieder betrat, Ayame die Dinge in seiner Hand erblickte, konnte er am Blick des Jüngeren auch die erwartete Reaktion erkennen. „Mama, ich sagte weniger peinlich.“, presste Ayame zwischen den Zähnen hervor und Kouyou konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen. Ein bisschen lustig war es ja schon, dass Ayame so peinlich berührt war, vor allem weil es ihm kein bisschen peinlich war. „Keine Angst, Süßer. Der ist unbenutzt und ich habe nicht vor irgendwelche Verwendungsweisen dafür zu erläutern.“ Der Größere fingerte ein bisschen an dem Dildo in seiner Hand umher, Takanori hatte ihn vor ein paar Wochen gekauft, aber bis jetzt hatten die beiden Erwachsenen wirklich noch keine Verwendung dafür gehabt. „Also ich führ dir das jetzt mal vor und dann versuchst du es selbst okay?“ Mit einer gekonnten Bewegung riss er die Kondompackung auf und rollte es dann langsam und gut sichtbar für Ayame über den Dildo, bevor er die Sachen an seinen Sohn weitergab und diesen ausprobieren ließ, was er erstaunlicherweise auch sofort und ohne weitere Einwände tat. Auch wenn er den Älteren dabei nicht ansah. „Siehst du, war doch gar nicht so schlimm.“, lächelte Kouyou nachdem Ayame ihm erleichtert aufseufzend die Utensilien wieder gegeben hatte. „Weil auch wenn das viele Männer vielleicht anders sehen, Verhütung ist nicht Frauensache. Es betrifft dich genauso, also bitte hör auf mich und achte immer darauf. Ich will ehrlich gesagt noch keine Enkelkinder und vor allem will ich nicht, dass du dir irgendwelche Krankheiten einfängst. Natürlich haben Frauen noch andere Methoden, aber glaub ihnen nicht. Sicher ist sicher.“ Bei den letzten Worten drückte er seinem Sohn die restlichen Kondome in die Hand. Verwendung hatten Takanori und er sowieso nicht mehr dafür. „Ehm, Mama…“ Ayame klang gerade irgendwie stark verunsichert. „Also… sie… ich meine mein Schwarm… also es… ist kein Mädchen.“ Der Kleine war gegen Ende immer leiser in seinem Stottern geworden und Kouyou hätte das Ende fast nicht gehört, war aber dann umso mehr erstaunt, was Ayame ihm gerade erzählt hatte. „Du bist…“ Das war nun wirklich eine Sache die den Größeren überforderte, wobei überraschte wohl eher das richtige Wort war, denn stören tat es ihn aus bekannten Gründen ja nicht, wenn sein Sohn schwul war. „Findest du das schlimm, Mama?“ Ayame war regelrecht in sich zusammengesunken. „Nein, Schatz. Natürlich nicht.“ Sofort zog Kouyou den Kleineren in seine Arme und wiegte ihn beruhigend hin und her. „Es überrascht mich nur ein bisschen. Aber ich und dein Vater, wir sind sicher die letzten die dich dafür verurteilen, wir sind doch selber schwul. Erzählst du mir, wie du es gemerkt hast?“ „Err… naja kein bestimmter Zeitpunkt.“, murmelte der Junge und kuschelte sich ein Stück näher an den Älteren. „Ich hab bis jetzt eigentlich immer nur Männer als gutaussehen empfunden und als ich ihn getroffen habe da war ich mir dann sicher, ich hab noch nie so ein aufgeregtes Kribbeln gehabt. Wie hast du es gemerkt?“ Kouyou überlegte einen Moment. „Ich glaube richtig gemerkt habe ich es, als damals auf der Mittelschule so ein unheimlich heißer Kerl in meine Klasse gekommen ist und ich war einfach hin und weg.“ Er beantwortete die Frage so ehrlich wie möglich, immerhin wollte er ja auch, dass der Kleine ehrlich zu ihm war. „Und hast du den Kerl bekommen?“ „Klar. Glaub mir, ich hab jeden bekommen, den ich wollte.“, lächelte Kouyou. „Und da du mein Sohn bist, bin ich mir sicher, dass du auch jeden bekommst, den du willst.“ Jetzt lächelte auch Ayame und kuschelte sich noch näher an den Älteren. „Und Kleiner, willst du wissen, wie man mit einem Mann schläft. Ich wollte dir das eigentlich für Frauen erklären, aber das können wir uns ja sparen.“ „Ehm, also okay.“ Der Junge klang zwar immer noch unsicher, aber er schien sich weniger gegen dieses Gespräch zu wehren als zu Beginn. „Okay, also das wichtigste bei Analsex ist, dass du deinen Partner gut weitest bzw. dich gut von ihm weiten lässt. Sonst tut es nur unnötig weh. Beim ersten Mal tut es auf jeden Fall immer weh und es kann auch später immer noch weh tun, aber im Großen und Ganzen ist das schöne Gefühl überwiegend.“, begann der Größere langsam und überlegte wie viel er Ayame jetzt wirklich erzählen sollte. Vor allem weil er ihm schlechte Erfahrungen ersparen wollte, denn wenn Kouyou ehrlich war, glaubte er nicht, dass sein niedlicher, kleiner Engel den aktiven Part übernehmen würde. „Bei den ersten Malen machst du das am besten mit Gleitgel und nimm ruhig so viel wie da ist, besser zu viel als zu wenig. Und…Ich überlege gerade, wie ich dir das optisch zeigen kann.“ Ayame schreckte hoch und seine Augen weiteten sich schon wieder geschockt. „Nicht so wie du denkst.“, ruderte der Größere schnell zurück. „Also du musst dir das wie folgt vorstellen.“ Kouyou formte mit einer Hand eine Faust und streckte seinen anderen Zeigefinger aus. „Du verteilst auf dem Eingang und den Fingern Gleitgel und dann führst du ganz langsam und vorsichtig einen Finger ein. Es ist beim ersten Mal ein seltsames Gefühl, aber man gewöhnt sich daran.“ „Mama, so genau will ich das gar nicht wissen.“, nuschelte der Jüngere wieder, beobachtete die Fingervorführung des Blonden aber trotzdem relativ interessiert. „Nunja, auf jeden Fall kannst du einen zweiten Finger einführen, wenn der andere sich langsam daran gewöhnt hat und dann machst du leichte Scherbewegungen zum Weiten.“ Der Erwachsene führte es Ayame kurz vor und dieser beobachtete etwas ungläubig und rosa um die Nase. „Am Anfang nimmst du besser noch einen dritten Finger, nur um die Schmerzen erträglicher zu machen. Später… naja jeder mag es unterschiedlich hart.“ „Danke, Mama und hier ist der Teil wo ich definitiv keine weiteren Ausführungen mehr brauche.“ Kouyou lachte nur wieder. Anscheinend befürchtete Ayame wieder irgendwelche Details über Takanoris und sein Sexleben zu erfahren, aber es war ja auch nur verständlich, dass Kinder so etwas von ihren Eltern nicht wissen wollten. „Es reicht mir, zu wissen, dass Papa und du Sexspielzeug haben.“ „Keine Angst, ich bin jetzt fertig. Den Rest musst du selber herausfinden.“ Kouyou ließ sich zufrieden zurück ins Sofa sinken und beobachtete den Kleinen, wie er noch einen Moment nachdenklich neben ihm saß und dann aufstand und sich daran machte, dass Wohnzimmer zu verlassen. „Aber ganz ehrlich, so schlimm war es doch wirklich nicht.“ Ayame blieb in der Tür stehen, blickte kurz zurück und hatte jetzt auch wieder einen normalen Gesichtsausdruck. „Ja, nicht ganz so schlimm. Danke, Mama.“ Und dann war er verschwunden und ließ einen zufrieden grinsenden Kouyou zurück. Er war froh, dass er das Gespräch mit seinem Sohn geführt hatte und er war auch sicher, dass es etwas gebracht hatte. Der Blonde hatte noch eine Weile im Wohnzimmer gesessen und Fernsehen gesehen, war dann in Takanoris Arbeitszimmer gegangen, weil er irgendwie Sehnsucht nach dem Manager hatte. „Taka-Schatz, was machst du da?“, säuselte er zur Begrüßung, tapste hinter den Schreibtischstuhl und schlang seine Arme von oben um seine große Liebe. „Arbeiten, Süßer.“ Der Braunhaarige hauchte einen kurzen Kuss auf Kouyous nackte Unterarme, bevor er sich wieder den Zetteln vor sich zu wandte. So hatte der Größere sich das jetzt aber nicht vorgestellt. Aber es dauerte nur einige Sekunden bis der Ältere den Papierkram resignierend weg legte, sich schwungvoll mit seinem Stuhl drehte und den von der plötzlichen Aktion doch etwas überraschten Kouyou auf seinen Schoß zog. „Und wie war euer Gespräch?“, fragte der Braunhaarige, fuhr mit seinen Fingerspitzen sanft Kouyous Rücken auf und ab, was diesem eine angenehme Gänsehaut auf den Körper legte. Solche Momente genoss er einfach so sehr, dass er sich insgeheim wünschte, sie würden den ganzen Tag nichts anderes machen. „Gut, denke ich. Ayame hat sich zumindest dafür bedankt.“ Einen Moment überlegte der Blonde, ob er Takanori von dem Schwarm des Jungen erzählen sollte, aber eigentlich verschwiegen sie sich nichts in ihrer Familie und wenn der Junge es einem von ihnen erzählte, wusste er, dass sie es dem jeweils anderen erzählen würden. „Und Ayame hat mir was Interessantes erzählt?“ „Hmm?“ Takanori murrte, um Aufmerksamkeit zu signalisieren, während sein Gesicht aber schon in Kouyous Halsbeuge verschwunden war und koste dort die zarte Haut, was es dem Blonden nicht einfacher machte, sich aufs Reden zu konzentrieren. „Ayames Schwarm…mhhh“ Ein Schnurren entkam dem Jüngeren. Gott, nach fast 16 Jahren wusste, Takanori einfach viel zu gut, wie er Kouyou um den Verstand bringen konnte. „Sein Schwarm ist ein Junge.“ „Was?“ Der Manager unterbrach sein Tun und starrte Kouyou ungläubig an. „Naja unser Sohn ist wohl schwul.“, präzesierte er die Antwort und konnte bei Takanori den gleichen, verwirrten Blick wie wahrscheinlich eben bei sich sehen. „Stört dich das?“ „Was? Nein.“ Takanori schüttelte den Kopf, schien seinem Gesichtsausdruck nach aber immer noch einen Einwand zu haben. „Aber, glaubst du, er ist das wegen uns?“ Kouyou blinzelte verwirrt mit den Augen. Darüber hatte er noch gar nicht nachgedacht, aber ehrlich gesagt, fand er den Einwand auch unbegründet. Immerhin waren sie beide doch auch nicht geworden wie ihre Eltern. Und Ayame war auch sicher aus dem Alter raus, wo man seine Eltern imitierte. „Ich denke nicht. Er klang so, als habe er es selbst entschieden.“ „Hmm, dann bekommen wir wohl keine Enkelkinder.“ Der Manager lächelte kurz, bevor er sich wieder dem Hals seines Mannes widmete. „Nicht schlimm.“ Der Blonde fand die Vorstellung, dass nie jemand zu ihm Oma sagen würde gar nicht so schlecht, aber viel länger wollte er jetzt auch nicht darüber nachdenken. Takanoris Lippen machten ihn ganz kirre und waren im Moment alles, was seine Gedanken beherrschen sollte. Solche Abende wie heute wollte er nur genießen, wer wusste schon, ob sie für immer so viel Zeit zusammen hatten. tbc ----------------------------------------------------------------------------------------------- @ Lucel: Ja, es geht jetzt langsam los mit der Story und ja Uruha und Ruki sind wunderbar zusammen(bestes Pairing everxD) @ Mizuki_ViViD: Ja, ich weiß ich bin eine Held was Erziehung angehtxD was meinst du wie perfekt meine Kinder später werden... und mobb Ayame nicht, er kann nichts für seine Größe... @ Toffelchan: Okay, ich hoffe, dass war dann nicht so schlimm, dass ich dich damit wachgehalten habe^-^ und sehr schön, dass du dich so darüber freust... Ja, Uruha und Ruki sind schon perfektxD Kapitel 3: 1.3 -------------- -1.3- Heute schien ein warmer Tag zu werden, denn Ayame wurde schon morgens von strahlendem Sonnenschein geweckt. Eigentlich mochte er die Panaromafenster in seinem Zimmer, aber in solchen Momenten störten sie ihn doch, obwohl er ja sowieso aufstehen und zur Schule gehen musste. Also kroch er langsam aus seinem schönen, warmen Bett und schlich zum Kleiderschrank, um sich irgendwelche sommerlichen Klamotten rauszusuchen. Einer der ganz großen Vorteile an der teuren Privatschule, die er besuchte, es gab ein enormes Angebot an Kleidungsstücken für die Uniform. Mit seinen gewählten Klamotten verzog er sich ins Bad und vollzog sein allmorgendliches Ritual. Heute schaffte er es sogar, fertig zu werden, bevor seine Eltern tausend Mal an die Badezimmertür geklopft hatten. „Morgen Mama, morgen Papa.“, grüßte er die beiden, die schon in der Küche saßen und frühstückten. „Morgen, Engelchen. Bist du nicht ein bisschen knapp angezogen. Ich glaube, so warm ist es noch nicht.“ Der Blonde blickte seine Mutter kurz fragend an, bevor er sein Outfit musterte. Er trug ein kurzärmeliges Hemd und Hotpants sowie Kniestrümpfe, ja er hatte auch einige der Schuluniform-Stücke, die eigentlich für Mädchen waren, aber wieso auch nicht, immerhin war Ayame sich sicher, hübsche Beine zu haben. „Ach, es wird schon warm draußen.“, wank er ab, griff sich ein Joghurt aus dem Kühlschrank und setzte sich zu den beiden Älteren an den Küchentisch. „Ich finde, du solltest nicht so knapp bekleidet zur Schule gehen.“ Sein Vater hatte von seinem Kaffee aufgesehen, als er sich einmischte. „Ach Quatsch.“ Ayame fand den Einwand vollkommen unbedeutend. Erstens wusste er sehr wohl, wie Kouyou gelegentlich rumlief und dass sein Vater das sicher mehr als gut fand und zweitens liefen viele Mädchen doch auch nicht mehr bekleidet durch die Gegend und der Blonde hatte wenigstens die Figur, solche Klamotten zu tragen. „Du fährst mich doch sowieso zur Schule und Tora kommt uns abholen, also keine Angst, ich gerate schon nicht an irgendwelche Perversen.“ Der Junge lachte leise und widmete sich wieder seinem Essen. „Wow, du siehst Hammer aus. Ein bisschen weiblich, aber verdammt hübsch.“ Shin hatte sie noch nicht einmal richtig begrüßt, sondern kommentierte gleich Ayames Outfit, sobald dieser die Klasse betreten hatte. Sono hatte nicht viel dazu gesagt, aber er kannte ja den Kleidungsstil des Kleineren. „Danke, Shin.“ Ein bisschen lustig fand er die Reaktion seines neuen Freundes, Ayame ging eigentlich davon aus, dass Shin sowas wie ihr Freund werden würde, schon. „Läufst du öfter so rum?“ Der Braunhaarige starrte immer noch etwas überfordert auf Ayames nackte Oberschenkel, aber zumindest schien er positiv überrascht, denn er war noch nicht weggerannt, so wie die meisten anderen Klassenkameraden, die sich irgendwann mal ein bisschen mit ihm und Sono beschäftigt hatten. Irgendwann war jeder vor ihnen geflüchtet, dabei fand der Blonde sie gar nicht so seltsam. „Ja, das hat er von seiner Mutter.“, warf Sono ein, auch sichtlich belustigt über Shins Reaktion. „Mutter? Ich dachte, deine Eltern sind schwul.“ Jetzt hatte der Braunhaarige seinen Blick doch von Ayames Beinen losgerissen und starrte die anderen jetzt verwirrt an. „Ja, schon, aber er nennt ihn Mama.“ Sono lachte, wobei der Blonde das gar nicht witzig fand. Kouyou war so etwas wie eine Mutter für ihn und der Ältere sah das genauso. „Er ist auch meine Mama, ihr seid doch voll blöd.“ Schmollend drehte er sich von den beiden Größeren weg, die nur vor sich hinlachten. Und kaum hatte er sich umgedreht, stand mit dem besten Schmollmund, den er drauf hatte Richtung Tür, öffnete sich diese und ihr Klassenlehrer betrat den Raum. Und er sah Ayame direkt an, musterte ihn eindringlich von oben bis unten und ihm wurde unweigerlich heiß unter diesem Blick. Vor allem da der Ältere keine Anstalten machte, seinen Blick abzuwenden, er lief langsam zur Tafel , hielt seine Augen dabei aber auf den Blonden gerichtet und dessen Schmollmund hatte sich mittlerweile auch in einen unsicheren Gesichtsausdruck gewandelt. Wobei er, wenn Takarai-sensei ihn noch länger ansehen würde, sicher bald knallrot war. So wie der anderen ihn ansah, fühlte er sich gerade gar nicht mehr so wohl in seinem Outfit. Er hätte auf seinen Vater hören sollen. Eilig riss er sich aus seiner Starre und verkroch sich auf seinem Stuhl hinter dem Tisch, damit er nicht mehr so völlig im Blickfeld des Lehrers stand. Dieser grinste nur irgendwie… zufrieden und forderte die Klasse dann zur Ruhe aus. Okay, ab heute würde der Blonde nie, nie wieder solche Klamotten in die Schule anziehen. Wobei… wenn er die Situation genau bedachte, fand er Takarai-sensei ja doch irgendwie attraktiv, verdammt attraktiv und wenn der Ältere ihn so mit Blicken auszog, dann bedeutete das doch, dass er Ayame zumindest mal nicht abgeneigt war. Und dann hatte er doch gar nicht so schlechte Chancen, denn auch wenn er nach gestern diesen Saga nicht mehr aus seinen Gedanken bekam, spukte der Klassenlehrer doch mindestens genauso stark darin umher. Und gestern als Kouyou ihm die Sache mit dem Analsex erklärt hatte, hatte er sich doch wirklich einen Moment vorgestellt, wie Takarai-sensei das bei ihm tat und… schon allein bei dem Gedanken spürte er wie sich das Blut in seinem Kopf sammelte. Gott, er stellte sich doch gerade nicht wirklich vor Sex mit seinem Lehrer zu haben. Langsam war er ganz nah daran, zu verzweifeln. Warum musste auch alles auf einmal kommen: der neue, heiße Lehrer, Saga, seine plötzlich aufkommenden Gefühle und dieses komische sexuelle Interesse, zumindest würde er das nach gestern so bezeichnen. Das Leben hasste ihn. „Bevor wir mit dem Unterricht beginnen, habe ich noch eine organisatorische Sache.“ Der Braunhaarige hatte mittlerweile mit dem Unterricht begonnen und Ayame versuchte sich einfach darauf zu konzentrieren, was nicht so leicht war. Immerhin war es doch sein Lehrer, der ihn ablenkte. „Es ist notwendig, dass noch ein Schüler euer Klassenvorstand wird. Also das heißt, jemand der die Aufgabe übernehmen würde, bei Problemen mit Lehrern zu reden und Klassenprojekte alleine oder mit mir vorzubereiten. Gibt es irgendwelche Freiwilligen?“ Natürlich gab es die nicht. Aber wer machte schon gerne freiwillig mehr Arbeit, Ayame sicher nicht. Obwohl hatte Takarai-sensei nicht gerade gesagt, man müsste mit ihm Projekte vorbereiten. Das hieß jawohl man wäre mit dem Lehrer alleine und… bevor Ayame noch weiter darüber nachgedacht hatte, reckte sich seine Hand schon wie automatisch in die Höhe. „Matsumoto, würdest du die Aufgabe übernehmen?“ Der Braunhaarige klang irgendwie zufrieden und Ayame nickte einfach. Er wollte definitiv seine Chance bei dem Älteren und so würde er ihm zumindest schon mal nahe kommen. „Sehr gut, komm nach der Stunde zu mir.“ Die Stunde verging schneller als es Ayame lieb war. Es konnte einfach nicht wahr sein, dass er sich wirklich freiwillig gemeldet hatte, um Klassensprecher zu werden. Wie war er nur auf diese bescheuerte Idee gekommen. Okay er hatte nicht darüber nachgedacht. Aber er konnte doch nicht ernsthaft darüber nachdenken, seinen Lehrer anzumachen. Niemals. Außerdem war Takarai-sensei erwachsen, er würde sich doch sowieso nicht auf ein Kind wie Ayame einlassen und selbst wenn… nein, das ging nicht. Er musste diese Schwärmerei für seinen Lehrer sofort loswerden. Aber um die Sache mit dem Klassensprecher kam er jetzt wohl nicht mehr herum. „Hätte nicht gedacht, dass du dich für sowas freiwillig meldest, Ai-chan.“ Sono hatte seine Sachen gepackt und stand schon neben Ayame, der noch immer seine Stifte zusammensuchte. Er wollte nicht fertig werden, dann müsste er mit Takarai-sensei reden. „Soll ich hier warten?“ „Matsumoto würdest du bitte nach vorne kommen.“ Der Braunhaarige unterbrach ihr Gespräch bevor Ayame antworten konnte und der Blonde stand langsam auf, warf seinem besten Freund einen hilflosen Blick zu, bevor er zum Pult schlich. „Amano, Sakai müsst ihr nicht zum Unterricht? Los raus hier.“ Ayame schluckte unwillentlich als er so alleine vor dem Pult stand. Sono und Shin waren gegangen, ersterer eher widerwillig, aber er hatte sicher bemerkt, dass der Kleine sich gerade merklich unwohl fühlte. Immerhin stand er hier vor seinem Lehrer, der ihn schon wieder mit diesem undefinierbaren und irgendwie lüsternen Blick musterte. Und innerlich kämpfte sein vernünftiger Teil gerade gegen den Teil, der was von seinem Lehrer wollte und der, sobald der Braunhaarige ihn mit diesen unwiderstehlichen Augen ansah, wieder aufkam. „Warst du schon mal Klassensprecher, Matsumoto?“ Der Blonde schüttelte den Kopf, weil er gerade glaubte, seine Stimme könnte versagen, wenn er mit dem Älteren sprach. Er fühlte sich schon wieder so seltsam flau in seinem Inneren. „Okay. Also ich denke, dann werden wir die Sache mit den Projektvorbereitungen am Anfang zusammen machen. Wir fangen am besten gleich nächste Woche an, weil wir uns etwas überlegen müssen, was die Klasse zum Schulsommerfest macht. Dienstags nach der Schule wäre ganz gut.“ Wieder brachte der Blonde nur ein Nicken zustande. „Gut, dann kannst du gehen.“ Der Ältere lächelte charmant und allein dieser Anblick raubte dem Jungen wieder den Atem. Wie konnte man nur so unglaublich gut aussehend sein. Am liebsten… nein, diesen Gedanken wollte zumindest sein vernünftiger Teil jetzt nicht zu Ende denken, also verbeugte er sich nur schnell, schnappte sich seine Sachen von seinen Platz und verschwand aus dem Klassenraum. Gott, war dieser Tag schrecklich. Der Rest der Woche verlief dann aber glücklicherweise normal. Bis auf das Sono und er nach der Schule nicht mehr alleine herumhingen, sondern Shin ihnen meistens Gesellschaft leistete. Donnerstag waren sie zusammen im Kino gewesen und Freitag waren sie alle bei Sono zum Essen gewesen. Die Mutter des Silberhaarigen hatte sich unendlich gefreut, dass ihr Sohn noch einen anderen Freund mitbrachte und Shin hatte dem Blonden schon fast leid getan bei der ganzen Ausfragerei, aber dem Braunhaarigen schien es gefallen zu haben. Zumindest wollte er immer noch mit ihnen befreundet sein. Am Wochenende war Ayame dann mit seinen Eltern nach Kyoto gefahren, um seine Oma zu besuchen. Er mochte die alte Frau unheimlich gerne, auch wenn sie eigentlich genauso wenig seine richtige Oma war wie Kouyou seine richtige Mutter, aber das war dem Blonden vollkommen egal. Die beiden waren für ihn da wie Mutter und Oma und das war das einzige, was zählte. Blut und Gene waren für Beziehungen doch unwichtig. Jetzt war wieder Montagmorgen und er saß im Unterricht und langweilte sich. Die erste Stunde bei Takarai-sensei hatte er ohne Probleme hinter sich gebracht. Zwar hatte er auch heute wieder dieses komische Flattern in seinem Körper, aber langsam konnte er damit ganz gut umgehen. Zumindest hoffte er, dass er nicht allzu auffällig war, aber die große Prüfung würde ja erst Morgen kommen. Und die letzten Stunden des Vormittags vergingen auch ganz gut, zwar schleppend aber ohne Probleme. Und so fand er sich dann mit Sono und Shin in der Cafeteria wieder. „Und wie war es in Kyoto?“ Sono stocherte etwas lustlos in seinem Curryreis umher. Der Silberhaarige mochte Curry nicht besonders, aber den Rest der heutigen Gerichte aß er noch ungerner. Und Ayame war, wenn er ehrlich war, von der heutigen Auswahl auch nicht so überzeugt, nur Shin schien es wenig zu stören, denn er schaufelte schon seine zweite Portion in sich. „Schön. Ich war mit Oma am Schrein und im Park. Sie hat außerdem einen neuen Garten und ich hab ihr ein bisschen beim Bepflanzen geholfen.“ Die Wochenenden bei seiner Oma waren wirklich immer wunderbar entspannt. Und er genoss es, wenn er mit seinen Eltern so viel Zeit verbringen konnte. Das erinnerte ihn immer so an seine Kindheit, denn solange er sich erinnern konnte, hatten die Drei fast jedes Wochenende zusammen verbracht. „Fahrt ihr nächstes Wochenende auch wieder weg?“ „Nein, ich denke nicht. Onkel Kazamasa hat Samstag Geburtstag, ich denke da werden Mama und Papa hingehen.“ Vielleicht würde er ja auch mitgehen. Immerhin hatte sein Onkel einen Neffen in seinem Alter und mit dem verstand der Blonde sich ganz gut. Also wenn der kam, würde er die Erwachsenen-Party überstehen. „Okay. Naja Tora gibt ‘ne Party, weil unsere Eltern nicht da sind. Also wenn ihr wollt, könnt ihr beiden vorbeikommen.“ Oh, das klang natürlich viel besser und auch Shin schien sich jetzt endlich wieder an ihrem Gespräch beteiligen zu wollen. „Klar kommen wir.“, stimmte der Braunhaarige freudig zu und Ayame nickte ebenfalls wild mit dem Kopf. „Entschuldigung, können wir uns zu euch setzen. Es ist sonst nichts mehr frei.“ Die Drei drehten ihre Köpfe synchron und Ayame konnte gar nicht glauben, wer da vor ihnen stand: Kouki, der tolle, beliebte Kouki, der sie gerade wirklich gefragt hatte, ob sie sich zu ihnen setzen durften und das aller Beste daran, neben ihm stand Saga mit dem wohl schönsten Lächeln, welches Ayame je gesehen hatte. Sein Herz überschlug sich schon wieder und irgendwie wurde das in letzter Zeit zu einem Dauerzustand. „Klar, setzt euch.“ Shin rückte ein Stück zu Sono und machte den beiden anderen so Platz an ihrem Tisch. Es gab fast nur Rundtische in der Cafeteria und so kam es, dass Ayame jetzt mehr oder weniger unfreiwillig direkt neben Saga saß. Oh man, nur nicht blamieren jetzt. „Sono und Shin richtig?“, begann Kouki auch gleich ein Gespräch mit den anderen. „Ihr ward letzte Woche da, um euch für Fußball einzutragen oder?“ „Ja waren wir.“, antwortete Shin bevor er sich wieder seinem Essen widmete und Sono nickte nur bestätigend. „Warum sitzt ihr eigentlich nicht an eurem Startisch wie immer?“ „Startisch?“ Kouki klang belustigt angesichts Shins Frage und auch Saga schüttelte nur den Kopf. Er sah so unheimlich gut aus. Ayame musste hart an sich halten, um ihn nicht die ganze Zeit anzustarren. „Naja, die Tussis nerven mit der Zeit.“ „Kann ich verstehen. Ich hab auch so eine zu Hause.“ Shin und Kouki begannen zu lachen, während Saga nur sanft lächelnd daneben saß. Jetzt konnte Ayame gar nicht mehr anders als den Braunhaarigen zu beobachten, wie er sein Essen aß, dabei mit Shin, Sono und Kouki über Fußball sprach und einfach so unwiderstehlich aussah, dass der Blonde schon nichts anderes mehr um sich herum wahr nahm. „Und wie heißt du?“ Ayame brauchte einen ganzen Moment, um zu realisieren, dass Saga ihn gerade angesprochen hatte. Der Ältere hatte so schöne Augen und… Moment, wenn er Sagas Augen sah, dann hieß das, der andere sah ihn an und musste so unweigerlich merken, dass Ayame gestarrt hatte. „Ayame.“, nuschelte er und richtete seinen Blick sofort auf den Tisch. Sein Gesicht war sicher knallrot und das war verständlich, immerhin hatte er sich gerade unglaublich vor Saga blamiert. Offensichtlicher hätte er sein Interesse an dem Braunhaarigen ja nicht mehr zeigen können. „Schöner Name. Ich bin Takashi aber alle nennen mich Saga. Spielst du auch Fußball?“ Etwas verwirrt hob der Blonde seinen Blick. Saga lächelte freundlich. Also entweder hatte er seine Starrerei nicht bemerkt oder es störte ihn nicht. „Err… eigentlich nicht, ich hab es noch nie versucht.“, antwortete er wahrheitsgemäß. „Wirklich nicht? Fußball ist toll.“ Der Braunhaarige schien einen Moment zu überlegen, bevor er weitersprach und Ayame einen Vorschlag machte, den er nicht erwartet hatte. „Komm doch nächstes Mal einfach mit deinen Freunden mit, ich zeig dir, wie es geht.“ „Ja, ja gerne.“, antwortete er verdutzt und ohne es zu wollen, schlich sich ein breites Grinsen auf Ayames Gesicht. Saga hatte ihn eingeladen und auch wenn das nicht wirklich so etwas wie ein Date war, freute er sich darauf. Vielleicht konnte daraus ja noch mehr werden. „Soso, wenn Saga dich also fragt, ob du Fußball mit ihm spielen willst, stimmst du ohne Weiteres zu, aber wenn ich dich gefragt habe, war Sport immer scheiße.“ Sono ließ sich seufzend auf Ayames Bett fallen und lachte leise vor sich hin, während Ayame es sich neben seinem besten Freund auf der anderen Seite des Bettes bequem machte. Sie waren nach der Schule zu dem Blonden nach Hause gegangen, da bei Sono die ganze Woche niemand zu Hause war und Ayame der Meinung sein bester Freund müsste wenigstens ein anständiges Abendessen bekommen und da weder er noch Tora sowas hinbekommen würden, könnte er zu ihnen zum Essen kommen. Kouyou konnte nämlich wunderbar kochen. „Bist du etwa eifersüchtig?“ Der Kleine lachte zufrieden und auch Sono stimmte in sein Gelächter mit ein. „Ja total, Ai-chan. Aber sag mal, wie ernst ist das für dich. Ich meine, wie sehr stehst du auf Saga?“ „Naja.“ Das war eine wirklich schwierige Frage. Natürlich fand er den Braunhaarigen total heiß und sobald er ihn sah, verabschiedete sich der Großteil seiner Gelassenheit und seines Verstandes. Außerdem dachte er unheimlich oft an den Älteren. „Ich weiß nicht so genau. Vielleicht bin ich dabei mich zu verlieben.“ „Okay.“ Sono hatte sich ein Stück aufgesetzt, so dass sie sich ansehen konnten. Und er sah nicht sonderlich begeistert, sondern eher nachdenklich aus. „Also ich fand ja, er war sehr nett und alles, aber du solltest auf jeden Fall aufpassen. Also ich meine, bevor du was deswegen zu ihm sagst.“ „Wieso was meinst du?“ Der Blonde drehte sich ebenfalls auf den Bauch, stützte seinen Kopf auf den Handflächen ab. „Naja, ich will nicht, dass irgendwer dir weh tut und vielleicht ist er nicht schwul.“, konkretisierte Sono seine Einwände und Ayame konnte nicht anders als dem Silberhaarigen quietschend um den Hals zu fallen. Gott, sein bester Freund war so unglaublich toll. Er machte sich immer solche Sorgen um ihn und der Blonde war gerade wieder so dankbar dafür, dass er so einen tollen Freund hatte. „Ich pass auf mich auf, versprochen und wenn nicht bist du ja auch immer noch da.“, grinste er und hauchte dem Silberhaarigen einen Kuss auf die Wange. „Ja und ich hätte noch was, wo du vorsichtig sein solltest.“ Der Größere ließ sich wieder auf den Rücken fallen, zog Ayame an sich, der sich gemütlich auf die Brust seines besten Freundes legte. „Was ist aus der Sache mit unserem Klassenlehrer geworden?“ „Auch schwierig.“, war der erste Kommentar des Kleineren. Eigentlich war die Sache ähnlich wie mit Saga. Er dachte oft an Takarai-sensei, fand ihn attraktiv und wollte ihm irgendwie näher kommen, zumindest ein Teil in ihm wollte das. „Ich glaube, es ist das gleiche wie mit Saga.“ Ayame konnte spüren wie Sono sich bei den letzten Worten leicht verkrampfte, anscheinend war er wenig erfreut über diese Nachricht. „Ai-chan, er ist ein erwachsener Mann und bitte, versprich mir, dass du bei ihm wirklich vorsichtig bist. Saga ist ein Jugendlicher wie wir, er kann dir nicht viel tun. Aber mit einem Lehrer ist die Sache viel gefährlicher für dich und egal was er tut, lass dich auf nichts ein, was du nicht willst. Wenn er dich bedroht, komm sofort zu mir, okay?“ „Klar, Sono.“ Ja, sein Freund war wirklich der Beste, den man haben konnte. „Ich pass auf und ich komm mit allem zu dir.“ Vergnügt lächelnd kuschelte er sich noch ein Stück an den Größeren und schloss entspannt die Augen. „Weißt du, du bist wie Mama. Er hat mir gestern genau das auch erzählt, dass ich mich zu nichts drängen lassen soll.“ Ayame kicherte bei dem Gedanken, wobei er sich Sono eigentlich nicht wirklich gut als Kouyou-Klon vorstellen konnte. Der Silberhaarige war zu ernst und männlich. „Ja und er hat Recht.“ Sie lagen noch eine ganze Weile so auf dem Bett, bis Kouyou sie zum Essen rief. Die beiden Eltern des Blonden saßen schon am gut gedeckten Tisch und wenn Ayame sich das Essen so betrachtete, hatte seine Mutter sich wohl extra viel Mühe gegeben, weil sie heute einen Gast hatten. Der Ältere kochte zwar immer und kochte auch gut, aber nie so viel und vor allem nicht so viele verschiedene Dinge. Und es gab Chinesisch, Kouyou kochte nie Chinesisch, außer wenn Sono da war, weil der Silberhaarige das gerne mochte. „Vielen Dank für das Essen. Herr Matsumoto, sie brauchen sich wirklich nicht immer so eine Mühe machen, wenn ich komme.“ Sono hatte sich an den Tisch gesetzt und beobachtete die Auswahl genauso ungläubig wie Ayame eben. „Ach, Sono-Schatzi. Ich hab dir schon tausend Mal gesagt, du sollst mich nicht immer Herr Matsumoto nennen. Wir kennen uns doch schon so lange, sag einfach Kouyou. Und das macht überhaupt keine Mühe, das mache ich gerne.“ Ayame musste kichern über den Einwand seiner Mutter. „Kou, das wirst du ihm nie austreiben. Ich versuche es auch jeden Morgen.“ Und da hatte Ayames Vater Recht. Obwohl er und Sono sich schon solange kannten, war der Silberhaarige immer noch sehr höflich zu den Eltern des Kleineren. „Naja. Und wie gefällt dir die Oberschule?“ Seine Mutter hatte so wie immer schnell ein neues Thema gefunden, während er das Essen verteilte. „Ganz gut.“ Ayame begann damit das Essen zu probieren, welches auch heute vorzüglich schmeckte, während sein bester Freund bereitwillig Auskunft über die Schule gab. Seine Eltern waren unheimlich neugierig, aber Sono gab ja glücklicherweise immer freiwillig Auskunft. „Auf jeden Fall werde ich dieses Jahr doch mal einem Club beitreten. Shin und ich haben uns überlegt, Fußball zu spielen. Ai-chan will übrigens vielleicht auch mitmachen.“ „Was?“ Takanori hustete abgehackt und diese Reaktion seines Vaters kränkte den Kleinsten dann doch ein bisschen. Als ob es wirklich so verwunderlich wäre, dass er einem Club beitreten wollte. „Das ist ein Scherz oder? Ayame, du weißt schon, dass Fußball ein Ballsport ist und nichts mit einkaufen und Mode zu tun hat.“ „Haha.“, machte dieser nur beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust. Das war ja nicht zu glauben, wie man hier manchmal behandelt wurde. So unsportlich war er jetzt auch nicht. „Lass dich nicht verarschen, Engelchen.“ Kouyou knuffte seinen Mann in die Seite und der Kleinste war dankbar, dass wenigstens seine Mutter zu ihm hielt. „Ist es wegen deinem geheimen Schwarm? Spielt der Fußball?“ Okay, vielleicht war der Ältere doch nicht so ganz auf seiner Seite. Seufzend ließ er den Kopf auf den Tisch fallen, während Sono und sein Vater nur leise lachten. „Ja, tut er.“ Es half ja eh nichts. Sono wusste es sowieso. Kouyou würde nicht locker lassen, bis er erfahren hatte, in wen sein Sohn denn verliebt war und da er manchmal irgendwie das Gefühl hatte seine Eltern nutzten ein und dasselbe Gehirn, war er schon davon ausgegangen, dass sein Vater sowieso alles wusste, was er Kouyou erzählt hatte. „Uh~ süß. Siehst du mal Taka, dein Sohn legt sich richtig ins Zeug, das hat er von dir.“ Und spätestens jetzt schien der Größte vollkommen begeistert von dem Thema. Aber der Manager und Sono schienen es immer noch witzig zu finden, denn sie lachten noch immer leise vor sich hin. „Und Sono kennst du ihn? Wie sieht er aus?“ „Eh?“ „Erzähl ruhig.“, murmelte Ayame als Antwort auf den fragenden Blick seines Freundes. Spätestens nach dem ersten Training hätte er seinen Eltern sowieso von Saga erzählt. „Naja, er sieht ganz gut aus. Braune Haare, relativ groß, ein Jahr älter als wir und er ist sehr beliebt.“, beschrieb der Silberhaarige kurz Ayames Schwarm. Und ließ glücklicherweise den Namen weg, denn Ayame befürchtete, dass seine Mutter sonst noch auf die Idee kommen würde, sich nach Saga umzuhören. „Weißt du, Kou. Heb deine Begeisterung doch einfach auf, bis Ayame wirklich mal einen Freund hat und ihn uns vorstellt.“ Sein Vater küsste den anderen sanft und unterbrach ihn so, bevor er weiter Ayame oder Sono ausfragen konnte und der Kleinste war sehr dankbar dafür. Den Rest des Abendessens war Ayame dann wirklich verschont worden. Sie hatten in Ruhe zu Ende gegessen, Sono war wenig später von Tora abgeholt worden und jetzt saß er mit seinen Eltern im Wohnzimmer und sah Fernsehen. Im Endeffekt eigentlich ganz angenehm. „Willst du eigentlich am Samstag mit zu Kazamasas Geburtstag?“ Kouyou nutzte die Werbepause, um das Thema Wochenende anzusprechen, denn bis jetzt hatten sie noch nicht darüber geredet. „Also eigentlich nicht. Shinji gibt eine Party und Sono hat Shin und mich auch eingeladen.“ Und da würde Ayame wirklich gerne hingehen. Aber da der Ältere schon zustimmend nickte, ging er davon aus, dass seine Eltern nichts dagegen haben würden. „Und wissen Shinjis und Sonos Eltern das?“ „Klar, Papa.“ Glaubte er zumindest. „Also kann ich hingehen?“ „Ja, wieso nicht. Ich meine, das sind doch deine Freunde und ehrlich gesagt, bin ich froh, wenn du mehr unter gleichalte Leute kommst. Und Taka sieht das sicher genauso oder?“ Der Braunhaarige nickte auf die Aussage des Größeren und Ayame blickte ihn nur verwirrt an. So selten ging er ja jetzt auch wieder nicht weg. Wobei er glaubte zu wissen, was seine Mutter meinte. Wenn er etwas machte, dann meistens nur mit Sono und auch wenn es ihm vollkommen ausreichte nur Sono als Freund zu haben, musste es für seine Eltern doch irgendwie seltsam sein. „Ich bin übrigens Klassensprecher.“, meinte Ayame dann noch nach ein paar Minuten des Schweigens. „Echt, wie kommt’s.“ Kouyou war schon wieder hellauf begeistert, während sein Vater nur genauso ungläubig guckte wie vorhin bei der Sache mit dem Fußballclub. Hier wurde ihm anscheinend gar keine Initiative zu getraut, wobei er wenn er ehrlich war beides auch nicht getan hätte, wenn ihn nicht zwei sehr überzeugende Typen dazu gebracht hätten. „Einfach so. Es wollte keiner und ich hab gedacht, so schlimm kann es nicht sein.“, log er eine Erklärung. Die Sache mit seinem Lehrer war das erste, was er seinen Eltern nicht erzählt hatte und ihnen auch nie erzählen würde. Sie würden es nicht verstehen, da war der Blonde sich sicher. „Auf jeden Fall geh ich jetzt in mein Zimmer. Ich bin irgendwie müde. Gute Nacht.“ Der Blonde tapste in sein Zimmer, war gerade in Gedanken aber wieder zu seinem Lehrer abgedriftet und erst da fiel ihm auch wieder ein, dass er morgen mit diesem verabredet war. Wobei verabredet wohl das falsche Wort war. Sie mussten halt das Projekt für das Sommerfest planen, aber sie würden dabei alleine sein und dieser Gedanke ließ das Herz des Blonden schon wieder rasen. Zweifelsohne war er aufgeregt und ein wenig unsicher, denn er hatte keine Ahnung, was ihn erwartete. Natürlich konnte es ein einfacheres Treffen zwischen Lehrer und Schüler werden, aber vielleicht hatte er ja auch eine Chance bei dem Älteren und dann… Wenn Ayame ehrlich war, wusste er nicht einmal genau, was er sich erhoffte, wie es verlaufen sollte. Er wusste nicht, ob er sich wirklich wünschte, dass Takarai-sensei ihn attraktiv fand. Und das musste er über Nacht unbedingt heraus finden. Mit diesem Gedanken legte der Blonde sich ins Bett und schlief sogar relativ schnell und ruhig ein. tbc ------------------------------------------------------------------------------------------ @ Lucel: ja, Ayame braucht noch ein bisschen für die Entscheidung... und ich finde auch, Kouyou hat es super gemacht^-^ @Mizuki_ViViD: du bist so ein Held (wobei ehrlich gesagt ich hier der Held bin, weil ich habe zumindest mal einen kleinen Erziehungserfolg erzielt... wenn du wüsstest, welche Technik ich benutze, würdest du ausrastenxDDD) jaja, Shin, also ich finde Kouyou ist der beste^-^ Kapitel 4: 1.4 -------------- -1.4- Ein unterdrücktes Stöhnen entkam Ayames Lippen als Takarai-sensei seinen Finger erneut hart in ihn stieß und unweigerlich krallte er seine Finger fester in den Rand des Schreibtisches. Sein verschwitzter Körper rutschte über das polierte Holz, vor Vorfreude erzitternd auf das, was kommen würde, wenn der Ältere ihn erst richtig nahm. Wie auch immer er in diese Situation gekommen war, mit gespreizten Beinen auf dem Lehrerpult liegend seinen Klassenlehrer zwischen seinen Beinen, aber er genoss es, er genoss es viel zu sehr. „Mach…“, brachte er unter heftigem Atmen hervor und spreizte seine Beine noch ein wenig einladender. Er wollte jetzt endlich richtigen Sex mit Takarai, jede Faser seines Körpers verzerrte sich nach dem Älteren, jede Berührung brannte wie Feuer auf Ayames Haut und stichelte sein Verlangen nur noch weiter an. „So ungeduldig, Schätzchen.“, raunte der Lehrer. Seine tiefe Stimme vibrierte in den Ohren des Blonden, während der andere sich langsam in ihn schob. Es war ein berauschendes Gefühl, eine innerliche Explosion, die einfach zu viel wurde für Ayame, viel zu viel. Schweißgebadet schreckte Ayame aus seinem Traum, saß mit einem Schlag kerzengerade im Bett, verwirrt seinen Kopf schüttelnd, um diese Gedanken los zu werden. Er hatte nicht gerade wirklich geträumt, Sex mit seinem Lehrer zu haben? Okay, hatte er, aber es war nur ein Traum. Nur ein Traum. Auch wenn es so unheimlich real gewirkt hatte, das Klassenzimmer, das Pult, die Hände die seinen Körper ertastet hatten und vor allem seine pochende Erregung, die er unter seinem Schlafanzug deutlich spürte, war mehr als real. Nach diesem Traum würde er dem Lehrer sicher nie wieder in die Augen sehen können und das ausgerechnet heute, wo er mit diesem verabredet war. Der Blonde warf einen kurzen Blick auf die Uhr neben seinem Bett: halb sechs. In einer halben Stunde musste er sowieso aufstehen und da seine Körpermitte nach Aufmerksamkeit verlangte, konnte er auch einfach jetzt schon aufstehen. Leise und so unauffällig wie möglich schlich er sich ins Badezimmer und unter die Dusche, stellte diese erst mal auf eiskalt. Er würde sich jetzt sicher keinen runterholen und dabei an Takarai denken, so viel Würde hatte er noch, dann lieber halb erfrieren. Allein dieser Traum war schon peinlich genug und dann bekam er davon auch noch einen Ständer. Er musste das irgendwie alles verdrängen und zwar bevor er heute Nachmittag mit dem Lehrer alleine sein würde. Aber den Braunhaarigen aus seinen Gedanken zu bekommen, war schwerer als gedacht. Schon allein bei der Klamottenauswahl hatte er die ganze Zeit geschwankt zwischen er wollte dem Älteren gefallen und er wollte so unauffällig und unattraktiv wie möglich aussehen. Im Endeffekt siegte dann aber sein schwärmendes Ich und er schlüpfte in Hotpants und ein enges Top, darüber zog er seine Uniform-Jacke, weil es erstens noch immer etwas kalt für solche Outfits war und zweitens würde sein Vater sonst sicher einen Aufstand wegen seiner knappen Bekleidung machen. Solange er die Jacke trug, sagte der Ältere aber wirklich nichts und so überstand er das Frühstück und den Schulweg ohne weitere Outfitdiskussionen. Nur Sono hatte ihn etwas argwöhnisch gemustert, aber den Kommentar hatte er sich vor Ayames Vater doch verkniffen. Erst als sie aus dem Wagen gestiegen waren, ergriff der Silberhaarige das Wort. „Hast du dich entschieden, unseren Lehrer anzumachen oder ist das Outfit für Saga? Fußball ist erst wieder morgen.“ „Hey.“ Ayame blusterte die Backen beleidigt auf, auch wenn sein Freund Recht hatte. Trotzdem ärgerte es ihn, dass er so leicht zu durchschauen war. „Vielleicht versuch ich’s bei unserem Lehrer, aber mach dir keine Sorgen, ich bin vorsichtig. Ich teste nur ein bisschen.“ Ayame zwinkerte dem Größeren zu und lief weiter vergnügt Richtung Klasse, bevor Sono noch weitere Einwände vortragen konnte. Es freute ihn zwar wirklich, dass sein bester Freund sich solche Gedanken, um sein Wohl machte, aber manchmal übertrieb es der Größere einfach. Es wäre Ayame irgendwie von Zeit zu Zeit lieber, Sono würde sich ein bisschen weniger um ihn und dafür ein bisschen mehr um sich selbst kümmern. Ob der Silberhaarige eigentlich auch irgendjemanden hatte, denn er attraktiv fand? Ayame nahm sich vor, dass bei der nächsten Gelegenheit, wenn sie alleine waren, zu erfragen. Immerhin hatte der andere noch nie über etwas in dieser Art geredet. „Morgen, ihr Zwei.“ Shin grüßte sie gleich freudig, als sie das Klassenzimmer betraten und Ayame winkte genauso begeistert zurück. „Wow, Aya, knappes Outfit.“ „So kurz ist es nun auch wieder nicht.“ Der Blonde verstand wirklich nicht, was alle immer hatten. Er trug nur kurze Hosen und sonst war alles bedeckt, das war seiner Meinung nach nicht wirklich freizügig. „Vergiss es, Shin. Die haben da andere Maßstäbe. Glaub mir, dir würden die Augen rausfallen, wenn du wüsstest wie seine Mutter aussieht, wenn er weggeht.“, mischte Sono sich ein. Aber dieser Kommentar passte dem Kleinsten gerade gar nicht. „Willst du sagen, meine Mama ist eine Schlampe?“ Ja, Kouyou trug zwar privat und abends wirklich gerne mal mehr Haut als Stoff und von daher war Ayame in diesem Punkt auch nicht sonderlich prüde erzogen, aber das hieß noch nicht, dass der Ältere irgendwie schlampig oder billig war oder aussah. Ayame fand, dass seine Mutter der schönste und vor allem bestangezogenste Mensch war, den er je gesehen hatte. „Nein, will ich nicht sagen, Ai-chan. Ich mag deine Eltern. Ich wollte nur sagen, dass du eine in manchen Punkten sehr offene Erziehung genossen hast und für dich ganz normale Sachen auf andere deswegen oft etwas zu offenherzig wirken.“ „Hm. Meine Eltern sind die besten Eltern der Welt.“ Ayame war seinem besten Freund nicht wirklich sauer nach der Erklärung, aber er wollte trotzdem mal klarstellen, dass seine Eltern perfekt waren, auch wenn ihre Erziehungsmethoden vielleicht etwas anders gewesen waren. Er würde auf keinen Fall tauschen wollen, niemals. „Ruhe, bitte.“ Ayame hatte gar nicht gemerkt, wie ihre Geschichtslehrerin den Raum betreten hatte. „Ich habe eine Ankündigung zu machen.“ Der Blonde drehte sich nach vorne und versuchte sich jetzt ganz auf den Unterricht zu konzentrieren. „Wir werden uns dieses Jahr wie gesagt zu Beginn mit der Edo-Zeit beschäftigen. Dazu werden wir die Klasse in kleinere Gruppen aufteilen, die verschiedene Themen bearbeiten.“ Na toll, Ayame hasste Gruppenarbeiten und dann auch noch in Geschichte. Das war so ziemlich das letzte Fach mit dem er sich näher auseinander setzen wollte. „Sono machen wir zusammen?“ „Kann ich auch mitmachen?“, flüsterte Shin von hinten. „Klar.“ Ayame nickte und auch Sono stimmte nickend zu. „Wenn ihr euch in Gruppen aufgeteilt habt, vergebe ich die Themen.“ Die Lehrerin wartete bis sich alle aufgeteilt hatten und lief dann Zettel mit Themen verteilend durch den Raum. „Und was haben wir?“, fragte Ayame neugierig an Sono gewandt, der den Zettel für ihre Gruppe bekommen hatte. „Sakoku.“ Was? Der Kleinste seufzte theatralisch, auch wenn er keine Ahnung hatte, was ‚Sakoku‘ war. Es war garantiert langweilig und definitiv nichts, worüber er ein Projekt machen wollte. „Das wird schon Ai-chan. Das Thema ist gar nicht so schlimm, was du wüsstest, wenn du in Geschichte irgendwann mal zugehört hättest.“ Sono beugte sich lachend zu ihm und strich kurz durch die blonden Haare. „Am besten wir fangen direkt diese Woche an.“ Shin stimmte zu, während er sich den Aufgabenzettel nahm und die Fragestellungen durchging. „Kommt morgen einfach nach dem Fußballclub mit zu mir. Meine Eltern wollen Shin sowieso mal kennen lernen.“ Die beiden hatten ihn wirklich das ganze Wochenende damit genervt und da Ayame auch der Meinung war, sein Zimmer war groß genug und eignete sich super, um Schulkram zu machen, konnten sie so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Also verabredeten sie sich für Mittwoch nach dem Fußballclub, in den Ayame ja zumindest morgen auch gehen würde. Immerhin hatte Saga ihn eingeladen und auch wenn er sich fast schon sicher war, dass Fußball sowieso nichts für ihn war, würde er schon allein um Saga näher kennen zu lernen hingehen. Wobei ihm da gerade noch einfiel, dass er sich heute Abend noch unbedingt Gedanken darüber machen musste, was er denn morgen anzog. Er wollte ja gut aussehen, damit Saga ihn auch richtig wahrnahm. Vielleicht würde er nachher Kouyou um Hilfe bitten, was seine Sportklamotten anging. Immerhin gab es dafür keine Uniformbeschränkungen und er könnte seine Kreativität voll entfalten. Der Rest des Tages war dann gewohnt langweilig gewesen, aber heute hatte Ayame nicht das Bedürfnis, dass der Unterricht schneller umgehen könnte. Ehrlich gesagt, wurde es ihm ein bisschen zu schnell Nachmittag. Was natürlich minimal an seiner Verabredung mit ihrem Klassenlehrer nach dem Unterricht zu tun haben könnte. Aber nur ganz minimal. Er war verdammt nervös, vor allem wenn er an die Blicke dachte, die der Ältere ihm immer wieder während des Unterrichts zuwarf. Wobei es ja nicht so war, dass Ayame diese unangenehm waren, manchmal genoss er es auch, zumindest wenn er ausblendete, dass der andere sein Lehrer und so viel älter als er selbst war. Die Schulklingel läutete dann auch just in dem Moment das Ende der letzten Stunde ein, während der Blonde noch darüber sinnierte, ob er jetzt wirklich von Takarai-sensei begehrt werden wollte oder nicht. Jetzt trennten ihn nur noch wenige Minuten von ihrem Gespräch und in Anbetracht dieser Tatsache raste sein Herz schon wieder ganz fürchterlich. „Ruf mich später an, Ai-chan okay?“ Der Blonde nickte auf die Aussage und verabschiedete sich von seinem besten Freund, der ihn noch einmal bat, vorsichtig zu sein, bevor er zusammen mit Shin die Klasse verließ. Der Großteil der anderen Schüler war auch schon gegangen und der Blonde war doch etwas unschlüssig, ob er hier bleiben sollte und auf Takarai-sensei warten oder ob der Ältere erwartete, dass er zum Lehrerzimmer oder so kam. Aber die Frage wurde ihm schon beantwortet, denn der Braunhaarige betrat gerade das Klassenzimmer. „Ah, Matsumoto sie sind schon da, sehr gut. Kommen sie doch nach vorne.“ Der Lehrer zog einen Stuhl aus der vorderen Reihe neben seinen ans Pult und winkte Ayame zu sich. Der Kleinere kam dieser Aufforderung auch direkt nach, wenn auch etwas widerwillig, denn irgendwie saß er jetzt doch ziemlich nahe an dem Älteren. Er konnte sogar dessen Parfum riechen und es roch verdammt gut, irgendwie blumig und doch männlich. Eine betörende Mischung wie Ayame fand. „Wenn du fertig bist mit Träumen, können wir anfangen.“ Die tiefe Stimme seines Gegenübers riss den Kleineren aus seien Gedanken, in denen er sich schon wieder vollkommen in seiner Schwärmerei für den Älteren verloren hatte. Gott, wie sollte er diesen Tag nur überstehen. „Also hast du dir schon Gedanken gemacht wegen dem Schulfest?“, sprach Takarai weiter. Der Blonde schüttelte nur den Kopf, natürlich hatte er das nicht gemacht, er hatte sich lediglich Gedanken um sein Outfit gemacht und das war ihm, wo er gerade daran dachte, so peinlich, dass er unweigerlich rot wurde. Wie dumm war er eigentlich, er hatte sich gedanklich mit allerlei absurden Ideen zu seinen Liebesproblemen auseinander gesetzt, anstatt über seine richtigen Aufgaben nachzudenken. „Es muss dir nicht peinlich sein, dass du keine Idee hast.“ Der Ältere lachte leise und Ayame wurde gleich noch einen Ticken roter. „Tu…tut mir leid. Ich hab mich ehrlich gesagt noch nie um sowas gekümmert.“ Der Blonde wandte seinen Blick vorsichtshalber von Takarai ab, weil er schon wieder Gefahr lief, sich in den unendlich tiefen, braunen Augen zu verlieren, spielte nervös an seinen Fingern, um sich irgendwie abzulenken. Aber wie sollte er bitte wieder ruhig werden, wenn der Hauptakteuer seiner feuchten Träume direkt neben ihm saß und ihn mit dieser erotischen, tiefen Stimme ansprach, die ihm in seinen Träumen allerlei Versautes zugeflüstert hatte. „Deswegen machen wir es ja auch zusammen.“ Der Braunhaarige griff einen Block aus seiner Tasche neben dem Pult. Soweit Ayame das richtig sah, standen darauf einige Vorschläge. Kurzentschlossen beugte der Kleinere sich nach vorne, um besser lesen zu können, als er dabei unabsichtlich die Schulter des Älteren streifte, versetzte das seinem Herz einen erneuten Hüpfer. Gott, er musste jetzt einfach ganz ruhig bleiben. Takarai-sensei durfte nicht merken, wie sehr diese Nähe dem Blonden doch zu schaffen machte. Aber der Lehrer machte selbst auch keinerlei Anstalten sich irgendwie zu entfernen. Stattdessen lehnte er sich nur noch ein Stückchen mehr an Ayame, zumindest hatte er das Gefühl. „Err… also ich finde, die Idee mit dem Essensverkauf am besten. Also wir könnten ja Eis machen, immerhin ist es ein Sommerfest.“, versuchte Ayame von seinem schon wieder Rot-werdenden Gesicht abzulenken, indem er sich jetzt einfach wirklich versuchte mit dem Thema zu beschäftigen. „Sowas kannst du?“ Der Braunhaarige schien überrascht, aber wenigstens hatte er den anderen so dazu gebracht, ihren Körperkontakt zu lösen, obwohl er eigentlich ganz angenehm gesessen hatte, an Takarais Seite gelehnt. „Ja, meine Mutter hat’s mir gezeigt. Wir haben auch eine Eismaschine.“Ja, er und Kouyou hatten früher wirklich öfter Eis gemacht. Vielleicht sollte er seine Mutter mal fragen, ob sie es mal wieder machen könnten. „Klingt gut. Ich denke, Eis lässt sich gut verkaufen.“ Der Ältere schien einen Moment zu überlegen, bevor er sich mit einem breiten Grinsen wieder Ayame zuwandte. Und dieses Grinsen gefiel dem Kleinen gar nicht, überhaupt nicht. Es war irgendwie… pervers. „Und wenn wir unsere hübschen Schüler in sexy Maid-Kostüme stecken, verdienen wir sicher noch mehr.“ Takarai hatte den gleichen, raunenden Unterton wie in seinem Traum und unweigerlich wurde es Ayame wieder unausstehlich heiß. Allein wenn er daran zurückdachte, wie die Hände des Lehrers sich auf seiner Haut angefühlt hatten. Sollte das jemals wirklich passieren, würde er wahrscheinlich sterben vor Ekstase. Aber gerade wollte er es so verdammt noch mal, dass sein Traum Realität wurde. „Du bist sehr leicht zu verunsichern, Matsumoto. Aber rot steht dir ausgezeichnet.“ Dass er rot geworden war, verwunderte Ayame jetzt nicht mal, aber die Aussage des Lehrers ließ ihn dann doch unsicher aufblicken. Flirtete der Ältere gerade wirklich mit ihm oder bildete er sich das ein? Und vor allem wie Takarai den Blonden schon wieder musterte. Ayame kannte diesen Blick, so ähnlich sah sein Vater Kouyou auch an, wenn dieser leicht bekleidet durch die Wohnung tänzelte. Nur das man seinem Vater dann immer auch ansah, wie sehr er den anderen liebte, Takarais Blick hatte nur dieses lüsterne Funkeln. „Und dabei läufst du immer so freizügig durch die Gegend und dann so schüchtern. Sehr interessant.“ Den belustigten Unterton vernahm Ayame gar nicht richtig, viel zu verwirrt war er gerade von dem ganzen Rest. Sein Körper kribbelte vor Aufregung, sein Herz raste und er war sich sicher demnächst ohnmächtig zu werden, wenn der Braunhaarige ihn weiter so mit Blicken auszog. Wobei eine langsam lauter werdende Stimme in seinem Kopf ihm immer wieder vorhielt, dass er doch gerne wirklich von dem Lehrer ausgezogen werden wollte. „Nun ja, kommen wir zum Thema zurück.“ Und so schnell wie er begonnen hatte, endete der Ältere seinen Flirtversuch, denn so würde Ayame es eindeutig bezeichnen, auch wieder und sie kehrten zur Planung für das Schulfest zurück. Knapp eine Stunde später befand Ayame sich dann auch auf dem Heimweg. Den Rest der Zeit hatten sie wirklich nur damit verbracht, die Aktion für das Schulfest zu planen und der Braunhaarige hatte ihm auch keine weiteren Avancen mehr gemacht. Ein bisschen seltsam fand der Kleinere das schon und irgendwie störte es ihn auch. Die Avancen seines Lehrers waren ihm zwar teilweise peinlich gewesen, aber andererseits hatte er es auch genossen. Irgendwie war Ayame ja schon ein bisschen verschossen in den Älteren und nach vorhin glaubte er zumindest daran, dass der Ältere ihm nicht ganz abgeneigt war. Auf jeden Fall musste er sobald er zu Hause war unbedingt mit Sono reden. Der Silberhaarige wartete sicher schon auf seinen Anruf. Kaum war Ayame einiges später zu Hause angekommen, verschanzte er sich auch schon samt Telefon in seinem Zimmer. Von seinen Eltern war zwar noch keiner da, aber Kouyou würde sicher auch demnächst heimkommen und er sollte nichts von seiner Schwärmerei für den Lehrer mitbekommen. „Amano.“, kam eine tiefe Stimme vom anderen Ende der Leitung, kaum das Ayame gewählt hatte. „Tora, hey. Ist Sono da?“ „Hey, Aya. Ja, Moment ich ruf ihn.“ Der Ältere rief kurz etwas vom Hörer abgewandt, bevor er sich wieder dem Anrufer zuwendete. „Und kommst du Samstag?“ „Klar, komm ich.“, antwortete der Blonde grinsend, ließ sich entspannt auf sein Bett fallen und redete noch einen Moment mit Tora bis Sono seinem Bruder den Hörer abnahm. „Hey, Ai-chan. Bist du gut nach Hause gekommen?“ „Klar, wieso auch nicht?“ Manchmal war Sono wirklich zu besorgt, aber das mochte der Blonde an seinem besten Freund, wenn er ehrlich war. „Aber ich finde es süß, dass du dir immer solche Sorgen um mich machst.“ „Ich bin nicht süß.“, kam es nur etwas beleidigt vom anderen Ende, was den Blonden zum Kichern brachte. Wenn Sono wüsste, wie süß er manchmal war. „Also wie war es mit Takarai-sensei?“ „Naja ein bisschen seltsam. Also am Anfang war er ziemlich offensiv. Vielleicht hab ich es auch falsch verstanden, aber ich glaube ein bisschen geflirtet hat er schon mit mir. Aber nur am Anfang dann war er wieder ganz normal. Und wenn ich ehrlich bin, hat es mir gefallen.“, erzählte Ayame aufgeregt. Sein Herz schlug schon wieder rasend schnell, wenn er nur an seinen Lehrer dachte. „Oh mann. Ai-chan, ich bin immer noch der Meinung, dass du das vergessen solltest. Das kann gefährlich werden.“ Der Größere klang schon wieder so ernst. „Glaubst du denn, er will irgendwas von dir?“ Okay, diese Frage war berechtigt, auch wenn Ayame sie nicht wirklich beantworten konnte. Er nahm ja auch lediglich aufgrund der Blicke an, dass der Lehrer gewisses Interesse an ihm hatte. „Naja, er hat mich schon relativ… wie soll ich es beschreiben… lüstern angeguckt.“ Es dauerte eine ganze Weile bis Sono antwortete und Ayame befürchtete schon, dass er seinen Freund jetzt zu sehr geschockt hatte. „Du solltest wirklich aufpassen und lass dich auf keinen Fall zu irgendwas zwingen. Ich glaube nicht, dass er, wenn überhaupt, etwas anderes als Sex von dir will.“ So drastisch hätte der Blonde es selbst jetzt zwar nicht formuliert, aber es entsprach wohl der Wahrheit. Denn Ayame hatte selbst nicht eine Sekunde das Gefühl gehabt, dass Takarai mehr als körperliches Interesse an ihm haben könnte. Seltsamerweise störte ihn das nur kein bisschen und vielleicht war gerade das das Beängstigende. * Entspannt steuerte der Manager seinen Geländewagen durch den Verkehr. Es war noch nicht so viel los wie zur Rushhour, aber heute hatte er ja auch extra früher Schluss gemacht, weil er noch mit Rui verabredet war und zum Abendessen wollte er natürlich zu Hause bei Ayame und Kouyou sein. Aber er musste unbedingt mal wieder mit seinem besten Freund reden. Sein neuer Arbeitskollege hatte glücklicherweise schnell gelernt und deswegen den Rest seiner Arbeit für heute übernommen. Eigentlich war dieser Nao gar nicht so falsch, er mochte ihn erstaunlich gerne für einen Kollegen. Wenig später bog er dann auch in ein geräumiges Parkhaus in der Nähe des Cafés, indem sie sich verabredet hatten, ein und stellte seinen Wagen ab. Die letzten Schritte eilte er dann doch ein wenig, da er doch spät dran war und Rui nicht allzu lange warten lassen wollte. Denn von Weitem hatte er den Blonden schon erblickt, der an einem Tisch am Fenster des Cafés saß und offensichtlich gelangweilt in einer Kaffeetasse rührte. „Entschuldigung, dass ich so spät bin.“, kam Takanori gehetzt bei seinem besten Freund an, der nur lachend abwinkte. „Kein Problem, so spät bist du auch wieder nicht.“ Der Manager erwiderte das Lachen, entledigte sich schnell seiner Jacke und ließ sich auf dem Stuhl gegenüber nieder. „Also wie geht’s dir so?“ Die beiden verbrachten eine ganze Zeit mit Smalltalk, hauptsächlich über ihre Familien und was ihnen in letzter Zeit so passiert war. Immerhin hatten sie sich ein paar Wochen nicht gesehen, was aber auch keine Seltenheit bei ihren Jobs war. Irgendwann brachte der Braunhaarige ihr Gespräch dann aber doch auf das Thema bei dem er eigentlich die Hilfe seines besten Freundes brauchte und weswegen er darauf bestanden hatte, dass sie sich möglichst bald mal wieder trafen. „Also wo ich jetzt deine Hilfe brauche. Ich brauche ein Geschenk für Kouyou, also nicht so ein 08/15 Geschenk sondern etwas Besonderes.“ „Okay und aus welchem Anlass? Ich meine, ist irgendwas Bestimmtes demnächst? Euer Hochzeitstag ist doch erst in einem halben Jahr, Geburtstag hat er auch nicht.“ Rui runzelte überlegend die Stirn, während Takanori gar nicht verstand, worauf der andere hinauswollte. Er brauchte doch keinen Grund, Kouyou ein Geschenk zu machen. „Nein, einfach so, weil ich ihn liebe. Ich will ihm halt zeigen, wie wichtig er mir ist. Also nicht, dass ich irgendwie das Gefühl habe, dass er Zweifel an meiner Liebe hat. Aber ich will ihm halt trotzdem irgendwas Gutes tun, einfach so und argh… weißt du, was ich meine?“ Takanori tat sich wirklich schwer darin, seinem Freund seine Gefühle zu erklären. Es war einfach so, dass er so stark für Kouyou empfand, dass er ihm am liebsten den ganzen Tag mit Geschenken, Aufmerksamkeit und Liebe überhäufen würde. Und der Braunhaarige war sich auch sicher, dass er seinen Mann niemals nicht lieben könnte. „Du wirst es kaum glauben, aber ja ich verstehe, was du meinst.“ Rui lachte leise, bevor er sich wieder seinem Kaffee zu wandte und anscheinend über Rukis Bitte nachdachte. „Naja, Kouyou ist in solchen Punkte ja nicht so anspruchsvoll, so wie ich ihn kenne. Es reicht ihm, denke ich, wenn du ihn romantisch zum Essen ausführst und ihr einfach einen Abend ganz ungestört miteinander verbringt. Ich denke, es sollte ja nicht allzu schwer werden, Ayame mal für eine Nacht woanders übernachten zu lassen.“ „Nein, das ist viel zu unkreativ. Ich brauch was viel Beeindruckenderes.“ „Was viel Beeindruckenderes?“, äffte der Größere Takanori belustigt nach, schien aber wirklich zu überlegen. Der Manager hatte selbst schon ausgiebig darüber nachgedacht, was er dem Jüngeren Gutes tun konnte, aber sonderlich weit war er mit seinen Überlegungen nicht gekommen. Irgendwie kam es ihm so vor, als wäre er in den letzten Jahren schon mit jedem erdenklichen Geschenk zu Hause aufgekreuzt. „Naja, also ich bleibe dabei, ich glaube es reicht, wenn du ihm irgendeine kleine Aufmerksamkeit mitbringst. Das Wichtige ist doch schließlich nicht das Materielle sondern die Geste.“ Rui wiederholte sich und eigentlich war der Braunhaarige ja auch der gleichen Meinung wie sein bester Freund, aber er wollte trotzdem etwas Besonderes. „Aber hast du nicht mal erzählt, er mag deine Stimme? Sing ihm ein Lied.“ „Ein Lied?“ Natürlich stimmte es, Kouyou hatte ihm schon öfter erzählt, er möge seine Stimme, aber der Manager hielt sich selbst nicht wirklich für den größten Sänger. Wobei die Idee an sich eigentlich gar nicht so schlecht von Rui war. „Ja, wenn du willst, komm morgen Mittag vorbei und wir nutzen das Aufnahmestudio in der Firma, das wird morgen nicht gebraucht.“ Sein bester Freund arbeite bei einem renommierten Plattenlabel und von daher wäre er sicher in der Lage, Takanori bei der Aufnahme eines Lieds für Kouyou zu helfen. Und je länger er darüber nachdachte, desto besser wurde die Idee mit dem Song auch. „Und welches Lied soll ich singen?“ „Ich weiß nicht. Such dir irgendeins aus, ihr habt doch bestimmt einen Song oder so. Euer Hochzeitssong oder sowas.“ Okay, das war naheliegend. Es gab unzählige Lieder die Kouyou liebte und es gab auch ziemlich viele zu denen sie irgendeinen Bezug hatten, so wie ihren Hochzeitssong beispielsweise. Wenn er einfach eines dieser Lieder nehmen würde, konnte er ja nicht allzu viel falsch machen. „Also kommst du dann morgen vorbei?“ „Ja, mach ich. Ich komm in der Mittagspause.“ Der Manager würde es einfach mal versuchen mit dem Singen und eigentlich war er sich schon fast sicher, dass es Kouyou gefallen würde. Und in gewisser Weise war ein selbstgesungenes Lied ja auch etwas Besonderes. In solchen Momenten war er Rui immer unheimlich dankbar, dass er sein bester Freund war. Takanori hatte noch fast eine Stunde mit Rui in dem Café gesessen, sich dann wieder auf den Heimweg gemacht und als er die Wohnung betrat, schlug ihm schon der allabendliche Geruch von frischgekochtem Essen entgegen und so zog es den Braunhaarigen automatisch in die geräumige Küche, wo er Kouyou vorfand, der geschäftig am Herd werkelte und den Manager anscheinend noch gar nicht bemerkt hatte. Damals als Takanori und Kouyou zusammen gezogen waren, hatte der Manager relativ schnell forciert, dass sie sich eine neue Wohnung suchten. Die Alte war zwar wunderschön gewesen, hatte ihn aber zu sehr an Maki erinnert und mit Kouyou hatte er ein komplett neues Leben anfangen wollen. Sie waren dann auch relativ schnell in dieses Apartment hier gezogen, zwei Schlafzimmer, Wohnzimmer, Arbeitszimmer, ein großes Bad mit Jacuzzi und ein kleines, welches an ihr Schlafzimmer grenzte und eine große Küche mit Essbereich für Kouyou. Alles in allem war die Wohnung perfekt, perfekt für seine kleine, perfekte Familie. „Taka, du bist schon da.“ Anscheinend hatte der Blonde ihn bemerkt, blickte den Kleineren leicht vorwurfsvoll an. „Wie lange stehst du da schon und sagst nichts?“ „Nicht solange.“, schmunzelte der Ältere, machte die paar Schritte auf seinen Mann zu und zog ihn sanft in seine Arme. „Ich beobachte dich gerne. Du bist so wunderschön.“ Takanori küsste den anderen zärtlich. Sein Körper kribbelte schon wieder überall und er glaubte nicht, dass er dieses Gefühl von Schmetterlingen in seinem Bauch bei seinem Mann jemals verlieren würde. „Manchmal bist du so ein Schleimer, Taka. Aber ich mag das.“ tbc --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So das Kapitel erst heute, weil Freitag war ich bei D danach musste ich Samstag erstmal auskomaen und als ich endlich erwacht war, hatte mein Modem beschlossen nicht mehr zu funktionieren... @ Lucel: Ja in der Pubertät werden komplett alle Neuronenverknüpfunge gelöst und wieder neu aufgebaut, da kann man schon mal das Denken aussetzenxD aber ja Uruha ist aufmerksam, also irgendwann wird er wohl was merken @Morumotto:Ja, das Treffen war ja dann^-^ und das Training folgt im nächsten Kapitel Kapitel 5: 1.4 ohne adult ------------------------- Sorry, sorry, dass das Kapitel irgendwie adult ist und ich das nicht gemerkt hab und von daher ohne adult erst heute... wobei ich wirklich nicht weiß, warum es gesperrt wurde... ich hab jetzt ein paar Sätze weggestrichen... dabei hatte ich auch vorher keine Beschreibungen sexueller Handlung... warum auch, es hat ja keiner Sex in dem Kapitel... ------------------------------------------------------------------------------------------ -1.4- Ein unterdrücktes Stöhnen entkam Ayames Lippen und unweigerlich krallte er seine Finger fester in den Rand des Schreibtisches. Sein verschwitzter Körper rutschte über das polierte Holz, vor Vorfreude erzitternd auf das, was kommen würde. Wie auch immer er in diese Situation gekommen war, mit gespreizten Beinen auf dem Lehrerpult liegend seinen Klassenlehrer zwischen seinen Beinen, aber er genoss es, er genoss es viel zu sehr. „Mach…“, brachte er unter heftigem Atmen hervor und spreizte seine Beine noch ein wenig einladender. Er wollte jetzt endlich richtigen Sex mit Takarai, jede Faser seines Körpers verzerrte sich nach dem Älteren, jede Berührung brannte wie Feuer auf Ayames Haut und stichelte sein Verlangen nur noch weiter an. „So ungeduldig, Schätzchen.“, raunte der Lehrer. Seine tiefe Stimme vibrierte in den Ohren des Blonden. Es war ein berauschendes Gefühl, eine innerliche Explosion, die einfach zu viel wurde für Ayame, viel zu viel. Schweißgebadet schreckte Ayame aus seinem Traum, saß mit einem Schlag kerzengerade im Bett, verwirrt seinen Kopf schüttelnd, um diese Gedanken los zu werden. Er hatte nicht gerade wirklich geträumt, Sex mit seinem Lehrer zu haben? Okay, hatte er, aber es war nur ein Traum. Nur ein Traum. Auch wenn es so unheimlich real gewirkt hatte, das Klassenzimmer, das Pult, die Hände die seinen Körper ertastet hatten und vor allem seine pochende Erregung, die er unter seinem Schlafanzug deutlich spürte, war mehr als real. Nach diesem Traum würde er dem Lehrer sicher nie wieder in die Augen sehen können und das ausgerechnet heute, wo er mit diesem verabredet war. Der Blonde warf einen kurzen Blick auf die Uhr neben seinem Bett: halb sechs. In einer halben Stunde musste er sowieso aufstehen und da seine Körpermitte nach Aufmerksamkeit verlangte, konnte er auch einfach jetzt schon aufstehen. Leise und so unauffällig wie möglich schlich er sich ins Badezimmer und unter die Dusche, stellte diese erst mal auf eiskalt. Er würde sich jetzt sicher keinen runterholen und dabei an Takarai denken, so viel Würde hatte er noch, dann lieber halb erfrieren. Allein dieser Traum war schon peinlich genug und dann bekam er davon auch noch einen Ständer. Er musste das irgendwie alles verdrängen und zwar bevor er heute Nachmittag mit dem Lehrer alleine sein würde. Aber den Braunhaarigen aus seinen Gedanken zu bekommen, war schwerer als gedacht. Schon allein bei der Klamottenauswahl hatte er die ganze Zeit geschwankt zwischen er wollte dem Älteren gefallen und er wollte so unauffällig und unattraktiv wie möglich aussehen. Im Endeffekt siegte dann aber sein schwärmendes Ich und er schlüpfte in Hotpants und ein enges Top, darüber zog er seine Uniform-Jacke, weil es erstens noch immer etwas kalt für solche Outfits war und zweitens würde sein Vater sonst sicher einen Aufstand wegen seiner knappen Bekleidung machen. Solange er die Jacke trug, sagte der Ältere aber wirklich nichts und so überstand er das Frühstück und den Schulweg ohne weitere Outfitdiskussionen. Nur Sono hatte ihn etwas argwöhnisch gemustert, aber den Kommentar hatte er sich vor Ayames Vater doch verkniffen. Erst als sie aus dem Wagen gestiegen waren, ergriff der Silberhaarige das Wort. „Hast du dich entschieden, unseren Lehrer anzumachen oder ist das Outfit für Saga? Fußball ist erst wieder morgen.“ „Hey.“ Ayame blusterte die Backen beleidigt auf, auch wenn sein Freund Recht hatte. Trotzdem ärgerte es ihn, dass er so leicht zu durchschauen war. „Vielleicht versuch ich’s bei unserem Lehrer, aber mach dir keine Sorgen, ich bin vorsichtig. Ich teste nur ein bisschen.“ Ayame zwinkerte dem Größeren zu und lief weiter vergnügt Richtung Klasse, bevor Sono noch weitere Einwände vortragen konnte. Es freute ihn zwar wirklich, dass sein bester Freund sich solche Gedanken, um sein Wohl machte, aber manchmal übertrieb es der Größere einfach. Es wäre Ayame irgendwie von Zeit zu Zeit lieber, Sono würde sich ein bisschen weniger um ihn und dafür ein bisschen mehr um sich selbst kümmern. Ob der Silberhaarige eigentlich auch irgendjemanden hatte, denn er attraktiv fand? Ayame nahm sich vor, dass bei der nächsten Gelegenheit, wenn sie alleine waren, zu erfragen. Immerhin hatte der andere noch nie über etwas in dieser Art geredet. „Morgen, ihr Zwei.“ Shin grüßte sie gleich freudig, als sie das Klassenzimmer betraten und Ayame winkte genauso begeistert zurück. „Wow, Aya, knappes Outfit.“ „So kurz ist es nun auch wieder nicht.“ Der Blonde verstand wirklich nicht, was alle immer hatten. Er trug nur kurze Hosen und sonst war alles bedeckt, das war seiner Meinung nach nicht wirklich freizügig. „Vergiss es, Shin. Die haben da andere Maßstäbe. Glaub mir, dir würden die Augen rausfallen, wenn du wüsstest wie seine Mutter aussieht, wenn er weggeht.“, mischte Sono sich ein. Aber dieser Kommentar passte dem Kleinsten gerade gar nicht. „Willst du sagen, meine Mama ist eine Schlampe?“ Ja, Kouyou trug zwar privat und abends wirklich gerne mal mehr Haut als Stoff und von daher war Ayame in diesem Punkt auch nicht sonderlich prüde erzogen, aber das hieß noch nicht, dass der Ältere irgendwie schlampig oder billig war oder aussah. Ayame fand, dass seine Mutter der schönste und vor allem bestangezogenste Mensch war, den er je gesehen hatte. „Nein, will ich nicht sagen, Ai-chan. Ich mag deine Eltern. Ich wollte nur sagen, dass du eine in manchen Punkten sehr offene Erziehung genossen hast und für dich ganz normale Sachen auf andere deswegen oft etwas zu offenherzig wirken.“ „Hm. Meine Eltern sind die besten Eltern der Welt.“ Ayame war seinem besten Freund nicht wirklich sauer nach der Erklärung, aber er wollte trotzdem mal klarstellen, dass seine Eltern perfekt waren, auch wenn ihre Erziehungsmethoden vielleicht etwas anders gewesen waren. Er würde auf keinen Fall tauschen wollen, niemals. „Ruhe, bitte.“ Ayame hatte gar nicht gemerkt, wie ihre Geschichtslehrerin den Raum betreten hatte. „Ich habe eine Ankündigung zu machen.“ Der Blonde drehte sich nach vorne und versuchte sich jetzt ganz auf den Unterricht zu konzentrieren. „Wir werden uns dieses Jahr wie gesagt zu Beginn mit der Edo-Zeit beschäftigen. Dazu werden wir die Klasse in kleinere Gruppen aufteilen, die verschiedene Themen bearbeiten.“ Na toll, Ayame hasste Gruppenarbeiten und dann auch noch in Geschichte. Das war so ziemlich das letzte Fach mit dem er sich näher auseinander setzen wollte. „Sono machen wir zusammen?“ „Kann ich auch mitmachen?“, flüsterte Shin von hinten. „Klar.“ Ayame nickte und auch Sono stimmte nickend zu. „Wenn ihr euch in Gruppen aufgeteilt habt, vergebe ich die Themen.“ Die Lehrerin wartete bis sich alle aufgeteilt hatten und lief dann Zettel mit Themen verteilend durch den Raum. „Und was haben wir?“, fragte Ayame neugierig an Sono gewandt, der den Zettel für ihre Gruppe bekommen hatte. „Sakoku.“ Was? Der Kleinste seufzte theatralisch, auch wenn er keine Ahnung hatte, was ‚Sakoku‘ war. Es war garantiert langweilig und definitiv nichts, worüber er ein Projekt machen wollte. „Das wird schon Ai-chan. Das Thema ist gar nicht so schlimm, was du wüsstest, wenn du in Geschichte irgendwann mal zugehört hättest.“ Sono beugte sich lachend zu ihm und strich kurz durch die blonden Haare. „Am besten wir fangen direkt diese Woche an.“ Shin stimmte zu, während er sich den Aufgabenzettel nahm und die Fragestellungen durchging. „Kommt morgen einfach nach dem Fußballclub mit zu mir. Meine Eltern wollen Shin sowieso mal kennen lernen.“ Die beiden hatten ihn wirklich das ganze Wochenende damit genervt und da Ayame auch der Meinung war, sein Zimmer war groß genug und eignete sich super, um Schulkram zu machen, konnten sie so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Also verabredeten sie sich für Mittwoch nach dem Fußballclub, in den Ayame ja zumindest morgen auch gehen würde. Immerhin hatte Saga ihn eingeladen und auch wenn er sich fast schon sicher war, dass Fußball sowieso nichts für ihn war, würde er schon allein um Saga näher kennen zu lernen hingehen. Wobei ihm da gerade noch einfiel, dass er sich heute Abend noch unbedingt Gedanken darüber machen musste, was er denn morgen anzog. Er wollte ja gut aussehen, damit Saga ihn auch richtig wahrnahm. Vielleicht würde er nachher Kouyou um Hilfe bitten, was seine Sportklamotten anging. Immerhin gab es dafür keine Uniformbeschränkungen und er könnte seine Kreativität voll entfalten. Der Rest des Tages war dann gewohnt langweilig gewesen, aber heute hatte Ayame nicht das Bedürfnis, dass der Unterricht schneller umgehen könnte. Ehrlich gesagt, wurde es ihm ein bisschen zu schnell Nachmittag. Was natürlich minimal an seiner Verabredung mit ihrem Klassenlehrer nach dem Unterricht zu tun haben könnte. Aber nur ganz minimal. Er war verdammt nervös, vor allem wenn er an die Blicke dachte, die der Ältere ihm immer wieder während des Unterrichts zuwarf. Wobei es ja nicht so war, dass Ayame diese unangenehm waren, manchmal genoss er es auch, zumindest wenn er ausblendete, dass der andere sein Lehrer und so viel älter als er selbst war. Die Schulklingel läutete dann auch just in dem Moment das Ende der letzten Stunde ein, während der Blonde noch darüber sinnierte, ob er jetzt wirklich von Takarai-sensei begehrt werden wollte oder nicht. Jetzt trennten ihn nur noch wenige Minuten von ihrem Gespräch und in Anbetracht dieser Tatsache raste sein Herz schon wieder ganz fürchterlich. „Ruf mich später an, Ai-chan okay?“ Der Blonde nickte auf die Aussage und verabschiedete sich von seinem besten Freund, der ihn noch einmal bat, vorsichtig zu sein, bevor er zusammen mit Shin die Klasse verließ. Der Großteil der anderen Schüler war auch schon gegangen und der Blonde war doch etwas unschlüssig, ob er hier bleiben sollte und auf Takarai-sensei warten oder ob der Ältere erwartete, dass er zum Lehrerzimmer oder so kam. Aber die Frage wurde ihm schon beantwortet, denn der Braunhaarige betrat gerade das Klassenzimmer. „Ah, Matsumoto sie sind schon da, sehr gut. Kommen sie doch nach vorne.“ Der Lehrer zog einen Stuhl aus der vorderen Reihe neben seinen ans Pult und winkte Ayame zu sich. Der Kleinere kam dieser Aufforderung auch direkt nach, wenn auch etwas widerwillig, denn irgendwie saß er jetzt doch ziemlich nahe an dem Älteren. Er konnte sogar dessen Parfum riechen und es roch verdammt gut, irgendwie blumig und doch männlich. Eine betörende Mischung wie Ayame fand. „Wenn du fertig bist mit Träumen, können wir anfangen.“ Die tiefe Stimme seines Gegenübers riss den Kleineren aus seien Gedanken, in denen er sich schon wieder vollkommen in seiner Schwärmerei für den Älteren verloren hatte. Gott, wie sollte er diesen Tag nur überstehen. „Also hast du dir schon Gedanken gemacht wegen dem Schulfest?“, sprach Takarai weiter. Der Blonde schüttelte nur den Kopf, natürlich hatte er das nicht gemacht, er hatte sich lediglich Gedanken um sein Outfit gemacht und das war ihm, wo er gerade daran dachte, so peinlich, dass er unweigerlich rot wurde. Wie dumm war er eigentlich, er hatte sich gedanklich mit allerlei absurden Ideen zu seinen Liebesproblemen auseinander gesetzt, anstatt über seine richtigen Aufgaben nachzudenken. „Es muss dir nicht peinlich sein, dass du keine Idee hast.“ Der Ältere lachte leise und Ayame wurde gleich noch einen Ticken roter. „Tu…tut mir leid. Ich hab mich ehrlich gesagt noch nie um sowas gekümmert.“ Der Blonde wandte seinen Blick vorsichtshalber von Takarai ab, weil er schon wieder Gefahr lief, sich in den unendlich tiefen, braunen Augen zu verlieren, spielte nervös an seinen Fingern, um sich irgendwie abzulenken. Aber wie sollte er bitte wieder ruhig werden, wenn der Hauptakteuer seiner feuchten Träume direkt neben ihm saß und ihn mit dieser erotischen, tiefen Stimme ansprach, die ihm in seinen Träumen allerlei Versautes zugeflüstert hatte. „Deswegen machen wir es ja auch zusammen.“ Der Braunhaarige griff einen Block aus seiner Tasche neben dem Pult. Soweit Ayame das richtig sah, standen darauf einige Vorschläge. Kurzentschlossen beugte der Kleinere sich nach vorne, um besser lesen zu können, als er dabei unabsichtlich die Schulter des Älteren streifte, versetzte das seinem Herz einen erneuten Hüpfer. Gott, er musste jetzt einfach ganz ruhig bleiben. Takarai-sensei durfte nicht merken, wie sehr diese Nähe dem Blonden doch zu schaffen machte. Aber der Lehrer machte selbst auch keinerlei Anstalten sich irgendwie zu entfernen. Stattdessen lehnte er sich nur noch ein Stückchen mehr an Ayame, zumindest hatte er das Gefühl. „Err… also ich finde, die Idee mit dem Essensverkauf am besten. Also wir könnten ja Eis machen, immerhin ist es ein Sommerfest.“, versuchte Ayame von seinem schon wieder Rot-werdenden Gesicht abzulenken, indem er sich jetzt einfach wirklich versuchte mit dem Thema zu beschäftigen. „Sowas kannst du?“ Der Braunhaarige schien überrascht, aber wenigstens hatte er den anderen so dazu gebracht, ihren Körperkontakt zu lösen, obwohl er eigentlich ganz angenehm gesessen hatte, an Takarais Seite gelehnt. „Ja, meine Mutter hat’s mir gezeigt. Wir haben auch eine Eismaschine.“Ja, er und Kouyou hatten früher wirklich öfter Eis gemacht. Vielleicht sollte er seine Mutter mal fragen, ob sie es mal wieder machen könnten. „Klingt gut. Ich denke, Eis lässt sich gut verkaufen.“ Der Ältere schien einen Moment zu überlegen, bevor er sich mit einem breiten Grinsen wieder Ayame zuwandte. Und dieses Grinsen gefiel dem Kleinen gar nicht, überhaupt nicht. Es war irgendwie… pervers. „Und wenn wir unsere hübschen Schüler in sexy Maid-Kostüme stecken, verdienen wir sicher noch mehr.“ Takarai hatte den gleichen, raunenden Unterton wie in seinem Traum und unweigerlich wurde es Ayame wieder unausstehlich heiß. Allein wenn er daran zurückdachte, wie die Hände des Lehrers sich auf seiner Haut angefühlt hatten. Sollte das jemals wirklich passieren, würde er wahrscheinlich sterben vor Ekstase. Aber gerade wollte er es so verdammt noch mal, dass sein Traum Realität wurde. „Du bist sehr leicht zu verunsichern, Matsumoto. Aber rot steht dir ausgezeichnet.“ Dass er rot geworden war, verwunderte Ayame jetzt nicht mal, aber die Aussage des Lehrers ließ ihn dann doch unsicher aufblicken. Flirtete der Ältere gerade wirklich mit ihm oder bildete er sich das ein? Und vor allem wie Takarai den Blonden schon wieder musterte. Ayame kannte diesen Blick, so ähnlich sah sein Vater Kouyou auch an, wenn dieser leicht bekleidet durch die Wohnung tänzelte. Nur das man seinem Vater dann immer auch ansah, wie sehr er den anderen liebte, Takarais Blick hatte nur dieses lüsterne Funkeln. „Und dabei läufst du immer so freizügig durch die Gegend und dann so schüchtern. Sehr interessant.“ Den belustigten Unterton vernahm Ayame gar nicht richtig, viel zu verwirrt war er gerade von dem ganzen Rest. Sein Körper kribbelte vor Aufregung, sein Herz raste und er war sich sicher demnächst ohnmächtig zu werden, wenn der Braunhaarige ihn weiter so mit Blicken auszog. Wobei eine langsam lauter werdende Stimme in seinem Kopf ihm immer wieder vorhielt, dass er doch gerne wirklich von dem Lehrer ausgezogen werden wollte. „Nun ja, kommen wir zum Thema zurück.“ Und so schnell wie er begonnen hatte, endete der Ältere seinen Flirtversuch, denn so würde Ayame es eindeutig bezeichnen, auch wieder und sie kehrten zur Planung für das Schulfest zurück. Knapp eine Stunde später befand Ayame sich dann auch auf dem Heimweg. Den Rest der Zeit hatten sie wirklich nur damit verbracht, die Aktion für das Schulfest zu planen und der Braunhaarige hatte ihm auch keine weiteren Avancen mehr gemacht. Ein bisschen seltsam fand der Kleinere das schon und irgendwie störte es ihn auch. Die Avancen seines Lehrers waren ihm zwar teilweise peinlich gewesen, aber andererseits hatte er es auch genossen. Irgendwie war Ayame ja schon ein bisschen verschossen in den Älteren und nach vorhin glaubte er zumindest daran, dass der Ältere ihm nicht ganz abgeneigt war. Auf jeden Fall musste er sobald er zu Hause war unbedingt mit Sono reden. Der Silberhaarige wartete sicher schon auf seinen Anruf. Kaum war Ayame einiges später zu Hause angekommen, verschanzte er sich auch schon samt Telefon in seinem Zimmer. Von seinen Eltern war zwar noch keiner da, aber Kouyou würde sicher auch demnächst heimkommen und er sollte nichts von seiner Schwärmerei für den Lehrer mitbekommen. „Amano.“, kam eine tiefe Stimme vom anderen Ende der Leitung, kaum das Ayame gewählt hatte. „Tora, hey. Ist Sono da?“ „Hey, Aya. Ja, Moment ich ruf ihn.“ Der Ältere rief kurz etwas vom Hörer abgewandt, bevor er sich wieder dem Anrufer zuwendete. „Und kommst du Samstag?“ „Klar, komm ich.“, antwortete der Blonde grinsend, ließ sich entspannt auf sein Bett fallen und redete noch einen Moment mit Tora bis Sono seinem Bruder den Hörer abnahm. „Hey, Ai-chan. Bist du gut nach Hause gekommen?“ „Klar, wieso auch nicht?“ Manchmal war Sono wirklich zu besorgt, aber das mochte der Blonde an seinem besten Freund, wenn er ehrlich war. „Aber ich finde es süß, dass du dir immer solche Sorgen um mich machst.“ „Ich bin nicht süß.“, kam es nur etwas beleidigt vom anderen Ende, was den Blonden zum Kichern brachte. Wenn Sono wüsste, wie süß er manchmal war. „Also wie war es mit Takarai-sensei?“ „Naja ein bisschen seltsam. Also am Anfang war er ziemlich offensiv. Vielleicht hab ich es auch falsch verstanden, aber ich glaube ein bisschen geflirtet hat er schon mit mir. Aber nur am Anfang dann war er wieder ganz normal. Und wenn ich ehrlich bin, hat es mir gefallen.“, erzählte Ayame aufgeregt. Sein Herz schlug schon wieder rasend schnell, wenn er nur an seinen Lehrer dachte. „Oh mann. Ai-chan, ich bin immer noch der Meinung, dass du das vergessen solltest. Das kann gefährlich werden.“ Der Größere klang schon wieder so ernst. „Glaubst du denn, er will irgendwas von dir?“ Okay, diese Frage war berechtigt, auch wenn Ayame sie nicht wirklich beantworten konnte. Er nahm ja auch lediglich aufgrund der Blicke an, dass der Lehrer gewisses Interesse an ihm hatte. „Naja, er hat mich schon relativ… wie soll ich es beschreiben… lüstern angeguckt.“ Es dauerte eine ganze Weile bis Sono antwortete und Ayame befürchtete schon, dass er seinen Freund jetzt zu sehr geschockt hatte. „Du solltest wirklich aufpassen und lass dich auf keinen Fall zu irgendwas zwingen. Ich glaube nicht, dass er, wenn überhaupt, etwas anderes als Sex von dir will.“ So drastisch hätte der Blonde es selbst jetzt zwar nicht formuliert, aber es entsprach wohl der Wahrheit. Denn Ayame hatte selbst nicht eine Sekunde das Gefühl gehabt, dass Takarai mehr als körperliches Interesse an ihm haben könnte. Seltsamerweise störte ihn das nur kein bisschen und vielleicht war gerade das das Beängstigende. * Entspannt steuerte der Manager seinen Geländewagen durch den Verkehr. Es war noch nicht so viel los wie zur Rushhour, aber heute hatte er ja auch extra früher Schluss gemacht, weil er noch mit Rui verabredet war und zum Abendessen wollte er natürlich zu Hause bei Ayame und Kouyou sein. Aber er musste unbedingt mal wieder mit seinem besten Freund reden. Sein neuer Arbeitskollege hatte glücklicherweise schnell gelernt und deswegen den Rest seiner Arbeit für heute übernommen. Eigentlich war dieser Nao gar nicht so falsch, er mochte ihn erstaunlich gerne für einen Kollegen. Wenig später bog er dann auch in ein geräumiges Parkhaus in der Nähe des Cafés, indem sie sich verabredet hatten, ein und stellte seinen Wagen ab. Die letzten Schritte eilte er dann doch ein wenig, da er doch spät dran war und Rui nicht allzu lange warten lassen wollte. Denn von Weitem hatte er den Blonden schon erblickt, der an einem Tisch am Fenster des Cafés saß und offensichtlich gelangweilt in einer Kaffeetasse rührte. „Entschuldigung, dass ich so spät bin.“, kam Takanori gehetzt bei seinem besten Freund an, der nur lachend abwinkte. „Kein Problem, so spät bist du auch wieder nicht.“ Der Manager erwiderte das Lachen, entledigte sich schnell seiner Jacke und ließ sich auf dem Stuhl gegenüber nieder. „Also wie geht’s dir so?“ Die beiden verbrachten eine ganze Zeit mit Smalltalk, hauptsächlich über ihre Familien und was ihnen in letzter Zeit so passiert war. Immerhin hatten sie sich ein paar Wochen nicht gesehen, was aber auch keine Seltenheit bei ihren Jobs war. Irgendwann brachte der Braunhaarige ihr Gespräch dann aber doch auf das Thema bei dem er eigentlich die Hilfe seines besten Freundes brauchte und weswegen er darauf bestanden hatte, dass sie sich möglichst bald mal wieder trafen. „Also wo ich jetzt deine Hilfe brauche. Ich brauche ein Geschenk für Kouyou, also nicht so ein 08/15 Geschenk sondern etwas Besonderes.“ „Okay und aus welchem Anlass? Ich meine, ist irgendwas Bestimmtes demnächst? Euer Hochzeitstag ist doch erst in einem halben Jahr, Geburtstag hat er auch nicht.“ Rui runzelte überlegend die Stirn, während Takanori gar nicht verstand, worauf der andere hinauswollte. Er brauchte doch keinen Grund, Kouyou ein Geschenk zu machen. „Nein, einfach so, weil ich ihn liebe. Ich will ihm halt zeigen, wie wichtig er mir ist. Also nicht, dass ich irgendwie das Gefühl habe, dass er Zweifel an meiner Liebe hat. Aber ich will ihm halt trotzdem irgendwas Gutes tun, einfach so und argh… weißt du, was ich meine?“ Takanori tat sich wirklich schwer darin, seinem Freund seine Gefühle zu erklären. Es war einfach so, dass er so stark für Kouyou empfand, dass er ihm am liebsten den ganzen Tag mit Geschenken, Aufmerksamkeit und Liebe überhäufen würde. Und der Braunhaarige war sich auch sicher, dass er seinen Mann niemals nicht lieben könnte. „Du wirst es kaum glauben, aber ja ich verstehe, was du meinst.“ Rui lachte leise, bevor er sich wieder seinem Kaffee zu wandte und anscheinend über Rukis Bitte nachdachte. „Naja, Kouyou ist in solchen Punkte ja nicht so anspruchsvoll, so wie ich ihn kenne. Es reicht ihm, denke ich, wenn du ihn romantisch zum Essen ausführst und ihr einfach einen Abend ganz ungestört miteinander verbringt. Ich denke, es sollte ja nicht allzu schwer werden, Ayame mal für eine Nacht woanders übernachten zu lassen.“ „Nein, das ist viel zu unkreativ. Ich brauch was viel Beeindruckenderes.“ „Was viel Beeindruckenderes?“, äffte der Größere Takanori belustigt nach, schien aber wirklich zu überlegen. Der Manager hatte selbst schon ausgiebig darüber nachgedacht, was er dem Jüngeren Gutes tun konnte, aber sonderlich weit war er mit seinen Überlegungen nicht gekommen. Irgendwie kam es ihm so vor, als wäre er in den letzten Jahren schon mit jedem erdenklichen Geschenk zu Hause aufgekreuzt. „Naja, also ich bleibe dabei, ich glaube es reicht, wenn du ihm irgendeine kleine Aufmerksamkeit mitbringst. Das Wichtige ist doch schließlich nicht das Materielle sondern die Geste.“ Rui wiederholte sich und eigentlich war der Braunhaarige ja auch der gleichen Meinung wie sein bester Freund, aber er wollte trotzdem etwas Besonderes. „Aber hast du nicht mal erzählt, er mag deine Stimme? Sing ihm ein Lied.“ „Ein Lied?“ Natürlich stimmte es, Kouyou hatte ihm schon öfter erzählt, er möge seine Stimme, aber der Manager hielt sich selbst nicht wirklich für den größten Sänger. Wobei die Idee an sich eigentlich gar nicht so schlecht von Rui war. „Ja, wenn du willst, komm morgen Mittag vorbei und wir nutzen das Aufnahmestudio in der Firma, das wird morgen nicht gebraucht.“ Sein bester Freund arbeite bei einem renommierten Plattenlabel und von daher wäre er sicher in der Lage, Takanori bei der Aufnahme eines Lieds für Kouyou zu helfen. Und je länger er darüber nachdachte, desto besser wurde die Idee mit dem Song auch. „Und welches Lied soll ich singen?“ „Ich weiß nicht. Such dir irgendeins aus, ihr habt doch bestimmt einen Song oder so. Euer Hochzeitssong oder sowas.“ Okay, das war naheliegend. Es gab unzählige Lieder die Kouyou liebte und es gab auch ziemlich viele zu denen sie irgendeinen Bezug hatten, so wie ihren Hochzeitssong beispielsweise. Wenn er einfach eines dieser Lieder nehmen würde, konnte er ja nicht allzu viel falsch machen. „Also kommst du dann morgen vorbei?“ „Ja, mach ich. Ich komm in der Mittagspause.“ Der Manager würde es einfach mal versuchen mit dem Singen und eigentlich war er sich schon fast sicher, dass es Kouyou gefallen würde. Und in gewisser Weise war ein selbstgesungenes Lied ja auch etwas Besonderes. In solchen Momenten war er Rui immer unheimlich dankbar, dass er sein bester Freund war. Takanori hatte noch fast eine Stunde mit Rui in dem Café gesessen, sich dann wieder auf den Heimweg gemacht und als er die Wohnung betrat, schlug ihm schon der allabendliche Geruch von frischgekochtem Essen entgegen und so zog es den Braunhaarigen automatisch in die geräumige Küche, wo er Kouyou vorfand, der geschäftig am Herd werkelte und den Manager anscheinend noch gar nicht bemerkt hatte. Damals als Takanori und Kouyou zusammen gezogen waren, hatte der Manager relativ schnell forciert, dass sie sich eine neue Wohnung suchten. Die Alte war zwar wunderschön gewesen, hatte ihn aber zu sehr an Maki erinnert und mit Kouyou hatte er ein komplett neues Leben anfangen wollen. Sie waren dann auch relativ schnell in dieses Apartment hier gezogen, zwei Schlafzimmer, Wohnzimmer, Arbeitszimmer, ein großes Bad mit Jacuzzi und ein kleines, welches an ihr Schlafzimmer grenzte und eine große Küche mit Essbereich für Kouyou. Alles in allem war die Wohnung perfekt, perfekt für seine kleine, perfekte Familie. „Taka, du bist schon da.“ Anscheinend hatte der Blonde ihn bemerkt, blickte den Kleineren leicht vorwurfsvoll an. „Wie lange stehst du da schon und sagst nichts?“ „Nicht solange.“, schmunzelte der Ältere, machte die paar Schritte auf seinen Mann zu und zog ihn sanft in seine Arme. „Ich beobachte dich gerne. Du bist so wunderschön.“ Takanori küsste den anderen zärtlich. Sein Körper kribbelte schon wieder überall und er glaubte nicht, dass er dieses Gefühl von Schmetterlingen in seinem Bauch bei seinem Mann jemals verlieren würde. „Manchmal bist du so ein Schleimer, Taka. Aber ich mag das.“ tbc --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So das Kapitel erst heute, weil Freitag war ich bei D danach musste ich Samstag erstmal auskomaen und als ich endlich erwacht war, hatte mein Modem beschlossen nicht mehr zu funktionieren... @ Lucel: Ja in der Pubertät werden komplett alle Neuronenverknüpfunge gelöst und wieder neu aufgebaut, da kann man schon mal das Denken aussetzenxD aber ja Uruha ist aufmerksam, also irgendwann wird er wohl was merken @Morumotto:Ja, das Treffen war ja dann^-^ und das Training folgt im nächsten Kapitel Kapitel 6: 1.5 -------------- -1.5- Mittwoch gehörte für Ayame definitiv zu den schlimmsten Tagen der Woche, einerseits weil das Wochenende bereits bzw. noch so weit weg war und andererseits weil er heute einfach die allerschlimmsten Schulfächer in Kombination hatte: Erst Japanisch, was ja nicht unbedingt schlimm war, aber Takarai-sensei wollte Ayame nach gestern nicht unbedingt sehen, dann zwei Stunden Mathe, was er gar nicht konnte und dann noch Physik, was ja irgendwie dasselbe wie Mathe war. Nach der Mittagspause ging es mit Kunst und Politik zwar ganz okay weiter, aber nach den ersten Horrorstunden am Morgen konnte eigentlich nichts den Tag mehr retten. Außer heute, denn diese Woche freute sich Ayame wirklich darauf, dass Mittwoch war. Denn hätte er den Schultag erst mal hinter sich, würde er zum Fußballclub gehen, wo er mit Saga ‚verabredet‘ war. Gestern war er extra noch neue Sportklamotten dafür kaufen, da der Blonde einfach nichts Hübsches hatte. Normalerweise nahm er am Sportunterricht ja immer nur sporadisch teil und wenn dann versuchte er die Stunden mit möglichst wenig Aufwand zu überstehen. Eigentlich trug er immer Shorts und weite Shirts und so würde er Saga sicher nicht gefallen. Nach der Schule ging er dann auch mit Sono und Shin Richtung des Sportgeländes der Schule. Ihre Schule hatte entsprechend ihrem Ruf als beste Privatschule in der Gegend auch entsprechend erfolgreiche Sportmannschaften und für diese auch ein groß ausgebautes Trainingsgelände. Der Fußballclub hatte zwei Plätze und ein kleines Gebäude mit Duschen und Umkleiden daneben, in das die beiden Größeren wie selbstverständlich gingen und Ayame folgte ihnen einfach mal. Auf dem Platz waren schon ein Hand voll Spieler und ungefähr genauso viele befanden sich in den Kabinen. Der Blonde wusste nicht genau wie viele Mitglieder dieser Club hatte, aber Saga hatte er noch nirgends gesehen. „Oh, Ai-chan, hast du neue Sportklamotten?“, wurde der Blonde auch direkt von seinem besten Freund angesprochen, kaum dass er sich umgezogen hatte. „Ja und? Meine alten sind halt alle kaputt oder alt, da kann ich mir ruhig mal neue kaufen.“ Ayame wusste, dass Sono genau wusste, dass der einzige Grund für die neuen Sachen Saga war, aber das musste der Rest ja nicht wissen und auch wenn ihnen gerade wohl nur Shin zuhörte, kannte Ayame den Braunhaarigen doch auch noch nicht lange genug, als dass er ihm seine Schwärmerei offen legen würde. „Also ich finde die Sachen hübsch. Zwar nicht unbedingt geeignet zum Fußball, aber es steht dir.“, kommentierte Shin Ayames Outfit und der Blonde bedankte sich nur strahlend. Wobei er nicht ganz verstand, warum seine Sachen zum Fußball spielen nicht geeignet waren. Er trug weiße Hotpants mit hellblauen Applikationen und ein dazu passendes hellblaues Top und das hatte er alles aus einem Sportgeschäft. Neue Turnschuhe hatte er sich übrigens auch passend dazu gekauft, wobei es ja keine richtigen Turnschuhe waren sondern Fußball-Kunstrasen-Schuhe, laut Sono brauchte er hier sowas. Auch wenn Ayame noch nicht wirklich davon ausging, dass er dem Club nach heute beitreten würde. „Naja gehen wir.“ Es dauerte noch ein paar Minuten bis anscheinend alle Clubmitglieder anwesend waren und auch Saga und Kouki waren unterdessen gekommen. Sie schienen sowas wie die Kapitäne zu sein, denn der Trainer, übrigens Ayames normaler Sportlehrer, übergab den beiden das Kommando das Aufwärmen zu leiten. Kouki sollte sich mit den normalen Teammitgliedern beschäftigen, während Saga die Anfänger zugeteilt bekam. „Okay, wir beginnen mit warmlaufen.“, meinte der Braunhaarige und Ayame wäre am liebsten jetzt schon wieder gegangen. Er dachte, dass hier sein ein Fußballclub und sofern er sich richtig erinnerte, war Fußball der Sport wo man einem schwarz-weißen Ball hinterherlief und ihn in ein Tor schoss, aber das hier erinnerte ihn mehr an Marathon laufen. Sie rannten doch wirklich gefühlte Stunden, in Wahrheit wohl eher zehn Minuten, um den Platz und Ayame konnte jetzt schon nicht mehr. Es war ja nicht so, dass er direkt unsportlich war, aber sonderlich gut war seine Kondition offensichtlich auch nicht, sonst wäre er jetzt ja noch nicht außer Puste. Das Schlimmste daran war aber, dass Saga kein bisschen angestrengt aussah und auch Sono und Shin die neben dem Blonden herliefen, wirkten nicht wirklich so als würde das Laufen sie belasten. Die darauf folgenden Dehnübungen waren schon eher etwas womit Ayame klar kam, da musste man sich wenigstens nicht so viel bewegen. „Da wir viele Neue haben werden wir heute Dribbling und Passtraining machen. Dazu teilt euch bitte in Zweiergruppen auf.“ Nach dem Aufwärmen hatte der Trainer anscheinend wieder das Kommando übernommen. Unter Dribbling und Passtraining konnte Ayame sich jetzt zwar gar nichts vorstellen, aber er würde einfach mit Sono ein Paar bilden und der Silberhaarige würde es ihm schon erklären. Doch bevor er seinen besten Freund fragen konnte, wurde er schon von der Seite angetippt, fuhr erschrocken zusammen. „Ayame, schön dass du wirklich gekommen bist.“ Saga hatte den Blonden angesprochen, was dessen Herz nur wieder zum Flattern brachte. Saga erinnerte sich sogar an seinen Namen und anscheinend schien er die Einladung wahr machen zu wollen. „Bilden wir ein Paar?“ „Ja, gerne.“ Der Blonde setzte sein schönstes Lächeln auf, auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass es neben Sagas verblasste und folgte dem Größeren dann ein Stück auf das Feld. Die kleinen Gruppen schienen sich gleichmäßig auf dem Platz zu verteilen, so dass Ayame und Saga relativ viel Platz um sich hatten. „Du hast wirklich keine Ahnung vom Fußball oder?“, begann Saga nachdem sie ihren Platz gefunden hatten, den Ball rollte er leicht mit seiner Fußspitze hin und her. „Nein, ich hab noch nie gespielt und ehrlich gesagt auch noch nie ein Spiel gesehen. Meine Mutter mag Fußball und kann auch spielen, glaub ich. Aber ich denke von dem Sporttalent hab ich nichts abbekommen.“ Kouyou hatte mal erzählt, dass er auf der Oberschule auch gespielt hatte und er sah auch regelmäßig irgendwelche Spiele im Fernsehen, aber Ayame hatte sich noch nie sonderlich für den Sport interessiert, tat er ja immer noch nicht. Er war lediglich wegen Saga hier. „Okay. Ich hab noch nie ‘ne Frau getroffen, die Fußball mag.“ Der Braunhaarige lachte leise und Ayame wurde unweigerlich bewusst, dass er mal wieder den gleichen Fehler wie immer gemacht hatte. Für ihn war es selbstverständlich, dass er Kouyou ‚Mutter‘ nannte, aber andere hielten ihn dann immer für eine Frau. Aber da der Blonde keine Ahnung hatte, wie Saga auf Schwule reagieren würde, klärte er das Missverständnis lieber nicht auf. Das könnte er immer noch tun, falls er bei Saga mal irgendwann eine Chance bekam. „Auf jeden Fall, naja also du solltest, wenn du öfter kommst auf jeden Fall andere Sachen anziehen. Also ich würde dir eine längere Hose empfehlen, weil mit nackten Oberschenkel über den Kunstrasen zu rutschen ist sehr schmerzhaft. Und ganz wichtig: Schienbeinschoner.“ Der Braunhaarige deutete auf seine Unterschenkel. „Ansonsten ist beim Spielen die Verletzungsgefahr viel zu hoch.“ „Okay.“ Nun ja, jetzt wusste Ayame wenigstens, was Shin vorhin gemeint hatte. Aber wenn er so hässliche weite, lange Hosen tragen müsste und dazu auch noch diese komischen gefüllten Socken, würde Saga seine hübschen Beine ja gar nicht sehen und dabei war der Blonde der Meinung, seine Beine waren sein hübschester Körperteil. „Also, fangen wir ganz einfach an.“ Saga schien einen Moment zu überlegen, bevor er sich wieder mit seinem charmanten Lächeln an Ayame wandte. „Dribbeln und Ballführung. Am Wichtigsten ist, dass du den Ball immer mit der Innenseite spielst, damit er flach über den Boden rollt und nicht zu weit vorlegen, sonst hat dein Gegner es zu leicht dir den Ball abzunehmen.“ Saga führte Ayame vor, was er meinte und wies den Blonden dann an es nachzumachen. Und zu seiner Überraschung funktionierte es sogar ganz gut. Okay, Dribbeln schien jetzt auch nicht die größte Herausforderung zu sein, aber immerhin hatte er damit wahrscheinlich schon mal mehr geschafft, als sein Vater ihm zu getraut hätte. „Machst du gut, Ayame.“ Und das Lob von Saga ließ den Blonden gleich noch ein bisschen glücklicher strahlen über seine Leistung. Sowieso war der Braunhaarige unheimlich nett und kein bisschen so, wie Ayame ihn sich vorgestellt hatte. Er war ja davon ausgegangen, dass Saga ein bisschen arrogant und selbstverliebt wäre, aber das war er gar nicht. Er wirkte irgendwie erstaunlich ruhig und zurückhaltend auf den Blonden. „Danke.“ „Nichts zu danken. Ich sag nur die Wahrheit. Aber geb zu ich hatte Recht, es macht Spaß.“ Der Kleinere nickte. Ja, es machte wirklich irgendwie Spaß, was schon erstaunlich war, wenn man bedachte, dass Fußball ja immer noch ein Sport war und damit von vorne herein bei ihm eigentlich auf Ablehnung stoßen würde. „Und jetzt üben wir ein bisschen passen. Also zielen und sowas ne.“ Und das taten sie dann auch den Rest der Zeit. Anfänglich war Ayame zwar dem Verzweifeln nahe, weil es nicht so funktionierte, wie er es wollte, aber es klappte immer besser und irgendwann machte es sogar fast Spaß. Vor allem aber weil Saga ein wunderbarer Lehrer war und der Blonde sich in seiner Nähe unheimlich wohl fühlte. Auch wenn er natürlich noch immer im ganzen Körper dieses Kribbeln hatte, war es für Ayame doch einiges leichter mit seinem Schwarm Saga umzugehen, vor allem auch auf einer freundschaftlichen, albernen Basis als mit seinem Klassenlehrer. „Zusammenkommen, wir machen zum Abschluss ein kleines Spiel.“, schallte die laute Stimme des Lehrers über den Platz und unterbrach die beiden Schüler in ihrem Tun. Schade eigentlich, denn Ayame hätte gerne noch ein bisschen mit Saga alleine gespielt, auch wenn er mittlerweile doch wieder etwas zu angestrengt war für seinen Geschmack. Das Spiel war dann definitiv etwas, was Ayame keinen Spaß machte. Mal abgesehen davon, dass er viel zu viel laufen musste, weil der Platz einfach viel zu groß war, war ihm diese Art von Sport auch eindeutig zu brutal. Dank der Rambo-haften Zweikampftaktiken mancher Mitspieler war der Kleine mehr als einmal auf dem harten Boden gelandet und seinen Arm hatte er sich auch aufgeschürft, was ziemlich hässlich aussah und außerdem verdammt weh tat. Ayame versuchte zwar trotzdem so gut wie möglich an dem Spiel teilzunehmen, auch wenn es ihm keinen Spaß machte, aber er wollte jetzt auch nicht wie ein zickiges Mädchen einfach rumstehen und nichts tun. Das würde sicher keinen guten Eindruck auf Saga machen und den Älteren zu beeindrucken war nun mal sein Ziel. Apropos Saga, der spielte übrigens unheimlich gut. So oft es seine Teilnahme eben zu ließ, beobachtete er den Braunhaarigen, der sein Beobachten aber anscheinend als Wunsch sah, den Ball zu bekommen, denn Saga passte ihm zu und jetzt wollte der Blonde auch besonders gut sein. Konzentriert nahm er den Ball an, machte sich dann daran nach vorne Richtung Tor zu laufen. Aber sonderlich weit kam er nicht, da er im nächsten Moment von einem Mitspieler getackelt wurde, stolperte und schmerzhaft auf dem Boden aufkam. Ein höllischer Schmerz zog sich durch seinen Fuß und am liebsten würde der Blonde jetzt anfangen, zu weinen. Es tat so weh. „Ayame, alles okay?“ Saga war zu ihm geeilt und versuchte dem Kleineren beim Aufstehen zu helfen, wofür der Jüngere ihm im ersten Moment wirklich dankbar war. Zumindest solange bis er versuchte auf seinen Fuß aufzutreten. „Ah~.“, keuchte er mit schmerzverzerrtem Gesicht und wieder traten ihm die Tränen in die Augen. Sein Fuß schmerzte so sehr, dass er glaubte, er würde bald abfallen und nur dank Saga war er überhaupt in der Lage, sich irgendwie auf den Beinen zu halten. „Kannst du nicht auftreten?“ Der Braunhaarige musterte ihn besorgt und mittlerweile war das Spiel wohl unterbrochen, denn er konnte Sono sehen, der aufgeregt auf ihn zu eilte. Doch bevor sein bester Freund bei ihm ankam, wurde Ayame plötzlich hochgehoben und fand sich erschrocken quietschend in Sagas Armen wieder. „Ich bring dich ins Krankenzimmer.“, meinte dieser nur und trug Ayame wirklich vom Feld und Richtung Schulgebäude. Auch wenn die Schmerzen fast unerträglich für den Blonden waren, wünschte er sich insgeheim, dass sie nie im Krankenzimmer ankommen würden. Es war ein unglaubliches Gefühl in den Armen des Älteren zu liegen und er musste hart mit sich kämpfen, um nicht seinem klopfenden Herz nachzugeben und sich anzukuscheln. Der Kleinere genoss einfach den Moment, ließ sich von der Körperwärme und dem Geruch des anderen einlullen. Leider wurde ihm dieser Gefallen nicht erfüllt und so kamen sie wenige Minuten später am Krankenzimmer an, wo Saga ihn auf eine der Liegen legte und dann eine Schwester holte, die sich Ayames Fuß ansah. „Tut mir leid wegen deinem Fuß.“ Saga war die ganze Zeit bei Ayame geblieben, was diesen innerlich vor Freude hüpfen ließ, denn sein verliebtes Herz, versuchte ihn aufgrund dessen davon zu überzeugen, dass Saga ihn auch irgendwie mochte. „Ist doch nicht deine Schuld.“ Ayames Fuß war verstaucht, was zwar irgendwie ziemlich weh getan hatte, aber es war halt ein blöder Unfall gewesen und dafür konnte niemand etwas, am wenigsten Saga und da der Jüngere ohne diesen Unfall seinem Schwarm nie so nahe gekommen wäre, war er eigentlich sogar ganz froh darüber. „Irgendwie schon. Immerhin hab ich dich dazu gebracht, heute zu kommen.“ Saga schien sich wirklich irgendwie schuldig zu fühlen, was Ayame fasst gerührt quietschen ließ. Saga war nicht nur wunderschön, nett und hilfsbereit, er war auch noch unheimlich süß. Er war perfekt. „Quatsch, mach dir nicht so einen Kopf.“, warf Sono ein, der mit Shin auch kurz nach Saga und ihm hier angekommen war. Sie hatten Ayames Sachen glücklicherweise aus den Kabinen mitgenommen, so müsste der Blonde nicht mehr zurück und konnte hier liegen bleiben und warten bis einer seiner Eltern ihn abholte. Die Krankenschwester hatte bei Kouyou an der Arbeit angerufen, nachdem sie Ayame untersucht hatte und der wollte so schnell wie möglich kommen und ihn holen. „Naja, Fußball wird nach der Sache dann wohl aber nichts für dich oder?“ „Nein, ich denke eher nicht.“, beantwortete der Blonde Sagas Frage. Zwar hatte es ihm wirklich Spaß gemacht mit Saga zusammen zu spielen, aber das lag hauptsächlich daran, dass es ihm Spaß gemacht hatte, in Sagas Nähe zu sein. „Das ist mir doch ein bisschen zu brutal.“ Die anderen Drei lachten leise auf diesen Kommentar und Ayame wollte sich eigentlich gerade beschweren, dass das nicht witzig war, als die Tür zum Krankenzimmer sich öffnete und ein vollkommen aufgelöster Kouyou auf ihn zu stürmte und ihn fest in die Arme schlang. „Gott, Engelchen. Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Was ist passiert? Ist es sehr schlimm?“, überschlug sich der Ältere fast und Ayame musste unweigerlich breit grinsen. Er hatte eben die beste und fürsorglichste Mutter der Welt. „Also ich denke, wenn er immer noch in der Schule rumliegt, kann es nicht so schlimm sein. Wenn du ihn natürlich weiter so drückst, wird er demnächst ersticken.“ Erschrocken wandte Ayame seinen Blick zur Tür, konnte er doch nicht glauben, wer ihn da gerade angesprochen hatte. „Papa?“ Es war zwar schon Nachmittag, aber trotzdem noch ungefähr drei oder vier Stunden bis zum normalen Feierabend seines Vaters. Der Älteste kam normalerweise nie vor neun Uhr nach Hause, aber gerade stand er wirklich hinter seiner Mutter und zog den Größeren leicht von Ayame weg, der wirklich kaum noch Luft bekommen hatte. „Musst du nicht arbeiten?“ „Ja, eigentlich schon. Aber einer von uns Erwachsenen war ja kurz davor vor Angst um dich zu sterben, weil du könntest ja eine tödliche Verletzung davon getragen haben.“ „Jetzt spiel das nicht so runter. Ich hab mir wirklich Sorgen um dich gemacht, Engelchen.“ Und Ayame war wirklich dankbar, dass seine Mutter so war, auch wenn er natürlich manchmal ein bisschen überfürsorglich sein konnte. Aber dass sein Vater dann auch wirklich mitgekommen war und sich anscheinend auch Sorgen gemacht hatte, freute den Blonden noch mehr. „Ich weiß, Mama. Aber ich hab mir nur den Knöcheln verstaucht, es ist alles okay. Saga hat mir geholfen.“, antwortete er lächelnd und blickte kurz zu erwähntem Braunhaarigen, der aber nur völlig steif auf seinem Stuhl saß und Kouyou entgeistert anstarrte. Seine Gesichtsfarbe war auch eher weiß als normal und erst jetzt fiel dem Kleinsten auf, dass Saga ja gar nicht wusste, dass seine Eltern schwul waren und so wie er aussah, war er mehr als geschockt. Gerade hatte er irgendwie das unschöne Gefühl, dass er seinen Schwarm damit jetzt auch verloren hatte. „Vielen, vielen Dank.“ Kouyou schien Sagas Entsetzen entweder nicht bemerkt zu haben oder er ignorierte es einfach, bedankte sich herzlich bei dem verwirrten Braunhaarigen, sein Vater und Sono kicherten nur leise und Shin schien zwar auch irgendwie verwirrt aber auch belustigt angesichts des großen Blonden. „Ehm… kein Problem.“, nuschelte Saga als er seine Fassung wieder erlangt hatte, blickte aber immer noch etwas unschlüssig zwischen den beiden Erwachsenen hin und her. „Also ich geh mich dann auch mal umziehen und… man sieht sich Ayame. Gute Besserung.“ Der Braunhaarige verbeugte sich höflich und war dann auch verschwunden. Ayame blickte ihm nur leise seufzend nach und hoffte einfach mal, dass Saga ihn jetzt nicht wirklich meiden würde. * Mittlerweile stand Kouyou in der Küche und bereitete das Abendessen für seine Familie und Ayames Freunde vor. Als ihn die Krankenschwester vorhin an der Arbeit angerufen hatte, war sein Herz vor Schock fast stehen geblieben, das einzige, was er von dem Telefonat mitbekommen hatte, war das Ayame sich verletzt hatte und abgeholt werden musste. Natürlich hatte er sofort Takanori angerufen, der auch ohne Weiteres seine Arbeit verlassen hatte und mit ihm zur Schule gefahren war. Der Blonde wusste selbst, dass er wohl etwas überreagiert hatte, aber seine größte Angst war eben, dass einem seiner Lieblinge etwas passierte und vorhin hatte er einfach geglaubt, der Alptraum wäre wahr geworden. „Schatz, du kochst schon wieder viel zu viel. Ayame hat zwei Freunde eingeladen und nicht seine ganze Klasse.“ Kouyou hatte seinen Mann gar nicht bemerkt, der jetzt hinter ihm stand und seine Arme um den Bauch des Blonden schlang. „Ja, aber ich weiß doch gar nicht, was Shin mag, also mach ich lieber ein paar verschiedene Sachen, weil ich will Ayames neuen Freund doch nicht vergraulen, jetzt wo er und Sono doch endlich noch jemanden gefunden haben.“ Das meinte er auch vollkommen ernst und der Manager murrte nur verstehend, während seine Finger zärtlich über Kouyous Bauch streichelten. Es freute ihn, dass ihr Sohn endlich noch einen Freund gefunden hatte und er wollte nicht schuld sein, wenn Shin doch wieder nichts mit ihm zu tun haben wollte. „Du kochst wunderbar, ich glaube dein Essen wird niemanden vertreiben.“, lachte der Ältere, küsste Kouyous Nacken, bevor er sich wieder löste und den Tisch deckte. Immerhin war das Essen auch bald fertig. Er hatte heute eine Variation aus allem Möglichen gemacht, was er gut konnte. Zwar passten manche Dinge nicht unbedingt zusammen, aber zumindest war so für jeden Geschmack etwas dabei. Natürlich gab es Gebratene Nudel und Hühnchen Süß-sauer für Sono, weil Kouyou ja wenigstens bei dem Silberhaarigen wusste, was er am liebsten aß. Dann hatte er Gyoza und Takoyaki gemacht, genauso wie griechischen Salat. Außerdem noch Fisch, zu dem man wahlweise normalen Reis, italienische Nudeln mit passender Soße oder eine scharfe, er glaubte indische, Reisvariante essen konnte. Als letztes stellte er dann noch die Reste vom Sushi, welches er gestern Abend gemacht hatte dazu, was den Tisch jetzt zwar ziemlich überfüllt aussehen ließ, aber so hatte er wirklich so ziemlich alles abgedeckt. „Wow, bei dem ganzen Zeug weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll.“, kommentierte Shin dann aber zu Kouyous Zufriedenheit das Essen, nachdem Takanori die drei Jungs geholt hatte und er schien wirklich begeistert, so wie seine Augen leuchteten. „Nimm dir so viel du willst. Ich wusste nicht, was du magst, deswegen hab ich verschiedene Sachen gemacht.“ „Oh, ich mag alles.“, meinte Shin begeistert und schaufelte sich auch gleich von allem etwas auf seinen Teller, begann wie auch die anderen zu essen. „Das schmeckt wunderbar, Herr Matsumoto. Gibt’s bei euch immer so gutes Essen, Aya, dann komm ich öfter.“ „Ja, gibt es immer.“, antworteten Ayame und Sono synchron und Kouyou freute sich nur tierisch darüber, dass den Kindern das Essen schmeckte. Zumindest in dem Punkt hatte er heute schon mal alles richtig gemacht. „Und Shin, kommst du aus Tokyo?“, begann Takanori dann irgendwann mit dem, was Kouyou eigentlich auch noch vor hatte: etwas mehr über den braunhaarigen Freund ihres Sohnes zu erfahren. „Nein. Meine Familie kommt aus Fukuoka, aber wir sind hierher gezogen, da war ich ungefähr fünf, weil mein Vater einen besseren Job bekommen hatte.“ Der Schüler beantwortete die Frage, während Ayame seinen Eltern nur einen strafenden Blick zuwarf, was dem Größten aber nur ein Schmunzeln entlockte. Er wusste ja selber, dass ihr Sohn es nicht mochte, wenn seine Freunde immer so ausgefragt wurden, aber es war doch auch verständlich, dass Kouyou und Takanori etwas über die Leute erfahren wollten, mit denen Ayame seine Zeit verbrachte. „Was arbeitet dein Vater?“, machte der Manager unbeirrt weiter und Kouyou konnte sehen, wie Ayame langsam immer böser wurde, während Sono, wohl froh darüber, dass heute nicht er ausgefragt wurde, ebenfalls grinsend das Gespräch beobachtete. „Er ist Banker bei Mitsubishi Tokyo. Meine Mutter hat auch mal irgend sowas gearbeitet, aber nachdem mein Bruder geboren wurde, ist sie Hausfrau geworden.“ „Oh, du hast einen älteren Bruder.“ Kouyou freute sich innerlich riesig darüber, dass Shin anscheinend bereitwillig alles erzählte, Sono war bei seinem ersten Besuch ja noch eher zurückhaltend gewesen und der Blonde hatte fast einen Monat gebraucht, um von dem damals Sechsjährigen zu erfahren, dass er noch einen großen Bruder hatte. „Ja, einen älteren und einen jüngeren Bruder und eine ältere Schwester. Aber mein großer Bruder wohnt nicht mehr bei uns, er studiert seit diesem Jahr in Kyoto und ist vor einem Monat ungefähr umgezogen.“ Und so ging es den Rest des Abendessens weiter, Shin erzählte und beantwortete alle Fragen, die die beiden Erwachsenen an ihn hatten, Ayame kämpfte offensichtlich hart dagegen an, einen Wutausbruch zu bekommen, wobei Kouyou der Meinung war, nachdem dem Kleinsten aufgefallen war, dass es seinen neuen Freund nicht zu stören schien, Fragen gestellt zu bekommen, hatte er sich etwas abgeregt und Sono grinste breit vor sich hin und genoss das Essen. Alles in allem war Kouyou aber ganz begeistert von Ayames neuem Freund. Der Junge schien wirklich nett zu sein, kam aus einer guten Familie und vor allem lobte er das Essen überschwänglich, was dem Blonden natürlich auch sehr schmeichelte. Nach dem Essen waren die Jungs dann wieder in Ayames Zimmer verschwunden und Kouyou hatte es sich mit seinem Mann und einem Glas Wein im Wohnzimmer bequem gemacht. So stellte er sich einen entspannten Abend vor, einfach auf dem Sofa vor dem Fernseher kuscheln und reden. Und das taten sie dann auch bis Ayame irgendwann ebenfalls das Wohnzimmer betrat und sich neben Kouyou auf das Sofa fallen ließ. „Und Engelchen, sind sie weg?“ Der Kleine nickte, legte seinen verletzten Fuß auf den Couchtisch und lehnte sich an den Größeren, was diesen nur sanft lächeln ließ. Wenn der Schüler so kuschelbedürftig ankam, war er meistens krank oder hatte etwas auf dem Herzen. „Tut der Fuß noch sehr weh?“ „Ein bisschen aber es ist auszuhalten.“ Also hatte der Kleine sicher was anderes auf dem Herzen. Der Blonde stellte sein Weinglas auf die Seite, löste sich etwas von seinem Mann, um Ayame in den Arm zu nehmen und leicht hin und her zu wiegen. „Willst du uns erzählen, was los ist?“, begann Kouyou zaghaft und auch Takanori wandte sich jetzt seinem Sohn zu, schaltete sogar den Fernseher aus, damit der Junge wusste, dass er die volle Aufmerksamkeit der beiden Erwachsenen hatte. „Es ist nicht so wichtig.“, nuschelte Ayame vergrub sein Gesicht etwas in Kouyous Shirt und kuschelte sich an den Älteren, was dieser auch erwiderte. „Ayame, du kannst uns alles erzählen, wirklich egal was.“ Takanori hatte sich auf die andere Seite neben seinen Sohn gesetzt und strich ihm beruhigend durch die Haare. Aber es dauerte noch eine ganze Weile bis Ayame wieder aufblickte und begann zu erzählen. Innerlich befürchtete der Blonde schon das Allerschlimmste von seinem Sohn zu hören. „Der Junge vorhin im Krankenzimmer, also Saga… das… also er ist…“ Der Kleine sprach ungewohnt stotternd und auf das leise „Dein Schwarm“ von Takanori nickte er nur abgehackt. Also irgendwas stimmte mit Ayame wirklich nicht und das ließ die Sorge in Kouyou nur weiter wachsen. „Und er war total nett zu mir, hat mir auch geholfen mit der Verletzung und war dann auch die ganze Zeit bei mir im Krankenzimmer bis... also, als ihr gekommen seid und er… also gesehen hat, dass ihr schwul seid… da war er plötzlich so komisch und ist auch so überstürzt verschwunden und jetzt glaub ich, er redet nie wieder mit mir, weil…“ Ayame brach wieder ab, schluchzte leise und kuschelte sich noch näher an seine Eltern. „Ich liebe euch und ihr seid auch die besten Eltern, die ich mir wünschen kann, aber warum können die anderen mich nicht einfach normal behandeln?“ Jetzt weinte der Junge richtig und Kouyou drückte ihn nur ein bisschen fester an sich, während Takanori ihm noch immer durch die Haare strich, seinen Mann fragend anblickte. Aber dem Größeren fiel gerade auch nichts ein, wie sie den Jüngeren aufbauen konnten. „Engelchen, du weißt doch gar nicht, ob Saga wirklich ein Problem damit hat und wenn dem so wäre, dann hat er dich nicht verdient. Du wirst immer Leute treffen, die dich wegen irrationalen Gründen wie Sexualität meiden, aber Leute die so denken, sind Leute mit denen du auch normal niemals befreundet oder zusammen sein könntest, weil sie einfach asoziale, intolerante Arschlöcher sind.“ Das war wirklich Kouyous Meinung und Ayame hatte zumindest wieder aufgehört, zu weinen. „Außerdem gibt es doch auch andere Leute da draußen. Ich meine, du kennst doch auch so wunderbare Menschen wie Sono und Shin und glaubst du nicht auch, dass die beiden als richtige Freunde tausend Mal mehr wert sind als irgendwelche falschen Bekannten.“, fügte Takanori an und der Größere konnte nur nickend zustimmen, auch Ayame rang sich zu einem kleinen Nicken durch. Sie blieben noch eine Weile so auf der Couch sitzen, bis Ayame irgendwann in Kouyous Armen eingeschlafen war und der Ältere ihn dann in sein Bett trug. Das hatte er seit Jahren nicht mehr gemacht, aber irgendwie konnte er sich trotzdem nicht wirklich darüber freuen, das vorhin Gesagte seines Sohnes beschäftigte ihn gerade zu sehr. „Glaubst du wir zerstören sein Leben?“, fragte der Blonde dann, als er zu Takanori in ihr Bett kroch, sich eng an den Älteren kuschelte. Kouyou hatte seit vorhin wirklich ein schlechtes Gewissen, immerhin war ihre Beziehung doch der einzige Grund, warum Ayame immer angefeindet wurde. Wenn der Manager noch mit seiner Frau zusammen wäre, hätte ihr Sohn es in der Schule und im Leben sicher leichter. „Denk nicht eine Sekunde daran, dass es Ayame besser gehen würde, wenn wir damals nicht zusammen gekommen wären.“ Erschrocken blickte der Blonde seinen Mann an, der anscheinend wirklich neuerdings Gedanken lesen konnte. „Ayame liebt dich, er wäre ohne dich niemals so wunderbar aufgewachsen und du bist die beste und einzige Mutter für ihn. Außerdem selbst jetzt wo ich weiß, dass es manchmal schwer ist für Ayame mit uns als Eltern, würde ich mich immer wieder für dich als meinen Partner entscheiden. Du bist die Liebe meines Lebens und um nichts in der Welt würde ich dich jemals wieder hergeben.“ Der Braunhaarige küsste ihn hingebungsvoll und sorgte wirklich ein bisschen dafür, dass er sich besser fühlte, auch wenn er immer noch Bedenken wegen Ayame hatte. „Ich liebe dich, Taka.“ Und wenn er ehrlich war, stimmte er dem Älteren zu, obwohl er wusste, dass Ayame gelegentlich unter ihrer Beziehung litt, würde er sich immer wieder für den Manager entscheiden und genauso wusste er, dass Ayame ihn für die beste Mutter der Welt hielt und er Kouyou wohl auch niemals gegen irgendjemand anderen eintauschen würde. tbc ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ So, da ich ja gesundheitstechnisch gerade außer Gefecht gesetzt bin, gibt es heute schon ein neues Kapitel und da ich wohl die nächsten Tage auch net viel machen werde können, gibt es am Wochenende sicherlich auch schon gleich das nächste^-^ Es werden übrigens jetzt doch mindestens 21 Kapitel... Kapitel neun ist irgendwie ein bisschen außer Kontrolle geraten und hatte aufeinmal 7000 Wörter, das hab ich dann doch lieber in zwei Kapitel gepackt^-^ @ Lucel: Ja, anscheinend waren viele bei D^-^ aber deine Hoffnungen auf Saga, ich befürchte die hab ich gerade ein bisschen zerstörtxD @Morumotto:ach, ist doch vollkommen egal, wann der Kommi kommt^-^ aber ja, Ayame fällt die Entscheidung ja ähnlich schwer Kapitel 7: 1.6 -------------- -1.6- Als Ayame am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich wieder deutlich besser als noch am Vorabend, auf seinen Fuß konnte er sogar schon fast wieder richtig auftreten. So genau wusste er auch nicht, was gestern mit ihm losgewesen war und warum es ihn auf einmal so mitgenommen hatte, dass Saga ihn wegen seiner Eltern nicht mögen könnte. Normalerweise sah er es genauso wie die beiden Erwachsenen, Leute die sie wegen ihrer Beziehung mieden, hatte ihre Freundschaft gar nicht verdient, aber bei Saga traf es den Blonden auf einmal wirklich. Er wollte dem Älteren doch so unbedingt näher kommen, er wollte nicht von ihm wegen irgendeiner Nichtigkeit verabscheut werden. Es war nicht so, dass Ayame seinen Eltern deswegen einen Vorwurf machte, er hatte noch nie auch nur eine Sekunde daran gedacht, dass sie Schuld an dem Mobbing waren, welches er erfuhr. Die beiden waren perfekt und er konnte sich keine bessere Familie vorstellen und um nichts in der Welt würde er Kouyou jemals gegen seine ‚echte Mutter‘ oder sonst eine Frau tauschen wollen. Aber manchmal konnte er eben nicht mehr, er war doch nur ein Kind und es fiel ihm manchmal schwer, sich immer gegen Anfeindungen wehren zu müssen. Heute brauchte Ayame viel länger im Bad, trotz der Tatsache, dass er sich kaum gestylt hatte, aber sein Fuß ließ allzu schnelle Bewegungen dann doch nicht zu und als er in die Küche kam, war sein Vater deswegen auch fertig mit Frühstücken und schien wieder etwas nervös, weil sie könnten ja zu spät losfahren. „Morgen, Engelchen. Wie geht’s dir?“, sprach Kouyou ihn auch direkt an und die Besorgnis war seiner Stimme deutlich anzuhören, sicher machte er sich viel zu viele Gedanke über das, was Ayame gestern gesagt hatte und irgendwie tat es dem Kleinsten leid. Er wollte nicht, dass seine Mutter glaubte, irgendwie Schuld an dem zu sein, was ihm passierte. „Ganz gut. Ich kann fast wieder normal laufen.“, meinte er, setzte ein Lächeln auf und schob sich schnell eine Scheibe Toast in den Mund, da Takanori schon wieder ungeduldig auf seiner Uhr herum tippte. Ayame liebte seinen Vater ja, aber dessen Überpünktlichkeit ging ihm dann bisweilen doch auf die Nerven. „Können wir dann gehen?“ Der Blonde nickte, verabschiedete sich kurz von Kouyou und folgte seinem Vater dann raus in den Flur, wo er sich so schnell es ging Schuhe und Jacke anzog. „Geh schon mal, Papa, ich hab noch was vergessen.“ Der Braunhaarige war schon fast aus der Tür raus, als Ayame es sich anders überlegte und doch noch mal zu Kouyou zurück ging, der dabei war, das Geschirr vom Frühstück wegzuräumen. „Mama?“ „Engelchen, hast du was vergessen?“, fragte der Größere verdutzt, hatte im nächsten Moment aber schon den Jüngeren in seinen Armen liegen. „Mama, ich hab dich lieb und wegen gestern, das tut mir leid. Ich will niemals eine andere Familie als Papa und dich. Du bist die beste Mama der Welt und es ist mir völlig egal, was andere sagen.“ Der Schüler hatte einfach das Bedürfnis gehabt, das zu sagen, bevor Kouyou sich den ganzen Tag unnötig Sorgen machte. „Und du bist der beste Sohn der Welt. Ich liebe dich mein Kleiner.“ Der Ältere hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Und jetzt geh zur Schule, Taka wartet schon.“ Ayame nickte nur, gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und verließ dann wirklich ihre Wohnung, um zum Auto zu gehen, wo sein Vater wie erwartet ungeduldig wartete. „Hast du alles?“ Der Blonde nickte und Takanori fuhr los, um wie jeden Morgen Sono abzuholen. „Ayame, wegen gestern, was du erzählt hast. Wie schlimm ist es wirklich in der Schule?“, begann der Manager dann gleich ein Gespräch, dass der Junge jetzt irgendwie erwartet hatte und das ihm bestätigte, dass seine Eltern gestern wohl wirklich noch darüber geredet hatten. „Es ist nicht schlimm, wirklich nicht. Ich bin noch nie brutal gemobbt wurden, die meisten ignorieren mich immer nur. Manchmal ist es schon schwer, aber ich komm damit klar.“, war die ehrliche Antwort des Jüngeren und er konnte sehen, dass sein Vater angestrengt darüber nachzudenken schien. „Es tut mir leid, dass du das alles durchmachen musst. Ehrlich gesagt, hab ich damals nicht darüber nachgedacht, wie sich das alles auf dein Leben später auswirkt.“, entgegnete Takanori nach einer Weile und irgendwie gefiel Ayame die Richtung, in die dieses Gespräch verlief schon wieder gar nicht. Seine Eltern sollte sich nicht schuldig oder falsch fühlen, nur weil sie so waren, wie sie waren. Außerdem bekam er dann immer Angst, dass sie sich irgendwann trennen würden und das wollte er auf keinen Fall. „Papa, ihr könnt da gar nichts dafür, das sind nur die anderen, die doof sind. Und außerdem hab ich doch tolle Freunde, Sono hilft mir immer und wenn er da ist, dann ist das alles gar nicht mehr schlimm. Und Kouyou ist wundervoll. Ich kenne meine echte Mutter zwar nicht, aber ich weiß ganz sicher, dass sie und auch sonst niemand jemals so perfekt als Mutter sein könnte wie Kouyou. Und ihr liebt euch doch, ich will nicht, dass ihr euch wegen mir trennt.“ Der Junge hatte sich so in Rage geredet, dass er gar nicht merkte, dass die letzten Worte wirklich laut aus seinem Mund gekommen waren. Das abrupte Bremsen seines Vaters erinnerte ihn dann aber daran. „Trennen?“, brachte der Ältere völlig entsetzt hervor. „Schatz, wie kommst du auf sowas? Das ist vollkommen absurd. Mach dir keine Sorgen, ich würde mich niemals von Kouyou trennen.“ „Naja, ihr ward so komisch gestern Abend und heute Morgen und…“ „Mach dir wirklich keine Sorgen, wir werden uns nicht trennen, niemals.“ Sein Vater nahm ihn kurz beruhigend in den Arm, bevor er wieder weiterfuhr und Ayame nur erleichtert aufatmend zurück in seinen Sitz fiel. Der Schultag war für Ayame überraschend entspannt gewesen, was aber hauptsächlich daran lag, dass er aufgrund seiner Fußverletzung nicht am Sportunterricht teilnehmen musste und dass ihre Chemielehrerin krank war und somit die Mittagspause eine Stunde ausgeweitet wurde. Jetzt saß er in der letzten Stunde für heute, Japanisch und auch das verlief überraschend reibungslos, denn irgendwie hatte er das angenehme Gefühl, Takarai-sensei würde ihn nicht mehr ganz so lüstern ansehen. „So, dann machen wir für heute Schluss. Matsumoto kommen sie bitte noch mal zu mir.“ Der Blonde schreckte aus seinem Halbschlaf ähnlichen Zustand auf, blinzelte verwirrt Richtung Pult, wo der Klassenlehrer abwartend saß, während der Rest der Klasse langsam den Raum verließ. „Ich warte draußen, okay.“, meinte Sono, der anscheinend auch schon fertig mit zusammen packen war und so beeilte der Blonde sich ebenfalls, humpelte nach vorne zu Takarai, der mittlerweile neben ihm auch der einzige in dem Raum war. „Sie wollten mit mehr sprechen, Takarai-sensei.“ „Ja, richtig.“ Der Ältere wandte sich mit einem strahlenden Lächeln an Ayame, dessen Herzschlag schon ganz gefährlich beschleunigte. Wobei der Lehrer nicht so ein schönes Lächeln wie Saga hatte und trotzdem war es unheimlich einnehmend. „Es geht um das Schulfest. Wir müssen noch ein paar Dinge klären, wäre nächste Woche Dienstag nach dem Unterricht wieder möglich?“ „Ja, kein Problem.“ Der Kleinere nickte, freute sich insgeheim schon auf den Nachmittag mit seinem Lehrer. Vor allem jetzt, da er bei Saga wohl keine Chance hatte, tat es doch irgendwie gut, dass der Lehrer ihn zumindest ein bisschen anziehend zu finden schien. „Gut, dann ein schönes Wochenende.“ Mit einem charmanten Lächeln erhob der Größere sich und verließ dann die Klasse, ließ einen schwärmenden Ayame zurück, der wenige Minuten später ebenfalls auf den Flur hinaustrat. „Und von Saga wieder zu unserem Lehrer gewechselt?“, begrüßte ihn Sono schmunzelnd und wuschelte Ayame durch die Haare. „Hast du heute noch was Besonderes vor?“ „Nein, eigentlich nicht. Du?“ Den Kommentar zu seinem Liebesleben überging Ayame einfach mal. immerhin wusste er ja, dass Sono es nicht so ganz ernst gemeint hatte. „Nein, Tora hat vorhin geschrieben, ob wir mit zum Basketball wollen, aber ich denke mal mit deinem Fuß wird das nichts oder?“ „Nein, aber geh ruhig mit, wenn du willst. Ich wollte demnächst sowieso mal wieder meine Haare nachfärben, dann mach ich einen Wellnesstag.“ Der Gedanke ließ den Blonden sanft lächeln. Er würde bei ihrem Friseur anrufen und sich jemanden nach Hause schicken lassen, dann würde er ein Entspannungsbad machen, peelen, eincremen und mal sehen, was Kouyou noch so an Pflegeprodukten zu Hause hatte, die er benutzen könnte. Und genauso verbrachte Ayame dann auch den Rest des Donnerstags: er ließ sich die Haare nachfärben, betrieb ausführliche Hautpflege, seine Mutter hatte wirklich eine Menge Cremes und anscheinend für jede Eventualität das passende, machte Maniküre und Pediküre. Als er mit allem fertig war, war es bereits kurz vor neun und seine Eltern saßen auch schon in der Küche. „Heute kein Essen?“, fragte er doch etwas überrascht, als er diese betrat und zwar die beiden Erwachsenen vorfand, aber es stand nicht wie sonst Abendessen auf dem Küchentisch und Kouyou war auch nicht dabei zu kochen. „Wir dachten, wir gehen Essen.“, antwortete seine Mutter und heute Abend strahlte er auch wieder richtig und sah nicht mehr so besorgt aus, was Ayame auch gleich lächeln ließ. „In deinem Lieblingsrestaurant waren wir schon länger nicht mehr.“ „Ohja.“ Das empfand Ayame wirklich als super Idee. Außerdem ging er gerne essen. * Das Essen gestern war aus Kouyous Sicht wunderschön gewesen. Es war gelegentlich ganz entspannt mal nicht kochen zu müssen, sondern sich einfach brav bedienen zu lassen. Und nachdem ihm Ayame gestern so unglaublich süß gesagt hatte, dass er die beste Mutter der Welt wäre, machte der Blonde sich auch nicht mehr so viele Gedanken darum, ob er ihrem Sohn das Leben zerstörte. „Hey, Kouyou. Sorry, dass du warten musstest.“, riss ihn die etwas gehetzte Stimme seines besten Freundes aus seinen Gedanken. „Kein Problem. Ich bin noch nicht solange hier.“ Er schenkte dem Größeren ein Lächeln, bevor er die Kellnerin herbei winkte, damit sie bestellen konnten. Die beiden Erwachsenen hatten sich in ihrem Stammcafé verabredet und auch wenn sie sich morgen bei Kazamasas Geburtstag sowieso sehen würden, war es doch entspannter, sich hier alleine zu treffen, um Neuigkeiten auszutauschen. „Und kommt ihr morgen zu dritt?“ „Nein, Ayame geht zu einer Party von Sonos großem Bruder.“ „Ja, kann ich verstehen, ist sicher spannender als mit lauter Erwachsenen rumzuhängen.“ Kazamasa lachte kurz und entledigte sich noch seines Schals, wobei der Blonde nicht so genau wusste, warum sein Freund um die Jahreszeit einen Schal trug. „Wundert mich sowieso, dass er immer so bereitwillig mitkommt.“ „Ach so schlimm ist es auch nicht mit seinen Eltern auf einen Geburtstag zu gehen.“ Außerdem mochte Ayame seinen Onkel ja und er ging doch auch immer gerne mit seinen Eltern weg. Es war bis jetzt wirklich noch nie so gewesen, dass sie ihren Sohn hätten zwingen müssen und da der Blonde es nicht anders kannte, nahm er es wohl als normal an. „Ja, meine Jungs sehen das irgendwie anders. Ich hätte mir vielleicht ein paar Erziehungstipps von dir geben lassen sollen.“ Die beiden brachen in Gelächter aus, weil sie Kazamasas Söhne eben beide kannten. Der Größere hatte damals im letzten Jahr der Uni seine jetzige Frau kennen gelernt, sie zwei Jahre später geheiratet und die beiden hatten zwei Söhne, elf und acht Jahre alt. Und zumindest der Älteste war schon recht aufmüpfig, etwas was Kouyou glücklicherweise von Ayame auch gar nicht kannte. „Naja und wie läuft es bei euch so?“ „Hm, naja eigentlich ist alles wie immer.“, begann der Blonde, rührte etwas unsicher in seinem Kaffee. „Ayame geht ja auf eine neue Schule und naja es belastet ihn verständlicherweise, dass manche Schüler ihn wegen Taka und mir ausgrenzen. Vorgestern war der Junge so fertig deswegen. Ich weiß zwar, dass er uns keine Schuld gibt, aber ich mach mir trotzdem Vorwürfe. Ich meine, wäre Taka bei seiner Frau geblieben, hätte Ayame die Probleme nicht.“ „Ja, aber er hätte auch kein so wunderschönes Leben gehabt und dir ist schon klar, dass das vollkommen abwegig ist, was du erzählst?“ Kazamasa schien ähnlich aufgebracht über seine Idee wie Takanori gestern. Irgendwie schien außer Kouyou keiner, auch Ayame nicht, in Betracht zu ziehen, dass er irgendwie mitschuld war an der Situation. „Selbst wenn Takanori und du nicht zusammen gekommen wären, hätte er sich von Ayames Mutter irgendwann getrennt, weil die beiden einfach nicht zusammen gepasst haben. Und für eure Sexualität könnt ihr nichts und sie macht euch auch nicht zu schlechteren Eltern. Das ist einfach ein gesellschaftliches Problem. Außerdem willst du ernsthaft behaupten, du glaubst, diese Frau hätte Ayame besser aufziehen können als du? Mal ernsthaft Kou, wir kennen uns jetzt bald zwanzig Jahre und ich glaube nicht, dass es irgendwo jemanden gibt der mehr und vor allem besser Mutter ist als du.“ „Meinst du?“ Sein Freund nickte und wenn der Kleinere weiter über das Gesagte nachdachte, hatten die anderen eigentlich recht. Maki wäre niemals besser für Ayame gewesen, der Junge sagte es ja selbst, dass es niemand besseren gab und Takanori und er führten die perfekte Beziehung, sie waren wie füreinander bestimmt und das konnte doch nicht falsch sein. „Du machst dir einfach zu viele Gedanken, Kou. Das macht nur graue Haare und Falten.“ „Ich hab Falten!“, schrie der Blonden fast, kramte hastig in seiner Tasche nach einem Spiegel, den er natürlich nicht dabei hatte. „Nein, so meinte ich das nicht. Ich sagte, wenn du dir weiter solche Gedanken machst, dann bekommst du Falten.“ „Das ist nicht lustig.“, knurrte der Blonde und trank einen Schluck Kaffee. Die Idee alt zu werden fand er gar nicht lustig, aber wer mochte schon gerne alt werden. „Und wie läuft es bei dir so?“ „Super.“, begann Shou, nippte an seiner Tasse und bestellte noch ein Stück Kuchen, bevor er weiter erzählte. „Mika arbeitet demnächst wohl wieder ganztags, aber da die Jungs ja sowieso bis abends in der Schule sind, ist das wohl auch okay. Kaito spielt jetzt übrigens auch Fußball… was gibt’s da zu lachen?“ Kouyou hatte wirklich angefangen zu lachen, einfach weil er sich so erinnert fühlte an Ayames Versuch Fußball zu spielen und diese Geschichte erzählte er seinem besten Freund dann auch. Was diesen ebenfalls zum Lachen brachte. Aber die Geschichte war ja auch süß und lustig und da der Kleine sich ja nicht ernsthaft verletzt hatte, konnte man auch getrost darüber lachen. Kouyou war noch zwei Stunden mit Kazamasa in dem Café geblieben, bevor er nach Hause gefahren war, wo ein hibbeliger Ayame ihn auch schon erwartete. „Engelchen, was ist los? Du bist so aufgedreht?“, rief er dem Blonden hinterher, der wie wild durch das Appartement rannte und irgendwas Unverständliches vor sich hinbrabbelte. Aber zumindest sein Fuß schien wieder vollkommen genesen zu sein, denn sonst würde er wohl kaum so herum rennen. Schmunzelnd folgte er dem Jungen in sein Zimmer, wo ihn dann doch ein leichter Schock traf. Wirklich ordentlich war es hier ja nie, aber gerade sah es doch aus, wie als wäre eine Bombe im Kleiderschrank explodiert und hätte alle Stücke im ganzen Raum verteilt. „Was ist denn hier passiert?“ „Mama, ich hab nichts zum Anziehen!“, quengelte der Kleine, wandte sich mit schon tellergroßen, glänzenden Augen zu Kouyou um. „Ich weiß nicht, was ich morgen zu Toras Party anziehen soll.“ Okay, da lag also das Problem. Zumindest war das eines, bei dem er seinem Sohn behilflich sein konnte. „Und wie würdest du morgen gerne aussehen?“ Der Ältere ging auf den Schrank zu, sammelte unterwegs ein paar Kleidungsstücke auf und sah sich durch, was sein Sohn so hatte. Die meisten der Sachen kannte er, immerhin wusch er ja, aber ein paar Teile, die wahrscheinlich ganz neu waren, hatte er auch noch nie gesehen. „Naja, also ich möchte schon gut aussehen. Knapp, also du weißt schon für eine Party geeignet, aber auch nicht irgendwie billig. Weißt du, ich… jetzt wo das mit Saga so blöd ist und… Tora hat ein paar verdammt hübsche Freunde und…“ „Ich verstehe schon, was du meinst.“, antwortete er grinsend und machte sich daran für seinen Sohn ein passendes Outfit zusammen zu stellen. Er würde seinen Sohn schon hübsch herausputzen, so dass ein paar der ‚hübschen Freunde‘ von Shinji definitiv auf ihn aufmerksam werden würden. „So Süßer, probier die Sachen.“ Kouyou hatte ihm zwei Outfits herausgesucht, die der Kleine jetzt auch anzog. Das erste bestand aus einer engen, schwarzen Röhren-Hose und einem durchsichtigen Leo-Hemd, dazu hatte er dem Jungen einen silbernen Gürtel und eine paar passende Ketten gegeben. Alles in allem sah es schon gut aus, aber irgendwie nicht so wie Kouyou sich das vorgestellt hatte. „Zieh das andere Mal an.“ Der Kleine nickte nur, zog sich wieder um und trug jetzt Lederhotpants, die gehörten definitiv zu den Teilen, die der Ältere an seinem Sohn noch nie gesehen hatte und dazu ein weißes, langärmeliges Hemd aus einem dünnen Voile-Stoff mit Puffärmeln, darauf eine zu den Hotpants passende Weste. Das sah doch deutlich besser aus. „Du bist wunderschön, Engelchen. Ich denke, Taka würde das genauso sehen, wenn er schon da wäre.“ „Was würde ich genauso sehen?“ Erschrocken drehte Kouyou sich Richtung Tür, hatte gar nicht mitbekommen, dass der Manager schon zu Hause war und dass er vor allem in Ayames Zimmertür stand und sich neugierig umblickte. „Ayame, wie siehst du denn aus? Also das ist mal eindeutig zu kurz, wo willst du denn sowas anziehen?“ „Naja, zu Toras Party morgen. Mama hat gesagt, das ist okay.“ „Oh, nein, mein Kleiner. Das ist nicht okay, du bist ja fast nackt, so lass ich dich zu keiner Party gehen.“ Jetzt war Kouyou doch mehr als überrascht. Seit wann hatte Takanori denn ein Problem mit Hotpants und kurzen Klamotten, vor allem weil es ja wirklich nicht so war, dass der Junge irgendwie zu stark freizügig angezogen war. „Schatz, so hübsch du auch aussiehst, so wirst du das Haus morgen nicht verlassen.“ Und mit diesen Worten war der Manager wieder verschwunden, ließ zwei völlig verwirrte Jüngere zurück. „Mach dir keinen Kopf, ich red mal mit ihm okay.“ Ja, Kouyou würde wirklich gerne erfahren, warum solche Klamotten auf einmal ein Problem darstellten. Und so machte er sich daran, dem Älteren zu folgen. * Takanori hatte sich in sein Arbeitszimmer zurückgezogen und eigentlich schon fast damit gerechnet, dass Kouyou ihm sicher nachkam, um über Ayames Klamotten zu reden. Trotzdem zuckte er leicht zusammen, als der andere ihn plötzlich ansprach. „Taka, ist alles ok? Was hast du denn für ein Problem mit den Klamotten?“ Der Braunhaarige wandte sich um, signalisierte dem Größeren zu ihm zu kommen und zog ihn gleich auf seinen Schoß. „Ich möchte einfach nicht, dass Ayame so knapp bekleidet durch die Gegen hüpft.“, versuchte er sein Problem zu erklären, aber in dem Gesicht des Blonden konnte er die Fragezeichen förmlich sehen. „Und wieso? Ich meine, ich lauf doch auch so rum, wenn wir weggehen und ich dachte, du magst das oder findest du mich irgendwie zu freizügig?“ Der Größere wirkte etwas unsicher, wobei der Manager sich sicher war, dass er ihn nur aus der Reserve locken wollte und sich gerade dümmer stellte, als er wirklich war. „Bei dir ist das was anderes. Ich finde dich wunderschön und ich mag deinen Kleidungsstil. Aber du bist erwachsen und wenn du weggehst, bin ich ja immer dabei und argh… ich will einfach nicht, dass Ayame von irgendwelchen Perversen angegraben wird. Er ist doch noch so jung.“ Das war wirklich Takanoris Problem. Er wollte nicht, dass ihr Sohn aussah wie ein Vamp, er wollte eigentlich überhaupt nicht, dass sein Sohn in irgendeiner Weise sexy oder anziehend aussah. Ayame war ein kleiner Junge, sein kleiner Junge und da sollte er gefälligst auch aussehen wie ein Kind. Der Braunhaarige hatte Angst, dass ihr Sohn so einfach an die falschen Leute geraten würde, er war ja manchmal schon bei Kouyou etwas ängstlich, dass er von perversen Grabschern belästigt würde, aber wenn der Größere ausging, war er wenigstens immer dabei, um ihn dann zu schützen. Bei Ayame konnte er das aber nicht tun, Takanori konnte ja schlecht auf jede Party gehen und seinen Sohn beschatten. „Du bist so süß, Taka.“ Der Größere küsste ihn kurz, bevor er protestieren konnte, dass er alles außer süß war. „Ayame ist kein kleiner Junge mehr. Er wird langsam erwachsen und das musst du ihm zugestehen. Er beginnt sich zu verlieben, will natürlich seinem Schwarm dann auch optisch gefallen und er wird demnächst sicher auch damit anfangen Beziehungen zu führen. Da kannst du nichts dagegen tun, das ist ganz normal.“ „Ich kann es aber versuchen, heraus zu zögern.“, schmollte der Ältere und ließ sich jetzt auch nicht von den sanften Küssen seines Mannes beruhigen. Er würde einfach dafür sorgen, dass Ayame nicht mehr so freizügig das Haus verließ, die kurzen Schuluniformen waren ihm sowieso schon länger ein Dorn im Auge und dass ihr Sohn bei irgendeinem Kerl übernachtete oder irgendeiner hier, würde sowieso nur über Takanoris Leiche stattfinden. „Taka, du machst dir zu viele Sorgen. Guck mal, Ayame ist unheimlich offen uns gegenüber, er vertraut uns und wenn du ihm jetzt solche Kleinigkeiten verbietest, dann wird seine Reaktion definitiv Aufmüpfigkeit sein.“, versuchte Kouyou es auf einem anderen Weg und wenn Takanori ehrlich war, dann wusste er, dass der Blonde recht hatte. Ayame würde wahrscheinlich reagieren wie ein normaler Teenager und sich einfach von ihnen entfernen und das war das letzte, was der Manager wollte. „Außerdem vertraust du ihm doch oder? Wir haben ihn gut erzogen, er ist doch immer vernünftig gewesen. Er wird schon nicht zu leichtfertig sein.“ „Trotzdem bin ich nicht glücklich damit, wenn er halbnackt auf irgendwelchen Partys herumläuft.“ „Hey, es ist bei Shinji und Sono ist doch auch noch da. Glaub mir, ich bin mir ziemlich sicher, der wird genauso gut auf Ayame aufpassen, wie du es würdest.“ Der Ältere nickte nur. Er vertraute Ayame ja und Sono vertraute er genauso. Der Silberhaarige hatte immer gut auf den Kleineren aufgepasst und das würde er sicher auch tun und immerhin war die Party ja wirklich nur bei Shinji, allzu viele zwielichtige Gestalten konnten dort ja nicht sein. „Okay, er kann meinetwegen so hingehen, aber ich will trotzdem mit ihm darüber reden.“ „Tu das, ich mach solange Essen warm.“ Und schon war Kouyou verschwunden und der Ältere machte sich auf den Weg zu seinem Sohn, den er auch etwas angesäuert in seinem Zimmer vorfand. Aber mit einer freundlichen Begrüßung hatte er jetzt eigentlich auch nicht gerechnet. „Kann ich mit dir reden, Ayame?“, begann er zögerlich, blieb in der Tür stehen und wartete auf eine Antwort seines Sohnes. „Ja, ich ziehe die Sachen nicht an, ist okay. Du brauchst dir keine Sorgen machen.“ Der Blonde klang mehr als ein bisschen angesäuert und so beschloss Takanori sich einfach auf das Bett zu setzen und anzufangen mit reden, der andere würde schon zuhören. „Hey, Kleiner. Ich will dich damit nicht ärgern und es ist okay, ich habe verstanden, dass ich ein bisschen übertrieben reagiert habe und du kannst die Sachen zu Shinjis Party anziehen.“ „Wirklich?“ Der Kleinere sprang quietschend auf ihn zu, warf sich um seinen Hals und Takanori wäre fast die Luft weggeblieben, aber er freute sich auch über die Reaktion seines Sohnes. „Danke Papa.“ „Jaja, mein Schatz. Aber versprich mir, dass du vorsichtig bist. Weißt du, ich will einfach nicht, dass du an irgendwelche Perversen gerätst, die dein Outfit als Einladung sehen.“, brachte er seine Bedenken auf den Punkt und zu seiner Überraschung nickte sein Sohn verstehend. „Ich verspreche, Papa. Ich pass auf mich auf und ich bleib den ganzen Abend bei Sono und Shin und dann passiert mir nichts.“ „Und Taka, zu welchem Ergebnis sind Ayame und du gekommen?“ Mittlerweile war es schon etwas nach Mitternacht und er und Kouyou waren dann doch auch mal ins Bett gegangen, lagen jetzt aneinander gekuschelt unter der warmen Decke. „Er darf es anziehen, ist aber vorsichtig.“, antwortete der Ältere, legte sich bequemer in die Kissen und bettete den Kopf seines Mannes auf seiner Brust. Früher hatte er es unheimlich ätzend gefunden, wenn sich nachts jemand an ihn gekuschelt hatte, aber seit er Kouyou kannte, liebte er das Gefühl, nachts von der Wärme eines anderen umgeben zu sein. Er brauchte es mittlerweile sogar, um überhaupt gut schlafen zu können. „Das ist doch schön.“, murmelte der Blonde, schien schon wieder halb eingeschlafen zu sein. „Kou, bist du noch wach?“, fragte er leise, da er noch etwas auf dem Herzen hatte, was er den Blonden unbedingt fragen wollte und von dem anderen kam ein zustimmendes Murren. „Was hältst du davon, wenn wir mal wieder zusammen wegfahren? Nur wir beide, ganz romantisch in eine einsame Berghütte oder sowas.“ Der Manager hatte sich viele Gedanken gemacht über das, was ihr Sohn gestern gesagt hatte, von wegen dass er Angst hätte sie würden sich trennen und irgendwie hatte ihm das auch Angst gemacht, Angst, dass sie vielleicht in all den Jahren irgendwie langsam in einen Alltagstrott gerieten und Takanori wollte ihre Beziehung nicht durch so etwas gefährden. „Dein Ernst?“ Der Blonde war regelrecht hochgeschreckt, aber soweit Takanori das bei diesem Licht beurteilen konnte, schien er geradezu zu strahlen vor Begeisterung. „Ja, ich meine das vollkommen ernst. Ich will gerne ein bisschen Zeit mit dir alleine verbringen.“ „Natürlich will ich.“ Der Größere küsste ihn sanft und der Manager konnte nicht anders als zu lächeln, er liebte Kouyou mehr als alles andere und er war sich sicher, dass er niemals auch nur einen Tag in dem Wissen überleben könnte, dass sie getrennt wären. „Ich liebe dich, Taka.“ tbc -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So wie versprochen gleich noch das nächste Kapitel^-^ @ Lucel: Ja stimmt, es sind noch ein paar Kapitel, es kann sich noch was ändernxD... und Uruha kann ja gar nicht anders als toll sein @ Morumotto: Hm, ja aus Sagas Sicht wird es nichts zu lesen geben, aber er kommt noch ein bisschen öfter vor, also du wirst es noch erfahren, was er hatxD Kapitel 8: 1.7 -------------- -1.7- Hastig kramte Ayame den Rest seiner Sachen zusammen, die er brauchen würde, wenn er bei Sono übernachtete. Er war sowieso schon spät dran und da er nichts Passendes für morgen zum Anziehen fand, wurde es auch immer später. Eigentlich hatte der Blonde um sieben bei seinem Freund sein wollen und mittlerweile war es schon fünf nach sieben. Aber heute hatte auch einfach nichts so funktionieren wollen, wie er das geplant hatte. Nicht dass Ayame ernsthaft an irgendeinem von Toras Kumpeln interessiert wäre, aber man konnte ja nie wissen, wer alles so kam und vielleicht war ja jemand heißes dabei, also wollte der Kleine auch gut aussehen. Sein Make-Up hatte er ja noch ganz gut hinbekommen, mit den Haaren war er aber gar nicht zufrieden, sie standen kein bisschen so wie er sich das vorgestellt hatte und das störte ihn gewaltig, aber nach einer Stunde hatte er dann entnervt aufgegeben und sie einfach so gelassen. Außerdem hatte er sowieso nicht mehr die Zeit gehabt, sie komplett neu zu stylen. „Ayame, bist du bald fertig? Ich dachte du wolltest um sieben bei Sono sein?“ Es war wieder sein Vater, der nervös mit dem Fuß wippend in seiner Zimmertür stand und ihn zur Eile aufforderte. Dabei war Kouyou wahrscheinlich selbst auch noch nicht fertig. „Um Acht gibt es bei Kazamasa Essen und da wollten wir eigentlich schon spätestens da sein.“ „Ja, ich bin gleich fertig.“, murrte der Jüngere und zog wahllos irgendein Oberteil aus seinem Schrank. War ja eigentlich auch egal, was er morgen anzog, außer Sono würde ihn ja niemand sehen und der kannte ihn ja schon seit Jahren und vor allem kannte er ihn auch ungestylt und hässlich. „Mama ist bestimmt auch noch nicht fertig.“ „Kouyou ist schon seit einer halben Stunde fertig, also beeil dich ein bisschen.“, entgegnete der Ältere nur, verließ das Zimmer und Ayame beeilte sich wirklich die letzten Sachen zusammen zu suchen. Immerhin wollte er Sono nicht noch viel länger warten lassen. Kaum eine Minute später kam er auch in den Flur, wo seine Eltern beide schon angezogen auf ihn warteten, erstaunlich dass seine Mutter wirklich schneller fertig geworden war als er selbst und dabei sah Kouyou auch noch tausend Mal besser aus als er. Aber wieso bekam der Ältere seine Haare auch immer so perfekt hin? Das war gemein. „Gut siehst du aus, Engelchen.“, begrüßte der Blonde ihn und sein Vater nuschelte nur leise ein „Viel zu gut.“, was Ayame dann doch ein Lächeln abgewann. Vielleicht waren seine Haare doch nicht so schlecht geworden, denn wenn er scheiße aussah, waren seine Eltern zumindest so ehrlich, dass sie es ihm sagten. Schnell griff der Kleinste sich eine Jacke, zog seine Schuhe an und folgte den beiden Erwachsenen zum Auto. „Euch dann viel Spaß bei Onkel Kazamasa und sagt ihm alles Gute von mir.“, verabschiedete der Jüngste sich, als sie eine Viertelstunde später vor dem Haus von Sonos Familie ankamen. „Bis morgen.“ „Dir auch viel Spaß.“, riefen seine Eltern Ayame noch zu, während dieser schon aus dem Wagen hüpfte und fröhlich auf das Haus zu ging. Er war jetzt zwar fast eine halbe Stunde zu spät, aber Sono würde ihm sicher nicht den Kopf abreißen. Die Party würde sowieso erst gegen zehn anfangen. „Na, Ai-chan, was hat dich aufgehalten?“, wurde er von einem grinsenden Silberhaarigen begrüßt, kaum dass er geklingelt hatte. Shin schien im Gegensatz zu ihm pünktlich gewesen zu sein, denn er stand ebenfalls breit grinsend hinter Sono. „Meine Haare. Die sehen einfach grausam aus.“, antwortete er knapp, umarmte seinen besten Freund, der in seinem Party-Outfit verdammt gut aussah, was der Blonde staunend anerkennen musste. Shin war ebenfalls sehr zu recht gemacht, bekam jetzt auch kurz eine Begrüßungs-Umarmung von dem Kleinsten. „Also ich finde, du siehst sehr gut aus, Ai-chan.“, erwiderte Sono nur und Shin stimmte nickend zu. Was Ayame zwar nicht weniger an seinen Haaren zweifeln ließ, aber nett fand er es trotzdem von den beiden. Die nächsten drei Stunden verbrachten die Drei damit in Sonos Zimmer Filme zu gucken und sich dabei mit Süßigkeiten vollzustopfen, wobei Ayame den anderen beiden da gerne den Vortritt ließ, denn auch wenn er Süßes mochte, sollte er doch nicht allzu viel davon essen, denn zunehmen wollte er nicht. Gegen halb elf machten sie sich dann auch auf den Weg nach unten, denn die Musik und die doch recht lauten Stimmen der Partygäste waren nicht mehr zu überhören, außerdem wollten die Jüngeren ja auch mitfeiern. Alles in allem schätze Ayame, das ungefähr 50 Gäste da waren, so genau sagen konnte er das jetzt aber auch nicht, denn wer zählte schon nach bei sowas. Auf jeden Fall kam ihm beim kurzen Umhergucken niemand bekannt vor, aber ein paar gutaussehende Kerle waren schon dabei, obwohl er auch enttäuscht feststellen musste, dass niemand auch nur annähernd an Saga oder ihren Klassenlehrer heran kam. „Aya, wann bist du denn gekommen?“, kam eine Stimme von hinten und im nächsten Moment schlangen sich zwei Arme um seine Hüfte und hoben ihn kurz vom Boden an. „Tora~“, quietschte er erschrocken auf, auch wenn er mittlerweile eigentlich an solche Begrüßungen gewöhnt sein sollte. „Lass mich runter.“ Der Blonde zappelte vorsichtig mit den Beinen, um seine Worte zu unterstützen, ohne den Größeren dabei zu treten und dieser setzte ihn nach kurzer Zeit auch wieder auf dem Boden ab. „Du weißt, dass ich das gar nicht mag.“, schmollte der Blonde weiter vor sich hin, während er seine Klamotten wieder richtete. „Ach komm, ich glaube, du magst es schon und willst es nur nicht zugeben.“ Der Schwarzhaarige begann wieder zu lachen und zu Ayames Ärger stimmte Sono auch noch in das Lachen mit ein. „Hey, Tora, wer ist das?“ Die zwei Mädchen, die neben dem Älteren standen, hatte Ayame bis eben gar nicht bemerkt und da er ja freundlich war, wollte er sich gerade vorstellen. Doch Tora schien die Frage wohl lieber selber beantworten zu wollen, denn er drehte sich schnell, zog Ayame in den einen und Sono in den anderen Arm. „Also, der Braunhaarige ist Shin, ein Kumpel von meinem Bruder. Das hier“ Er wackelte Sono ein wenig hin und her. „ist mein Bruder Sono und das“ Jetzt drückte er den Blonden fest an sich, was Ayame jetzt nicht ganz recht war, denn der Größere drückte ihm die Luft ab. „ist Ayame, die feste Freundin von meinem Bruder.“ Was? Dem Kleinsten entgleisten die Gesichtszüge augenblicklich und sein bester Freund sah wohl gerade genauso entgeistert aus, während Shin nur laut vor sich hinlachte. „Halt die Klappe Tora.“, zischte der Silberhaarige, der wohl als erster seine Sprache wieder erlangte. „Ich bin kein Mädchen und wir sind kein Paar.“ Es kam zwar nicht gerade selten vor, dass der Schwarzhaarige die Jüngeren verarschte, aber als Paar hatte er sie noch nie dargestellt und mal abgesehen davon, dass diese Idee absurd war, war Ayame jetzt mehr als verwirrt. Ob sie mittlerweile wirklich so wirkten als seien sie ein Paar? Jetzt sollte der Blonde definitiv mal mit seinen Eltern reden. „Ach komm, ihr zwei seid sooo süß zusammen.“ Wahrscheinlich versuchte der Größere ein quietschendes Schulmädchen nach zu machen, scheiterte aber grandios, weil er schwer gegen einen Lachanfall zu kämpfen schien. Also Ayame fand das gar nicht lustig. „Und Aya, du wärst definitiv das Mädchen in der Beziehung.“ „Hey!“ Es wurde ja immer schlimmer, jetzt wurde er auch noch als Mädchen hingestellt. Er war vielleicht kein typischer Junge, aber deswegen doch noch lange kein Mädchen. „Mann, ich mach doch nur Spaß. Seid doch nicht so angepisst deswegen, man könnte fast denken, an meinen Worten ist was Wahres.“ Und damit verschwand der Schwarzhaarige, was sicher auch besser für ihn wäre, denn lange hätte Ayame nicht mehr gebraucht, um dem anderen eine runterzuhauen. „Sorry, Ai-chan. Ich weiß auch nicht wie er auf sowas kommt.“ Sono kratzte sich verlegen am Kopf und Ayame wank nur ab. „Schon okay.“ Der Blonde knuffte seinen Freund in die Seite und lächelte ihn sanft an. Eigentlich war es ihm auch egal, ob irgendwelche Leute dachten, er und Sono wären ein Paar. Er würde wegen sowas sicher nicht weniger Zeit mit seinem besten Freund verbringen und solange nicht sein Schwarm dieses Bild von ihnen hatte, war es okay. „Dein Bruder spinnt echt.“, mischte Shin, der mittlerweile seinen Lachanfall unter Kontrolle hatte, sich dann auch mal in ihr Gespräch ein. „Hast du nicht genau dasselbe gedacht?“, fragte Sono und wenn Ayame so Recht darüber nachdachte, war der Braunhaarige doch wirklich der erste gewesen, der sie danach gefragt hatte, ob sie ein Paar wären. „Ja, aber ich kannte euch ja auch nicht. Ich meine ihr wirkt schon vertraut und würdet auch sicher gut zusammen passen, aber wenn man euch kennt, merkt man schon, dass ihr nur Freunde seid.“ „Klingt logisch. Naja lasst uns was trinken gehen, hier einfach rumstehen ist irgendwie blöd.“ Die Idee mit den Getränken fand Ayame super, aber sobald sie zur ‚Bar‘ durchgekommen waren, stellte sie sich dann als doch weniger gut heraus. Soweit er das auf den ersten Blick feststellen konnte, gab es hier nichts ohne Alkohol und da der Blonde in seinem Leben noch nie Alkohol getrunken hatte und es eigentlich auch nicht vorhatte heute zu ändern, bekam er hier nichts zu trinken. Shin und Sono schien das weniger zu stören, denn sie bedienten sich beide an den Bierdosen. „Willst du nichts trinken, Ayame?“ Shin blickte ihn fragend an und der Blonde schüttelte nur den Kopf und erntete dafür einen noch fragenderen Blick von dem Braunhaarigen. „Ich hab noch nie Alkohol getrunken.“, versuchte er eine Erklärung, worauf der Größere nur kurz den Tisch musterte und dann nach einer Cocktail-Dose griff. „Das Zeug schmeckt super und ich denke so ein, zwei Dosen wirst du problemlos vertragen. Schmeckt wie Limo nur nicht so süß, aber auf jeden Fall kein bisschen nach Alkohol. Probier mal. Also ich find ja Zitrone am besten, aber die anderen sind auch gut.“, erklärte Shin und hielt dem verblüfften Kleineren die Dose vor die Nase. Eigentlich wollte er das jetzt nicht trinken, aber sie waren nun mal wirklich auf einer Party und da gehörte Alkohol nun mal dazu. Und eine Dose konnte jawohl auch kaum so schlimm sein. Also griff er doch etwas unsicher zu der Dose, öffnete sie und trank einen Schluck. „Und Ai-chan, wie Limo?“ Er nickte seinem besten Freund zu. Die beiden anderen hatten Recht, es schmeckte wirklich ausgesprochen gut und gar nicht wie er sich Alkohol vorgestellt hätte. Damit würde er den Abend rumkriegen, obwohl er sich fest vornahm wirklich nicht mehr als zwei Dosen zu trinken, so wie Shin gesagt hatte. „Ayame?“, riss ihn plötzlich eine bekannte Stimme aus seinen Gedanken, die ihm sofort eine Gänsehaut über den Körper legte. Auch wenn er die Stimme des anderen noch nicht oft gehört hatte, würde er sie überall wieder erkennen. „Saga?“, drehte er sich um, versuchte seine Nervosität mit einem Lächeln zu überspielen. Obwohl er eigentlich nicht gedacht hätte, dass der Ältere jemals wieder mit ihm reden würde, also war das hier doch ein positives Zeichen oder? „Komm Shin, ich stell dich mal ein paar interessanten Leuten vor.“, vernahm er noch die Stimme seines besten Freundes, sah aus dem Augenwinkel wie seine Begleiter verschwanden, während Saga jetzt direkt auf ihn zukam und den Blonden mit seinem wunderschönen Lächeln ansah. Ayame hatte noch nie ein schöneres Lächeln gesehen und verlor sich gerade wieder in diesem Anblick. „Du bist auch hier?“ „Ja, ehm Tora ist Sonos Bruder.“, antwortete der Kleinere, nahm einen weiteren Schluck von dem Cocktail. Er hatte ja gehört, Alkohol helfe gegen Nervosität und er hoffte gerade, dass das auch wirklich zutraf. „Und du? Ich meine, ich wusste nicht, dass du mit Tora befreundet bist.“ „Oh, bin ich auch nicht, ich kenne ihn kaum. Mein Bruder hat mich mitgebracht, weil er meint, ich soll nicht das ganze Wochenende zu Hause rumgammeln.“ Also kannte Saga wohl ungefähr genauso viele Leute hier wie er selbst, das war doch zumindest in soweit von Vorteil, dass es nicht so wahrscheinlich war, dass jemand ihr Gespräch jetzt störte. „Du siehst übrigens sehr gut aus. Ich glaube, das steht dir besser als die Sportklamotten.“ „Da… danke.“, nuschelte der Blonde, war natürlich feuerrot geworden, aber was musste Saga ihm auch Komplimente machen. Das war mehr als nur unangenehm. Wobei er innerlich seiner Mutter trotzdem dankte für das gelungene Outfit. „Wegen Mittwoch, also ich wollte mich entschuldigen, dass ich so schnell verschwunden bin, als deine Eltern kamen. Naja, das war irgendwie ein bisschen ein Schock für mich und… klingt irgendwie blöd ne.“ Der Braunhaarige brach in Lachen aus, was Ayame aber nicht so ganz erwidern konnte. Vor allem da er nicht so genau wusste, worauf Saga jetzt hinaus wollte. „Ja, ich verstehe schon. Du bist nicht der erste, der deswegen nichts mit mir zu tun haben will.“ Auch wenn es wirklich weh tat, Saga zu verlieren, hatte der sich doch zumindest mal bei ihm entschuldigt. Das war immerhin ein Fortschritt zu sonst. „Das wollte ich gar nicht sagen.“, widersprach der Größere, kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ich find dich super nett und also ich würde dich eigentlich gerne besser kennen lernen, also so als Kumpel. Ich fand, wir haben uns beim Fußball doch echt super verstanden und die Situation mit deinen Eltern ändert ja nicht, dass ich dich sympathisch finde.“ Er machte eine Pause und Ayame war kurz davor in lauten Jubel auszubrechen. Saga wollte ihn gar nicht meiden. „Also ich meine, ich hab natürlich kein Problem mit deinen Eltern. Natürlich war ich irgendwie schockiert, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass es zwei Männer sind und naja… also dein Vater, ehm ich meine deine Mutter… naja er ist schon ein bisschen… aufgedreht, also er hat mich ein bisschen verwirrt. Ich glaube, ich rede mich gerade um Kopf und Kragen.“ Der Größere lachte kurz trocken auf. „Willst du überhaupt noch was mit mir zu tun haben?“ „Klar, ich meine, wir haben uns ja super verstanden. Und das mit Mittwoch ist okay, ich kann es verstehen.“ Der Kleine konnte nicht anders als übers ganze Gesicht zu strahlen. Das war einfach perfekt. Auch wenn er wohl nie mit Saga zusammen kommen würde, war Freundschaft doch schon mehr als er sich mit dem Älteren überhaupt noch erhofft hatte. „Setzen wir uns in den Wintergarten? Da ist es nicht ganz so laut, besser zum unterhalten.“ Zufrieden seufzend kuschelte der Blonde sich unter Sonos Bettdecke, war einfach nur froh endlich ins Bett zu kommen. Mittlerweile war es aber auch schon fast fünf Uhr morgens. „Ai-chan, mach dich nicht so breit.“, nörgelte sein bester Freund, der gerade ebenfalls unter die Decke krabbelte und Ayame rutschte mit letzter Kraft noch ein Stück, so dass Sono sich ebenfalls bequem hinlegen konnte. „Und wie war dein Abend?“ „Super.“, nuschelte er ins Kissen, hatte noch immer ein glückliches Strahlen auf den Lippen. Aber er hatte eben auch den ganzen Abend mit Saga alleine verbracht, sie hatten sich super unterhalten, viel gelacht und bis der Braunhaarige gegangen war, war die Zeit gefühlt im Fluge vergangen. Danach war er noch ein bisschen von Freundinnen von Tora belagert worden, die ihn über sein Styling ausgefragt hatten, aber das war okay gewesen, denn immerhin hatte er die schöne Erinnerung an die Zeit mit dem Braunhaarigen. „Saga und ich haben uns gut verstanden, wir treffen uns nächste Woche mal, also rein als Freunde.“ „Das freut mich für dich.“, antwortete der Silberhaarige noch und hauchte Ayame einen Kuss auf die Stirn. „Gute Nacht.“ * Kazamasas Geburtstag war eine entspannte Veranstaltung, ganz wie Kouyou es erwartet hatte. Das Essen war hervorragend gewesen, die anderen Gäste, größtenteils die Familie des Größeren, fand er sowieso schon immer nett und außerdem hatte er Taka den ganzen Abend bei sich, was natürlich das allerbeste war. „Eigentlich ganz schön der Abend oder?“, riss ihn die raue Stimme seines Mannes aus seinen Gedanken. Seit gestern Abend klang der Braunhaarige irgendwie ein bisschen angekratzt, hoffentlich wurde er nicht krank. „Ja, find ich sehr entspannt.“, antwortete er, kuschelte sich näher an den Braunhaarigen. Sie saßen zusammen mit Mika, einem Arbeitskollegen von Kazamasa und zwei Freunden des Größeren, die Kouyou auch noch aus der Uni kannte, im Wohnzimmer auf dem Sofa und unterhielten sich über dies und das. Ein paar Gäste spielten um die Ecke Billiard und die anderen standen ebenfalls in kleinen Gruppen verteilt, Kazamasa hüpfte dabei von Gruppe zu Gruppe, um sich mit jedem mal zu unterhalten. „Habt ihr eigentlich noch den BMW? Wie fährt der sich so, ich wollte vielleicht auch einen kaufen.“ „Ja haben wir. Auf jeden Fall zu empfehlen.“ Der Blonde lächelte nur angesichts dessen, was Takanori jetzt antwortete. Sein Mann ging immer unheimlich darin auf, über Autos zu reden, was Kouyou persönlich gar nicht verstehen konnte. Er mochte Autos, er fuhr auch gerne mal, aber sonderlich spannend waren sie trotzdem nicht. Aber Takanori konnte stundelang darüber reden. „Ich hol mir kurz was zu trinken.“, flüsterte er seinem noch immer vollkommen vertieften Mann zu, bevor er Richtung Küche verschwand, um dem Thema erst mal zu entkommen. Mika hatte es ihm gleich getan und sich anscheinend auch lieber daran gemacht, Cocktails zu mixen, um sie den Gästen anzubieten. Als er eine Viertelstunde später wiederkam, hatten die anderen das Thema anscheinend wieder gewechselt und so konnte er sich an dem Gespräch dann doch beteiligen. Der Abend war noch wirklich lustig geworden und als die beiden Erwachsenen ihre Wohnung wieder betraten war es auch schon zwei Uhr morgens. Kouyou war auch wirklich froh zu Hause zu sein, er war zwar nicht unbedingt müde, aber er hatte schon den ganzen Abend das dringende Bedürfnis Takanori viel näher zu sein, als er es in der Gegenwart anderer Leute eben konnte. Mehr als ein wenig kuscheln war dann eben nicht drin und der Blonde brauchte den ganzen Abend schon unbedingt ein paar Küsse von seinem Mann. Von daher hielt er sich auch nicht lange mit ausziehen auf, pinnte den Kleineren direkt gegen die Flurwand, der nur überrascht japste, bevor Kouyou seine Lippen schon auf dessen drückte und den Manager hungrig küsste. Sein Körper wurde direkt von einem unglaublichen Glücksgefühl durchströmt und das allein weil er den Braunhaarigen endlich wieder spüren konnte. Er liebte Takanori so abgöttisch. „So stürmisch auf einmal, was ist in dich gefahren, Kou?“ Der Ältere hatte sich bestimmt gelöst, hatte aber ein Lächeln auf den Lippen. So unangenehm konnte ihm der Überfall also nicht gewesen sein. Trotzdem wand der Kleinere sich aus Kouyous Umklammerung und lief ohne weiter auf den Jüngeren einzugehen einfach ins Wohnzimmer. Der Blonde blieb verblüfft im Flur zurück und ein wenig enttäuscht vielleicht auch. Eigentlich hatte er gedacht, der Manager hätte auch Sehnsucht nach ihm, aber dem schien wohl nicht so zu sein. Geknickt folgte Kouyou seinem Mann nach wenigen Minuten ins Wohnzimmer, nachdem er überlegt hatte, vielleicht einfach jetzt gleich schlafen zu gehen, aber so schnell wollte er dann doch nicht aufgeben. Takanori stand vor der Musikanlage, fingerte daran herum und drehte sich dann mit einem Lächeln zu dem Größeren. „Komm her, Schatz.“, säuselte er ruhig und Kouyou ließ sich das natürlich nicht zweimal sagen, tippelte auf den anderen zu. Dieser schaltete die Musik an, zog Kouyou an sich und begann sich langsam im Takt mit ihm zu bewegen. Der Blonde hatte das Lied sofort erkannt, wie auch nicht es war immerhin ihr Lied, ihr Hochzeitssong. Der Braunhaarige hatte eine unheimlich romantische Ader und Kouyou liebte es, wenn diese zum Vorschein kam und ein ruhiger Tanz gehörte definitiv in diese Kategorie. Zufrieden lächelnd kuschelte er sich an den Kleineren, schreckte aber sofort wieder hoch als der Gesang einsetzte. Das war nicht der normale Sänger, das war… „Taka, das bist du, aber…“ „Ich weiß. Gefällt es dir?“ Der Manager hatte ein breites Grinsen auf den Lippen und Kouyou konnte nicht anders als begeistert nicken. Natürlich gefiel es ihm, er liebte die Stimme des Älteren und er wünschte sich so oft, dass dieser öfter für ihn singen würde. „Ich hab dir eine CD aufgenommen. Sind zwar nur drei Lieder aber…“ Kouyou ließ Takanori gar nicht ausreden, küsste ihn überschwänglich. Das war eines der schönsten Geschenke, die er je bekommen hatte und gerade war ihm mal wieder bewusst, was für ein unendliches Glück er hatte, von jemandem so wunderbaren wie Takanori geliebt zu werden. „Ich liebe dich Taka, ich liebe dich so sehr.“, hauchte er zwischen zwei Küssen, wollte sich aber nicht wirklich lange von dem Kleineren lösen. Er war so süchtig nach den Küssen des Braunhaarigen, verzerrt sich so sehr nach dessen Nähe. Kouyou konnte sich gerade nichts Perfekteres als diesen Abend vorstellen, ging langsam rückwärts Richtung Sofa und ließ sich mit dem Älteren darauf sinken, während die Boxen noch immer ihren Song zum Besten gaben. „Womit hab ich nur sowas Wundervolles wie dich verdient?“, säuselte der Größere mehr zu sich selbst, bevor er seine Lippen dieses Mal auf den Hals des Älteren senkte. „Das könnte ich dich auch fragen.“, antwortete Takanori trotzdem unter leisem Stöhnen, streckte seinen Hals, um Kouyou mehr Freiraum zu geben. „Ich wollte dir was Schönes schenken, weil ich dich liebe und du wunderbar bist.“ Kouyous Herz schlug Saltos in seiner Brust und er drückte sich instinktiv noch näher an seinen Mann, koste seinen Hals noch hingebungsvoller. „Süßer, bevor du mich ganz aufisst, hab ich noch was, dass ich dir sagen wollte.“ Der Ältere befreite sich wieder etwas von seinem Mann, hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen, bevor er sich ganz löste. Der Blonde rutschte, wenn auch murrend, etwas vom Schoss des anderen. Mal sehen was Takanori noch so Wichtiges mitzuteilen hatte. „Wir hatten doch wegen dem Urlaub geredet, was hältst du davon, nächstes Wochenende zu fahren? Mein neuer Arbeitskollege, Nao, hat ein kleines Ferienhaus auf Kyushu und er würde es uns nächstes Wochenende zur Verfügung stellen.“ Der Braunhaarige lächelte sanft und Kouyou könnte ihm schon wieder dankbar um den Hals fallen. Auch wenn nächstes Wochenende jetzt natürlich sehr plötzlich war. Trotzdem freute er sich sehr darüber. „Und was machen wir mit Ayame?“ Sie konnten den Kleinen ja schlecht alleine lassen und mitnehmen wollten sie ihn ja auch nicht. Der Braunhaarige brach jedoch nur in leises Lachen aus, bevor er antwortete. „Hast du mir nicht letztens erst erzählt, Ayame wird gerade erwachsen? Ich denke, da können wir ihn glaub ich ganz problemlos mal ein Wochenende alleine lassen.“ Stimmt das hatte Kouyou gesagt und immerhin war der Junge schon sechszehn, er würde sicher nicht sterben, wenn er zwei Tage alleine wäre. „Stimmt auch wieder.“, stimmte er also zu, kuschelte sich wieder näher an seinen Mann. Er freute sich jetzt schon auf zwei Tage alleine mit dem Manager. „Sehr gut. Dann fliegen wir Freitag nach Kyushu und ich überleg mir was Romantisches für unser Wochenende.“ „Find ich gut.“ Ohja mehr als gut, wenn der Ältere noch so ein paar Geschenke wie seine Gesangseinlage auf Lager hatte, konnte das Wochenende nur perfekt werden. Aber selbst wenn nicht, alleine die Tatsache zwei Tage völlig ungestört zusammen verbringen zu können, machte den Urlaub doch schon perfekt. „Aber heute Abend hätte ich erst mal gerne noch ein bisschen mehr von meinem Überfalls-Kouyou. Ich mag es, wenn du so offensiv bist, Schatz.“ Das musste der Ältere natürlich nicht zweimal sagen, Zärtlichkeit würde er von dem Größeren heute Abend so viel bekommen, wie er wollte. tbc --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So das war's dann mal wieder... warum Saga weggelaufen ist, wäre dann ja geklärt und zu Rukis Lied, ich wollte erst wirklich irgendeines namentlich nennen, aber dann hab ich mich dagegen entschieden, erstens weil sonst eine zeitliche Dimension reinkommen würde, die ich nicht möchte (von wegen wenn ich ein Lied von bsp. 2009 nehme, müsste die FF zeitlich ja einiges in der Zukunft spielen und der erste Teil hierzu gleichzeitig zu weit in der Vergangenheit, bla...) und zweitens weil ich finde, dass zerstört die Romantik an dem Geschenk, weil wer weiß schon, ob meine Idee eines romantischen Liedes mit der der Leser übereinstimmtxD also kann sich jeder selbst überlegen, was er gesungen hat^-^ Kapitel 9: 1.8 -------------- -1.8- Der nächste Morgen begann für Kouyou mit einem sehr sanften Wecken, Takanori hatte ihn von der Decke befreit und verteilte Schmetterlingsküsse auf seinem nackten Oberkörper. „Na Schönheit, aus dem Reich der Träume erwacht.“ Der Kleinere grinste frech, bevor er mit seinen Lippen erneut hauchzart über die Brust seines Mannes streichelte, von diesem kam nur ein müdes, aber durchaus zufriedenes Seufzen. Warum war der Ältere morgens auch immer schon so wach, Kouyou könnte gut noch ein, zwei Stunden weiterschlafen. „Du bist immer noch eine Schlafmütze.“, vernahm er ein belustigtes Kichern. Takanori war so ein Sadist. „Scha~tz, du bist gemein. Es ist viel zu früh.“ „Kou, es ist halb zwölf.“ Wenigstens hatte der Manager sich jetzt wieder nach oben gebeugt, lag neben dem Blonden und spielte mit seinen Haaren. Aber dass es schon so spät war, verwunderte den Jüngeren dann doch. Er fühlte sich total erschlagen und wenn er hätte schätzen müsste, hätte er die Uhrzeit auf maximal acht Uhr festgelegt. „Hmm, da hat sich wohl jemand letzte Nacht ein bisschen zu viel verausgabt.“ Ohja, wenn er es recht bedachte, dann hatte er das wohl. Aber wenn Ayame schon mal nicht da war, musste das auch ausgenutzt werden. „Können wir nicht noch ein bisschen liegen bleiben.“, nuschelte er leise, drehte sich ein bisschen und kuschelte sich an die Brust des Braunhaarigen. Takanori roch unglaublich gut, von dem Geruch eingelullt, könnte er glatt sofort wieder einschlafen. Sein Mann hatte da aber ganz offensichtlich was dagegen, denn seine flinken Finger fuhren unerlässlich über Kouyous Körper und hielten ihn, auf sehr angenehme Weise, vom Schlafen ab. „Wir müssen Ayame noch abholen. Wie wäre es, wir gehen jetzt ganz entspannt baden, holen den Kleinen und dann gehen wir brunchen oder Kuchen essen, weil so wie ich dich sehe, dauert das wohl noch ein bisschen bis wir hier rauskommen.“ Und damit hatte der Ältere auch recht behalten. Bis Kouyou sich wirklich irgendwann dazu hatte bewegen lassen aufzustehen, war es schon ein Uhr gewesen und das Baden hatte auch etwas mehr Zeit beansprucht, als Takanori wohl geplant hatte. Es war schon Nachmittag bis sie sich dann endlich doch auf den Weg zum Haus von Sonos Familie machten. Trotzdem schien Takanori nicht besonders aufgebracht wegen der Zeitverzögerung, aber sicher hatte er es auch genauso genossen einfach mit Kouyou im Bett zu liegen und zu kuscheln. „Hey Mama, Papa. Und wie war’s gestern? Ihr seid ganz schön spät.“ Ayame hatte sie anscheinend kommen sehen, hüpfte schon vergnügt zu ihnen ins Auto. Anscheinend hatte er einen schönen Abend gehabt, denn er strahlte wirklich übers ganze Gesicht. Kouyou würde ihn beim Essen danach fragen. „Ja, es war sehr schön.“, antwortete der Älteste gleich, überging den zweiten Kommentar einfach. Ihr Sohn war ja auch kein kleines Kind mehr und er konnte sich sicher auch so vorstellen, dass seine Eltern gerne mal Zeit nur zu zweit hatten. „Wir wollen Kuchen essen gehen, hast du Lust, Engelchen?“, wechselte der Größte das Thema, während Takanori schon dabei war, Richtung Innenstadt zu fahren. „Klar.“ „So, dann erzähl mal, wie Shinjis Party war, du bist ja schon die ganze Zeit am Dauergrinsen.“ Mittlerweile saßen die Drei in einem gemütlichen Café vor Kuchen und Kaffee und Kouyou wollte jetzt wirklich mal wissen, warum ihr Sohn so glücklich war. Natürlich freute es den Älteren, aber es machte ihn auch unheimlich neugierig. „Naja Saga war da.“, begann der Jüngste und sein Grinsen wurde bei diesen Worten nur noch breiter. „Und er hat mit mir geredet den ganzen Abend. Also erst hat er sich entschuldigt für Mittwoch und dann hat er gemeint, er würde sich gerne mit mir anfreunden und dann haben wir den ganzen Abend geredet und uns für Donnerstag nach der Schule verabredet. Also nur als Freunde, aber ich bin trotzdem froh, dass er überhaupt noch mit mir redet.“ „Das freut mich, Engelchen.“ Es freute Kouyou wirklich. Die Sache mit diesem Saga hatte den Kleinen ja wirklich fertig gemacht und dass sich das Problem jetzt sozusagen von selbst gelöst hatte, war doch mal eine gute Nachricht. „Siehst du, irgendwann kriegst du ihn, genau wie ich gesagt habe.“ „Nein, ich denke nicht.“ Ayame schüttelte den Kopf, schien wegen dieser Tatsache aber keineswegs traurig. „Ich glaube nicht, dass er auf Kerle steht, aber das ist okay. Ich mag ihn und es reicht mir, wenn wir Freunde werden.“ „Sehr gute Entscheidung, Ayame.“ Takanori schien es gut zu finden, dass sein Sohn jetzt doch nicht mehr vor hatte, demnächst eine Beziehung zu führen, während der Größte es irgendwie seltsam fand. Er dachte, Ayame wäre unheimlich verknallt in diesen Saga und zumindest auf ihn hatte ihr Sohn auch so gewirkt, an der Stelle ihres Sohnes wäre Kouyou jetzt niedergeschlagen, weil er keine Chance bei seinem Schwarm hatte. „Ja schon klar. Naja, auf jeden Fall, was gab’s noch auf der Party…ehm. Ja, Tora hat übrigens überall rumerzählt, ich wäre Sonos Freundin. Und Freundinnen von ihm haben mich den halben Abend belagert, weil ich ja so schöne Haare hätte.“ „Sonos Freundin?“, fragte Kouyou direkt nach und auch Takanori schien darüber genauso überrascht, wobei er wohl eher die Tatsache, dass Shinji Ayame als Mädchen bezeichnete, schlimm fand. „Ja, er meint das nicht ernst. Shin hat auch gemeint, das sei Schwachsinn. Ich meine, Sono und ich sind doch kein Paar.“ Stimmte eigentlich, Sono und Ayame waren seit Jahren befreundet und sie wirkten auf Kouyou auch kein bisschen wie ein Liebespaar. So oft wie die beiden zusammen hingen, wäre es ihm oder Takanori aufgefallen, wenn da mehr zwischen den Jungs wäre. „Naja, aber Sono wäre sicher einer der Besten, die du finden könntest.“, fügte der Manager noch leise hinzu, hatte wohl erwartet, dass die beiden anderen ihn nicht gehört hatten, aber ihre entsetzten Gesichter zeigten ihm wohl das Gegenteil. „Schon gut, schon gut. So hab ich das nicht gemeint.“, ruderte er gleich zurück. Es war ja kein Geheimnis, dass Takanori begeistert von Sono war. Der Silberhaarige war aber auch wirklich gut erzogen, höflich und im Gegensatz zu Ayame auch zielstrebig. Der Blonde war zwar kein schlechter Schüler, aber an seinen besten Freund kam er trotzdem nicht ran. Es war also zu erwarten gewesen, dass der Manager sich für seinen Sohn jemanden wie den Silberhaarigen wünschte. „Ich sag doch nur, dass wenn du schon einen Freund haben musst, ich es gut fände, wenn es jemand Anständiges und Intelligentes wäre, so wie Sono eben.“ „Weißt du, Taka-Schatz. Lass das mal Ayames Sorge sein, wen er sich aussucht.“ Außerdem hielt Kouyou es sowieso für unmöglich, dass der Ältere jemals irgendwen als gut genug für ihren Sohn ansehen würde. „Am Wochenende wollen Taka und ich übrigens zusammen wegfahren. Ist es okay für dich, wenn du mal zwei Tage alleine bist?“ „Klar, kein Problem. Macht euch nur ein schönes Wochenende.“ * Leise vor sich hinsummend betrat Takanori den großen Glaspalast, indem er arbeitete. Das Wochenende war super gewesen und nächstes würde noch viel besser werden, also konnte der Manager zufrieden in die Arbeitswoche starten. Sein Geschenk für Kouyou war ein voller Erfolg gewesen und jetzt musste er sich nur noch etwas ausdenken, mit dem er den Blonden am Wochenende überraschen konnte. Immerhin hatte er sowas ja großspurig angekündigt. Momentan hatte er aber noch nicht den Hauch einer Idee. Wobei Takanori vielleicht einfach mal darauf hören sollte, was Rui ihm jedes Mal sagte, wenn er sich wegen Geschenkideen verzweifelnd an seinem besten Freund wandte: Kouyou brauchte keine besonderen Geschenke, nichts Teures oder besonders Einfallsreiches, es reichte dem Jüngeren wenn er die Aufmerksamkeit des Managers bekam. Und so war es eben wirklich, der Größere war schon der glücklichste Mensch der Welt, wenn Takanori ihm seine Lieblingsschokolade mitbrachte. Trotzdem wollte er nicht nur irgendwelche 08/15-Dinge fürs Wochenende planen. „Morgen, Takanori.“, riss ihn die Stimme seines neuen Arbeitskollegen aus seinen Überlegungen, kaum hatte er ihr Büro betreten. Zu Beginn hatte es ihn ja noch ein bisschen gestört, dass er den Neuen einarbeiten musste, aber da Nao erstens schnell lernte und zweitens sehr eifrig war, hatte er sich ganz gut damit abgefunden. Abgesehen davon war der Größere wirklich nett. „Morgen, Nao. Und wie war dein Wochenende?“, antwortete er dem anderen, ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder und startete den PC. „Ganz entspannt. Wir waren mit den Kindern bei meinen Eltern. Und deins?“ „Auch sehr schön. Ein Freund meines Mannes hatte Geburtstag und gestern haben wir was mit Ayame gemacht.“ Einer der Hauptgründe warum er Nao gerne mochte, war, dass der Schwarzhaarige im Gegensatz zu den meisten seiner anderen Arbeitskollegen kein Problem mit seiner Homosexualität hatte. „Sag mal, der Vorschlag mit dem Ferienhaus fürs Wochenende, steht der noch? Kouyou und ich würden uns gerne mal zwei Tage Auszeit nehmen.“ „Klar, sonst hätte ich es dir nicht vorgeschlagen. Ich bring dir morgen einen Schlüssel und die Adresse mit.“ Okay, zumindest mit dem Haus würde alles funktionieren. Dann brauchte er nur noch eine gute Idee und er wusste auch schon, wer ihm dabei helfen würde. In der Mittagspause wählte der Braunhaarige dann auch direkt die Nummer seines besten Freundes, der anscheinend aber nicht wirklich begeistert war, Takanori mal wieder helfen zu müssen. „Kann es sein, dass du in letzter Zeit zu faul geworden bist, dir selbst was zu überlegen?“, kam es irgendwann leicht genervt von Rui. „Hey, erstens überleg ich mir viel selbst und zweitens sind nach 16 Jahren irgendwann alle Ideen aufgebraucht. Ich hab mir schon Gedanken gemacht und wäre mir was eingefallen, dann hätte ich dich nicht angerufen.“ Es war nun mal wirklich langsam schwierig seinen Mann zu überraschen, denn wenn er es recht bedachte, hatte er wirklich schon alles geschenkt, was es gab. „Takanori, wie oft willst du es noch hören? Es ist Kouyou vollkommen egal, was du ihm schenkst. Selbst wenn du ihm zum tausendsten Mal einfach nur einen Strauß Blumen mitbringst, wird er sich endlos darüber freuen. Glaubst du nicht, dass es ihm reicht, wenn ihr einfach nur das Wochenende zusammen verbringt, du weißt schon: reden, spazieren gehen, Kino, Abendessen, Sex. Ich denke, du wirst schon was finden.“ Okay, irgendwie hatte er mit so einer Antwort schon gerechnet, denn Rui hatte ihm die letzten Male ja schon gesagt, er müsse sich nichts Außergewöhnliches überlegen. „Ich muss jetzt auch Schluss machen, die Arbeit ruft.“ „Okay, trotzdem danke.“ Takanori legte auf, verließ die Starbucks-Filiale, in der er seine Pause verbracht hatte und machte sich auf den Rückweg in sein Büro. Dabei dachte er unentwegt über das bevorstehende Wochenende nach. Er wusste ja, dass er eigentlich kein Geschenk brauchte, aber er wollte gerne eins haben. Aber immer wenn er darüber nachdachte, was Kouyou mochte oder was er brauchte, viel ihm nichts ein, zumindest nichts, was er dem Jüngeren noch nicht geschenkt hatte. Auch den restlichen Tag kam ihm keine gute Idee und er war schon kurz davor in das nächste Juweliergeschäft zu gehen und einfach wieder einen Ring oder eine Kette zu kaufen. Sein Mann mochte Schmuck, aber Takanori hatte sich dann doch dagegen entschieden. Das war irgendwie so unkreativ. Außerdem hatte der Blonde ja in ein paar Wochen Geburtstag und da schenkte der Manager ihm traditionell immer Schmuck. Nein, diesen Wochenendausflug hatte er sich überlegt, damit ihre Beziehung nicht zu alltäglich wurde, da brauchte er auch etwas Tolles. „Willkommen zuhause, Taka-Schatz.“, ertönte die gutgelaunte Stimme Kouyous, kaum dass er die Wohnungstür aufgeschlossen hatte. Der Größere stand wohl wieder in der Küche und bereitete Abendessen und Ayame war der Musik nach zu urteilen, in seinem Zimmer. Takanori entledigte sich Jacke und Schuhe und betrat dann ebenfalls die Küche. „Hallo meine Liebe, wie war dein Tag?“ Der Manager kuschelte sich von hinten an den Jüngeren und hauchte sanfte Küsse auf dessen Nacken und Schultern. Kouyou trug mal wieder einen so verboten weiten Ausschnitt, dass er schon fast schulterfrei vor ihm stand und der Kleine fand das ausgesprochen attraktiv. „Taka, so kann ich nicht kochen.“, moserte Kouyou kurz, rüttelte etwas mit seinen Schultern, um den Kleineren abzuschütteln, der dabei war sich weiter über die zarte Haut zu kosen. „Dann seh nicht so heiß aus, dann lass ich auch die Finger von dir.“, entgegnete er spaßend, fuhr noch kurz mit seinen Küssen fort, bevor er sich dann doch ganz von seinem Mann löste. Dabei hatte er ein breites Grinsen auf den Lippen. Ja, er begehrte Kouyou noch genauso wie am ersten Tag. „Als ob du wirklich wölltest, dass ich hässlich werde.“ Stimmte auch wieder, Takanori wollte überhaupt nicht, dass dieses Begehren für seinen Mann jemals aufhörte. Mal abgesehen davon glaubte er auch nicht, dass Kouyou, der hübscheste Mensch der Welt, jemals nicht wunderschön sein könnte. „Kannst du Ayame holen, das Essen ist gleich fertig.“ Der Braunhaarige nickte und machte sich auf den Weg seinen Sohn zu holen, der mal wieder fragend vor dem Kleiderschrank stand. Das war ja ein altbekannter Anblick, auch wenn Takanori nicht wusste, wofür sein Sohn sich rausputzen wollte, aber wahrscheinlich war er in diesem Punkt wie Kouyou, der brauchte ja auch Stunden, um Klamotten für die einfachsten Anlässe rauszusuchen. „Es gibt Essen, kommst du?“ „Ja, gleich.“, kam es halbinteressiert von dem Jungen und der Manager konnte nur den Kopf schütteln. Wie konnte man nur so versessen auf Klamotten sein? Das hatte ihr Sohn sich hundertprozentig von Kouyou abgeguckt. Kopfschüttelnd ging der Älteste wieder zurück in die Küche, half den Tisch zu decken und genoss dann einfach das Essen. In seinem Hinterkopf spukte dabei noch immer die Frage nach dem Geschenk. Nach dem Essen hatte er es sich dann mit Kouyou im Wohnzimmer bequem gemacht und sie sahen sich einen Film an. Wobei der Ältere nicht wirklich aufpasste, er dachte immer noch über das Geschenk nach. Selbst als sie später aneinander gekuschelt im Bett lagen, konnte der Braunhaarige nicht aufhören darüber nachzudenken. Er hatte die ganze Zeit überlegt, was sie noch nie gemacht hatten, war aber irgendwie zu keinem Ergebnis gekommen. Sie hatten alles, waren schon überall gewesen und es gab nicht mal irgendeine perverse Fantasie von einem von ihnen, die sie Takanoris Wissen nach noch nicht erfüllt hatten. Wobei… wenn er ehrlich war, gab es doch eine ganz entscheidende Sache, die sie nie gemacht hatten: Rollen getauscht. Sie waren zwar mittlerweile schon fast sechzehn Jahre zusammen und hatten auch durchaus ziemlich viel Versautes getrieben, aber unten gelegen hatte der Manager nie. Ganz zu Beginn ihrer Beziehung hatte Kouyou es ein, zweimal versucht, aber Takanori hatte irgendwie Angst davor gehabt, es war ihm komisch vorgekommen und seitdem hatte der Blonde es nie wieder angesprochen. Der Jüngere hatte zwar sonst einiges an Vorlieben über die Zeit geäußert, aber auf einen Rollentausch hatte er nie bestanden. Aber der Kleinere war sich fast sicher, dass der andere es gerne ausprobieren würde, immerhin war Kouyou ja auch ein Mann und vielleicht sollte er sich einfach mal dazu überwinden. Denn immerhin liebte er Kouyou, er vertraute ihm und es gab außer seinem Ego eigentlich nichts, was gegen einen Rollentausch sprach, wenn dieser dem Größeren eine Freude machen würde. * Endlich war Dienstag. Ayame hatte die letzten zwei Tage fast schon sehnsüchtig auf den heutigen Nachmittag gewartet, an dem er endlich wieder mit Takarai-sensei alleine sein konnte. Denn mittlerweile war er wirklich soweit in seinen Überlegungen gekommen, dass er auf jeden Fall mehr von dem Lehrer wollte und dass er es so gut es ging versuchen würde, denn Älteren rumzukriegen. Mit Saga würde er über das rein freundschaftliche ja nicht hinauskommen und deswegen konzentrierten seine außer Kontrolle geratenen Hormone sich jetzt vollkommen auf den Lehrer. Der Blonde hatte sich für heute auch extra wieder ein möglichst attraktives Outfit aus seinen Schuluniform-Teilen zusammen gebastelt. Er trug wieder Hotpants, die er heute aber noch zusätzlich hochgekrempelt hatte, damit sie noch mehr von seinen Beinen freilegten und eine weiße Bluse, die er kurz vor dem Treffen mit dem Lehrer bis zur Mitte aufgeknöpft hatte. So stand er jetzt wartend im bereits leeren Klassenraum und hoffte einfach, dass Takarai nicht mehr zu lange auf sich warten ließ, denn nervös war er schon. Immerhin hatte er noch nie jemanden angemacht und wirklich jemandem dabei zugesehen hatte er auch noch nie. Seine Eltern flirteten zwar durchaus miteinander, aber das zählte für ihn ja nicht, immerhin waren sie ja schon ein Paar und es gab ja nicht die Möglichkeit, dass der jeweils andere auf den Anmachversuch nicht eingehen würde. „Hast du Hitzewallungen, Matsumoto?“, riss ihn die dunkle Stimme seines Klassenlehrers aus seinen Überlegungen und Ayame wandte seinen Kopf automatisch zu dem Älteren, der breit grinsend in der Tür stand und ihn interessiert musterte. „Nein, aber hier ist es doch schon verdammt heiß.“, säuselte der Blonde nachdem er den Lehrer einen Moment gemustert hatte, erschrak sich ein wenig selbst einerseits über seine Worte und anderseits über seine Stimme, die doch irgendwie ungewohnt rau klang. „Ja, wo du recht hast.“ Das Grinsen des Älteren war noch eine Spur breiter und dreckiger geworden und Ayame musste sich gerade schwer zusammen reißen weiter die Fassung zu waren. Er durfte jetzt auf keinen Fall in sein stotterndes Kleinkind-Ich zurückfallen, denn das war kein bisschen sexy. Also atmete er noch einmal durch, folgte Takarai dann zum Pult und ließ sich elegant auf dem Stuhl neben dem Lehrer nieder. „Also, wir können den Eisverkauf von der Schulleitung aus machen. Jetzt müssen wir nur noch sinnvoll planen, wer wann helfen muss und wie viele Schüler wir jeweils brauchen.“, begann der Lehrer, kramte eine Klassenliste aus seiner Tasche, während Ayame ihn nur starr beobachtete. Er wollte den Älteren so unbedingt. „Also für die Vorbereitung braucht man eigentlich nicht so viele Leute. Eigentlich kann das einer alleine oder eben zwei, mehr nicht. Wenn wir aber nur eine Eismaschine haben dauert das mit der Vorbereitung schon ein bisschen, also einmal Eis machen dauert ungefähr eine dreiviertel Stunde.“ „Hmm…“ Der Lehrer runzelte nachdenklich die Stirn, schwieg einen Moment bevor er sich wieder an Ayame wandte. „Vielleicht hat ja noch jemand eine Eismaschine, ansonsten machen wir den Tag vor dem Schulfest als Klassenprojekt zusammen Eis. Die Koch-AG hat ja genug Gefriertruhen, da können wir sicher eine benutzen.“ Der Vorschlag klang doch ganz gut. Das Schulfest war samstags und so würde ein Tag schulfrei oder zumindest unterrichtsfrei herausspringen und das auch noch an einem Freitag, der ja so ziemlich der schrecklichste Schultag der Woche war. Wobei der Blonde das oder ähnliches wohl von jedem Schultag behauptete. „Gut, dann müssen wir nur noch die Schüler zum Helfen einteilen und uns für Geschmacksrichtungen entscheiden.“, fügte der Braunhaarige noch hinzu, strich sich durch die Haare, bevor er Ayame wieder einen dieser begierigen Blicke zuwarf, den der Schüler dieses Mal aber mit einem kleinen Lächeln erwiderte. Ohja, das gefiel ihm. „Aber eine Sache gäbe es da noch.“ Takarai kam dem Blonden ein Stück näher und jetzt schlug Ayames Herz doch wieder ein bisschen zu schnell, sein Atem ging ein bisschen zu hektisch, jetzt wo das Gesicht des Lehrers nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war. „Ich würde deine Eiskreationen gerne vorher mal probieren. Wir können ja nichts Ungenießbares verkaufen.“ „Ich mach Ihnen hier nächste Woche gerne eine Kostprobe.“, kam es wie automatisch über die Lippen des Kleineren. Die ganze Situation jagte ihm so viel Adrenalien durch den Körper, dass sein Verstand schon längst nicht mehr wirklich arbeitete. Ayame reagierte nur noch auf Takarai so wie er Flirten in irgendwelchen dämlichen Filmen gesehen hatte. „Hm Kleiner, ich hatte da an was anderes gedacht.“ Ein Grinsen legte sich auf die Züge des Älteren, bevor er Ayame eine Karte in die Hand drückte, dabei leicht mit seinen Fingern über dessen Handrücken strich und allein das ließ den Blonden erzittern. „Samstagnachmittag, ich denke wir brauchen das offensichtliche nicht länger als nötig heraus zögern.“ Und mit diesen Worten erhob der Lehrer sich und verließ den Klassenraum, ließ den verwirrten Blonden einfach so zurück. Das gerade war ja sowas wie ein Date oder zumindest mal eine Einladung, die doch zumindest in Ayames hormongesteuerter Fantasie mehr als eindeutig war. Er würde Samstag zu dem Lehrer gehen und er würde alles tun, damit der Ältere ihn auch wirklich nehmen würde. Wobei es ja eigentlich auf nichts anderes hinauslaufen dürfte, wenn sie die gleiche Auffassung vom ‚Offensichtlichen‘ hatten. Ayame hatte sicher noch eine halbe Stunde so in dem Klassenraum gesessen, versteinert von der leichten Vorfreude auf das, was er sich vom kommenden Wochenende erwartete. Natürlich wusste er, dass es falsch und gefährlich war, sich auf einen Lehrer einzulassen, aber das war ihm gerade egal. Ayame wollte einfach das Gefühl auskosten, begehrt zu werden und sein Körper verzerrte sich in den letzten Wochen so sehr nach körperlicher Nähe, dass er es mittlerweile gar nicht mehr erwarten konnte, sein erste Mal zu haben. Er wollte geküsst werden, er wollte berührt und gestreichelt werden, denn er war sicher, es würde ihm gefallen, auch wenn er noch nichts Ähnliches erlebt hatte. Und wenn es eben mit seinem Lehrer sein sollte, einfach weil der sich als einziger gerade anbot, dann war dem eben so. Aufgeregt war er aber auf jeden Fall, er würde nachher gleich Sono davon erzählen, auch wenn er wusste, dass sein bester Freund wohl nicht sonderlich begeistert sein würde. Seine Eltern waren am Wochenende ja glücklicherweise sowieso nicht da und das war auch ganz gut so, dann brauchte er keine Ausrede für sein Treffen mit Takarai. Denn auch wenn er den beiden Erwachsenen sonst alles erzählte, die Sache mit dem Lehrer durften sie niemals erfahren. Das würde nur Ärger geben. Zu Hause hatte der Schüler sich dann auch sofort das Telefon geschnappt und sich damit in seinem Zimmer verkrochen. Kouyou war zwar wie immer noch nicht von der Arbeit zurück, aber er würde auch sicher bald kommen. Außerdem wollte er möglichst ungestört mit Sono telefonieren. „Was gibt’s Ai-chan?“, meldete sein bester Freund sich nach endlos langem Tuten auch endlich mal. Ayame hätte schon fast wieder aufgelegt. „Sono, rate was passiert ist?“, quietschte er schon förmlich ins Telefon, musste auf den anderen wohl gerade begeisterter und aufgedrehter wirken, als er in Wirklichkeit war. „Du klingst wie ein kleines Mädchen, das gerade ihren Lieblingsstar getroffen hat.“, bestätigte der Silberhaarige genau das, bevor er einen Moment schwieg. Anscheinend wollte er Ayame wenigstens den Gefallen tun und so tun, als ob er ernsthaft darüber nachdenken würde, was den anderen so glücklich machte. „Okay, erzähl’s mir ich komm nicht drauf.“, meinte Sono dann und darauf hatte der Kleinere die ganze Zeit eigentlich nur gewartet. „Also.“, begann er und der Rest sprudelte dann regelrecht aus ihm. Aber er freute sich wirklich auch wenn es irgendwie krank war. „Ich hatte doch noch die Besprechung mit Takarai-sensei und wir haben jetzt beschlossen, dass wir das mit dem Eisverkauf machen und dann hat er gemeint, er würde vorher aber schon gerne mal meine Eiskreationen probieren und er hat ja auch schon die ganze Zeit irgendwie wieder mit mir geflirtet und dann wollte ich mich eigentlich nächste Woche nach der Schule wieder mit ihm treffen und dann hat er aber gesagt, ich soll am Samstag zu ihm kommen, weil wir das Offensichtliche ja nicht heraus zögern bräuchten und Sono, weißt du was das heißt? Er steht auf mich.“ Am anderen Ende herrschte einen Moment schweigen und der Kleinere dachte schon, er hätte zu schnell gesprochen und sein bester Freund ihn einfach nicht verstanden, als er dann doch eine Antwort bekam. „Sag bitte, dass du nicht zugesagt hast.“ Okay, das war nicht ganz die Reaktion, die Ayame gewollt hatte, wobei es ehrlich gesagt das war, was er erwartet hatte. Sono war ja von Anfang an nicht begeistert gewesen von der Idee. „Doch hab ich und ich werde auch hingehen.“ „Ai-chan, überleg dir das nochmal. Takarai ist erwachsen und ein Lehrer. Mal abgesehen davon, dass es eine Straftat wäre, wenn er was mit einem minderjährigen Schüler hätte, ist das viel zu riskant. Wer weiß, was er von dir verlangt und womit er dir droht, wenn du es nicht tust.“ Sono klang diese Mal wirklich besorgt, es war ja häufig so, dass er Einwände gegen irgendeinen von Ayames Plänen hatte, aber so richtig sorgenvoll hatte der Kleine seinen besten Freund dann auch noch nie erlebt. Wobei er sicher war, sich nicht davon abhalten zu lassen. „Sono ich weiß, was ich tue und ich will das auch. Ich will nur einmal von ihm geküsst und berührt werden. Ich will Erfolg haben, nicht so wie bei Saga, ich will, dass mich jemand auch zurückwill.“ Es war ja nicht so, dass der Blonde sich keine Gedanken um die Folgen gemacht hätte. „Ai-chan, der will nicht dich. Er will nur einen kleinen, süßen Jungen flach legen. Du solltest lieber auf jemand warten, der sich auch wirklich für dich interessiert. Ich meine, er wird einmal über dich drüberrutschen und dann lässt er dich fallen, das kann doch nicht sein, was du willst.“ Ayame lachte bitter, es war einfach zu sagen, er solle warten. Sono wusste ja nicht wie schmerzhaft es war, abgelehnt zu werden. Auch wenn Ayame sich damit abgefunden hatte, dass Saga nicht in ihn verliebt war und es okay für ihn war, wenn sie nur Freunde sein würden, hatte es am Anfang weh getan. Und es hatte den Blonden verunsichert. Im Moment wollte er ehrlich gesagt auch gar nicht geliebt werden, er wollte einfach nur begehrt werden, denn immerhin war er nicht so blöd zu glauben, der Lehrer könnte irgendetwas anderes als sexuelles Interesse an ihm haben. „Ich weiß das und es ist okay für mich. Ich werde Samstag dahin gehen.“ „Das ist ein Fehler, glaub mir.“ Vom anderen Ende kam ein leises Seufzen. „Aber tu was du nicht lassen kannst, trotzdem wäre es mir lieber, du würdest nicht zu ihm gehen. Du machst dich nur unglücklich, Ai-chan.“ tbc ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hab nichts zu sagen eigentlich, letzte Woche gab's kein Kapitel, weil ich im Urlaub war und nächste Woche weiß ich nicht, weil ich da auch weg bin... mal sehen, ob ich es schaffe, zwischen Friseur, Abiball und FußballxD @ Lucel: Ja, Zufälle gibts, die gibts gar nichtxDDD okay, ja aber die realen Sono und Ayame bieten sich ja auch quasi an, verkuppelt zu werden... und ich glaube nicht, dass dir der Plan für Ayames Wochenendgestaltung gefälltxD Kapitel 10: 1.9 --------------- -1.9- „… und im Kühlschrank sind noch genug Reste von gestern, die kannst du dir heute und morgen warm machen, ansonsten haben wir auch noch Pizza da und…“ Ayame stand nur halbzuhörend in der Küche, nickte ab und zu, damit Kouyou auch weiter glaubte, er hätte seine ganze Aufmerksamkeit. Es war ja nicht so, dass der Blonde ein kleines Kind war, er würde schon drei Tage ohne seine Eltern überleben. „Vergiss nicht immer die Tür abzuschließen und nachts die Alarmanlage anzustellen und wenn was ist, du kannst uns immer erreichen. Du hast ja unsere Handynummern.“ „Ja, Mama. Keine Angst, ich krieg das schon hin, zur Not zieh ich zwei Tage zu Sono. Du solltest jetzt besser gehen, Papa ist schon wieder ziemlich nervös.“, unterbrach der Kleine den Älteren irgendwann, nickte nur Richtung seines Vaters, der ungeduldig in der Küchentür stand und auf die Uhr starrte. „Unser Flieger geht ja auch in zwei Stunden und wir müssen noch bis raus nach Narita fahren.“, fügte der Älteste nur hinzu und tippte wieder mal auf seiner Uhr herum. „Ja, ich bin ja schon fertig, Taka-Schatz.“ Kouyou kramte noch irgendwas aus dem Schrank, drückte Ayame einen Kuss auf die Stirn und machte sich dann auch wirklich mal daran, seine Jacke und Schuhe anzuziehen, damit die Erwachsenen endlich zum Flughafen aufbrechen konnten. „Dann schönes Wochenende und mach keinen Unsinn.“ Takanori wuschelte seinem Sohn durch die Haare, gab ihm ebenfalls einen Kuss und folgte Kouyou dann aus der Küche. „Ja, euch viel Spaß.“, rief Ayame ihnen noch hinterher, bevor er sich daran machte sein Frühstücksmüsli zu machen. Eigentlich war er ja ganz froh, dass seine Eltern jetzt weg waren, obwohl sie ja wenigstens so lange hätten bleiben können, dass sie ihn noch zur Schule fahren könnten. So musste der Blonde nachher die Bahn nehmen und das war doch immer um einiges umständlicher. In die Schule kam Ayame dann auch erst mal zu spät, aber woher hatte er auch wissen sollen, dass die Bahn morgens so viel voller als nachmittags war und er deswegen erst den dritten Zug, der an seiner Haltestelle ankam, hatte nehmen können. Zum Glück schien ihr Mathelehrer heute Morgen auch nicht unbedingt pünktlich aus dem Bett gekommen zu sein, denn als der Blonde abgehetzt den Klassenraum betrat, war noch kein Lehrer in Sicht. „Morgen, Ai-chan. Ganz schön spät heute?“ Sono begrüßte ihn gleich fett grinsend und Ayame konnte sich schon denken, was der andere jetzt dachte: Wenn der Kleinere mal nicht von seinen Eltern geweckt und angetrieben wurde, schaffte er es nicht zeitig zur Schule zu kommen. „Ich bin vor dem Lehrer da, also ist alles okay.“ Immer noch leicht außer Atem ließ er sich auf seinem Platz nieder und packte seine Sachen aus. In genau dem Moment kam dann aber auch ihr Lehrer und startete mit dem Unterricht. Hatte Ayame schon mal erwähnt, dass er Mathe hasste? Unendlich langweilige Unterrichtsstunden später war auch endlich Mittagspause und Ayame konnte gar nicht schnell genug in die Cafeteria kommen, Sono und Shin eilten ihm nur hinterher. Er brauchte jetzt erst mal etwas zu essen, um diesen ätzenden Tag zu überstehen, denn immerhin hatten sie nachher noch Sport und gerade machten sie Leichtathletik, was für ihn viel zu anstrengend war. Heute gab es Ramen, was zumindest doch schon mal etwas war, Ayame mochte die Nudelsuppe doch eigentlich ganz gerne. „Scheiße.“, fluchte er nur leise vor sich hin, als er in der Schlange stand und feststellte, dass er kein Geld dabei hatte. Wie konnte man nur so blöd sein. „Hat einer von euch Geld dabei? Ich hab meins vergessen.“ „Nein, sorry reicht gerade noch für ein Essen.“, verneinte Sono und auch Shin schüttelte den Kopf. „Aber ich kann dir was von meinem Essen abgeben.“ „Macht euch keinen Stress, ich zahl dein Essen, Ayame.“, wurden sie von einer bekannten Stimme unterbrochen und Ayame freute sich unheimlich, sie zu hören. „Saga.“, meinte er fröhlich, drehte sich mit einem breiten Lächeln auf den Lippen zu dem Älteren. Auch wenn er keine Chance bei dem anderen hatte, hüpfte sein Herz doch immer noch, wenn er den Braunhaarigen sah. „Hey, kein Ding. Ich schulde dir eh noch den Kaffee von gestern.“, meinte Saga weiter, während er schon nach seinem Portemonnaie griff und ein paar Scheine herauszog, um die Essensdame zu bezahlen. Ayame nickte nur glücklich strahlend. Er und Saga waren gestern nach der Schule zusammen in die Stadt gegangen, hatten eine ganze Weile irgendwelche Läden durchstöbert und waren dann in einem kleinen Café gewesen. Da Saga nicht mehr genug Geld dabei gehabt hatte, weil er sich von Ayame zwei Shirts hatte aufschwatzen lassen, hatte der Blonde ihre Getränke bezahlt, aber zurück erwartet hatte er das Geld eigentlich nicht, es war mehr eine Einladung gewesen. Aber der Tag gestern war wunderbar gewesen und jetzt wo er so darüber nachdachte, hatte er Sono davon noch gar nicht in jedem Detail erzählt. Wenige Minuten später saß Ayame dann auch vor einer dampfenden Schale Ramen mit Schweinefleisch und Gemüse. Saga hatte sich zu ihnen gesetzt und Kouki war dann auch noch gekommen und unterhielt sich jetzt angeregt mit Sono und Shin über irgendein Fußballspiel, das wohl gestern gewesen war. „Danke nochmal für die Suppe.“, bedankte der Kleine sich erneut bei Saga, bevor er genüsslich aß. Er mochte Nudelsuppe. „Nichts zu danken. Ich meine, ich will ja nicht, dass du verhungerst. Du bist jetzt schon so dünn.“ Der Größere schmunzelt, wandte sich dann auch seiner Suppe zu. Ayame blickte ihn nur etwas verwirrt an. So dünn war er jetzt auch nicht, also der Blonde war schon sehr schlank, aber er empfand sich selbst nicht als abgemagert. Außerdem war der Braunhaarige selbst nicht wirklich fülliger, er war maximal ein bisschen besser trainiert als Ayame. „Findest du, ich bin zu dünn?“, fragte er trotzdem nach und jetzt war es an Saga verwirrt zu gucken. „Err… also du bist schon sehr dünn und du solltest auf keinen Fall weiter abnehmen. Aber ich glaub jetzt nicht, dass du magersüchtig bist oder so.“ Der Ältere kratzte sich verlegen am Hinterkopf und war sogar ein wenig rot geworden, was Ayame ausgesprochen süß fand. „Okay. Dann ess ich besser alles auf, damit du dir keine Sorgen machen musst.“, entgegnete er nicht ganz ernst gemeint, bevor er sich wieder seiner Suppe zuwandte. Angegriffen fühlte der Kleinere sich jetzt nicht von Sagas Aussage und beängstigt war er auch nicht, wenn er wirklich zu dünn wäre, hätten seine Eltern schon etwas gesagt oder Sono hätte angefangen ihn Zwangs zu ernähren. „Sag mal, Saga, was ist eigentlich aus deinem Date mit Mika geworden?“, unterbrach Kouki plötzlich ihr Gespräch und Ayame zuckte unweigerlich zusammen. Saga hatte eine Freundin? Zwar hatte er sich wirklich keine Chancen mehr ausgerechnet, aber es tat trotzdem weh, zu erfahren, dass Saga vergeben oder zumindest verliebt war. „Lass mich damit einfach in Ruhe.“ Der Braunhaarige klang aber nicht wirklich begeistert von diesem Themenwechsel, fügte auch gleich eine Erklärung an. „Die nervt mich schon genug, da muss mein bester Freund mich nicht auch noch damit aufziehen. Ich will nichts von Mika und ich habe auch nicht die Intention irgendwann mal mit ihr auszugehen.“ Diese Worte fand Ayame wiederum sehr aufbauend. Zumindest hatte Saga also schon mal niemand anderen. „Redet ihr von der nervigen Blonden mit den meterlangen falschen Fingernägeln?“, warf Shin ein, worauf die beiden Älteren nur nickten. „Gott, du armer. Die ist mit meiner Schwester befreundet. Sie ist so schrecklich.“ „Du sagst es. Die rennt Saga schon seit einem Jahr nach und eigentlich hatten sie Donnerstag ein Date.“ Kouki schien die ganze Sache deutlich lustiger zu finden als Saga, der nur weiter angeekelt mit dem Kopf schüttelte. „Donnerstag. Ai-chan, ich dachte, du warst mit Saga weg.“ „Ja, waren wir auch.“, antwortete Saga Sono direkt, bevor der Blonde etwas dazu sagen konnte. „Und das war auch sicher tausend Mal besser, als wenn ich mich mit dieser komischen Zicke getroffen hätte.“ Jetzt freute Ayame sich noch ein bisschen mehr, auch wenn der Braunhaarige ihr Treffen natürlich nur auf rein freundschaftlicher Basis als schön empfand. Aber immerhin wurde er von dem Braunhaarigen schon mal einem hübschen Mädchen vorgezogen, denn er glaubte doch zu wissen, wer diese Mika war und zumindest er selbst fand sie hübsch. „Stimmt, du und Saga ihr seid ja jetzt so gute Freunde, hat er dich schon wegen Montag gefragt?“, fragte Kouki dann offensichtlich interessiert weiter, wofür er von dem Braunhaarigen nur ein leises Knurren erhielt. Das machte Ayame jetzt aber ein wenig neugierig. Was wollte Saga ihn denn wegen Montag fragen? Auch wenn sein Verstand es natürlich besser wusste, sein Herz hüpfte doch gerade in der Hoffnung, Saga könnte ihn auf ein Date einladen. „Naja, also ich wollte am Montag zum Frühlingsstraßenfest am Schrein in unserem Viertel und ich dachte, du magst sowas vielleicht. Ich kenn sonst niemanden, der freiwillig mitgehen würde.“ „Ja gerne, ich liebe Matsuri.“ Der Blonde nickte lächelnd, ging im Kopf schon mal durch, ob er überhaupt einen hübschen Yukata für sowas hatte. Auch wenn er das natürlich als rein freundschaftliche Einladung interpretierte, selbst obwohl es irgendwie den Touch eines Dates hatte. Der Rest des Schultags war dann auch relativ unspektakulär vergangen. Den Freitagabend hatte er zusammen mit Sono verbracht und Filme geguckt, hatte dann bis zum späten Vormittag geschlafen und jetzt stand er halb verzweifelt mit nassen Haaren und nur einem Handtuch um die Hüfte vor seinem Kleiderschrank und überlegte, was er zu seinem Treffen mit Takarai anziehen sollte. Einerseits wollte er natürlich attraktiv aussehen, andererseits konnte er aber um so eine Uhrzeit auch nicht allzu freizügig durch die Stadt fahren. Außerdem wollte er ja auch nicht aussehen wie eine billige Schlampe. Nachdem er seinen ganzen Schrankinhalt zweimal ein und wieder ausgeräumt hatte und immer noch keinen Schritt weiter war, weil eben alle seine Kleidungsstücke immer irgendwie zu viel nach kleinem Jungen aussahen und nicht erwachsen genug, hatte er sich kurzerhand entschlossen, einfach mal nachzugucken, was Kouyou so alles im Schrank hatte. Auch wenn die Chance, dass ihm irgendetwas davon passte, sehr gering war, seine Mutter war ja nun mal ein ganzes Stück größer als er selbst. Eine weitere Stunde später war der Blonde dann auch mit anziehen und stylen fertig. Die meisten Sachen seiner Mutter hatten ihm wirklich nicht gepasst und je tiefer er im Schrank des Älteren gekramt hatte, desto mehr äußert interessante und fragwürdige Kleidung hatte er gefunden, unter anderem weiße Lack-Overknees, die Ayame direkt mal angezogen hatte. Sie waren zwar auch eine Nummer zu groß, aber das ging schon. Shorts hatte er eine Schwarze von sich anziehen müssen und dazu trug er ein Shirt von Kouyou mit V-Ausschnitt, was an dem Größeren ziemlich eng saß, bei Ayame aber eher umher schlabberte und eine Schulter freilegte. Aber er fand sich darin eigentlich ganz hübsch, wobei die Schuhe vielleicht doch etwas zu viel waren. Er wusste sowieso nicht warum Kouyou sowas hatte, okay aber der Ältere hatte auch ein Krankenschwestern-Kostüm. Als er das gefunden hatte, hatte er übrigens beschlossen gehabt nicht weiter zu suchen, denn die Verwendung dieses Kostüms konnte der Blonde sich lebhaft vorstellen und auch wenn er von seinen Eltern ziemlich offen erzogen worden war, gehörte sowas doch zu den Dingen, die er über die beiden Älteren nicht wissen wollte. Bevor er also noch schlimmere Kostümchen oder irgendwelches Spielzeug fand, hatte er sich lieber ein Unterteil aus seinem eigenen Schrank geholt. Spätestens in der Bahn merkte Ayame dann auch wirklich wie unpassend die Schuhe waren. Neben einigen ziemlich entsetzten Blicken, hatte er auch mehr als ein dämliches Kommentar gehört und irgendso ein schmieriger Anzugträger hatte ihn zu allem Überfluss auch noch angemacht. Zum Glück hatte er in dem Moment umsteigen müssen und in der zweiten Bahn hatte er nur zwei weitere Stationen fahren müssen, bis er endlich vor dem Wohnungskomplex stand, in dem Takarai wohnte. Es war eine typische Kleinfamilien-Gegend und es überraschte den Blonden ein bisschen, dass ein alleinstehender Lehrer hierher zog. Er hatte den Braunhaarigen eher wie einen typischen Party-Single mit Appartement mitten in der Stadt eingeschätzt. Allein der Spielplatz, der im Vorhof der Wohnanlage angelegt war, sprach doch deutlich dafür, dass hier hauptsächlich Familien mit Kindern lebten. Ayame hatte den ganzen Tag noch nicht darüber nachgedacht, was jetzt eigentlich weiter passieren sollte, er war einfach zu aufgeregt und vorfreudig gewesen, um sich irgendwelche Sorgen zu machen. Aber jetzt wo er vor der Tür des Lehrers stand und klingelte, meldete sich doch wieder sein Verstand. So sehr er es auch wollte, es war ja doch nicht ganz richtig, was er hier tat und Sonos Bedenken waren auch sicher nicht aus der Luft gegriffen, ein bisschen gefährlich war das ganze Unterfangen schon. „Na, Matsumoto, wieder am Träumen.“, riss ihn die dunkle Stimme des Lehrers aus seinen Gedanken und Ayame zuckte unweigerlich kurz zusammen, bevor er den Älteren hübsch lächelnd begrüßte. Es entging ihm dabei nicht, wie lüstern Takarai ihn schon wieder von oben bis unten musterte, aber etwas anderes hatte er mit dem Outfit ja auch nicht provozieren wollen. „Komm rein. Ist das die Eismaschine, ich bring sie in die Küche.“ Der Ältere nahm ihm die Tüte ab, in der er die Küchenmaschine transportiert hatte und Ayame machte sich daran sich aus den Stiefeln zu schälen, bevor er dem Älteren in den Raum folgte, der anscheinend die Küche war. „Wenn sie wollen, können wir direkt anfangen mit Eis machen.“ Der Blonde tippelte langsam auf den Älteren zu, der an der Eismaschine auf seiner Arbeitsplatte herumwerkelte. „Ja, Zutaten sind im Kühlschrank.“, kam es von Takarai und Ayame nickte nur kurz und machte sich daran, das Benötigte aus dem Kühlschrank zu holen. „Warum hast du die hübschen Schuhe ausgezogen, Matsumoto? Wirklich sehr schade.“ Dieser Kommentar brachte den Schüler einen Moment aus der Fassung, bevor er dem Älteren ein breites Lächeln schenkte und mit gekonntem Augenaufschlag antwortete: „Ich kann sie gerne wieder anziehen.“ Und darauf tapste er wieder in den Flur, zog die Stiefel an und stöckelte unter Takarais zufriedenem Blick zurück in die Küche. Er fühlte sich zwar nicht sonderlich wohl auf den Absätzen und hatte auch den halben Hinweg ein bisschen Angst gehabt, damit gleich hinzufallen, aber da er dem Braunhaarigen ja gefallen wollte, würde er sie eben den ganzen Tag anlassen. „Ja, so gefällst du mir schon viel besser, Kleiner.“ Takarai machte ein paar Schritte auf Ayame zu, strich ihm fast unmerklich über den Unterarm, bevor er sich daran machte, die Zutaten aus dem Kühlschrank zu holen. Ayame erschauderte nur angenehm unter der zarten Berührung und sein Herz hüpfte schon wieder wie wild in seiner Brust. Einen Moment schwelgte er in diesen Gefühlen, bevor er sich ebenfalls dem Kühlschrank zuwandte und die Zutaten kritisch beäugte. „Ehm, Schokolade? Wollten wir nicht eher was Fruchtiges machen?“ Sie hatten Mittwoch im Unterricht mit allen Schülern zusammen beschlossen, dass sie Vanille-, Schoko-, Erdbeer- und ein tropisches Frucht-Eis machen wollten (eine Mitschülerin hatte behauptet, noch eine zweite Eismaschine zur Verfügung stellen zu können) und da letzteres Ayames Meinung nach das Schwierigste war, hatte er Takarai eigentlich gebeten, die Zutaten dafür zu kaufen. „Ach, ich steh mehr auf Süßes.“, grinste der Größere nur verschmitzt, holte noch Schüssel und Ähnliches aus den Küchenschränken. „Süßes? Das können sie haben.“, ging Ayame darauf ein, griff sich die Zutaten und begann sie zu vermischen. Schoko-Eis war das Lieblingseis seines Vaters, deswegen hatten Kouyou und er es so oft gemacht, dass der Kleine kein Rezept dafür brauchte. Wenn sein Lehrer etwas Süßes wollte, würde er etwas Süßes machen und vielleicht würde er dafür ja die gewünschte Belohnung bekommen. Immerhin konnte Ayame selbst ja auch ganz süß sein und wenn der Lehrer so auf Süßes stand… stumm vor sich hingrinsend mischte der Blonde die Zutaten, spürte den beobachtenden Blick des Lehrers dabei nur allzu deutlich auf sich. „So jetzt müssen wir eine drei viertel Stunde warten bis alles fertig ist.“, kam es kaum zehn Minuten später von dem Jungen, nachdem er die Mischung in die Maschine gegeben hatte und diese anstellte. „Und was machen wir solange?“, fügte er säuselnd hinzu, hatte sich mit einem verruchten Grinsen umgewandt, diesen Blick hatte er die ganze Woche geübt. Und da Takarai nur wieder mit einem süffisanten Grinsen näher kam, hatte er seine Wirkung wohl auch nicht verfehlt. „Hmm, wir könnten uns ein wenig Appetit holen.“ Der Braunhaarige stand jetzt direkt vor Ayame, so dass sich ihre Körper fast berührten und der Kleine nahm den süßlich-männlichen Duft des anderen schon wieder viel zu stark wahr. Am liebsten würde er einfach den letzten Zentimeter zwischen ihren Körpern überwinden, aber er wusste auch, dass er nicht den ersten Schritt machen durfte. Einerseits traute er sich nicht wirklich und andererseits konnte es immer noch sein, dass der Ältere ihn doch nicht wollte und dann wäre eine direkte Annäherung ein großer Fehler. Sein Herz explodierte auf jeden Fall schon wieder fast und um nicht wieder zu nervös zu werden, schloss er kurz die Augen, atmete tief ein, bevor er dieses Mal versuchte mit möglichst unschuldiger Stimme zu antworten. „Und wie?“, fragte er süßlich, worauf Takarais Augen nur lüstern blitzten. Der Lehrer schien wohl auf die seltsame Mischung aus schlampig und kindlich zu stehen, die Ayame gerade präsentierte und das stachelte den Jüngeren nur noch an, weiter möglichst gut in dieses Bild zu passen. Mit einem fast schüchternen Lächeln spielte er mit einer Haarsträhne, hatte das oft in irgendwelchen Filmen gesehen, solange er wartete, dass der Braunhaarige auf seine Frage antwortete. „Oh, mir würde da einiges einfallen, wenn ich dich so angucke.“, entgegnete der Ältere irgendwann, beugte sich ein Stück nach vorne, bis seine Lippen neben Ayames Ohr waren. „Weißt du, wie heiß du bist Matsumoto. So klein und schüchtern und trotzdem immer halbnackt.“ Dem Blonden lief ein Schauer durch den ganzen Körper und er konnte nicht verhindern, dass sich eine deutliche Gänsehaut auf seine Haut legte. Er konnte Takarais Atem noch immer an seinem Ohr spüren und langsam bekam er dann doch Angst. Sich vorzustellen, mit jemandem intim zu werden, war dann doch etwas anderes als es wirklich zu werden. Der Braunhaarige schien seine aufkommende Unsicherheit zu merken, denn er löste sich ein Stück von seinem Schüler, grinste wieder nur so zweideutig, bevor er ganz von Ayame abließ und stattdessen etwas aus einem Küchenschrank holte. „ Setzen wir uns solange ins Wohnzimmer.“ Der Blonde nickte nur und folgte seinem Lehrer in den angrenzenden Raum. Wenn er sich die Wohnung so genauer ansah, war sie doch ziemlich groß für eine Person. Natürlich war sich nicht mal annähernd so groß wie die in der Ayame mit seinen Eltern wohnte, aber das Wohnzimmer hatte schon etwas und die Küche hatte doch zumindest Platz für vier Leute. Der Braunhaarige hatte sich mit einer Flasche Wein und zwei Gläsern auf das Sofa gesetzt und Ayame ließ sich einfach mal direkt neben dem Älteren nieder. Immerhin wollte ein ziemlich großer Teil von ihm immer noch was mit dem Lehrer anfangen. „Ein Schluck Wein zur Auflockerung?“ Takarai hielt ihm ein Glas entgegen und Ayame nahm es dankend an. Er trank ja eigentlich nicht, aber beim letzten Mal hatte es ihm doch geholfen, um sich ungezwungener mit Saga zu unterhalten und vielleicht wäre ein bisschen Auflockerung in der momentanen Situation gar nicht schlecht. Vorsichtig nippte er an dem roten Saft, verzog augenblicklich angewidert das Gesicht. Die komischen Cocktails die Shin ihm gegeben hatte, waren ja wirklich noch ganz lecker gewesen, aber dieser Wein war einfach nur ekelhaft, viel zu herb und bitter. „Schmeckt er dir nicht, Matsumoto?“ Der Blonde schüttelte kurz den Kopf, verstand wirklich nicht, wie man so etwas freiwillig trinken konnte. „Soll ich dir eine Methode zeigen, wie er besser schmeckt?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, zog der Braunhaarige ihn plötzlich an sich und im nächsten Moment spürte er Takarais Lippen auf seinen. Der Ältere küsste ihn, er gab Ayame gerade seinen ersten Kuss und er konnte die ganzen Emotionen die ihn gerade überfielen nicht wirklich einordnen. Seine Lippen kribbelten unter der Berührung, sein Herz raste und sein Verstand war wie vernebelt. Der Blonde konnte sich gerade nicht bewegen und war ehrlich dankbar, dass Takarai ihm sein Weinglas abgenommen hatte, denn sonst wäre es ihm sicher runtergefallen. „Entspann dich.“, wisperte der Braunhaarige gegen Ayames Lippen, bevor er sie wieder verschloss und ihn jetzt mit etwas mehr Nachdruck küsste. Wie automatisch krallte der Jüngere sich jetzt fest in das Shirt des anderen und begann langsam den Kuss zu erwidern, was das Kribbeln in seinem ganzen Körper noch verstärkte. Einen Moment genoss er einfach nur die sanfte Bewegung ihrer Lippen gegeneinander, bis er kurz unmerklich erschreckte, als er eine Zungenspitze an seiner Unterlippe spürte, die sich nachdrücklich in seinen Mund schob. Wie im Rausch ließ der Kleinere sich seinen Mund teilen, nahm die fremde Zunge entgegen, die gleich begann, sanft über seinen Muskel zu streichen. Es war so ein berauschendes neues Gefühl, dass der Kleine leise seufzen musste, sich noch enger an den Älteren presste und dann auch langsam begann seine Zunge ebenfalls gegen die andere zu bewegen. Ayame konnte den Geschmack des Weins wirklich bei dem anderen ausmachen und so vermischt mit ihrem Speichel, als herbe Note in ihrem Zungenspiel hatte es wirklich etwas. „Und?“, raunte Takarai als sie sich nach einigen Minuten schwer atmend von einander lösten. „Lecker.“, antwortete Ayame nur, bevor er seine Lippen wieder auf die seines Gegenübers presste. Es war ein gutes Gefühl geküsst zu werden und der Junge konnte gerade wirklich verstehen, warum seine Eltern es sooft taten. Es fühlte sich gut an, er fühlte sich glücklich, begehrt und das aufgeregte Kribbeln, das seinen ganzen Körper durchzog, war so ziemlich das beste Gefühl, dass er kannte. Ayames eine Hand verirrte sich in Takarais Nacken, während er mit der anderen immer noch im Shirt des Lehrers festgekrallt war, streichelte dort leicht über die kurzen Haare. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er merkte wie diese sich leicht aufstellten und das verstärkte das gute Gefühl in dem Blonden nur noch. Immerhin war er hier nicht der einzige, der angetan vom anderen war. Ayame hatte jegliches Zeitgefühl über ihre Liebkosungen verloren, konnte nicht sagen, wie lange ihre Zungen schon sanft umeinander tanzten, ihre Mundhöhlen erforschten, wie lange ihre Hände schon den fremden Körper erkundeten, als ein laut klingelndes Telefon sie aus ihrer Zweisamkeit riss. Ayame lag mittlerweile auf dem Sofa, Takarai über ihn gekniet, der sich jetzt murrend löste und aufsetzte, den Kleinen nur fragend ansah. „Willst du nicht rangehen, das ist deins?“ Es dauerte einen Moment bis der Blonde wieder ganz in der Realität angekommen war, zu verschleiert war sein Verstand noch von ihren Aktionen, dann hüpfte der Kleine wie von der Biene gestochen vom Sofa und rannte zu seiner Tasche im Flur. „Ja?“, antwortete er etwas außer Atem, als er sein Handy endlich gefunden hatte. „Hallo Engelchen? Ich wollte nur mal anrufen und fragen wir es dir geht? Bist du nicht zu Hause?“, kam es vom anderen Ende und Ayame konnte nur laut seufzen. Natürlich, wer außer seiner Mutter rief auch um diese Zeit an, der Ältere hatte ein Talent, immer in den entscheidenden Momenten zu stören. „Hey, Mama. Es ist Samstagmittag, natürlich bin ich nicht zu Hause.“, antwortete er kurz, fügte dann aber lieber noch ein paar Sätze an, bevor er die falschen Fragen gestellt bekommen würde. „Ich bin mit Sono in der Stadt verabredet, ich bin jetzt auch gleich da. Also ich muss auflegen okay.“ Seine Mutter schien glücklicherweise auch zufrieden mit der Antwort und so konnte Ayame wenige Minuten später endlich auflegen und zurück zu seinem Lehrer ins Wohnzimmer gehen, dass aber irgendwie leer war. „Takarai-sensei?“, fragte er in den Raum, bekam eine kurze Antwort aus Richtung Küche. „Das Eis ist fertig. Ich hab es aus der Maschine gemacht und mach sie sauber, damit du sie nachher wieder mitnehmen kannst.“ „Und schmeckt es ihnen?“ Ayame hatte sich gegen die Küchentür gelehnt, beobachtete den Lehrer dabei, wie er das Eis im Kühlschrank verstaute. Irgendwie fand er den Größeren immer anziehender, je länger er Zeit mit ihm verbrachte und allein der Gedanke an ihre sanften Küsse, die fast schon zärtliche Art, in der Takarai über seine Haut gestreichelt hatte, ließen seinen Herzschlag erneut beschleunigen, seinen Magen flattern. „Oh, ich hab noch nicht probiert, aber mir fällt da gerade auch eine viel bessere Art ein, es zu essen.“ Als der Braunhaarige sich umdrehte, hatte er wieder diesen lüsternen Blick und vielleicht bildete Ayame es sich gerade nur ein, aber irgendwie kam er ihm dieses Mal dann doch deutlich liebevoller vor als sonst und diese Tatsache ließ Ayames Herz vollkommen aus dem Takt geraten. „Was schwebt ihnen vor?“, flüsterte Ayame, seine Stimme zitterte schon in freudiger Erwartung, denn er konnte sich so einiges mit dem Eis vorstellen. tbc ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So da bin ich wieder, dieses Wochenende gibts auch mal ein neues Kapitel und gleich wieder die Einschränkung, ob ich es nächste Woche schaffe, weiß ich mal wieder nicht, meine Eltern kommen und besetzen meine Wohnung und ich muss mich für ein paar Tage bei ner Freundin einquatierenxD... Joar und das Kapitel musste ich leider teilen, deswegen gibt es nur die Hälfte von Ayames Wochenende und der Rest kommt dann im übernächsten(erst kommen Uruha und Ruki^-^) aber es wären sonst einfach 7000 Wörter geworden und das wäre fast die doppelte Länge, die die Kapitel normal haben @ Lucel: ja die Eltern bekommste nächstes Mal und natürlich hat Ruki rechtxD und Nao also der ist ein Nebenchara so wie Rui oder Shou halt Kapitel 11: 1.10 ---------------- -1.10- Takanori war froh, als sie das Flugzeug endlich verlassen konnten und wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Auch wenn er beruflich gelegentlich fliegen musste, früher öfter als die letzten Jahre, hatte er es noch nie gemocht. Ihm war eben immer ein bisschen mulmig, wenn er so weit über dem Boden war. Aber es ging einfach schneller als mit dem Zug oder dem Auto und da der Manager so schnell wie möglich nach Kyushu hatte kommen wollen, um möglichst viel Zeit hier mit seinem Mann im Urlaub zu haben, waren sie eben geflogen. „Ich freu mich total auf das Wochenende.“, strahlte Kouyou, schälte sich schon während sie das Flughafengebäude verließen aus seiner Jacke. Aber es war hier wirklich einiges wärmer als in Tokyo, fast schon sommerlich heiß. Aber für so einen Wochenendurlaub war es perfekt. „Ich mich auch.“, entgegnete der Kleinere, kramte jetzt auch wieder seine Sonnenbrille aus der Tasche. „Von hier müsste es ungefähr eine Stunde mit dem Auto bis zum Haus sein. Wenn wir da sind, hast du irgendwelche Wünsche, was mir machen wollen?“ „Ehm… mir egal. Ich dachte du hättest dir was überlegt?“ „Ja, hab ich auch. Aber ich weiß ja nicht, ob du nicht lieber was anderes machen willst.“ Takanori hatte wirklich einen relativ detaillierten Plan, und einen Plan B, aber wenn der Blonde irgendwelche Wünsche zwecks Wochenendgestaltung hatte, würden sie natürlich das machen. Immerhin war das hier Kouyous Wochenende. „Nein, ich lass mich überraschen.“, grinste der Jüngere, ließ sich auf der Beifahrerseite des Mietwagens nieder, den sie mittlerweile gefunden hatten. Takanori setzte sich hinters Steuer, stellte das Navi ein und fuhr dann langsam vom Flughafenparkplatz. Hoffentlich war es wirklich nicht mehr allzu weit bis zu dem Ferienhaus, denn er wollte gerade einfach nur noch, dass ihr Urlaub endlich anfing. Knappe zwei Stunden später saßen die beiden Erwachsenen dann auch auf der Terrasse des Ferienhauses in der Sonne und brunchten erst mal gemütlich. Das Haus war wirklich wunderschön und es lag auch angenehm abgeschieden und direkt in der Nähe des Strands. Man hatte von der Terrasse aus einen perfekten Blick auf das Meer und alles in allem war es viel besser als Takanori es sich nach Naos Beschreibung vorgestellt hatte. „Es ist wirklich schön hier. Wir sollten deinem Arbeitskollegen auf jeden Fall noch irgendeine Kleinigkeit schenken, als Dank, dass wir hier bleiben dürfen.“ Kouyou blickte verträumt auf das Meer, der Blonde wirkte schon die ganze Zeit ein bisschen abwesend und wirklich viel gegessen hatte er auch nicht. Er starrte die ganze Zeit hinaus aufs Wasser und schien vor sich hin zu träumen. „Ja, auf jeden Fall.“, antwortete der Ältere, piekte seinen Mann leicht in die Seite, so dass sich dieser endlich wieder ihm zu wandte. „Verrätst du mir in welche Traumwelt du abgedriftet bist, Schatz?“ „Wieso? Ich bestaune nur ein bisschen die Aussicht.“ Kouyou lächelte wieder, griff sich seine Tasse. „Hm, okay. Was hältst du von einem Strandspaziergang, wenn wir hier fertig sind?“ „Find ich gut.“ Und das taten sie dann auch. Nachdem sie den Tisch abgeräumt und das Geschirr gesäubert hatten, machten sie sich auf den Weg zum Strand. Kouyou war auch gleich völlig Feuer und Flamme beim Anblick des feinen Sandes gewesen. So schnell hatte Takanori gar nicht gucken können, wie der Blonde seine Schuhe ausgezogen und auf den Boden geworfen hatte, um dann fröhlich durch die Brandung zu laufen, quietschte dabei immer wieder etwas entsetzt auf, wenn eine etwas größere Welle kam und ihn auch mal bis zu den Knien nass machte. Takanori schaute dem Größeren nur sanft schmunzelnd aus einiger Entfernung dabei zu und konnte nicht anders als bei diesem Anblick leicht verträumt in seine Gedanken abzudriften. In den letzten Jahren hatte der Ältere seinen Mann selten so ausgelassen und irgendwie auch ein bisschen kindisch herumtollen sehen, seit Ayame auch irgendwie aus dem Spielalter raus war, war Kouyou auch ruhiger geworden. Er war über die Jahre doch erwachsener geworden, aber es freute den Manager gerade, zu sehen, dass Kouyou sich seine kindliche Seite trotzdem irgendwie noch behalten hatte. Er würde auch gar nicht wollen, dass der andere sich veränderte. Er hatte sich immerhin so in ihn verliebt, er liebte jede Seite an dem Jüngeren: Die Ernste, die Aufgedrehte, die Familiäre, die Alberne, die Perverse, die Fürsorgliche, die Liebevolle einfach alles. „Taka, komm auch ins Wasser.“, riss ihn die laute Stimme des Blonden aus seinen Gedanken, der winkend bis zu den Knöcheln im Wasser stand und offensichtlich gerade dabei war, sich seiner Klamotten zu entledigen. Ein Shirt trug er auf jeden Fall schon mal nicht mehr, denn das lag neben den Schuhen im Sand. „Es ist gar nicht so kalt.“ „Klar, deswegen schreist du auch so rum.“, antwortete er grinsend, machte sich aber trotzdem daran auf das Wasser zu zugehen. Sein Shirt fand unterwegs auch schon den Weg in den Sand, genauso wie die Schuhe. „Uh~, Taka-Schatz, strippst du für mich.“ „Immer doch.“ Takanori wackelte ein wenig mit seiner Hüfte, bevor er die letzten Meter zwischen ihnen überbrückte und den Größeren in einen innigen Kuss zog. Und dieser gab dem Braunhaarigen noch immer das gleiche wunderbare Gefühl wie am Anfang ihrer Beziehung, es fühlte sich noch genauso richtig und atemberaubend an. Er wusste gar nicht, wie er es schaffte, den anderen nicht einfach den ganzen Tag nur zu küssen, so perfekt wie es sich anfühlte. „Lass uns ganz ins Wasser gehen, bitte.“, säuselte Kouyou irgendwann, neiselte auch schon an Takanoris Gürtel herum. Der Ältere blickte nur einen Moment fragend zu ihm, nickte dann aber. Das hier war doch ein relativ ruhiger Strandabschnitt, sie waren soweit er sich richtig an Naos Worte erinnerte, ungefähr drei Kilometer vom beliebten Urlaubsstrand entfernt und hier war ihnen auch weit und breit niemand zu sehen. Also konnten sie auch ruhig ein bisschen nackt baden. Die beiden entledigten sich also ihrer kompletten Klamotten, bevor sie langsam in das doch etwas kalte Wasser stiegen. Takanori musste zugeben, es war nicht ganz so eisig wie er befürchtet hatte, aber warm war auch anders. Er brauchte ein paar Minuten um sich an das kühle Nass zu gewöhnen, bevor er sich komplett hineingleiten ließ, Kouyou war schon fröhlich vorgeschwommen und tauchte immer wieder ab und auf. Zumindest schien der Größere enormen Spaß zu haben und das war ja das Wichtigste für den Manager an diesem Urlaub. Takanori schwamm zu seinem Mann, der gerade wieder aufgetaucht war und sich jetzt versuchte die nassen Strähnen aus dem Gesicht zu streichen, zog ihn sanft an sich und verschloss ihre Lippen wieder. „Du schmeckst nach Salz.“, meinte er scherzend als er den Kuss löste, hatte jetzt wirklich den leicht salzigen Geschmack des Meerwassers auf seinen Lippen. „Hm.“ Kouyou murrte nur etwas unwillig, löste sich von dem Kleineren und der Manager wollte sich eigentlich gerade entschuldigen, als er auch schon von seinem Mann angefallen wurde. So schnell wie der Blonde ihn unter Wasser drückte konnte er gar nicht reagieren, prustete nur erschrocken auf als er wieder nach oben gezogen wurde. „So, jetzt schmeckst du auch nach Salz. Dann können wir ja weitermachen.“ Und mit diesen Worten küsste Kouyou ihn erneut. Takanori hatte definitiv den kuschelbedürftigsten, zärtlichkeitliebendsten Mann der Welt abbekommen und darüber war er mehr als überglücklich. „Taka, der Urlaub ist herrlich.“ Glücklich lächelnd ließ Kouyou sich auf der Decke zurücksinken und schien schon wieder in seine Träumerei abzudriften, was der Manager nur lächelnd beobachtete. Sie waren eine ganze Weile schwimmen gewesen, hatten dann eine bisschen in der Sonne gelegen und sich trocknen lassen, bevor sie dann doch noch ein bisschen den Strand entlang spaziert waren. Gegen Abend hatte Takanori sich dann kurz verabschiedet und eine Decke, sowie Essen und Getränke im Haus geholt, damit sie am Strand picknicken konnten, wovon der Größere natürlich wieder restlos begeistert gewesen war. Jetzt lagen sie auf der Decke, Kouyou beobachtete die Sterne und Takanori beobachtete Kouyou. „Ja, ist er.“, säuselte der Braunhaarige, robbte ein bisschen näher zu seinem Mann, damit er mit seinen Finger an das Stückchen freie Haut gelangen konnte, die vom V-Ausschnitt von Kouyous Shirt freigelegt wurde. „Ich liebe Ayame, aber ich bin froh, dass wir auch mal ein Wochenende für uns haben.“ „Ja, ich weiß, was du meinst.“ Kouyou hatte sich leicht zu ihm gedreht, fing Takanoris Hand ein und verharkte ihre Finger vorsichtig miteinander. „Aber ich hab eigentlich die ganzen Jahre nie das Gefühl gehabt, dass du mich vernachlässigst oder so. Ich meine, ich weiß ja von Freunden und Arbeitskollegen wie wenig Zeit sie wegen ihren Jobs und den Kindern für ihre Beziehung hatten, aber bei uns… naja, egal wie viel wir mit Ayame zu tun hatten und egal wie anstrengend und zeitintensiv dein Job war, ich hab immer das Gefühl gehabt, dass du dir alle Zeit der Welt für mich nimmst. Ich hab mich immer wichtig gefühlt.“ Der Ältere lächelte nur glücklich auf diese Worte, drückte Kouyous Hand noch ein bisschen fester. Diese Worte bedeuteten ihm unsagbar viel und im Endeffekt waren es solche Momente, die ihm das gute Gefühl gaben, dass egal was passieren würde, sie nichts jemals auseinander bringen konnte. „Verrätst du mir, was du für morgen geplant hast?“, brach der Blonde irgendwann die Stille, nachdem sie sich nur eine Weile stumm angesehen hatten und der Manager schüttelte nur kurz den Kopf. „Lass dich überraschen. Ich hab mir was Gutes ausgedacht.“, wehrte er ab, zog den Größeren ihn seine Arme und legte sich so zurück auf die Decke mit Kouyous Kopf auf seiner Brust. Er hoffte zumindest, dass seine Überraschung etwas Gutes war. Denn wie der Jüngere darauf reagieren würde, konnte er jetzt natürlich noch nicht sagen. Aber eigentlich ging er davon aus, dass Kouyou sich freuen würde. „Hmm, okay.“ Der Größere hatte sich anders hingelegt, sodass er jetzt mit dem Gesicht auf Takanoris Brust lag, das Hemd des Braunhaarigen hatte der Jüngere schon lange aufgeknöpft und so hatte er jetzt freien Spielraum die helle Haut zu kosen. „Aber deine Belohnung bekommst du trotzdem schon heute.“ Und es war eine mehr als schöne Belohnung gewesen. Kouyou war als er so um die 25 gewesen war, unheimlich versessen auf Sex an öffentlichen Orten und von daher hatten sie es doch an ein paar ziemlich außergewöhnlichen Plätzen getan, aber ein Strand war nie dabei gewesen. Aber den Punkt hatten sie jetzt ja auch abgeharkt. Und es hatte Takanori ausgesprochen gut gefallen, so mit dem Meer im Hintergrund und dem Sternenhimmel über ihnen hatte es etwas sehr Romantisches. Danach waren sie einfach noch eine Weile aneinander gekuschelt so liegen geblieben, bis sie sich daran gemacht hatten wieder zum Haus zurück zu gehen und sich schlafen zu legen. Am Samstag hatten sie dann erst mal ruhig ausgeschlafen. Takanori war zwar schon um halb zehn wach gewesen, was für ihn schon wirklich spät war, aber da sie ja Urlaub hatten, wollte er Kouyou gerne solange schlafen lassen, bis er von selbst wach wurde. Das hatte der Blonde ja sonst nicht so oft. Gegen Mittag als der Jüngere endlich aus dem süßen Reich der Träume aufgewacht war, hatten sie sich auf den Weg in die nächste Kleinstadt gemacht und waren dort in ein Restaurant gegangen, dass Nao ihm empfohlen hatte. Später waren sie am Schrein gewesen, der von einer unheimlich beeindruckenden Gartenlandschaft umgeben war und so wohl richtig nach dem Geschmack des Größeren. Auf Kouyous Wunsch hatten sie auch mal wieder Wunschplättchen geschrieben. Takanori hatte nur einen Wunsch gehabt, dass er und Kouyou immer glücklich sein würden und das hatte er auch auf das kleine Täfelchen geschrieben. Danach waren sie noch etwas durch die Stadt gebummelt und hatten das schöne Wetter bei einem Eis genossen. „Es ist wirklich schön hier. Wir hätten schon viel früher mal hierher kommen sollen.“ Die beiden Erwachsenen waren mittlerweile wieder zurück im Ferienhaus und so langsam wurde es auch Abend und Takanori wurde langsam aber sicher etwas nervös, wegen dem, was er für den Abend noch geplant hatte. „Ja, es ist schön hier.“ Die Gegend war besser als der Manager erwartet hatte, das musste er zugeben. Wenn sie bis jetzt im Urlaub waren, was nicht sonderlich häufig vorkam, eben wegen seiner Arbeit, dann waren sie immer außerhalb von Japan gewesen. Der einzige ‚Urlaubsort‘ in Japan, den sie je besucht hatten, war Kyoto, aber eben einfach nur weil Kouyous Mutter dort lebte. Sie hätten sich wirklich ein bisschen früher in ihrem eigenen Land umsehen sollen, anstatt so weite Reisen zu unternehmen. „Ja und der Abend kann ja noch viel schöner werden. Wollen wir uns eine Flasche Wein nehmen und runter zum Strand gehen wie gestern?“ Kouyou schenkte ihm einen verliebten Blick und Takanori hätte fast zu gestimmt, aber er wollte dem anderen noch sein spezielles Geschenk machen. „Ich hab noch eine andere Überraschung für dich.“, begann er und sah direkt, wie sich die Augen des Blonden neugierig weiteten. „Wartest du kurz hier, bis ich alles vorbereitet habe und dich rufe.“ Der Größere nickte und Takanori machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer, stellte schnell ein paar Kerzen auf, dämmte das Licht und zog sich dann komplett aus. Zusätzlich band er sich eine kleine Schleife um den Hals, was zwar unheimlich kitschig war, aber er wusste ja, dass sein Mann solchen Kitsch mochte. Ein bisschen nervös war er immer noch. Obwohl er Kouyou natürlich vollkommen vertraute und er wollte das auch unbedingt, aber irgendwie wäre es auch sein erstes Mal und davor hatte er auch ein bisschen Angst. * Ein wenig aufgeregt war Kouyou jetzt schon, wie er hier im Flur stand und abwartete, dass Takanori nach ihm rief. Um die Zeit rumzukriegen, hatte er sogar schon überlegt, Ayame noch mal anzurufen, aber der klang ja heute Mittag schon nicht allzu begeistert von dem Anruf und hatte sicher immer noch besseres zu tun, als mit dem Älteren zu telefonieren. „Kouyou, kommst du.“, schallte dann endlich die Stimme des Managers aus dem Schlafzimmer und der Jüngere ließ sich das nicht zweimal sagen, machte sich voller Vorfreude auf den Weg dorthin. Er konnte es kaum noch erwarten, rauszufinden, was Takanori sich überlegt hatte. Was er im Schlafzimmer dann aber vorfand, ließ ihm doch einen Moment den Atem stocken, bevor er den anderen wohl mit einem sehr fragenden Blick musterte. Der Braunhaarige war nackt, hatte nur eine Schleife um den Hals gebunden, was irgendwie ein bisschen niedlich aussah und hatte einen so unsicheren Blick, wie er ihn selten an dem Älteren gesehen hatte. „Schlaf mit mir, Kouyou.“, raunte der Kleinere sanft, machte ein paar Schritten auf den jetzt noch verwirrteren Kouyou zu. Gerade wusste er gar nicht worauf der andere hinaus wollte. Sie schliefen doch oft miteinander, es gab also keinerlei Grund ihn darum zu bitten, wie als wäre es ihr erstes Mal. „Ich verstehe nicht ganz, Taka.“ „Ich will, dass du mit mir schläfst, Kou.“ Der Ältere kam noch ein paar Schritte näher, legte eine Hand auf seine Brust und blickte ihn abwartend von unten an. „Ich liebe dich und du gibst mir so viel. Heute will ich dein Geschenk sein.“ Und langsam dämmerte es dem Größeren. Und was ihm da dämmerte, konnte er nicht richtig glauben. Der Manager wollte doch nicht wirklich, nein das hatten sie noch nie getan. „Du… willst du… ich meine, wirklich?“, stotterte er, unfähig es irgendwie zu begreifen. „Ja, ich will es wirklich.“ Der Kleinere küsste ihn flüchtig, bevor er sich löste und auf das Bett zu ging, sich dort mit leicht gespreizten Beinen liegend so einladend präsentierte, dass Kouyou unweigerlich hart schlucken musste. Er war nervös, und er wurde von Minute zu Minute nur nervöser. Takanori wollte wirklich, dass er heute den aktiven Part übernahm und auch wenn er sich darüber unheimlich freute, hatte er davor auch irgendwie Angst, denn immerhin wusste er, dass der Ältere noch nie unten gelegen hatte. Langsam ging er ebenfalls auf das Bett zu, krabbelte über den anderen und blickte ihn durchdringend an. Er konnte seinem Mann ansehen, dass er auch ängstlich war, aber genauso konnte er die Entschlossenheit in den Augen des Braunhaarigen erkennen. „Ich liebe dich, Taka und ich bin vorsichtig. Wenn es zu weh tut, hör ich sofort auf, okay.“ Sanft ließ er seine Finger über die nackte Brust des Älteren gleiten, spürte wie sich in die ganze Unsicherheit auch langsam kribbelnde Vorfreude mischte. „Ich vertrau dir, Schatz.“ „Gut, dann will ich mein Geschenk mal auspacken.“ Mit einer kurzen Bewegung löste er die kleine Schleife um Takanoris Hals, drückte den Kleineren sanft tiefer in die Matratze, bevor er seine Lippen sanft auf die helle Haut senkte. Er würde seinen Mann ganz langsam, ganz zärtlich und liebevoll verwöhnen und darauf vorbereiten, unten zu liegen. Immerhin wollte er Takanori wirklich nicht weh tun, wo der andere sich ihm schon so hingab, obwohl er verständlicherweise sicher Bammel vor dem kommenden hatte. Es war für den Manager ja immerhin auch sein erstes Mal. Schwer atmend lag Kouyou auf dem Rücken, versuchte sein rasendes Herz wieder zu beruhigen, was gar nicht so einfach war, da sein Körper noch immer so von Glückshormonen durchflutet wurde. „Danke, Taka.“, keuchte er atemlos, tastete nach der Hand seines Mannes und verharkte liebevoll ihre Finger, als er sie ertastete. Er konnte noch immer nicht so ganz glauben, dass das eben gerade wirklich passiert war, dass Takanori sich ihm wirklich hingegeben hatte. Es hatte den Jüngeren mehr als nur überrascht. Natürlich hatte er es sich immer insgeheim irgendwie gewünscht, auch mal den aktiven Part zu übernehmen, wenigstens einmal. Aber daran geglaubt hatte er ehrlich gesagt nicht und er hatte auch nur am Anfang ihrer Beziehung noch irgendwie näher darüber nachgedacht. Nachdem Takanori sich aber bei seinen früheren Andeutungen und Versuchen immer so unglaublich ängstlich verkrampft hatte, hatte Kouyou es einfach gelassen. Sonderlich vermisst hatte er es eben auch nicht, sein Sexleben mit dem Manager hatte er auch so mehr als erfüllend gefunden. Trotzdem machte es ihn unheimlich selig, denn das Takanori sich letztendlich nach so langer Zeit und obwohl er sichtlich noch immer Zweifel gehabt hatte, darauf eingelassen hatte, bedeutete doch dass er den Größeren liebte. Auch wenn er sich dessen schon vorher sicher gewesen war, war er jetzt noch bestärkter in der Annahme, dass Takanori ihn über alles liebte. „Nichts zu danken.“, kam es leise von dem Älteren, der ebenfalls ziemlich kraftlos schien und nur schwach an Kouyous Hand zog, was der Größere einfach mal zum Anlass nahm, näher zu ihm zu rücken und ihn sanft in seine Arme zu schließen. „Doch, du hast dich nur für mich überwunden. Du bist der beste Partner, den ich mir wünschen kann.“ „Nein, wirklich nicht. Du machst das immer für mich, seit sechszehn Jahren und ich glaube nicht, dass es etwas Besonderes ist, wenn ich auch mal unten liege.“ Takanori kuschelte sich müde gähnend an Kouyous Brust. „Ich glaube, es ist eher egoistisch, dass ich es bis jetzt noch nicht getan habe.“ „Nein, nicht egoistisch. Für mich ist es trotzdem etwas Besonderes, dass du es gemacht hast und es war wunderschön.“ Kouyou hauchte dem anderen einen Kuss auf den Kopf, zog ihn noch fester in seine Arme. Eine Frage hatte er dann aber doch noch. Immerhin konnte er sich an sein erstes Mal mit einem Mann noch sehr deutlich erinnern und es war verdammt unsanft gewesen. „Hat es dir sehr weh getan?“ Der Blonde hatte zwar versucht langsam und vorsichtig zu sein, aber ob das gelungen war, konnte ihm ja nur Takanori sagen. „Naja, es war schon irgendwie schmerzhaft und ungewohnt, aber es war auch schön.“ Der Braunhaarige hob seinen Kopf ein Stück und lächelte den Größeren an, hatte dabei einen leichten Rotton auf den Wangen. „Also, wenn du willst, können wir es öfter so machen. Ich meine, andersrum gefällt es mir besser, aber es war trotzdem gut. Also, ich meine nur, ich würde es wieder machen, wenn du willst.“ Der Größere musste leise lachen, so ungeschickt wie der Manager gerade nach Worten suchte, fand es aber unheimlich niedlich von seinem Mann. „Danke, darauf werde ich zurückkommen.“, grinste er, küssten den anderen liebevoll, bevor er sich wieder mit Takanori auf seiner Brust hinlegte. „Aber nicht zu oft, ich mag es andersrum auch lieber.“ Und das entsprach der Wahrheit, er konnte zwar nicht genau sagen warum, aber es war eben einfach so. „Ja, da hab ich nichts dagegen.“, kam es noch nuschelnd von dem anderen, der wohl schon fast eingeschlafen war und auch Kouyou brauchte nicht mehr lange, bis er selig vor sich hingrinsend ins Reich der Träume abdriftete. Dieser Urlaub war einfach perfekt. Am nächsten Morgen traf eines der selten Male ein, dass Kouyou vor seinem Mann erwachte. Und da er sich für gestern Nacht revanchieren wollte, war er auch direkt aufgestanden, hatte sich leise aus dem Schlafzimmer geschlichen und war in die Küche gelaufen, um Frühstück zu machen. Das richtete er dann auch alles hübsch auf einem Tablett an, brachte es auf die Terrasse, die schon warm vom morgendlichen Sonnenlicht angestrahlt wurde. Dort gab es immerhin einen Außen-Whirlpool und darin konnte man bestimmt wahnsinnig gut ein entspanntes Frühstück genießen. Kaum war er wieder zurück ins Haus, um Takanori zu wecken, vernahm er auch schon ein leises Murren aus dem Schlafzimmer. Der Manager war wohl schon wach und so wie sich das anhörte, hatte er doch zumindest ein paar Schmerzen. „Ich kann nicht richtig sitzen. Tut das nachher immer so scheiße weh?“, wurde er auch gleich wenig glücklich von dem Kleineren begrüßt, konnte aber vollkommen verstehen, dass Takanori mit einem schmerzenden Hintern nicht so glücklich war. Immerhin musste sie heute ja auch noch zurückfliegen. Daran hatte der Ältere wohl vor seiner Idee sicher nicht gedacht. „Nein, es wird besser. Ich merk eigentlich meistens nichts mehr am nächsten Tag. Außer du bist sehr grob oder sehr ausdauernd.“, antwortete er schmunzelnd, lief zum Bett und hob den anderen kurzerhand auf seine Arme. „Was gibt das?“ Der Kleinere sah etwas zweifelnd aus, schien aber auch irgendwie froh jetzt nicht laufen zu müssen und Kouyou trug seinen Mann gerne nach draußen zum Pool, setzte ihn vorsichtig ins Wasser und rutschte dann ebenfalls in das warme Nass. „Werd ich jetzt den ganzen Tag so verwöhnt?“ „Klar.“ Kouyou lehnte sich grinsend an den Braunhaarigen, fischte mit einer Hand ein paar Trauben vom Frühstückstablett und hielt sie dem Manager hin, der sich nur zu gerne füttern ließ. „Ich hab übrigens Tabletten dabei, wenn es zu weh tut, ne und ich kann auch dann Auto fahren, wenn dir das lieber ist.“ „Ja, mal sehen. Ich hoffe ja noch, dass der Schmerz schnell vergeht.“ Der Ältere griff jetzt seinerseits zu dem Essen und fing an Kouyou im Gegenzug zu füttern. „Aber dein Strahlen jetzt ist jeden Schmerz wert. Ich glaub, ich hab dich schon lange nicht mehr so überglücklich und andauernd vor dich hin lächeln sehen.“ Der Blonde stutzte, war ihm doch gar nicht aufgefallen, dass er wohl wirklich schon seit Freitag unentwegt am lächeln war. Aber er hatte ja auch allen Grund glücklich zu sein, immerhin war dieser Urlaub perfekt, sein Leben war perfekt, Takanori war perfekt. „Es ist ja auch wunderschön mit dir hier. Der Urlaub war eine super Idee.“ Auch den Rest ihres letzten Urlaubstages hatten die beiden Erwachsenen ganz entspannt mit rumliegen, kuscheln, essen und einfach entspannen verbracht. Am Nachmittag waren sie dann zum Flughafen aufgebrochen, hatten einen ruhigen Rückflug vor sich und ein bisschen wehmütig war der Größere dann doch, dass der Wochenendtrip vorbei war. Wobei er sich auch freute, wieder nach Hause zu kommen und vor allem Ayame wieder in seine Arme schließen zu können. Denn wenn er ehrlich war, vermisste er den Schüler schon ein bisschen. Immerhin sah er ihn sonst jeden Tag und war so daran gewöhnt, immer zwei Menschen um sich zu haben. Und auch wenn er sehr gerne mit Takanori alleine war, wollte er es doch nicht als Dauerzustand. Dazu war ihm ihr Sohn in den ganzen Jahren zu wichtig geworden. tbc ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So diese Woche gibt's wieder ein Kapitel, auch wenn ich ein bisschen Stress habe, weil ich meine Wohnung ausräumen muss... jaja, ich zieh jetzt erstma zu ner Freundin und ne andere Freundin zieht zu mir(was ich gerade nicht alles tue, um an Geld zu kommenxD) gleichbedeutend mit keine Ahnung wie regelmäßig ich die nächsten Wochen Updates schaffe... Und ich hätte vor dem Kapitel mal eine Kitsch-Warnung schreiben sollen, weil Ruki und Uruha sind echt böse^-^ da ich wie angemerkt ja Geld brauche, mach ich hier ma Werbung für meine Verkäufe, verkaufe Klamotten und sowas: http://animexx.onlinewelten.com/forum/thread_5386357/0/ @Morumotto: Die spannung musst du noch ein bisschen halten, mit Ayame geht es erst nächstes Mal weiter @Lucel: OkayxD aber ja kann ich verstehen, Ayame ist dumm^-^ Kapitel 12: 1.11 ---------------- -1.11- Der Ältere kam grinsend auf Ayame zu, hielt in einer Hand ein Schälchen mit Eis, mit der anderen griff er den Schüler im Nacken, zog ihn zu sich nach oben, um ihre Lippen erneut zu einem Kuss zu verschließen. Der Kuss war für den Jüngeren so voller Gefühl, dass er sein Herz förmlich dahin schmelzen fühlte. Völlig angetan von der geschickten Zunge, die sich erneut in seine Mundhöhle geschlichen hatte, ließ er sich von dem Älteren aus der Küche und in ein anderes Zimmer führen, was sich als Schlafzimmer herausstellte, wo Ayame auch sofort sachte auf das Bett gedrückt wurde. „Ich steh auf dich, Matsumoto. Du hast was.“, raunte Takarai, seine Stimme hatte einen noch erotischeren Ton als sowieso schon, während sich seine flinken Finger unter Ayames Oberteil schlichen, das sowieso schon nicht allzu viel von dessen Oberkörper bedeckte. Die durch den Ausschnitt freigelegte Haut hatte der Ältere dann auch direkt mit seinen Lippen und seiner Zunge vereinnahmt, entlockte dem Blonden so nur ein angenehmes Seufzen. „Zieh dich aus.“, wisperte er und schob seine Hände jetzt noch weiter unter das störende Stück Stoff, welches Ayame nur zu gerne von seinem Oberkörper zog. Auch wenn mittlerweile sein ganzer Körper vom Adrenalin eingenommen war, konnte der Jüngere nicht verhindern, dass er errötete, als Takarai seinen nackten Oberkörper eingängig musterte. „Ja, du bist wirklich schön.“ Ayame wurde noch eine Nuance roter, konnte den Lehrer nur verträumt betrachten, während dieser nach dem Eisschälchen griff. „Ah~…“ Ein erschrockenes Quiecken entfuhr ihm, denn Takarai hatte das Eis doch wirklich auf seiner nackten Brust verteilt und es war wirklich eiskalt. „Shh, Kleiner. Es wird dir gleich gefallen, versprochen.“ Grinsend stellte der Lehrer die Schale wieder auf die Seite und beugte sich dann erneut zu Ayames zitterndem Oberkörper nach unten. Zärtlich legte er seine Lippen auf die zarte Haut, küsste entlang bis zu den schon angeschmolzenen Eisresten, leckte diese langsam auf. Diese süße Qual gab dem Blonden endgültig den Rest, sein Herz und Verstand fuhren Achterbahn und er füllte wie sein ganzer Körper nur so mit Glückshormonen überschüttet wurde. Jeder Millimeter, der von der geschickten Zunge berührt wurde, kribbelte und Ayame merkte gar nicht wie der Mund des Größeren immer tiefer glitt. Erst als er einen Biss in seinen Oberschenkel spürte, wurde er aus dem Strudel aus Gefühlen gerissen, keuchte leicht schmerzhaft auf. „Du bist ganz schön empfindlich, Matsumoto. Das macht Spaß.“ Der Lehrer hatte Ayames Beine leicht gespreizt und sich dazwischen gekniet, betrachtete den Jungen zufrieden. Einen Moment spielte er noch am Reißverschluss der Stiefel herum, bevor er die schlanken Beine des Kleineren Stück für Stück von dem weißen Lack befreite, küsste jeden freigelegten Zentimeter Haut. Diese Behandlung empfand der Kleine als so unendlich liebevoll, dass er sich schon fast lächerlich vorkam, jemals daran gezweifelt zu haben, mit dem anderen schlafen zu wollen. So wollte er es öfter, am liebsten würde er das hier jeden Tag machen. Gerade konnte er sich kein bisschen vorstellen, warum alle zu ihm gemeint hatten, er solle damit auf den Richtigen warten. So wie er das gerade sah, konnte Takarai gar nicht der Falsche sein. „Du hast wunderschöne Beine.“ Der Braunhaarige ließ seine Lippen immer noch über Ayames Oberschenkel streichen, jagte dem Jüngeren so kleine Blitze durch den ganzen Körper und mittlerweile begann es bei dem Kleineren auch in seiner Hüftregion aufgeregt zu kribbeln. Der Lehrer wanderte mit seinen Lippen immer weiter nach oben, strich hauchzart über Ayames Körpermitte, was den Blonden nur scharf die Luft einziehen ließ. Er war an dieser Stelle noch nie berührt worden, er hatte sich ja eigentlich noch nicht einmal selbst befriedigt und es schockierte ihn doch ein bisschen wie stark seine Körpermitte doch auf diese hauchzarte Berührung reagierte, denn es drückte ihn mehr als leicht schmerzhaft gegen die Hose. Der Ältere grinste ihn nur an, strich mit seiner Hand noch extra über die leichte Beule und Ayame wusste gerade nicht, ob er es geil oder schmerzhaft finden sollte. Er entschied sich für geil, hob seinen Becken der Hand entgegen und wollte noch mehr von diesem erregenden Gefühl in seinen Lenden. „Auf einmal so offensiv.“, kam es lachend von dem Älteren, der seine Finger weiter zum Bund der Shorts wandern ließ und Ayame seine Hose samt Unterwäsche fast schon brutal vom Körper riss. Jetzt wo der Schüler so komplett nackt vor dem anderen lag, seine halb erigierte Körpermitte sich dem Älteren entgegen reckte, war es ihm dann doch wieder ein wenig peinlich. Es hatte ihn ja noch nie jemand nackt gesehen und schon gar nicht in diesem Zustand. Es war ihm vor sich selbst schon peinlich genug, wenn er mit einem Ständer aufwachte, vor seinem Lehrer war das gerade noch ein bisschen schlimmer, vor allem weil der ihn schon wieder so ungeniert anstarrte. Dabei hatte er das ja erwarten können, immerhin wollte er Sex und er wusste ja wie sowas ablief. Schüchtern vergrub er sein mittlerweile wieder rotes Gesicht in den Kissen, versuchte nicht zu sehr auf die Streicheleinheiten des Größeren zu reagieren. Aber als sich eine feuchte Mundhöhle um seine Erregung legte, konnte er nicht anders als tief aufzustöhnen. Das fühlte sich einfach zu gut an und der Schwall an Erregung, der gerade seinen Körper durchflutete, hatte einfach irgendwie herausgemusst. Trotzdem war es ihm im nächsten Moment so peinlich, dass er fest in das Kissen biss. So einen Laut wollte er aus seinem Mund nicht mehr hören. „Lass dich fallen, Matsumoto, ich will deine Stimme hören.“ Der Braunhaarige hatte von seiner Körpermitte abgelassen, sich wieder nach oben gebeugt und drehte Ayames Gesicht jetzt mit sanftem Druck zu sich, um ihre Lippen zu einem fast unschuldigen Kuss zu verschließen. „Also, ich will diese erotischen Laute aus deinem kleinen, süßen Mund hören.“ Und mit diesen Worten war er wieder nach unten verschwunden, hatte seinen Mund erneut um Ayames Erregung gelegt und brachte den Kleinen damit fast um den Verstand. So sehr er auch wollte, er konnte es einfach nicht unterdrückend, er musste sich einfach laut stöhnend aufbäumen, konnte nicht anders als sich unter dem anderen zu räkeln. Aus halbgeschlossenen Augen warf Ayame einen Blick zu Takarai, der über ihn gebeugt kniete und seinen Kopf in langsamen Bewegungen auf und ab bewegte. Das einzige was ihn störte, war, dass er schon kurz vor der vollkommenen Ekstase stand, während sein Lehrer noch voll bekleidet war. „Ziehen sie sich aus, bitte.“, keuchte er zwischen seinem Stöhnen und kaum waren diese Worte über seine Lippen gekommen, löste der Ältere sich wieder von ihm, belächelte ihn nur von oben. Eigentlich war das auch schon wieder so eine peinliche Aufforderung, aber Ayame war im Moment so erregt, dass er sich schon gar nicht mehr schämen konnte. „Gerne Kleiner.“ Takarai erhob sich vom Bett und entledigte sich langsam seiner Klamotten und Ayames Atem ging nur bei jedem Kleidungsstück immer schneller. Natürlich fand er den Älteren wunderschön aber nackt war er gerade der perfekteste Mensch, den er sich vorstellen konnte. „Gefällt dir, was du siehst.“ Ohja, es gefiel Ayame, der Braunhaarige war bildhübsch, seine fein definierten Muskeln zeichneten sich schwach unter der gebräunten Haut ab und gerade hatte der Blonde den Drang, sie zu berühren. Zaghaft streckte er eine Hand aus, fuhr mit den Fingerspitzen über die nackte Brust des Älteren. „Du kannst mich ruhig richtig anfassen.“, kam es wieder von Takarai, der sich im nächsten Moment komplett auf den Jüngeren legte. Ayame entkam nur ein leises Keuchen, wo er plötzlich so viel nackte Haut auf seiner spürte. Es war ein berauschendes Gefühl, auch wenn langsam wieder ein bisschen Angst durch seinen Körper kroch. Denn jetzt gab es kein Zurück mehr und vielleicht würde es ja wirklich weh tun, zu weh tun. „Dann vertiefen wir den Spaß mal.“ Der Braunhaarige war zu seinem Nachttisch gerobbt, hatte Gleitgel und ein Kondom daraus geholte und jetzt raste Ayames Herz erst recht. Er wollte es ja, er wollte es so sehr, aber trotzdem hatte er irgendwie Angst vor dem was kommen würde. „Ich bin vorsichtig, mein Kleiner.“ Der Blonde nickte nur kurz, schloss dann die Augen, um sich einfach nur auf die Berührungen des Älteren zu konzentrieren, der wieder damit begonnen hatte, sanfte Küssen auf Ayames Innenschenkeln zu verteilen. Ein Zischen entfuhr dem Kleineren, als Takarais erster Finger sich in seinen Eingang schob. Es war ein komisches Gefühl den vom Gel klitschigen, kalten Finger an dieser Stelle zu spüren, aber direkt schmerzhaft war es nicht, eben einfach irgendwie ungewohnt. Außerdem war er noch viel zu stark auf die geschickte Zunge fixiert, die noch immer seine Oberschenkel und seine Erregung bearbeitete. Takarai wusste definitiv, was er tat und wenn er so weiter machte, war Ayame sich nicht sicher, ob er nicht kommen würde, bevor sie überhaupt richtigen Sex hatten, denn sein ganzer Körper kribbelte und brannte angenehm. Den zweiten Finger merkte er daher auch kaum, es zog ein wenig, aber das erregende Gefühl war doch stärker. Vielleicht tat es ja gar nicht so weh, wie Kouyou behauptet hatte, vielleicht war es einfach nur schön und die ersten Partner seiner Mutter waren einfach nicht so vorsichtig und zärtlich wie Takarai. Trotzdem war das Weiten nicht unbedingt ein angenehmes Gefühl, zumindest bis der andere ihn an einem Punkt berührte, der den Kleinen Sterne sehen ließ. Ayame blieb fast die Luft weg, als der andere erneut darauf drückte und ein lautes Stöhnen konnte er nicht zurückhalten. Das war zu gut, es jagte Ayame solche Erregung durch den Körper, dass er schon keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, von wegen Angst und Schmerz, das einzige, was in seinem Kopf noch herrschte, war das Wort: Mehr. Und die Bitte brachte er dem andern auch abgehakt keuchend entgegen. „Wie du wünschst, Matsumoto.“ Der Braunhaarige ließ sich das natürlich nicht zweimal sagen und sofort spürte Ayame, wie diese göttlichen Finger aus ihm entglitten und eine seltsame Leere hinterließen. Im nächsten Moment wurde die aber von Takarais Erregung gefüllt und auch wenn der Ältere wahrscheinlich unheimlich langsam war, tat das gerade verdammt weh. Ayame konnte nicht anders als vor Schmerzen schreien und ihm schossen Tränen in die Augen. Das war gerade kein bisschen mehr schön, es tat einfach nur weh. Sein Eingang zuckte unaufhörlich und sein Inneres brannte, von der Lust, die ihn vor ein paar Minuten noch durchströmt hatte, war rein gar nichts mehr übrig geblieben. Jetzt fühlte er einfach nur noch Schmerzen. „Shh, Kleiner. Es wird gleich besser.“ Der Lehrer hatte sich wieder zu ihm nach oben gebeugt, hauchte Ayame sanfte Küsse auf die Lippen, während er mit einer Hand über die geschwundene Erregung des Kleineren streichelte. Und so sehr ihm das auch gefiel, seine Beckengegend schmerzte unaufhörlich und er glaubte auch nicht, dass es jemals besser werden würde. Kouyou hatte so recht gehabt, es tat höllisch weh, es war noch schlimmer, als der Junge es befürchtet hatte. Der Kleinere hatte keine Ahnung, wie lange sie so bewegungslos aufeinander lagen und Takarai ihn immer wieder küsste, streichelte und so langsam beruhigte. Sein Inneres pochte noch immer, aber es war schon nicht mehr so ein höllischer Schmerz, man gewöhnte sich daran. Außerdem war er dann doch schon wieder ein bisschen erregt, denn der Braunhaarige hatte nicht aufgehört seine Körpermitte zu streicheln, die fröhlich darauf angesprungen war. „Ich beweg mich jetzt, Kleiner.“ Und das tat Takarai dann auch. Zu Beginn war es ein seltsames Gefühl, was doch immer noch eher Schmerzensblitze durch den schlanken Körper des Kleineren jagte als Erregung, aber je länger sie das machten, desto angenehmer wurde es auch. Und spätestens als der Ältere wieder diesen Punkt traf, war es um Ayame geschehen. Er bäumte sich nur noch laut stöhnend auf, kam gar nicht mehr zum Luft holen, so gezielt wie der Ältere sich immer wieder auf diesem Punkt versenkte. „Me~her…“, keuchte er immer wieder, nahm schon gar nichts anderes mehr wahr, als die pralle, heiße Körpermitte des Lehrers, die sich unnachgiebig in ihn trieb. Das Stöhnen des Größeren würde Ayame wohl für immer in seinen Träumen verfolgen und der Anblick dessen verschwitzten Körpers war einfach göttlich. Wobei Ayame mittlerweile langsam schwarz vor Augen war, er wusste gar nicht, wo er diese ganzen Emotionen einordnen sollte, die seinen Körper durchfluteten. Er zuckte, räkelte sich stöhnend auf dem Bett, konnte keinen seiner Muskel mehr wirklich kontrollieren, seine Hände strichen nur ziellos über Takarais Körper, aber er genoss es. Er genoss es unheimlich und es war unbeschreiblich. Er liebte Takarai, dafür dass er ihm diese Gefühle gab und er wollte das am liebsten den ganzen Tag tun. Es war das schönste, was er je gefühlt hatte. Mit einem letzten heißeren Schrei ergab der Blonde sich seinem Orgasmus, versank in diesem Strudel aus Lust, Befriedigung und Ekstase, erlag einfach diesem unglaublichen Gefühl. Alle seine Sinne waren vollkommen vernebelt und er nahm gar nichts mehr wahr, außer diesem allumfassenden Glücksgefühl. Ayame hatte eine ganze Zeit wie betäubt auf dem Bett gelegen und als sein Verstand langsam wieder zurückgekehrt war, fand er sich in den Armen seines Lehrers wieder, lag eng an ihn gekuschelt. Er konnte den Geruch ihrer verschwitzten Körper deutlich wahrnehmen, spürte seinen Körper kleben und es gefiel ihm, es war gerade so perfekt, dass er sich gar nicht aus dieser Situation lösen wollte. Lieber bettete er seinen Kopf auf der Brust des Größeren ließ sich von diesem zärtlich durch die Haare streichen. „Und hat es dir gefallen, Matsumoto?“ „Ja.“, krächzte Ayame nur, seine Stimme war wohl ziemlich mitgenommen von dem Ganzen. Alles in allem hatte es ihm wirklich gefallen. Es stimmte schon, dass es unheimlich weh getan hatte im ersten Moment, aber im Nachhinein hatte der Schmerz sich gelohnt. Sex war wirklich geil. Aber anstrengend war es auch, der Kleine fühlte sich ziemlich geschlaucht und egal wie spät es war, er wollte einfach nur noch schlafen. „Ich mag sie.“, nuschelte er noch vor sich hin, war sich dieser Worte gar nicht so ganz bewusst, zumindest solange bis Takarai sein Gesicht anhob und ihn mit seinen dunklen Augen fest anstarrte. „Du bist süß, Matsumoto.“, antwortete er nach einiger Zeit des Schweigens, bevor er ihre Lippen wieder zu einem zärtlichen Kuss verschloss. Und dieser ließ Ayames Herz gerade wie wild pochen. Denn für ihn bedeutete es, dass der Braunhaarige ihn auch mochte, immerhin behielt er ihn hier nachdem sie Sex hatten, streichelte und küsste ihn liebevoll. Sono hatte vielleicht unrecht gehabt, genauso wie er selbst sich vielleicht geirrt hatte. Takarai wollte ihn nicht nur zum Sex, vielleicht hatte er doch stärkere Gefühle für den Kleinen, so wie Ayame eigentlich auch mehr wollte als nur dieses eine Mal. Der Blonde hatte dann wirklich bei seinem Lehrer geschlafen, war erst Sonntagmittag wieder nach Hause gegangen. Am liebsten hätte er ja nochmal mit dem Älteren geschlafen, aber sein Hintern tat so dermaßen weh, dass er kaum laufen bzw. aufstehen hatte können. Daher war es dann bei gemeinsamen Duschen geblieben und damit der Ältere nicht ganz auf alles verzichten musste, hatte Ayame sich überreden lassen, ihm einen zu blasen. Wirklich gefallen hatte es dem Blonden nicht, er empfand es als ein bisschen komisch an den Geschlechtsteilen eines anderen Mannes herum zu lecken, aber er wollte Takarai ja zeigen, dass er ihn mochte und deswegen hatte er es dann doch getan. Danach hatten sie nur noch etwas gegessen und dann war Ayame nach Hause gegangen, wobei er eher geschlichen bzw. gehumpelt war. Er konnte wirklich kaum laufen, weil sein Hintern schmerzte. „Hi Sono. Na wie war dein Wochenende?“ Natürlich war das erste, was der Blonde tat, als er daheim angekommen war, seinen besten Freund anzurufen. Immerhin wollte der Silberhaarige sicher auch wissen, wie es bei Ayame gelaufen war. „Nicht so spannend, Ai-chan. Wie war es gestern? Ich befürchte ja ehrlich schon das Schlimmste, weil du gestern Abend nicht an dein Handy gegangen bist.“ Der Silberhaarige hatte also einen Kontrollanruf gemacht, aber das fand Ayame sogar irgendwie niedlich. „Es war einfach perfekt, Sono.“, begann der Blonde und berichtete seinem besten Freund schwärmerisch jedes Detail des gestrigen Tages. „… und dann haben wir miteinander geschlafen. Du glaubst gar nicht, wie liebevoll und vorsichtig Takarai dabei war und dann hab ich die ganze Nacht in seinen Armen geschlafen. Sono, das war die beste Nacht meines Lebens.“ Es dauerte eine Weile bis sein bester Freund antwortete und besonders begeistert klang er dabei nicht gerade. „Aber du bist schon immer noch der Meinung, dass das eine einmalige Sache war?“ Jetzt war es an Ayame, nicht zu antworten. Er wusste ja, dass er Sono erzählt hatte, er habe keine Gefühle für den Lehrer und er wolle nur einmal mit ihm schlafen, aber dem war nach ihrer gemeinsamen Nacht ja nicht mehr so. Der Blonde hatte sich in diese sanfte Seite seines Lehrers verliebt, denn das, was er heute Morgen gespürt hatte, war definitiv ein anderes Gefühl gewesen, als das, was er zuvor für den Lehrer gefühlt hatte. Vorher hatte er den anderen nur rein äußerlich attraktiv gefunden, aber jetzt, wo er den Braunhaarigen besser kannte, fühlte er sich auf einer ganz anderen Ebene zu ihm hingezogen. „Ai-chan, bitte sag mir, dass du nicht in den Typ verknallt bist.“, kam es jetzt schon fast flehend vom anderen Ende. „Naja…“ Der Kleinere wusste einfach nicht, wie er das seinem Freund erklären sollte. Bis gestern hätte er ja selbst auch nicht geglaubt, dass ihr Lehrer mehr von ihm wollen könnte als Sex, aber jetzt war er sich schon fast sicher, dass dem so war. Der Ältere mochte ihn zumindest ein kleines bisschen und das gab Ayame gerade ein gutes Gefühl. Auch wenn sie natürlich nicht zusammen sein konnten, könnten sie sich dann doch wenigstens heimlich noch öfter treffen. Und das war gerade wirklich das, was der Junge wollte. „Ich mag ihn schon.“ „Das ist nicht dein Ernst.“ „Doch. Und ich bin sicher, er mag mich auch. Er war so toll zu mir, er hat mich genauso wunderbar behandelt, wie Papa Mama behandelt. Das hätte er nicht getan, wenn ich ihm ganz egal wäre. Wenn er mich nur ficken wöllte, hätte er mich doch gestern Abend direkt noch rausgeworfen.“ Er wollte Sono gar nicht weiter seine Bedenken vortragen lassen, denn einerseits glaubte er schon an seine Worte, aber andererseits wusste er tief drinnen doch, dass Sono recht hatte, aber das wollte er nicht wahrhaben. Nicht jetzt wo alles gerade so schön war, wo er endlich jemanden bekommen hatte, den er wollte und nicht wieder abgewiesen worden war. „Ai-chan, das ist seine Masche. Bitte, fall da nicht drauf rein. Natürlich hat er dich nicht rausgeworfen, du bist hübsch und süß und vielleicht hat er ja nochmal Lust auf dich und deswegen muss er dich doch bei Laune halten.“ „Woher willst du das wissen, du kennst ihn doch gar nicht.“ „Hey, es ist nicht so, dass ich es dir nicht wünschen würde, dass du dich in jemanden verliebst und der sich auch in dich. Ich will nur nicht, dass du dich in was verrennst, von dem wir beide wissen, dass es nicht gut ausgehen wird.“ Der Silberhaarige sprach jetzt deutlich ruhiger, wollte Ayame wohl nicht noch mehr aufregen und der Kleiner wollte sich eigentlich auch nicht wegen so etwas mit seinem besten Freund streiten. Er wollte sich eigentlich gar nie mit Sono streiten. „Ich will einfach nicht, dass dir am Ende weh getan wird.“ „Ich weiß. Ich pass auf, dass mir das nicht passiert.“, entgegnete er noch, bevor sie das Thema wechselten. Ayame telefonierte noch eine ganze Weile mit Sono, bis das Geräusch der sich öffnenden Haustür ihr Gespräch unterbrach. Anscheinend waren seine Eltern wiedergekommen und auch wenn er sich Freitag über deren Abfahrt noch gefreut hatte und sein Wochenende ohne die beiden auch super gewesen war, freute er sich doch mindestens genauso, dass sie wieder da waren. Schnell verabschiedete er sich von Sono und schlich langsam aus seinem Zimmer. Allzu schnell konnte er ja wegen gestern nicht laufen und er wollte ja auch möglichst unauffällig sein, denn seine Eltern sollten nicht gerade merken, was er getrieben hatte und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. „Hallo, ihr beiden. Hattet ihr ein schönes Wochenende?“, grüßte er die Älteren fröhlich. Kouyou war gerade dabei seinen für zwei Tage viel zu großen Koffer in den Flur zu hieven, ließ diesen aber direkt glücklich grinsend stehen und schloss Ayame in seine Arme. „Ach, es war wunderschön, Engelchen. Und hast du alles gut ohne uns überstanden?“ „Ja, war alles super. Aber ich bin froh, dass ihr wieder da seid.“, antwortete er, nachdem seine Mutter ihn aus ihren Armen entlassen hatte, wurde dafür aber gleich wieder in eine innige Umarmung geschlossen. Und ja auch wenn er das wahrscheinlich offen nie zugeben würde, mochte er es doch immer noch, wenn Kouyou ihn wie ein kleines Kind knuddelte. „Schön, dass ihr zwei euch so wahnsinnig über euer Wiedersehen freut, nachdem ihr so unheimlich lange voneinander getrennt ward, aber ich werde die Koffer nicht alleine wegbringen und ausräumen.“, unterbrach die leicht genervte Stimme seines Vaters ihre Knuddelei und Kouyou löste sich auch sofort und brachte die Koffer ohne weiteres beide ins Schlafzimmer. Das fand der Kleinste dann doch ein bisschen seltsam. Seine Mutter putzte und wusch zwar, aber in solchen Fällen wie Koffer oder Einkaufstüten tragen, war er doch so ziemlich die größte Diva, die der Schüler kannte. Was auch immer sein Vater sich für das Wochenende mit Kouyou überlegt hatte, es hatte die Laune des Größeren offensichtlich in astronomische Höhen steigen lassen. Es war fast schon beängstigend wie der große Blonde strahlte. „Aber ich freu mich natürlich auch, dich zu sehen.“ Takanori wuschelte dem Kleineren kurz durch die Haare, bevor er sich daran machte hinter Kouyou her ins Schlafzimmer zu gehen. Irgendwie lief sein Vater ganz schön unrund und Ayame wurde augenblicklich knallrot, als er eine mögliche Erklärung dafür fand. Aber sein Vater erinnerte ihn einfach gerade zu sehr an sein eigenes rumgehumpele. Gott, sowas wollte er von seinen Eltern gar nicht wissen und nach gestern konnte er es sich nur leider auch allzu bildlich vorstellen und diese Bilder brauchte er auch nicht unbedingt. Vor allem da er immer Kouyou für den passiven Part gehalten hatte. Ja, er hatte sich mehr oder weniger ungewollt schon öfter Gedanken darüber gemacht. Das geschah irgendwie einfach automatisch, obwohl er es eigentlich wirklich nicht wissen wollte. „Und Engelchen, was hast du so das ganze Wochenende über gemacht?“ Mittlerweile war es Abend geworden und die Drei saßen zusammen im Wohnzimmer, aßen bestellte Pizza und guckten irgendwelche sinnlosen TV-Shows. „Ach, nichts Spektakuläres. Ich war ein bisschen mit Sono in der Stadt und das war es auch schon.“, log der Blonde und hoffte nur, dass er dabei nicht rot geworden war, denn beim Gedanken an gestern waren ihm wieder eindeutige Bilder hochgekommen. Seine Eltern durften von der Sache aber auf keinen Fall etwas erfahren, denn auch wenn sie wunderbar und tolerant waren, an diesem Punkt hörte wahrscheinlich selbst Kouyous Toleranz auf. Denn Sono hatte nun mal insofern Recht, dass es verboten war, dass Ayame und Takarai irgendeine Art Beziehung führten und Eltern sahen es sicher nicht gerne, wenn ihr Kind etwas mit seinem Klassenlehrer hatte. Wobei der Schüler sich gar nicht vorstellen wollte, was sein Vater machen würde, wüsste er, was der Lehrer mit ihm getan hatte. Nein, diese Sache musste der Kleinste wenn möglich verbergen, aber er war sich eigentlich ganz sicher, dass er es schaffen würde, seine Liebschaft vor seine Eltern gemein zu halten. Insofern Takarai es überhaupt zu einer solchen ausweiten wollte. Aber in dem Punkt war Ayame sich eigentlich auch ziemlich sicher. „Und wie war es bei euch? Was habt ihr so gemacht?“, wechselte er dann lieber mal das Thema und Kouyou stieg darauf auch gleich begeistert ein, erzählte ausschweifend davon, was sie alles gemacht hatte. Ja, der Größere war unverkennbar mehr als nur überglücklich mit dem Urlaub. „Sag mal, Mama. Was anderes: Wo sind meine Yukatas?“ Dem Blonden war gerade sein Treffen mit Saga eingefallen und Freitag hatte er ja noch kurz nach den Kleidern gesucht, sie aber nirgends gefunden. „Err… die müssten in der Kammer in der Kiste sein, wo das ganze Zeug drin ist.“, antwortete Kouyou nach einigem Überlegen. „Wozu brauchst du denn einen Yukata?“, kam es neugierig von seinem Vater. „Saga hat mich gefragt, ob ich mit zum Schreinfest in seinem Viertel komme und da brauch ich halt einen Yukata.“, erklärte er und der Ältere nickte nur. „Saga? Du machst schon ganz schön viel mit ihm ne?“, kam es darauf von seiner Mutter und Ayame konnte nur die Augen verdrehen, er wusste ja worauf der Größere hinaus wollte. Also wehrte er schnell mit einem ‚Wir sind nur Freunde‘ ab, bevor Kouyou wieder abstruse Thesen zu ihm und Saga aufstellen konnte. „Okay, okay. Aber du könntest ihn ja trotzdem mal einladen, ich will ihn mal kennen lernen. Oder Taka?“ Sein Vater runzelte die Stirn, sichtlich unbegeistert in diese Diskussion hinein gezogen geworden zu sein, nickte dann aber doch zustimmend, als Kouyou ihn etwas eindringlicher ansah. „Meinetwegen, ich frag ihn.“ Ayame gab folglich besser gleich auf, denn seine Mutter würde es sowieso so lange versuchen bis der Braunhaarige zu Besuch kam. Er hoffte nur inständig, dass Saga ablehnen würde oder es am Ende wenigstens nicht ganz so peinlich werden würde, wie als Sono das erste Mal bei ihnen gewesen war. tbc --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So, mal wieder ein Kapitel von mir. Tja, Ayame... okay ich finde, es war abzusehenxD aber naja, er ist ja ganz glücklich damit, vielleicht ist der Lehrer gar nicht so schlimm^-^ @ Morumotto: dafür war das jetzt wieder ein Ayame-Kapitel^-^, ja und Ruki watschelt ein bisschenxD @Lucel: Ja, die beiden sind aus dem Drama raus, dafür ist ihr Sohn zuständigxD aber ja man brauch auch mal Abwechslung von dem Chaos^-^ Kapitel 13: 1.11 ohne adult --------------------------- So, ich hab natürlich total verplant, dass das letzte Kapitel adult war, also hier verspätet, die adult freie Version. 1.11 Der Ältere kam grinsend auf Ayame zu, hielt in einer Hand ein Schälchen mit Eis, mit der anderen griff er den Schüler im Nacken, zog ihn zu sich nach oben, um ihre Lippen erneut zu einem Kuss zu verschließen. Der Kuss war für den Jüngeren so voller Gefühl, dass er sein Herz förmlich dahin schmelzen fühlte. Völlig angetan von der geschickten Zunge, die sich erneut in seine Mundhöhle geschlichen hatte, ließ er sich von dem Älteren aus der Küche und in ein anderes Zimmer führen, was sich als Schlafzimmer herausstellte, wo Ayame auch sofort sachte auf das Bett gedrückt wurde. „Ich steh auf dich, Matsumoto. Du hast was.“, raunte Takarai, seine Stimme hatte einen noch erotischeren Ton als sowieso schon, während sich seine flinken Finger unter Ayames Oberteil schlichen, das sowieso schon nicht allzu viel von dessen Oberkörper bedeckte. Die durch den Ausschnitt freigelegte Haut hatte der Ältere dann auch direkt mit seinen Lippen und seiner Zunge vereinnahmt, entlockte dem Blonden so nur ein angenehmes Seufzen. „Zieh dich aus.“, wisperte er und schob seine Hände jetzt noch weiter unter das störende Stück Stoff, welches Ayame nur zu gerne von seinem Oberkörper zog. Auch wenn mittlerweile sein ganzer Körper vom Adrenalin eingenommen war, konnte der Jüngere nicht verhindern, dass er errötete, als Takarai seinen nackten Oberkörper eingängig musterte. „Ja, du bist wirklich schön.“ Ayame wurde noch eine Nuance roter, konnte den Lehrer nur verträumt betrachten, während dieser nach dem Eisschälchen griff. „Ah~…“ Ein erschrockenes Quiecken entfuhr ihm, denn Takarai hatte das Eis doch wirklich auf seiner nackten Brust verteilt und es war wirklich eiskalt. „Shh, Kleiner. Es wird dir gleich gefallen, versprochen.“ Grinsend stellte der Lehrer die Schale wieder auf die Seite und beugte sich dann erneut zu Ayames zitterndem Oberkörper nach unten. Zärtlich legte er seine Lippen auf die zarte Haut, küsste entlang bis zu den schon angeschmolzenen Eisresten, leckte diese langsam auf. Diese süße Qual gab dem Blonden endgültig den Rest, sein Herz und Verstand fuhren Achterbahn und er füllte wie sein ganzer Körper nur so mit Glückshormonen überschüttet wurde. Jeder Millimeter, der von der geschickten Zunge berührt wurde, kribbelte und Ayame merkte gar nicht wie der Mund des Größeren immer tiefer glitt. Erst als er einen Biss in seinen Oberschenkel spürte, wurde er aus dem Strudel aus Gefühlen gerissen, keuchte leicht schmerzhaft auf. „Du bist ganz schön empfindlich, Matsumoto. Das macht Spaß.“ Der Lehrer hatte Ayames Beine leicht gespreizt und sich dazwischen gekniet, betrachtete den Jungen zufrieden. Einen Moment spielte er noch am Reißverschluss der Stiefel herum, bevor er die schlanken Beine des Kleineren Stück für Stück von dem weißen Lack befreite, küsste jeden freigelegten Zentimeter Haut. Diese Behandlung empfand der Kleine als so unendlich liebevoll, dass er sich schon fast lächerlich vorkam, jemals daran gezweifelt zu haben, mit dem anderen schlafen zu wollen. So wollte er es öfter, am liebsten würde er das hier jeden Tag machen. Gerade konnte er sich kein bisschen vorstellen, warum alle zu ihm gemeint hatten, er solle damit auf den Richtigen warten. So wie er das gerade sah, konnte Takarai gar nicht der Falsche sein. „Du hast wunderschöne Beine.“ Der Braunhaarige ließ seine Lippen immer noch über Ayames Oberschenkel streichen, jagte dem Jüngeren so kleine Blitze durch den ganzen Körper und mittlerweile begann es bei dem Kleineren auch in seiner Hüftregion aufgeregt zu kribbeln. Der Lehrer wanderte mit seinen Lippen immer weiter nach oben, strich hauchzart über Ayames Körpermitte, was den Blonden nur scharf die Luft einziehen ließ. Er war an dieser Stelle noch nie berührt worden, er hatte sich ja eigentlich noch nicht einmal selbst befriedigt und es schockierte ihn doch ein bisschen wie stark seine Körpermitte doch auf diese hauchzarte Berührung reagierte, denn es drückte ihn mehr als leicht schmerzhaft gegen die Hose. Der Ältere grinste ihn nur an, strich mit seiner Hand noch extra über die leichte Beule und Ayame wusste gerade nicht, ob er es geil oder schmerzhaft finden sollte. Er entschied sich für geil, hob seinen Becken der Hand entgegen und wollte noch mehr von diesem erregenden Gefühl in seinen Lenden. „Auf einmal so offensiv.“, kam es lachend von dem Älteren, der seine Finger weiter zum Bund der Shorts wandern ließ und Ayame seine Hose samt Unterwäsche fast schon brutal vom Körper riss. Jetzt wo der Schüler so komplett nackt vor dem anderen lag, war es ihm dann doch wieder ein wenig peinlich. Es hatte ihn ja noch nie jemand nackt gesehen und schon gar nicht in diesem Zustand. Es war ihm vor sich selbst schon peinlich genug, wenn er mit einem Ständer aufwachte, vor seinem Lehrer war das gerade noch ein bisschen schlimmer, vor allem weil der ihn schon wieder so ungeniert anstarrte. Dabei hatte er das ja erwarten können, immerhin wollte er Sex und er wusste ja wie sowas ablief. Schüchtern vergrub er sein mittlerweile wieder rotes Gesicht in den Kissen, versuchte nicht zu sehr auf die Streicheleinheiten des Größeren zu reagieren. Das fühlte sich einfach zu gut an und der Schwall an Erregung, der gerade seinen Körper durchflutete, hatte einfach irgendwie herausgemusst. Trotzdem war es ihm im nächsten Moment so peinlich, dass er fest in das Kissen biss. So einen Laut wollte er aus seinem Mund nicht mehr hören. „Lass dich fallen, Matsumoto, ich will deine Stimme hören.“ Der Braunhaarige hatte von ihm abgelassen, sich wieder nach oben gebeugt und drehte Ayames Gesicht jetzt mit sanftem Druck zu sich, um ihre Lippen zu einem fast unschuldigen Kuss zu verschließen. „Also, ich will diese erotischen Laute aus deinem kleinen, süßen Mund hören.“ Und mit diesen Worten war er wieder nach unten verschwunden, hatte seinen Mund erneut um Ayames Erregung gelegt und brachte den Kleinen damit fast um den Verstand. So sehr er auch wollte, er konnte es einfach nicht unterdrückend, er musste sich einfach laut stöhnend aufbäumen, konnte nicht anders als sich unter dem anderen zu räkeln. Aus halbgeschlossenen Augen warf Ayame einen Blick zu Takarai, der über ihn gebeugt kniete. Das einzige was ihn störte, war, dass er schon kurz vor der vollkommenen Ekstase stand, während sein Lehrer noch voll bekleidet war. „Ziehen sie sich aus, bitte.“, keuchte er zwischen seinem Stöhnen und kaum waren diese Worte über seine Lippen gekommen, löste der Ältere sich wieder von ihm, belächelte ihn nur von oben. Eigentlich war das auch schon wieder so eine peinliche Aufforderung, aber Ayame war im Moment so erregt, dass er sich schon gar nicht mehr schämen konnte. „Gerne Kleiner.“ Takarai erhob sich vom Bett und entledigte sich langsam seiner Klamotten und Ayames Atem ging nur bei jedem Kleidungsstück immer schneller. Natürlich fand er den Älteren wunderschön aber nackt war er gerade der perfekteste Mensch, den er sich vorstellen konnte. „Gefällt dir, was du siehst.“ Ohja, es gefiel Ayame, der Braunhaarige war bildhübsch, seine fein definierten Muskeln zeichneten sich schwach unter der gebräunten Haut ab und gerade hatte der Blonde den Drang, sie zu berühren. Zaghaft streckte er eine Hand aus, fuhr mit den Fingerspitzen über die nackte Brust des Älteren. „Du kannst mich ruhig richtig anfassen.“, kam es wieder von Takarai, der sich im nächsten Moment komplett auf den Jüngeren legte. Ayame entkam nur ein leises Keuchen, wo er plötzlich so viel nackte Haut auf seiner spürte. Es war ein berauschendes Gefühl, auch wenn langsam wieder ein bisschen Angst durch seinen Körper kroch. Denn jetzt gab es kein Zurück mehr und vielleicht würde es ja wirklich weh tun, zu weh tun. „Dann vertiefen wir den Spaß mal.“ Der Braunhaarige war zu seinem Nachttisch gerobbt, hatte Gleitgel und ein Kondom daraus geholte und jetzt raste Ayames Herz erst recht. Er wollte es ja, er wollte es so sehr, aber trotzdem hatte er irgendwie Angst vor dem was kommen würde. „Ich bin vorsichtig, mein Kleiner.“ Der Blonde nickte nur kurz, schloss dann die Augen, um sich einfach nur auf die Berührungen des Älteren zu konzentrieren, der wieder damit begonnen hatte, sanfte Küssen auf Ayames Innenschenkeln zu verteilen. Ayame hatte eine ganze Zeit wie betäubt auf dem Bett gelegen und als sein Verstand langsam wieder zurückgekehrt war, fand er sich in den Armen seines Lehrers wieder, lag eng an ihn gekuschelt. Er konnte den Geruch ihrer verschwitzten Körper deutlich wahrnehmen, spürte seinen Körper kleben und es gefiel ihm, es war gerade so perfekt, dass er sich gar nicht aus dieser Situation lösen wollte. Lieber bettete er seinen Kopf auf der Brust des Größeren ließ sich von diesem zärtlich durch die Haare streichen. „Und hat es dir gefallen, Matsumoto?“ „Ja.“, krächzte Ayame nur, seine Stimme war wohl ziemlich mitgenommen von dem Ganzen. Alles in allem hatte es ihm wirklich gefallen. Es stimmte schon, dass es unheimlich weh getan hatte im ersten Moment, aber im Nachhinein hatte der Schmerz sich gelohnt. Sex war wirklich geil. Aber anstrengend war es auch, der Kleine fühlte sich ziemlich geschlaucht und egal wie spät es war, er wollte einfach nur noch schlafen. „Ich mag sie.“, nuschelte er noch vor sich hin, war sich dieser Worte gar nicht so ganz bewusst, zumindest solange bis Takarai sein Gesicht anhob und ihn mit seinen dunklen Augen fest anstarrte. „Du bist süß, Matsumoto.“, antwortete er nach einiger Zeit des Schweigens, bevor er ihre Lippen wieder zu einem zärtlichen Kuss verschloss. Und dieser ließ Ayames Herz gerade wie wild pochen. Denn für ihn bedeutete es, dass der Braunhaarige ihn auch mochte, immerhin behielt er ihn hier nachdem sie Sex hatten, streichelte und küsste ihn liebevoll. Sono hatte vielleicht unrecht gehabt, genauso wie er selbst sich vielleicht geirrt hatte. Takarai wollte ihn nicht nur zum Sex, vielleicht hatte er doch stärkere Gefühle für den Kleinen, so wie Ayame eigentlich auch mehr wollte als nur dieses eine Mal. Der Blonde hatte dann wirklich bei seinem Lehrer geschlafen, war erst Sonntagmittag wieder nach Hause gegangen. Am liebsten hätte er ja nochmal mit dem Älteren geschlafen, aber sein Hintern tat so dermaßen weh, dass er kaum laufen bzw. aufstehen hatte können. Daher war es dann bei gemeinsamen Duschen geblieben und damit der Ältere nicht ganz auf alles verzichten musste, hatte Ayame sich überreden lassen, ihm einen zu blasen. Wirklich gefallen hatte es dem Blonden nicht, er empfand es als ein bisschen komisch an den Geschlechtsteilen eines anderen Mannes herum zu lecken, aber er wollte Takarai ja zeigen, dass er ihn mochte und deswegen hatte er es dann doch getan. Danach hatten sie nur noch etwas gegessen und dann war Ayame nach Hause gegangen, wobei er eher geschlichen bzw. gehumpelt war. Er konnte wirklich kaum laufen, weil sein Hintern schmerzte. „Hi Sono. Na wie war dein Wochenende?“ Natürlich war das erste, was der Blonde tat, als er daheim angekommen war, seinen besten Freund anzurufen. Immerhin wollte der Silberhaarige sicher auch wissen, wie es bei Ayame gelaufen war. „Nicht so spannend, Ai-chan. Wie war es gestern? Ich befürchte ja ehrlich schon das Schlimmste, weil du gestern Abend nicht an dein Handy gegangen bist.“ Der Silberhaarige hatte also einen Kontrollanruf gemacht, aber das fand Ayame sogar irgendwie niedlich. „Es war einfach perfekt, Sono.“, begann der Blonde und berichtete seinem besten Freund schwärmerisch jedes Detail des gestrigen Tages. „… und dann haben wir miteinander geschlafen. Du glaubst gar nicht, wie liebevoll und vorsichtig Takarai dabei war und dann hab ich die ganze Nacht in seinen Armen geschlafen. Sono, das war die beste Nacht meines Lebens.“ Es dauerte eine Weile bis sein bester Freund antwortete und besonders begeistert klang er dabei nicht gerade. „Aber du bist schon immer noch der Meinung, dass das eine einmalige Sache war?“ Jetzt war es an Ayame, nicht zu antworten. Er wusste ja, dass er Sono erzählt hatte, er habe keine Gefühle für den Lehrer und er wolle nur einmal mit ihm schlafen, aber dem war nach ihrer gemeinsamen Nacht ja nicht mehr so. Der Blonde hatte sich in diese sanfte Seite seines Lehrers verliebt, denn das, was er heute Morgen gespürt hatte, war definitiv ein anderes Gefühl gewesen, als das, was er zuvor für den Lehrer gefühlt hatte. Vorher hatte er den anderen nur rein äußerlich attraktiv gefunden, aber jetzt, wo er den Braunhaarigen besser kannte, fühlte er sich auf einer ganz anderen Ebene zu ihm hingezogen. „Ai-chan, bitte sag mir, dass du nicht in den Typ verknallt bist.“, kam es jetzt schon fast flehend vom anderen Ende. „Naja…“ Der Kleinere wusste einfach nicht, wie er das seinem Freund erklären sollte. Bis gestern hätte er ja selbst auch nicht geglaubt, dass ihr Lehrer mehr von ihm wollen könnte als Sex, aber jetzt war er sich schon fast sicher, dass dem so war. Der Ältere mochte ihn zumindest ein kleines bisschen und das gab Ayame gerade ein gutes Gefühl. Auch wenn sie natürlich nicht zusammen sein konnten, könnten sie sich dann doch wenigstens heimlich noch öfter treffen. Und das war gerade wirklich das, was der Junge wollte. „Ich mag ihn schon.“ „Das ist nicht dein Ernst.“ „Doch. Und ich bin sicher, er mag mich auch. Er war so toll zu mir, er hat mich genauso wunderbar behandelt, wie Papa Mama behandelt. Das hätte er nicht getan, wenn ich ihm ganz egal wäre. Wenn er mich nur ficken wöllte, hätte er mich doch gestern Abend direkt noch rausgeworfen.“ Er wollte Sono gar nicht weiter seine Bedenken vortragen lassen, denn einerseits glaubte er schon an seine Worte, aber andererseits wusste er tief drinnen doch, dass Sono recht hatte, aber das wollte er nicht wahrhaben. Nicht jetzt wo alles gerade so schön war, wo er endlich jemanden bekommen hatte, den er wollte und nicht wieder abgewiesen worden war. „Ai-chan, das ist seine Masche. Bitte, fall da nicht drauf rein. Natürlich hat er dich nicht rausgeworfen, du bist hübsch und süß und vielleicht hat er ja nochmal Lust auf dich und deswegen muss er dich doch bei Laune halten.“ „Woher willst du das wissen, du kennst ihn doch gar nicht.“ „Hey, es ist nicht so, dass ich es dir nicht wünschen würde, dass du dich in jemanden verliebst und der sich auch in dich. Ich will nur nicht, dass du dich in was verrennst, von dem wir beide wissen, dass es nicht gut ausgehen wird.“ Der Silberhaarige sprach jetzt deutlich ruhiger, wollte Ayame wohl nicht noch mehr aufregen und der Kleiner wollte sich eigentlich auch nicht wegen so etwas mit seinem besten Freund streiten. Er wollte sich eigentlich gar nie mit Sono streiten. „Ich will einfach nicht, dass dir am Ende weh getan wird.“ „Ich weiß. Ich pass auf, dass mir das nicht passiert.“, entgegnete er noch, bevor sie das Thema wechselten. Ayame telefonierte noch eine ganze Weile mit Sono, bis das Geräusch der sich öffnenden Haustür ihr Gespräch unterbrach. Anscheinend waren seine Eltern wiedergekommen und auch wenn er sich Freitag über deren Abfahrt noch gefreut hatte und sein Wochenende ohne die beiden auch super gewesen war, freute er sich doch mindestens genauso, dass sie wieder da waren. Schnell verabschiedete er sich von Sono und schlich langsam aus seinem Zimmer. Allzu schnell konnte er ja wegen gestern nicht laufen und er wollte ja auch möglichst unauffällig sein, denn seine Eltern sollten nicht gerade merken, was er getrieben hatte und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. „Hallo, ihr beiden. Hattet ihr ein schönes Wochenende?“, grüßte er die Älteren fröhlich. Kouyou war gerade dabei seinen für zwei Tage viel zu großen Koffer in den Flur zu hieven, ließ diesen aber direkt glücklich grinsend stehen und schloss Ayame in seine Arme. „Ach, es war wunderschön, Engelchen. Und hast du alles gut ohne uns überstanden?“ „Ja, war alles super. Aber ich bin froh, dass ihr wieder da seid.“, antwortete er, nachdem seine Mutter ihn aus ihren Armen entlassen hatte, wurde dafür aber gleich wieder in eine innige Umarmung geschlossen. Und ja auch wenn er das wahrscheinlich offen nie zugeben würde, mochte er es doch immer noch, wenn Kouyou ihn wie ein kleines Kind knuddelte. „Schön, dass ihr zwei euch so wahnsinnig über euer Wiedersehen freut, nachdem ihr so unheimlich lange voneinander getrennt ward, aber ich werde die Koffer nicht alleine wegbringen und ausräumen.“, unterbrach die leicht genervte Stimme seines Vaters ihre Knuddelei und Kouyou löste sich auch sofort und brachte die Koffer ohne weiteres beide ins Schlafzimmer. Das fand der Kleinste dann doch ein bisschen seltsam. Seine Mutter putzte und wusch zwar, aber in solchen Fällen wie Koffer oder Einkaufstüten tragen, war er doch so ziemlich die größte Diva, die der Schüler kannte. Was auch immer sein Vater sich für das Wochenende mit Kouyou überlegt hatte, es hatte die Laune des Größeren offensichtlich in astronomische Höhen steigen lassen. Es war fast schon beängstigend wie der große Blonde strahlte. „Aber ich freu mich natürlich auch, dich zu sehen.“ Takanori wuschelte dem Kleineren kurz durch die Haare, bevor er sich daran machte hinter Kouyou her ins Schlafzimmer zu gehen. Irgendwie lief sein Vater ganz schön unrund und Ayame wurde augenblicklich knallrot, als er eine mögliche Erklärung dafür fand. Aber sein Vater erinnerte ihn einfach gerade zu sehr an sein eigenes rumgehumpele. Gott, sowas wollte er von seinen Eltern gar nicht wissen und nach gestern konnte er es sich nur leider auch allzu bildlich vorstellen und diese Bilder brauchte er auch nicht unbedingt. Vor allem da er immer Kouyou für den passiven Part gehalten hatte. Ja, er hatte sich mehr oder weniger ungewollt schon öfter Gedanken darüber gemacht. Das geschah irgendwie einfach automatisch, obwohl er es eigentlich wirklich nicht wissen wollte. „Und Engelchen, was hast du so das ganze Wochenende über gemacht?“ Mittlerweile war es Abend geworden und die Drei saßen zusammen im Wohnzimmer, aßen bestellte Pizza und guckten irgendwelche sinnlosen TV-Shows. „Ach, nichts Spektakuläres. Ich war ein bisschen mit Sono in der Stadt und das war es auch schon.“, log der Blonde und hoffte nur, dass er dabei nicht rot geworden war, denn beim Gedanken an gestern waren ihm wieder eindeutige Bilder hochgekommen. Seine Eltern durften von der Sache aber auf keinen Fall etwas erfahren, denn auch wenn sie wunderbar und tolerant waren, an diesem Punkt hörte wahrscheinlich selbst Kouyous Toleranz auf. Denn Sono hatte nun mal insofern Recht, dass es verboten war, dass Ayame und Takarai irgendeine Art Beziehung führten und Eltern sahen es sicher nicht gerne, wenn ihr Kind etwas mit seinem Klassenlehrer hatte. Wobei der Schüler sich gar nicht vorstellen wollte, was sein Vater machen würde, wüsste er, was der Lehrer mit ihm getan hatte. Nein, diese Sache musste der Kleinste wenn möglich verbergen, aber er war sich eigentlich ganz sicher, dass er es schaffen würde, seine Liebschaft vor seine Eltern gemein zu halten. Insofern Takarai es überhaupt zu einer solchen ausweiten wollte. Aber in dem Punkt war Ayame sich eigentlich auch ziemlich sicher. „Und wie war es bei euch? Was habt ihr so gemacht?“, wechselte er dann lieber mal das Thema und Kouyou stieg darauf auch gleich begeistert ein, erzählte ausschweifend davon, was sie alles gemacht hatte. Ja, der Größere war unverkennbar mehr als nur überglücklich mit dem Urlaub. „Sag mal, Mama. Was anderes: Wo sind meine Yukatas?“ Dem Blonden war gerade sein Treffen mit Saga eingefallen und Freitag hatte er ja noch kurz nach den Kleidern gesucht, sie aber nirgends gefunden. „Err… die müssten in der Kammer in der Kiste sein, wo das ganze Zeug drin ist.“, antwortete Kouyou nach einigem Überlegen. „Wozu brauchst du denn einen Yukata?“, kam es neugierig von seinem Vater. „Saga hat mich gefragt, ob ich mit zum Schreinfest in seinem Viertel komme und da brauch ich halt einen Yukata.“, erklärte er und der Ältere nickte nur. „Saga? Du machst schon ganz schön viel mit ihm ne?“, kam es darauf von seiner Mutter und Ayame konnte nur die Augen verdrehen, er wusste ja worauf der Größere hinaus wollte. Also wehrte er schnell mit einem ‚Wir sind nur Freunde‘ ab, bevor Kouyou wieder abstruse Thesen zu ihm und Saga aufstellen konnte. „Okay, okay. Aber du könntest ihn ja trotzdem mal einladen, ich will ihn mal kennen lernen. Oder Taka?“ Sein Vater runzelte die Stirn, sichtlich unbegeistert in diese Diskussion hinein gezogen geworden zu sein, nickte dann aber doch zustimmend, als Kouyou ihn etwas eindringlicher ansah. „Meinetwegen, ich frag ihn.“ Ayame gab folglich besser gleich auf, denn seine Mutter würde es sowieso so lange versuchen bis der Braunhaarige zu Besuch kam. Er hoffte nur inständig, dass Saga ablehnen würde oder es am Ende wenigstens nicht ganz so peinlich werden würde, wie als Sono das erste Mal bei ihnen gewesen war. tbc Kapitel 14: 1.12 ---------------- 1.12 Montagmorgen war Ayame schon fast euphorisch zur Schule gegangen, aber immerhin sah er heute auch Takarai wieder. Auch wenn er in der Schule wohl kaum etwas machen konnte, außer den Braunhaarigen anzuschmachten, freute er sich einfach ihn zu sehen. Ja, er war definitiv bis über beide Ohren verknallt in den Lehrer und auch wenn er das noch Samstag nicht gewollt hatte und in seinem Kopf noch immer die Bedenken herum spukten, fühlte er sich mit dem Gefühl doch gerade wohl. Und er war sogar ganz optimistisch, dass er eine, wenn auch heimliche, Beziehung zu dem Älteren würde aufbauen können. Sono hatte den Grund für Ayames gute Laune natürlich sofort durchschaut und auch wenn der Kleinere seinem besten Freund deutlich angemerkt hatte, dass er noch immer nicht von Ayames Idee begeistert war, hatte der Silberhaarige doch nichts weiter gesagt und sich sogar vorsichtig mitgefreut. Während des Japanisch-Unterrichts hatte der Blonde dann die ganze Zeit Takarai angehimmelt, seine eleganten Bewegungen, sein wunderschönes Lächeln, er wollte sich einfach kein Detail entgehen lassen. Schade, dass er nicht mit dem Braunhaarigen alleine sein konnte. Er würde einfach nach der Stunde versuchen den Älteren alleine abzupassen. Wie geplant packte Ayame nach Stundenende seine Sachen extra langsam zusammen und als er fertig war, waren auch so ziemliche alle anderen aus dem Raum bereits verschwunden, mit Ausnahme von Shin und Sono, die auf ihn warteten und Takarai, der am Pult saß und seine Sachen ebenfalls zusammen packte. „Geht schon mal vor ich muss noch kurz was klären.“, wandte der Blonde sich an seine zwei Freunde, die dann auch wortlos verschwanden, wobei zumindest Sono nicht sonderlich begeistert ausgesehen hatte. Der Lehrer saß noch immer am Pult und schien gar nicht bemerkt zu haben, dass Ayame als einziger noch zurückgeblieben war. Der Kleine seinerseits lief zielsicher auf den Tisch zu, setzte sich auf den Rand dicht neben Takarai. „Sie haben mir gar nicht gesagt, ob ihnen das Eis geschmeckt hat.“, säuselte er, strich sich mit einer Hand elegant durch die Haare. „Oh, es war sehr gut.“ Auf die Züge des Älteren legte sich das altbekannte, süffisante Grinsen, seine Finger fuhren sanft an Ayames Oberschenkel entlang. Auch wenn er die Berührung durch den Stoff seiner Hose kaum spüren konnte, kribbelte sein ganzer Körper schon wieder. „Ich glaube, sowas hätte ich gerne öfter.“ „Hm, ich mache ihnen gerne wieder welches. Sehr gerne sogar.“ Ayame lächelte jetzt ebenfalls. Er hatte gewusst, dass der Braunhaarige ihn auch wiedersehen wollte. „Ich denke, dafür finden wir einen Termin, nicht wahr Kleiner?“ Mit diesen Worten erhob der Größere sich, nahm seine Tasche und Ayame machte sich eigentlich auch schon daran, jetzt zu gehen, als er an den Älteren gezogen wurde, zwei weichen Lippen spürte, die sich bestimmt auf seinen legten und eine Zunge, die sich gleich darauf in seinen Mund schlich. Leise seufzte der Kleine, war gerade dabei den Kuss zu erwidern, als Takarai auch schon wieder von ihm abließ. „Das wollte ich schon den ganzen Morgen tun.“, grinste der Braunhaarige nur. „Und jetzt solltest du zu deiner nächsten Stunde gehen, wir wollen ja nicht verdächtig wirken.“ Der Rest des Schultages war dann vergleichsweise unspektakulär gewesen und Ayame war ganz froh, als er endlich die Haustür aufschließen und seine Schulsachen in die nächste Ecke werfen konnte. Seine Eltern waren natürlich noch nicht zu Hause und da er nachher noch mit Saga verabredet war, würde er die beiden heute wohl auch nicht mehr allzu lange sehen. Aber so schlimm war das dann auch wieder nicht, immerhin würde er mit Saga weggehen. Falls er seinen Yukata fand. Kouyou hatte ja behauptet, er läge im Abstellraum in einer Kiste, was keine sonderlich hilfreiche Angabe war, denn es gab viele Kisten, in dem Abstellraum. Also machte Ayame sich daran, diese zu durchsuchen, wurde auch in der zweiten fündig. Er besaß zwar viel mehr als die zwei, die dort drinnen waren, aber um weiter zu suchen hatte er keine Lust und außerdem war sein Lieblings-Yukata da bereits dabei. Er war weiß mit einem türkisen Blättermuster, was sich vom Saum nach oben zog. Nichts besonderes, aber der Blonde mochte ihn trotzdem. Das Styling dauerte dann auch nicht solange wie sonst, da der Blonde nicht die Notwendigkeit sah, sich aufwendig die Haare zu machen, wenn er zu einem Matsuri ging. Außerdem hatte er ja jetzt so etwas wie eine Beziehung und da musste er ja niemand anderem mehr gefallen. Saga wohnte ein ganzes Stück weiter außerhalb, fast schon in Saitama und so brauchte der Blonde fast eine Stunde um mit der Bahn zu ihrem abgemachten Treffpunkt zu fahren. Saga wollte ihn an der Haltestelle abholen, weil er meinte, der Weg sei kompliziert zu beschreiben, aber Ayame war das nur Recht. Als er die Bahn verließ, entdeckte er den Braunhaarigen auch fast sofort, der lässig an ein Geländer gelehnt stand und wartete. Als er Ayame erblickte, stieß er sich lächelnd davon ab und kam auf den Jüngeren zu. Und der Blonde musste gestehen, dass er Saga immer noch ziemlich attraktiv fand, er trug zwar nur einen einfachen schwarzen Yukata, aber der stand ihm unglaublich gut und erst dieses Lächeln. „Hey und gut hergekommen?“ Der Blonde nickte nur ebenfalls lächelnd, begrüßte den Älteren. „Gut, dann wollen wir gehen? Aber es ist nicht wirklich so ein großes Fest.“ „Ach, Hauptsache es gibt Essen und ein paar Spielstände.“ Ayame mochte solche Feste hauptsächlich wegen den ganzen Essensständen und den Glücksspielen. Schon als kleines Kind hatte er nichts lieber gemacht als mit seinen Eltern zu jedem erdenklichen Matsuri zu gehen und da er in Kouyou einen Verbündeten in diesem Punkt hatte, hatte er so ziemlich jedes Fest in Tokyo immer besucht. „Ja, ich glaube da lässt sich was finden.“, entgegnete der Größere nur grinsend, bevor sie zusammen zu besagtem Fest liefen. Es war wirklich nicht sehr groß, aber der Viertelschrein war ja auch nicht wirklich riesig. Es gab wohl nur knapp über ein Dutzend Stände, aber es war dafür auch nicht so schrecklich voll wie es die großen Feste am Meiji- oder am Yasukuni-Schrein immer waren. Und das gefiel Ayame wirklich gut, denn dann konnte er wenigstens in Ruhe alles angucken und ausprobieren. „Lass und das zuerst machen.“ Der Kleine zeigte begeistert auf einen Wurfstand, an dem es kleine Plüschtiere zu gewinnen gab. Er hatte zwar geschätzte tausend Stück davon, die alle in irgendwelchen Kartons vor sich hingammelten, aber genug konnte er trotzdem nicht davon gewinnen. Also zog er Saga hinter sich zu dem Stand, der aber auch nicht wirklich protestierte. „Oh, gewinnst du einen Teddy für mich.“, scherzte der Braunhaarige, bekam von Ayame dafür nur eine ausgestreckte Zunge. „Ich gewinne einen Teddy für mich selber.“, sprach er und kaufte sich dann Bälle für eine Runde. Saga tat es ihm gleich und stellte sich an den Wurfplatz neben ihm. „Machen wir, wer am meisten trifft?“ „Okay und der Verlierer muss nachher das Essen bezahlen.“ Der Ältere schien ziemlich siegessicher, angesichts dieser Wette, aber da Ayame mindestens genauso siegessicher war, stimmte er fröhlich zu und machte sich daran hochkonzentriert auf die Scheiben zu zielen. Und genauso machten sie es an jedem weiteren Spielstand. Saga hatte das erste Mal knapp verloren und deswegen hatten sie ihre Wette ausgeweitet, auf wer am Ende am meisten gewonnen hatte. Ayame genoss die Zeit richtig, die er mit Saga so herumalberte und dämliche Wettkämpfe austrug und für seinen Geschmack verging sie auch viel zu schnell. Saga war der erste Jugendliche, den er traf mit dem er so unbeschwert und freundschaftlich umgehen konnte wie mit Sono und in dessen Nähe er sich einfach wohl fühlte. Und für den Moment hatte er sogar Takarai und seine ganzen wirren Gefühle der letzten Wochen vergessen. Der Blonde hatte einfach Spaß mit Saga, unabhängig davon ob er traurig gewesen war oder noch immer war, weil der Größere nie über Freundschaft hinaus gehende Gefühle für ihn haben würde. „So, Ayame. Hier: Takoyaki, Yakitori und Gyoza und noch Süßigkeiten von dem Stand da ganz hinten, den du wohl übersehen hast.“ Saga reichte dem Jüngeren allerlei Teller, bevor er sich zu ihm auf die Wiese setzte. Ayame hatte sich hierhin etwas abseits von dem Fest verzogen, nachdem er auch das letzte Spiel gewonnen hatte und Saga seine Niederlage nicht mehr verleugnen konnte. Aber der Ältere war auch sofort ohne größeres Murren zum Essen holen gegangen. „Und jetzt bin ich pleite.“, fügte Saga noch lachend hinzu, während er sich an den Gyoza bediente. „Ach, armer Saga.“ Ayame klang nicht ganz ernst und ehrlich gesagt tat der andere ihm auch nicht leid, selber schuld wenn er sich so selbstüberschätzte. „Dann musst du dich nächstes Mal eben mehr anstrengen.“ „Ohja, das werde ich tun, ich verliere garantiert nicht noch mal gegen dich.“ Sie lachten beide, bevor sie sich wieder dem Essen zuwandten. Aber Ayame hatte auch ziemlich Hunger, immerhin hatte er seit der Mittagspause noch nichts gegessen und es war mittlerweile schon Abend. „Und danke, dass du mit mir hierhergekommen bist.“ „Nichts zu danken. Ich besuche gerne solche Feste.“ Der Ältere brauchte sich wirklich nicht bedanken. Ersten mochte der Kleine sowas wirklich und zweitens waren sie doch Freunde und Ayame verbrachte gerne Zeit mit seinen Freunden, wobei ‚seine Freunde‘ bis vor kurzem ja eigentlich nur Sono beinhaltet hatte. Sie aßen eine Weile schweigend, bis Saga sich wieder zu Wort meldete, wobei er irgendwie ein bisschen unsicher klang. „Wir sind doch Freunde, Ayame, oder?“ Der Kleine nickte nur, also er würde sie schon als Freunde bezeichnen. „Ehm, weil… naja, ich weiß, das sich das jetzt blöd anhört, aber Kouki hat gemeint, wie ich dich eingeladen… naja, er meinte, es würde so wirken, als wäre das ein Date und… also, ich wollte nur… ich meine, es ist kein Date und du hast das doch auch nicht geglaubt oder?“ Mit so einer Aussage hatte Ayame jetzt nicht gerechnet und es verwirrte ihn ein wenig, wobei er im nächsten Moment auch einfach lachen musste, einfach weil Saga so schüchtern vor sich hin stotterte. Ja, der Ältere war schon irgendwie süß und wirklich ganz anders, als der Blonde im ersten Moment gedacht hatte. „Sorry.“, nuschelte er, als er aufhören konnte zu lachen, Saga schaute ihn nur verwirrt an. „Also ich halte das nicht für ein Date und habe es auch nie fürs eins gehalten.“ Hatte der Kleine ja wirklich nicht, er hatte es sich zwar gewünscht, aber er wusste ja, dass Saga nichts von ihm wollte. „Obwohl Kouki ein bisschen Recht hat, ich meine, wäre ich ein kleines Mädchen und würde es nicht besser wissen, hätte ich es vielleicht schon für ein Date gehalten.“ Ayame zwinkerte dem andere zu, ein bisschen ärgern konnte er Saga ja, kassierte dafür aber nur eine leichte Kopfnuss. „Du bist echt blöd.“ Saga schmollt kurz, aber hauptsächlich schien er erleichtert zu sein und Ayame war selbst überrascht, dass ihn das jetzt keinesfalls verletzte. Er konnte es nachvollziehen, es war doch klar, dass man nicht wollte, dass ein Freund sich in einen verliebte, wenn man doch wusste, dass man diese Gefühle nicht erwiderte. Man wollte seinen Freunden eben nicht weh tun. „Aber, sag mal, bist du eigentlich… also, ehm, stehst du auf Männer?“ Mit dieser Frage hatte der Jüngere jetzt fast schon gerechnet, aber auf jeden Fall hatte er gewusst, dass der andere irgendwann fragen würde. „Ja, tu ich.“, antwortete er ehrlich. Es gab ja keinen Grund Saga zu belügen. „Stört dich das sehr?“ „Was? Nein, ich… ich wollte es nur wissen.“ Der Braunhaarige schenkte ihm sein hübsche Lächeln und beruhigte Ayame so ein bisschen. „Ich hab wirklich kein Problem damit, ich meine, das ändert ja nicht, dass wir uns gut verstehen.“ „Danke.“ Jetzt blickte Saga den Blonden sichtlich verwirrt an. Aber ein ‚Danke‘ war wohl auch nicht gerade die normale Antwort auf so eine Aussage. „Naja, danke dafür, dass du es so siehst. Ich bin froh, mal jemanden außer Sono zu treffen, dem es wichtiger ist, wie ich bin und der mich nicht auf schwul oder meine Eltern reduziert.“ Und das war Ayame gerade wirklich wichtiger als alles andere. Dass ihn jemand mochte, weil er er war und ihn nicht gleich ablehnte, bevor sie sich überhaupt kannten. „Aber wo wir gerade bei meinen Eltern sind. Meine Mutter will dich gerne mal kennen lernen. Er hat da ein bisschen einen Tick, dass er alle meine Freunde unbedingt kennen lernen und ganz peinlich ausfragen muss. Kouyou ist furchtbar neugierig und naja du musst nicht kommen und ich würde dir ehrlich gesagt auch davon abraten, aber ich wollte halt nur mal fragen, damit Mama aufhört, mich deswegen zu nerven.“ So und dann hatte der Blonde ja auch die eher unfreiwillige Einladung ausgesprochen, fast hätte er es vergessen. Es war ja nicht so, dass er Saga nicht bei sich zu Hause haben wollte, es war nur so, dass er nicht unbedingt wollte, dass der Braunhaarige Kouyous Fragerei ausgeliefert wäre. Seine Mutter war eben unberechenbar, wer wusste schon auf was für Ideen er kommen würde, käme der heimliche Schwarm seines Sohnes zu Besuch. „Also ich würde dich schon besuchen kommen.“ „Sicher?“ Ayame wollte seine Bedenken dann doch lieber noch mal genauer erörtern, aber Saga schien die Warnung vollkommen egal und so verabredeten sie sich dafür, dass der Braunhaarige Donnerstag nach der Schule mit zu ihm kam. „Lass uns noch zum Schrein gehen, Wunschtafeln schreiben.“, schlug Saga nach einer Weile vor, in der sie einfach noch ein bisschen geredet hatten und fertig gegessen. Und gegen den Vorschlag hatte Ayame keinen Einwand. Er glaubte zwar nicht so ganz, dass das mit den Wunschtafeln funktionierte, aber das hinderte ihn normalerweise nicht daran, es immer mal wieder bei diversen Anlässen zu machen. Und so gingen sie zusammen zu dem kleinen Schrein und kauften sich jeder ein Wunschtäfelchen, auf das sie ihre Wünsche schreiben konnten. Ayame brauchte dafür auch deutlich länger als Saga, der genau zu wissen schien, was er sich wünschte. Nach einigem Überlegen entschied der Blonde sich dann dafür, ‚Ich wünsche mir, eine glückliche Beziehung mit jemandem, in den ich verliebt bin‘ darauf zu schreiben. „Und was hast du dir gewünscht?“, fragte der Größere auch gleich neugierig nach, während er seine eigene Tafel an einem Ast befestigte. „Wenn ich es sage, wird es doch nicht wahr.“ „Ach, so streng darf man das nicht sehen.“ Saga lachte herzlich, half Ayame seine Tafel ebenfalls aufzuhängen, bevor sie sich dann daran machten wieder Richtung U-Bahn zu gehen. Es war mittlerweile schon reichlich spät und Ayame sollte wahrscheinlich wirklich langsam nach Hause fahren. Immerhin musste er morgen zur Schule und seine Eltern, so offen sie auch waren, sahen es bestimmt auch nicht so gerne, wenn er in der Woche bis spät nachts draußen herumrannte. „Oh guck mal, Saga.“ Aber ein kleiner Stand, denn er vorhin gar nicht wahrgenommen hatte, riss dann doch die Aufmerksamkeit des Kleineren auf sich. „Da kann man Goldfische angeln.“ Das war eindeutig Ayames absolutes Lieblingsspiel, auch wenn er selbst es überhaupt nicht konnte. Aber Kouyou war sehr gut darin und Sono erst und so hatte der Blonde mittlerweile zu Hause ein Aquarium mit fünfzehn solcher Goldfische. Wobei es wohl eher seiner Mutter zu verdanken war, dass noch alle fünfzehn lebten. „Willst du spielen?“ „Ehm, ja eigentlich schon. Aber ich kann es gar nicht. Normalerweise fangen Sono oder Mama mir immer einen.“, antwortete der Jüngere, blickte noch immer etwas unschlüssig zu dem Stand. „Okay, wenn du unbedingt einen willst, fang ich dir einen.“ Und kaum hatte Ayame begeistert genickt, machte Saga sich auch schon daran, dieses Versprechen einzulösen. Der Größere kaufte einen der Papierlöffel und fischte damit nach den kleinen orangen Fischen. Und zwei Versuche später konnte er Ayame auch eine kleine Plastiktüte mit dem gewonnenen Fisch in die Hand drücken. Anscheinend konnte jeder bis auf der Blonde dieses Spiel. Aber nichtsdestotrotz freute er sich sehr über das Geschenk und sowieso war der ganze Tag einfach perfekt gewesen, so dass der Blonde auch den ganzen Heimweg nur strahlend in der Bahn saß. Er verstand sich einfach sehr gut mit Saga und war mehr als nur froh, den Älteren kennen gelernt zu haben. * Als Takanori Dienstagmorgen ins Büro fuhr, hatte er immer noch unbeschreiblich gute Laune wegen ihres Wochenendtrips. Der Urlaub war von vorne bis hinten einfach perfekt gewesen und da Kouyou seit dem Wochenende ja auch unentwegt vor sich hinstrahlte, hatte es dem Jüngeren sicher auch gefallen. Bei Nao hatte er sich gestern auch noch mal ausgiebig bedankt und ihn in der Mittagspause zum Essen eingeladen, auch wenn sein Kollege das nicht für nötig gehalten hatte. „Morgen.“, grüßte er kurz Nao, der wie immer schon vor ihm da war, bevor er sich hinter seinem Schreibtisch nieder ließ und den PC startete. Da er Freitag frei genommen hatte, hatte er jetzt extra viel zu tun. Vor allem da die Durchführung der demnächst anstehenden Fusion seiner Firma mit einem amerikanischen Hersteller komplett auf ihn abgewälzt worden war. Manchmal hatte er schon ein bisschen das Gefühl, dass die Leute im Vorstand ihn nicht sonderlich mochten und wohl am liebsten sähen, wie er in Arbeit ertrank. Das Klingeln seines Telefons riss ihn aus seinen Gedanken und an der Nummer erkannte er sofort, dass es Rui war. „Was gibt’s?“, meldete er sich. „Hey, Takanori. Hast du später Lust auf Mittagessen. Ich würd ja gerne wissen, wie euer Urlaub gelaufen ist.“, kam es vom anderen Ende und der Manager musste unweigerlich grinsen. Irgendwie war er in seinem Familien- und Bekanntenkreis nur so umgeben von neugierigen Menschen. „Ehm, klar. Aber nicht solange, ich hab echt viel zu tun im Moment. Sagen wir um eins hier in dem Restaurant um die Ecke?“ Die beiden verabredeten sich für später, beließen es dann auch dabei, so dass der Braunhaarige wirklich mal anfangen konnte mit seiner Arbeit. „So, dann erzähl mal. Wie war es?“ Mittlerweile saßen die beiden Männer in dem kleinen Restaurant eine Straße von Takanoris Firma entfernt. Rui schien wirklich ziemlich interessiert zu sein und hatte mit seiner Frage nicht mal abwarten können, bis ihr Essen gekommen war, aber Takanori erzählte es nur zu gerne. „Es war wunderbar. Freitag waren wir eigentlich den ganzen Tag am Strand, haben gebadet, waren spazieren und haben dann abends ganz romantisch ein Strandpicknick gemacht.“, begann der Kleinere, unterbrach seine Erzählung kurz, da die Kellnerin ihnen gerade die Teller auf den Tisch stellte. „Und Sex on the beach?“, nutzte Rui die Unterbrechung aber auch gleich, sobald die Kellnerin wieder außer Hörweite war. „Du bist echt ein Idiot.“ Takanori musste lachen, nickte dann aber doch zustimmend. Rui und er waren immerhin schon ewig beste Freunde und der andere musste ja auch mehr oder weniger detailliert alles aus Kouyous ‚wilder Phase‘. „Samstag waren wir in einer Kleinstadt in der Nähe von dem Haus, ein bisschen bummeln, essen und am Schrein und den Rest des Urlaubs haben wir mit rumliegen, entspannen und naja, was man so tut, wenn man zu zweit ist, verbracht.“ „Wolltest du Kouyou nicht was ganz Besonderes schenken?“ Rui betonte die Frage extra, während er nur halb interessiert in seinen Nudeln herumstocherte. „Ja, hab ich auch.“ Der Braunhaarige stoppte einen Moment und überlegte wie er es erzählen sollte, ohne sich dabei dumm vorzukommen. Es war ja nicht so, dass es ihm peinlich wäre oder dass er mit seinem besten Freund nicht über sowas reden wollte, es war nur eben ein bisschen schwierig zu formulieren. Immerhin saßen sie hier ja auch gerade mitten am Tag in einem relativ gut gefüllten Restaurant. „Also ich hab ihm einen Rollentausch geschenkt, weil wir hatten bis dahin ja noch nie andersrum, weißt du.“ Der Größere blickte ihn erst etwas verwirrt an, bevor er zu begreifen schien und einen noch fragenderen Gesichtsausdruck bekam. „Okay, ehm… Und wie war es?“ „Naja, also ich fand es erstaunlich gut. Ich meine, es hat schon weh getan, vor allem am nächsten Tag, aber es hat sich auch gut angefühlt. Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass ich da drin so empfindlich bin.“, erzählte er wahrheitsgemäß. „Es ist ein bisschen ein seltsames Gefühl nicht die Kontrolle zu haben, aber für Kouyou würde ich es wieder tun.“ Würde der Manager wirklich. Zwar konnte er nicht bestreiten, dass es ein ungewohntes und für ihn auch nicht ganz so schönes Gefühl war einem anderen, auch wenn es derjenige war, den man liebte, vollkommen ausgeliefert zu sein, aber Kouyous Freude darüber, dass er es trotzdem getan hatte, war es wert gewesen. Der Braunhaarige hatte es deswegen trotz all seiner Zweifel sehr genossen und er würde es auch wiederholen. „Naja, aber eine besondere Idee ist das schon. Ich denke mal, Kouyou war begeistert.“ „Ja, war er. Ich glaube, das mit dem Urlaub war eine super Idee, er ist so glücklich seitdem.“ Auf die Züge des Kleineren legte sich ein schwärmerisches Grinsen, als er an das glückliche Gesicht seines Mannes dachte. Ja, Kouyou hatte das schönste Lächeln der Welt und der Manager wollte es jeden Tag sehen. „Ja, aber du siehst ehrlich gesagt, nicht sonderlich erholt aus.“ Der Größere runzelte die Stirn und es wunderte Takanori wenig, dass er darauf angesprochen wurde. Über das Wochenende hatte er den Stress, denn er die nächsten Wochen im Job haben würde, zwar ganz gut verdrängt, aber heute Morgen beim Öffnen seines Email-Postfachs hatte es ihn dafür umso stärker erwischt. „Ach, ich hab nur demnächst viel zu tun. Wegen der anstehenden Fusion, ich weiß nicht, ob die vielleicht darüber was in der Zeitung gelesen hast. Ich darf die ganzen Verträge und alles alleine ausarbeiten.“ „Hmm, das ist scheiße.“ „Ja, das kannst du laut sagen.“ Takanori hatte noch eine halbe Stunde mit Rui in dem Restaurant gesessen, war dann zurück zur Arbeit gegangen, nur um festzustellen, dass er eine Mail von seinem Chef hatte, dass der spätestens morgen früh eine vorläufige Übersicht über die Konditionen auf seinem Tisch haben wollte und das bedeutete für den Braunhaarigen so viel wie, dass er es heute definitiv nicht zum Abendessen nach Hause schaffen würde. Als er endlich die Haustür ihres Appartements aufschließen konnte, war es bereits kurz vor halb zwölf und der Braunhaarige war todmüde. Außerdem hatte er gerade die Befürchtung, die ganze Woche nicht wirklich früher aus dem Büro zu kommen. Kaum hatte er Schuhe und Jacke abgelegt und wollte eigentlich direkt ins Schlafzimmer gehen, da entdeckte er Kouyou, der direkt vor Ayames Tür stand, aber keine Anstalten machte, hineinzugehen. „Was machst du da, Schatz?“, riss er den Blonden offensichtlich aus seinen Gedanken, denn dieser wandte sich nur sichtlich erschrocken zu ihm um, lächelte aber sofort wieder, als er den Manager erkannte. „Gott, Taka, du hast mich erschreckt.“ Der Größere kam ein Stück auf ihn zu, ließ sich auch sofort von dem Älteren in die Arme ziehen und küssen. „Willkommen zu hause.“, nuschelte er dabei, legte seine Arme jetzt seinerseits auch um den Manager. „Tut mir leid, dass ich so spät bin. Aber ich befürchte, ich schaffe es die ganze Woche nicht früher.“ Sanft strich er Kouyou eine Strähne aus dem Gesicht, konnte sehen, dass dieser zwar nickte, aber nicht gerade glücklich darüber zu sein schien. „Und willst du mir jetzt verraten, was du da vorhattest?“ „Naja, Ayame ist so komisch seit dem Wochenende und…“ Der Jüngere schwieg einen Moment, wandte seinen Blick dabei peinlich berührt zu Boden. „Ich wollte mit ihm darüber reden, aber ich weiß nicht so genau, wie ich anfangen soll. Ich meine, ich will ja auch nicht überfürsorglich wirken.“ „Schatz, ich glaube nicht, dass Ayame von dir genervt wäre. Ich glaube, er ist ganz froh, dass du ihn immer so bemutterst.“ Der Manager zog Kouyou langsam von der Schlafzimmertür des Jungen weg. Er glaubte wirklich nicht, dass es Ayame nerven würde, wenn Kouyou zu ihm kam, weil er glaubte, der Jüngste hätte ein Problem, auch wenn das vielleicht nur pure Einbildung war. Denn wenn der Braunhaarige ehrlich war, hatte er keine wirkliche Veränderung an ihrem Sohn bemerkt, aber er hatte ihn gestern und heute auch definitiv viel zu wenig gesehen. „Aber heute Abend solltest du es doch besser lassen, es ist schon spät.“ „Ja, ich mach mir ja nur Sorgen.“, murmelte der Größer vor sich hin, ließ sich aber widerstandslos ins Schlafzimmer führen und legte sich auch gleich mit dem Manager hin, der gerade nur noch schlafen wollte. „Rede einfach mal mit ihm morgen, er wird es dir schon erzählen, okay? Gute Nacht, Schatz.“ Takanori gab dem Größeren einen kurzen Kuss, verkroch sich dann unter der Decke und schloss die Augen. Er war so fertig von diesem Tag. „Übrigens bringt Ayame Saga am Donnerstag mit.“ Der Kleine nickte nur kurz auf Kouyous Aussage, kuschelte sich an seinen Mann und nahm sich fest vor, dass er zumindest am Donnerstag pünktlich nach Hause kommen würde. tbc -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So, das war's mal wieder für die Woche und ich hab auch nichts weiter zu sagen^-^ Aber so langsam ist die Hälfte des ersten Teils geschafft... @ Morumotto: Ach, Saga hat doch zugesagt, also kein Problem^-^ wäre langweilig, wenn er Kouyou nicht begegnen würde... und hyde... hmm, das kommt noch^-^ @ Lucel: So viele böse Verschwörungstheorien, vielleicht ist er auch wirklich lieb und verliebt sich in Ayame^-^ aber ja Sono wäre für den Fall sicher für ihn da... Kapitel 15: 1.13 ---------------- -1.13- Leise vor sich hinsummend schlenderte der Blonde zwischen den Sportplätzen hindurch zu den Umkleiden des Fußballclubs. Ayame war nach dem Unterricht noch länger geblieben, weil er mit Shin und Sono heute Nachmittag noch in die Stadt zum Einkaufen wollte. Die beiden Größeren hatten aber erst Fußball und da Ayame nicht wie ein verliebtes Schulmädchen beim Training zu gucken wollte, war er in der Bibliothek gewesen und hatte Hausaufgaben gemacht bzw. gelernt. Sein Vater wäre sicher mächtig stolz, wenn er das mitbekommen hätte. „Hey, ihr seid ja schon fertig.“ Sono und Shin kamen ihm schon geduscht und angezogen entgegen, kaum war er am Fußball-Trainingsgelände angekommen. Dabei hatte er extra darauf geachtet, nicht zu spät loszugehen. „Ja, Lehrerkonferenz, wir haben früher Schluss gemacht.“, entgegnete Shin freudig lächelnd, lief auch schon voller Elan an dem Blonden vorbei. Der konnte es anscheinend gar nicht abwarten shoppen zu gehen. Sono belächelte das nur, aber er kannte ja auch die schlimmsten Auswüchse von Ayames Shopping-Lust. „Wo wollen wir zuerst hin?“, fragte der Blonde dann auch gleich in die Runde, harkte sich bei Sono ein und lief mit ihm Shin hinterher. „Keine Ahnung. Ich brauch ein paar neue Shirts jetzt wo Sommer wird.“, antwortete der Braunhaarige nach einigem Nachdenken, Sono hatte nur mit den Schultern gezuckt, aber sein bester Freund war auch nicht so der Einkaufs-Fan, wenn er etwas brauchte, schnappte er sich eigentlich meistens Ayame und ließ den Blonden alles aussuchen, von den Läden in die sie gingen bis zu den Klamotten, die er letztendlich kaufte. „Ach und eine Sonnenbrille bräuchte ich auch.“ „Oh, da weiß ich ein paar Läden.“ Ayame nickte ganz begeistert. Sonnenbrillen war einfach, sein Vater war verrückt nach den Dingern und so war der Blonde auf so ziemlich jeder Shoppingtour mit seinen Eltern früher oder später in einem solchen Laden gelandet. Und die beiden anderen ließen sich dann auch von Ayame zielsicher zum Lieblingsladen seines Vaters führen, der Blonde wurde beim Eintreten sogar persönlich begrüßt, aber auch kein Wunder sooft wie er mit seinen Eltern hierher kam. „Also Shin, ich denke, die Auswahl ist doch für den Anfang schon mal ganz ausreichend.“ Der Kleinste drehte sich einmal fröhlich im Kreis und erwartete jetzt eigentlich, dass der Braunhaarige sich ebenso begeistert auf die Auslagen stürzen würde, aber Shin blieb nur etwas ratlos neben Sono stehen und blickte sich fragend um. „Also, das ist jetzt nicht so wirklich meine Preisklasse.“, meinte er dann schließlich und jetzt war Ayame erst recht verwirrt. So teuer waren die meisten Teile hier jetzt nicht. Von Sono wurde er für seinen erstaunten Blick aber mal wieder nur ausgelacht. „Ai-chan, nicht jedes Kind mit reichen Eltern hat von denen auch eine goldene Kreditkarte bekommen.“ Jetzt lachten die beiden Größeren synchron, während Ayame sie nur mit offenem Mund anstarrte. Also ein bisschen verarscht kam er sich schon vor. „Du musst wissen, Shin, Ayame hat sozusagen freien Zugang zum ganzen Geld seiner Eltern. Er hat ein bisschen ein nicht so realistisches Verhältnis zu Geld.“ „Hey, das stimmt gar nicht.“, protestierte der Blonde sofort. Er hatte wohl ein normales Verhältnis zu Geld. Er wusste, dass man dafür arbeiten musste, er sah ja wie hart sein Vater arbeitete und er war sich auch bewusst, dass es nicht selbstverständlich war, dass man sich alles kaufen konnte, so wie er das eben konnte. Ayame wusste, dass die wenigsten Menschen so ein Glück hatten wie er selbst und er warf das Geld auch nicht unbedacht zum Fenster raus. „Naja, Ai-chan. Du bist gelegentlich schon sehr freigiebig mit dem Geld deiner Eltern. Aber dafür kannst du ja nichts, du bist es eben nicht anders gewohnt und ich sag ja auch gar nicht, dass du gar keinen Bezug zu Geld hast. Du denkst nur manchmal eben nicht so richtig darüber nach, was etwas kostet und ob es das wirklich wert ist.“ „Ich bin gar nicht so schlimm.“ Ayame drehte sich von den beiden anderen weg, konnte gar nichts dagegen tun, dass er sich jetzt irgendwie schlecht fühlte. Es kränkte ihn ein bisschen, dass Sono so über ihn dachte. „Lasst uns woanders hingehen.“, nuschelte er nur noch, bevor er den Laden verließ und langsam die Einkaufsstraße, auf der sie sich gerade befanden, entlanglief. Dann würde er mal einen günstigeren Laden suchen und er selbst würde sich heute nichts kaufen, er wollte ja nicht, dass die anderen dachten, er sei wirklich ein gedankenloser, verschwenderischer Bonze. „Wo willst du hin, Aya?“ Shin war ihm hinterhergelaufen, schlenderte jetzt wieder an der Seite des Kleineren die Straße entlang. „Da vorne ist noch ein Sonnenbrillenladen, der ist günstiger.“ Er deutete auf ein kleines Geschäft weiter vorne auf der anderen Straßenseite. Sein Vater ging dort auch sehr häufig hin, der Shop führte zwar nicht die Lieblingsmarken des Älteren, aber ein paar schicke Modelle konnte man dort schon finden. „Okay, dann gehen wir mal dahin.“ Shin war von diesem Laden dann auch ganz angetan und stürzte sich sofort auf die Auslagen, probierte hier und da ein Modell an und Ayame fühlte sich dann auch langsam besser, während er seinen Freund beim Brillenkauf beriet. „Ai-chan?“, sprach Sono ihn dann irgendwann an, während Shin zu einem weiteren Brillenständer ging und noch andere Modelle raus suchte. „Ich wollte dich nicht kränken vorhin.“ „Eh?“ Der Blonde wandte sich etwas überrascht zu seinem besten Freund und es legte sich unweigerlich wieder ein glückliches Lächeln auf seine Züge bei Sonos Worten. „Schon okay, du hast ja irgendwie recht.“ Er hatte einfach ein bisschen überreagiert und er wusste ja, dass der Silberhaarige es nicht böse gemeint hatte. Sono würde ihn nie absichtlich verletzen. „Außerdem mag ich dich, wie du bist.“ Der Größere lächelte Ayame aufmunternd zu und so dumm das vielleicht klang, aber jetzt war Ayame mit der Welt wieder zufrieden. Zaghaft lehnte er sich an seinen besten Freund, ließ seinen Kopf auf dessen Schulter sinken und kuschelte sich einfach ein bisschen an und Sono legte auch gleich vorsichtig einen Arm um den Blonden. Wenn er es so recht bedachte, wirkten sie vielleicht manchmal doch wie ein Paar, aber das war Ayame gerade egal. Er genoss die Nähe seines besten Freundes. „Aya, ich brauch deine Hilfe.“, riss ihn Shins Stimme plötzlich aus seiner Träumerei. Der Braunhaarige stand mit jeweils einer Brille in jeder Hand vor ihm und blickte diese ratlos an. „Welche ist besser?“ „Zieh mal an.“ Der Blonde betrachtete seinen Freund genau dabei wie er die beiden anprobierte, zeigte dann auf die schmalere von beiden. „Die ist besser, die andere ist zu weiblich.“, kommentierte er seine Auswahl und Shin schien ihm auch dankbar zu sein, machte sich damit gleich auf den Weg zur Kasse. „Und wo gehen wir jetzt hin?“, fragte der Braunhaarige auch gleich begeistert weiter, als er mit seinem neuerworbenen Accessoires wieder zurückkam. Ayame überlegte einen Moment, überlegte was Shin so anhatte, wenn sie sich nicht direkt nach der Schule getroffen hatten. Vom Stil her war er ja immer ein bisschen gekleidet wie Sono bzw. so wie Ayame Sono immer einkleidete, also wäre es auch am besten einfach dorthin zu gehen, wo er Sachen für Sono fand, da ließe sich bestimmt auch etwas für den Braunhaarigen finden. „Am besten wir gehen einfach zu Sonos Lieblingsladen.“, schlug er deswegen vor, erntete ein Nicken von Shin und eine fragend hochgezogene Augenbraue von dem Silberhaarigen. „Du meinst wohl den Laden, wo du mich am liebsten hinschleppst.“ „Ich dachte, die Sachen gefallen dir.“, erwiderte der Kleinste ein bisschen entsetzt. Er suchte zwar wirklich viel von Sonos Klamotten aus, aber er zwang den anderen ja zu nichts, er beriet ihn nur. „Tun sie auch, aber sein wir doch ehrlich, ohne dich würde ich nie einen Klamottenladen betreten. Wozu gibt es Internet.“ Der Silberhaarige grinste nur wieder und zog Ayame dann hinter sich aus dem Brillenladen, Shin folgte ihnen ebenso breit grinsend. „Manchmal seid ihr schon wie ein altes Ehepaar.“ Eine knappe Stunde später saß Ayame dann auch in besagtem Bekleidungsgeschäft vor den Umkleidekabinen und wartete, dass die anderen beiden wieder herauskamen. Bis eben war er ja noch damit beschäftigt gewesen, wie wild durch den Laden zu rennen und für die anderen beiden alles Mögliche herauszusuchen. Sono war wie immer nur halb begeistert, aber in Shin schien der Blonde ja endlich mal jemanden gefunden zu haben, der seine Shopping-Leidenschaft wenigstens ein bisschen teilte. Bei Saga war das letzte Woche ja auch eher ein schwierigeres Unterfangen gewesen, ihn vom Klamottenanprobieren zu überzeugen. „Und wie findest du das, Aya.“ Shin war unterdessen fertig, trug jetzt das erste Outfit, was der Blonde für ihn gesucht hatte, lässige Jeans und ein dünnes, helles Hemd. Und es stand dem anderen wirklich gut, vor allem weil er, wie Ayame gerade feststellte, eine sehr hübsche Bräune hatte. „Sehr hübsch, nimm das Hemd auf jeden Fall. Und sag mal, warum bist du so braun?“ Die Frage hatte er sich jetzt einfach nicht verkneifen können. „ Ach, im Sommer werd ich normalerweise noch viel brauner.“, antwortete der Größere grinsend, betrachtete sich währenddessen auch ausgiebig im Spiegel. „Aber ich war vor Schuljahresbeginn zu Hause bei meinen Großeltern, da ist es einiges wärmer und sonniger als hier.“ Der Blonde nickte nur verstehend. Er schätzte einfach mal, dass Shins Großeltern noch in Fukuoka lebten und seine Eltern hatten ja auch erzählt, dass es auf Kyushu viel sonniger und wärmer gewesen war. Sono hatte sich mittlerweile auch endlich aus der Umkleide bewegt, blickte aber weitaus skeptischer an sich herunter. Er trug in etwa das gleiche wie Shin, was aber nur halb so gut wirkte, weil der Silberhaarige eben überhaupt kein bisschen braun war. „Sono, du musst echt mal in die Sonne.“, kommentierte der Kleinste kichernd, erntete von seinem besten Freund dafür nur ein leises Murren. Sie wussten ja beide, dass egal wie viel Zeit der Größere draußen verbrachte, er einfach nicht wirklich richtig braun wurde. Selbst Ayame, der Sonnenstrahlen ja bekanntlich so gut wie komplett mied, war im Sommer meistens brauner als sein bester Freund. „Hm, also ich glaube das steht mir eindeutig besser.“ Shin drehte sich wie zum Beweis nochmal um sich selbst, bevor er mit einem zufriedenen Lächeln zurück in die Kabine ging. Sono murmelte nur etwas vor sich, was der Blonde nicht verstand, machte sich dann auch wieder auf den Rückweg in die Kabine. Wenige Minuten später kamen die beiden dann auch jeweils mit einem neuen Outfit wieder hervor und das was Sono jetzt trug, gefiel Ayame doch schon viel besser. Sein Freund war eben doch eher für dunklere Farben geeignet, während Shin in beige und weiß wirklich eine ausgesprochen gute Figur machte. „Und was sagt der Modekenner?“ Die beiden Größeren posierten für Ayame, so dass dieser die Klamotten genauer in Augenschein nehmen konnte. „Also Sono, die Sachen stehen dir viel besser und Shin ich bin für das erste Hemd, aber mit der Hose. Aber ich glaub bei den anderen Sachen, die ich euch noch rausgesucht habe, waren noch ein paar bessere Teile dabei.“ Der Blonde lehnte sich wieder bequem in seinem Sessel zurück und ließ die anderen beiden weiter Model spielen. Ja, so konnte er den Nachmittag auch rumkriegen, auch wenn er für sich selbst nichts kaufen würde. Eine weitere Stunde und zwei Läden später waren Sono und Shin dann auch reichlich bepackt und für heute fertig mit einkaufen und so hatten die Drei beschlossen zu ihrem Stammcafé zu gehen und noch entspannt einen Kaffee zu trinken. „Oh mann, ich glaub ich hab ungefähr dreimal so viel Geld ausgegeben wie ich eigentlich vor hatte.“ „Ach Quatsch, außerdem sehen die Teile alle super aus.“, entgegnete der Blonde auf Shins Einwand, während sie langsam die Hauptstraße entlang liefen, an deren Ende besagtes Café war. „Die Sachen sind ihr Geld wert, da kannst du meinem Urteil voll vertrauen.“ „Ja, aber…“, wollte der Braunhaarige gerade ansetzen, stoppte dann aber abrupt und deutete auf ein paar Leute, die in ihre Richtung liefen. „Ist das nicht Takarai?“ „Wo?“ Ayame wandte seinen Blick erstaunt in die Richtung, in die Shin zeigte, erblickte dort wirklich ihren Klassenlehrer und er konnte nicht verhindern, dass ihm gerade warm ums Herz wurde. Seit dem Wochenende hatte er den Älteren wirklich irgendwie zu sehr liebgewonnen. Und als der Lehrer sie erkannte, begann er sanft zu lächeln. Gott, er war so hübsch. „Na ihr Drei, erfolgreich eingekauft?“, begrüßte der Braunhaarige sie, nachdem die drei Schüler ihn zuerst mehr oder weniger erfreut begrüßt hatten, Ayame eher mehr und Sono eher weniger. „Ja, erfolgreicher als sie anscheinend.“, entgegnete Shin in Anspielung auf die kleine Tüte die Takarai trug und die im Gegensatz zu ihren fünf Tüten doch etwas mickrig war. Und zu Ayames Erstaunen schien der Ältere auf den Scherz einzugehen und lachte leise. Aber vielleicht war auch einfach seine Einschätzung des Älteren richtig und Sonos nicht. Der Lehrer schien sich auch wirklich noch weiter mit ihnen unterhalten zu wollen, als ein lautes Rufen seine Aufmerksamkeit auf sich zog und im nächsten Moment spielte sich sozusagen ein wahrgewordener Alptraum direkt vor Ayames Augen ab. Zuerst kam ein kleines Mädchen laut ‚Papa‘ rufend auf den Lehrer zu, wurde von diesem auch direkt in die Arme genommen und hochgehoben, dicht gefolgt von einer hübschen, schwarzhaarigen Frau, die sich zu den beiden gesellte und mit fast schon zu lieblicher Stimme fragte: „Sind das Schüler von dir, Schatz?“ „Ja, die drei sind in meiner Klasse.“, antwortete Takarai, schenkte der Frau ein liebevolles Lächeln, das gleiche Lächeln, was er am Wochenende noch nur Ayame geschenkt hatte und das ließ das Herz des Jüngeren sich erst recht schmerzhaft zusammen ziehen. „Darf ich vorstellen, meine Frau und meine Tochter Ayumi. Also wir müssen dann auch weiter, man sieht sich in der Schule.“ Und mit diesen Worten war der Braunhaarige mit seiner kleinen, perfekten Familie verschwunden und ließ Ayame vollkommen fertig und mit gebrochenem Herzen zurück. Er konnte spüren, wie Sono vorsichtig einen Arm um ihn legte, aber gerade half ihm die Nähe seines besten Freundes nicht. Es schmerzte einfach so schrecklich und der Blonde musste hart dagegen ankämpfen, jetzt nicht auf offener Straße los zu heulen. „Mir fällt grad ein, ich muss heute früher heim. Ich glaube, wir müssen das mit dem Kaffee verschieben.“, brachte Sono nach kurzem Schweigen hervor. Ayame wusste, dass das nur eine Ausrede war, damit der Blonde nach Hause gehen konnte, weil sein bester Freund wohl merkte, wie schlimm ihn dieses Treffen mit Takarai gerade belastete. „Okay, schade. Dann sehen wir uns morgen.“ Ayame hatte dann noch eine halbe Stunde gebraucht, um Sono davon zu überzeugen, dass er nicht mit zu ihm kommen musste und dass der Blonde gerade nicht über ihr Zusammentreffen mit ihrem Lehrer reden wollte. Er wusste, dass sein bester Freund in so einer Situation niemals darauf rumhacken würde, dass er genau so einen Ausgang prophezeit hatte. Aber trotzdem wollte Ayame jetzt nicht mit ihm reden, er wollte sich einfach nur alleine in seinem Zimmer verkriechen und still vor sich hin leiden. Er musste erst mal selber damit klarkommen, dass er so ein Idiot gewesen war und sich so in die Sache mit dem Lehrer verrannt hatte, dass er jetzt weinend und leidend auf seinem Bett lag. Dabei hatte er sich nicht in den Lehrer verlieben wollen und jetzt wo es passiert war, stellte er fest, dass der Ältere verheiratet war. Wieso hatte er das nicht von Anfang an wissen können? Dann wäre es nie soweit gekommen, dann wäre alles bei einer harmlosen Schwärmerei geblieben und dann würde Ayame dem Größeren jetzt keine Träne nachweinen. * Kouyou war froh, als er nach seinem langweiligen Arbeitstag endlich die Haustür aufschließen und ihr schönes Appartement betreten konnte. Im Moment gab es an der Arbeit nicht viel zu tun und von daher verbrachte der Blonde den halben Tag damit, mit Arbeitskollegen Kaffee zu trinken und Klatsch auszutauschen. Auf Dauer war das aber eben ziemlich langweilig. Er entledigte sich seiner Jacke, wollte gerade wie jeden Abend in die Küche gehen, als er ein leises Geräusch vernahm, was sich doch deutlich nach Weinen anhörte und es kam aus Ayames Zimmer. Woher sollte es auch sonst kommen? Takanori war ja noch nicht zu Hause und würde auch demnächst nicht hier auftauchen. Leise schlich der Größere zum Zimmer ihres Sohnes, war sich jetzt ganz sicher, dass es ein Weinen war, was da aus Ayames Zimmer kam. „Darf ich reinkommen, Engelchen.“, fragte Kouyou vorsichtig, nachdem er an die Tür geklopft hatte, bekam aber keine Antwort und so beschloss er einfach mal einzutreten. Ayame konnte ihn ja immer noch rauswerfen, wenn er nicht reden wollte. Der kleine Blonde schien ihn aber gar nicht bemerkt zu habe, so apathisch wie er auf dem Bett saß, seine Knie angezogen und sein Gesicht darin verborgen und herzzerreißend weinend. Gerade fühlte Kouyou sich in seiner Sorge von gestern bestätigt und ein bisschen ärgerte er sich, dass er nicht schon gestern auf den Jungen zu gegangen war, vielleicht würde er dann nicht so fertig hier sitzen. Vorsichtig setzte der Blonde sich neben seinen Sohn, zog ihn in seine Arme und strich ihm sachte über den Rücken. „Shh, Engelchen. Was ist passiert?“ „Ich… ich will nicht… darüber reden.“, brachte der Kleinere nur unter erneutem Schluchzen hervor, drückte sich dabei eng an den Älteren, krallte sich in dessen Shirt. Kouyou konnte spüren, wie sein dünnes Hemd schon langsam von den Tränen des Kleinen durchnässt wurde. Es machte ihn regelrecht fertig, ihren Sohn so zu sehen und er würde wirklich gerne irgendwas tun, damit es dem Kleinen wieder besser ginge, aber mittlerweile wusste Kouyou, solange der Junge nicht darüber reden wollte, würde er es auch nicht tun und es war sinnlos, es aus ihm heraus quetschen zu wollen. „Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst. Ich bin da, wenn du reden willst.“, entgegnete er nur, zog den Kleinen noch fester in seine Arme und zumindest schien Ayame jetzt schon mal weniger heftig zu weinen und das gab dem Älteren doch irgendwie das gute Gefühl, dass er seinem Sohn helfen konnte. „Kannst du einfach hier bleiben, Mama.“ „Klar, solange du willst.“ Wenn es sein musste, würde Kouyou auch bis morgen früh am Bett des Jüngeren sitzen. Denn was auch immer dem Jungen passiert war, es schien ihn richtig hart getroffen zu haben. Kouyou konnte nicht genau abschätzen wie lange sie so zusammen auf Ayames Bett gesessen hatten, aber sicherlich ungefähr eine Stunde, bevor Ayame dann doch endlich mal mit der Sprache rausrückte. „Ich hätte auf dich hören sollen, Mama.“, nuschelte er irgendwann vor sich hin und jetzt war der Ältere doch erstaunt, er wusste überhaupt nicht, worauf der Schüler hinaus wollte. Er konnte sich nicht erinnern, dass er dem anderen in letzter Zeit irgendwelche Ratschläge gegeben hatte. „Ich war so dumm und dabei haben mich alle gewarnt, du und Sono und Papa… und jetzt heul ich mich bei euch aus, obwohl ihr eigentlich alle zu recht sauer auf mich sein müsstet.“ Der Kleine begann wieder etwas zu weinen und Kouyou drückte ihn gleich beruhigend an sich. „Engelchen, es ist egal, was du getan hast. Ich bin dir nicht sauer und dein Vater und Sono sicher auch nicht.“ „Aber ich war richtig dumm. Ihr solltet mir böse sein.“, kam es wieder nur leise zurück, aber Kouyou konnte deutlich spüren, wie der Widerstand des Kleineren bröckelte. Er würde es ihm sicher gleich erzählen. „Ich hab wirklich was ganz Dummes getan, versprichst du mir, dass du mich ausreden lässt und dann wirklich nicht sauer bist, wenn ich es dir erzähle?“ „Ja, das verspreche ich.“ Es fiel ihm auch nicht schwer, das zu versprechen. Denn auch wenn Kouyou keine Idee hatte, was Ayame denn so Schlimmes getan haben könnte, wusste er doch, dass es im Endeffekt nicht so schlimm sein konnte, dass Kouyou einen Grund hätte, böse zu werden. „Okay, also es gibt da noch jemanden außer Saga. Also den ich toll finde, aber… naja er ist ein bisschen älter.“ „Wie viel älter?“ Der Blonde hatte sich bemüht jetzt nicht entsetzt zu klingen, auch wenn er sich schon nach diesen wenigen Worte doch ganz gut vorstellen konnte, was passiert sein könnte und allein bei dem Gedanken zog sich seine Brust schmerzhaft zusammen. „Ehm… so alt wie du und Papa ungefähr.“ Oh nein, bitte nicht. „Auf jeden Fall hat er auch so gewirkt, als ob er Interesse an mir hat und also ich wollte am Anfang nicht, wirklich nicht, Mama. Aber dann war das mit Saga und ich hab mich so blöd und hässlich gefühlt und es hat sich gut angefühlt, wenn er mit mir geflirtet hat. Ich hab mich dann attraktiv gefühlt und das war ein schönes Gefühl.“ Kouyou versuchte so ruhig wie möglich zu zuhören, konnte aber nicht verhindern, dass er sich mit jedem Wort ein klein bisschen mehr verkrampfte. Irgend so ein perverser, alter Sack hatte sich an seinem süßen, kleinen Engel vergriffen, denn er war sich ziemlich sicher, dass die Geschichte darauf hinaus laufen würde. „Und als ihr am Wochenende nicht da ward, also das hab ich ausgenutzt und bin zu ihm nach Hause. Und da war er wieder so wunderbar und aufmerksam zu mir und dann hab ich mit ihm geschlafen.“ „Dieses Arschloch, ich werd ihm den Schwanz anschneiden.“, presste Kouyou zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er hatte nicht gewollt, dass sein Sohn so eine grausame Erfahrung beim ersten Mal machte und dafür würde er diesen Kerl töten, sobald er wusste, wer es war. „Nein, nein, Mama. Ich bin noch nicht fertig mit erzählen.“, unterbrach Ayame unsicher seine Mordfantasien, schien doch ein bisschen verängstigt von der Reaktion des Älteren. „Dass er mit mir geschlafen hat, war nicht das Schlimme. Ich meine, es war wunderschön, er war so liebevoll und zärtlich und er war ganz vorsichtig. Er hat es wirklich schön für mich gemacht und er war danach auch weiter so toll zu mir, hat mir irgendwie das Gefühl gegeben, dass ich ihm was bedeute und als ich ihn dann die Woche wiedergesehen habe, hat er auch so getan, als wäre ich ihm wichtig und er wollte mich wiedersehen. Ich meine, ich hab mir am Anfang ja keine Hoffnung gemacht, dass er mehr will, als mit mir schlafen und ich wollte auch nicht mehr von ihm, aber dann war er so wundervoll und ich hab mich ein bisschen in ihn verliebt und ich dachte, er sich auch in mich.“ Der Kleine unterbrach seine Erzählung kurz, kämpfte wieder ein bisschen mit den Tränen, worauf Kouyou seine Umarmung gleich wieder festigte. „Aber heute hab ich ihn in der Stadt gesehen, mit seiner Frau und seiner Tochter. Dabei hab ich gedacht, er hat niemanden und mag mich und dabei hatte Sono vollkommen recht und ich war nur sein süßes Spielzeug für zwischendurch.“ Jetzt fing der Kleine wieder an richtig zu weinen und Kouyou zog ihn jetzt richtig auf seinen Schoß, wiegte ihn sanft hin und her und redete beruhigend auf ihn ein. Er hatten Ayame selten so fertig gesehen und dafür wollte er diesen Kerl am liebsten wirklich leiden sehen. „Warum tut das so weh, Mama? Ich hab doch eigentlich gewusst, dass das nichts wird mit uns. Ich wollte mich auch gar nicht in ihn verlieben. Aber ich bin so dumm und hab es doch getan.“ „Shh, du bist gar nicht dumm, Engelchen. Man kann nicht kontrollieren, in wen man sich verliebt. Dein Verstand hat da gar keinen Einfluss drauf, es passiert einfach und auch wenn du es jetzt vielleicht nicht glaubst, aber der Liebeskummer, denn du hast, der geht wieder weg. Es wird besser, glaub mir.“ Der Größere wusste nicht so genau, wie er seinen Sohn jetzt trösten sollte, immerhin war das auch für ihn das erste Mal, dass er ein Kind mit Liebeskummer trösten musste. „Aber weißt du, was gut hilft? Süßigkeiten, Kakao und Filme mit heißen Typen im Fernsehen angucken, zumindest hat mir das immer geholfen.“ Ob sein Vorschlag wirklich auf Begeisterung treffen würde, wusste Kouyou jetzt zwar nicht, aber zumindest hatte es bewirkt, dass der Kleine aufgehört hatte zu weinen und ihn jetzt mit großen Augen anstarrte. „Ich geh schnell was holen.“ Auf Ayames Nicken war der Blonde kurz verschwunden, kam auch kurze Zeit später wieder mit Ayames Lieblingsschokolade, Gummibärchen, Kakao und Chips zurück in das Zimmer ihres Sohnes. Der Kleine saß mittlerweile wieder mit angezogenen Beinen am Kopf seines Bettes und zappte durch die Filmauswahl ihres Pay-TV-Anbieters. „Können wir Final Destination gucken?“ „Klar, was du willst, Engelchen.“ Die beiden hatten sich den Rest des Abends mit Süßigkeiten vollgefressen und dabei Horrorfilme geguckt und langsam schien es dem Jüngeren doch wenigstens ein bisschen besser zu gehen. Kouyou bekam die Worte ihres Sohnes aber nicht mehr aus dem Kopf. Für ihn war es weniger entscheidend, dass der Kleine Liebeskummer hatte oder dass er Sex gehabt hatte, das war in Ayames Alter ja jetzt früher oder später zu erwarten gewesen. Ihm machte es eher Sorgen, dass der Kleine von einem erwachsenen Mann verführt und so mies ausgenutzt worden war. Ihr Sohn war immerhin noch minderjährig und auch wenn er behauptete, es gewollt zu haben, war es für Kouyou doch offensichtlich, dass dieser Kerl ihren Jungen dazu getrieben hatte. „Engelchen, der Mann mit dem du geschlafen hast, wer war es?“ Kouyou musste das unbedingt wissen, einerseits weil er seinen Sohn demnächst vor diesem Kerl beschützen wollte und zweitens weil er der Meinung war, dass jemand der Minderjährige verführte ins Gefängnis oder zumindest sonst irgendwie bestraft gehörte. „Wieso willst du das wissen?“ „Weil du ein Kind bist und egal, was du behauptest. Du kannst so ein abgekartetes Spiel nicht so weit durchschauen, dass du gemerkt hättest, dass er dich nur ausnutzt und dafür gehört er ins Gefängnis.“, antwortete er ehrlich und jetzt sah sein Sohn doch wieder verunsichert aus. „Aber… ich hab es doch auch irgendwie provoziert. Ich will nicht, dass er wegen mir Ärger bekommt, ich hab es doch auch gewollt.“, nuschelte der Kleinere vor sich hin, wandte seinen Kopf zur Seite, sodass er Kouyou nicht mehr anblicken musste. „War es einer deiner Lehrer?“, stellte der Blonde dann noch eine Frage. Und ehrlich gesagt, war das gerade sein schlimmster Verdacht. Wo sollte Ayame auch sonst einen Mann im Alter seiner Eltern getroffen haben? Und es machte ihm Angst, es machte ihm Angst, dass sich einer der Lehrkräfte an seinem Jungen vergangen haben könnte. Ayames Reaktion, wie er jetzt nur noch starrer auf den Boden stierte, nervös an seinen Fingern herum spielte, war für den Größeren doch Antwort genug. Ihr Sohn war wirklich von einem Lehrer verführt worden. „Mama, kannst du Papa bitte nichts davon erzählen, er wird bestimmt ganz sauer sein.“ „Versprochen, Engelchen.“ Kouyou würde es Takanori dieses Mal wirklich nicht erzählen, er wusste, dass der Manager keine ruhige Sekunde mehr haben würde, wenn er von dem Vorfall mit dem potentiellen Lehrer erfuhr. Er wusste ja wie sein Mann sein konnte und er wusste auch, dass er in dieser Situation sicher nicht weiter ruhig zu Hause rumliegen würde. tbc @ Lucel: Ja die Skepsis war wie du merkst berechtigtxD und das Treffen kommt im nächsten Kapitel, ob Kouyou noch mehr herausfindet als hier, verrat ich nicht^-^ Kapitel 16: 1.14 ---------------- 1.14 Der Donnerstagmorgen begann regnerisch und kalt und passte damit bestens zu Ayames momentaner Stimmung. Er fühlte sich noch immer irgendwie dreckig und benutzt und vor allem spürte er noch genau das gleiche schmerzende Gefühl wie gestern. Und alleine bei dem Gedanken, Takarai heute wiederzusehen, wurde es noch tausend Mal schlimmer. Aber darum würde er wohl nicht drum herum kommen und von daher hoffte er einfach, dass Kouyou recht behalten würde und der Schmerz mit der Zeit verging. „Morgen, Engelchen. Und wie geht’s dir heute?“, wurde er direkt von seiner Mutter begrüßt, der mit einer Schürze am Herd stand und dem Geruch nach Eier machte. Normal gab es während der Woche morgens nie Eier, obwohl Ayame am liebsten jeden Tag welche hätte. Aber nach gestern wollte Kouyou sicher alles Mögliche tun, um den Kleineren aufzubauen und wenn er bloß sein Lieblingsessen machte. „Naja, geht so. Aber es ist besser als gestern. Danke, Mama.“ Es war ja wirklich besser als gestern, denn immerhin hatte der Jüngere nicht mehr das Bedürfnis, zu weinen. „Wo ist, Papa?“ Ayame hatte sich an den leeren Küchentisch gesetzt und war wirklich verwundert darüber, dass sein Vater nicht anwesend war, eigentlich war er doch immer lange vor ihm fertig. „Er ist schon an die Arbeit.“ Kouyou hatte sich zu ihm umgewandt und reichte ihm etwas Essen, während er sprach. „Er hat im Moment unheimlich viel zu tun und er wollte heute gerne zum Essen heimkommen, wenn du Saga schon einlädst und deswegen hat er früher angefangen.“ „Achso.“ Der Blonde nickte kurz, bevor er sich lieber seinem Essen zu wandte, bis ihm dann doch noch etwas einfiel. „Und wie kommen Sono und ich zur Schule?“ In Kouyous Auto passten immerhin nur zwei Personen und Ayame hatte wenig Lust auf Bahn fahren. „Ich fahr euch. Taka hat den Audi genommen. Ich weiß schon, dass du zu faul zum Bahn fahren bist, Engelchen.“, entgegnete der Ältere deutlich belustigt und setzte sich jetzt ebenfalls mit einem Teller zu ihm an den Tisch. „Soll ich heute Abend eigentlich irgendwas Bestimmtes kochen, wenn Saga kommt?“ „Eh, Saga mag gerne Pizza.“, glaubte Ayame sich zu erinnern. Ja, als sie zusammen shoppen gewesen waren, waren sie Pizza essen gewesen. Eigentlich war es auch vollkommen egal, was Kouyou kochte, es würde schon schmecken und Saga machte auf Ayame nicht gerade den Eindruck, besonders wählerisch zu sein. Außerdem kam Saga ja nicht wegen irgendwelchem genialen Essen. Wobei wenn Ayame da genauer drüber nachdachte, kam der Braunhaarige, damit er von Ayames Eltern ausgefragt werden konnte und ob das so ein toller Grund war, war auch fraglich. „Gut, dann weiß ich schon, was ich mache.“ Seine Mutter schien aber jetzt einiges zufriedener, in dem Wissen, was er kochen konnte und somit war es dem Blonden auch recht. Es freute ihn ja auch, dass der Ältere sich immer so viel Mühe gab, damit es Ayames Freunden hier gefiel. „Wegen gestern nochmal, Engelchen. Ich will dich zu nichts drängen, aber es wäre wirklich besser, wenn du mir sagen würdest, wer dir das angetan hat. Nur damit so etwas nicht mehr passiert. Und wenn er dir nochmal zu nahe kommt oder irgendetwas tut, was du nicht willst, kannst du es mir immer sagen. Ich bin auf jeden Fall da, um dir gegen diesen Kerl zu helfen.“ „Danke, Mama.“ Und es war ein ehrlicher Dank des Kleineren. Er wusste es sehr zu schätzen, dass Kouyou so wunderbar auf diese Geschichte reagiert hatte, dass er Verständnis für Ayame hatte und dass er wirklich alles tat, um ihm zu helfen. Und das alles ohne dem Kleineren Vorwürfe zu machen. was seiner Meinung nach auf jeden Fall berechtigt wäre. Denn Ayame wusste ja mittlerweile selber, dass er ein Idiot gewesen war, dass alles was passiert war, sein Fehler war. Er hätte nur auf Sono oder seine Eltern hören müssen und ihm wäre dieses ganze Leid erspart geblieben. Wobei dann auch die ganzen schönen Momente mit Takarai nicht gewesen wären und egal wie schmerzhaft sich seine Brust bei dem Gedanken an der Lehrer noch immer zusammenzog, er würde nie bestreiten, dass es irgendwie bis gestern doch wunderschön gewesen war. Kouyou hatte ihn und Sono dann nach dem Frühstück zur Schule gefahren und da seine Mutter und Ayame sich in punkto Pünktlichkeit etwas zu ähnlich waren, kamen die beiden Schüler auch nur gerade so rechtzeitig zur ersten Stunde im Klassenraum an. Shin begrüßte sie nur kurz schmunzelnd, hatte aber nicht mehr wirklich Zeit sie noch weiter aufzuziehen, da ihre Lehrerin die kurz nach ihnen die Klasse betreten hatte, schon mit dem Unterricht begann. Der Schultag verlief für den Blonden dann auch relativ entspannt, zumindest solange bis Takarai ihren Klassenraum betrat und Ayame sich unweigerlich an die Szene gestern zurück erinnert fühlte. Aber womit hatte er auch gerechnet? Er hatte ja gewusst, dass er heute bei dem Braunhaarigen Unterricht hatte. Und dass seine Trauer und vielleicht auch das bisschen Wut, was er gegenüber dem Älteren empfand so einfach weg waren, hatte er wohl kaum wirklich geglaubt. „Alles okay, Ai-chan?“, vernahm er auch gleich die besorgte Stimme seines besten Freundes und der Kleine nickte nur. Er musste sich auf jeden Fall zusammen reißen, denn zu offensichtlich durfte er seine Gefühle für den Lehrer nicht zur Schau stellen. Denn noch hielt er an seinem Plan fest, dass niemand davon erfahren durfte, außer Sono natürlich. „Da ja nächste Wochenende das Schulfest ist.“ Takarai hatte vorne mit dem Unterricht begonnen und Ayame wandte seinen Blick auch wieder nach vorne. Er würde einfach versuchen sich auf den Stoff zu konzentrieren. Oder eben auf das, was der andere da vorne jetzt erzählte. „Werden wir jetzt erst mal die Einteilung für den Verkaufsdienst vornehmen. Es gibt insgesamt drei Schichten á 2 Stunden und es sollen jeweils drei Schüler anwesend sein. Diejenigen, die in ihren Sportclubs an Wettkämpfen teilnehmen, sind selbstverständlich befreit. Genauso wie Yamada, Kojima und Matsumoto. Yamada und Kojima werden Freitagnachmittag Eis vorbereiten und Matsumoto wird mit mir Samstagmorgen den Rest machen.“ Wie bitte? Okay, Ayame war sich ziemlich sicher, dass er sowas gesagt hatte und dass er sich sowas bis gestern auch noch gewünscht hätte, aber jetzt… nein, er wollte nicht mit Takarai alleine sein. Es war nicht so, dass er Angst hatte, der Lehrer könne irgendetwas tun, was er nicht wollte. Immerhin wären sie ja in der Schule. Es war mehr so, dass er nicht glaubte, dass er seine Gefühle noch würde kontrollieren können, wenn er mit dem Älteren alleine war. Es war einfach noch zu frisch und er zu verletzt und der Blonde wollte nicht, dass Takarai ihm das anmerkte, dass er womöglich noch vor dem anderen anfing, zu weinen oder ihm eine Szene machte. „Sono.“ Er musste seinen besten Freund fragen, ob er mit ihm käme. Alleine würde nicht gehen, auf keinen Fall. „Hm?“ „Kommst du Samstagmorgen mit mir hierher. Ich will nicht alleine…“ „Klar, Ai-chan.“, unterbrach der Silberhaarige ihn, bevor er seine Bitte überhaupt ganz vortragen konnte, schenkte dem Kleineren ein versicherndes Lächeln. Er hatte einfach den besten Freund der Welt und gerade war Ayame dafür wieder mal unheimlich dankbar. Wobei er eigentlich jeden Tag dankbar dafür war, dass er Sono hatte. Nach dem Unterricht wartete der Blonde wie verabredet vor der Schule auf Saga. Mit seinem Treffen mit Takarai am Schulfest hatte er sich mittlerweile auch ganz gut abgefunden, wenn Sono mitkommen würde, konnte es ja auch gar nicht so schlimm werden. Der Silberhaarige würde schon auf ihn aufpassen. „Ayame, wartest du schon lange?“ Saga kam etwas abgehetzt beim ihm an, umarmte ihn zur Begrüßung sogar und das ließ den Blonden unweigerlich breit grinsen. Den ganzen Tag über hatte er sich Gedanken wegen Takarai gemacht, hatte gelitten, weil er verarscht worden war und gerade hatte er irgendwie das Gefühl, dass allein Sagas Lächeln reichte, um das alles zu vergessen. „Nein, kein Problem. Du hättest nicht so rennen müssen.“, entgegnete der Kleinere, konnte nicht anders als den Braunhaarigen glücklich anzulächeln. Er fühlte sich wirklich zufrieden in Sagas Nähe, obwohl er sicher immer noch irgendwie Gefühle für den Älteren hatte und wusste, dass diese nie erwidert werden würden. Trotzdem die Anwesenheit des anderen bescherte ihm ein ganz seltsames Glücksgefühl, das er nicht zuordnen konnte.“Können wir gehen?“ „Klar, wohnst du weit von hier?“ „Roppongi, aber mit der Bahn können wir direkt durchfahren.“ Außerdem wohnten sie relativ am Rande des Bezirks und das war dann doch gar nicht so weit von ihrer Schule entfernt. „Gut, dann gehen wir mal.“ Und das taten die beiden dann auch. Die Bahn war heute Nachmittag auch glücklicherweise erstaunlich leer und so hatten sie einen entspannten Heimweg, tauschten während der Bahnfahrt Geschichten über ihren Schultag aus. „Wow, Ayame, ich wusste ja, dass du reich bist, aber so reich.“ Als sie endlich vor dem Hochhaus, in dem Ayame mit seinen Eltern wohnte, angekommen waren, blieb Saga erst mal beeindruckt davor stehen und starrte einfach nur an dem Gebäude hoch. „Naja.“ Der Kleinere wusste nicht so genau, was er darauf sagen sollte. Er kannte ja nichts anderes und Sono, der bis jetzt ja der einzige Jugendliche war mit dem er näheren Kontakt hatte, kam ja auch aus einer ähnlich wohlhabenden Familie. Alle anderen Menschen mit denen er noch zu tun hatte, so wie Onkel Kazamasa oder die Freunde seines Vaters spielten ja auch in ähnlichen oder zumindest fast so guten Gehaltsklassen wie seine Eltern. Mal abgesehen davon, dass die Schule, die Saga und er besuchten zumindest seines Wissens nach auch wahnsinnig teuer war, deswegen hatte er eigentlich nicht damit gerechnet, dass seine Mitschüler weniger wohlhabend waren als er selbst. „Und ich dachte Kouki wohnt luxuriös.“, fügte der Größere noch hinzu, löste sich auch langsam aus seiner Starre, so dass sie das Haus betreten und zum Appartement des Blonden nach oben fahren konnten. Auch dort sah sich Saga erst mal höchst interessiert und begeistert um, bevor es sich die beiden Schüler in Ayames Zimmer gemütlich machten. Es war ja noch früh und Ayames Eltern noch an der Arbeit, also hatten sie noch Zeit für irgendwas anderes vor dem Essen. „Ihr habt wirklich eine schöne Wohnung und dein Zimmer ist riesig.“, meinte Saga, hatte es sich mittlerweile auf Ayames Sofa bequem gemacht, während der Blonde auf dem Bett lag und seinen Freund interessiert musterte. „Danke. Aber wenn du schon so unsere Wohnung erkundet hast, komm ich demnächst auch mal zu dir.“ „Oh, aber ich glaube, bei mir gibt es nichts zu sehen. Mein Zimmer ist nicht mal halb so groß wie deins.“ Der Ältere kratzte sich verlegen am Kopf und Ayames einziger Gedanke war gerade, dass Saga unheimlich süß aussah, wenn er beschämt war. „Meine Eltern haben nicht so viel Geld, also wir sind nicht arm, normal halt einfach. Aber wenn ich meine Freunde so betrachte, komm ich mir immer ziemlich arm vor. Kouki hat sogar ‘ne eigenen Wohnung, fast so groß wie euer Appartement, zwar nicht ganz so luxuriös aber doch ganz schön beeindruckend.“ „Okay. Aber das ist doch egal, ich will dich trotzdem besuchen kommen.“ Aber eine Sache interessierte Ayame dann doch noch: „Aber so arm könnt ihr doch eigentlich auch nicht sein, wenn deine Eltern die Schulgebühr bezahlen können.“ „Oh, ich bin mit einem Stipendium an der Schule, also teilweise wegen meinen guten Noten und teilweise wegen Fußball.“, erklärte der andere bereitwillig. „Achso, dann musst du ja verdammt gut sein.“ Und intelligent, ergänzte der Blonde in Gedanken. Ein bisschen beeindruckt war Ayame jetzt nämlich schon. „Ich glaub, ich muss mir mal ein Spiel von dir angucken.“ Nicht, dass er erkennen würde, wenn jemand gut spielte, er hatte wie gesagt, keine Ahnung von Fußball oder sonst irgendeinem Sport. „Aber wenn du das nachher meiner Mutter erzählst, wird er dich lieben. Er ist total fußballverrückt.“ „Gut, dann weiß ich ja schon, auf was ich das Gespräch lenke, wenn es mir unangenehm wird.“ Die beiden alberten noch eine Zeit lang so rum, bis Saga zu einem Thema wechselte, mit dem der Jüngere gar nicht gerechnet hätte: „Sag mal, ist eigentlich alles okay? Du wirkst irgendwie so deprimiert heute?“ Der Blonde stutzte doch merklich, dass es Saga aufgefallen war, dass es ihm nicht wirklich vollkommen gut ging, überraschte ihn, denn so lange kannten sie sich ja auch wieder nicht. „Naja, du lachst weniger als sonst.“, fügte er noch erklärend hinzu und ein bisschen warm ums Herz wurde es dem Jüngeren jetzt schon. Saga war einfach toll. „Ehm, also ich hab ein bisschen Liebeskummer oder sowas ähnliches halt.“ Es überraschte ihn zwar selbst ein bisschen, dass er Saga sofort ehrlich antwortete, aber es fühlte sich richtig an, es dem anderen zu erzählen. Ayame vertraute dem Braunhaarigen einfach auch wenn sie sich noch nicht so lange kannten. „Es gab da so einen Typ, auf den ich stand und der mir auch Hoffnungen gemacht hat, also zumindest haben wir ein ganz schönes Wochenende zusammen verbracht und naja dann hab ich erfahren, dass er schon eine feste Beziehung hat. Ist ein ziemliches Scheißgefühl.“ Dass der Typ ihr Lehrer war, war dann etwas, was er Saga doch nicht erzählen wollte. Außer Sono würde das sicher niemand je erfahren. „Oh.“, war alles was Saga dazu zu sagen hatte, aber Ayame sah dem Braunhaarigen an, dass er ein bisschen überfordert mit der Information war und ihm sicher gerne helfen würde. „Wenn ich irgendwas für dich tun kann, sag Bescheid.“ „Schon okay, aber danke. Es geht mir ehrlich gesagt schon besser. Weißt du, wenn wir einfach so rumliegen und labern, hilft das ganz gut, es zu vergessen.“, erwiderte er mit einem ehrlichen Lächeln und Saga erwiderte dieses. Unbestritten, Saga hat wirklich das schönste Lächeln der Welt. „Hattest du schon mal eine Beziehung? Also so eine richtige?“ Eigentlich war es gar nicht so schlecht, dass der Ältere das Thema angeschnitten hatte, weil so konnte Ayame unbemerkt noch ein paar interessante Details in Erfahrung bringen, denn interessieren würde ihn das bisherige Liebesleben des anderen schon. „Ja, aber ich weiß nicht, ob man das als richtige Beziehung bezeichnen kann. Ich meine, wir waren beiden erst dreizehn und außer ein bisschen Händchen halten und küssen war auch nichts.“ Saga hatte sich mittlerweile zu Ayame auf das große Bett geworfen, so dass sie jetzt nebeneinander lagen und irgendwie hatte das für den Jüngeren auch eine viel angenehmere Atmosphäre. Mit Sono lag er ja auch immer in seinem Bett, wenn sie sich unterhielten. „Hm, dabei rennen dir so viele Mädchen hinterher.“ „Ich glaube, so viele sind es gar nicht.“, lachte der Größere amüsiert, rollte sich auf den Bauch und grinste den Blonden wieder nur an. „Aber ich weiß nicht, irgendwie kann ich mit denen nichts anfangen. Die meisten sind einfach nur nervig und viel zu kompliziert. Mir reichen schon Koukis Erzählungen von seinen Horror-Dates, da brauch ich nicht unbedingt selbst welche. Und du? Hattest du schon Beziehungen?“ „Außer dem Kerl, der mich verarscht hat und ein paar harmlosen Schwärmereien war nichts, nein.“, antwortete der Blonde ehrlich, wandte seinen Blick beim Erzählen aber Richtung Decke, damit er nicht Gefahr lief sich in Sagas strahlenden Augen zu verlieren oder sich womöglich noch irgendwie zu verraten. Immerhin war der andere seine ‚harmlose Schwärmerei‘. „Außerdem war ich an meinen bisherigen Schulen nicht gerade beliebt. Ich war ein ziemlicher Außenseiter, so jemanden will niemand. Bis jetzt hatte ich eigentlich immer nur Sono.“ „Wirklich? Kann ich mir gar nicht vorstellen, du bist sehr sympathisch. Ich glaube nicht, dass man dich nicht mögen kann, wenn man dich näher kennt. Weißt du, du hast so eine angenehme Art. Irgendwie schaffst du es immer, dass ich mich gut fühle, wenn wir zusammen sind.“, brachte der Braunhaarige grinsend hervor, wuschelte Ayame freundschaftlich durch die Haare und dieser ließ es lachend über sich ergehen. Das Kompliment des Größeren machte ihn glücklich. * Als Kouyou voll bepackt nach Hause kam, vernahm er gedämpftes Lachen aus Ayames Zimmer. Saga und ihr Sohn waren anscheinend schon da und am liebsten würde er ja direkt mal nachsehen, hatte er den braunhaarigen Freund seines Sohnes bis jetzt doch nur kurz gesehen, aber er konnte es sich gerade noch so verkneifen, machte sich stattdessen auf den Weg in die Küche, um zu kochen. Der Blonde hatte sich überlegt verschiedene Sorten Mini-Pizzas zu machen und das würde ein bisschen dauern, immerhin musste er gefühlte tausend Zutaten schneiden. Zuerst widmete sich Kouyou aber dem Hefeteig, er machte ja nicht zum ersten Mal Pizza und wusste, dass dieser noch Zeit zum Aufgehen brauchte, erst danach schnitt er Gemüse, Fleisch und Fisch in Stücke und als er dann auch endlich mit Pizzas formen und belegen fertig war, hatte er schon etwas länger als eine Stunde gebraucht. Es war schon fast acht Uhr und Takanori würde sicher auch jeden Moment nach Hause kommen. Da Saga ja noch einen längeren Weg mit der Bahn nach Hause hatte, hatten sie beschlossen heute mal eher zu essen. Kaum hatte er das gedacht, vernahm er auch schon das Geräusch der sich öffnenden Haustür und schon tippelte er in den Flur, begrüßte seinen Mann mit einem leidenschaftlichen Kuss. „So stürmisch heute mein Süßer.“, entgegnete der mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen, zog den Größeren jetzt aber seinerseits in einen innigen Kuss. „Ich muss doch ausnutzen, wenn du schon mal zu Hause bist.“ Kouyou wusste, dass das jetzt leicht vorwurfsvoll geklungen hatte und das wollte er eigentlich nicht, denn Takanori konnte ja nichts dafür, dass er im Moment so viel arbeiten musste. „Das Essen ist übrigens gleich fertig. Also mach dich fertig und hol dann die Jungs okay.“ Zehn Minuten später saßen sie dann auch zu viert am gut gedeckten Tisch und Kouyou war doch überrascht von Saga. Er hatte ihn zwar schon mal gesehen, aber dass der Schwarm ihres Sohnes wirklich so gutaussehend war, war dem Größten gar nicht bewusst gewesen. Ayame hatte wirklich guten Geschmack und der Ältere war sich ziemlich sicher, im Alter ihres Sohnes hätte er wohl auch auf den Braunhaarigen gestanden. Es war fast ein bisschen schade, dass aus den beiden Jugendlichen nichts werden würde, sie gaben ein ganz schönes Bild zusammen ab und eigentlich glaubte Kouyou ihrem Sohn auch nicht, dass er sich schon wieder entliebt hatte. Ayame stand sicher noch immer auf Saga. „Und wie war euer Tag so?“, begann Ayame nach einigen Minuten der Stille ein Gespräch, während Saga noch damit beschäftigt war, sich genauer anzusehen, was es so alles an Essen gab. Hoffentlich schmeckte es dem Schüler. „Anstrengend. Ich glaube auch nicht, dass es demnächst besser wird. Wie war die Schule?“, antwortete Takanori auch gleich. Er sah heute wirklich extrem fertig aus, hatte sogar leicht sichtbare Augenringe. Bestimmt hatte der Braunhaarige heute ohne Pause durchgearbeitet, um pünktlich nach Hause zu kommen. „Hmm… langweilig, Schule halt.“ „Du könntest ruhig ein bisschen mehr Interesse an der Schule zeigen.“, begann Takanori dann doch das langwierige Thema Schule. Kouyou konnte Ayame ja vollkommen verstehen, dass Schule nicht gerade zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zählte und er war ja auch kein schlechter Schüler, aber der Manager sah das mit der Bildung ja ein bisschen anders. „Saga, wo wohnst du eigentlich?“, versuchte Kouyou daher schnell das Gesprächsthema zu wechseln, er wollte ja keine Diskussion vor ihrem Gast. Außerdem interessierte er sich für den Braunhaarigen. „In Toda. Meine Eltern haben ein kleines Einfamilienhaus von meinen Großeltern geerbt.“, stieg der Schüler auf das Gespräch ein. „Ah, was arbeiten deine Eltern?“, fragte der Ältere gleich weiter und so wie Saga gerade grinste und Ayame verzweifelt die Hände vors Gesicht schlug, hatte ihr Sohn seinen Freund wohl schon auf die typische Ausfragerunde vorbereitet. „Mein Vater ist ein normaler Angestellter bei einer Versicherung und meine Mutter ist Grundschullehrerin.“ Sowohl Kouyou als auch Takanori guckten den Braunhaarigen jetzt etwas verwirrt an. Kouyou einfach weil es nicht so klang, als ob Saga aus einer besonders reichen Familie käme und er sich gerade nicht vorstellen konnte, wie ein normaler Angestellter und eine Lehrerin sich die Oberschule, auf der die beiden Jungs waren, leisten konnten. Takanori war wohl aus dem gleichen Grund verwirrt. „Ich bin mit einem Stipendium auf der Schule.“, fügte der Braunhaarige dann gleich erklärend hinzu, hatte die Verwirrung der beiden Erwachsenen wohl bemerkt. „Achso. Ein Stipendium, dann musst du sehr gut in der Schule sein.“ Davon schien Takanori offensichtlich begeistert zu sein, denn die Ehrfurcht vor dieser Leistung war ihm anzuhören. „Ja schon, aber es ist auch zur Hälfte ein Sportstipendium.“ Der Schüler schien ein bisschen peinlich berührt zu sein, was ihn nur noch ein bisschen sympathischer auf Kouyou wirken ließ. Aber Moment, spielte der Schüler nicht Fußball. „Du spielst doch Fußball oder?“ Der Braunhaarige nickte und spätestens jetzt war Kouyou endgültig begeistert von dem Freund ihres Sohnes. „Oh, dann wirst du ja bestimmt mal ein richtiger Fußballstar. Taka, dann kenne ich einen Fußballstar.“ „Oh Mann, damit hast du ein Thema angeschnitten, viel Spaß.“ Und da hatte sein Mann auch Recht. Den Rest des Essens verbrachte Kouyou damit mit Saga über Fußball zu fachsimpeln. Takanori hatte das nur müde belächelt und Ayame schien es zumindest besser zu finden, als wenn seine Eltern seinen Freund weiter ausgefragt hätten. Jetzt saß der Blonde gemütlich mit seinem Mann im Wohnzimmer auf dem Sofa und genoss einfach ihre Zweisamkeit. Ayame und Saga waren wieder in Ayames Zimmer verschwunden. „Und was hälst du von Saga?“ „Er wirkt ganz nett und er scheint intelligent zu sein, also ich hab kein Problem mit ihm.“, beantwortete Takanori bereitwillig die Frage, während er sich mit dem Kopf auf Kouyous Schoß legte und kurz die Augen schloss. Der Manager musste wirklich fertig sein. „Ich find ihn sehr nett und er und Ayame wären sicher ein tolles Paar.“ Glaubte Kouyou wirklich und das lag nicht nur daran, dass der andere seine Liebe für Fußball teilte. „Kou, lass das Thema einfach. Ayame hat gesagt, da ist nichts, Saga steht nicht auf Jungs und glaubst du, du machst es Ayame irgendwie leichter, darüber hinwegzukommen, wenn du es dauernd wieder ansprichst?“ Der Blonde nickte stumm. Sein Mann hatte ja recht, er sollte damit aufhören. „Aber lass uns morgen weiterreden, bitte. Ich bin müde, lass uns einfach ein bisschen hier rumliegen.“ „Okay, leg dich hin, ich massier dich ein bisschen, Schatz.“ Das ließ Takanori sich natürlich nicht zweimal sagen und so hatten sie kurz später Plätze getauscht, der Manager lag auf dem Bauch und Kouyou saß leicht auf seinem Unterkörper und massierte den doch deutlich verspannten Rücken des Kleineren. „Hmm, Kou, das tut gut.“, schnurrte der Braunhaarige und der Jüngere konnte förmlich spüren, wie er sich langsam entspannte. Wenn Kouyou so genau darüber nachdachte, machte er sich ja schon ein bisschen Sorgen, dass Takanori sich überarbeitete. Denn schon bevor sie ihren Wochenendtrip gemacht hatten, hatte der Manager an manchen Tagen sehr gestresst gewirkt und seit sie wieder zu Hause waren, wurde es nur von Tag zu Tag schlimmer. Natürlich war das über die letzten Jahre immer mal so gewesen, dass der andere zwischenzeitlich mal mehr Mal weniger Stress an der Arbeit gehabt hatte und manchmal fragte der Blonde sich wirklich, ob es das alles wert war. Es war zwar keineswegs so, dass der Jüngere nicht glücklich darüber war, dass er dank Takanoris Job nie über Geld nachdenken musste, sondern einfach alles kaufen konnte, aber wenn es irgendwann mal wirklich Auswirkungen auf die Gesundheit seines Mannes hätte, würde er all ihren Luxus ohne darüber nachzudenken, sofort hergeben. „Na, worüber denkst du nach, dass du aufgehört hast mit deiner Massage.“, kam es belustigt von unter ihm und Kouyou hatte gar nicht gemerkt, dass er so abgeschweift war, dass er wirklich aufgehört hatte, den Manager zu massieren. Er hatte noch nicht mal gemerkt, dass Takanori sich unter ihm gedreht hatte und ihn jetzt direkt ansah. „Ich… ich mach mir nur Gedanken, du wirkst so fertig in letzter Zeit, das ist nicht gut für dich.“ Es gab ja keinen Grund unehrlich zu dem anderen zu sein, also sagte er direkt, was ihn belastete. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Kou. Mir geht es gut und ich werde auf mich aufpassen, versprochen. Außerdem solange du bei mir bist, kann es mir gar nicht schlecht gehen. Deine Nähe macht mich einfach glücklich.“ Der Kleinere zog ihn zu einem sanften Kuss zu sich nach unten und Kouyous Herz schlug unweigerlich wieder Saltos in seiner Brust. Das war wieder einer der Momente, die einfach ewig dauern könnten, doch leider unterbrach sie ein leises Geräusch aus Richtung Tür. Erschrocken fuhr Kouyou hoch, blickte direkt auf Saga, der mit leuchtend rotem Gesicht und sichtlich beschämt in der Tür stand. Ein bisschen niedlich war der Anblick ja schon. Wie lange der Schüler da wohl schon stand? „Suchst du irgendwas?“, fragte der Blonde gleich mit lieblicher Stimme an den Jüngeren gewandt, der sich kurz verlegen räusperte, seinen Blick aber nicht auf die beiden Älteren richten konnte, während er antwortete. „Ich wollte etwas zu trinken holen. Ayame hat gesagt, ich kann einfach was aus der Küche nehmen.“, murmelte er leise vor sich hin und Kouyou stieg jetzt komplett von seinem Mann, machte sich mit einem freundlichen Lächeln auf dem Weg in die Küche. „Ich hol dir was, das ist doch kein Problem.“ Ja, er würde den Kindern erst etwas zu trinken geben und dann würde er sich wieder seinem Mann widmen. Für die wunderbaren Worte von eben hatte er immerhin eine bessere Belohnung verdient als einen kurzen Kuss. tbc ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So das war das Kapitel für diese Woche... wann das nächste kommt kann ich nicht so genau sagen, weil ich bin jetzt erstmal einen Monat in Japan^-^ @Lucel: Ja also nett fand ich es jetzt auch nicht direkt, aber es war kurz und schmerzfrei(okay nein eigentlich auch nichtxD)... ja natürlich, ich meine Sono und Ayame sind sich ja schon wichtig^-^ Kapitel 17: 1.15 ---------------- 1.15 Am Freitag war Takanori wieder lange vor seinem Mann aufgestanden und früher zur Arbeit gegangen. Gestern hatte er noch einen entspannten Abend mit Kouyou verbracht, war früher als normal ins Bett gegangen und fühlte sich heute auch nicht ganz so erschlagen wie die letzten Tage. Wenn er heute den ganzen Tag durcharbeiten würde, könnte er vielleicht alles Vertragliche komplett erledigen und dann würde die größte Last schon mal von ihm abfallen, dann könnte er Montag entspannt die Verhandlungen vorbereiten und würde vor allem am Wochenende nichts machen müssen, was er nicht auch von zu Hause erledigen könnte. Und dann hätte er vielleicht auch Zeit etwas mit Ayame und Kouyou zu machen. Im Büro war natürlich um diese Zeit noch niemand außer Takanori, aber so konnte er wenigstens ungestört arbeiten. Es war zwar nicht so, dass sich hier außer Nao noch wahnsinnig viele seiner Kollegen mit ihm unterhalten würden, aber wenn niemand da war, war es automatisch ruhiger und entspannter zum Arbeiten. Und so kam der Braunhaarige auch ganz gut voran und hatte gegen Mittag sogar wirklich schon den Großteil erledigt. Wenn er so weiter durchkäme, könnte er es vielleicht wirklich zum Abendessen nach Hause schaffen. "Herr Matsumoto.", riss ihn die leise Stimme einer Sekretärin aus seinen Gedanken. Takanori kannte die schwarzhaarige Frau nicht, die etwas unsicher in der Tür stand, nickte ihr aber zu, um zu signalisieren, dass sie sprechen sollte. "Draußen wartet eine Frau, die sehr penetrant darauf besteht, mit ihnen reden zu wollen. Sie behauptet, sie sei ihre Ex-Frau und weigert sich zu gehen. Könnten sie sich bitte darum kümmern." Ex-Frau?! Nach diesem Wort hatte Takanori aufgehört zu zuhören, war schon aufgestanden und an der jungen Frau vorbei in die Empfangshalle gestürmt. Warum sollte Maki jetzt wiederkommen? Auf einmal, nach fast sechzehn Jahren. Ihm fiel kein guter Grund ein und wenn er ehrlich war, beunruhigte das den Manager. Die Hoffnung, dass es einfach nur ein Irrtum war, verflog auch sobald der Braunhaarige den Eingangsbereich betrat. Das war unverkennbar Maki, denn auch wenn sie mittlerweile kurze schwarze Haare hatte und auch einiges älter geworden war, hatte er sie sofort erkannt. Sie hatte noch immer die gleiche Ausstrahlung wie vor sechszehn Jahren und als sie sich umdrehte, den Braunhaarigen erblickte und ihm sanft zulächelte, zeigte sie auch noch immer das gleiche Lächeln. Das Lächeln, in das Takanori sich damals auf der Uni auf den ersten Blick verliebt hatte. "Maki, was machst du hier?", begann er auch ohne Umschweife, nachdem er auf sie zugetreten war. Der Manager konnte sich wirklich keinen Reim darauf machen, dass seine Ex-Frau so plötzlich auftauchte. "Ich muss mit die reden, Takanori. Bitte, es ist sehr wichtig." Die Jüngere klang leicht verzweifelt und somit war er sich sicher, dass es wirklich wichtig sein musste. Maki hatte sich nie unnötig wegen irgendetwas aufgeregt. Also nickt der Braunhaarige bestätigend, er würde ihr zuhören. Es war ein seltsames Gefühl wieder in Makis Nähe zu sein und so richtig einordnen, ob er sich gerade wohl fühlte, wie er ihr gegenüber saß oder nicht, konnte Takanori nicht sagen. Immerhin war er ja wirklich mal in die kleine Frau, die auf der anderen Seite des Tisches saß und an ihrem Kaffee nippte, verliebt gewesen, er hatte schöne Erinnerungen an die ersten Jahre ihrer Beziehung und diese Gefühle kamen gerade wieder hoch, wenn er die Schwarzhaarige so ansah, die sich wirklich bis auf ein paar Äußerlichkeiten gar nicht verändert zu haben schien. Es waren keine Liebesgefühle oder ähnliches, es war nur einfach so, dass sein Kopf ohne dass er es kontrollieren konnte, die Frage aufwarf, ob es vielleicht mit ihnen hätte funktionieren können, ob es anders gelaufen wäre, wie sein Leben jetzt aussehen würde, wenn damals gewisse Dinge nicht passiert wären, wenn sie sich später kennen gelernt hätten, wenn sie für Kinder bereit gewesen wären. Wobei Takanori im Herzen aber wusste, dass er es nicht erfahren wollte, dass er sich gar keinen anderen Verlauf wünschte, denn das würde bedeuten, er hätte Kouyou nicht mehr an seiner Seite und den Blonden würde er für nichts in der Welt eintauschen wollen. Sie waren zusammen in ein kleines Café gegangen, um in Ruhe reden zu können, Maki machte aber keinerlei Anstalten ein Gespräch zu beginnen. "Wie geht es dir so?", durchbrach der Manager nach einigen Minuten das Schweigen, einerseits weil es ihm unangenehm geworden war hier still zu sitzen, andererseits weil es ihn wirklich interessierte. "Gut, danke. Ich habe vor ein paar Jahren wieder geheiratet und lebe jetzt in Saitama.", kam die Antwort und es war ehrlich gesagt etwas womit der Braunhaarige gerechnet hatte, dass seine Ex-Frau wieder heiraten würde und er freute sich auch für sie. Immerhin war er auch wieder verheiratet und dieses Mal sogar sehr glücklich. "Und dir? Ich hab gesehen, du bist umgezogen. Ich hab dich nur gefunden, weil du immer noch den gleichen Job hast. Dabei dachte ich immer, dass du unsere alte Wohnung so geliebt hast." "Ja, ich habe eine größere Wohnung in Roppongi gekauft, weil... Ich wollte einfach neu Anfangen mit meiner neuen Familie und dazu musste die alte Wohnung weg. Aber mir geht es soweit auch wunderbar und naja, geheiratet hab ich auch wieder." "Das freut mich für dich. Weißt du, ich glaube wir waren damals einfach noch nicht reif genug, um Ehe und Kind zu schaffen. Ich hoffe, dass du mit deiner neuen Frau jetzt glücklich wirst." Die Schwarzhaarige lächelte sanft, um die Aussage ihrer Worte zu unterstreichen. Takanori konnte nur vor sich hingrinsen. "Ich hab Kouyou geheiratet und ja, ich bin sehr glücklich mit ihm." Die doch etwas entgleisten Gesichtszüge Makis ließen den Manager jetzt doch Lachen, aber ein bisschen verstehen konnte er ihren Schock ja. Weiter darauf eingehen wollte er dann aber auch nicht. "Ayame geht es übrigens auch gut." Ein wenig kränkte es Takanori dann schon, dass sie bis jetzt noch nicht mal ein bisschen nach ihrem Sohn gefragt hatte. Denn auch wenn sie den Kleinen seit er ein Baby war nicht mehr gesehen hatte, war er doch immer noch ihr Kind. Auch wenn er nachdem sie so viele Jahre förmlich verschwunden war auch ehrlicherweise nicht damit gerechnet hatte, dass sie sich auch nur ein bisschen für Ayame interessierte. "Ja, deswegen wollte ich mit dir reden. Also wegen Ayame. Ich würde ihn gern wiedersehen." Was? Okay wenn Takanori ehrlich war, hatte er mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass Maki ihren Sohn sehen wollte. Nicht nach sechszehn Jahren. "Warum? Ich meine, du hast dich sechzehn Jahre nicht für ihn interessiert." "Ich weiß. Damals nach unserer Trennung habe ich mir eigentlich vorgenommen, dass ich unseren Sohn besuchen komme und dass ich nicht vollkommen aus seinem Leben verschwinde, aber irgendwie hab ich es nicht geschafft mich zu überwinden, dich anzurufen und dann habe ich so viel gearbeitet und sowieso wusste ich ja, dass ich keine gute Mutter war und dann sind die Jahre so vergangen, ohne dass ich mich gemeldet habe und dann war unsere Trennung irgendwann solange her, dass ich mir blöd vorkam, würde ich einfach so wieder in euer Leben platzen." Maki klang wirklich ehrlich bei ihrer Erzählung und irgendwie glaubte Takanori ihr auch, dass sie Ayame gar nicht alleine hatte lassen wollen. Aber trotzdem verstand er es nicht. "Warum kommst du dann aber jetzt?" "Ich... Vor einem knappen Jahr haben mein Mann und ich ein Kind bekommen, eine Tochter. Und sie ist so wunderbar und ich liebe sie mehr als alles andere und ich kümmere mich auch gerne um sie. Es... Irgendwie alles was mich damals bei Ayame gestört hat, mache ich jetzt gerne. Ich bin eine gute Mutter für unsere Tochter. Aber ich war so nie zu Ayame und das tut mir unheimlich leid. Ich weiß auch, dass ich daran nichts mehr ändern kann, aber ich will mich wenigstens bei ihm entschuldigen und ihn kennen lernen. Ich will gar nicht die Rolle seiner Mutter einnehmen, aber ich will auch nicht vollkommen aus seinem Leben verschwunden sein. Weißt du, damals war ich einfach noch zu jung und nicht reif genug um mich um ein Kind zu kümmern. Ich konnte diesen Schritt weg von meiner Unabhängigkeit einfach noch nicht gehen. Ich bin erst die letzten Jahre dazu bereit und... Taka, ich will ihn einfach nur sehen und ich will, dass er weiß, dass es nicht sein Fehler war, sondern es an mir lag, dass ich weg bin." Takanori konnte darauf erst mal nichts antworten, weil ihn diese Situation doch überforderte. Er hätte sowas einfach nicht von Maki erwartet, weder dass sie wirklich so etwas wie Muttergefühle entwickelt zu haben schien noch dass sie sich Gedanken um Ayame machte und am aller wenigsten hatte er ehrlich gesagt mit ihrem Auftauchen gerechnet. "Taka, bitte du musst mich verstehen, ich..." "Bitte nenn mich nicht Taka." Er mochte diesen Namen aus ihrem Mund nicht, es war zu vertraut, nur Kouyou sollte ihn so nennen. "Ich verstehe dich irgendwie.", begann er nach einer kurzen Pause auch wenn er nicht wirklich nachvollziehen konnte, wie man sein Kind solange ignorieren konnte. Wenn Takanori damals nicht das Sorgerecht bekommen hätte, wäre er wohl gestorben, aber zumindest hätte er dann trotzdem alles versucht, seinen Sohn so oft wie möglich zu sehen. Der Manager wollte sich gar nicht vorstellen, wie es ohne Ayame gewesen wäre. "Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll. Ich meine, du hast sicher ein Recht dazu Ayame zu sehen, aber nach sechzehn Jahren einfach so aufzukreuzen ist schon komisch. Außerdem weiß ich nicht einmal, ob Ayame dich überhaupt sehen will, ich meine, sei mir nicht böse, aber für ihn bist du einfach kein Teil seines Lebens. Ich weiß nicht, ob er das ändern will." Das war auch so eine Sache. Es war nicht so, dass Takanori und Kouyou Ayame alles über seine Mutter verschwiegen hatten, aber sonderlich ausführlich berichtete hatten sie auch nicht. Abgesehen davon hatte der Junge auch nie weiter nachgefragt und Takanori war der Meinung sein Sohn interessiere sich einfach nicht sonderlich für seine leibliche Mutter. Aber wieso auch, er hatte ja letztens selbst erst gesagt, dass er niemand anderen als Kouyou als Mutter haben wollte. "Ich hab mir sowas schon gedacht und wenn er mich nicht sehen will, ist das okay. Daran kann man nichts ändern. Aber frag ihn wenigstens, bitte." Der Braunhaarige seufzte leise. Maki hatte ja ein Recht Ayame zu sehen. "Es tut mir leid, aber das ist auch für mich ein bisschen viel, ich muss selber erst mal darüber nachdenken." Und was Takanori jetzt besser verschwieg: Er wollte erst mit Kouyou darüber reden. Wenn sein Mann ein Problem damit hatte, dass Maki wieder da war, dann würde er Ayame nicht fragen, ob er sie treffen wolle. Kouyou war Ayames zweiter Elternteil und der Braunhaarige wollte nicht, dass sein Mann auch nur eine Sekunde glaubte, daran könnte sich jemals etwas ändern. "Ich weiß nicht, ob ich es kann, dich einfach wieder in das Leben unseres Sohnes zu lassen. Wir sind eine glückliche Familie und das will ich keinesfalls riskieren, versteh das bitte. Ich brauche wirklich Bedenkzeit." Die Schwarzhaarige nickte nur, wirkte dabei irgendwie verloren und Takanori hatte wirklich ein bisschen Mitleid mit ihr, auch wenn das nichts daran änderte, dass sie seiner Meinung nach einfach sechzehn Jahre zu spät war. Der Manager hatte ihr Treffen dann schnell beendet, hatte mit Maki Nummern getauscht und versprochen sich bald zu melden, bevor er zurück ins Büro ging, wo ja immer noch ein Haufen Arbeit auf ihn wartete. Er hatte dank dem Treffen mit seiner Ex-Frau bestimmt zwei Stunden verloren und so würde er es heute wohl definitiv nicht zum Abendessen nach Hause schaffen. Er sollte Kouyou am besten gleich anrufen, der Größere wäre sicher enttäuscht, aber das würde den Manager gerade nur noch mehr motivieren alles an Arbeit heute zu erledigen, damit er wenigstens das ganze Wochenende für seine beiden Engel hatte. * „Aya, du siehst gut genug aus, können wir jetzt gehen?“ Tora stand mit verschränkten Armen in der Zimmertür des Blonden und drängte ihn schon seit bald einer halben Stunde zum Aufbrechen, weil er endlich losfahren wollte. Immerhin hatte der Schwarzhaarige ihn und Sono extra von der Schule abgeholt, damit Ayame auch alle Zeit der Welt hatte, um sich fertig zu machen und sie pünktlich zur Party von Toras Kumpel aufbrechen konnten. Aber der Kleinste hatte es trotzdem nicht geschafft, pünktlich um acht fertig zu sein. Seine Haare wollten nicht, zum Anziehen hatte er sowieso nichts und wieso er sich überhaupt so aufbrezelte, war ihm noch das größte Rätsel. Er kannte doch sowieso kaum jemanden auf der Party und in Flirtlaune war er nach dem Vorfall mit Takarai auch überhaupt nicht. Wahrscheinlich hatte er einfach Kouyous Ego geerbt und konnte deswegen nicht das Haus verlassen, solange er nicht perfekt gestylt war. „Ich bin ja gleich fertig.“, versuchte er den anderen zum wiederholten Male zu beruhigen, scheiterte dieses Mal aber grandios, denn Tora griff sich einfach sein Glätteisen, legte es weg und zog Ayame dann vom Bett. „Wir gehen jetzt.“, meinte er nur mit schon leicht angesäuerter Stimme und zog den Blonden hinter sich her aus dem Zimmer. Sono folgte ihnen nur breit grinsend. Manchmal könnte sein bester Freund ihn ein bisschen mehr unterstützen. Wobei Tora vielleicht ein bisschen das Recht hatte, jetzt zu drängen, immerhin war es schon halb neun und bis zu dem Kumpel des Schwarzhaarigen würden sie fast eine Stunde fahren müssen. „Ich weiß sowieso nicht, warum du dich so stylen musst, Aya. Ich glaube kaum, dass einer von den Kerlen, die heute kommen, dein Typ ist. Mal abgesehen davon, dass ich neben dir und meinem Bruderherz niemanden kenne der schwul ist.“ „Was?“, brachte der Kleine nur leicht verwundert hervor, war von der Aussage gerade zu verwirrt, um sich überhaupt noch gegen Tora zu wehren, so dass dieser ihn problemlos aus der Wohnung und in den Fahrstuhl schieben konnte. „Nimm’s mir nicht übel, Kleiner, aber dir sieht man auf tausend Meter Entfernung, dass du wohl kaum auf Frauen stehst.“ Das war aber eigentlich gar nicht der Teil, der Ayame verwirrt hatte. Zwar hatte er nie mit Sonos Bruder darüber geredet, aber es wunderte ihn auch nicht, dass Tora bemerkt hatte, dass er doch eher dem gleichen Geschlecht zu getan war. „Ja, schon, aber Sono…“ Nein, erstens hatte der Silberhaarige nie irgendwas in die Richtung erwähnt und Ayame ging davon aus, sein bester Freund würde es ihm erzählen und zweitens war er immer davon ausgegangen… ja wovon eigentlich, wenn er ehrlich war, konnte er seinen besten Freund in diesem Punkt gar nicht einordnen. Sono redete nie über sich selbst, was diesen Punkt anging und irgendwie war Ayame einfach davon ausgegangen, dass der Größere einfach… naja noch auf nichts von beidem stand oder eben auf Mädchen, weil das ja irgendwie normaler war. „Tora hat Halluzinationen, lass ihn nur rumspinnen, Ai-chan.“ Sono war jetzt nicht mehr am Grinsen, er sah eher angesäuert zu seinem Bruder. „Jaja, glaub mir Aya, ich bin gut in sowas. Ich merk es, auch wenn unser kleiner Sono es vielleicht noch nicht gemerkt hat.“ Der Größte schloss seinen Bruder in die Arme und knuddelte ihn grob. Okay, wahrscheinlich verarschte der Schwarzhaarige sie mal wieder nur. Eine Stunde später waren die Drei dann auch auf besagter Party angekommen. Tora hatte sich mehr oder weniger direkt zu seinem besten Freund und einer Gruppe Mädchen verabschiedet, die anscheinend schon sehnsüchtig auf den Schwarzhaarigen gewartet hatten. Tora war im Gegensatz zu Sono und ihm schon immer bei allen unheimlich beliebt gewesen und manchmal hatte Ayame ihn darum beneidet, aber nur manchmal. „Und was machen wir jetzt?“ Sono hatte mittlerweile wieder sein typisches Lächeln aufgesetzt, blickte sich langsam im Raum um. Wahrscheinlich hielt er Ausschau, ob noch jemand da war, den er kannte, immerhin machte der Silberhaarige ja öfter mal was mit Tora und seinen Freunden. Und da selbst Ayame den ein oder anderen kannte, der hier so herumstand, waren hier für Sono sicher noch ein paar mehr bekannte Gesichter. „Keine Ahnung. Lass uns einfach was trinken und irgendwo hinsetzen und reden.“ Der Blonde hatte sich schon Getränke von einem Tisch ihn seiner Nähe gegriffen, für Sono Bier und für sich eines dieser leckeren, bunten Cocktail – Dinger, die er letztens bei Tora auch getrunken hatte. „Geh ich recht in der Annahme, dass du wissen willst, ob das stimmt, was Tora gesagt hat?“, begann der Silberhaarige gleich, nahm die Dose entgegen und zog den Kleineren zu einem der herumstehenden Sofas. Er schien aber keinesfalls genervt zu sein, also nickte Ayame. Ja, er wollte schon mal gerne wissen, wie es bei seinem besten Freund so aussah. „Naja, also so ganz stimmen, tut es nicht was Tora gesagt hat und vor allem weiß er es auch nur, weil ich mal mit ihm drüber geredet habe. Ich glaub, ich steh irgendwie auf beides. Aber in letzter Zeit mehr auf Männer und mit Tora hab ich eben mal darüber geredet, weil es da jemanden gab, in den ich wohl ein bisschen verknallt war.“ „Ach so.“ Ein bisschen geknickt war Ayame jetzt schon. Er erzählte Sono immer alles und eigentlich hatte er gedacht, andersrum wäre es genauso. Wobei er in letzter Zeit vielleicht auch einfach zu sehr mit sich beschäftigt gewesen war, strenggenommen war er ja nur damit beschäftigt seine Probleme bei Sono abzulanden, da hatte der andere überhaupt keine Chance, über sich selbst zu reden. „Ai-chan, du brauchst dir da echt keine Gedanken zu machen. Ich hab einfach nur mit Tora geredet, weil es jemand war, den er kennt und naja, du hast doch selbst so viele Probleme und ich wollte dich nicht belasten, ich meine es war ganz harmlos und wirklich nichts wichtiges, du hättest dir nur umsonst Sorgen gemacht.“ Vorsichtig legte Sono seine Arme um den Blonden, zog ihn an sich und schenkte ihm ein versicherndes Lächeln. „Du bist doch mein bester Freund, Ai-chan, es gibt niemanden, dem ich mehr vertraue.“ „Ich will aber, dass du mir alles erzählen kannst, eben weil wir beste Freunde sind. Ich will genauso immer für dich da sein, wie du für mich.“ Und das wollte der Blonde wirklich, er wollte ein genauso guter Freund für Sono sein wie dieser für ihn. „Ayame, Sono, ihr seid auch hier?“, unterbrach eine bekannte und etwas betrunken klingende Stimme ihre Zweisamkeit abrupt und als der Kleinere seinen Blick hob, sah er wie erwartet in Sagas dunkle Augen, die ihn freundlich anstrahlten und sofort wurde ihm wieder ein bisschen wärmer ums Herz. „Na, haben wir die zwei Turteltauben gestört?“, sprach eine weitere Ayame ebenfalls bekannte Stimme zu ihnen und als er seinen Blick endlich von Sagas Gestalt lösen konnte, erblickte er neben diesem Kouki, der auch nicht mehr ganz nüchtern wirkte. „Du bist ein Idiot, Kouki.“ Saga ließ sich schwerfällig neben Ayame auf das Sofa fallen, legte seinen Arm auch gleich um diesen, so dass der Blonde sich unweigerlich ein Stück von Sono lösen musste, aber das tat er auch gerne, denn es kribbelte überall so schön, wo Saga ihn berührte. Dabei hatte er die Gefühle für den Älteren doch vergessen wollen, aber ehrlicherweise machte der Braunhaarige es ihm auch nicht einfach, davon loszukommen. Vor allem nicht wenn er ihn wie gerade fest im Arm hielt und doch mit bestimmten Druck an seinen Körper zog. Dass Saga das alles wohl nur tat, weil er eben betrunken war, spielte für Ayames ausrastendes Herz dabei keine Rolle. Kouki beobachtete die Drei nur eine Weile offensichtlich überlegend, bevor er sich einfach Sono schnappte und ihn irgendetwas vor sich hinlallend wegschleifte, was Ayame dann doch etwas ratlos zurück ließ. Wobei das auch bedeutete, dass er jetzt mit Saga alleine war, mit einem betrunkenen, allem Anschein nach sehr kuschelbedürftigen Saga, denn der Größere hielt ihn noch immer fest an sich gedrückt und vielleicht… Innerlich verfluchte der Blonde sich sofort für seinen Gedanken, Saga war ein guter Freund und er stand nicht auf Männer und wenn Ayame jetzt versuchte den betrunkenen Zustand des anderen auszunutzen, würde er erstens einen Freund verlieren, zweitens wäre er nicht besser als Takarai, das Arschloch und drittens würde er sich nur selbst am meisten weh tun. Er wusste, dass Saga nichts von ihm wollte und deswegen sollte er auch gar nicht weiter über das Thema nachdenken. Vor ein paar Tagen war er doch noch vollkommen zufrieden damit gewesen, dass sie nur Freunde waren, wieso kehrte dann diese Kribbeln jetzt zurück, wenn er sich in der Nähe des Älteren aufhielt? „Und… wie… geht’s?“, brachte Saga irgendwie hervor und Ayame musste unweigerlich leise lachen, weil der andere bei so etwas simplen wie Sprechen schon so unheimlich bemüht wirkte. Aber sein glasiger, verklärter Blick hatte auch etwas unglaublich Niedliches und nein, so würde der Blonde es sicher nie schaffen, nicht mehr von dem Älteren zu schwärmen. „Gut, aber dir anscheinend nicht mehr so wirklich. Kann es sein, dass du ein ganz bisschen betrunken bist?“, stellte der Blonde die etwas unnötige Frage, es war ja nicht zu übersehen, dass der andere nicht ganz bei Sinnen war. „So betrunken bin ich gar nicht.“, kam ein leiser Protest. „Du bist nur zu nüchtern. Das ist eine Party, du solltest auch ein bisschen was trinken." Der Braunhaarige gluckste leise und führte Ayames Hand, in der er seine Cocktaildose hielt, zum Mund des Jüngeren. Wobei er nicht ganz zielsicher in seiner Lenkung war, sodass Ayame lächelnd nachhelfen musste, um wirklich aus der Dose trinken zu können. "Geht doch." Ein triumphales Lächeln schlich sich auf Sagas Lippen und fast sofort drückte er den Kleineren noch ein bisschen fester an sich. Ja, diese Position gefiel dem Blonden. "Und Saga, was macht man noch so auf einer Party?", fragte er belustigt und bekam so einen niedlich verwirrten Blick von dem Größeren, dass er einfach lachen musste. "Lach mich nicht aus. Aya du bist gemein." Jetzt schmollte Saga und sah dabei noch mehr zum Anbeißen aus. Ayame musste sich wirklich schwer zurückhalten, um ihn nicht augenblicklich abzuknutschen. Das wäre gar nicht förderlich für ihre Freundschaft. "Weißt du, lass uns einfach ein bisschen unterhalten." Ayame löste sich während dieser Worte ein Stück aus Sagas Umarmung. Zu viel Körperkontakt war einfach nicht gut für sein armes Herz und wer wusste, zu was ihn dieser vielleicht verleiten würde, wenn er betrunken war, denn er nuckelte ja auch schon die ganze Zeit an seinem Cocktail, die Dose war fast leer und er hatte definitiv Lust auf noch weitere. "Okay... Also, es gibt da was, das mich interessiert.", begann er, machte dann aber erst mal eine bedeutungsschwangere Pause und trank von seinem Bier. "Wie ist das so?" "Häh?" Wie sollte was sein? "Naja mit einem Mann. Ich meine, ist das wie bei einem Mädchen, das verwirrt mich." "Aso." Darauf wollte der Braunhaarige also hinaus, wobei Ayame nicht so ganz klar war, warum der andere das Thema jetzt anschnitt, Saga hatte auf ihn bis jetzt nicht so gewirkt, als würde er sich dafür so detailliert interessieren."Ich weiß nicht so genau. Ich hab noch nie irgendwie was mit einem Mädchen gehabt, ich kann dir nicht sagen, ob es sich anders anfühlt." Und wenn er ehrlich war, wollte er es auch nicht herausfinden, wie es mit einem Mädchen war, denn ein bisschen seltsam fühlte er sich schon, bei dem Gedanken eine Frau zu küssen oder sogar noch mehr zu tun. Wahrscheinlich war das in ungefähr das gleiche Gefühl was Saga hatte, wenn er darüber nachdachte, etwas mit einem Mann zu haben. "Ja aber wie ist das mit einem Mann. Wie fühlt es sich an, einen Mann zu küssen?" Saga wirkte regelrecht enthusiastisch, woher auch immer die plötzliche Neugier kam. Aber Ayame schob es einfach mal auf den Alkohol. „Eh…“ Wie sollte er das denn beschreiben? Vor allem weil der Blonde ehrlicherweise nicht glaubte, dass es einen Unterschied machte, ob man einen Mann oder eine Frau küsste. „Ich denke, es fühlt sich halt ganz normal wie küssen an. Ich finde, es ist ein schönes Gefühl, wenn man jemandem, der einem etwas bedeutet, so nahe ist.“ „Hmmm…“ Saga schien ernsthaft zu überlegen und schwieg eine ganze Weile, in der Ayame sich erst mal eine weitere Cocktaildose holte und diese auch fast schon wieder geleert hatte. „Hast du schon mal mit einem Kerl geschlafen?“ „Err…“ Okay, Saga wollte es jetzt wohl ganz genau wissen, aber der Kleinere nickte erst mal, immerhin waren er und Saga ja befreundet und es war ja eigentlich nichts dabei, diese Frage zu beantworten. „Und wie… also ich meine, ich kann mir ungefähr vorstellen, wie das geht. Aber fühlte sich das nicht komisch an? Also ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das gut anfühlt. Irgendwie eher schmerzhaft. Und…“ Saga redete immer weiter vor sich hin und Ayame wurde nur mit jedem Wort roter. Jetzt war er sich übrigens vollkommen sicher, dass der Braunhaarige betrunken war, denn er plapperte fröhlich darauf los, wie er es sich vorstellte, dass es war, mit einem Mann zu schlafen und ja, Ayame fand das gerade peinlich. Er war für dieses Gespräch in einer solchen detailtreue definitiv noch nicht betrunken genug. „Also wie ist es?“ „Saga, ich weiß nicht, dass…“ „Komm, Aya, wir sind doch Freunde, es muss dir nicht peinlich sein, darüber zu reden.“ "Ist es mir aber.", brachte der Blonde leise hervor, kippte den letzten Rest seines Cocktails herunter. Wieso war Saga auch plötzlich so versessen darauf, in zu diesem Thema auszufragen? "Wieso interessiert dich das eigentlich so?" "Hmm... Ich weiß auch nicht, aber seit letztens interessiert es mich halt." Saga nahm wieder einen Schluck von seinem Bier, blickte jetzt nachdenklich zu dem Blonden, sein seltsames Grinsen war verschwunden. Heute war der Braunhaarige eindeutig merkwürdig, aber wahrscheinlich lag das wirklich am Alkohol und Ayame fragte sich gerade, ob er auch so seltsam wurden, würde er zu viel trinken. "Du Aya, ich...", führte der Ältere seinen Satz irgendwann weiter und bekam so wieder die volle Aufmerksamkeit des Kleineren. Doch bevor Saga weiterreden konnte, wurde er auch schon von einem blonden Etwas angesprungen, der ihn wild durchknuddelte und Ayame dazu veranlasste besser ein Stück von den beiden wegzurücken. "Kouki ist total dicht.", vernahm er die sanfte Stimme seines besten Freundes, der sich jetzt auch wieder neben ihm auf dem Sofa niederließ. "Ja, Saga auch." Ayame hatte sich wieder ganz Sono zugewandt, ignorierte die anderen beiden jetzt einfach mal und insgeheim freute der Kleinere sich, dass der Silberhaarige wieder da war, denn Saga war ihm heute doch nicht ganz geheur. "Was wollte Kouki eigentlich von dir?" "Oh glaub mir, das hab ich auch nicht verstanden. Erst hat er mich lallend durch das ganze Haus gezogen, dann hat er mich irgendwelchen Leuten vorgestellt und versucht auszufragen, ob wir beide eine Beziehung haben und den Rest hab ich nicht verstanden.", berichtete der Größere kopfschüttelnd und Ayame konnte nur mitleidig zustimmen. "Naja, vielleicht sollten wir einfach ganz heimlich verschwinden, die sind eh gerade mit sich selbst beschäftigt." Der Blonde warf einen kurzen Blick zu den immer noch kuschelnden Älteren, nickte dann nur kurz und griff seinen Freund am Handgelenk. "Lass uns tanzen gehen.", klärte er seinen besten Freund auf, der zwar nicht begeistert war, aber doch ohne Murren mitkam. Immerhin waren sie ja auf einer Party und wollten Spaß haben und Tanzen machte ja Spaß. tbc ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So, da der gute Ayame (also der echt ne) heute Geburtstag hat, gibt es doch noch ein Extrakapitel vor meinem Urlaub... außerdem bin ich krank und hab sonst gerade nichts zu tunxD @Lucel: Ja ein bisschen süß muss ja sein, aber gut wenn es nicht ganz zu kitschig war^-^ und Ruki hat erstmal weiter Stress, sorry... und ja, irgendwie sind jetzt alle in Japan, hab ich auch gemerkt @ Morumotto: Okay, dann ein Punkt für Team SagaxD und Kuchen? das hab ich nicht verstandenxD Kapitel 18: 1.16 ---------------- -1.16- Leise vor sich hinsummend schlenderte Kouyou die trotz der frühen Stunde schon erstaunlich volle Einkaufsstraße entlang. Gestern als Takanori ihn von der Arbeit aus angerufen hatte, um für das Abendessen abzusagen hatte er direkt in der Agentur angerufen, um seinen Termin möglicherweise auf den Samstagmorgen zu verschieben. Was glücklicherweise auch geklappt hatte. Denn der Blonde hatte sich schon denken können, dass sein Mann auch heute sicher wieder zur Arbeit musste und dem war auch so gewesen, Takanoris Boss hatte den Braunhaarigen wegen irgendetwas wahnsinnig wichtigem um acht Uhr heute Morgen schon wieder ins Büro bestellt. Ayame war ja noch bei Sono und so würde Kouyou heute Vormittag sowieso nichts Besseres zu tun haben, als zu dem eigentlich für Montag geplanten Shooting zu gehen. Er hatte die letzte Woche lange überlegt, wie er sich bei seinem Mann für die ganzen wunderbaren Geschenke und Aufmerksamkeiten, die er in letzter Zeit bekommen hatte, bedanken konnte und hatte sich dann letztendlich für dieses Shooting entschieden. Einerseits weil es die außergewöhnlichste Idee war, die er gehabt hatte und andererseits weil, wenn er mal ehrlich war, wurde er auch nicht jünger und in ein paar Jahren würden die Bilder sicher nicht mehr so ansehlich werden wie jetzt. Das Fotostudio befand sich im siebten Stock eines Hochhauses und als Kouyou den kleinen Empfangsbereich betrat, wurde er direkt von einer jungen Frau freundlich begrüßt, die ihm versicherte, dass man ihn schon erwartet hatte. Was er jetzt genau zu erwarten hatte, da hatte er jedoch keinerlei Idee. Immerhin hatte Kouyou noch nie ein Fotoshooting gemacht, okay Takanori hatte früher öfter Fotos von ihm gemacht, aber das war etwas komplett anderes. „Sie können sich hier umziehen, dort liegen Bademantel und Schlappen zum Überziehen. Wenn sie fertig sind, gehen sie einfach in das Zimmer auf der anderen Seite.“ Die Frau hatte Kouyou in eine kleine Umkleide gebracht, verabschiedete sich jetzt und ließ den Blonden alleine zurück. Okay, ausziehen würde er gerade noch so hinkriegen, wobei ihm jetzt doch auch leichte Zweifel kamen, ob das, was er hier vorhatte, richtig war. Immerhin würde er gleich nackt vor wildfremden Menschen stehen müssen und auch wenn er nicht gerade der schüchterne Typ war, kostete das doch einiges an Überwindung. Mal abgesehen davon, dass er auch nicht unbedingt sicher war, ob Takanori so begeistert davon wäre, dass lauter völlig Fremde ihn nackt sahen. Aber da er jetzt schon mal hier war, konnte er auch nicht mehr zurück. Kouyou entledigte sich also seiner Klamotten, schlüpfte in den flauschigen Bademantel, der gerade mal Minirocklänge hatte. Würde seinem Mann bestimmt auch gefallen, wenn er in sowas zu Hause rumrannte, er wusste ja wie sehr der Manager in seine Beine vernarrt war und die kamen darin nun wirklich gut zur Geltung. Als er fertig war sich noch einmal kritisch im Spiegel zu begutachten, ging der Blonde dann wie angewiesen in den Raum gegenüber, der sich als geräumiges und mit verschiedenen Sets eingerichtetes Studio herausstellte. Dort stand in einer Ecke ein weißes Himmelbett mit hellen Laken, in der anderen ein rot-gepoltertes Sofa, eine kleine Küchenzeile und noch viele andere Aufbauten, alle vor Bluescreens. „Herr Matsumoto?“, riss ihn eine weibliche Stimme aus seinen Beobachtungen. Als er sich umdrehte blickte er in das freundliche Gesicht einer jungen Frau, die offensichtlich die Fotografin war, zumindest hatte sie eine Kamera in der Hand. „Ehm, ja. Was?“ Langsam wurde er dann doch ein bisschen unsicher, was er als nächstes machen sollte. „Freut mich, dass sie gekommen sind. Ich bin Tanaka Saiko, ich bin ihre Fotografin heute und ich gehe mal davon aus, sie haben noch nie ein Nacktshooting gemacht.“ Die Frau hatte ein angenehmes Lächeln und irgendwie nahm das Kouyou ein wenig Nervosität. „Für wen sind die Bilder denn bestimmt?“ „Ehm, für meinen Mann.“ „Ah, okay. Also ich habe da ein paar Ideen, sie haben sehr hübsche Beine, ich denke, die sollten wir betonen. Ansonsten ich bin eher Verfechter der Ansicht, dass es erotischer ist, wenn man nicht alles billig einfach nackt präsentiert. Ich denke mal, sie wollen ja kein Pornoheftchen haben, also bleiben wir lieber ein bisschen verdeckter. Das wirkt edler und es regt die Fantasie an und ich denke, dass dürfte mehr in ihrem Interesse sein, wenn sie die Fotos als Geschenk für ihren Mann haben wollen.“ Die Fotografin wirkte zumindest auf den ersten Blick also schon mal kompetent und der Blonde war auch ganz zufrieden mit der Idee. Sich einfach breitbeinig, nackt auf einen Stuhl setzen und so ein paar Fotos von seinem Intimbereich machen, das hätte er auch zu Hause alleine hinbekommen und das war auch wirklich nicht das, was er wollte. Er wollte auf keinen Fall, dass die Bilder nachher aussahen wie Wichsvorlagen aus Pornoheften. „Ja, das wäre mir sehr recht. Kann ich mir die Sets aussuchen? Ich hätte gerne ein paar Bilder auf dem Sofa, was für einen Hintergrund kann ich dazu wählen?“ Zumindest dass man auf die grünen Flächen, die hinter den ganzen Aufbauten standen, per Computer verschiedene Landschaften oder ähnliches projizieren konnte wusste er. „Ja gerne, wir machen alles so wie sie wünschen. Sie können nachher auswählen, ich kann ihnen einen einfachen Hintergrund, eine Tapete oder aber auch ein Kaminzimmer in den Hintergrund legen, das würden wir nachher entscheiden, wenn die Bilder fertig sind.“ Das Shooting verlief dann entspannter als Kouyou gedacht hätte. Anfänglich war es ihm ein wenig unangenehm sich vor der Fotografin und ihren beiden Assistenten nackt zu präsentieren, aber das Gefühl hatte ziemlich schnell nachgelassen. Einerseits weil die ganze Atmosphäre allgemein so professionell wirkte, dass es ihn beruhigte und andererseits weil er sich nicht wie befürchtet nackt irgendwo räkeln musste. Angefangen hatten sie mit einigen Bildern von nur ihm, wobei Uruha besonders die Aufnahmen halb seitlich von hinten gefielen. Dann hatten sie Bilder auf dem Bett gemacht und schlussendlich hatte er auch die Bilder auf dem Sofa bekommen. Was ihm aber am besten an den Bildern gefiel, war, dass obwohl es Nacktbilder waren, er so gut wie nie komplett entblößt zu sehen war und wenn dann war das Auge der Kamera nicht auf seinen Intimbereich fokussiert. Die Bilder waren wirklich schön und kein bisschen billig und so war er als er das Fotostudio am Nachmittag wieder verließ, dann doch wieder ganz zuversichtlich, dass Takanori das Geschenk gefallen würde. Er hatte die Bilder einmal komplett in digitaler Form bekommen und einmal seine Auswahl von Lieblingsbildern in einem hübschen Album. Jetzt musste er sich nur noch überlegen, wann und wie er seinem Schatz das Geschenk gab. Aber da hatte er auch schon eine Idee. Und dafür würde er sich jetzt erst mal noch etwas Schönes zum Anziehen kaufen. Ob Takanori mittlerweile wohl schon zu Hause war? Der Blonde hatte keine Ahnung wann sein Mann heute von der Arbeit kommen würde und eigentlich wollte er gerne da sein, wenn er kam, denn immerhin hatten sie in der Woche schon zu wenig Zeit füreinander und da wollte er das bisschen Zeit, was ihnen dieses Wochenende zu zweit oder auch zu dritt blieb, je nachdem ob Ayame überhaupt schon zu Hause war, nicht auch noch damit verschwenden, dass er alleine shoppen ging, das könnte er auch in der Woche während seiner Mittagspause machen. Vielleicht sollte er sich dann doch mal auf den Weg nach Hause machen, die Sachen könnte er auch noch nächste Woche kaufen. * Als Takanori am späten Nachmittag nach Hause kam, fand er die Wohnung gänzlich leer vor. Kouyou war nirgends zu sehen und auch von Ayame fehlte jede Spur. Okay, ihr Sohn hatte sich wahrscheinlich immer noch bei Sono eingenistet, aber wo sein Mann war konnte der Manager sich beim besten Willen nicht erklären. Wobei der vielleicht so ganz alleine einfach Langeweile zu Hause gehabt hatte und zum Shoppen oder so gefahren war, was Takanori ihm auch nicht verdenken konnte. Wer verbrachte schon gerne das ganze Wochenende alleine zu Hause. Nur dumm, dass er jetzt wohl alleine hier war, dabei hätte er dieses Wochenende so gerne mal wieder etwas Zeit mit seinen beiden Engeln verbracht. Und wenn es nur bei gemeinsamen vor dem Fernsehen liegen und Pizza essen gewesen wäre. Das Klingeln des Haustelefons riss den Manager aus seinen Überlegungen. „Gott, endlich geht mal einer dran. Wo wart ihr denn die ganze Zeit?“ Es war Ayames Stimme, die durch den Hörer schallte, kaum hatte der Braunhaarige abgehoben. „Dir auch einen wunderschönen Tag, mein Sohn. Ich war bis eben arbeiten und wo Kouyou ist, weiß ich nicht. Willst du abgeholt werden?“ Takanori nahm ja immernoch an, dass sein Sohn bei Sono war und da er sich ja bewusst war, wie sehr er den Kleinen verhätschelt hatte, ging er einfach mal davon aus, dass dieser nicht Bahn fahren wollte. „Nein, ich wollte eigentlich fragen, ob ich noch ‘ne Nacht bei Sono bleiben kann.“, kam es jedoch vom anderen Ende. „Err… klar, kein Problem, wenn Sonos Eltern damit einverstanden sind.“ Eigentlich kam es dem Manager sogar ganz recht, er würde seinen Sohn zwar auch ganz gerne mal wieder sehen, hatte er ja seit Donnerstagabend nicht mehr, aber so hätte er einen entspannten, ruhigen Abend mit Kouyou alleine und seinen Mann hatte Takanori die letzte Woche ja ebenfalls sträflich vernachlässigt. Außerdem musste er noch über Maki mit dem anderen sprechen und da wäre es doch ganz praktisch, wenn Ayame nicht da wäre. Denn der Junge sollte auf keinen Fall was von der Sache mit seiner Mutter mitbekommen bevor Kouyou nicht sein Einverständnis gegeben hatte. „Gut, ich ruf dann morgen früh wegen abholen an, okay?“ „Ja, tu das. Aber lass es uns so machen, dass wir dann gemeinsam frühstücken gehen oder so, das freut deine Mutter bestimmt.“ Und Takanori würde es auch freuen, etwas Zeit mit seinen zwei Lieblingen zu verbringen. Ayame war auch einverstanden und so einigten sie sich darauf, dass er morgen relativ früh wieder anrief. Nachdem der Manager das Gespräch mit seinem Sohn beendet hatte, verzog er sich erst mal ins Bad und duschte ausgiebig. Dafür hatte er ja heute Morgen dank des Notrufs seines Chefs keine Zeit gehabt. Wobei der ominöse ‚Notfall‘, wegen dem Takanori hatte kommen müssen, sowas von lächerlich gewesen war. Es hatten ein paar vergleichsweise unwichtige Daten für das Firmenprofil gefehlt, was wohlgemerkt auch nicht seine Schuld gewesen war, da er bis heute Morgen mit diesem Teil der Präsentation gar nichts zu tun gehabt hatte. Aus reiner Schikane hatte sein Chef dann noch von ihm gefordert, er solle dann doch gleich die komplette Präsentation neu machen. Klar, Takanori liebte seinen Job, es war sein Traumberuf, aber langsam fing es wirklich an, ihn innerlich fertig zu machen, wenn er noch länger den Launen dieses Tyrannen ausgesetzt wäre, wäre das sicher nicht förderlich für seine Gesundheit. Aber kündigen oder den Arbeitsplatz wechseln waren auch keine Alternativen. Einerseits weil er ja wirklich keinen anderen Job wollte, sondern nur einen anderen Boss und andererseits weil er wusste, dass er trotz seiner beruflichen Erfolge und seiner Qualifikation wohl kaum Chancen hatte, einen ähnlich gut bezahlten Job zu finden, nicht mit seinen Familienverhältnissen und ohne einflussreiche Fürsprecher und die hatte er nicht, er konnte ja nicht einmal den Besuch einer Elite-Uni vorweisen, er hatte sich einfach hochgearbeitet und wenn er ehrlich war, auch ein bisschen Glück gehabt. Ein schlechterer Job war auch keine Alternative, er wollte Ayame und Kouyou nicht ihres Lebensstandards berauben. Vor allem seinem Sohn hatte er doch immer alles bieten wollen und im Endeffekt würde es ihn sicher mehr belasten, wenn er dem Kleinen nicht mehr jeden Wunsch erfüllen könnte als es die schlimmste Schikane am Arbeitsplatz je könnte. Außerdem war es ja nicht immer so gewesen, die meiste Zeit war sein Arbeitsplatz ja angenehm gewesen, es kämen also sicher auch wieder bessere Zeiten. Der Manager stand eine halbe Ewigkeit so unter der Dusche, dachte über alles Mögliche nach. Aber das warme Wasser tat einfach gut und Zeit zum Nachdenken hatte der Braunhaarige auch gebraucht. In letzter Zeit war so viel passiert, dass er gar nicht richtig hatte verarbeiten können. Als er das Bad verließ, konnte Takanori leise Geräusche aus der Küche vernehmen, Kouyou war also inzwischen heimgekommen. Ein kleines Lächeln legte sich auf die Lippen des Älteren und er schlich leise Richtung Küche, lehnte sich an den Türrahmen und beobachtete einfach seinen Mann dabei, wie er an der Arbeitsplatte herum werkelte. Selbst bei so banalen Tätigkeiten wie Gemüse schneiden, hatte der Blonde eine solche Anmut und so einen Zauber, dass der Kleinere ihm stundenlang dabei zusehen könnte. Vielleicht war er ja verrückt oder er war einfach nur unsterblich verliebt in den anderen. „Du weißt, dass ich es gar nicht mag, wenn du mich beobachtest.“, riss ihn Kouyous Stimme aus seiner Träumerei, dabei hatte der Blonde sich nicht mal umgedreht, geschweige denn in seinem Tun gestoppt. „Ich hab mir gedacht, du hast bestimmt Hunger, also hab ich schon mal mit kochen angefangen. Kannst du losfahren, Ayame holen, damit ihr wieder da seid, wenn das Essen fertig ist?“ Langsam überwand Takanori die paar Meter, die sie noch trennten, legte seine Arme um Kouyous Hüfte und schmiegte sich eng an den Rücken seines Mannes. „Ayame wollte noch eine Nacht bei Sono bleiben, ich hab’s ihm erlaubt.“ „Aber dann hab ich ja viel zu viel gekocht.“, murrte der Jüngere, wand sich für Takanoris Geschmack schon wieder viel zu viel in seinen Armen. Er wusste auch, dass Kouyou so kaum richtig kochen konnte, aber er wollte den anderen gerade einfach nicht loslassen. „Keine Angst, ich ess das alles, ich bin am Verhungern.“ Und wie um seine Wort zu unterstreichen, knurrte sein Magen einmal laut. Aber er hatte ja wirklich den ganzen Tag noch nichts gegessen. „Wenn du das sagst.“ Der Blonde kicherte leise, entfernte Takanoris Hände jetzt mit etwas mehr Nachdruck von seiner Hüfte, drehte sich dafür aber zu dem anderen um und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Und jetzt lass deine Finger noch eine halbe Stunde bei dir, sonst wird das Essen nie fertig.“ „Okay, eine halbe Stunde.“, säuselte der Braunhaarige, stahl sich noch einen Kuss von seinem Mann und entfernte sich dann wirklich ganz brav aus der Küche. Er würde einfach ein bisschen Fernsehen gucken, auch wenn wie sooft mal wieder nichts Interessantes lief. Also beschäftigte er sich mit durch die Programme zappen bis Kouyou irgendwann mit zwei Tellern und einem süßen Lächeln zu ihm kam. „Ich dachte, wir essen einfach hier.“, sprach er, reichte dem Manager einen Teller und ließ sich neben diesem auf dem Sofa nieder, kuschelte sich auch gleich an den Braunhaarigen, was ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen des Älteren zauberte. „Wie war dein Tag?“ „Grausam, irgendwann bringt der Job mich noch um.“ Der Braunhaarige lachte leise, merkte aber sofort, dass Kouyou die Sache wohl nicht so lustig fand, dabei hatte er die Aussage ja nur so halb ernst gemeint. „Taka, ich mach mir langsam wirklich Sorgen, das ist überhaupt nicht witzig.“ „Schatz, du musst dir keine Gedanken machen, es ist ein bisschen stressig, aber ich schaffe das schon. Es wird auch wieder besser.“ Er wollte Kouyou ja wirklich nicht beunruhigen, auch wenn es ihn natürlich freute, dass der Jüngere sich so um ihn kümmerte. „Wenn die Sache mit der Fusion erfolgreich durchkommt, geht alles wieder normal.“ Hoffte er zumindest, aber nach heute konnte er sich auch gut vorstellen, dass sein Chef schon dabei war, sich neue Gemeinheiten für die nächsten Wochen zu überlegen. „Ich weiß, aber ich will nicht, dass du dir irgendwann mal zu viel zumutest, weil du glaubst deinen Job unbedingt halten zu müssen wegen Ayame und mir. Es ist viel wichtiger, dass wir alle gesund sind, als das wir alles kaufen können.“ „Danke und ich verspreche, dass ich auf mich aufpasse.“ Er würde sich wirklich etwas überlegen, damit er demnächst nicht mehr so fertig wirkte, er wollte dieses Gespräch nicht dauernd wieder führen müssen, er wollte seinem Mann nicht andauernd Sorgen bereiten. „Und jetzt lass uns essen, okay, ich bin wirklich am Verhungern.“ „Und was hast du heute so gemacht?“ Mittlerweile waren die beiden Erwachsenen fertig mit essen, lagen zusammen auf dem Sofa, das hieß Takanori saß und Kouyou lag mit dem Kopf auf seinem Schoß, hatte seinen Gesicht am Bauch des Managers vergraben und döste vor sich hin. „Nicht viel, ich war ein bisschen einkaufen, aber ich hab nichts gefunden.“, nuschelte der Jüngere, schnurrte leise, als Takanori begann ihm durch die Haare zu kraulen. „Wollen wir noch irgendwas machen oder lieber zu Hause bleiben?“ „Ich würde lieber hier bleiben.“, antwortete der Braunhaarige ohne weiter nachzudenken. Er wollte ja noch über die Sache mit Maki mit dem anderen reden, aber da er nicht den Hauch einer Ahnung hatte wie Kouyou darauf reagieren würde und es ihm Moment zu schön und entspannt war, hatte er das Thema noch nicht angesprochen. Aber vielleicht sollte er es langsam tun, er wusste nur nicht wie genau er das machen sollte. Immerhin war es ja mehr als seltsam, dass seine Ex-Frau nach sechzehn Jahren auf einmal wieder ein Thema war. „Okay, dann kuscheln wir ein bisschen.“ Kouyou schien zufrieden mit seiner Antwort, er war in den letzten Jahren dann doch irgendwie ruhiger geworden und nicht mehr so versessen darauf, abends feiern zu gehen. „Okay, aber Kouyou, ich muss noch was mit dir bereden.“, begann der Braunhaarige dann doch einfach. Er würde es so erzählen wie Maki es ihm erzählt hatte, die Reaktion des Blonden würde schon nicht zu aufgebracht ausfallen. „Was gibt’s?“ Sein Mann hatte sich mit dem Gesicht jetzt wieder zu ihm gedreht und blickte ihn erwartungsvoll an. „Am Donnerstag war Maki bei mir im Büro und wollte mit mir reden. Sie würde Ayame gerne wiedersehen.“ Takanori konnte richtig mitverfolgen wie das Lächeln, welches bis eben noch auf den Lippen des Jüngeren gelegen hatte, mit jedem seiner Worte mehr erstarb und erst Überraschung und dann einer Emotion, die er jetzt nicht erwartet hatte, Platz machte: Angst, es war vielleicht nicht so offensichtlich, aber der Manager kannte Kouyou mittlerweile lange genug, um zu wissen, dass das was sich gerade in seinen Augen spiegelte, die nackte Angst war. „Sie hat wieder geheiratet und vor kurzem ist sie Mutter geworden und sie meinte, dass ihr jetzt bewusst geworden ist, was sie alles falsch gemacht hat und sie würde Ayame gerne kennen lernen und sich entschuldigen. Ich hab ihr gesagt, dass ich es fragwürdig finde, dass sie jetzt wieder auftaucht und dass ich erst Zeit brauche, um darüber nachzudenken. Ich wollte erst mit dir darüber reden. Natürlich hat Maki irgendwie ein Recht Ayame zu sehen, aber sie hat kein Recht, damit irgendwie unsere Familie zu gefährden und wenn du es nicht willst, werde ich ihr sagen, dass ich mich dagegen entschieden habe, Ayame zu fragen, ob er sie treffen will.“ „Ich…“ Die Unsicherheit war dem Größeren mehr als nur ein bisschen anzumerken, er schien wirklich schwer zu überlegen, was er jetzt sagen sollte. „Irgendwie… also ich denke, Ayame sollte es entscheiden. Ich meine, wenn er seine Mutter gerne kennen lernen will…“ Der Blonde war immer leiser geworden, bis er schließlich verstummt war und Takanori merkte genau, dass der Jüngere sich gerade unheimliche Sorgen machte. „Natürlich muss Ayame es am Ende selber entscheiden, aber ich werde ihn nicht fragen, wenn es dich so sehr belastet. Wir haben mit Maki genug Stress gehabt und ich will nicht, dass du noch mehr unter ihr leiden musst.“, entgegnete Takanori, streichelte dem Blonden dabei beruhigend über die Haare. „Ayame hat von sich aus nie nach Maki gefragt, er interessiert sich nicht für sie und deswegen ist es vollkommen okay, wenn wir ihm nicht erzählen, dass Maki mit ihm reden will. Wir sind seine Eltern und daran wird sich nie etwas ändern.“ Den letzten Satz betonte er extra, denn auch wenn er es nicht explizit ansprechen wollte, wusste er, dass Kouyou in dem Moment, in dem er Makis Namen gehört hatte, einfach wieder Angst bekommen hatte, ausgetauscht zu werden. Takanori war sich bewusst, dass die größte Angst des Blonden war, seine Familie zu verlieren, aber dazu gab es keinen Anlass und er wollte dem Größeren auch keinen Anlass geben, zu glauben, dass das jemals geschehen könnte. „Glaubst du, sie will ihn uns wegnehmen?“, kam es nach einigem Schweigen dann doch leise von Kouyou, der immer noch so wahnsinnig unsicher aussah, dass der Manager die Entscheidung, Ayame niemals von dem Treffen mit Maki zu erzählen, schon fast sicher getroffen hatte. „Nein, ich denke nicht. Sie hat nicht so gewirkt, als ob sie die Mutterrolle für ihn übernehmen wöllte. Ich weiß ehrlich gesagt nicht so genau, was sie will. Ich glaube, sie hat einfach ein wahnsinnig schlechtes Gewissen.“ Der Ältere glaubte das wirklich. Er war sich sicher, dass Maki nicht gelogen hatte, als sie das gesagt hatte und wessen er sich noch sicherer war, war, dass selbst wenn sie es versuchen wöllte, Ayame niemals darauf eingehen würde. Der Junge hatte so eine enge Bindung zu Kouyou, manchmal hatte der Braunhaarige sogar das Gefühl, dass die Bindung zwischen den beiden Jüngeren stärker war als seine eigene zu seinem Sohn, er würde sich niemals von ihm abwenden, nur weil sie nicht blutsverwandt waren. „Ich möchte Ayame nicht die Chance nehmen, seine Mutter kennen zu lernen. Ich meine, jeder möchte doch wissen, wer seine Eltern sind.“ Der Jüngere versuchte sich in einem Lächeln, was aber ziemlich verunglückte. „Maki ist nicht seine Mutter, Schatz. Und ich bin mir sicher Ayame sieht das auch so. Er liebt dich. Weißt du, vor ein paar Wochen, als diese Sache mit Saga und dem Mobbing war, wo Ayame so fertig gewesen ist. Ich hab nochmal mit ihm darüber geredet an dem Morgen als wir zur Schule gefahren sind. Er hat gesagt, du seist die perfekteste Mutter, die er sich vorstellen kann und dass er niemals jemand anderen als dich als Elternteil haben möchte. Du musst dir gar keine Sorgen machen. Du hast den Kleinen die letzten sechzehn Jahre so liebevoll und fürsorglich aufgezogen, das kann man nicht einfach so ausradieren.“ Der Ältere lächelte seinen Mann versichernd an und auch dieser schaffte es dann doch die Lippen zu einem kleinen Lächeln zu verziehen. „Danke, Taka.“ „Ich sag nur die Wahrheit. Du bist wunderbar.“ Vorsichtig beugte Takanori sich ein Stück nach unten, hauchte dem anderen einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. „Wir sollten morgen mit Ayame darüber reden, ob er Maki treffen möchte.“, stimmte Kouyou letztendlich dann doch zu. „Okay, ich hab ihm gesagt, er soll morgen früh anrufen und wir holen ihn dann ab und gehen frühstücken oder so.“ „Ja, find ich gut.“ Der Blonde strahlte jetzt wieder übers ganze Gesicht und so gefiel Takanori sein Mann dann doch viel besser. „Ich weiß schon, wo wir hingehen können.“ „Okay, dann bin ich gespannt.“ Aber erst mal würden sie einen schönen Abend zusammen verbringen und den könnte der Manager jetzt auch vollkommen genießen, wo die Sache mit Maki geklärt war. Darüber wie Ayame auf diese Neuigkeit reagieren würde, hatte er sich ehrlicherweise noch keine richtigen Gedanken gemacht, geschweige denn wie er es dem Jungen erzählen sollte, aber darüber könnte er sich auch morgen noch den Kopf zerbrechen. Außerdem war Kouyou ja auch noch da, vielleicht würde diesem etwas einfallen. Aber für den Moment hatte der Braunhaarige erst einmal andere Dinge im Kopf mit denen er sich jetzt viel lieber beschäftigen wollte. tbc ---------------------------------------------------------------------------------------- Und es geht tatsächlich mal weiterxDD Ehm, ja also ich bin gut aus dem Urlaub wieder gekommen, zumindest körperlich gut, ein psychischen Schaden hatte ich wahrscheinlich auch schon vorher, aber der ist jetzt noch ausgeprägter... meine Nachurlaubsdepression ist auch, naja verkraftbar mittlerweile, dass heißt ich denke nicht mehr dauerhaft, dass ich nur noch zurück nach Tokyo möchte... Ab jetzt geht es auch wieder zweiwöchentlich weiter, weil ich denke mal wieder in der Lage bin ein bisschen was halb anständiges zu Papier zu bringen^-^ aber es wird wirklich nur alle zwei-wochen, weil ich ja neben meinen ganzen tausend neuen Ideen auch endlich mal wieder so den Rest der noch angefangen bei mir rumliegt weiterschreiben möchte^-^ Also falls noch irgendjemand die Geschichte verfolgt, vielen Dank fürs solange aufs neue Kapitel warten @ Morumotto: Ja, kuchen, ich liebe Kuchen^-^ oh auf die Idee bin ich gar nicht gekommenxDDD, nein so GZSZ-mässig wird es dann doch nicht @Lucel: okay, nein also es wird definitiv nicht so böse, dass Maki mit Takarai verheiratet ist(und wirklich die Idee kam mir gar nicht)... hmm, ja also zumindest steht Sono auf Kerle soweit hattest du recht, aber den Rest... lass dich überraschenxD Kapitel 19: 1.17 ---------------- -1.17- Es waren die Sonnenstrahlen, die wärmend auf Ayames Gesicht fielen und ihn am Sonntagmorgen angenehm weckten. Dabei war es sicher noch viel zu früh zum Aufstehen und außerdem war das Bett gerade so bequem. Also drehte er sich nur kurz und kuschelte sich an den warmen Körper neben sich. „Na, Ai-chan, bist du endlich wach?“, vernahm er die belustigte Stimme seines besten Freundes, der ehrlich gesagt schon überraschend wach klang. „Morgen, wie lange bist du schon wach?“, nuschelte der Blonde, vergrub sein Gesicht tief in Sonos Schlafshirt und umklammerte den anderen jetzt richtig. Er sollte ja nicht auf die Idee kommen jetzt aufzustehen, der Größere war nämlich ein vorzügliches Kissen. „So seit neun.“ „Und wie spät ist es?“ „Gleich zehn.“ Was? Jetzt starrte Ayame seinen besten Freund doch mit weitaufgerissenen Augen an. Sono hatte doch nicht wirklich eine Stunde hier rumgelegen und darauf gewartet, dass er auch mal endlich aufwachte. „Warum hast du mich denn nicht geweckt?“ Mal abgesehen davon fiel dem Kleineren auch gerade ein, dass er seinem Vater ja versprochen hatte, früh anzurufen, damit sie frühstücken gehen konnte. Daraus würde jetzt wohl nichts mehr werden, wobei er sich zwar sicher war, dass er keinen Ärger bekommen würde, den bekam er schließlich nie, aber seine Eltern wären sicher enttäuscht, wenn aus dem Essen nichts werden würde. „Naja, du hast so süß geschlafen.“, grinste der anderen nur zur Antwort, wuschelte dem Blonden durch die wahrscheinlich sowieso schon total verstrubelten Haare. „Gott, jetzt komm ich bestimmt viel zu spät und ich hab auch noch nicht zu Hause angerufen und…“ „Entspann dich, Ai-chan. Eins nach dem anderen.“ Sono zog ihn wieder zurück aufs Bett, bevor er wild drauf losrennen konnte. „Am besten du rufst jetzt erst mal zu Hause an und dann sehen wir weiter. Außerdem glaub ich nicht, dass deine Eltern sich jetzt beschweren werden, dass du zu spät anrufst.“ Irgendwie hatte sein bester Freund ja recht, sein Vater war wahrscheinlich schon wach, aber Kouyou schlief bestimmt sowieso noch. „Okay, ich… wo ist mein Handy?“ Ayame wollte gerade wieder einen Versuch starten aufzustehen, als Sono ihm das gesuchte Gerät schon reichte. „Danke. Dann ruf ich erst mal zu Hause an.“, entgegnete er dem anderen lächelnd, ließ sich wieder ganz in die Kissen zurücksinken, während er die Nummer ihrer Wohnung wählte. Es dauerte außergewöhnlich lange bis sein Vater endlich abnahm und zu Ayames Verwunderung klang der doch deutlich verschlafen. „Morgen, Papa. Sorry, dass ich jetzt erst anrufe, aber ich bin gerade erst wach geworden.“, begann er ein Gespräch, bekam vom anderen Ende aber erst mal nur ein zustimmendes Murren. „Wann kommt ihr ungefähr vorbei, um mich abzuholen, weil ich lieg noch im Bett und muss mich noch fertig machen.“ „Ich glaube, du brauchst dir keinen Stress machen. Kouyou schläft noch und ich habe bis gerade eben auch noch geschlafen. Ich denke nicht, dass wir früher als in einer Stunde hier los fahren.“, kam es vom anderen Ende und Ayame störte sich gerade herzlich wenig daran, dass aus ihrem Frühstück wohl eher ein Mittagessen werden würde. „Ist okay, also dann bis später.“ Der Schüler verabschiedete sich von seinem Vater, legte das Telefon zur Seite und kuschelte sich dann wieder an seinen besten Freund. „Papa hat gesagt sie fahren frühestens in einer Stunde los, das heißt wir können noch ein bisschen liegen bleiben.“ „Okay, dann spiel ich also noch ein bisschen Kissen für dich.“, antwortete der Silberhaarige nur lächelnd, legte sich dann aber auch wieder richtig hin, zog Ayame weiter in seine Arme. „Ja, du bist ein super Kissen.“, brachte der Blonde nuschelnd hervor, war auch schon wieder am weg dösen. Wenn er jemals wieder Lust dazu hätte, einen Freund zu haben, sollte er sich definitiv jemanden suchen, der so perfekt zum Ankuscheln war wie sein bester Freund. * „Kou… aufwachen, Schatz, wir wollten doch was mit Ayame machen.“, vernahm Kouyou die Stimme seines Mannes, die ihn langsam aus dem Reich der Träume holte. Gähnend streckte er sich ein bisschen, drehte sich aber nicht um und die Augen aufmachen, wollte er auch nicht. Es war sicherlich noch viel zu früh, zum aufstehen. „Schatz, Ayame hat schon angerufen, wir wollten doch Frühstücken gehen.“ „Hm, noch fünf Minuten.“, nuschelte der Blonde in sein Kissen, vergrub sein Gesicht nur ein bisschen tiefer darin. Der Ältere schien heute aber vollkommen ungnädig zu sein, denn er strich Kouyou nur kurz durch die Haare und begann seinen Nacken zu küssen. Das war so gemein, wie sollte der Größere da noch weiter schlafen. Es dauerte nicht mal eine Minuten bis der Blonde sich letztendlich doch umdrehte, seinen Mann an sich zog und leidenschaftlich küsste. „Guten Morgen, Taka-Schatz. Wobei ich mir bei dem Schatz nicht mehr sicher bin, wenn ich immer so unsanft geweckt werde.“ „Unsanft? Also bitte, ich bin sehr liebevoll.“, entgegnete der Braunhaarige mit einem Lächeln, drückten Kouyou bestimmt zurück auf das Bett, bevor er begann ihn äußerst zärtlich zu küssen. Ach, wenn er seinen Willen doch immer so einfach bekommen würde, wobei eigentlich bekam der Größere seinen Willen ja immer. Der Manager tat ja immer alles in seiner Macht stehende, um ihn glücklich zu machen. Eine gute Stunde später verließen die beiden Erwachsenen dann auch ihre Wohnung, um Ayame abzuholen. Kouyou hatte heute wirklich direkt aufstehen müssen, dafür aber ein schönes Entspannungsbad mit Massage bekommen und so war er dann doch zufrieden mit der Welt. Außerdem freute er sich ja darauf endlich mal wieder etwas mit Takanori und Ayame zusammen zu machen. „Hast du eine Idee wie wir Ayame die Sache mit Maki erklären?“, begann Takanori ein Gespräch als sie im Auto saßen. „Nein, nicht wirklich.“ Aber er hatte sich ehrlicher weise auch noch nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht, wie sie es ihrem Sohn am besten sagen sollte. „Ich würde sagen, wir sollten es ihm einfach direkt heraus sagen. Ich meine, es lange heraus zu zögern, ändert ja auch nichts daran, dass sie wieder da ist und ihn sehen will.“ Eine Tatsache, die Kouyou immer noch ein bisschen Bauchschmerzen bereitete. Natürlich wusste er, dass Ayame ihn nie einfach eintauschen würde und dass sie eine enge Beziehung zueinander hatte, aber das alles änderte ja auch nichts daran, dass sie trotz allem nicht blutsverwandt waren. Aber vor allem war es ihm unangenehm, weil er Maki nicht glaubte, er glaubte ihr nicht, dass sie ihnen ihren Sohn nicht wegnehmen wollte. „Hmm, ja, er ist ja auch kein kleines Kind mehr.“ „Wenn du willst, übernehm ich das.“ Kouyou wusste, dass es seinem Mann erstens unangenehm war, schlechte Nachrichten zu überbringen und zweitens er wirklich nicht gut darin war. „Danke, Schatz.“ „Also so Mittagessen finde ich viel besser. Und was habt ihr gestern so ohne mich gemacht?“ Ayame saß fröhlich vor sich hin grinsend am Tisch und schaufelte sich aller Hand Essen auf seinen Teller. Sie waren in ein relativ teures Restaurant gegangen, wo sie dafür aber auch ein eigenes Separee hatten. Das war sicher besser, um mit dem Kleinen über Maki zu reden. „Naja, ich hab den ganzen Tag gearbeitet.“, antwortete Takanori, bediente sich währenddessen auch an den Gerichten, die auf dem Tisch standen. „Du arbeitest ganz schön viel in letzter Zeit.“ „Ich weiß, wir haben gerade eine Fusion anstehen, das ist viel Arbeit. Danach wird es auch wieder ruhiger.“, wehrte der Manager die Bedenken ihres Sohnes nur mit der gleichen Antwort wie immer ab. „Hm, versteh ich eh nicht.“, meinte der Kleinere noch lächelnd, bevor er sich an Kouyou wandte. „Und was hast du gemacht?“ „Ach, ich wollte ein bisschen einkaufen, aber irgendwie hab ich nichts gefunden.“, erzählte er ihrem Sohn das gleiche, was er auch Takanori gestern erzählt hatte, begann jetzt auch endlich sich an dem Essen zu bedienen. „Wie war’s bei Sono?“ Bevor er die Sache mit Maki ansprach, wollte der Blonde wenigstens noch ein paar normale Worte mit Ayame wechseln, es sollte ja auch nicht so wirken, als ob sie nur mit ihm Essen gegangen waren, weil sie ihm von der Rückkehr seiner leiblichen Mutter erzählen wollten. „Freitagabend waren wir auf der Party von Toras Kumpel, das war ganz okay und gestern haben wir eigentlich nur rumgelegen, geredet und Videospiele gespielt.“, erzählte der Junge bereitwillig. „Also auch nichts Besonderes. Machen wir nachher noch was zusammen oder fahren wir heim?“ „Ehm, also darüber hab ich ehrlich gesagt noch gar nicht nachgedacht.“ Die beiden Erwachsenen hatten sich wirklich noch keine Gedanken darüber gemacht, aber zumindest Kouyou war in Gedanken auch zu sehr bei Maki und seinem Mann ging es sicher auch nicht anders. „Möchtest du denn noch irgendwas Bestimmtes machen, Engelchen? Wir haben den ganzen Tag Zeit?“ „Also, wir waren schon lange nicht mehr im Zoo oder im Pokemoncenter oder wir fahren nach Sunshine City und gehen ins Aquarium.“ Kouyou musste unweigerlich lächeln als er Ayames Vorschläge hörte. Das waren alles Orte, die sie mit dem anderen immer aufgesucht hatten als er noch ein kleines Kind war. „Oh, bitte keine Pokémon. Ich bin für das Aquarium.“ Jetzt musste der Größte nur noch breiter grinsen. Eine Zeit lang waren sie jedes Wochenende in dem Pokecenter gewesen, weil Ayame so begeistert von den Spielfiguren gewesen war und Takanori war nun wirklich das absolute Gegenteil von Pokémon-Fan. „Okay, dann nach Sunshine City.“ Ayame schien damit zufrieden zu sein und wandte sich wieder seinem Essen zu. Vielleicht wäre jetzt doch ein ganz guter Zeitpunkt, das Gespräch auf Maki zu lenken. „Ayame es gibt da noch etwas, worüber wir gerne mit dir reden wollen.“, begann der Blonde also, hatte auch gleich die volle Aufmerksamkeit, da er selbst merkte, dass er ernster geklungen hatte, als beabsichtigt. „Es geht um deine leibliche Mutter, sie würde dich gerne wiedersehen.“ Okay, damit war es raus, kurz und schmerzlos. Es war eigentlich eine simple Tatsache, aber nur mit diesem einen Satz hatte Kouyou es geschafft, dass die entspannte Atmosphäre zwischen ihnen purer Anspannung gewichen war. Der Größere konnte spüren, dass sein Mann mindestens genauso gespannt ob Ayames Reaktion war. Der Schüler saß aber nur an seiner Seite des Tisches und starrte Kouyou mit großen Augen an. „Kommt es blöd, wenn ich sage, dass es mir egal ist?“, brach er nach einiger Zeit die Stille und das war dann doch eine Antwort, die Kouyou überraschte. Nicht unbedingt weil Ayame kein Interesse an seiner leiblichen Mutter zeigte, sondern weil er es so vollkommen gleichgültig abgetan hatte. Und so seltsam es auch klang, aber das gab dem Älteren doch gerade die beruhigende Gewissheit, dass Ayame ihn und Takanori niemals gegen eine andere Familie eintauschen würde und dass egal was Maki tat, sie den Jungen nie bekommen würde. „Nein, wenn ich ehrlich bin, freut es mich ein bisschen, dass du so denkst.“, gab er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen zu und auch der Manager schien sich merklich zu entspannen, denn immerhin hatte sich ihr Sohn schon mal nicht aufgeregt oder ähnlich aufgebracht auf die Neuigkeit reagiert. „Naja, ich hab doch schon immer gesagt, ihr seid meine Eltern und ich will gar keine anderen. Deswegen spielt es für mich auch keine Rolle, was mit meiner leiblichen Mutter ist. Außerdem glaubt sie wirklich, dass wenn sie nach so langer Zeit einfach so auftaucht, falle ich ihr fröhlich in die Arme?“ „Ja, das hab ich auch gesagt.“, mischte Takanori sich jetzt in das Gespräch ein, erzählte Ayame davon wie Maki letzten Freitag bei ihm im Büro aufgetaucht war und was sie ihm während ihrer Unterhaltung erzählt hatte. „Dann hab ich eine kleine Schwester?“, war das einzige, was dem Jungen zu dem ganzen einzufallen schien, was Kouyou nur leise kichern ließ. Ayame war so süß und auf seine niedliche Art und Weise zeigte er den beiden Erwachsenen damit nur, wie ehrlich er es wirklich meinte, dass nur sie beide seine Familie waren. „Ehm, ja, du hast eine kleine Halbschwester.“ Takanori klang auch irgendwie deutlich entspannter als zu Beginn dieses Gespräches und das machte die Atmosphäre dann doch wieder etwas angenehmer. „Hm… meint ihr, ich soll mich mit der Frau treffen? Ich meine, ich weiß es wirklich nicht. Ich hab nie das Gefühl gehabt, sie kennen lernen zu müssen und das hab ich immer noch nicht. Aber ich versteh, was Papa meint, dass sie ja irgendwie das Recht hat mich zu sehen und vielleicht sollte ich es mir ja anhören, was sie zu sagen hat.“, sinnierte der Junge vor sich hin, stocherte jetzt nur noch in seinem Essen herum. „Ich denke, das solltest du selbst entscheiden, Engelchen. Nimm dir alle Zeit, die du brauchst. Dein Vater und ich sind mit jeder Entscheidung einverstanden.“ Kouyou war mit der ganzen Situation noch immer nicht komplett glücklich, einfach weil er Maki wirklich nicht vertraute, das konnte er einfach nicht, nach allem was vorgefallen war. Aber er vertraute ihrem Sohn, dass er die richtige Entscheidung traf und dass er zu schätzen wusste, dass der Größte sein ganzes Leben lang derjenige gewesen war, der wie eine Mutter für ihn da gewesen war. * Sie waren jetzt seit etwa einer Stunde wieder zu Hause und seitdem lag Ayame auf seinem Bett und dachte nach. Der Tag war wunderschön gewesen, das Essen, ihr Besuch im Aquarium, es hatte Ayame gefallen, dass sie mal wieder etwas zu dritt gemacht hatten. Nur die Nachricht über seine leibliche Mutter hatte die Stimmung zwischendurch etwas getrübt und ein bisschen hatte der Blonde auch das Gefühl, solange er keine Entscheidung getroffen hatte, ob er sie sehen wollte, würde die Geschichte seine Eltern immer ein Stück weit belasten. Ihn selber hatte die ganze Sache ganz im Gegenteil dazu gar nicht getroffen, es war vielleicht sogar ein bisschen erschreckend wie wenig es Ayame wirklich interessierte, ob seine leibliche Mutter ihn jetzt sehen wollte oder nicht, ob sie wieder verheiratet, glücklich oder überhaupt noch lebendig war, darüber hatte er sich noch nie Gedanken gemacht und das tat er auch jetzt nicht. Deswegen wusste er wirklich nicht, wie er sich entscheiden wollte, aber dass er sich bald entscheiden müsste war ihm klar, er wollte einfach, dass seine Eltern sich keine Gedanken mehr wegen seiner leiblichen Mutter machen mussten. Vor allem Kouyou wirkte in letzter Zeit immer so unsicher, was ihre Familienverhältnisse anging und Ayame war zwar nicht unbedingt der aufmerksamste Mensch, aber er hatte gemerkt, dass auch diese Sache den Älteren mehr belastete als er wohl zugab. Und das wollte er nicht, er liebte Kouyou doch. Nur wie er sich entscheiden sollte, wusste Ayame einfach nicht. Vielleicht würde es ihm helfen, wenn er morgen einfach Sono um Rat fragte. Seine Eltern wollten ihm ja keine Empfehlung geben, aber der Silberhaarige würde das sicher tun, wenn er ihn darum bat. Das Vibrieren seines Handys riss den Blonden aus seinen Gedanken und schnell kletterte der Blonde von seinem Bett, kramte das weiße Gerät aus seiner Tasche. Ein bisschen erstaunt war Ayame dann aber schon, als er sah, wer da was von ihm wollte. Saga hatte ihm geschrieben. Saga Hey Aya, wie geht’s so? Ich hoffe, ich war Freitag nicht zu schrecklich zu dir, meine Erinnerung ist etwas verschleiertxD ich glaube, ich hab vielleicht doch ein bisschen viel getrunken gehabt^///^ Ein leichtes Grinsen schlich sich schon auf Ayames Lippen als er die Mail des Älteren las. Ja, etwas nervig war er gewesen, aber schrecklich auf keinen Fall. Es war im Nachhinein betrachtet doch eigentlich ganz witzig gewesen. Ayame Mach dir nichts draus, ich fand es eher lustig. Aber hattest du wenigstens einen schönen Kater gestern? Saga Dann bin ich beruhigt^-^ Ja, schon, aber nicht so schlimm wie befürchtet und nicht annähernd so schlimm wie Kouki^o^ Sag mal, hast du demnächst Zeit, können mal wieder nüchtern was zusammen machen? Ja Kouki war auch ziemlich betrunken gewesen, wenn Ayame sich recht erinnerte. Über die Frage musste er kurz nachdenken. Er würde gerne was mit Saga zusammen machen, sie waren ja wirklich dabei gute Freunde zu werden, auch wenn der Blonde immer noch ein bisschen mehr für den anderen empfand. Ayame Also die Woche über nicht wirklich, schreib ein paar Tests für die ich lernen muss Aber am Samstag hätte ich Zeit Saga Sicher? Da ist SchulfestxD Schulfest… das hatte er ganz vergessen oder besser verdrängt. Alleine wenn er daran dachte mit Takarai… nein, erstens wollte er sich jetzt nicht seine Laune versauen, indem er wieder über den Lehrer nachdachte und zweitens würde Sono in Samstagmorgen ja begleiten. Wenn Sono dabei wäre, würde alles gut sein. Das Wochenende hatte aber ja zwei Tage, also könnten sie doch einfach Sonntag was zusammen machen. Ayame Oh, das hab ich vergessen… da muss ich ja blöderweise hin>.< wir verkaufen Eis… Aber wie wäre es mit Sonntag? Saga Ja, ich mag das Schulfest auch nicht und Sonntag klingt super aber wir haben dieses Jahr ein Spiel währenddessen, deswegen muss ich nicht helfen^-^ Wenn du Zeit hättest und willst, würde ich mich freuen, wenn du dir unser Spiel anguckst… Okay, Ayame hatte gewusst, das Saga ein Spiel hatte, Sono und Shin waren deswegen ja auch vom Helfen freigestellt, aber auf die Idee das Spiel anzugucken, wäre er nie gekommen. Sono und Shin hatten ihn auch gar nicht gefragt, wohl weil sie wusste, dass er sich nicht dafür interessierte. Aber wenn Saga ihn so fragte, ob er ihm zugucken würde. Natürlich mochte der Kleinere Fußball immer noch nicht, aber er würde Saga schon gerne zu gucken, weil er seit Freitag doch wieder etwas mehr für den anderen schwärmte bzw. gemerkt hatte, dass diese Schwärmerei noch immer nicht vorbei war. Und wenn er so am Spielfeldrand stehen und Saga zu sehen würde, käme er sich ja schon ein bisschen wie seine Freundin vor, vor allem weil er von dem Braunhaarigen ja auch noch dazu eingeladen wurde. Also konnte Ayame gar nicht anders als zuzustimmen, dabei nur verträumt vor sich hin zu grinsen. Er wusste, dass er sich nicht schon wieder falschen Hoffnungen machen sollte, aber irgendwie geschah das ganz von alleine. Ayame Klar, ich muss nur vormittags helfen, ich guck mir euer Spiel an Saga Danke Dann bis spätestens Samstag, ich freu mich^-^ Die beiden schrieben noch eine Weile, hauptsächlich darüber was sie Sonntag machen könnten, bevor es irgendwann dann doch relativ spät war und da morgen Schule war, der Ältere sich ins Bett verabschiedete. Vielleicht sollte Ayame auch langsam schlafen gehen. Natürlich hatte er immer noch keine Entscheidung wegen seiner leiblichen Mutter getroffen, aber es war mittlerweile fast halb elf und jetzt würde bei seinen Überlegungen wahrscheinlich sowieso nichts Vernünftiges heraus kommen. Es war wohl wirklich die beste Idee, wenn er jetzt erst mal schlief und bei seinem ursprünglichen Plan blieb, morgen mit Sono über das Thema zu reden. tbc -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So, es hat ja nur eine Woche länger gedauert als geplant... aber das Kapitel ließ sich einfach nicht schreiben und ich mag es nicht, aber es musste halt dazwischen, deswegen ist es auch relativ kurz so im Vergleich zu den anderen... Nunja die FF, also das heißt dieser erste Teil hat noch drei oder vier Kapitel und eigentlich wollte ich bis zum Jahresende fertig sein, damit ich im neuen jahr schön mit teil zwei anfangen kann, aber darauß wird wohl nichts bzw. ich werde es versuchen, aber da ich momentan damit ziemlich beschäftigt damit bin zwischen Arbeit, 2. Arbeit und Uni hin und her zu rennen, komm ich nicht so zum schreiben... Nunja bis in hoffentlich spätestens zwei Wochen^-^ @YuiMadao: Ja erstmal danke fürs Kommentar, dann danke für die ENS, das war die Motivation, die mich dazu gebracht hat die letzten paar Sätze, die noch gefehlt hatten bei dem Kapitel zu schreiben^-^ Ja und ob Kou so der richtige zum Leute verprügeln istxD @Lucel: nein, nein du hast mich falsch verstanden, also Takarai ist nicht mit Maki verheiratet, also ganz so schlimm hat mich GZSZ und Alles was zählt noch net verdorbenxDDD aber ja bei Ruki scheinst du ein bisschen richtig zu befürchten Kapitel 20: 1.18 ---------------- -1.18- „Ayame, du bist schon wieder zu spät.“, schallte die Stimme seines Vaters durch die Wohnung. Oh man, sie müssten frühestens in zehn Minuten los, der andere sollte nicht so hetzen. Der Blonde hatte halt mal verschlafen, das konnte doch passieren. Er hatte eben nicht sonderlich gut schlafen können, weil er die ganze Zeit über die Sache mit seiner leiblichen Mutter hatte nachdenken müssen. Hoffentlich würde Sono ihm wirklich helfen können, denn zu einem Ergebnis war er selbst noch nicht gekommen. Abgehetzt stolperte der Schüler aus dem Bad, hatte nicht mal die Zeit gehabt sich richtig die Haare zu machen und dementsprechend sah er auch aus. So konnte er eigentlich unmöglich unter Leute gehen, aber sein Vater würde sicher nicht später losfahren, nur damit er sich noch fertig stylen konnte. „Ich bin schon da.“, meinte er zu seinen Eltern, kaum hatte er die Küche betreten. „Heute bist du wirklich spät, Engelchen. Ich hab dir was zu essen gemacht, du musst noch schnell was essen, bevor du zur Schule fährst.“ Und mit diesen Worten reichte Kouyou ihm ein fertig geschmiertes Sandwich. „Danke, Mama.“ Es zauberte dem Jüngsten doch immer wieder ein Lächeln auf die Lippen, wie fürsorglich Kouyou sich um in kümmerte und es gab ihm auch jedes Mal die Gewissheit, dass der Größte die beste Mutter war, die er haben könnte. Er brauchte seine leibliche Mutter nicht und gerade war er sich auch ziemlich sicher, dass er sie auch nicht unbedingt treffen wollte. „Beeil dich ein bisschen. Wir müssen los.“ Und sein Vater drängte auch wie immer. Es nervte zwar manchmal ein bisschen, aber eigentlich mochte Ayame diese Angewohnheit auch. Ein gutes hat es ja auch, er kam morgens nie zu spät. „Und wie war dein Tag gestern noch?“ Der Schultag war entspannt vergangen. Im Unterricht war nichts Spannendes passiert und damit Takarai zu sehen, hatte er sich auch ganz gut abgefunden. Jetzt war er mit Sono auf dem Heimweg und langsam sollte er seinem besten Freund doch mal von der Sache mit seiner leiblichen Mutter erzählen, immerhin wollte er noch einen Rat des anderen. In der Schule hatte er es nicht ansprechen wollen, weil Shin, Saga und Kouki ja mittlerweile die ganze Zeit mit ihnen herumhingen und irgendwie war das Thema Ayame zu privat, um es mit jemand anderem als Sono zu besprechen. „Wir waren erst essen und dann im Aquarium, das war sehr schön. Aber Sono, es gibt da noch was, über das ich mit die reden wollte. Hast du noch Zeit, mit zu mir zu kommen?“ „Err… klar. Ich bin doch gerne für dich da.“ Sono schenkte dem Kleineren ein versicherndes Lächeln, das der Blonde nur erwidern konnte. Es war bestimmt die beste Idee, mit Sono über die Sache zu reden, er würde ihm helfen können. Denn Ayame war von der ganzen Sache nur restlos verwirrt. Er hatte keinerlei Interesse an seiner leiblichen Mutter, er hatte nie das Gefühl gehabt, sie überhaupt kennen lernen zu müssen, aber irgendwie glaubte er, dazu verpflichtet zu sein, ihr gegenüber zu treten. Denn auch wenn sie sonst nichts für ihn getan hatte, sie hatte ihn doch geboren und ohne sie wäre er eben einfach nicht hier. Kaum waren sie Zuhause angekommen, hatten die beiden Schüler sich dann in Ayames Zimmer verzogen, lagen wie immer auf dem Bett. „Also, meine Eltern haben mir gestern was erzählt, was mich irgendwie verwirrt. Und zwar ist meine leibliche Mutter wieder aufgetaucht und sie will mich sehen und ich weiß nicht, ob ich hingehen soll.“ „Deine Mutter?“ Der Silberhaarige starrte ihn regelrecht schockiert an, aber es war wohl verständlich, dass sein bester Freund überrascht von dieser Neuigkeit war. Es hatte wohl niemand mit dem Auftauchen dieser Frau gerechnet. „Ja, meine leibliche Mutter. Sie hat Papa an der Arbeit besucht und gemeint, sie will mit mir sprechen und sich entschuldigen und sowas alles. Ich meine, ich hab nie das Bedürfnis gehabt, sie kennen zu lernen und hab es immer noch nicht, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich verpflichtet bin mich mit ihr zu treffen, weil sie ja ein recht hat mich zu sehen.“ Ayame seufzte einmal schwer, bevor er weiter redete. „Aber ich hab das Gefühl, dass Mama nicht so froh darüber ist, dass die Frau wieder aufgetaucht ist und naja, also ich will nicht, dass er sich Sorgen macht, ich könnte ihn irgendwie austauschen wollen. Ich weiß wirklich nicht, was ich jetzt machen soll.“ „Hm, das ist nicht so einfach.“, antwortete der Größere nach einiger Zeit des Schweigens, hatte dabei begonnen leicht mit Ayames Haaren zu spielen. Aber das zeigte dem Schüler, dass sein bester Freund angestrengt nachdachte, denn er hatte die seltsame Angewohnheit immer an irgendwelchen Sachen mit den Fingern herumzuspielen, wenn er am Überlegen war. „Also wenn ich du wäre, würde ich mich glaub ich mit deiner leiblichen Mutter treffen. Ich meine, ein bisschen neugierig wie sie so ist, musst du ja schon sein und naja, vielleicht willst du sie jetzt nicht sehen, aber es kann ja sein, dass du das in ein paar Jahren bereust, wenn du nicht hingehst.“ Sono sprach unheimlich vorsichtig, aber wahrscheinlich wusste er, dass es ein sensibles Thema war. „Aber wenn es dir unangenehm ist, solltest du es lassen. Sie hat dich jahrelang alleine gelassen, also hat sie kein Recht darauf, dich zu sehen. Und sie kann auch nicht erwarten, dass du ihr jetzt glücklich in die Arme fällst.“ Ayame dachte eine Weile über die Worte seines besten Freundes nach. Neugierig war er eigentlich gar nicht, er hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, wie seine leibliche Mutter sein könnte, aber vielleicht hatte Sono Recht und er würde es später bereuen, sie nicht getroffen zu haben. „Vielleicht bereue ich es ja wirklich mal, wenn ich nicht hingehe und… naja, also Papa hat erzählt, sie hat noch eine Tochter. Und ich meine, sie interessiert mich kein bisschen, aber meine Schwester würde ich schon gerne mal sehen.“ „Du hast eine Schwester? Heut hast du aber ziemlich viele Überraschungen für mich, Ai-chan.“ Von Sono kam ein kurzes Lachen, bevor er den Blonden ohne Vorwarnung auf sich zog, sodass sie jetzt aufeinander lagen, ihre Gesichter direkt voreinander, sodass sie sich in die Augen sehen mussten. „Tu einfach das, was dir dein Herz sagt, Ai-chan und zerbrech dir nicht zu sehr den Kopf wegen dieser Frau. Ich bin mir sicher, egal wie du dich entscheidest, es wird die richtige Entscheidung sein.“ Die Augen des Älteren strahlten so eine Sicherheit aus, dass es nicht mehr brauchte, um Ayame das Gefühl zu geben, dass er mit der Situation klar kommen würde, dass er nicht verwirrt sein brauchte und dass es am Ende schon gut werden würde. Sein bester Freund schaffte es einfach immer ihm zu helfen und dafür würde Ayame ihm ewig dankbar sein. „Ich glaube, ich geh hin. Aber ich weiß nicht, wie ich Mama sagen soll, dass er sich keine Sorgen machen muss, wenn ich mich mit ihr treffe.“ Der Blonde hatte seinen Kopf auf der Schulter seines Freundes abgelegt, genoss einfach die Nähe des anderen. Irgendwie half sie ihm dabei nachzudenken. Er war definitiv schon zu mehr brauchbaren Ideen gekommen seit Sono bei ihm war als die ganze letzte Nacht zusammen. „Frag ihn doch einfach, ob er dich zu dem Treffen begleitet. Damit du zeigen kannst, dass er deine echte Mutter ist.“ Die Idee war genial. Darauf wäre der Schüler von selbst nie gekommen, er würde das nachher gleich mit Kouyou besprechen. Das könnte das größte Problem, dass der Blonde mit der ganzen Geschichte hatte, wirklich lösen. „Das mach ich. Danke, Sono.“ „Nichts zu danken.“ * „Und Engelchen, ist Sono schon gegangen?“, richtete der Blonde das Wort an ihren Sohn, der gerade die Küche betrat. „Er hätte ruhig noch zum Essen bleiben können.“ „Ja, seine Mutter hat angerufen, weil sie noch weg wollen oder so.“, antwortete der Kleinere, ließ sich am Küchentisch nieder und Kouyou konnte spüren, dass er ihn aufmerksam musterte. Wahrscheinlich hatte er wieder irgendetwas auf dem Herzen. Also beeilte der Ältere sich mit fertig kochen, brachte alles an den Tisch, damit sie essen konnten. Takanori würde wegen der Arbeit ja wieder nicht nach Hause kommen, daher brauchten sie nicht auf den Manager zu warten. „Oh, es gibt Ramen.“ Der Kleine lächelte breit, als er das Essen sah. Aber Kouyou wusste ja, dass Ayame Suppe liebte, deswegen hatte er sie ja extra gemacht. „Ja, wenn schon nur wir beide zuhause sind.“ Mit einem Lächeln setzte Kouyou sich an den Tisch, freute sich insgeheim wahnsinnig darüber, dass Ayame sich gleich auf die Suppe stürzte. „Du, Mama. Ich hab über die Sache mit meiner leiblichen Mutter nachgedacht.“, begann der Junge dann auch, was er auf dem Herzen hatte und auch wenn Kouyou sich vorgenommen hatte, sich keine Sorgen mehr in Bezug auf Maki zu machen, konnte er nicht verhindern, dass er schon wieder unsicher würde. „Ich hab mit Sono vorhin darüber geredet und ich hab beschlossen, dass ich sie treffen will.“ Der Ältere konnte nicht sagen, ob ihn diese Antwort jetzt überraschte oder nicht, er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber auf jeden Fall wäre es ihm lieber gewesen, wenn Ayame sich gegen ein Treffen entschieden hätte. „Dann sagen wir das Taka später, dann sagt er ihr Bescheid. Ich bin sicher, sie wird sich sehr freuen, dich zu sehen.“, entgegnete er trotzdem, immerhin hatten er und Taka beschlossen, hinter Ayame zu stehen, egal wie er sich entscheiden würde. Und wenn er Maki sehen wollte, dann durfte er das auch. „Ja, aber es ist noch was. Ich will, dass du mitkommst.“ Was? Okay, das überraschte Kouyou jetzt wirklich. Warum wollte ihr Sohn bitte, dass er mit zu dem Treffen mit seiner leiblichen Mutter kam. Zwar hatten Takanori und er ihm wirklich nie viel über die Frau erzählt, aber der Schüler wusste, dass die beiden Erwachsenen zusammengekommen waren, als Takanori noch verheiratet gewesen war und dass Maki Kouyou wohl kaum mochte, konnte er sich sicher denken. „Ich will, dass die Frau gleich sieht, dass nur du meine Mama bist und deswegen sollst du mitkommen. Sie soll gar nicht auf die Idee kommen, dass sie deinen Platz einnehmen könnte.“ „Engelchen, dass…“ Kouyou fand überhaupt keine Worte gerade, die beschreiben würden wie glücklich er über die Worte des Kleineren war. „Ich komme sehr gerne mit.“ Es war von Anfang an dämlich gewesen, zu glauben, Makis Auftauchen könnte irgendetwas an ihrer familiären Situation ändern, aber irgendwie war Ayames Bitte genau, die Geste die der Ältere gebraucht hatte, um das endlich auch vollkommen zu kapieren. „Danke. Sagst du es Papa, wenn ich nicht mehr wach sein sollte, wenn er heimkommt. Ich will das Treffen irgendwie so schnell wie möglich hinter mich bringen.“ „Mach ich.“ Nach dem Essen hatten Ayame und Kouyou noch eine Weile Fernsehen geguckt, bevor sie lieber dazu übergegangen waren, die neuen Kataloge ihrer Lieblingsmarken zu studieren und auszusuchen, was sie demnächst unbedingt kaufen mussten. Es war ganz angenehm gewesen, mal wieder etwas Zeit mit ihrem Jungen alleine zu verbringen und einfach über dies und das zu reden, zu scherzen, einfach mal den Stress der letzten Tage zu vergessen. Ayame war gegen zehn zu Bett gegangen und Kouyou wollte noch aufbleiben bis sein Mann nach Hause kam, musste aber doch eingeschlafen sein, denn das Geräusch der sich öffnenden Wohnungstür ließ den Blonden aus seinen Träumen hochfahren. „Kou-Schatz, warum schläfst du auf dem Sofa?“ „Ich wollte auf dich warten.“, entgegnete der Jüngere, konnte ein Gähnen dabei nicht unterdrücken. Wie spät war es eigentlich? Sicher viel zu spät, um von der Arbeit nach Hause zu kommen. Hoffentlich hörte das bald aus, denn Kouyou gefiel es trotz aller Beschichtungen seitens Takanori immer noch nicht, dass der andere jeden Tag so lange arbeiten musste. „Naja, hat ja fast geklappt.“ Der Manager lachte leise, kam die letzten Schritte bis zum Sofa auf ihn zu, um dem Größeren einen kurzen Begrüßungskuss zu geben. „Aber lass uns direkt ins Bett wechseln, ich bin tierisch müde.“ „Okay.“ Und das taten sie dann auch und kaum lagen sie, kuschelte Kouyou sich auch schon eng an seinen Mann. Wenn er den Älteren schon mal bei sich hatte, wollte er das auch ausnutzen. „Ehm, bevor ich es vergesse, Ayame hat sich entschieden, Maki treffen zu wollen. Und er möchte, dass ich mitgehe.“ „Wirklich? Okay, ich hätte nicht gedacht, dass er sie sehen will.“, kam es nur leise von dem Älteren und jetzt hörte der Blonde auch, wie fertig sein Mann mal wieder klang. Er würde sicher gleich einschlafen. „Aber ich finde es gut, dass er dich mitnimmt, auch wenn ich mir sicher bin, dass Maki wenig begeistert davon sein wird.“ Nervös knetete der Blonde seine Hände, während sie zu dem Café liefen, in dem sie mit Maki verabredet waren. Takanori hatte sie Dienstagmorgen direkt angerufen und sie hatten beschlossen sich Donnerstagnachmittag zu treffen. Wahrscheinlich war er auch nervöser als Ayame selbst, denn der Junge wirkte die ganze Zeit unheimlich ruhig. Aber wahrscheinlich machte er sich einfach nicht so viele Sorgen wegen Maki, immerhin kannte er sie nicht, während der Ältere ja sehr wohl unangenehme Bekanntschaft mit der Frau gemacht hatte und es würde ihn auch nicht wundern, wenn sie ihn immer noch hasste und ihn das auch heute deutlich würde spüren lassen. Als die beiden das Café betraten, erkannte Kouyou Maki auch sofort. Er wusste nicht mal genau warum, sie sah anders aus als früher, aber irgendwie hatte sie die gleiche Ausstrahlung wie schon damals. Und offenbar erkannte sie ihn auch, denn ihr bis eben noch lächelndes Gesicht, versteinerte sich augenblicklich. „Das ist sie, Engelchen.“ Kouyou zeigte auf die Frau, die jetzt wo Ayame zu ihr herüber sah, auch wieder ein Lächeln aufsetzte und zusammen bewegten sie sich zu ihrem Tisch. „Hallo Ayame, vielen Dank, dass du dem Treffen zugestimmt hast.“, grüßte die Ältere sie, während sie den Jungen augenscheinlich genau musterte, bevor sie anfing leise zu lachen. „Ich hätte gedacht, du würdest Takanori sicher sehr ähnlich sein. Aber du bist wohl eher nach deinem anderen Elternteil gekommen, du siehst aus wie Kouyou früher.“ Und diese Worte, diese einfache simple Feststellung seitens Maki ließen den Blonden übers ganze Gesicht strahlen, denn so absurd es klang, sie bewiesen ihm, dass die Frau akzeptiert hatte, dass er und Takanori Ayames Eltern waren. * Er sah also aus wie Kouyou, normalerweise hätte Ayame darauf jetzt geantwortet und seine Mutter verteidigt. Er wusste ja, dass er sich den Älteren zum Vorbild nahm, eben weil Kouyou in seinen Augen der hübscheste, bestaussehendste Erwachsene war, den er kannte. Aber gerade war der Blonde einfach sprachlos. Er hatte keine Vorstellung von seiner leiblichen Mutter gehabt, nie, auch die letzten Tage, seit er wusste, dass er sie treffen würde, nicht. Und jetzt wo er ihr gegenüber saß, war er doch irgendwie überrascht. Sie war hübsch und sie hatte ein warmes Lächeln, was dem Schüler gleich das Gefühl gab, sie könnte sympathisch sein. Und sie war wohl ein Stück kleiner als sein Vater und sehr zierlich, wobei es angesichts seiner eigenen Körperausmaße wohl zu erwarten war, dass sie nicht sonderlich groß sein konnte. Insgesamt sah sie aber aus wie eine ganz durchschnittliche Japanerin und damit passte sie so gar nicht zu seinem Vater. Wenn er sich Kouyou und die Frau so ansah, musste er nicht eine Sekunde weiter nachdenken, um zu wissen, dass die Frau dem Blonden nicht annähernd das Wasser reichen konnte. Auch wenn er nie daran gezweifelt hatte, dass sein Vater sich richtig entschieden hatte, Kouyou dieser Frau vorzuziehen, nach heute konnte er es auch vollkommen nachvollziehen. „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Irgendwie hab ich nicht geglaubt, dass du mich sehen willst.“ Als die Frau ihn ansprach, wurde der Blonde aus seinen Gedanken gerissen. „Err… wie heißen sie? Ich meine, ich weiß gar nichts über sie.“ Es war das erste, was dem Kleinen eingefallen war und irgendwie jetzt wo er hier saß, war er dann doch ein bisschen neugierig, wie die andere war. Vor allem weil er sich gerade fragte, ob er eigentlich etwas von der Schwarzhaarigen geerbt hatte, denn er wusste, dass er einige Eigenarten von seinem Vater hatte, auf die Kouyou in ja gerne hinwies und er war sich auch klar, dass er sich in seinem Verhalten viel an Kouyou orientierte. „Deine Eltern haben dir wohl nichts von mir erzählt.“ „Ich hab nie gefragt.“, unterbrach der Jüngste sie gleich, bevor sie noch auf die Idee kam, seinen Vater oder seine Mutter weiter zu beschuldigen. Es war ja eine Tatsache, dass Ayame sich nie wirklich für diese Frau interessiert hatte. „So hab ich das gar nicht gemeint. Ich hätte dir an Takanoris Stelle auch nichts von mir erzählt.“, entgegnete die Schwarzhaarige mit einem Grinsen. „Also ich heiße Takada Maki, ich habe wieder geheiratet vor ein paar Jahren deswegen nicht mehr Matsumoto. Ich bin Angestellte bei einem Modelabel, aber seit unsere Tochter geboren wurde, arbeite ich nicht mehr.“ Dann interessierte sie sich also auch für Klamotten, kein Wunder, dass Ayame Mode-verrückt war, er hatte es ja sozusagen von seiner Mutter und Maki geerbt. „Ich… würde auch gerne ein bisschen mehr von dir erfahren.“ „Ehm, also ich bin jetzt 16.“ Die Ältere nickte lächelnd, okay sie wusste wahrscheinlich wie alt er war. Aber der Blonde wusste einfach nicht so genau, was er der anderen jetzt erzählen sollte. Es war nicht so, dass es ihm unangenehm war mit Maki zu reden, es war eher das Gegenteil, nur war es eben ein bisschen schwierig. „Ich geh zur Oberschule und… naja ich bin ein mittelmässiger Schüler.“ „Engelchen, das stimmt doch gar nicht. Du bist gut in der Schule, du bist nur ein bisschen faul.“, mischte Kouyou sich ein und der Kleine war ihm gerade ganz dankbar, dass er mitgekommen war und ihm ein bisschen half. „Naja, ich bin ganz gut, aber im Vergleich so Sono bin ich ziemlich schlecht.“ Der Blonde musste lächeln beim Gedanken an seinen besten Freund, er war wirklich wahnsinnig intelligent. „Oh, ich bin sicher, du bist intelligent, Ayame. Ich glaub, da haben sich Takanoris Gene sicher durchgesetzt. Aber wer ist denn Sono, wenn ich fragen darf?“ Im ersten Moment war der Kleine etwas verwirrt, bevor ihm einfiel, dass die andere ja nicht wissen konnte, dass Sono sein bester Freund war. „Mein bester Freund.“ „Achso, deswegen hast du auch so gelächelt.“ Es überraschte Ayame ein bisschen, dass die andere so aufmerksam war. „Ja, die beiden sind unzertrennlich.“ „Das freut mich für dich, Ayame. Und hast du auch irgendwelche Hobbys?“ „Ja, also ich mach gerne Sachen mit meinen Freunden, egal was eigentlich und ich mag Mode.“ Je länger sie redeten, desto einfacher fiel es Ayame ein Gespräch mit der Frau zu führen und sie war ihm wirklich sympathisch. Sie hatten einige Gemeinsamkeiten und was der Junge am Positivsten wahrnahm, Maki war freundlich zu Kouyou, bezog den Größten in das Gespräch mit ein. Außerdem schien sie sich wirklich für den Jüngsten zu interessieren, sie hatte wahnsinnig viele Fragen, lauschte im gespannt und auch wenn Ayame es nie erwartet hätte, dass es ihm etwas bedeuten könnte, freute es ihn, dass seine leibliche Mutter sich für ihn interessierte. „Ich bin wirklich froh, dass du so ein schönes Leben hattest. Aber ich hab mir schon gedacht, dass Takanori sicher alles ihm Mögliche getan hat, um dir trotz unserer Trennung eine unbeschwerte Kindheit zu bieten.“ Die Ältere lächelte wieder, sie lächelte oft, aber dieses Mal war es kein ehrliches lächeln, es wirkte irgendwie angespannt, das merkte selbst Ayame. „Weißt du, ich wollte mich eigentlich mit dir treffen, um mich zu entschuldigen, dass ich all die Jahre verschwunden war und nie Kontakt zu dir aufgenommen habe. Ich weiß selbst nicht, warum ich es nie über mich gebracht habe, deinen Vater anzurufen, dabei habe ich dich wirklich geliebt, auch wenn es damals schwer für mich war, ein Kind zu haben. Ich weiß, dass es eigentlich nichts gibt, was entschuldigt, dass ich dich im Stich gelassen habe, auch wenn du mich wahrscheinlich nicht gebraucht hast und ich erwarte auch gar nicht, dass du mir das irgendwie verzeihst. Aber ich wollte dir gerne sagen, dass ich mittlerweile weiß, dass es der größte Fehler meines Lebens war, den Kontakt zu dir abzubrechen. Du bist ein wunderbarer Junge geworden und auch wenn ich kein Recht dazu habe, bin ich stolz, dass so jemand mein Sohn ist.“ Die Worte überraschten den Kleinen ein bisschen, aber hauptsächlich erfreuten sie ihn. Auch wenn er sich nie Gedanken über die Trennung seiner leiblichen Eltern gemacht hatte, war er glücklich darüber sowas von Maki zu hören, auch von ihr zu hören, dass nichts von allem seine Schuld gewesen war. Aber eine Sache störte ihn dann doch noch. Alle schienen immer zu meinen, er wäre verärgert, weil Maki bis jetzt nie etwas von ihm wissen wollte, aber das war er seltsamerweise nie gewesen, selbst wenn sie nie wieder aufgetaucht wäre, hätte er keinen Groll gegen sie gehegt. Er hatte ein wunderschönes Leben, er hatte seinen Vater und Kouyou und etwas Besseres als die beiden als Eltern hätte ihm doch gar nicht passieren können. Ehrlich gesagt, war er eher dankbar, dass die Schwarzhaarige seinen Vater damals verlassen hatte. „Danke. Aber… naja, ich weiß auch nicht warum, aber ich bin nicht sauer oder so, war ich auch nie. Du brauchst mich für nichts, um Verzeihung zu beten, aber trotzdem danke.“ Der Blonde schenkte der Frau ein ehrliches Lächeln und er konnte ihr richtig ansehen, wie glücklich sie seine Worte machten. „Du glaubst gar nicht, wie glücklich mich deine Worte machen, Ayame.“ Sie strahlte noch immer übers ganze Gesicht, wurde bei ihrer nächsten Frage dann doch wieder etwas ernster. „Würdest du dich vielleicht öfter mit mir treffen? Ich meine, ich möchte gar nicht die Rolle deiner Mutter übernehmen, aber ich möchte auch nicht ganz aus deinem Leben verschwinden.“ „Err…“ Eigentlich sprach nichts dagegen. Er fand Maki nett, er hatte das Gefühl, dass sie ehrlich glaubte, einen Fehler gemacht zu haben, den sie bereute und er glaubte ihr, dass sie nicht Kouyous Platz einnehmen wollte, dass sie Kouyou akzeptierte. Außerdem wirkte der Größte auch nicht mehr so nervös oder ängstlich wie vor dem Treffen heute und deswegen ging er davon aus, dass seine Eltern kein Problem damit haben würden. „Gerne. Ehm, wenn ich dir meine Nummer gebe, kannst du mich einfach anrufen oder schreiben.“ „Geb ihr noch unsere Nummer von zu Hause, du überhörst dein Handy sowieso andauernd.“ Der Blonde nahm eine der Servietten vom Tisch, schrieb beide Nummer auf und reichte sie der Frau. „Ehm, ich hab dann noch eine Frage? Meine kleine Schwester, wie heißt sie?“ Das interessierte ihn schon den ganzen Tag brennend. Er hatte nie Geschwister gehabt, sich auch nicht unbedingt welche gewünscht, aber wie es so war, würde er schon gerne mal wissen. „Sie heißt Mao. Wenn du möchtest, bring ich sie das nächste Mal mit, dann kannst du sie kennen lernen.“ Ja, das war eine gute Idee er wollte seine Schwester unbedingt kennen lernen. Die Drei hatten noch eine Weile zusammen gesessen und geredet und gegen Abend waren Kouyou und Ayame dann nach Hause gegangen. Das Treffen war gut verlaufen und der Schüler hatte sich doch mehr gefreut, als er gedacht hätte. Aber vor allem war er Sono gerade dankbar, dass er ihm dazu geraten hatte, sich mit Maki zu treffen. Es war die richtige Entscheidung gewesen. „Und Ayame, was hälst du von Maki?“, fragte Kouyou nach und er klang doch verdammt neugierig. „Ich fand sie nett. Ich denke, ich möchte sie schon regelmäßig sehen, aber als Teil meiner Familie werd ich sie nie ansehen, denke ich. Höchstens vielleicht wie als wäre sie meine Tante.“ Der Kleine lachte leise und seine Mutter stieg auch direkt in das Lachen ein, legte einen Arm um den Jungen und lief so mit ihm zum Auto. „Ich denke auch, du solltest ihr eine Chance geben, sie hat sich sehr verändert seit damals. Sie war wirklich viel netter.“ „Ja, werd ich.“ Glücklich grinsend kuschelte der Blonde sich näher in die Umarmung. Ja definitiv, er war froh darüber, dass Maki sich von seinem Vater getrennt hatte, denn so hatte er Kouyou bekommen und Kouyou war perfekt, perfekt um seine Mutter zu sein. tbc ------------------------------------------------------------------------------------------------------ So wie versprochen geht es hier jetzt auch mal weiter. Da ich mir ja sicher war, es nicht bis Jahresende zu schaffen, hab ich es erst gar nicht versucht^-^ Aber jetzt geht's wieder regelmäßig weiter und so lange ist es auch nicht mehr, so drei Kapitel. @YuiMadao: Ja, also ich hoffe, das beruhigt dann, Maki will Kouyou nicht die Mama-Position wegnehmen^-^, könnte sie auch gar nicht... nya und ob aus Sono und Ayame was wird, auch wenn sich einige das zu wünschen scheinen, ich glaube, das wird nichts^-^ @Lucel: Ja richtig gehofft^-^ Maki meint es wirklich nur gut und hat sich geändert. Und ehm, auf Sono hoffen, ja schwierig^-^ Kapitel 21: 1.19 ---------------- -1.19- Heute war definitiv einer der Tage, an denen Ayame innerlich mit sich kämpfte, aufzustehen. Einerseits wollte er unbedingt zu dem Schulfest, weil er Sagas Spiel sehen wollte, andererseits wollte er nicht den ganzen Vormittag mit Takarai verbringen. Ganz zu schweigen davon, dass es Samstag war und das nahm im gleich zusätzlich die Motivation früh morgens aufzustehen, es war immerhin erst acht Uhr. Der Blonde konnte einfach nicht einschätzen, wie es wäre nachher mit dem Lehrer zusammen zu sein. Zwar hatte er es die letzte Woche im Unterricht ganz gut geschafft, zu ignorieren, was zwischen ihnen vorgefallen war, aber da waren ja auch noch andere Schüler dabei gewesen und er hatte nie alleinig die ganze Aufmerksamkeit des Älteren gehabt. Das würde heute anders sein, auch wenn er sich die ganze Zeit schon versuchte zu beruhigen, dass Sono ja dabei sein würde. „Engelchen, du solltest langsam aufstehen, wenn du pünktlich zur Schule kommen willst.“ Es war seine Mutter, die einfach mal knallhart ohne zu klopfen in sein Zimmer stürmte und die Rollladen öffnete, so dass die helle Morgensonne dem Blonden direkt ins Gesicht fiel. Er hasste diese Wegmethode, aber Kouyou wusste leider, dass es die Effektivste wäre und im Endeffekt hatte er ja recht, Ayame müsste sowieso aufstehen und zur Schule, ob er wollte oder nicht. „Ja, ich bin schon wach.“, nuschelte er verschlafen, drückte sein Gesicht ins Kissen, um dem Licht wenigstens ein bisschen zu entkommen. Aber der Größere war heute unnachgiebig, zog Ayame nur die Decke weg und so raffte er sich dann doch auf, um sich fertig zu machen. Er war ja wirklich schon spät dran und wenn er wie geplant um neun in der Schule sein wollte, musste er sich wirklich mal beeilen. Ayame hatte es dann wirklich geschafft, schnell fertig zu werden, wobei er mit seinem Aussehen auch wie immer nicht zufrieden war. Dabei hatte er doch gut aussehen wollen für Saga. Aber zumindest waren Sono und er so um Punkt neun an der Schule und auf den Weg zu ihrem Klassenraum. „Danke nochmal, dass du extra wegen mir heute Morgen mitgekommen bist.“ „Nicht nötig, ich mach das doch gerne. Immerhin sind wir Freunde.“ Sono schenkte ihm ein versicherndes Lächeln und Ayame war mal wieder einfach nur froh, dass er den Silberhaarigen hatte. Ja, manchmal wüsste er wirklich nicht, was er ohne ihn machen würde. Vor allem heute hätte er es sicher nicht geschafft, alleine hierher zu kommen. Auch wenn er selbst wusste, dass er sich ein wenig albern verhielt und dass es von vorne herein dumm gewesen war, zu glauben, aus ihm und Takarai könnte etwas werden, tat es trotzdem weh, fühlte er sich trotzdem benutzt und betrogen und das war kein schönes Gefühl. Als sie den Klassenraum betraten, war ihr Lehrer schon da und zumindest Ayame schenkte er auch noch ein breites Grinsen, was aber augenblicklich verblaste, als er Sono sah, der hinter dem Blonden den Raum betrat. „Amano, was machst du denn hier?“ Der Braunhaarige schien zu Ayames Erschrecken, etwas wütend zu sein und das beunruhigte den Schüler gerade ein bisschen. Was bitte hatte der Ältere vorgehabt, dass ihn Sonos Anwesenheit so zu stören schien? „Naja, helfen. Ich hab bei Ayame übernachtet und da er schon hierher musste und ich nachher sowieso auch, bin ich mitgekommen.“, entgegnete der Silberhaarige aber nur ganz cool, was den Lehrer nur verhalten nickend ließ. Er schien wirklich nicht sonderlich glücklich darüber zu sein. „Nunja, dann fangen wir an.“ „Okay, ehm Sono lass uns Schoko-Eis machen, ich sag dir gleich, was wir dazu brauchen.“ Am besten so normal wie möglich verhalten und auf die Arbeit konzentrieren, vielleicht würde ihn das genug ablenken, sodass ihn die Anwesenheit des Lehrers nicht mehr störte. Denn im Moment spürte er doch deutlich Unsicherheit in sich aufsteigen. „Ai-chan, ich glaub, das haben wir oft genug gemacht, ich weiß, was wir dazu brauchen.“, entgegnete der andere nur, während er sich seiner Jacke und Tasche entledigte und schon begann alles Mögliche aus dem bereitgestellten Berg an Zutaten herauszusuchen. „Okay, ehm Herr Takarai, das Rezept für Vanille.“ Ayame hatte den Rezeptzettel aus seiner Tasche gekramt, hielt ihn dem anderen hin. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, Takarai nicht anzusehen, nicht in seine wunderschönen braunen Augen zu sehen, aber er konnte nichts dagegen tun, dass er schon wieder darin versank, als der andere in lieb anlächelte, dankend den Zettel annahm und dabei wie zufällig die Hand des Jüngeren streifte. Das verräterische Herz des Blonden machte natürlich schon wieder einen Hüpfer und das schmerzte ihn gerade am meisten. Er wollte diesen ganzen Mist doch hinter sich lassen. „Ai-chan, hier die Sachen.“ Froh darüber, dass sein bester Freund sich in diesem Moment zwischen sie schob und verhinderte, dass der Kleinste wieder in Schwärmerei verfiel, nahm er Sono die Sachen ab. „Und denk nicht so viel darüber nach, er ist es nicht wert.“, fügte der Silberhaarige noch flüsternd hinzu, bevor er Ayame mit sanfter Gewalt Richtung Eismaschine drehte, so dass sie sich jetzt wirklich auf die Vorbereitungen konzentrieren konnten. Das Eismachen war dann weniger schlimm geworden, als Ayame befürchtet hatte. Sono hatte die ganze Zeit irgendwas erzählt und war dem Kleineren keinen Zentimeter von der Seite gewichen und so hatte Takarai überhaupt keine Chance gehabt, sich ihm zu nähern oder sonst irgendwas zu tun. Der Lehrer hatte still gearbeitet und nur hin und wieder etwas gefragt. Er hatte nach den ersten Minuten sogar aufgehört, Ayame mit diesem lüsternen Blick, denn er bis vor einigen Tagen ja noch so wahnsinnig toll gefunden hatte, anzustarren und dafür war der Blonde ganz dankbar. „So wie ich das sehe, sind wir fertig. Matsumoto und ich werden das Eis noch fertig umfüllen und da du ja schon da bist, kannst du dich auch nützlich machen, Amano und schon mal Schüsseln und Besteck von der Koch-AG holen.“ Nein, das war nicht gut. Ayame warf seinem besten Freund nur einen hilflosen Blick zu, Sono sollte nicht gehen. Er sollte ihn nicht alleine mit Takarai lassen, aber so wie es gerade aussah, fiel dem Größeren jetzt auch nichts ein, um das zu verhindern. „Ich… ich geh das holen.“, war das einzige, was dem Jüngsten auf die Schnelle einfiel und er war eigentlich schon fast aus dem Raum gerannt, als sein Lehrer einen erneuten Einwand vorbrachte. „Ich will dir ja nicht zu nahe treten, Matsumoto, aber ich glaube er kann doch einiges mehr tragen als du. Er geht.“ Und dagegen konnten die beiden Schüler jetzt wirklich nichts mehr sagen. Und so trat das ein, was der Blonde eigentlich hatte vermeiden wollen, er war alleine mit dem Lehrer. „So, bringst du also einen kleinen Bodyguard mit. Hätte ich ja nicht gedacht, ich war eigentlich der Meinung es hat dir ganz gut gefallen mit mir.“, begann der Braunhaarige auch gleich, kaum hatte Sono die Tür hinter sich geschlossen. Und Ayame zuckte unweigerlich erschrocken zurück. Er wollte nicht darüber reden, er wollte an die ganze Sache nicht erinnert werden. So schön es auch gewesen war mit dem Lehrer, würde er die ganze Sache lieber komplett löschen als sie zu wiederholen, denn im Nachhinein war der Schmerz darüber belogen und benutzt worden zu sein, viel größer als alle Freude zuvor. „Sie haben mich belogen. Sie sind verheiratet.“, entgegnete er unsicher. Jetzt wo sie ja sowieso schon darüber redeten, könnte er auch das los werden, was ihn am meisten störte. „Ach Kleiner, das belastet dich? Ich hätte nicht gedacht, dass es dir so ernst ist. Wir hatten einfach unseren Spaß und das könnten wir doch wiederholen.“ Nicht dass die Worte den Blonden schon genug verunsicherten, musste Takarai auch noch ein paar Schritte auf ihn zumachen, war ihm jetzt so nahe, dass er den wohlbekannten Duft des Älteren wahrnehmen konnte. Er roch immer noch so gut. „Meine Frau muss es ja nicht wissen. Und so ist es doch noch ein bisschen interessanter.“ Der Braunhaarige kam ihm immer näher und Ayame wusste worauf das hinaus laufen würde und das wollte er nicht, aber so erstarrt wie er war, konnte der Schüler nichts dagegen tun, dass sich Takarais Lippen langsam auf seine legten. Und es fühlte sich so gut an, so wie jedes Mal wenn sie sich geküsst hatten, aber gleichzeitig zerriss es Ayames Herz aufs Neue. Der andere benutzte ihn nur, das wusste er doch und er wollte es nicht, er wollte jemanden der ihn ehrlich liebte und er wollte niemanden küssen, der ihn nur als Lustobjekt sah. Vor allem wollte er nicht, dass es einem kleinen Teil in ihm gefiel. „Sie sollten ihre Schüler vielleicht nicht öffentlich bedrängen, wenn sie ihren Job nicht verlieren wollen.“ Sonos Stimme riss Ayame zurück in die Realität und so schnell wie ihr Lehrer sich plötzlich von ihm löste, konnte er gar nicht reagieren. Aber er war dem Silberhaarigen unendlich dankbar, dass er genau jetzt gekommen war, denn Ayame war kurz davor gewesen, einfach seine Arme um Takarai zu schlingen und sich wieder von ihm einlullen zu lassen. „Tut mir leid, dass ich solange gebraucht habe, Ai-chan.“ Sono stellte das Geschirr, das er mitgebracht hatte, auf einen der Tische, bevor er zu Ayame ging, einen Arm um diesen legte und ihn fest an sich zog. Der Kleine entspannte sofort merklich, drückte sich eng an seinen besten Freund und war nur ganz froh darüber, dass Takarai durch Sonos Auftauchen offensichtlich so geschockt war, dass er gar nichts mehr sagte, sondern sie nur noch mit weitaufgerissenen Augen anstarrte. „Ich denke, wir gehen dann auch, es ist ja alles fertig.“ Und mit diesen Worten schob er den Kleinsten aus dem Klassenraum raus auf den Gang und dieser atmete nur erleichtert aus. „Danke, Sono.“ „Nichts zu danken. Hat er dir was getan?“ Der Silberhaarige schien wirklich richtig besorgt, das hatte Ayame im ersten Moment gar nicht mitbekommen. Er machte ein nachdenkliches Gesicht, hatte die Stirn in Falten gelegt und musterte den Blonden mit ernstem Blick. „Nein, du bist ja rechtzeitig gekommen.“ Ayame legte ein Lächeln auf seine Lippen, hauptsächlich weil er Sono beruhigen wollte. Der Größere war ja wirklich noch rechtzeitig da gewesen, auch wenn er erst in einem Moment gekommen war, in dem Ayame schon das ganze Gefühlschaos der letzten Wochen erneut durchgemacht hatte, aber das war ja nicht seine Schuld. Und er wollte nicht, dass sein bester Freund sich schuldig fühlte, weil er eben doch nicht ganz hatte verhindern können, dass Takarai dem Blonden wieder zu nahe kam. „Lass uns das einfach ignorieren und mal gucken, was es hier an dem komischen Schulfest noch so gibt.“ Das hatten die beiden Schüler dann auch getan, wobei Ayame sagen musste, dass es ziemlich langweilig war. Die meisten Klassen hatten irgendwelches Essen oder dämliche Spiele vorbereitet, die AGs gestalteten etwas passend zu ihrem Thema und ansonsten gab es noch jede Menge Sportveranstaltungen. Apropos Sport. „Sono, wann ist eigentlich euer Spiel?“ Da wollte Ayame ja hin, immerhin hatte Saga ihn eingeladen und darauf seinen braunhaarigen Schwarm zu zusehen, freute er sich schon den ganzen Tag. „In zwei Stunden, aber ich muss in einer halben da sein, also bin ich gleich weg.“, antwortete Sono, während er ganz interessiert die kleinen Kuchen betrachtete, die der Koch-Club für heute zubereitet hatte. „Okay, meinst du es kommen viele Leute? Wann muss ich ungefähr kommen, um einen Platz zu bekommen, von dem aus ich gut sehe?“ Das hieß: einen Platz von dem aus Saga ihn sehen würde, weil wenn er schon mal zu dem Spiel ging, wollte er auch, dass der Braunhaarige es mitbekam. „Du willst dir das Spiel angucken?“ Sein bester Freund klang deutlich überrascht, okay aber das nahm der Blonde ihm nicht übel. Wenn Saga ihn nicht eingeladen hätte, wäre er ja nie auf die Idee gekommen, das Spiel anzusehen. „Moment mal, kann es sein, dass du nur wegen Saga kommst?“ „Ja, schon so.“ Es war ja sinnlos Sono zu belügen, außerdem schien der Ältere eher belustigt ob dieser Tatsache. „Okay, Ai-chan, aber… naja, ich will nicht, dass du dir falsche Hoffnungen machst, ich dachte du wärst dir sicher, dass er nicht auf Kerle steht.“ Der Silberhaarige hatte leiser gesprochen und den Kleineren auch ein Stück von den anderen Schülern, die sich noch im Raum befanden, weggezogen. „Ich, nein… er hat mich doch eingeladen heute zu zugucken. Und Freitag da war er so…“ Ja okay, Ayame machte sich vielleicht schon wieder ein bisschen zu viele Hoffnungen. Aber er wünschte sich doch nur einen Freund, jemanden der ihn liebte. Er wollte so eine Beziehung wie seine Eltern sie hatten. Und seit die Sache mit Takarai so wahnsinnig schief gegangen war, wünschte er es sich umso mehr. Und Saga wäre sicher ein wunderbarer Freund, er war do nett und liebevoll und er gab Ayame dieses wahnsinnige Kribbeln im ganzen Körper, dieses absolute Hochgefühl und das vor allem seit Freitag wieder etwas mehr. „Er hat dich eingeladen?“ Der Größere schien nachzudenken, klang irgendwie abwesend und auch das Lächeln, welches er Ayame dann schenkte, war etwas verunglückt. „Wenn du eine halbe Stunde vorher da bist, dann kriegst du einen guten Platz.“ „Okay.“ Eine halbe Stunde vorher, dann hätte er ja noch genug Zeit, zu versuchen, sein Aussehen wenigstens ein bisschen zu retten. „Sag mal, musst du gleich weg oder hast du noch Lust Kuchen mit mir zu essen.“ Die kleinen Desserts, die so hübsch angerichtet auf den Tischen standen, hatten es Ayame schon die ganze Zeit angetan und dass Sono sowas liebte, wusste er ja auch. Außerdem wollte er sich noch bei seinem besten Freund dafür bedanken, dass er heute Morgen mitgekommen war. „Ja, das schaffen wir noch.“ Nachdem Sono gegangen war, hatte Ayame sich auf eine der Schultoiletten verzogen, um sein Make-Up und seine Haare einigermaßen zu richten. Die notwendigen Sachen dafür, hatte er ja sowieso immer dabei. Außer sein Glätteisen, das könnte er jetzt auch gebrauchen, aber dann würde einfach einen natürlichen Haarlook tragen, was vielleicht angesichts dessen dass er in der Schule und es mitten am Tag war, nicht die schlechteste Idee wäre. Der Blonde hatte dann auch noch fast eine Stunde an sich herum gewerkelt, bevor er sich langsam auf den Weg zum Sportplatz machte. Für richtige Spiele hatte ihre Schule ein kleines Stadion, okay es war ein Sportplatz, der an zwei Seiten von Tribünen eingerahmt war. Soweit Ayame von Saga wusste, war es bei den regionalen und nationalen Ausscheidungsspielen auch immer voll besetzt. Das Match heute würde aber nur gegen die Mannschaft einer nahegelegenen Schule stattfinden und hätte keinerlei Bedeutung für die Saison und somit wären wohl nur ein paar Eltern und andere Schüler da. Und als Ayame am Stadion ankam, war wirklich der Großteil der Plätze noch frei. Einen Moment überlegte er, ob er sich irgendwo fernab von anderen setzen sollte, entschied sich dann aber doch für einen Platz ein paar Reihen unterhalb von Sagas und Koukis Fanclub, zumindest sprachen die Plakate dafür, dass die Mädchen genau das waren. Aber in deren Richtung würde Saga sicher während dem Spiel gucken und da würde er Ayame doch am ehesten entdecken, wenn er ebenfalls dort saß. Also ließ er sich dort nieder, tippte auf seinem Handy herum bis das Spiel begann. Besonders interessant war es ja nicht, vor allem da Ayame nicht mal wirklich die Regel kannte. Okay, er wusste, dass es Ziel des Spiels war, den Ball in den Kasten der anderen Mannschaft zu schießen und damit war sein Fußballwissen auch schon aufgebraucht. Er war sich ja nicht mal so sicher, wie lange so ein Spiel dauerte. Aber da er ja sowieso nur hier war, um Saga zu bewundern, war es eigentlich egal. Und das konnte er von hier aus ganz ausgezeichnet. Zwar war er sich vor einigen Tagen noch sicher gewesen, nicht mehr als Freundschaft von dem Älteren zu wollen, zeigte ihm sein lautschlagendes Herz doch gerade wieder, dass dem doch nicht so wahr. Jedes Mal wenn Saga auch nur entfernt in seine Richtung lächelte oder zeigte, bildete der Blonde sich ein, dass nur er damit gemeint wäre, dass Sagas Lächeln nur für ihn bestimmt wäre und das brachte Ayame gerade nahe an den Herzinfarkt. Der Braunhaarige war so wunderbar, er sah selbst in dem hässlichen Trikot noch wunderschön aus und Ayame war es ein Rätsel wie er jemals Takarai attraktiver als Saga finden konnte. Und so wie der Größere auf dem Spielfeld wirkte, er hatte zwar keine Ahnung von dem Sport, aber Saga war sicherlich ein großartiger Spieler. Der Blonde hatte dann gar nicht gemerkt, wie das Spiel zu Ende ging. Da der Fanclub hinter ihm aber laut am Jubeln war, ging er mal davon aus, ihr Team hatte gewonnen. Aber als Saga auf die Tribüne zu lief und winkte, riss das Ayame aus seiner Starre. Saga winkte ihm zu. Okay oder seinem Fanclub, aber nein, er war sich sicher, der Ältere meinte ihn. Trotzdem wollte er sich die Blöße nicht geben und zurückwinken für den Fall, dass er doch nicht gemeint war. „Hey, Aya. Komm runter.“ Shins Stimme ließ den Blonden kurz erschrocken zusammenfahren. Richtig seine beiden Freunde hatten ja auch mitgespielt. Wobei er so beschäftigt damit gewesen war, Saga zu zusehen, dass er nicht darauf geachtet hatte, wie die beiden anderen gespielt hatten. „Ihr ward gut.“, begrüßte er Shin und Sono trotzdem, nachdem er von der Tribüne gegangen war und jetzt mit seinen Freunden Richtung Kabine lief. Shin bedankte sich auch dafür, während Sono nur breit grinste, okay aber er wusste ja, dass Ayame nur wegen Saga gekommen war. „Also wir gehen schnell duschen und dann können wir ja noch irgendwas zusammen machen. Warte einfach hier, Ai-chan.“ Der Blonde nickte zustimmend, während die anderen beiden schon die Umkleidekabine betraten. Hoffentlich brauchten sie nicht solange. Wobei je länger er hier vor den Kabinen wartete, desto größer war die Chance Saga zu sehen. Immerhin war der ja sicher auch gerade am Duschen. Wie gerne Ayame doch mit Saga duschen würde. Erschrocken über seinen eigenen Gedanken und zartrosa im Gesicht angesichts dessen, dass er sich gerade immer noch vorstellte, wie der Braunhaarige wohl nackt aussah, entfernte er sich ein paar Schritte von den Kabinen, ließ sich auf einer Bank nieder, um dort auf seine Freunde zu warten. Seine Gedanken versuchte er dabei irgendwie von Saga abzulenken, denn seit Freitag dachte er schon wieder vermehrt an den Braunhaarigen, daran wie gerne er doch mit ihm zusammen wäre, daran ihn zu küssen, in Sagas Armen zu liegen und noch ganz andere Dinge mit dem Älteren zu tun. „Hi, Ayame.“, überrascht schreckte der Blonde aus seinen Gedanken, als er so plötzlich angesprochen wurde, das Objekt seiner Begierde jetzt direkt vor ihm stand, frisch geduscht mit nassen Haaren und dem schönsten Lächeln, das Ayame je gesehen hatte. „Danke, dass du heute wirklich gekommen bist.“ Sagas Grinsen wurde noch ein bisschen breiter, während er sich neben Ayame auf der Bank nieder ließ. „Ja, ehm… gern geschehen. Du warst sehr gut.“ Zwar konnte er das nicht beurteilen, aber dem war sicher so gewesen. Immerhin hatte er ja mitbekommen, dass der andere zwei Tore geschossen hatte, da musste er doch gut gewesen sein. „Danke, ich…“ Der Braunhaarige hielt abrupt inne, wandte seinen Blick jetzt von Ayame auf seine Oberschenkel und irgendwie kam der Kleinere nicht darum herum, zu denken, dass Saga irgendwie beschämt wirkte. „Ich hab mir extra Mühe gegeben, wenn du mir heute schon zusiehst.“ Die Worte waren nur leise über seine Lippen gekommen, aber sie sorgten sofort dafür, dass Ayames Herz begann, zu rasen. Der Ältere hatte für ihn gespielt und das hieß doch… er konnte sein Glück gerade nicht fassen, denn gerade war der Blonde doch sicher, dass er sich nicht unbegründet Hoffnung gemacht hatte. Was gab es schon für eine andere Erklärung, dass der andere sich Mühe gegeben hatte, als dass er Ayame hatte beeindrucken wollen. „Du Ayame… ehm, hast du jetzt noch was vor? Also, ich meine, wenn nicht könnten wir ja was essen gehen… oder sowas.“ Der Größere stotterte mehr vor sich hin, als dass er redete und das fand Ayame so unsagbar süß, dass er sich gleich noch ein bisschen mehr in Saga verliebte. Bitte, das durfte er jetzt nicht alles falsch interpretieren. „Gerne, was essen klingt gut.“ Ja, ein richtiges Date mit Saga klang gut. Auch wenn dem Jüngeren klar war, dass er eigentlich mit Shin und Sono verabredet war, aber die beiden würden das schon verstehen. „Gut, dann…“ Weiter kam der Braunhaarige nicht, denn im nächsten Moment klingelte sein Handy und unterbrach ihre Unterhaltung fürs erste. Und so wie Sagas Gesicht sich im Laufe des Telefonats von Sekunde zu Sekunde verfinsterte, war es wohl kein erfreulicher Anruf. „Das war meine Mutter, ich muss nach Hause. Tut mir leid, Ayame.“ „Okay, aber morgen gehen wir ins Kino ja?“ Es fiel dem Kleineren ziemlich schwer seine Enttäuschung zu verbergen, aber sie waren ja für morgen verabredet und solange wie er jetzt auf ein Date mit Saga gewartet hatte, würde er es auch schaffen, noch einen weiteren Tag zu warten. Der Ältere hatte zwar nie was von einem Date gesagt, aber mittlerweile war Ayame sich ganz sicher, dass es eins werden würde. Zumindest war es für Ayame eins, sollte der Braunhaarige doch anders darüber denken, dann wäre der Kleine endgültig am Boden zerstört. So schnell wie sein Herz momentan schlug, wie stark sein Magen kribbelte, wenn er bloß an Saga dachte, würde ihm das wahrscheinlich noch weher tun als die ganze Sache mit Takarai. „Natürlich, ich freu mich schon.“ Und mit diesen Worten war Saga verschwunden, ließ einen verträumt lächelnden Ayame zurück. Ohja, er war ganz sicher, aus ihm und Saga musste etwas werden. Ayame war doch so verliebt in den Älteren. tbc --------------------------------------------------------------------------------------------------------- So weiter geht's, immer im Monatstakt^-^ Es folgen noch zwei oder vielleicht auch drei Kapitel... Eigentlich sollte das hier auch schon heute Morgen kommen, aber dann kam "Amargeddon" und da waren meine Augen leider zu sehr unter Wasser gesetzt, als dass ich das Kapitel hätte Korrekturlesen könnenxDD @YuiMadao: Na, das war das Schulfest, aber Kouyou wird Takarai leider nicht mehr die Krallen zeigen^-^ @Lucel: ja also es wird wohl doch eher Saga als Sono (auch wenn ich gestehen muss, absichtlich sowas wie die Szene mit dem Aufeinander liegen geschrieben zu haben, um ein bisschen die Leser zu ärgern^-^), aber eine Auflösung für Ruki gibt es auch noch Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)