Angel's Tale von -hoshi- (aus dem Leben Ayames) ================================================================================ Kapitel 20: 1.18 ---------------- -1.18- „Ayame, du bist schon wieder zu spät.“, schallte die Stimme seines Vaters durch die Wohnung. Oh man, sie müssten frühestens in zehn Minuten los, der andere sollte nicht so hetzen. Der Blonde hatte halt mal verschlafen, das konnte doch passieren. Er hatte eben nicht sonderlich gut schlafen können, weil er die ganze Zeit über die Sache mit seiner leiblichen Mutter hatte nachdenken müssen. Hoffentlich würde Sono ihm wirklich helfen können, denn zu einem Ergebnis war er selbst noch nicht gekommen. Abgehetzt stolperte der Schüler aus dem Bad, hatte nicht mal die Zeit gehabt sich richtig die Haare zu machen und dementsprechend sah er auch aus. So konnte er eigentlich unmöglich unter Leute gehen, aber sein Vater würde sicher nicht später losfahren, nur damit er sich noch fertig stylen konnte. „Ich bin schon da.“, meinte er zu seinen Eltern, kaum hatte er die Küche betreten. „Heute bist du wirklich spät, Engelchen. Ich hab dir was zu essen gemacht, du musst noch schnell was essen, bevor du zur Schule fährst.“ Und mit diesen Worten reichte Kouyou ihm ein fertig geschmiertes Sandwich. „Danke, Mama.“ Es zauberte dem Jüngsten doch immer wieder ein Lächeln auf die Lippen, wie fürsorglich Kouyou sich um in kümmerte und es gab ihm auch jedes Mal die Gewissheit, dass der Größte die beste Mutter war, die er haben könnte. Er brauchte seine leibliche Mutter nicht und gerade war er sich auch ziemlich sicher, dass er sie auch nicht unbedingt treffen wollte. „Beeil dich ein bisschen. Wir müssen los.“ Und sein Vater drängte auch wie immer. Es nervte zwar manchmal ein bisschen, aber eigentlich mochte Ayame diese Angewohnheit auch. Ein gutes hat es ja auch, er kam morgens nie zu spät. „Und wie war dein Tag gestern noch?“ Der Schultag war entspannt vergangen. Im Unterricht war nichts Spannendes passiert und damit Takarai zu sehen, hatte er sich auch ganz gut abgefunden. Jetzt war er mit Sono auf dem Heimweg und langsam sollte er seinem besten Freund doch mal von der Sache mit seiner leiblichen Mutter erzählen, immerhin wollte er noch einen Rat des anderen. In der Schule hatte er es nicht ansprechen wollen, weil Shin, Saga und Kouki ja mittlerweile die ganze Zeit mit ihnen herumhingen und irgendwie war das Thema Ayame zu privat, um es mit jemand anderem als Sono zu besprechen. „Wir waren erst essen und dann im Aquarium, das war sehr schön. Aber Sono, es gibt da noch was, über das ich mit die reden wollte. Hast du noch Zeit, mit zu mir zu kommen?“ „Err… klar. Ich bin doch gerne für dich da.“ Sono schenkte dem Kleineren ein versicherndes Lächeln, das der Blonde nur erwidern konnte. Es war bestimmt die beste Idee, mit Sono über die Sache zu reden, er würde ihm helfen können. Denn Ayame war von der ganzen Sache nur restlos verwirrt. Er hatte keinerlei Interesse an seiner leiblichen Mutter, er hatte nie das Gefühl gehabt, sie überhaupt kennen lernen zu müssen, aber irgendwie glaubte er, dazu verpflichtet zu sein, ihr gegenüber zu treten. Denn auch wenn sie sonst nichts für ihn getan hatte, sie hatte ihn doch geboren und ohne sie wäre er eben einfach nicht hier. Kaum waren sie Zuhause angekommen, hatten die beiden Schüler sich dann in Ayames Zimmer verzogen, lagen wie immer auf dem Bett. „Also, meine Eltern haben mir gestern was erzählt, was mich irgendwie verwirrt. Und zwar ist meine leibliche Mutter wieder aufgetaucht und sie will mich sehen und ich weiß nicht, ob ich hingehen soll.“ „Deine Mutter?“ Der Silberhaarige starrte ihn regelrecht schockiert an, aber es war wohl verständlich, dass sein bester Freund überrascht von dieser Neuigkeit war. Es hatte wohl niemand mit dem Auftauchen dieser Frau gerechnet. „Ja, meine leibliche Mutter. Sie hat Papa an der Arbeit besucht und gemeint, sie will mit mir sprechen und sich entschuldigen und sowas alles. Ich meine, ich hab nie das Bedürfnis gehabt, sie kennen zu lernen und hab es immer noch nicht, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich verpflichtet bin mich mit ihr zu treffen, weil sie ja ein recht hat mich zu sehen.“ Ayame seufzte einmal schwer, bevor er weiter redete. „Aber ich hab das Gefühl, dass Mama nicht so froh darüber ist, dass die Frau wieder aufgetaucht ist und naja, also ich will nicht, dass er sich Sorgen macht, ich könnte ihn irgendwie austauschen wollen. Ich weiß wirklich nicht, was ich jetzt machen soll.“ „Hm, das ist nicht so einfach.“, antwortete der Größere nach einiger Zeit des Schweigens, hatte dabei begonnen leicht mit Ayames Haaren zu spielen. Aber das zeigte dem Schüler, dass sein bester Freund angestrengt nachdachte, denn er hatte die seltsame Angewohnheit immer an irgendwelchen Sachen mit den Fingern herumzuspielen, wenn er am Überlegen war. „Also wenn ich du wäre, würde ich mich glaub ich mit deiner leiblichen Mutter treffen. Ich meine, ein bisschen neugierig wie sie so ist, musst du ja schon sein und naja, vielleicht willst du sie jetzt nicht sehen, aber es kann ja sein, dass du das in ein paar Jahren bereust, wenn du nicht hingehst.“ Sono sprach unheimlich vorsichtig, aber wahrscheinlich wusste er, dass es ein sensibles Thema war. „Aber wenn es dir unangenehm ist, solltest du es lassen. Sie hat dich jahrelang alleine gelassen, also hat sie kein Recht darauf, dich zu sehen. Und sie kann auch nicht erwarten, dass du ihr jetzt glücklich in die Arme fällst.“ Ayame dachte eine Weile über die Worte seines besten Freundes nach. Neugierig war er eigentlich gar nicht, er hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, wie seine leibliche Mutter sein könnte, aber vielleicht hatte Sono Recht und er würde es später bereuen, sie nicht getroffen zu haben. „Vielleicht bereue ich es ja wirklich mal, wenn ich nicht hingehe und… naja, also Papa hat erzählt, sie hat noch eine Tochter. Und ich meine, sie interessiert mich kein bisschen, aber meine Schwester würde ich schon gerne mal sehen.“ „Du hast eine Schwester? Heut hast du aber ziemlich viele Überraschungen für mich, Ai-chan.“ Von Sono kam ein kurzes Lachen, bevor er den Blonden ohne Vorwarnung auf sich zog, sodass sie jetzt aufeinander lagen, ihre Gesichter direkt voreinander, sodass sie sich in die Augen sehen mussten. „Tu einfach das, was dir dein Herz sagt, Ai-chan und zerbrech dir nicht zu sehr den Kopf wegen dieser Frau. Ich bin mir sicher, egal wie du dich entscheidest, es wird die richtige Entscheidung sein.“ Die Augen des Älteren strahlten so eine Sicherheit aus, dass es nicht mehr brauchte, um Ayame das Gefühl zu geben, dass er mit der Situation klar kommen würde, dass er nicht verwirrt sein brauchte und dass es am Ende schon gut werden würde. Sein bester Freund schaffte es einfach immer ihm zu helfen und dafür würde Ayame ihm ewig dankbar sein. „Ich glaube, ich geh hin. Aber ich weiß nicht, wie ich Mama sagen soll, dass er sich keine Sorgen machen muss, wenn ich mich mit ihr treffe.“ Der Blonde hatte seinen Kopf auf der Schulter seines Freundes abgelegt, genoss einfach die Nähe des anderen. Irgendwie half sie ihm dabei nachzudenken. Er war definitiv schon zu mehr brauchbaren Ideen gekommen seit Sono bei ihm war als die ganze letzte Nacht zusammen. „Frag ihn doch einfach, ob er dich zu dem Treffen begleitet. Damit du zeigen kannst, dass er deine echte Mutter ist.“ Die Idee war genial. Darauf wäre der Schüler von selbst nie gekommen, er würde das nachher gleich mit Kouyou besprechen. Das könnte das größte Problem, dass der Blonde mit der ganzen Geschichte hatte, wirklich lösen. „Das mach ich. Danke, Sono.“ „Nichts zu danken.“ * „Und Engelchen, ist Sono schon gegangen?“, richtete der Blonde das Wort an ihren Sohn, der gerade die Küche betrat. „Er hätte ruhig noch zum Essen bleiben können.“ „Ja, seine Mutter hat angerufen, weil sie noch weg wollen oder so.“, antwortete der Kleinere, ließ sich am Küchentisch nieder und Kouyou konnte spüren, dass er ihn aufmerksam musterte. Wahrscheinlich hatte er wieder irgendetwas auf dem Herzen. Also beeilte der Ältere sich mit fertig kochen, brachte alles an den Tisch, damit sie essen konnten. Takanori würde wegen der Arbeit ja wieder nicht nach Hause kommen, daher brauchten sie nicht auf den Manager zu warten. „Oh, es gibt Ramen.“ Der Kleine lächelte breit, als er das Essen sah. Aber Kouyou wusste ja, dass Ayame Suppe liebte, deswegen hatte er sie ja extra gemacht. „Ja, wenn schon nur wir beide zuhause sind.“ Mit einem Lächeln setzte Kouyou sich an den Tisch, freute sich insgeheim wahnsinnig darüber, dass Ayame sich gleich auf die Suppe stürzte. „Du, Mama. Ich hab über die Sache mit meiner leiblichen Mutter nachgedacht.“, begann der Junge dann auch, was er auf dem Herzen hatte und auch wenn Kouyou sich vorgenommen hatte, sich keine Sorgen mehr in Bezug auf Maki zu machen, konnte er nicht verhindern, dass er schon wieder unsicher würde. „Ich hab mit Sono vorhin darüber geredet und ich hab beschlossen, dass ich sie treffen will.“ Der Ältere konnte nicht sagen, ob ihn diese Antwort jetzt überraschte oder nicht, er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber auf jeden Fall wäre es ihm lieber gewesen, wenn Ayame sich gegen ein Treffen entschieden hätte. „Dann sagen wir das Taka später, dann sagt er ihr Bescheid. Ich bin sicher, sie wird sich sehr freuen, dich zu sehen.“, entgegnete er trotzdem, immerhin hatten er und Taka beschlossen, hinter Ayame zu stehen, egal wie er sich entscheiden würde. Und wenn er Maki sehen wollte, dann durfte er das auch. „Ja, aber es ist noch was. Ich will, dass du mitkommst.“ Was? Okay, das überraschte Kouyou jetzt wirklich. Warum wollte ihr Sohn bitte, dass er mit zu dem Treffen mit seiner leiblichen Mutter kam. Zwar hatten Takanori und er ihm wirklich nie viel über die Frau erzählt, aber der Schüler wusste, dass die beiden Erwachsenen zusammengekommen waren, als Takanori noch verheiratet gewesen war und dass Maki Kouyou wohl kaum mochte, konnte er sich sicher denken. „Ich will, dass die Frau gleich sieht, dass nur du meine Mama bist und deswegen sollst du mitkommen. Sie soll gar nicht auf die Idee kommen, dass sie deinen Platz einnehmen könnte.“ „Engelchen, dass…“ Kouyou fand überhaupt keine Worte gerade, die beschreiben würden wie glücklich er über die Worte des Kleineren war. „Ich komme sehr gerne mit.“ Es war von Anfang an dämlich gewesen, zu glauben, Makis Auftauchen könnte irgendetwas an ihrer familiären Situation ändern, aber irgendwie war Ayames Bitte genau, die Geste die der Ältere gebraucht hatte, um das endlich auch vollkommen zu kapieren. „Danke. Sagst du es Papa, wenn ich nicht mehr wach sein sollte, wenn er heimkommt. Ich will das Treffen irgendwie so schnell wie möglich hinter mich bringen.“ „Mach ich.“ Nach dem Essen hatten Ayame und Kouyou noch eine Weile Fernsehen geguckt, bevor sie lieber dazu übergegangen waren, die neuen Kataloge ihrer Lieblingsmarken zu studieren und auszusuchen, was sie demnächst unbedingt kaufen mussten. Es war ganz angenehm gewesen, mal wieder etwas Zeit mit ihrem Jungen alleine zu verbringen und einfach über dies und das zu reden, zu scherzen, einfach mal den Stress der letzten Tage zu vergessen. Ayame war gegen zehn zu Bett gegangen und Kouyou wollte noch aufbleiben bis sein Mann nach Hause kam, musste aber doch eingeschlafen sein, denn das Geräusch der sich öffnenden Wohnungstür ließ den Blonden aus seinen Träumen hochfahren. „Kou-Schatz, warum schläfst du auf dem Sofa?“ „Ich wollte auf dich warten.“, entgegnete der Jüngere, konnte ein Gähnen dabei nicht unterdrücken. Wie spät war es eigentlich? Sicher viel zu spät, um von der Arbeit nach Hause zu kommen. Hoffentlich hörte das bald aus, denn Kouyou gefiel es trotz aller Beschichtungen seitens Takanori immer noch nicht, dass der andere jeden Tag so lange arbeiten musste. „Naja, hat ja fast geklappt.“ Der Manager lachte leise, kam die letzten Schritte bis zum Sofa auf ihn zu, um dem Größeren einen kurzen Begrüßungskuss zu geben. „Aber lass uns direkt ins Bett wechseln, ich bin tierisch müde.“ „Okay.“ Und das taten sie dann auch und kaum lagen sie, kuschelte Kouyou sich auch schon eng an seinen Mann. Wenn er den Älteren schon mal bei sich hatte, wollte er das auch ausnutzen. „Ehm, bevor ich es vergesse, Ayame hat sich entschieden, Maki treffen zu wollen. Und er möchte, dass ich mitgehe.“ „Wirklich? Okay, ich hätte nicht gedacht, dass er sie sehen will.“, kam es nur leise von dem Älteren und jetzt hörte der Blonde auch, wie fertig sein Mann mal wieder klang. Er würde sicher gleich einschlafen. „Aber ich finde es gut, dass er dich mitnimmt, auch wenn ich mir sicher bin, dass Maki wenig begeistert davon sein wird.“ Nervös knetete der Blonde seine Hände, während sie zu dem Café liefen, in dem sie mit Maki verabredet waren. Takanori hatte sie Dienstagmorgen direkt angerufen und sie hatten beschlossen sich Donnerstagnachmittag zu treffen. Wahrscheinlich war er auch nervöser als Ayame selbst, denn der Junge wirkte die ganze Zeit unheimlich ruhig. Aber wahrscheinlich machte er sich einfach nicht so viele Sorgen wegen Maki, immerhin kannte er sie nicht, während der Ältere ja sehr wohl unangenehme Bekanntschaft mit der Frau gemacht hatte und es würde ihn auch nicht wundern, wenn sie ihn immer noch hasste und ihn das auch heute deutlich würde spüren lassen. Als die beiden das Café betraten, erkannte Kouyou Maki auch sofort. Er wusste nicht mal genau warum, sie sah anders aus als früher, aber irgendwie hatte sie die gleiche Ausstrahlung wie schon damals. Und offenbar erkannte sie ihn auch, denn ihr bis eben noch lächelndes Gesicht, versteinerte sich augenblicklich. „Das ist sie, Engelchen.“ Kouyou zeigte auf die Frau, die jetzt wo Ayame zu ihr herüber sah, auch wieder ein Lächeln aufsetzte und zusammen bewegten sie sich zu ihrem Tisch. „Hallo Ayame, vielen Dank, dass du dem Treffen zugestimmt hast.“, grüßte die Ältere sie, während sie den Jungen augenscheinlich genau musterte, bevor sie anfing leise zu lachen. „Ich hätte gedacht, du würdest Takanori sicher sehr ähnlich sein. Aber du bist wohl eher nach deinem anderen Elternteil gekommen, du siehst aus wie Kouyou früher.“ Und diese Worte, diese einfache simple Feststellung seitens Maki ließen den Blonden übers ganze Gesicht strahlen, denn so absurd es klang, sie bewiesen ihm, dass die Frau akzeptiert hatte, dass er und Takanori Ayames Eltern waren. * Er sah also aus wie Kouyou, normalerweise hätte Ayame darauf jetzt geantwortet und seine Mutter verteidigt. Er wusste ja, dass er sich den Älteren zum Vorbild nahm, eben weil Kouyou in seinen Augen der hübscheste, bestaussehendste Erwachsene war, den er kannte. Aber gerade war der Blonde einfach sprachlos. Er hatte keine Vorstellung von seiner leiblichen Mutter gehabt, nie, auch die letzten Tage, seit er wusste, dass er sie treffen würde, nicht. Und jetzt wo er ihr gegenüber saß, war er doch irgendwie überrascht. Sie war hübsch und sie hatte ein warmes Lächeln, was dem Schüler gleich das Gefühl gab, sie könnte sympathisch sein. Und sie war wohl ein Stück kleiner als sein Vater und sehr zierlich, wobei es angesichts seiner eigenen Körperausmaße wohl zu erwarten war, dass sie nicht sonderlich groß sein konnte. Insgesamt sah sie aber aus wie eine ganz durchschnittliche Japanerin und damit passte sie so gar nicht zu seinem Vater. Wenn er sich Kouyou und die Frau so ansah, musste er nicht eine Sekunde weiter nachdenken, um zu wissen, dass die Frau dem Blonden nicht annähernd das Wasser reichen konnte. Auch wenn er nie daran gezweifelt hatte, dass sein Vater sich richtig entschieden hatte, Kouyou dieser Frau vorzuziehen, nach heute konnte er es auch vollkommen nachvollziehen. „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Irgendwie hab ich nicht geglaubt, dass du mich sehen willst.“ Als die Frau ihn ansprach, wurde der Blonde aus seinen Gedanken gerissen. „Err… wie heißen sie? Ich meine, ich weiß gar nichts über sie.“ Es war das erste, was dem Kleinen eingefallen war und irgendwie jetzt wo er hier saß, war er dann doch ein bisschen neugierig, wie die andere war. Vor allem weil er sich gerade fragte, ob er eigentlich etwas von der Schwarzhaarigen geerbt hatte, denn er wusste, dass er einige Eigenarten von seinem Vater hatte, auf die Kouyou in ja gerne hinwies und er war sich auch klar, dass er sich in seinem Verhalten viel an Kouyou orientierte. „Deine Eltern haben dir wohl nichts von mir erzählt.“ „Ich hab nie gefragt.“, unterbrach der Jüngste sie gleich, bevor sie noch auf die Idee kam, seinen Vater oder seine Mutter weiter zu beschuldigen. Es war ja eine Tatsache, dass Ayame sich nie wirklich für diese Frau interessiert hatte. „So hab ich das gar nicht gemeint. Ich hätte dir an Takanoris Stelle auch nichts von mir erzählt.“, entgegnete die Schwarzhaarige mit einem Grinsen. „Also ich heiße Takada Maki, ich habe wieder geheiratet vor ein paar Jahren deswegen nicht mehr Matsumoto. Ich bin Angestellte bei einem Modelabel, aber seit unsere Tochter geboren wurde, arbeite ich nicht mehr.“ Dann interessierte sie sich also auch für Klamotten, kein Wunder, dass Ayame Mode-verrückt war, er hatte es ja sozusagen von seiner Mutter und Maki geerbt. „Ich… würde auch gerne ein bisschen mehr von dir erfahren.“ „Ehm, also ich bin jetzt 16.“ Die Ältere nickte lächelnd, okay sie wusste wahrscheinlich wie alt er war. Aber der Blonde wusste einfach nicht so genau, was er der anderen jetzt erzählen sollte. Es war nicht so, dass es ihm unangenehm war mit Maki zu reden, es war eher das Gegenteil, nur war es eben ein bisschen schwierig. „Ich geh zur Oberschule und… naja ich bin ein mittelmässiger Schüler.“ „Engelchen, das stimmt doch gar nicht. Du bist gut in der Schule, du bist nur ein bisschen faul.“, mischte Kouyou sich ein und der Kleine war ihm gerade ganz dankbar, dass er mitgekommen war und ihm ein bisschen half. „Naja, ich bin ganz gut, aber im Vergleich so Sono bin ich ziemlich schlecht.“ Der Blonde musste lächeln beim Gedanken an seinen besten Freund, er war wirklich wahnsinnig intelligent. „Oh, ich bin sicher, du bist intelligent, Ayame. Ich glaub, da haben sich Takanoris Gene sicher durchgesetzt. Aber wer ist denn Sono, wenn ich fragen darf?“ Im ersten Moment war der Kleine etwas verwirrt, bevor ihm einfiel, dass die andere ja nicht wissen konnte, dass Sono sein bester Freund war. „Mein bester Freund.“ „Achso, deswegen hast du auch so gelächelt.“ Es überraschte Ayame ein bisschen, dass die andere so aufmerksam war. „Ja, die beiden sind unzertrennlich.“ „Das freut mich für dich, Ayame. Und hast du auch irgendwelche Hobbys?“ „Ja, also ich mach gerne Sachen mit meinen Freunden, egal was eigentlich und ich mag Mode.“ Je länger sie redeten, desto einfacher fiel es Ayame ein Gespräch mit der Frau zu führen und sie war ihm wirklich sympathisch. Sie hatten einige Gemeinsamkeiten und was der Junge am Positivsten wahrnahm, Maki war freundlich zu Kouyou, bezog den Größten in das Gespräch mit ein. Außerdem schien sie sich wirklich für den Jüngsten zu interessieren, sie hatte wahnsinnig viele Fragen, lauschte im gespannt und auch wenn Ayame es nie erwartet hätte, dass es ihm etwas bedeuten könnte, freute es ihn, dass seine leibliche Mutter sich für ihn interessierte. „Ich bin wirklich froh, dass du so ein schönes Leben hattest. Aber ich hab mir schon gedacht, dass Takanori sicher alles ihm Mögliche getan hat, um dir trotz unserer Trennung eine unbeschwerte Kindheit zu bieten.“ Die Ältere lächelte wieder, sie lächelte oft, aber dieses Mal war es kein ehrliches lächeln, es wirkte irgendwie angespannt, das merkte selbst Ayame. „Weißt du, ich wollte mich eigentlich mit dir treffen, um mich zu entschuldigen, dass ich all die Jahre verschwunden war und nie Kontakt zu dir aufgenommen habe. Ich weiß selbst nicht, warum ich es nie über mich gebracht habe, deinen Vater anzurufen, dabei habe ich dich wirklich geliebt, auch wenn es damals schwer für mich war, ein Kind zu haben. Ich weiß, dass es eigentlich nichts gibt, was entschuldigt, dass ich dich im Stich gelassen habe, auch wenn du mich wahrscheinlich nicht gebraucht hast und ich erwarte auch gar nicht, dass du mir das irgendwie verzeihst. Aber ich wollte dir gerne sagen, dass ich mittlerweile weiß, dass es der größte Fehler meines Lebens war, den Kontakt zu dir abzubrechen. Du bist ein wunderbarer Junge geworden und auch wenn ich kein Recht dazu habe, bin ich stolz, dass so jemand mein Sohn ist.“ Die Worte überraschten den Kleinen ein bisschen, aber hauptsächlich erfreuten sie ihn. Auch wenn er sich nie Gedanken über die Trennung seiner leiblichen Eltern gemacht hatte, war er glücklich darüber sowas von Maki zu hören, auch von ihr zu hören, dass nichts von allem seine Schuld gewesen war. Aber eine Sache störte ihn dann doch noch. Alle schienen immer zu meinen, er wäre verärgert, weil Maki bis jetzt nie etwas von ihm wissen wollte, aber das war er seltsamerweise nie gewesen, selbst wenn sie nie wieder aufgetaucht wäre, hätte er keinen Groll gegen sie gehegt. Er hatte ein wunderschönes Leben, er hatte seinen Vater und Kouyou und etwas Besseres als die beiden als Eltern hätte ihm doch gar nicht passieren können. Ehrlich gesagt, war er eher dankbar, dass die Schwarzhaarige seinen Vater damals verlassen hatte. „Danke. Aber… naja, ich weiß auch nicht warum, aber ich bin nicht sauer oder so, war ich auch nie. Du brauchst mich für nichts, um Verzeihung zu beten, aber trotzdem danke.“ Der Blonde schenkte der Frau ein ehrliches Lächeln und er konnte ihr richtig ansehen, wie glücklich sie seine Worte machten. „Du glaubst gar nicht, wie glücklich mich deine Worte machen, Ayame.“ Sie strahlte noch immer übers ganze Gesicht, wurde bei ihrer nächsten Frage dann doch wieder etwas ernster. „Würdest du dich vielleicht öfter mit mir treffen? Ich meine, ich möchte gar nicht die Rolle deiner Mutter übernehmen, aber ich möchte auch nicht ganz aus deinem Leben verschwinden.“ „Err…“ Eigentlich sprach nichts dagegen. Er fand Maki nett, er hatte das Gefühl, dass sie ehrlich glaubte, einen Fehler gemacht zu haben, den sie bereute und er glaubte ihr, dass sie nicht Kouyous Platz einnehmen wollte, dass sie Kouyou akzeptierte. Außerdem wirkte der Größte auch nicht mehr so nervös oder ängstlich wie vor dem Treffen heute und deswegen ging er davon aus, dass seine Eltern kein Problem damit haben würden. „Gerne. Ehm, wenn ich dir meine Nummer gebe, kannst du mich einfach anrufen oder schreiben.“ „Geb ihr noch unsere Nummer von zu Hause, du überhörst dein Handy sowieso andauernd.“ Der Blonde nahm eine der Servietten vom Tisch, schrieb beide Nummer auf und reichte sie der Frau. „Ehm, ich hab dann noch eine Frage? Meine kleine Schwester, wie heißt sie?“ Das interessierte ihn schon den ganzen Tag brennend. Er hatte nie Geschwister gehabt, sich auch nicht unbedingt welche gewünscht, aber wie es so war, würde er schon gerne mal wissen. „Sie heißt Mao. Wenn du möchtest, bring ich sie das nächste Mal mit, dann kannst du sie kennen lernen.“ Ja, das war eine gute Idee er wollte seine Schwester unbedingt kennen lernen. Die Drei hatten noch eine Weile zusammen gesessen und geredet und gegen Abend waren Kouyou und Ayame dann nach Hause gegangen. Das Treffen war gut verlaufen und der Schüler hatte sich doch mehr gefreut, als er gedacht hätte. Aber vor allem war er Sono gerade dankbar, dass er ihm dazu geraten hatte, sich mit Maki zu treffen. Es war die richtige Entscheidung gewesen. „Und Ayame, was hälst du von Maki?“, fragte Kouyou nach und er klang doch verdammt neugierig. „Ich fand sie nett. Ich denke, ich möchte sie schon regelmäßig sehen, aber als Teil meiner Familie werd ich sie nie ansehen, denke ich. Höchstens vielleicht wie als wäre sie meine Tante.“ Der Kleine lachte leise und seine Mutter stieg auch direkt in das Lachen ein, legte einen Arm um den Jungen und lief so mit ihm zum Auto. „Ich denke auch, du solltest ihr eine Chance geben, sie hat sich sehr verändert seit damals. Sie war wirklich viel netter.“ „Ja, werd ich.“ Glücklich grinsend kuschelte der Blonde sich näher in die Umarmung. Ja definitiv, er war froh darüber, dass Maki sich von seinem Vater getrennt hatte, denn so hatte er Kouyou bekommen und Kouyou war perfekt, perfekt um seine Mutter zu sein. tbc ------------------------------------------------------------------------------------------------------ So wie versprochen geht es hier jetzt auch mal weiter. Da ich mir ja sicher war, es nicht bis Jahresende zu schaffen, hab ich es erst gar nicht versucht^-^ Aber jetzt geht's wieder regelmäßig weiter und so lange ist es auch nicht mehr, so drei Kapitel. @YuiMadao: Ja, also ich hoffe, das beruhigt dann, Maki will Kouyou nicht die Mama-Position wegnehmen^-^, könnte sie auch gar nicht... nya und ob aus Sono und Ayame was wird, auch wenn sich einige das zu wünschen scheinen, ich glaube, das wird nichts^-^ @Lucel: Ja richtig gehofft^-^ Maki meint es wirklich nur gut und hat sich geändert. Und ehm, auf Sono hoffen, ja schwierig^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)