Living On A Prayer von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Papercut ------------------- Dies ist kein Song für das gebrochene Herz ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich gehöre nicht dazu So viel war klar Du wirst nie gehört. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich gehöre nur wegen Nakatsu zu dieser Gruppe. Wenn du siehst wie wir am Mittagstisch sitzen wirst du es verstehen. Ich sitze am Rand des Tisches neben Nakatsu, während ich meistens ein Buch lese. Noe und Sekime sitzen an der anderen Seite von ihm. Mizuki und Sano sitzen gegenüber von Nakatsu. Nakao auf der anderen Seite von Mizuki. Jeder hat seinen Platz am Tisch. Einen Platz, welcher das Sprechen mit ihren besten Freunden leicht macht. Jeder Platz ist ein Puzzleteil, zusammen ergeben sie ein Bild. Außer mir. Ich bin das einzige Teil, welches nicht passt. „Mizuki, isst du wirklich wieder nur Süßes? Ich bekomme einen Zuckerschock wenn ich dich so sehe.“ „Hör auf Süßigkeiten in den Dreck zu ziehen.“ „Du solltest mal Obst oder Gemüse essen.“ Sano und Mizuki diskutieren über ihre Essgewohnheiten. „Hey, Mizuki das sieht gut aus! Kann ich einen Schluck haben?“ „Du bist so ein Ekel.“ Nakatsu kämpft um Mizukis Aufmerksamkeit und Nakao versucht ihn in Verlegenheit zu bringen. Wie machen die das nur? Einfach über nichts zu reden? Wie? „Ich sagte dir, Elica wird mir dieses Jahr auf jeden Fall Schokolade geben. Du bist nur Eifersüchtig, weil du keine Freundin hast.“ „Sicher. Das redest du dir nur ein.“ Noe und Sekime ziehen über den Valentinstag her. Jeder passt perfekt in dieses Puzzle. Jeder bringt seinen Part zur Perfektion. Und ich bin weiterhin der Außenseiter. Allein. „Schau, Kayashima isst Salat! Er ist bis jetzt nicht vom Zuckermangel explodiert!“ Ich blicke auf. Sano zeigt auf mich und der komplette Tisch schwingt seine Köpfe herum um mich anzustarren. Jeder außer natürlich Noe und Sekime, sind immer noch in ihr Gespräch über die verschiedenen Arten von Pralinen vertieft Mizukis Aura hat sich in ein schlammiges Rot verwandelt, sie ist sauer auf Sano geworden. Ich möchte nicht ihrem Zorn begegnen, deswegen beschließe ich sie zu verteidigen. „Jeder hat einen anderen Geschmack.“ Ich widmete mich wieder meinem Buch, ohne ihre Reaktionen zu beachten. Nakatsu hat sowieso das Thema gewechselt. Das ist die komplette soziale Interaktion die ich machen kann. Selbst ein Smalltalk ist ein Kampf für mich. Wenn es nur ein Freund ist, wie Nakatsu und ich, komme ich damit klar, aber ich kann nicht mit zu vielen Menschen auf einmal sprechen. Ich weiß nicht wie man das macht. „Hey. Kayashima.“ Nakao tritt mir gegen das Schienbein. Ich blickt auf um ihn anzusehen. „Hör auf mich zu treten. Ich bin kein Fußball.“ sage ich und fühle mich dann schlecht. Nakao ist mein nächster Freund, hier an der Osaka High, wenn man meinem Mitbewohner weglässt. Er ist der einzige, der mir zu hört, wenn ich unkontrolliert über Geister brabbele und ich bin wahrscheinlich der einzige der zuhört wenn er Triaden über seine sexuelle Orientierung preis gibt. Unsere zerbrechliche Freundschaft ist darauf gebaut. Ich möchte sie nicht gefährden indem ich ihn verärgere. Zum Glück ignoriert er meinen Kommentar. „Ist alles in Ordnung? Du siehst so blass aus.“ Nakaos einschüchternde Handlung wechselt in einen Ausdruck der Besorgnis. „Lass uns ein Stück gehen.“ Bevor ich verhandeln kann packt er meine Hand und zieht mich von meinem Stuhl. Er zieht mich nach draußen in den frischen Schnee. Der Sonnenuntergang schmiegt das Schulgelände in ein schimmerndes Rot. Nur ich kann sehen wie die spirituellen Gestalten durch die Schule wandern. Sie machen das Bild noch schöner, dennoch verdirbt es die Sicht zur gleichen Zeit. „Ist alles in Ordnung?“ fragt mich Nakao nachdem er einige Zeit das Szenario beobachtet hatte. „Du scheinst angespannt. Und du hast deine Fingernägel in deine Arme gegraben, als wir gewartet haben. Habe ich? Scheiße. Wenn Nakatsu das bemerkt hat... Er würde sich sorgen machen. Ich glaube Nakao kann meine Gesichtsausdrücke lesen, da er sich einmischt um mich zu beruhigen. „Keinem anderem ist es aufgefallen. Ich wollte nur sicher gehen ob es dir gut geht.“ War ich okay? Kommt darauf an wie man 'okay' definiert. Er weiß, dass ich nicht okay bin, nach seiner Definition. Er möchte hören, dass ich nicht über irgendetwas sauer bin oder ob ich mich über irgendetwas aufrege, aber wir wissen beide dass das eine Lüge ist. Ich rege mich über die Definition von dem Okay meiner Tante auf. Ich bin aus ihrer Sicht nie okay. Sie hat mich nie akzeptiert. Die meisten von euch wissen wer ich bin. Mein Name ist Taiki Kayashima und ich kann Geister sehen. Aber ich möchte jetzt nicht darüber reden. Also schlucke ich meine Gefühle herunter und lüge meinen Freund an. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich war immer so.....solange ich mich erinnern kann. Ich kann verstehen das Leute denken ich sei unheimlich. Ich kann ebenso verstehen warum sie mich vermeiden wollen, wegen der Geistersache. Es ist nicht normal. Selbst ich kann es begrüßen, dass ich nicht normal bin. Aber das macht mich nicht verrückt. Nicht einmal die Hitze von der Dusche kann mich vom Zittern abhalten. Seit dem ich heute früh mit meiner Stiefmutter gesprochen habe, kann ich nicht aufhören zu zittern. Psychiatrie. Ich werde nicht zurück gehen. Niemals. Die Abneigung meiner Tante gegen mich lernte ich an meinem 2. Geburtstag kennen, an dem ich ihr mit Stolz ein Bild von meiner Familie zeigte. In ihren Augen war alles, was ich gezeichnet haben sollte, mein Vater und mich. Aber obwohl meine Mutter bei meiner Geburt starb, war ich in der Lage ein Strichmännchen zu zeichnen, das ihr ähnlich sah. Mein Vater versuchte sie und sich selbst zu überzeugen, dass ich erst 2 Jahre alt war und ich würde darüber hinauswachsen. Sie nannte mich Teufels Kind. Ich stütze mich gegen die Wände der Dusche, ich atmete ein und aus, während ich die Gedanken an den winzigen antiseptischen Ort, indem sich mich dreimal zuvor eingesperrt hatte, weg jagte. Es ist okay... niemals zurück gehen..... niemals zurück gehen... Ich war nie wie die anderen Kinder. Ich habe als Kind nie geweint. Ich denke das alleine verängstigte meine Verwandten mehr als alles andere. Ich wusste, dass ich anders aussehe. Meine Augen waren dunkler als die anderer. Und ich sehe Dinge, die andere nicht sehen können. Ich drehe die Dusche ab und höre Nakatsu in unserem Raum herum laufen. Ich schiebe meine Beine schnell in meine Hose und setze mich auf den Boden. Nakatsu ist so ein netter Kerl.... Das hier wird ihn zerstören. „Kayashima! Bist du fertig?“ Ich springe auf. Nakatsu wird nicht ungeduldig; er stellt einfach nur eine Frage. „Eine Minute!“ Ich warte bis ich höre wie er weg geht. Langsam hole ich das Perlen besetze Messer aus seinem Versteck im hinteren des Schränkchens. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das erste mal als sie mich wegsperrten, war ich 9 und untergewichtig. Mein Körper war schwarz und blau, weil ich das Bewusstsein verloren hatte und die Treppe hinunter fiel. Mein Vater hörte den Aufprall und rief den Krankenwagen. Meine Wunden waren nicht schlimm. Ich brach mir das Knie und den Unterarm aber das waren ziemlich leichte Verletzungen im Vergleich zu sagen wir einem Genickbruch. Ich kam in ein Hospital, Schwestern schwirrten um mich herum. Meine Schmerzmittel machten es unmöglich für mich mehr als 20 Minuten auf einmal wach zu bleiben. Die ersten Tage, machte ich nicht viel außer schlafen. Als ich ohne das Gewicht des Morphiums auf meinen Augen aufwachte, war mein Vater da. Er schaute aus dem Fenster. Nur er; er hatte Miyako zu diesem Zeitpunkt nicht geheiratet. Er erzählte mir dass meine Tante mit den Ärzten gesprochen hatte; ohne ihn einzuweihen,fügte er hinzu; und sie hatte meine 'Halluzinationen' erwähnt. Das brachte mich für 3 Monate in Klapse. Die Fenster in der Irrenanstalt (psychiatrische Pflegeanstalt, sagten sie mir immer wieder) wurden schwarz lackiert, damit wir nicht nach draußen sehen konnten. Ich konnte das wirklich nicht verstehen, Ich meine, denken die uns würde es besser gehen, wenn wir keine Bäume oder den Himmel sehen können. Es brachte nur meinen Schlaf-Zyklus durcheinander. Alles außer die Fenster waren weiß. Das Linoleum, die Wände, selbst die Shirts, die wir tragen mussten, obwohl die staatliche Ausgabe der Jeans (dieselbe wie Inhaftierte im Gefängnis bekamen; keine Taschen) waren normal blau. Ich dachte ich würde verrückt, in der Mitte von einer Schneewehe. Vielleicht ist es das was sie wollten. Ich bekam 4 Tabletten am Tag; eine runde Rote, eine lange Grüne, eine dicke Lilane und eine Weiße.Die Frau, die mir diese aushändigte war ein Wal. Sie war eine Krankenschwester die ein Auslandsstudium absolvierte, sie war aus Amerika. Sie war so dick, ihre Haut spannte sich. Die magersüchtigen Mädchen auf meiner Etage beäugten sie mit Angst. Fast schien es so, als ob sie sie bewusst dorthin legten um ihnen zu sagen: Darum esst ihr nichts. In meiner erste Nacht in diesem Gefängnis, dachte ich ich würde verrückt werden. Dann könnten sie mich wegsperren und den Schlüssel wegwerfen. Die Ärzte versuchten immer wieder mich dazu zu bringen zu zu geben, dass ich das alles erfunden habe. Er behauptete, dass seit ich ein Kind gewesen war, war mein einzigstes Elternteil nur bei seinem anstrengendem Job, ich müsste ich ein Gefühl von Vernachlässigung gehabt haben und die Gespenster sind nur ein Weg Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich habe ihnen gesagt wenn ich wirklich Aufmerksamkeit wollte, würde ich über bessere Möglichkeiten, als mich selber in einem psychiatrischen Krankenhaus zu bringen nachdenken. Ebenfalls sagten sie ich wäre magersüchtig (Ich war es nicht), also stopften sie Essen in mich rein. Es würde mich nicht kümmern, wenn Krankenhausessen etwas Gutes an sich hätte. Wenn sie wirklich diese Art von Mist den Magersüchtigen servierten und nicht nur den Verrückten wie mich, ist es kein Wunder, dass sie nichts essen. Nach Wochen der Versuche den Ärzten verstehen zu geben, dass ich nicht halluziniere, dass da wirklich Geister sind, sie wären einfach nicht sensibel genug um sie zu sehen. Ich fand heraus, dass der einzige Weg hier raus zu kommen, genau das zu sagen, was die Ärzte hören wollten, war. Nur dann würden sie mich wieder auf die Gesellschaft los lassen. Ich erzählte ihnen über das Alleinsein zu Hause und, dass keine Freunde habe, sie nickten, lächelten mich an und sagten ich wäre ein guter Junge. Ich log 3 Wochen um hier raus zu kommen. Ich ertrug hochnäsige Kommentare von den anderen Jungen meiner Etage, mein Mitbewohner hatte, während ich in der Dusche war, meine Kleidung gestohlen. Ich tat nichts was meine Freilassung verzögern würde. Als ich zurück zu meinem Vater kam, sagten die Ärzte ihm ich wäre geheilt, oder was auch immer. Ich wäre einfach nur einsam gewesen. Dad kaufte eine Katze. Sie war schneeweiß mit eisig blauen Augen. Ich gab ihr den Namen Hikari. Wenn ich schlief pflegte sie sich auf meinen Füßen zusammen zu rollen. Irgendetwas musste in der Rechnung der Ärzte falsch sein, den auch nach dem ich das Irrenhaus verließ, konnte ich Geister sehen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Kayashima! Geht es dir gut?“ Nakatsus Stimme reißt mich aus meiner Erstarrung. Er ist nicht darüber genervt auf mich zu warten. In seiner Stimme schwingt Besorgnis mit. „Ja, nur eine Sekunde!“ Ich packe den Griff des Messers, positioniere es vorsichtig über die Innenseite meines Vorarms. Alte Narben stechen heraus, verkünden meine vielen Sünden. Du musst es tun, Taiki. Es gibt keinen anderen Weg. Ich benutze meinen Zeigefinger die Spitze des Messers in meine Haut zu treiben. Ich spüre keinen Schmerz, nur einen kleinen Nadelpiekser. Tu es. Tu es jetzt. Ich atme. Inhaliere. Und Schnitt. Ahh Warmes Blut kommt hoch und läuft meinen Arm runter. Die Wut, die ich den ganzen Tag mit mir rumschleppte war aufgelöst. Ich fühle mich fast schwerelos. Ich greife nach meinem Sweatshirt, während ich das schon Blutbefleckte Handtuch an meinen Arm halte. Erst schlüpfe ich mit dem intakten Arm in einen der Ärmel, dann ziehe ich den anderen vorsichtig durch den anderen Ärmel. Ich wickele das Messer in das Handtuch und verstaue es wieder an ihren Platz im Schränkchen. Das Messer war ein Teil eines Sets, welches mein Vater erbte nachdem meine Großmutter gestorben war. Als mein Vater nicht schaute, steckte ich es in meine Tasche bevor ich hier her kam. Nakatsu rennt hinter mir auf dem Weg in die Dusche. Er hat nichts zu mir gesagt. Er hat überhaupt keine Ahnung was ich gerade getan habe. Es stört sowieso niemandem. Ich nehme mein Handy. Es ist Freitagabend. Freitagabends rufe ich meinen Vater normalerweise an, aber seine Frau hatte mich heute angerufen um mir zu sagen, dass meine Tante mich in eine Zwangsjacke stecken möchte. War das jenes verpflichtende Elterngespräch für diese Woche oder sollte ich noch mit dem Mann sprechen, der das Sperma gespendet hat um meine Existenz zu ermöglichen? Ich fahre mit meinen Fingern durch mein nasses Haar. So viele Entscheidungen. Warum möchte jeder das ich gesellig bin? Es gibt so viele Dinge du man falsch machen kann. Draußen schneit es. Weißt du, ich sollte einen Spaziergang machen. Ich werde meinen Vater hinterher anrufen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Jeder hat ein Gesicht was er in sich trägt, Ein Gesicht was aufwacht wenn ich meine Augen schließe, Ein Gesicht das jedes mal schaut wenn ich lüge, Ein Gesicht das lacht wenn ich falle. Es sieht alles. Also weiß ich es wenn es Zeit zu sinken oder zu schwimmen ist, Das Gesicht in mir verfolgt mich, Unter meiner Haut. Kapitel 2: Haunted ------------------ Lange verlorene Worte werden mir langsam zu geflüstert. Ich habe immer noch nicht gefunden was mich hier hält. Die ganze Zeit war ich innen hohl. Ich weiß, du bist immer noch da... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 'Du hast deine Mutter getötet.' Von all den Anschuldigungen meiner Tante, die sie mir an den Kopf warf, tat diese immer am meisten weh. 'Wenn dein idiotischer Vater sie nicht geschwängert hätte, wäre sie noch am Leben.' Nun, ich denke das ist wahr. In der Nacht schaut die Stadt hübsch aus, mit Schnee bedeckt. Kleine Backsteingebäude säumen den Bürgersteig, ihre Fenster quellen mit Valentinstag Waren über. Es ist schon Frühling, dennoch liegt eine unzeitgemäße Menge Schnee auf dem Boden. Nakatsu wird sich über ein verschneites Fußballfeld beschweren wenn ich nach Hause komme. Was wenn ich nicht nach Hause gehe? Was wenn ich einfach aus der Stadt gehe, oder mich irgendein Typ mit seinem Auto verschleppt? Was wenn ich mich einfach in den Schnee lege und schlafe? Würden sich meine Freunde um mich sorgen? Würden sie die Polizei rufen, wenn ich zum Sonnenaufgang nicht wieder auftauche? Würden sie - Nein. Richtig. Es wäre ihnen wahrscheinlich eh egal. Ich laufe weiter. Der Wind hatte aufgehört, aber der Schnee fällt noch so dick, dass ich kaum 2 Meter vor mir sehen kann. Ich mag den Schnee. Er ist kalt. Leise. Wenn ich meine Augen schließe, brauche ich das ganze Weiße nicht sehen. Ich halte meine Augen offen. Ich nähere mich dem Friedhof. Ich möchte nicht wirklich dorthin gehen, die Geister sehen, die mit ihren Ketten rasseln. In der Schule habe ich die Reize um sie von mir fernzuhalten, außer ich möchte das sie da sind. Ich möchte keinen alten Mann der mir im Nacken sitzt. Tadelnd über meine Hausaufgaben, dass ich anstatt etwas männliches wie Holzhacken oder kleine Mädchen vergewaltigen oder was zum Teufel sie in meinem Alter sonst noch so getan haben machen sollte. Ich möchte die jungen Frauen, die sich nach ihren Ehemännern oder Freunde sehnen,nicht trösten. Und ich möchte echt nicht in die Augen der kleinen Kinder schauen, die viel zu jung gestorben sind und ihre Spiele unterbrechen um mich anzustarren wenn ich vorbeigehe. In der Schule halten sie sich fern von mir. Aber manchmal muss ich mich ihnen stellen. Außerdem habe ich mich schon immer viel wohler mit den toten Menschen als den Lebenden gefühlt. Das Friedhofstor knarrt als ich es öffne und trete ein. Diejenigen, die bereits noch nicht schauten, heben nun ihren Blick und starren. Sie kommen zu mir. Kleben wie Motten im Licht an mir. Sie wissen, dass ich sie sehen kann. Der Wind setzt wieder ein, wirbeln schwarzen Schnee und Knochenstaub um mich herum. Ein paar Meter noch und die Trauerweide schützt mich vor dem Wind. Grabsteine ragen aus der dicken Schneedecke, wie graue Geburtstagskerzen in weißem Zuckerguss. Das Mausoleum steht in der Mitte des kleinen Friedhofs, wie eine Kirche. Ich bin der einzigste hier. Ich bin der einzigste von vielen. Ich steige die Steinstufen zum Mausoleum hinauf und trete ein. Sofort wird die Luft 20 Grad kälter, als ob die verwesenden Leichen in den Wänden ihre eigene Kälte abgeben. Die Geister schreien mich an und sagen mir sie würden nur versuchen zu schlafen. Ich lasse mich auf die Bank fallen und sage ihnen das gleiche. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Bevor ich Taiki 'Ghost Boy' Kayashima war, bevor alle wussten, dass ich ein Freak bin, war ich nur Taiki. Als ich nur Taiki war, hat mein Vater mich geliebt und nahm mich auf den Schoß um mir die Geschichte von meinen Eltern zu erzählen. Es war einmal.....ein Mann trifft eine Frau. Mann verliebt sich auf an hieb, aber die Frau hat einen festen Freund. Der Mann kämpft um sie und entführt sie auf einem weißen Pferd. Beide heiraten und leben glücklich bis an ihr Lebensende. Bis die Frau ein Kind bekommt, welches sie tötet. Die wahre Geschichte ist nicht so poetisch. Mom hat einen Freund, der sie täglich schlägt. Mom hat Dad in einer Bar getroffen, sie betranken sich und Dad schwängerte sie. Als sie herausfand, dass sie schwanger war, hat sie das Arschloch verlassen und Dad geheiratet. Sie konnten einander nicht leiden, als ich geboren wurde schien es nur recht, dass sie nach der Geburt einen Herzinfarkt erlitt und starb, bevor die Ärzte etwas machen konnten. Ich sehe meine Mutter oft. Ich habe nichts dagegen sie in der Schule um mich zu haben, weil sie in meinem Leben noch nie mit mir gesprochen hat. Sie sitzt gerade und beobachtet mich, lächelt manchmal, aber meistens hat sie einen traurigen Ausdruck auf ihrem Gesicht. Ich habe sie enttäuscht. Natürlich, wenn du stirbst um deinem Kind Leben zu geben, dürfen sie dann keine hohen Erwartungen an dieses Kind haben? Meine Mutter schüttelt einfach ihren Kopf wenn meine Tante mich anschreit. Lachte wenn mein Vater Geschichten über Liebe aus Zucker und zerbrochenen Träumen zusammen sponn, um meine Fragen zu beantworten und mich müde genug zu machen, um ins Bett zu gehen. Und weinte wenn ich von den Jungs in meiner Klasse, die mich wegen nichts anderem als dem Sehen von Dingen die sie nicht sehen konnten schlugen, in die Ecke getrieben wurde. Ich kann mit Geistern sprechen. Ich kann hören was sie zu sagen haben. Ich kann meine Mutter hören, wenn sie sich entscheidet zu sprechen. Aber sie möchte nicht zu mir sprechen. Mein Vater versuchte sein Bestes, um mich aufzuziehen. Aber er war ein Geschäftsmann, gerade oft genug zu Hause um zu schlafen. Keine Zeit sich um seinen Sohn zu kümmern, der tote Menschen sah und seine eigene Haut aufschnitt. Er engagierte ein Kindermädchen. Eine 19 jährige Abiturientin, die in unserem Block lebte und eine kleine Auszeit und Geld sparen wollte, bevor sie aufs College ging. Ich erzählte ihr von meiner Mutter. Über meine Großeltern und den anderen Geistern, welche entschlossen hatten sich mir zu zeigen. Sie machte das gleiche wie mein Vater. Sie redete sich ein, dass ich nur ein Kind war und alle Kinder denken sich Dinge aus. Sie blieb bis ich 4 war, dann rannte sie weg. Nach der dritten Nanny, als ich sechs war, war mein Vater dazu gezwungen zuzugeben, dass ich nicht das normale helle kleine Kind war, das er wollte. Nun, das ist schade. Leider kann ich nicht perfekt sein. Meine Tante bestand weiterhin darauf, dass ich besessen war. Sie sagte, dass der Tod meiner Mutter ihr sofort gesagt hätte, dass ich den Teufel in mir habe. Ebenso erzählte sie meinem Vater, dass ich niemals sein Kind sein könnte. Meine Augen wären viel zu dunkel und meine Hautfarbe zu hell und das seine Chance sie zu schwängern, mit einem Mal während sie mit ihrem Freund jede Nacht schlief? Mein Vater sagte ihr, dass wenn sie so denken würde, wäre sie willkommen unserem Haus fernzubleiben. Ihre Versuche haben nie aufgehört. Sie wusste, dass so lange wie mein Vater das Sorgerecht für mich hat, würde er mich diese Dinge sehen lassen und nicht versuchen einen gewissen Sinn in mich zu treiben. Sie wollte sich Gummihandschuhe anziehen um mich den professionellen Ärzten zu übergeben und erklärte ihnen sie sollten sich ihre Hände mit antibakterieller Seife schrubben bevor sie an mir experimentieren. Sie versuchte einen DNA Test von mir zu machen. Ein Mann kann unmöglich einen kranken Sohn betreuen wollen, der seine Haut bis zu den Knochen aufschnitt. Und wenn der kleine Freak das Kind eines anderen war, musste er das nicht tun. Mein Vater weigerte sich. Es hätte meine Tante abgeschaltet, wenn mein Blut dasselbe wie seines war, aber die Wahrscheinlichkeit dass ich es nicht bin war hoch. Und ich konnte sagen er wollte es wirklich nicht wissen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich weiß nicht wie lange ich auf der Bank gelegen habe. Schließlich schlagen die Geister gegen die Wand und sagen mir, es gibt keinen Platz für Taiki im Clubhaus, nein Sir. Nur für Knochen und verwestes Fleisch, lebende Menschen sind nicht Willkommen. Ich bin nicht einmal bei den Lebenden Willkommen. Ist das nicht lustig? Sie wollen mich nicht akzeptieren, bis ich nicht mehr atme und mein Herz aufhört zu schlagen und sie mich hierher bringen, bleich und tot. Dann ist es kein Problem. Aber auch wenn ich lebe, wollen mich lebende Menschen nicht. Darum ist der Tod ein besserer Deal. Du musst nur sterben um in den Club zu kommen. Leben ist ein ganzes Stück schwerer. Die Geister wollen nicht, dass ich bei ihnen schlafe. Also ist nach Hause gehen und dort schlafen die einzigste Wahl. Der Wind ist wieder in Schwung gekommen, als ich über den Friedhof gehe. Die Geister winken mir zum Abschied zu. Meine Mutter ist hier nicht begraben, aber sie steht vor dem Tor und wartet. Als ich den Schutz des Friedhofs verlasse, sehe ich ein Auto über die Straße rasen. Scheinwerfer scheinen in meine Richtung. Bring es hinter dich. Nur einen Schritt auf die Straße. Sie werden dich in dieser Zeit niemals sehen können. Es wird vorbei sein, bevor sie es wissen. Auf meiner Schulter ruht die Hand meiner Mutter. Sie möchte nicht das ich so ende. Das Auto saust vorbei, dank dieser Tatsache bewahre ich ihnen vor einem Notruf. Mein Fenster der Gelegenheit ist geschlossen. Verdammt. Ich wünschte sie würde mit mir sprechen. Mir sagen wie ich es machen soll. Denn das einzigste Mal, wo sie ihre Nase nicht hineinsteckte um mich aufzuhalten, fand mein Vater mich noch bevor alles vorbei war. Ich laufe weiter Richtung Schule. Einige der Geister des Friedhofs folgen mir bis ihnen zu langweilig wird und nach Hause, zurück zu ihren Gräbern, gehen. Ich lande bei einem Lebensmittelgeschäft. Ich habe absolut keine Ahnung wie ich hier her gekommen bin. Eine Minute stand ich bis zu meinem Schienbein im Schnee. Als nächstes stand ich vor dem Regal mit den Schmerzmitteln in Gang 4. Der Schnee von meinen Stiefeln schmilzt. Mein nasser Pullover klebt an meinem Körper. Die Hitze im Gebäude tut nichts um meine Knochen zu wärmen, Stangen aus Eis geschnitzt und verpackt mit Glasscherben und Stacheldraht. Der Schnitt an meinem Arm ist wieder offen. Ich spüre das warme Blut meinen Arm hinunter rinnen, wie kochendes Wasser auf meiner Haut. Ich nehme mir eine Dose Aspirin und lese den Warnhinweis. Maximale Dosis: 2 Tabletten. Nehmen sie nicht mehr als 4 Tabletten in einem Zeitraum von 8 Stunden. Wie viele Pillen sind in einer Dose? 50. Also kann man sicher 12 Pillen an einem Tag nehmen, so dass man in 4 Tagen 48 genommen haben könnte. Eine Dosis für den Beginn des 5. Tages. Oder man nimmt alle auf einmal. Bring wir es hinter uns. Niedrige Mathematik hält mich in der Regel davon ab wirklich zu denken. Ich zähle die Dosen mit den Tabletten, die diese bestimmte Marke haben. Und die anderen. Dann bewege ich mich zu den Antidepressiva, Heftpflastern und der Zahnpasta. Alles was mich vom eigentlichen Denken abhält. „Hey, wirst du etwas kaufen?“ Ich blicke auf. Der Apotheker, ein 20- jähriger Kerl mit einem Spitzbart starrt mich an. Meine Augen huschen von seinen weg. Er fährt fort mich fragend anzuschauen. „Entschuldigung.“ Es gelang mir zu murmeln, packte die Zahnpastatube und verlasse den Gang. Ich schnappe mir einen Schokoriegel und ein paar billige Boulevardblätter im Kassenbereich. Ich schüttle den Kopf bei der Frage nach einer Tüte. Ich stopfe die Zahnpasta in die Tasche und schob die Zeitschrift in den Bund meiner Jeans. Ich packe den Schokoriegel aus und knabbere an ihm während ich mich entferne. Der Geschmack explodiert auf meiner Zunge, die süße Schokolade und das klebrige Karamell. Ich lese die Zeitschrift, wenn ich zu Hause bin. Sie sind immer für einen Lacher gut. Ich werfe die Verpackung in einen Mülleimer als ich nach draußen trete. Der Wind hat wieder abgenommen und die Schneeflocken sind klein und glitzern. Eigentlich möchte ich nicht zurück nach Hause. Aber ich habe meinen Einkauf schon getätigt.(Ich brauchte wirklich neue Zahnpasta) wurde schon von den Geistern auf dem Friedhof angeschrien, es gibt keinen anderen Ort zu den ich noch gehen könnte. Ich gehe einfach. Ich denke nicht darüber nach wohin ich gehe. Ich schalte meinen Kopf ab und gehe. Ich rezitiere Bücher und zähle Rückwärts von tausend um alle Gedanken an irgendetwas zu verjagen. Ich weiß nicht wo ich bin als ein Polizeiauto an der Straßenseite anhält und ein uniformierter Polizist aussteigt. Das Geschäft vor dem ich stehe ist noch geöffnet, das Fenster ist mit Teddybären und roten Herzen geschmückt. Dahinter reihenweise Valentinskarten und ausgestopfte Kuscheliere im Inneren des hell erleuchteten Laden. „Hey, du. Wie ist dein Name?“ Ich sehe keinen Grund zu Lügen. „Taiki Kayashima.“ „Gehst du auf die Osaka High?“ „Ja.“ Er starrt mich für einen Augenblick an. Mein Herz pumpt Hat Nakatsu mich als vermisst gemeldet?“ „Das ist sehr weit zu laufen. Besonders ohne Jacke.“ Ich fühlte mich nicht danach meine Jacke anzuziehen. Sie würde mich sowieso nicht warm halten. „Es tut mir Leid, Sir.“ Ich verbeugte mich. „Es wird nicht wieder vorkommen. Ich sollte wirklich zurück zur Schule gehen.“ Ich drehe mich weg, aber die Stimme des Polizisten holt mich zurück. „Hey, warte. Ich kann einen Highschool Schüler während eines Blizzards keine drei Meilen zurück zur Schule laufen lassen.“ Drei Meilen? Wow. „Steig ins Auto. Ich werde dich hinfahren.“ „Das brauchen Sie nicht.“ Es ist nicht so das ich ihm nicht vertraue. Seine Aura ist ein tiefes Rot, also weiß ich das er keine Gefahr für mich sein wird. „Eigentlich wohl. Du könntest hier draußen erfrieren. Entgegen meiner Richtlinien darf ich einen minderjährigen in einer potenziell tödlichen Situation nicht gehen lassen. Steig ins Auto.“ Ich hätte es eigentlich vorgezogen zu laufen, sein Auto würde mich nicht wärmen, egal wie hoch die Heizung aufgedreht ist. Aber ich vermutete das es spät ist und wenn ich nicht bald zurück kommen würde, würde Nakatsu eine große Nummer daraus machen. Ich danke dem Beamten und setzte mich auf den Beifahrersitz. Er öffnet die Tür der Fahrerseite und setzt sich bevor er mich anschaut. „ Ummm....vielleicht sollte ich dich in ein Krankenhaus fahren. Deine Lippen sind ganz lila.“ „Mir geht’s gut.“ Höre ich mich selbst sagen. Er zuckt mit den Schultern und dreht den Schlüssel im Zündschloss. „Wie du willst.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Mein Vater heiratete Miyako wegen mir. Einige Jahre nachdem meine Mutter starb, begann die Familie meines Vaters ihn über das Finden einer „anständigen“ Frau und einer „geeigneten“ Mutter für mich zu tadeln. Das Problem? Ich. Es war das Gleiche wie mit den Kindermädchen. Sie dachten ich wäre nett, auf der Außenseite, der arme kleine Taiki, die Mutter starb jung. In der Regel war das nennen, der Farbe ihrer Auren das erste was ich tat. Eine Frau schlug mir ins Gesicht und ging direkt durch die Haustür als ich ihr sagte ihre Aura habe ein beängstigtes Pink. Zum Glück lachten die meisten Frauen nur nervös und sagten meinem Vater ich sei bezaubernd. Sie hatten sich immer einen Grund überlegt um ihn nicht mehr sehen zu müssen, wenn er sie angerufen hat. Miyako besuchte Teilzeit-Collegekurse und arbeitete in einem kleinen seelischen Geschäft in Tokio. Als mein Vater sie das erste Mal mit nach Hause brachte trug sie ein schwarzes Kopftuch in denen lila Perlen eingenäht waren. Sie schlugen zusammen, wann immer sie sich bewegte, so das es wie ein Perlenvorhang klang. Ich habe wirklich keine Ahnung, warum sie ein Kopftuch trug, sie war kein Muslim aber sie schien eine Vorliebe für sie zu haben. Sie war die erste Person, die mir nicht das Gefühl gab ein Freak zu sein. Sie sagte mir es wäre eine Gabe. Ha. Ich weiß, sie würde gerne in der Lage sein, mit dem Paranormalen zu sprechen. Sie würde gerne die Auren der Menschen sehen und mit toten Freunden, Eltern oder Liebhabern sprechen. Ihr Geschäft würde Boomen. Sie wurde nicht seit ihrer Geburt mit diesen Fähigkeiten verflucht. Sie wusste nicht, wie die Geister mich als Kind verriegelten und mich daran hinderten normal zu sein. Sie war in ihren frühen Zwanzigern, ziemlich attraktiv und neben ihrer Art sich zu kleiden, konnte sie auf Abruf zu einem normalen Menschen verwandeln. Sie behandelte mich gut und sie hatte einen schönen Blauton in ihrer Aura, so das ich ihr vertraute. Als ich 11 war hat mein Vater sie geheiratet. Miyako ist nicht die böse Stiefmutter aus meinem Leben. Eigentlich das komplette Gegenteil. Miyako hat nicht versucht, die 11 Jahre Mutterlosigkeit die ich erlebt habe nachzuholen. Aber sie hat auch nicht versucht den Außenseiter Sohn seiner ersten Ehe zu verdrängen. Miyako wird niemals meine wahre Mutter sein. Sie versteht das. Aber sie ist mir nahe. Mein Vater kümmert sich um Miyako und er begann sie zu lieben. Aber er wollte lieber den Luxus des Wartens und erst dann heiraten wenn er wollte. Er sagte nie etwas, aber ich wusste, dass ich Schuld war. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich danke dem Beamten als er mich am Schultor absetzt und entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten. Er sagt mir nur ich solle ein heißes Bad nehmen, weil meine Lippen immer noch blau sind und mein Blut wie Eis. Ashiya und Noe sind im Aufenthaltsraum und spielen Hearts, als ich hereinkomme.Sie blicken auf und Ashiya springt auf als sie mich sieht. „Kayashima! Wo warst du? Nakatsu ist schon ausgeflippt!“ Ich schaue auf die Uhr an der Wand. Es ist fast 11. Mist. Ich war lange weg. „Ja, er sagte wenn du gegen Mitternacht nicht zurück wärst, würde er Nanba wecken.“ fügte Noe hinzu und nimmt einen Schluck Erdbeersaft. Ich nehme die Zahnpastatube aus aus meiner Tasche. „Entschuldigung. Ich bin in die Stadt gegangen um etwas hiervon zu kaufen, wurde aber abgelenkt und habe das Zeitgefühl verloren. Ich hatte nicht vor, jemandem Angst zu machen.“ Mizukis Gesicht entspannt sich. „Es ist okay. Aber du solltest dein Handy mitnehmen. Du weißt es ist Nakatsu.“ Sie rollt mit ihren Augen. „Er sorgt sich um jeden.“ Ich entschuldige mich erneut, dann kommt Sekime aus dem Badezimmer und ich werde es nochmal erklären müssen, warum ich für 4 oder 5 Stunden weg war. Nachdem Sekime sich gesetzt hatte und sie sich wieder ihrem Spiel widmeten, gehe ich auf mein Zimmer. Meine nasse Kleidung war mir egal, aber ich würde mich erkälten, wenn ich mir nichts trockenes anziehe. Ich werfe die Tür auf. Nakao sitzt auf dem Treppenaufgang zu meiner Ebene, als ich in der Tür stehe. Nakatsu sitzt an seinem Tisch, spielt Solitäre und Sano faulenzt auf Nakatsus Bett. Sie drehen sich zu mir als ich den Raum betrete. „Kayashima! Da bist du! Wir sind grade dabei einen Suchtrupp aufzustellen. Nakatsu steht mit einem albernem Grinsen auf. „Wo warst du?“ Sano starrt mich fragend an. „Wir haben Nakatsu gesagt er solle sich keine Sorgen machen, aber du warst lange weg und hattest dein Telefon nicht dabei.“ „Ich musste nur zum Lebensmittelgeschäft und habe die Zeit vergessen.“ Ich nehme die Tabletten aus meiner Jeans und stelle sie auf Nakatsus Kartenspiel. „Entschuldige. Ich habe mein Handy vergessen.“ Sie wissen, dass ich lüge. Ich kann das von der Art, wie sie mich an sehen erkennen. Und warum sollten sie? Ich bin ein schrecklicher Lügner. „Hier, komm aus den nassen Sachen raus. Mein Gott, Kayashima, deine Haut ist ganz blau...“ Nakao steht auf und kommt zu mir und versucht die Knöpfe meines Hemdes aufzuknöpfen. „Nakao! Ich kann mich selber ausziehen.“ Schnappe ich bösartig. Ich schiebe seine Hände weg und ignoriere dabei den verletzten Ausdruck auf seinem Gesicht. Ich greife nach oben und versuche, den Rest des Hemdes aufzuknöpfen. Ich darf mich nicht ohne Shirt vor ihnen sehen lassen. Es würde alles ruinieren. Meine Finger sind steif von der Kälte, die Haut ist blau gefärbt und sie würden nicht funktionieren. Ich fummele eine Minute lang an dem Knopf bevor Nakao meine Hände entfernt..... „Du kannst nicht. Lass mich dir nur helfen. Du musst dich aufwärmen....“ „Geh weg!“ panisch stoße ich Nakao von mir weg. Geschockt fasst er einen Ärmel des jetzt aufgeknöpften Shirt und zieht es zur Hälfte weg. Nakao stoppt als er die Narben sieht. Das Shirt fällt aus seiner Hand. Ich stehe still, vielleicht könnte ich diesem entfliehen und der Rest des Shirts fällt zu Boden. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sie wollen mich. Ich kann fühlen wie sie mich nieder ziehen. Sie sichern mir zu, mich zu vergewaltigen. Beobachten mich. Ich lasse mich von dir nicht runter ziehen. Kapitel 3: Hello ---------------- Die Schulglocke klingelt zur Pause. Wieder. Regenwolken kommen zum spielen. Wieder. Hat dir niemand erzählt dass sie nicht atmen? Hallo, Ich bin dein Verstand der dir ein Gesprächspartner verschafft. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Zeit steht still. Ich stehe oberkörperfrei da, meine Narben sind für jeden meiner engsten Freunde sichtbar. Nakaos Augen weiten sich. Ich sehe zu wie seine Augen zu meinem Gesicht fahren, seine Augen funkeln mit einer Mischung aus Mitgefühl und Trauer. Er bewegt sich und ich kann Sano über die Schulter sehen. Er hat es noch nicht gesehen, aber wenn Nakao sich dreht, er stoppt in seiner Bewegung. Ich sehe wie er die sich kreuzenden Kratzer auf meinen Armen, die roten Schnitte und vor allem die lange, noch blutende Schnittwunde am linken Unterarm in sich aufnimmt. Er will nicht in mein Gesicht sehen. Er sieht einfach weg. Ich schaue Nakatsu nicht an. Ich kann den Schmerz in seinen Augen nicht ertragen. „Kayashima! Was zur Hölle?“ zischt Nakatsu. Er durchquert den Raum und hält meinen rechten Arm, was ich nicht sehe, weil ich auf den Boden vor mir starre. „Nakatsu verärgere ihn nicht. Das ist wahrscheinlich das letzte was er braucht.“ „Scheiß drauf!“ schreit Nakatsu Sano an. Mein Kopf zuckt auf den Schock von Nakatsus fluchen nach oben und ich mache den Fehler, dass sich unser Augen treffen. Unter Enttäuschung. „Was ist los, Kayashima? Was machst du denn? Denn wenn ich herausfinde das du dich ritzt...“ „ Ich tu es.“ sage ich mit leiser Stimme. Ich weigere mich irgendjemanden anzuschauen. Der Boden wird mich nicht verurteilen. Nakatsu saugt einen langen, bebenden Atemzug ein. Er legt seine Hände auf meine Schultern und zwingt mich ihn anzusehen. Ich halte meine Augen stets nach unten. „Kayashima. Bitte. Ich flehe dich an. Schau mich an.“ Ich will nicht, denn wenn ich dich anschaue werde ich in Stücke fallen und du wirst alles ruinieren. Es würde alles ruinieren für das ich gearbeitet habe. Er würde es Umeda sagen. Er würde es meinem Vater sagen. Und ich würde schneller wieder in der Klapsmühle sitzen als man Ashiya ist ein Mädchen sagen kann. „'Schima?“ meldet sich Nakao zu Wort. „Bitte, mach was er sagt. Wir machen uns nur Sorgen um dich.“ „Lasst mich einfach alleine.“ Ich schubse Nakatsu von mir, was eine blöde idee ist, denn er ist schnell und stark. Nakao und Sano sind sowieso hier. Aber sie sind leicht benommen und Nakatsu ist der einzige der es wagen würde mich zu berühren, so komme ich an ihnen vorbei und die Treppe hinauf ohne erwischt zu werden. Ich stoße den Perlenvorhang zurück und trete ein. Ich höre wie jemand (schwerer, also wahrscheinlich Nakatsu) beginnt die Treppe hinaufzusteigen, stoppt aber. „Warum darf ich mich damit nicht allein auseinandersetzen? Du bist viel zu aufgebracht.“ Ich kann mir Nakatsus Reaktion vorstellen. Er würde aufblicken, für eine Sekunde und dann auf Sano starren....und nicken. Das musste es sein, denn kurz nachdem höre ich wie eine Tür zugeschlagen wird. Ich ziehe mir ein Sweatshirt über. Ich brauche niemanden der mich untersucht. Ich streife schnell meine nasse Jeans ab und schmeiße sie zu Boden. Sano kommt rein als ich mir meine Pyjama Hose anziehe. Ich blieb weiterhin mit dem Rücken zu ihm stehen. „Ich möchte nur etwas schlafen.“ sage ich ihm immer noch abgewandt. Ich greife nach der Decke meines Bettes und schlage sie über, als Sano mich mich stoppt indem er seine Hand auf meinen Arm legt. „Taiki.“ Mein Vorname fällt aus seinem Mund, seine Zunge stolpert über die ungewohnten Buchstaben. „Niemand nennt mich hier so.“ sage ich ihm. ER hat mich bei meinem Vornamen genannt. ER ist der einzige, der sich wichtig genug fühlt um meinen Vornamen zu benutzen. „Dann Kayashima. Entschuldige.“ sagt Sano erleichtert. Er dreht mich zu sich um. Er ist einen Kopf größer als ich, also muss ich nicht unbedingt nach unten schauen, um Augenkontakt zu vermeiden. Er legt seine Hand auf meine Schulter. „Ich weiß wir sind nicht unbedingt die besten Freunde, aber die Tatsache, dass wir nebeneinander wohnen und mit Nakatsu als Verriegelung für nun fast zwei Jahre, aber...“ Er bricht ab, unsicher was er nun sagen soll. „Es ist okay.“ sage ich ihm und schaue ihn wagemutig an. Sein Körper ist in meine Richtung gedreht, doch sein Kopf ist weggedreht. „Du musst nichts sagen.“ „Klar muss ich.“ Er schaut zu mir herab. „Du verletzt dich selbst. Egal ob wir uns nahe stehen oder nicht. Ich sehe dich trotzdem als Freund.“ Ich drehe mich weg. Sano seufzt. „Ich werde dich niemals zwingen. Ich kann dir sagen, es ist wirklich nicht angenehm, darüber zu reden, und das ist okay. Versuche einfach mit jemanden zu reden, Wir sind alle deine Freunde hier und Nakatsu ist krank vor Sorge.“ Er fährt mit seiner Hand durch sein Haar. „Solange du Hilfe bekommst werden sie glücklich sein.“ Er dreht sich um und geht. Ich blicke auf. Das war so.....einfach. Sano bleibt bei dem Vorhang nochmal stehen und sieht zu mir. „Lass mich dir eine Frage stellen. Du denkst aber nicht über......du weißt schon nach. Suizid. Tust du?“ „Nein.“ Lügner. Unsere Augen treffen sich. Es besteht eine gewisse Verzweiflung in ihnen. Ich kann es ihm nicht übel nehmen. Er glaub mir nicht. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sano verlässt den Raum. Ich kann meine Freunde auf dem Gang mit leisen Stimmen über mich sprechen hören. Ich warte auf der Treppe. Nakatsu wird mit mir reden wollen wenn er zurück kommt. Als er zurück kommt hat er einen stoischen Gesichtsausdruck und seine Aura ist ein schlammiges Blau. Er hat angst. „Nakao sagt er sorgt sich um dich.“ Nakatsu sackt fast tonlos gegen die Tür. Seine Augen starren für einen Moment ausdruckslos in irgendeine Richtung, bevor er auf springt und flott durch den Raum geht. „Mit was ritzt du dich?“ Er beansprucht meine Schultern mit seinen Händen . „Ein Messer? Einem Rasierer? Antworte mir, Taiki.“ Schreit er beinahe und rüttelt an meinen Schultern. Ich weigere mich immer noch ihn anzuschauen. Er greift meinen Arm und zieht den Ärmel hoch. Nachdem er den frischen Schnitt für eine Minute in Augenschein genommen hat zieht er ihn wieder runter. „Messerstiche.“ Er steht auf und durchquert den Raum. „Das war es was du im Badezimmer getan hast. Richtig?“ruft er über seine Schulter als er hinein geht. Ich höre ihn herum kramen, bevor er mit dem perlenbesetzten Messer und dem Blutbeflecktem Handtuch wieder heraus tritt. „Das werde ich behalten.“ Er verstaut das Bündel zwischen seiner Matratze und dem Federkern. Ich halte ihn nicht auf. Ich brauche das Messer nicht für meine Pläne und wenn doch kann ich es immer noch von Nakatsu klauen, während er beim Fußballtraining ist. Nakatsu setzt sich auf sein Bett und stützt seinen Kopf mit seinen Händen. „Sano meint, du sagtest du würdest nicht über einen Suizid nachdenken. Aber er glaubt du lügst.“ Ich antworte noch immer nicht. Ich schaue ihn nicht einmal an, also erschrecke ich als eine große Hand sich um meinen Oberarm wickelt und mich hoch zieht. „Was machst du?“ „Halt den Mund, Taiki. Ich werde die Wunden reinigen. Es wird sich sonst entzünden.“ Ich fange an zu argumentieren, dass ich schon mich nun schon seit 2 Jahren ritze und es sich noch nie etwas entzündet hat. Aber das würde mir in diesem Fall nicht helfen. Als wir ins Bad kommen, dreht er das Wasser auf und schnappt sich einen Waschlappen aus dem Schrank. Er dreht sich um, unsere Augen treffen sich immer noch nicht. „Shirt aus.“ sagt er bevor er seine Hand unter das Wasser hält um zu prüfen ob es warm genug ist. Ich beginne die Ärmel aufzurollen, aber er schnappt sich den Saum meines Sweatshirts. „Ich sagte ausziehen. Zieh es aus.“ „Aber....“ „Ich werde darüber nicht mit dir diskutieren.“ Nakatsu ergreift den Saum und reißt es über meinen Körper. Normalerweise würde ich mich wehren, aber er hat es schon gesehen und er könnte mir in den Arsch treten wenn es zum Kampf kommen würde. Er schaut mich wieder an und starrt auf die Karte aus Fleisch und Knochen von all meinen Sünden geschnitzt. Ich habe etwas zu genommen, so das mein Brustkorb nicht sehr ausgeprägt ist, doch die Schrägstriche von vor einigen Jahren beschreiben genau die Positionen meiner Knochen. Er taucht den Lappen in das heiße Wasser und verteilt Seife darauf. Er reibt sie ein bevor er damit meine blutverschmierte Haut berührt. In der Sekunde in der er meinen Schnitt trifft, sticht es als ob jemand mit einer Peitsche darauf schlägt. Ich reiße meinen Arm weg. „Still halten, Kayashima!“ „Das tut weh!“ „Und sich mit dem Messer selber aufschneiden nicht?“ murmelt er mehr zu sich selber, als er weitermacht meine nun brennende Wunde zu betupfen. Ich beiße mir auf die Lippe um nicht los zu schreien. Es...... tut weh. Es tut wahrhaftig weh. Schmerzt mehr als alles andere was ich die letzten Jahre gefühlt habe. „Wie lange ritzt du dich schon?“ fragt mich Nakatsu nach einer Minute. Ich zucke mit meinen Achseln. „Ich weiß es nicht genau. Vielleicht 5 Jahre oder so. Etwas weniger.“ Nakatsu stoppt seine Handlung. „So um die Zeit wie du mit der Middleschool anfingst?“ fragt er. Richtig. Das ist richtig nachdem ich IHM begegnet bin. ER war es der es mir gezeigt hat. „Schätze ich.“ sage ich. Ich will das wirklich nicht mit ihm ausarbeiten, aber Nakatsu hat eine andere Vorstellung. „Warum bist du angefangen?“ Das ist nicht deine Sache. „Ein Freund hat es mir gezeigt.“ Nakatsu hört auf meine Wunden zu desinfizieren und schaut mir in die Augen. „Kein guter Freund.“ „Das ist kein Scherz.“ sage ich in der Hoffnung die Konversation sei nun beendet. Er sagte kein Wort bis meine Schnitte bandagiert und wir zurück im Zimmer sind. Nakatsu ruft meinen Namen und wirft mir mein Handy entgegen, als ich mich umdrehte. „Dein Vater hat 3x angerufen. Das letzte mal habe ich abgenommen und ihm gesagt du seist verschwunden.“ „Das hast du nicht!“ „Natürlich habe ich es getan.“ seine Augen sind abgewandt. „Du bist mitten in einem Schneesturm ohne Mantel oder Handy verschwunden. Wir haben uns Sorgen gemacht.“ „Ich bin fast 17. Ihr braucht mich nicht jede Minute beobachten.“ „Anscheinend schon.“ Ich atme aus. Okay. Ich werde meinen Vater anrufen und erklären, dass ich weg war um Zahnpasta zu kaufen und das mein Zimmergenosse nur überreagiert, solange Nakatsu mich nicht dazu zu bringt ihm zu sagen das ich.... „Und ich möchte auch, dass du ihm sagst das du dich ritzt.“ „Nein.“ Das würde alles ruinieren. Er wird keine Wahl haben meinen Arzt zu kontaktieren, dann werden sie mich zurück in das Krankenhaus bringen und mich wieder wegsperren. Das darf nicht passieren. Ich kann nicht zulassen das es passiert. Nakatsu sitzt auf seinem Bett und starrt ins nichts. „Er muss es wissen, damit du Hilfe bekommst.“ „Habe es versucht. Sie können mich nicht reparieren.“ Nakatsu sieht mich kurz aus seinem Augenwinkel an. „Du brauchst nicht repariert werden, Kayashima. Du bist nicht kaputt.“ Er kommt zu mir und zerzaust meine Haare. „Du bist nur krank.“ Ich schlage seine Hand weg. Er versteht es nicht. Ich bin dort gebrochen, wo man es nicht sehen kann. „Mein Vater weiß schon das ich mich ritze.“ „Du hast es ihm erzählt?“ Nakatsu beäugt mich argwöhnisch. Ich stottere und stolpere über meine Worte: „ Ähm, nun, ich, nein.“ Ich werde diesen Tag nie vergessen. „Also hat er es gesehen?“ „Nein.“ Ich kann es ihm nicht sagen. Ich kann es nicht selber sagen. „Und woher weiß er es?“ Nakatsu verschränkt seine Arme und starrt auf mich herab. Ich starre auf meine Hände in meinem Schoß. Weil er mich gefunden hat. „Kayashima.“ Weil er der ist der den Krankenwagen gerufen hat. Weil er der ist der meine Hand hielt während wir auf das Rettungsfachpersonal gewartet haben. „Antworte mir, Kayashima!“ Weil er der war der schluchzend an meinem Krankenhausbett saß als er dachte ich würde schlafen. „Kayashima. Kayashima!“ Nakatsu rüttelt an mir. Ich habe ihn gar nicht bemerkt. „Ich habe es versucht.“ „Was hast du versucht?“ Nakatsu schaut mich mit einem Besorgnis erfülltem Blick an. Er hat nur einmal geweint wenn er gewusst hat,dass ich wach war. „Ich habe es versucht. Ich habe es wirklich versucht.“ Ich stemme mich und wage es zu sagen während ich in seine Augen schaue. „Ich habe versucht mich umzubringen.“ Als ich das erste Mal aufwachte, wollte er mir nicht in die Augen sehen. Er verschränkte meine Arme, aber hielt seine Augen von meinem Gesicht entfernt. „Ich weiß.“ sagte er. „Ich weiß was du dir selber angetan hast.“ Ich ignorierte es und hoffte das es verschwindet. Selbst jetzt....will er mir nicht in die Augen schauen. „Kayashima...“ Nakatsu sitzt neben mir auf der Stufe und fährt sich mit seinen Fingern durchs Haar. „Es tut mir so leid. Ich habe es nicht gewusst.“ „Es ist okay.“ hörte ich mich selber sagen. „Das ist der eigentliche Grund warum er mich hierher geschickt hat. Zur Osaka High. Damit ich nicht bei meinen alten Klassenkameraden sein muss.“ „Haben sie...“ Nakatsu stoppt. Er weißt nicht was er sagen soll. „Ich habe eine Menge Mist wegen der Geister Sache zu hören bekommen.“ Erzähle ich ihm einfach. Ich stehe auf und strecke mich. „Du weißt, dass ich mich nicht in der Lage dazu fühle darüber zu reden.“ Nakatsu greift meinen Ärmel. „Du musst immer noch deinen Vater anrufen.“ „Jetzt? Er schläft bestimmt. Es ist fast 1 Uhr morgens.“ „Ruf ihn an. Er sorgt sich um dich. Er wird wahrscheinlich nicht ins Bett gehen bevor du ihn angerufen hast.“ Ich weiß das es wahr ist, aber ich mag es nicht wenn Nakatsu mir das unter die Nase reibt. Er packt mich am Arm. „Und du wirst ihn über das ritzten informieren. Oder ich tu es. Und glaub mir ich werde es nicht schönreden. Ich kann es nicht haben. „Okay.“ sage ich. „Aber du nimmst nicht mehr ab, wenn mein Vater anruft.“ Nakatsu atmet scharf ein. „Abgemacht.“ sagt er. Ich nehme das Handy und nehme meinen Mantel. „Warte, wo gedenkst du hin zu gehen?“ „Aufs Dach.“ sage ich. „Da hat man den besten Empfang, in diesem Gebäude.“ Er nimmt meinen Mantel. „Auf keinen Fall. Ich lasse dich nicht auf das Dach.“ „Was denkst du werde ich tun?“ Dumme Frage. Nakatsu lässt die Schultern hängen. „Ich würde mich einfach nur besser fühlen wenn du nicht dort hoch gehst.“ „Okay.“ Ich lege den Mantel zurück. „Ich gehe runter in den Aufenthaltsraum. Nakatsu schaut erleichtert. „Danke, Kayashima.“ sagt er. Her schaut hinab und setzt sich zurück auf sein Bett. „Ich hoffe wirklich, dass dein Vater in der Lage sein wird dich für deine Handlungen verantwortlich zu machen. Ich kann ein lächeln aufbringen, bevor ich auf den Flur hinaustrete und die Tür schließe. Fang nicht an dir Sorgen zu machen, Taiki. Du machst das nur seinetwillen. Sie werden ohne dich viel glücklicher sein. Alle von ihnen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Plötzlich weiß ich, ich schlafe nicht. Hallo, Ich bin immer noch hier. Alles, was von gestern übrig geblieben ist. Kapitel 4: Whisper ------------------ Hallo, zur feier des Tages lade ich heute mal ein Kapitel hoch. Was es zu feiern gibt? Mein Lappi ist kaputt und ALLE Daten inklusive dieser FF ist futsch. Aber keine Sorge es kann trotzdem weitergehen. :-) Wenn ich lächele und nicht glaube. Ich weiß, ich werde bald aus diesem Traum erwachen. Versuche nicht mich zu reparieren, Ich bin nicht kaputt. Hallo, Ich bin die Lüge, Lebe für dich, damit du dich verstecken kannst. Weine nicht... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Gänge sind menschenleer. Niemand stört mich auf meinem Weg zum Gemeinschaftsraum, mein Handy umklammere ich mit meiner Faust. Die Zimmer sind meist dunkel, einige der harten Partygänger sind noch auf. Es ist Freitagabend, selbst die Streber haben längst ihre Hausaufgaben weggeräumt und krochen unter ihre Decken. Lassen ihre Träume die Monster verjagen, sie haben Glück diese nur bei Tageslicht zu sehen. Ich mag die Dunkelheit.Ich brauche nichts zu sehen. Im Gegenteil zum populären Glauben leuchten Geister nicht. Also wenn ich das Licht ausmache, kann ich sie nicht sehen. Solange ich nicht einschlafe und sie in meine Alpträume dringen. Es sind einige Geister im Aufenthaltsraum, als ich dort an komme. Mit den meisten Geister komme ich klar, wenn sie hier in der Schule bleiben. Sie sind Schüler oder Lehrer, die während ihrer Zeit hier gestorben sind. Es ist ihr Recht hier zu bleiben wenn sie wollen. Die meisten von ihnen räumen das Zimmer, wenn ich rein komme.Sogar meine Mutter schwebt hinaus auf den Flur und starrt aus einem der Fenster, so das ich etwas Privatsphäre für den anstehenden Anruf bekomme. Ich setz mich an einen kleinen Tisch, der gepolsterte Stuhl umschließt meinen Körper. Ich fühle mich sicher in ihm. Du bist nie sicher. Das Polster verwandelt sich in einen Eisblock. Ich nehme einen tiefen, beruhigenden Atemzug, sauge die eisige Luft ein. Ich erhebe mein Handy und gehe meine Kontakte durch, bis ich zu der Nummer meines Vaters kam. Zitternd drücke ich den grünen Hörer. Vielleicht geht er nicht ran. Vielleicht ist er ins Bett gegangen. Ich kann einfach ein bisschen warten und Nakatsu sagen, dass ich es ihm gesagt habe. Aber so viel Glück wie ich habe...., genau in diesem Moment nahm er ab. „Taiki.“ Die Stimme meines Vaters war erleichtert. „Ich dachte du würdest nie anrufen.“ Ich beiße auf die Messer, die meinen Mund sprengen zu drohen. Ich nehme die Hand die nicht das Handy hält und grabe dir Fingernägel in meinen Nacken. Mein Nacken ist eiskalt. „Ich war nur für ein paar Stunden weg. Nakatsu hat überreagiert.“ „Er hat sich am Telefon sehr besorgt angehört.“ Ich zwang mich zu lachen. „Nakatsu ist ein Angsthase. Ich musste nur ein paar Dinge aus einem Laden abholen. Mir geht es gut.“ „Wenn du das sagst.“ Und jetzt? Jetzt ist die Zeit wo unser wöchentliches Telefonat begonnen hatte. Und wir hatten nichts zu bereden. Er muss mein Zögern bemerkt haben. „Wie sind deine Noten?“ „Okay“ sage ich unverbindlich. „Wie geht es Miyako?“ „Ihr geht es gut. Sie macht sich sorgen um dich, wie immer.“ „Sag ihr das es mir gut geht. Sag ihr, es gibt nichts zu befürchten.“ Mein Vater seufzt und ich beiße mir auf die Lippe, um nicht die bösen Worte wie kochendes Wasser aus zu schenken. „Natürlich gibt es was zu befürchten, Taiki. Das weißt du.“ Nein, tue ich nicht, weil du mir nichts sagst. „Ich bin nicht normal, Dad.“ „Es gibt nicht so etwas wie....“ „Ich werde nie normal sein. Du kannst mich nicht wie einen Unterwürfigen behandeln.“ „Ich habe das nie versucht.“ „Du tust es gerade. Ich habe die Dose mit den Tabletten im Badezimmer als Beweis.“ „Du sollst die Antidepressiva nehmen weil du dich umbringen wolltest.“ Er atmet scharf und lang aus, als ob er versucht nicht zu weinen. „Das andere Zeug ist weil deine Tante Chihara so ein kontrollierender Freak ist.“ Ich lache. Es kam einfach so aus mir raus. Ich meine es nicht so, aber es passiert einfach. „Lustig, das sie ihre Aufgaben nicht erfüllen.“ „Das sind Anti-Halluzinogene.“ „Richtig. Ich habe keine Halluzinationen.“ „Das weiß ich, Taiki.“ „Nein tust du nicht. Du denkst ich wäre verrückt.“ Er antwortete lange Zeit nicht. Ich kann ihn schwer atmen hören, als würde er sie einbehalten wollen. Ich wünschte ich könnte seine Aura sehen. Ich hasse es zu telefonieren. Endlich findet er seine Worte. „Ich weiß das die Dinge die du siehst für dich so real wie alles andere sind.“ Warum bin ich immer noch hier? Warum rede ich immer noch mit diesem Mann? Diese Konversation hat keinen Sinn. „Taiki?“ Mein Blut kocht. „Du nimmt noch deine Medikamente oder?“ Ich schließe meine Augen. Geduld.“Ja, Dad. Jeden Tag.“ Ich lüge. Er lässt einen Seufzer der fasten Erleichterung hören mit einem Anflug von Trauer. „ Ich mache mir Sorgen um dich, Taiki.“ „Ich bin okay.“ „Leute denen es gut geht verschwinden nicht für Stunden ohne ihr Handy und Mantel. Nicht weniger in der Mitte eines Schneesturms.“ „Ich sehe nicht, was der Punkt ist. Ich bin fast 17. Kann ich nicht zu einem Geschäft gehen?“ „Ohne jemandem zu sagen, dass du gehst? Was ist wenn du gekidnappt wirst, oder von einem Auto angefahren wirst?“ „ Du machst dir zu viele Sorgen. Nichts von dem ist passiert.“ Er seufzt erneut. Mir geht das Gespräch auf den Geist. Wenn er so von mir enttäuscht ist, warum hat er mich dann nicht sterben lassen und Miyako geschwängert. „Deine Tante möchte das du zurück in die Nervenklinik gehst.“ „Die Versicherung deckt keinen weiteren Krankenhausaufenthalt. Sie sind teuer.“ weise ich ihn darauf hin. „Wenn ich denke dass du es brauchst, werde ich einen Weg finden es zu bezahlen.“ Mein Herz hüpft mir bis zum Hals. „Glaubst du das ich es brauche?“ „Ehrlich? Nein. Ich bin etwas besorgt darüber das du diese Dinge siehst“ Ich beiße mir auf die Zunge bis ich Blut schmecke. „-aber du isst und du hast Freunde und du sagst du ritzt dich seitdem du da bist nicht mehr.“ Nahezu provozierend, beginnt der Schnitt zu brennen. Mein anderer Arm juckt. Meine Haut hasst es geschlossen zu werden. Sie muss hin und wieder mal geöffnet werden, den Alptraum hinaus lassen. „Du tust nichts von alledem, nicht wahr?“ Wenn er es weiß, wird er mich festschnallen und mich nie wieder frei lassen. „Natürlich nicht. Ich habe dir gesagt ich habe aufgehört.“ Tut mir Leid, Nakatsu. „Gut.“ Pause. „Ich denke immer noch du solltest bei Nacht nicht alleine draußen sein.“ „Dad, es ist spät. Ich bin müde.“ sage ich und spiele mit meinem Kragen. „Aber....“ „Ich habe morgen eine Menge zu tun, also muss ich früh aufstehen.“ Für eine Sekunde antwortet er nicht. „Okay, Ich habe dich lieb, Taiki.“ „Ich dich auch.“ murmele ich und drücke den roten Hörer so fest, dass ich überrascht bin das das Handy nicht in 2 Hälften bricht. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nakatsu scheint mit dem zufrieden, was ich von dem Anruf erzähle, die wie Zuckerwatte gesponnen wurde. Er tätschelt meinen Kopf wie bei einem Hund, hüpft in sein Bett und schläft in den nächsten Sekunden ein. Ich nehme mir Zeit die Treppen hinaufzusteigen. Ich möchte nicht schlafen und mich den Monstern stellen, die aus den dunklen Ecken schleichen und die Verdrahtung in meinem Gehirn zerreißen. Ich möchte wie Nakatsu sein, in ein warmes Bett hüpfen, stundenlang gemütlich im Bett liegen und ungestört schlafen, völlig aufgeladen aufwachen. Aber ich bin glücklich wenn ich 2 oder 3 Stunden in der Nacht schlafen kann mit all den Schreien in meinem Kopf. Wenn ich ins Bett krabbele ist es als liege ich auf einem Eisblock. Die Decke rollt hoch, eine dicke Schneedecke versucht mich zu zerquetschen. Die Alpträume kriechen durch mein Gehirn, wie Spinnen. Während der Nacht träume ich nicht immer von toten Menschen. Es sind die lebenden vor denen man sich in acht nehmen sollte. Heute träume ich von IHM. Die Bilder rasen durch meinen Kopf. Blitze. 2 Jungs während des 1. Schneefalls versuchen einen Schneemann zu bauen aber lachen als der Schnee nicht backt. Blitze. 2 Jungs arbeiten an einem Wissenschaftsprojekt, erstellen ein Flugzeug aus Schaum mit einem Messer. Blitze. Der eine Junge schneidet des anderen Handgelenk auf, erzählt ihm das es hilft zu schreien. Blitze. Die Jungs gehen zusammen zum Mittagessen, der eine versucht das Flüstern und das lachen der anderen zu ignorieren. Ich schließe meine Augen und meine Augenlider kleben für einen Augenblick zusammen und ich sehe sein Gesicht. Nein. Ich öffne meine Augen. Ich habe ihn seit dem Tag nicht mehr gesehen. Ich drehe mich auf die Seite und versuche nicht an sein Gesicht zu denken. Ryoto. Ryoto.... war mein bester Freund für drei Jahre. Oder besser dachte ich, dass er es war. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das zweite Mal wo sie mich wegsperrten, war der Sommer bevor ich auf der Junior High angefangen bin. Mein Vater hatte mich zum Abendessen eingeladen, er trank drei Gläser Wein. Während der Fahrt nach Hause nährten wir uns ein gelbes Licht, dass Dad zum beschleunigen brachte. Es wurde rot bevor er auf die Kreuzung fuhr. Der Fahrer eines blauen Pick-up auf meiner Seite schaute nicht und fuhr uns in die Seite. Auto/zerbrochenes Glas/Airbag/Dunkelheit Mein komplettes linke Bein wurde zertrümmert. Es wurde zusammen geheftet und sie nähten mich mit einem schwarzen Faden, wenn ich nicht hinschaute. Mein Vater kam mit einigen blauen Flecken, auf seiner Stirn davon. Er hatte sich den Kopf am Lenkrad gestoßen und an seinem Ego. Meine Tante schluchzte die Ärzte wieder einmal an, darüber wie ich vernachlässigt wurde und Geister sah, mein Vater kämpfte dagegen an, aber zu sehen dass er mich beinahe getötet hatte. Niemanden interessierte was er über seinen Sohn dachte. Ich ging nicht in die psychiatrischen Abteilung zurück. Ich verbrachte den Sommer in einer kleinen Klinik auf dem Land. Ich hatte eine menge Therapien, sowohl physisch als auch mental, aber es gab eine Menge von Gruppentherapien. Ich war nie wirklich mit den Kindern in der Schule vernetzt und hätte so gut wie nie mit jemanden anderen in meinem Alter gesprochen. Also verbrachte ich eine menge Zeit mit verschränkten Armen und herum-sitzen. Mein Vater störte das nach wenigen Tagen nicht mehr. Dadurch hatten er und Miyako Zeit Hochzeitspläne zu machen. Nachdem ich raus kam, war es Zeit zurück zur Schule zu gehen. Ich ging zu einer anderen Schule, die Junior High. Die meisten von meinen alten Klassenkameraden vom Gymnasium haben gehört, dass ich zum zweiten Mal weggesperrt wurde und die Nachricht hatte sich schnell verbreitet, dass ich so ein Freak sei, dass die Ärzte mich an einem Tisch festschnallen mussten, bevor sie mit mir reden konnten. Fast jeder vermied mich. Manche hatten angst vor mir und ich konnte es ihnen nicht verübeln. Aber die meisten ignorierten mich einfach zum Spaß. Die Ausnahme war Ryoto. Er kam von einem anderen Gymnasium. In der ersten Mittagspause saß ich alleine in einer Ecke, einen Diätjogurt essend. Er kam mit einem Tablett mit zwei Portionen Pizza und bot mir eine an. Wir wurden sofort Freunde. Wir gingen nie zu ihm nach Hause. Er hatte immer eine Ausrede; seine Mutter wollte kein Dreck in ihrem Haus, sein Dad war betrunken. Ich habe nie nachgefragt. Wir haben unsere ganze Freizeit während der Schulzeit zusammen verbracht, dann sind wir zu mir nach Hause . Wir haben Popcorn oder frisch gebackene Kekse, die Miyako am morgen gebacken hatte, gegessen, während wir unsere Hausaufgaben gemacht haben. Er hörte mir zu, wenn ich über meine Tante, Geister und meine Mutter geredet habe. Er tat hervorhebend und sagte mir, er würde immer für mich da sein. Wir gingen am Wochenende häufig Bowlen. Wir haben nie mit den anderen Kindern unserer Schule abgehangen. Er spielte Basketball, also hatte er andere Freunde. Ich mochte Tennis aber das Tennisteam ließ mich nicht beitreten. Diese Zeit waren die glücklichsten meines Lebens, aber sie waren ebenso die dunkelsten. Nach ein paar Monaten, habe ich bemerkt, dass die Kinder mehr darüber wussten was ich sah. Die Jungs haben mich angegriffen und schlugen mich an den Tagen an denen Ryoto nicht mit mir nach Hause gekommen ist. Als ich Ryoto erzählte, wie die schmerzenden Schreie durch meine Venen fließen, wie als ob wir über ein Wissenschaftsprojekt redeten, nahm er das Messer und schlitzte meine Handfläche auf. Er sagte mir ich würde mich besser fühlen. Ich würde Ryoto nicht einmal am nächsten Tag anschuldigen, wenn die anderen mich schon Ritzer nennen. Ich habe ihm fast drei Jahre vertraut. Alles was ich bei ihm fühlte war Zuversicht, dass er mir den Rücken stärken würde und für mich aufstehen würde. Ich habe das bis an diesem einen Tag geglaubt . Es ist spät. Wenn ich jetzt nicht bald einschlafe, wird die Sonne aufgehen und die restliche Kraft von gestern gebrauchen. Ich drehe mich auf meinen Bauch und frage meine Mutter ob sie mir über den Rücken streicheln kann. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Am nächsten Tag, stehe ich auf und dusche bevor Nakatsu wach wird. Nicht das das viel sagt. Ich bin ein Frühaufsteher. Ich erwarte das er bis zum Nachmittag durchschläft, aber er überrascht mich, dass er schon fertig geduscht und angezogen ist. „Hey! Du bist wach. Komm, wir gehen Kuchen kaufen.“ Ich stoppe und starre ihn an als er siegreich grinst. „Kuchen zum Frühstück?“ frage ich, meinen schwarzes Shirt zurecht zupfend. Er nimmt mich an meinem Handgelenk und zieht. „Sag es nicht so als würde es dich umbringen! Komm schon es ist Kuchen! Du solltest jedes Mal glücklich sein wenn du Kuchen isst!“ Ich verdrehe die Augen und lasse mich von Nakatsu die Treppe herunter ziehen, wo der Rest unserer Freunde warten. Noe und Sekime stehen ruhig schwatzend in der Ecke, Mizuki strahlt wie ein Honigkuchenpferd. Sano steht schroff an der Seite und hält ein beschützendes Auge auf seinen Mitbewohner. Selbst Nakao hat beschlossen, uns an diesem Morgen mit seiner Anwesenheit zu beehren. Auf dem kurzen Weg zu der Bäckerei ist jeder so wie immer. Noe und Sekime tratschen wie alte Waschweiber. Mizuki und Sano flirten miteinander, Nakatsu beäugt Mizuki und Nakao gibt alle fünf Sekunden einen sarkastischen Kommentar ab. Und sie ignorieren alle meine Existenz. Was normal ist. Ist letzte Nacht irgendwas mit ihnen passiert? Nachdem wir bestellt und uns Plätze gesucht haben, schaufle ich mir mein Kirschstück in den Mund, versuche so schnell zu essen wie ich nur kann um dann ins Badezimmer zu flüchten bis sie entscheiden zu gehen. Nakao, der meine Idee von etwas fruchtigem kopiert hatte, bekam ein Blaubeerstück. Er sitzt viel zu nah an meiner Seite an dem runden Tisch, auf der anderen Seite sitzt Nakatsu. Seine Ausmaße drücken mich unangenehm in Nakao. Mizuki isst ihren Kuchen mit Begeisterung. Sano sieht angeekelt zu ihren Essgewohnheiten und nimmt etwas von seinem Kürbiskuchen. Noe hat irgendwas mit Oreo und Sekime attackiert seine Kokosnusscremetorte. Sie alle sehen so... normal aus. Bedeutet das, beeinflusst sie das überhaupt was ich tue? Interessiert es sie überhaupt? Endlich legt Sano seine Gabel bei Seite und schaut Nakao mit einem spitzen Blick an. Seine Augen huschen zu mir, immer sehr kurz, bevor er nach unten starrt. Nakao räuspert sich und setzt sich grade hin. "Jungs, Ich glaube Kayashima möchte euch etwas sagen." Alle Augen drehen sich zu mir. Sie alle starren auf mich, während ich mich unangenehm umschaue. Sano muss es Mizuki gesagt haben. Und Mizuki hat es definitiv an Noe und Sekime weitergegeben. Was zur Hölle tun sie? ......Können sie es wirklich nicht wissen? Ich werfe meine Serviette auf meinen Teller und erwidere ihre Blicke. "Nein, möchte ich nicht." "'Shima, wir wissen es. Nakatsu hat es uns erzählt." gibt Noe von sich. Ich habe einen fast überwältigenden Drang ihn zu schlagen. Sekime folgt nach seinem besten Freund. "Wir wollen es von dir hören. Und.... wir wollen das du dir eingestehst dass du Hilfe brauchst." Kyogos Blick ist fest. Noe zappelt etwas, aber er beobachtet mich weiter. Ich spüre die Blicke der anderen heiß auf meinem Hals. Du weiß nie zu was eine Person imstande ist, solange bis sie zum Rand gestoßen werden. Ich steh auf, mein Stuhl kratzt laut über den Boden. Ich drehe mich meinen "Nicht-"Freunden zu und gehe, aber Nakatsu hält mich am Arm und zieht mich zurück. "Setzt dich, Kayashima. Wir sind noch nicht fertig mit dir." Der lächerliche Kansai Akzent in seiner Stimme verrät die Bedeutung seiner Worte. "Gut. Ich bin aber fertig mit euch." Ich ziehe meinen Arm weg und gehe zu der Tür. Ich höre Mizuki aufstehen. Ich schaue nicht zurück als sie mich anschreit. "Du kannst dich nicht für immer verstecken, Kayashima. Du brauchst Hilfe. Und weil wir Freunde sind, werden wir sicherstellen, dass du sie bekommst!" Ich stehe in der Tür. Ich schwinge die Tür auf und gehe hinaus in den kalten Sonnenschein, lasse meine Freunde zurück. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich bin erschrocken bei dem was ich sehe, Aber irgendwie , weiß ich Das noch so viel kommen wird. Unbeweglich von meiner Angst. Und schon bald werde ich, von Tränen geblendet sein. Ich kann den Schmerz stoppen, wenn ich will, alles weg. Wenn ich will, alles weg. Freue mich wie immer über Kommis und Feedback :-) Denn ohne weiß ich nicht ob ihr die Story mögt oder ob sie einfach nur kacke ist. Kapitel 5: Numb --------------- Kannst du nicht sehen, dass du mich erstickst? Halten sie sich nicht zu fest, Angst die Kontrolle zu verlieren, Denn alles was du dachtest, was ich bin, fällt auseinander, vor deinen Augen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Du wusstest nie wozu eine Person imstande ist, solange bis sie zum Rand gestoßen werden. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich renne. Sobald ich es aus der Bäckerei geschafft hatte, Nakao folgt mir. Er schreit mich an, versucht mich zum umkehren zu bewegen. Ich ignoriere ihn. Er rennt und packt mich, Ich stoße ihn weg und nehme reiß aus. Danke Gott, dass es Nakao war. Sekime, Sano, Nakatsu oder Mizuki hätten keine Probleme gehabt mich einzuholen und Noe denkt ich sei ein grusliger Bastard und würde sowieso nicht versuchen mein Leben zu retten. Also renne ich jetzt. Ich weiß nicht wohin ich renne oder wie lange ich renne bevor ich realisiere das die Gebäude fremdartig sind und ich mich komplett verlaufen habe. Ich bin verloren. Mein Handy vibriert wie verrückt. Ich fühle den Drang es in den Fluss zu werfen. Stattdessen stelle ich es auf Lautlos. Ich habe absolut keine Ahnung wo ich bin. Die Leute gehen an mir vorbei, sie vergessen mich völlig. Sie nehmen mich nicht wahr. Es ist ihnen egal. Meine Beine bringen mich zu einem Lebensmittelladen. Meine Hand nimmt sich eine schwarze Packung Einwegrasierklingen und eine Flasche Essig. Durch einen Impuls nehme ich noch eine Mullbinde und Heftpflaster mit. Ich traue mich nicht die Kreditkarte meines Vaters zu benutzten. Ich bezahle mit den letzten Geldscheinen die ich von der letzten Auszahlung noch übrig habe. Ich finde mich selber in einem kleinen Badezimmer wieder, die Tür zu gesperrt, mein Gesicht starrt mich aus einem schmutzigen Spiegel an. Ich ziehe mein Shirt aus. Die Bandagen, die Nakatsu mir in der letzten Nacht so sorgsam um meinen Arm gebunden hatte, fällt zu Boden. Die Klingen finden ihren Weg aus der Verpackung und ich ritze. Leitern erklimmen meine Arme, rote Runen zwischen langen Schlangen aus Blut. Schnitze ich eine Geschichte aus meinem Fleisch meiner Lügen. Als ich fertig war und die komplette Packung in den Müll geworfen habe (alle die neuen und die blutverschmierten) öffne ich die Flasche Essig und gieße das Essig über meinen blutigen Arm. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich fühle nicht mehr viel, jetzt schmerzt es umso mehr. Ich sehe den Sinn nicht. Was geht in meinem Kopf vor, wenn das hier weit mehr weh tut, als wenn ich meine Haut öffne und das Blut heraus laufen lasse. Als ich mich das erste mal geritzt hatte, funktionierte es. Es schmerzte wie die Hölle aber etwas in meinem Kopf ließ den Schmerz heraus. Mein Blut heraus sickern und auf den Boden tropfen zu sehen, gab mir das Gefühl von den Dämonen in meinem Kopf befreit zu werden. Die Kinder in der Schule machten die Dämonen schlimmer. Sie schrien Wörter zu mir Ritzer/Emo/Angeber/Falsch und lösten das immer noch brennende Feuer in meinem Schädel aus. Schwarze Flammen leckten sich ihren Weg zu meinem Rücken, flammend weiße Laken sind um mein Gehirn gewickelt. Ich ritze mich schon eine Zeit lang, und es war ein effektiver Weg die Dämonen herauszulassen. Genau genommen war es wie Salz auf der Wunde. Bevor ich wusste was ich tat, sickerte Gift in die Wunde und brachte mich um. Ich fühle die Schnitte nicht mehr. Das macht mir Angst. Aber ich kann einfach nicht damit aufhören. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Als Nakatsu letzte Nacht die Seife auf den Schnitt tupfte, brannte es wie ich es niemals erwartet hätte. Für eine Sekunde fühlte es sich wie meinen ersten Schnitt an. Das erste mal seit Jahren. Ich fühlte es. Ich sehnte mich nach den Schmerzen. Ich brauchte mehr davon. Ich sah zu wie das Essig aus der Flasche direkt auf meine Wunde spritzte. Ich war nicht enttäuscht. Das Feuer in meinem Herzen konzentrierte sich auf meinen Arm. Es brannte die gefrorenen Spinnenweben und Eiszapfen, die von meinen Beinen hingen weg. Ich falle auf meine Knie meine andere Hand auf meinem Mund um den Schrei zurück zu halten. Ich kann mich selbst nicht halten. Ich falle zur Seite, umklammere meinen Arm. Jeder Moment ist eine pure Qual, jetzt kann ich mir nicht helfen aber ich will das der Moment ewig dauert. Während ich auf dem Boden liege, denke ich nicht über die Geister, die Nervenklinik und meinem Vater. Nur ich. Ich liege dort für eine Weile. Ich habe kein Zeitgefühl, während ich brenne. Einfach nur das Feuer. Kein frieren von den harten Fliesen unter mir, nicht die Tatsache, dass Nakatsu mir in den Arsch treten würde, wenn ich nach Hause komme. Einfach nur ich und die Flammen die sich durch die eiskalten Wände in meinem Körper kämpfen um zu meinem Herzen zu gelangen. Ich weiß, in den letzten Vertiefungen meines Gehirns, das ich aufstehen muss. Ich weiß dass Nakatsu mich auf jeden Fall suchen und ausflippen würde. Ich will nicht darüber nachdenken. Ich will einfach nur hier liegen und für immer brennen. Schließlich bringe ich mich dazu aufzustehen. Ich drehe den Wasserhahn auf um meinen Arm warm abzuspülen, aber es kommt kaltes Wasser. Ich schaue weinerlich auf die leere Essigflasche. Ich kann zurück gehen und eine neue Flasche kaufen, aber Nakatsu wird mich suchen. Ich wickele meinen Arm vorsichtig wieder ein, sicher gehend ich mache es genau so wie Nakatsu. Als ich fertig bin, befreie ich das Bad von jedem Blutspritzer. Ich deponieren die Essigflasche und den Rest der Mullbinde und der Heftpflaster in den Müll. Draußen steht die Sonne weit oben über mir. Kurz nach Mittag. Ich schaue auf mein Handy mein Herz stoppt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 27 Anrufe in Abwesenheit 10 SmSen Sie werden mich töten. Scheiße. Das erste Mal Nakatsu. "Kayashima, bewege deinen Arsch hier hin. JETZT." Nochmal Nakatsu. "Ich mache keine Witze, Kayashima. Du sitzt tief in der Scheiße wenn du jetzt nicht sofort zurück zum Wohnheim kommst." 3-5 immer noch Nakatsu 6 ist Mizuki. Sie hat keine Nachricht hinterlassen. 7 ist Nakao. Er hat eine Nachricht hinterlassen. "'Shima? Bitte nehm ab. Ich werde echt verrückt hier. Du machst mir Angst." 8-10 wieder Nakatsu. Bei der 10 hat er eine Nachricht hinterlassen. " Es tut mir Leid, okay? Es tut mir Leid. Ich habe Angst um dich. Mache bitte nichts blödes." 11- 15 ist ein Mix von Noe und Sekime. Keine hinterlassene Nachrichten. 16 wieder Nakatsu. "Wo zur Hölle bist du?" 17 ist Sano. "Nakatsu hat einen seiner berüchtigten Ausbrüche. Ich dachte du solltest es wissen." 18 wieder Mizuki. "Hey, Kayashima? Wir sind besorgt. Ich meine jeder hier wird verrückt. Nakatsu ist dich suchen gegangen, aber er hat dich nirgends gefunden. Bitte sei vorsichtig." 19 ist Sekime. "Nakatsu wird verrückt. Jemand hat einen Kommentar über dich abgegeben und er hat dem Kerl ins Gesicht geschlagen." Nakatsu hat keine Nachricht zwischen 20-25 hinterlassen. Er tat es erst wieder auf der 26. „ Du machst mir Angst. Ehrlich. Was zur Hölle machst du mit dir selber?“ Und auch das letzte Mal Nakatsu. „Kayashima, Ich schwöre bei Gott, wenn du mich in einer Stunde nicht angerufen oder geschrieben hast, rufe ich die Polizei.“ Scheiße. Ich schaue auf die Zeit. 13:19 Uhr. Jetzt ist es 14:23 Uhr. Oh, ich bin so im Arsch. Ich drücke schnell auf den Kontakt von Nakatsu, bete das das er noch nicht angerufen hat. Wenn er die Polizei ruft, werde ich wieder eingesperrt. Und sie werden mich nie wieder heraus lassen. Ich greife die Metallstange, die auf dem Weg am Fluss steht. Die Stange ist gefroren; meine Hand klebt fest. Im Gegensatz zu meiner Körpertemperatur, fühlt sie sich an als würde sie Wärme abgeben. Nakatsu nimmt ab, bevor es auch nur einmal klingeln kann. „Kayashima, Gott danke! Du hast verdammtes Glück. Ich war kurz davor die 110 anzurufen. Wo zum Henker bist du?“ Ich nehme einen tiefen Atemzug. Nakatsus Worte purzeln durcheinander. Ich brauche nicht einmal seine Aura sehen um zu wissen das er ausflippt. „Kayashima?“ Ich möchte das Gespräch jetzt schon beenden. Ich will einfach nur den roten Hörer drücken und niemals nach Hause gehen. „Scheiße. Bist du in Ordnung? Wo bist du? Kayashima?“ „Ich bin hier.“ Meine Wörter hängen in der Luft. Sie kristallisieren und verwandeln sich zu Eis als Schwimmer in der Luft. Nakatsu atmet und spricht schnell. „Wo ist hier?“ Ich weiß es nicht. Ich bin über den Rand der Landkarte gefallen. Ich bin verloren. Ich weiß nicht wo ich bin. Ich bin verloren. Ich bin hier. Ich weiß nicht wo ich bin. „Ich bin nicht ganz sicher. Beruhige dich einfach, okay? Ich werde so schnell wie möglich zu Hause sein.“ „Was ist los, Kayashima? Wo warst du?“ „Nirgends. Ich bin nur umher gewandert. Es geht mir gut.“ „Bist du sicher?“ „Natürlich bin ich mir sicher, Nakatsu. Ich komme jetzt nach Hause.“ „Du bist total in Ordnung. Du hast dir nichts angetan.“ Hat er den 6. Sinn oder sowas? „Nein, Nakatsu. Ich brauchte nur etwas Zeit für mich selbst. Es tut mir Leid, wenn ihr euch Sorgen gemacht habt.“ Ich höre Nakatsu laut ausatmen. Erleichterung. „Okay. Komm schnell. Wir sind alle besorgt.“ Ich beende das Gespräch, bevor ich noch irgendetwas anderes sagen kann, dann werfe ich mein Handy mit einem kehligen Schrei in den Fluss. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich winke ein Taxi heran und sage ihm er soll mich zur nächsten Bank fahren. Dann winke ich mit dem Geld vor seinem Gesicht und sage ihm, dass ich zur Osaka High muss. Er rollt mit seinen Augen fährt aber. Es dauert fast eine Stunde. Als ich zurück in meinem Wohnheimzimmer bin, kommt mir ein Geruch von frischer Pizza entgegen und dringt in meine Nase. Ich drehe den Türknauf und finde meine Freunde auf dem Boden versammelt vor. Alle stoppen ihre Bewegung um mich zu erblicken als ich in der Tür stehe. „Kayashima!“ „Ich war so besorgt!“ „Wo warst du?“ Ich schenke ihnen keine Beachtung. Ich höre ohne es zu verarbeiten. Ich trete hinein und schließe die Tür hinter mir. „Ich brauchte Zeit für mich allein. Ich war diesen Morgen durcheinander.“ Höre ich mich selber sagen. „Es tut mir Leid, wenn ihr besorgt wart.“ „Nein, es ist okay. Tu es einfach nicht noch einmal, okay?“ Mizuki steht auf und zieht mich mit zu dem Kreis und drückt mich herunter. Sie geht zurück zu ihrem Platz zwischen Sano und Nakao. „Also essen wir Pizza?“ „Wir müssen mit dir reden.“ Sano nippt lässig an seinem Tee. Nakatsu sitzt neben mir, er dreht seinen Körper leicht, dennoch wendet er seine Augen ab. „Wie haben es Umeda erzählt.“ Ich stehe auf. Ich muss weg. Es ist vorbei. Sie werden mich wegschließen. Es ist vorbei. Nakao greift meinen Arm und zieht mich zurück. Ich stoße einen Schrei der Überraschung aus. Nakao ist klein, aber er ist stärker als ich dachte. „Wirst du uns zu hören? Wir versuchen dir zu helfen. Setz dich hin und hör zu.“ schnaubt Nakao. Er nimmt seine Hände von mir und kreuzt sie, aber er hört nicht auf schwarze Löcher in mir zu starren. Ich sitze. Meine Ex-Freunde sehen überrascht aus. Niemand spricht für eine Minute, bis ich mich entschließe. „Also, gibt es einen Grund, warum wir immer noch hier sind oder kann ich jetzt gehen? Ich wollte nämlich dieses Wochenende mit den Hausaufgaben anfangen....“ „Wir sind hier um über dich zu reden, Kayashima.“ sagt Noe. „Du könntest ein bisschen dankbarer sein.“ „Dankbar?“ Rauch steigt aus meinem Gehirn und legt sich um meinen Hals. „Hast du mir gerade ernsthaft gesagt ich sollte dankbar dafür sein, dass ihr mich wieder wegsperren lasst?“ „Wegsperren? Kayashima, wir wollen dir nur hel-“ „Nein, wollt ihr nicht!“ schreie ich Mizuki an, welche versucht nicht zu weinen als ich schreie.. Ich stehe auf, ich weiß nicht wie ich hierher kam aber die Worte fallen aus meinem Mund. „Ihr wollt mich hier nicht, ihr versucht nur wieder mich wegzusperren damit ihr nichts mit mir zu tun haben müsst!“ Nakatsu ist hinter mir. Er greift mich bei den Schultern und zwingt mich in eine kniende Position. Tränen laufen mein Gesicht herunter. Ich möchte das sich der Boden öffnet und mich als Ganzes schluckt. Ich habe Regel Nr. 1 gebrochen. Nakatsu kniet sich neben mich und wischt eine Träne von meinem Gesicht. Jeder starrt mich an, überall geschockte Ausdrücke. Sie wissen nicht, wie sie es gegen dich verwenden sollen. „Okay. Also habt ihr es Umeda erzählt. Welchen anderen Grund solltet ihr haben, außer mich wegsperren zu wollen?“ „Kayashima, wir versuchen nicht dich wegzusperren. Warum sagst du das immer?“ „Das Krankenhaus.“ sage ich. Ich atme tief ein um sicher zu gehen nicht noch einmal so einen Zusammenbruch zu erleiden. „Ich werde nicht dorthin zurück gehen. Niemals. Ihr könnt mich nicht zwingen.“ „Wir versuchen nicht dich ins Krankenhaus zu schicken.“ schnaubt Sano. „Du warst schon einmal im Krankenhaus?“ fragen Sano und Noe fast zeitgleich. Ich prüfe ihre Auren und versuche herauszufinden, ob ich in Gefahr bin. Die Auren um mir sind blau-grün gefärbt. Beunruhigung. Das könnte gefährlich werden. …Könnte es gefährlicher sein meinen Mund zu halten? „Wegen dem Geister Ding flippen Leute aus.“ sage ich, blicke Noe wie ein greller Laser an. Er dreht sich nicht weg. „Ich habe eine Tante, die denkt es ist eine Krankheit. Sie hat mich schon drei mal dort hin geschickt.“ Sie starren immer noch. „ Es ist zum Kotzen.“ füge ich hinzu. „ Das hier hat aber nichts mit dem Sehen von Geistern zu tun!“ zwitschert Mizuki. Sie versteht es nicht. „ Ich bin mir sicher, dass wenn wir Umeda alles erklären, er dich nicht zu einem anderen Arzt schicken wird!“ Ich rolle geistig mit den Augen. Weiß sie irgendwas darüber wie das abgeht? Umeda wird meinen Vater anrufen. Er muss es tun, es ist eine Schulregel. Und er muss mich wieder einsperren. Sie werden mich einsperren und mich an einem Tisch gurrten und sie werden die Fenster schwarz färben, damit ich nie weiß ob Tag oder Nacht ist und sie werden mich dort behalten, bis ich meinen eigenen Namen vergessen habe, weil danach wird nichts mehr eine Rolle spielen. Sano starrt seinen schwachköpfigen Zimmergenossen an. Vielleicht sieht sie selbst, was für eine dumme Kuh sie ist. Er räuspert sich und sein Blick wandert zu mir. „Umeda möchte mit dir reden. Wir sagten ihm du wirst morgen früh um 8 Uhr bei ihm sein und selbst er verlagert sich. Ich starre Dolche. „Ich werde nicht gehen.“ „Natürlich gehst du, Kayashima“ Nakatsus Stimme ist streng. „Was sollen wir tun,nur warten bis du erneut versuchst dich umzubringen?“ Alle halten den Atem an. Augen zucken in Richtung meines Gesichts. Ich schaue nach unten. „.....Was?“ Halt die Klappe. Du hast nicht das Recht danach zu fragen. Du hast kein . Verficktes. Recht. Das zu wissen. „Nun?“ Nakatsu stupst mich an den Schultern. „Erzähle es ihnen, Kayashima. Du bist so eifrig es in deine Haut zu stecken.“ …Wäre es ein Fehler Nakatsus Brust auf zu reißen? „Nakatsu, das war nicht nötig.“ schnaubt Sano. Auch Mizuki ist schlau genug, auf das was er gesagt hat, geschockt zu schauen. „Das ist persönlich.“ „Nein.“ sagt der Dämon in mir. „Wenn ihr es so dringend wissen wollt, werde ich es euch sagen.“ Meine Nichtfreunde starren mich an als ich ein- und ausatme, mich selbst für die Wahrheit stärkend. „ Ein paar Wochen bevor ich die Junior High abschließen sollte, griffen mich ein paar Typen, von denen auch einer mein bester Freund war, an und schlugen mich zusammen. Später fand mein Vater mich in meinem Schrank hängen.“ Zwei Sätze. Das ist alles was ich brauch um den dunkelsten Tag meines Lebens zu beschreiben. Zwei Sätze. Fünfzehn Sekunden. Eine Lebensdauer. „'Shima.... Es tut mir so Leid. Das....wussten wir nicht.“ Zu seiner Ehre, Noe sah wirklich bestürzt aus. „Ja....wenn wir das gewusst hätten, hätten wir niemals solche Dinge über dich gesagt.“ gesteht Sekime. Ich hätte sagen können, dass ich neugierig sei welche Art von „Zeug“ gesagt worden war, aber das wäre eine Lüge gewesen. „Aber so sind wir nicht, Kayashima.“ zwitschert Mizuki. „Wir wollen, dass du glücklich bist. Du bist unser Freund.“ Ich hätte ihr ins Gesicht lachen können. Niemand will einfach nur Freundschaft. Jeder möchte irgendwas von dem anderen. Und wenn sie einmal das bekommen haben was sie wollen, werfen sie dich auf den Boden falls jemand noch etwas anderes von dem was übrig bleibt möchte. Und wenn nichts übrig bleibt, wenn interessierst? Nichts ist wichtig. Nichts. „Kayashima.“ Nakatsus Augen scheinen unaufhaltsam entgegen meinen zu rollen, aber ich muss es mir eingebildet haben. „Bitte mach das. Bitte frage Umeda um Hilfe.“ Ich schließe meine Augen. Ich sehe den Sinn nicht. Warum in aller Welt treiben sie so sehr? Es gibt absolut nichts wovon sie profitieren können. Vielleicht sind sie nur besorgt. Natürlich nicht. Niemand kümmert sich um andere. Aber Nakatsu hat immer ein Auge auf mir geworfen. Und Nakao war immer ein guter Freund, wenn du einmal hinter seine scharfe Schale kommst. Sano hält zu mir und Mizuki kann süß sein. Noe und Sekime sind auch die meiste Zeit in Ordnung. Vielleicht ist mein Leben gar nicht so schlecht. Ich schaue in die hoffnungsvollen Gesichter meiner Freunde. Sie möchten, dass ich geheilt werde. Nein. Wollen sie nicht. Du bist ihnen egal. Ich schüttele meinen Kopf um die Stimme aus meinem Kopf zu bekommen. Ich möchte es nicht hören. Ich möchte ein paar Sekunden, wo ich sie nicht hören muss. Ein paar Sekunden, wo ich diese eisige, dunkle Höhle in der ich mein ganzes Leben festgehalten werde, entfliehen kann. Ich will das Eis zum schmelzen bringen. „Okay.“ Das Wort fällt mir von den Lippen, in die Ohren meiner Freunde. Ihre grimmigen Gesichter beginnen zu leuchten. „Ich gehe. Versprochen.“ „Wirklich? Das ist so toll, Kayashima!“ Mizuki springt auf und fliegt zu mir rüber, schlingt ihre Arme um meinen Hals. Ich stolpere zurück, verwundert über die plötzliche Berührung. „Du musst dir eingestehen, was du gemacht hast.“ sagt sie als sie zurück tritt, ihre Hände verweilen auf meinen Schultern. „Du musst dich damit konfrontieren.“ „Ich weiß.“ sage ich. „Ich bin deprimiert. Ich ritze mich. Ich habe versucht mich umzubringen. Und ich möchte das nicht mehr.“ Hör auf dir etwas vorzumachen. Sagt der Dämon in mir als meine Freunde lachen und glücklich sind. Du wirst es niemals schaffen. Du wirst niemals glücklich sein bis du es nicht beendet hast. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich bin so gefühllos geworden, Ich kann dich hier nicht fühlen. Ich bin so müde geworden, Soviel mehr ist bekannt. Ich bin immer dafür. Alles, was ich tun möchte, ist mehr so wie ich, Und so weniger wie Sie. Kapitel 6: If I die young ------------------------- Einen Penny für meine Gedanken, ich werde sie für einen Dollar verkaufen. Sie sind so viel mehr wert, nachdem ich ein Todeskandidat bin. Und vielleicht werden sie dann die Worte hören die ich gesungen habe. Komisch, wenn du tot bist, fangen die Leute an zuzuhören. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der nächste Tag ist ein Sonntag. Zu meinem Wort, bin ich um 07:45 aufgestanden und fertig geduscht und angezogen. Ich nehme meinen Mantel und schlüpfte mit meinen Armen durch die Ärmel, bevor ich an der Tür stoppe und noch einen Blick auf Nakatsu werfe. Ich weiß das er wach ist. Seine Aura würde nicht so hell leuchten, wenn schläft. Er ist früh wach geworden um sicher zustellen, dass ich auch wirklich gehe. Aber er sagt nichts als ich seinen Namen rufe. Der Weg zum Arzt ist kurz, aber es scheint ein Leben lang zu dauern. Dieses Treffen wird mich zerstören. Umeda meint es gut, aber sobald er von dem Geist in meinem Kopf erfährt, ist es vorbei. Aber ich habe meinen Freunden versprochen, dass ich hin gehe. Es wird dein Ende sein. Sie werden mich einsperren. Ich weiß wie diese Dinge ablaufen. In der Minute an der er herausfindet, dass ich mich geritzt habe, wird es vorbei sein. Es ist gefährlich. Du kannst deprimiert sein und übers sterben nachdenken und alles was du willst, aber wenn du dir körperlichen Schaden zufügst, ist es eine Einzelfahrt in die Gummizelle. Ich schaue auf meinen linken Arm, die rote, gereizte Haut und die dunklen Schnitte unter den Lagen von Bandagen und Klamotten. Ja. Ich bin vollkommen erledigt. Ich bin tatsächlich etwas von mir beeindruckt. Vor einem Monat, vielleicht sogar vor einer Woche wäre ich weggelaufen. Möglichst weit weg von diesem Platz. Vor dem Schmerz davon laufend anstatt sich ihm frontal zu nähern. Ich bin einmal weggelaufen. Ich wollte mit einem Boot nach Russland. Ich nahm eine handvoll Geldscheine und ein paar von Miyakos teuren Juwelen (ich hinterließ eine Notiz und entschuldigte mich fürs Stehlen, nicht fürs Davonlaufen.) und schlüpfte durch die Hintertür, während mein Vater und meine Stiefmutter einen Film gesehen haben. Ich verbrachte 4 Tage auf Parkbänken und nichts essend bis die Polizei mich fand und mich nach Hause brachte. Ich habe es noch nicht versucht. Zugegeben, hatte ich es nicht vor seit dem sie mir gesagt haben, dass ich zu dieser Schule gehen würde. Habe nicht raus geschaut und habe nichts anderes gesehen als das Stück Land. Ich bin nicht in Versuchung gekommen. Ich stemme mich gegen die schwere Tür und versuche zu atmen. Ich hatte mehrere Optionen. Ich könnte die Tür nicht öffnen und direkt zurück in mein Zimmer gehen und mich schlafen legen. Obwohl Nakatsu würde mich wahrscheinlich wieder aus dem Bett ziehen. Ich könnte die Tür öffnen und so schnell laufen wie ich kann, einfach nur weg von hier. Oder ich könnte in das Krankenzimmer gehen und mich für meine Zwangsjacke bereit machen. Die Möglichkeit gibt es auch. Ich seufze und drücke die Tür auf. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das letzte Mal das sie mich eingesperrt hatten, war es nicht wegen der Geister oder irgendeinem blöden Unfall, was einen sowieso unter das ärztliche Mikroskop bringt.Es war, weil ich versucht hatte mich umzubringen. Ich war nicht erfolgreich mich selber zu hängen, aber das Seil hat meine Kehle ganz schön verdorben. Ich konnte nicht sprechen. Therapien brachten nichts, aber sie halfen es durch zu stehen. Ich war zurück in dem Krankenhaus, dem ersten in dem ich war, nachdem ich die Treppe herunter gefallen war. Es war das selbe. Ich wollte zurück in die Klinik auf dem Land, weil wir nach draußen durften, stattdessen war ich während eines wunderschönen Sommermonat eingesperrt. Es war mein längster Krankenhausaufenthalt. Ich spielte ein ganz neues Spiel mit den Ärzten. Anstatt mir die Geister fragen zu stellen, fragten sie wie ich mich fühle. Wie ich mich selber sehe. Warum ich mir selber weh tat. Die wahren Antworten Ich fühle mich scheiße/Ich denke ich bin nutzlos und jedem bin ich egal/Ja ich möchte mich ritzen, warum interessierst euch? Es geht euch einen Dreck an was ich mit meinem eigenen Körper tue funktionierten nicht. Die Ärzte wollten nicht hören das ich immer noch krank war. Sie wollten, dass es mir besser geht. Die Ärzte konnten es nicht ertragen mich krank zu sehen. Die Uhr tickte. Alles was sie hören wollten, war, dass ich genesen würde, ich geheilt wurde, blah blah blah... Wenn es mir nicht bald besser gehen würde, sollte ich mich doch bloß beeilen zu sterben und aufhören ihre Zeit zu verschwenden. Ihre Auren zu sehen machte alles noch schlimmer. Wäre ich nicht in der Lage ihre Auren zu sehen, könnte ich mir einbilden das sie sich bemühen. Aber sie taten es nicht. Ich war nur einer von ihren Patienten. Ein Produkt welches sie auf dem Fließband zusammen setzen. Alle Patienten aufgereiht auf einem Förderband. Injizieren Sie ihnen Medizin A und Medizin B, schlagen auf das Behandlungspflaster und wenn sie nicht bestehen, Inspektion, wen interessierst? Es gab einen Friedhof direkt am Ende der Straße. Es machte mich wahnsinnig. Sie hielten mich vom sterben ab, schaufelten aber mein Grab. Sie vergruben mich lebendig. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Schließlich, habe ich es über das gefrorene Feld und in Dr. Umedas Büro geschafft. Als ich rein komme, hat Umeda seine Füße auf dem Tisch und ließt eine Zeitung. Er schaut von der Zeitung auf und packt sie schnell weg. „Kayashima, komm rein:“ Ich gehe hinein und lege meinen Mantel bei Seite. Die Hitze der Krankenstation trifft mich und kühlt ab wenn sie mein Gesicht berührt. Er steht auf und geht zum Waschbecken um sich seine Hände zu waschen. Ich kann Gläser von medizinischer Ausstattung, Gläser aus Glas mit Wattebäuschen, Zungenspatel und Schwangerschaftstests um das Becken sehen. Schwangerschaftstest? Okay.... ich glaube es macht einen Sinn. Er ist ein Schularzt. Aber es ist eine Jungen Schule.... Warte. Ashiya ist ein Mädchen. Sie wohnt mit einem Kerl zusammen, der total in sie verknallt ist. Hat er sie für sie? Aber warum würde er sie so ausstellen? Er sollte sie in einem Schrank verstecken. Nicht so offensichtlich. ….Bedeutet das, dass Sano und Ashiya es machen? Okay, viele Schülerinnen der St. Blossom besuchen, die Osaka High um ihre Freunde zu sehen..... Ich denke sie könnten zu Umeda gehen, wenn es ihnen zu peinlich ist zu der Krankenschwester zu gehen.... Ich bin verwirrt. Umeda sieht mich auf das Glas starren und ich muss es genau wissen. „Du weißt das Ashiya ein Mädchen ist.“ Es ist nicht wirklich eine Frage. Es ist eine Aussage. Ehrlich ich weiß nicht, warum ich das nicht vorher herausgefunden habe. Er ist der Arzt. Umeda sah verlegen aus. „Okay, uhmm, du weißt es?“ bekommt er endlich heraus. Ich nicke. „Mädchen und Jungen haben verschiedene Auren. Und es ist nicht so, als ob sie gute Arbeit leisten würde, es zu verstecken.“ Eine Spur des Lachens erscheint auf Umedas Gesicht. „Das ist wahr. Und ich habe nichts gesagt, weil ich glaube, dass Ashiya besser dran ist wenn sie hier bleibt, als wenn wir sie heraus schmeißen“. Er lehnt sich zurück an den Tresen und beäugt mich. Plötzlich erinnere ich mich, dass der Arzt schwul ist und ich fühle mich ein wenig unwohl unter seinem Auge. „Und ich möchte sie wissen lassen, dass ich ihnen die gleiche Behandlung geben werde. Ich werde dir zu hören und mir mein eigenes Urteil fällen, ob du hier bleiben kannst, nach Hause gehst oder einer psychischen Klinik zugewiesen wirst, okay?“ Es besteht die Möglichkeit hieraus zu kommen ohne eingesperrt zu werden? Ich könnte hierbleiben. Ich könnte genesen. Du musst es nur einige Tage verhindern. Flüstert die Stimme in meinem Kopf. Dann kannst du es beenden. Aber.... ich will es nicht beenden. Ich möchte wie meine Freunde sein. Glücklich. Ich möchte es nicht gehen lassen und in den tiefen Abgrund fallen. Gib es auf. Ich nicke. Ich lächele nicht. Ich zeige meine Aufregung nicht. Ich bestätige nur das ich ihn höre. Umeda kommt zu mir. Mein Magen dreht sich. „Und es tut mir wirklich leid, aber ich werde mir anschauen müssen, was für einen Schaden du dir zugefügt hast.“ Renn. Hau ab. Sie haben eine Zelle für dich bereit gestellt. Bleibe hier und sie werden dich für immer einsperren. „Nein.“ Ich vage es bewusst meine Stimme zu erheben. Umeda schaut ungeduldig. „Wir haben 2 Möglichkeiten, Kayashima. Dein Hemd von deinem Körper reißen ist keine, dafür könnte ich gefeuert werden, aber es ist verlockend. Du kannst es mir freiwillig zeigen oder ich fahre dich direkt ins Krankenhaus. Du hast die Wahl.“ Umeda verschränkt seine Arme und schaut mich erwartend an. Ich habe keine Wahl. Langsam, hebe ich mein Hemd hoch über den Kopf. Mein T-Shirt folgt. Umeda beobachtet jede meiner Bewegungen, aber ich fühle mich nicht verletzt, seltsam. Er schaut nicht auf meine Brust, oder meine Hüfte. Er sieht die Narben die sich um meinen Körper biegen, sieht die Geister die mit Messern zu mir gekommen sind um ihren Weg in mir zu finden. Er sieht den Alptraum Schließlich nickt er. „Nimm die Bandagen ab.“ Mein Herz ist von Terror ergriffen. Ich habe meinen Arm nicht gesehen, seit ich den Essig über ihn gegossen habe. Ich habe es mir nicht einmal betrachtet als ich sie bandagiert habe. Versuch es zu verstecken. Versteck es. ….wird er in der Lage sein, zu sagen was ich getan habe? Langsam lockere ich die Mullbinde. Das geht alles zu schnell. Als die letzte Bandage auf den Boden fällt, erkenne ich, was für ein Fehler es war hier her zu kommen. Die lange Schnittwunde, die ich mit dem Messer machte war vollkommen entzündet, trotz Nakatsus vorsichtiger Reinigung. Die kleineren Schnitte auf meiner Haut sahen ekelhaft aus. Und die kleine Menge an Haut, die mir nicht zum Opfer gefallen ist, war in ein helles ungesundes Rot gewechselt. Ich bin beeindruckt. Ich habe es nicht mal gefühlt. Umeda flucht vor sich hin und zieht mich zum Waschbecken und dreht das Wasser komplett auf. Wir murmeln etwas von Ich bin okay/Bist du nicht/Es wird mir besser gehen/ Du wirst dich wieder verletzten/ lass mich in Ruhe und Umeda tupft verschiedene Flüssigkeiten auf meine Wunden und wickelt erneut Mullbinden drum. Ich ignoriere das stechende Gefühl. Es ist eine Lüge. Es wird nichts helfen. Wenn ich wieder zu einem Stück geworden bin, drückt er mich in einen Stuhl und geht zu einem kleinen Kühlschrank. Als er wieder kommt, hat er eine Orangen Limonade für mich und ein Wasser für ihn. Er hält die Dose vor mein Gesicht und lässt sich auf den Stuhl gegenüber fallen. „Du hast 5 Minuten mir zu erklären warum ich nicht in meinem Auto sitze und dich in ein Krankenhaus fahre.“ „Sie sind kein Therapeut.“ Es war eine Aussage. Ein Vorwurf. Umeda hob seine Augenbraue. „Unsere Schule verfügt nicht über einen offiziellen Berater. Also werden Leute wie du zu mir geschickt.“ Leute wie dich. Ich atme aus und lege meine Ellbogen auf den Tisch. Zeit zum Beichten. Ich werde sowieso bald in meiner Zwangsjacke stecken. „Ich war schon dreimal im Krankenhaus.“ „Ich bin informiert. Ich habe deine Krankenakten gesehen.“ Klar hat er. Er hat jedes einzelne Word gelesen, dass je über mich geschrieben worden ist. „Das ist alles vertraulich, dass weiß du?“ „Was?“ „Die Aufzeichnungen sind vertraulich. Zwischen dir, mir und deinen Eltern.“ Ich seufze. „Das Krankenhaus hat mir überhaupt nicht geholfen.“ „Weil du keine Hilfe wolltest.“ Umeda nippt an seinem Wasser, als ob wir über das Wetter diskutieren. „Es wird nicht besser bis du eingesehen hast, dass du Hilfe brauchst und du möchtest das es dir besser geht.“ „Ich möchte mich nicht so fühlen wie jetzt.“ beichte ich. „Aber es ist wie ein Loch. Aus dem ich nicht heraus komme. Ich bin zu müde.“ Umeda lehnt sich nach vorne. „ Lass uns weiter über dieses Loch reden. Warum kannst du nicht heraus kommen?“ Ich bin überrascht. Kein Arzt hat mich gebeten, weiterhin über meine Gefühle zu reden. Sie haben sich immer auf die „positiven“ Gedanken konzentriert. „Es ist kalt.“ „Das ist alles?“ „Nein“ stottere ich. Ich bin peinlich berührt. Ich habe nie hierüber geredet. „Also, es ist kalt.... dort ist Eis. Und es fühlt sich an, als ob ich von irgendwas hineingezogen werde.“ Umeda nickt, als ob er es wirklich verstehen würde. „ Und darum ritzt du dich? Der Versuch, loszuwerden, was dich nach unten zieht?“ „Ja.“ sage ich und ich klatsche auf den Schock fast meine Hände auf meinem Mund. Bevor ich es sagte realisierte ich gar nicht, dass es die Wahrheit war. „Gibt es noch andere Gründe, warum du dich ritzt?“ „Es ist eine Ablenkung.“ „Ablenkung? Von was?“ Von was? Ich lege meine Hände auf den unsichtbaren Heiligenschein aus Eis über meinem Kopf. „Die Stimmen hier oben.“ „Du meinst die Geister?“ „Ich mag es nicht sie so zu nennen.“ Ich lasse meine Arme zur Seite fallen. „Die Ärzte sind nicht wirklich freundlich zu den Geistern. Sie verstehen es nicht.“ „Ich glaube nicht, dass ich es wirklich verdiene, in einen Topf mit den anderen Ärzten der Welt geschmissen zu werden. Die meisten Ärzte würden eine weibliche Person, die sich in einem Jungeninternat eingeschrieben hat,verweisen.“ Umeda lacht. „Die meisten Schulärzte würden dich zu diesem Zeitpunkt an einen Arzt übergeben der sich auf Psychotherapie spezialisiert hat.“ Ich schaue auf. „Du denkst nicht, dass ich verrückt bin, weil ich Geister sehe?“ Umeda nippt an seinem Wasser. „Taiki, als du auf diese Schule kamst, sagten sie mir, du hättest vor kurzem einen Selbstmordversuch unternommen. Sie sagten mir, du seist emotional geschädigt. Ich behielt immer ein Auge auf dich. Es war viel einfacher, als Ashiya kam und sich mit dir anfreundete. Ich weiß alles darüber, dass du tote Menschen und Auren siehst.“ Er lächelte mich an. „Ich glaube nicht das du verrückt bist. Ich glaube, du hast eine Gabe.“ „Fluch.“ „ Es könnte so scheinen.“ Er lehnt sich zurück in seinen Stuhl. „Aber du hast nur nicht die Möglichkeit, es richtig verwenden zu können.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wir verbrachten die Zeit im Gespräch über mein ritzen. Über die Geister. Einfach über alles. Ich bin wirklich sehr beeindruckt. Ich habe immer gedacht Umeda wäre einfach nur ein Arschloch. Ich meine, er machte seinen Job offensichtlich ernsthaft, wie er die Verletzungen behandelt, aber ich kann sagen mit ihm zusammen hier sitzend, kümmert er sich um die Schüler. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, als Umeda meine Blase platzen lässt. „Deine Freunde sind extrem besorgt um dich, weißt du?“ Ich seufze und kaue geistesabwesend an meinen Fingernägeln. „Wer ist her gekommen?“ „Nakao und Noe sind gestern morgen zusammen gekommen, aber dein affiger Zimmergenosse platzte zwischenzeitlich rein.“ Umeda rollte mit den Augen. Ich unterdrückte ein Lachen. Das ist typisch für Nakatsu. „Was haben sie gesagt?“ Umeda veränderte seine Positionen, mir nicht direkt in die Augen schauend. „Nakao ist fast angefangen zu weinen. Er sagte, du wärst Freitagabend halb erfroren nach Hause gekommen und seist ausgeflippt, als er dir helfen wollte aus den nassen Klamotten zu kommen.“ „Er ist schwul. Ist es falsch mich nicht von ihm ausziehen lassen zu wollen?“ Meine Wangen röten sofort, die Erinnerungen an der sexuellen Orientierung des Arztes kommen wieder und er hat ja auch schon meinen halb entkleideten Körper gesehen. Umeda jedoch sah völlig unberührt aus von dem, was ich sagte. „Nun, er behauptete, dass er als das Shirt erst mal aus war, sehen konnte, dass du dich selbst verletzt und das du es immer noch tust.“ „Mmmm.“ murmele ich. Umeda redet weiter. „Noe sagte sie versuchten dich damit zu konfrontieren...“ „Warte. Noe ist rein gekommen?“ Der Arzt schaut mich an als sei ich verrückt. Was, ich denke, was ich bin. „Ja.... habe ich dir das nicht gesagt?“ „Nun, schon, aber....“ murmele ich, peinlich berührt. Er hat es mir gesagt. Idiot. Braucht er einen weiteren Grund, dich zu überweisen? „Egal,“ zischt der Arzt. „Noe sagte mir, sie versuchten dich damit zu konfrontieren, aber du bist weggerannt und niemand konnte dich kontaktieren.“ Er schaut mich spitz an, so scharf das ich weg schaue. „Kayashima, durch die Informationen, die ich über dich gesammelt habe, könnte ich dich in eine psychiatrische Anstalt unter ständiger Überwachung einweisen lassen. Sie haben sich als eine Bedrohung für sich selbst herausgestellt.“ Ich nicke, meine Haare verdunkeln meine Vision. Das war es. Ich werde ins Krankenhaus gehen. Und sie werden mich nie wieder heraus lassen. „Du hast verdammtes Glück, dass Nakatsu rein gekommen ist.“ Ich blicke auf. „Was?“ „Er kam rein, als wir diskutiert haben, ob wir die Polizei rufen und ihre Hilfe anwerben um dich zu finden.“ Ich lache. Wow, Nakatsu. Wow. Du hast mich gerettet. „Er sagte, er habe einen Anhaltspunkt, dass es dir gut geht. Er sagte mir nichts zu tun, bevor sie mit dir gesprochen hätten.“ Ich nicke. Und warte. Ich kann Umedas Augen auf mir spüren, als ob er mich für etwas beschuldigen würde. „Nakao hat deinen Schnitt als eine vertikale Schnittwunde auf der Innenseite des Unterarms beschrieben. Er hat keinen Haufen von kleinen Schnitten erwähnt.“ Ich halte meinen Kopf unten. Es hat keinen Zweck mit ihm zu diskutieren. „Du hast dich irgendwann in den letzten 36 Stunden geritzt. Die meisten Menschen, die sich ritzen tun dies durchschnittlich in einem einwöchigen oder zweiwöchigen Rhythmus. Du kannst offensichtlich keine zwei Tage ohne dich zu verletzen.“ Meine Nägel haben sich in meine Handflächen gegraben. Ich fühle mich wie ein Gefangener der auf den Schlag des Henkers wartet. „Ich denke deine Bedürfnisse würden am besten in einer psychiatrischen Pflegeeinrichtung erfüllt werden.“ Knack. Das wars. Das ist es. Er holt jetzt seine Schlüssel. Er wird mich in sein Auto schleppen, die Türen zu schließen, mich direkt zum Krankenhaus fahren, bleiben und beobachten, um sicherzustellen, dass sie mich festbinden, damit ich nicht entkommen kann. Umeda geht zu seinem Aktenschrank und blättert in der Schublade. „Ich werde deinen Vater anrufen.“ Ich schaue auf. „Um ihm zu erzählen, dass ich ins Krankenhaus muss?“ „Um über mögliche Behandlungsmethoden für dich zu diskutieren.“ Mein Herz pumpt. „Du meinst ich muss nicht stationär aufgenommen werden?“ „Das habe ich nicht gesagt.“ schnaubt er. Der alte, verbitterte Umeda ist wieder da. „Er ist dein Vater. Er weiß was das beste für dich ist.“ Ich sinke in meinen Stuhl. Mein Vater weiß nicht was das beste für mich ist. Er weiß wie man mich ignoriert. Lebt sein Leben mit seinem Job und seiner Frau, als würde ich nicht existieren. Und warum sollte er nicht? Ich war ein Unfall. Das Produkt von zu vielen Drinks und einem dunklen Schlafzimmer. Ich existiere, weil meine Mutter misshandelt wurde und es mit jedem tun würde der ihr ein süßes Wort ins Ohr flüstert und weil mein Vater es nicht in seiner Hose behalten konnte. Er wollte mich nie. Niemand tat es. Warum sollte es sie kümmern ob ich meine Haut auf schneide? Es kümmert sie nicht. Umeda flucht und legt den Hörer auf. „Ging direkt zur Mailbox.“ Ja. „Sie sind wahrscheinlich in der Kirche.“ Es ist eine Lüge. Mein Vater ist nicht religiös. Er würde niemals eine Stunde in der Kirche verschwenden. Und Miyako....ich weiß von ihrem letzten Telefonat, dass sie auf einen ihrer Islamtrips ist. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass freitags der Tag der Anbetung ist. Aber es ist Sonntag morgen, hoffentlich, wird Umeda es mir abkaufen. „Nun, du hast den Wunsch zum heilen gezeigt. Und du hast diesen Affen als Mitbewohner....“ Er überlegt einen Moment, dreht sich dann zu mir um. „Rufe Nakatsu. Er kann mit dir zurück zum Zimmer gehen.. ich werde dich später in mein Büro bestellen wenn dein Vater oder deine Stiefmutter mich zurück gerufen haben. „Ich darf nicht allein zurück gehen?“ frage ich, mein Handy aus der Tasche fischend. „Nein, ich kann nicht zulassen, dass du dich noch mal verletzt. Wenn du in dieser Minute nicht ins Krankenhaus möchtest, mach dich darauf gefasst beobachtet zu werden.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nakatsu ist schnell da, nachdem ich ihm gesimst habe. Es ist peinlich, wie ein Kind bemuttert zu werden, aber Nakatsu sagt mir ich soll ihm die Sorgen überlassen. Wir gehen komplett still neben einander zurück zum Wohnheim. Ich habe nie einen Ort als sicher angesehen, aber wenn es jemals einen Ort gibt, an dem ich nicht das Gefühl habe bedroht zu werden, ist es das Zimmer im Studentenheim, welches ich mit Nakatsu teile. Seine Aura badet mich in einem glühend hellen orange und es lässt das Eis auf meinem Gesicht fast schmelzen. Seine Aura ist heute stürmisch. Er ist über mich besorgt, das weiß ich aber warum ist er sauer? "Hey" Er wirft mir ein Sockenpaar an den Rücken, ich drehe mich um. "Ich will dir nur sagen, dass wir dich nicht verlieren möchten. Jeder von uns, meine ich." Nakatsu streicht sich ein paar seine gebleichten Haare aus seinem Gesicht. "Nakao, Mizuki, Sano und Sekime und Noe auch." "Wow." sage ich. Ich bewege mich zu dem Platz gegenüber von ihm. "Ich habe immer gedacht ich wäre nur dein gruseliger Zimmergenosse, der Geister sieht." "Nun, das warst du eine Zeit lang." grinst Nakatsu dämlich. "Aber wir denken über dich, dass du ein richtig guter Freund bist. Ehrlich." Ich nicke und schaue auf den Boden. Nakatsu geht durch den Raum und zieht mich in eine Umarmung. Seine Wärme umschließt mich, das Eis um meinem Körper taut. Und dann dauert seine Umarmung etwas zu lange. Ich konnte seine Nase in meinen Haaren spüren und wie seine Hände meinen Rücken hinunter wandern. "Ähh, Nakatsu. Du kannst jetzt loslassen." "Was? Ohh ja! Entschuldige." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nakatsu blättert durch ein Lehrbuch auf seinem Bett, auf seinem Bauch liegend, während er eine Dose mit Limonade trinkt. Ich sitze an seinem Schreibtisch und lese eine Novelle für den Literatur Kurs. Aus dem Winkel meines Auges sehe ich immer wieder wie sein Blick immer wieder zu mir herüber wandert, sicher gehend dass ich nicht irgendwie aufgestanden und geflohen bin ohne das er es bemerkt hat. Meine Haut juckt. Ich kratze sie, in der Hoffnung, dass das Bedürfnis sie auf zu schneiden verschwindet, aber es hilft nur dabei Nakatsu misstrauisch zu machen und er sagt mir, wenn ich mit dem Kratzen nicht aufhöre, würde er mir die Fingernägel schneiden. Ich habe gedacht Nakatsu wäre wie Ryoto....... versucht immer mich aus meiner Schale zu bekommen. Jetzt sehe ich, dass er anders ist. Nakatsu kümmert sich echt. Kümmert sich bis zu dem Punkt, wo er ein Opfer bringen muss. Ryoto hat sich nie darum gekümmert, ob es mir gut geht. Nein das ist eine Lüge. Ihn hat es interessiert. Und das ist das schlimmste. Ich seufze. Ryoto lullte mich in eine falsche Sicherheit. Von Freude. Nur um es wieder zu zerreißen. Mein eisiges Herz zieht sich zusammen, als ich mich an diesen Tag erinnere. Der Tag war nicht anderes wie die anderen. Ich wachte auf und ging zur Schule. Ich war mit Ryoto zusammen beim Mittagessen. Verfolgte aufmerksam den Unterricht. Nichts war anders bis ich nach Hause gegangen bin. Es waren nur noch einige Wochen bis wir die Mittelschule abgeschlossen haben; es war warm und die Kirschblüten blühten. Ryoto kam am Ende des Schultages zu mir und sagte er könne heute nicht mit mir nach Hause kommen. Er vermied die ganze Zeit Augenkontakt. Ich ging meinen Weg. Ich war ein klein wenig enttäuscht, aber es war mir egal ob ich alleine war. Es gab mir Zeit nachzudenken. Ich genoss den Tag, bis sie mich packten und in eine kleine Seitengasse zogen. Ich wurde öfter angegriffen. Viele, viele Male. Ich hatte gebrochene Knochen, wurde bewusstlos geschlagen und hatte blaue Augen, so geschwollen, dass ich mehrere Tage nichts sehen konnte. Das war so, so viel schlimmer. Er war dieses Mal dabei. Sie stießen mich gegen einen Maschendrahtzaun und fesselten meine Hände über meinem Kopf. Ich erinnere mich nicht genau ob sie mich geschlagen haben. Ich hing dort und versuchte mich zu überzeugen, dass er nicht dabei war. Ich weiß, dass sie mich geschlagen haben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ein Messer hatten und meine Haut aufschlitzten, aber ich kann mich nicht erinnern. Ich hatte schon aufgegeben als ich ihn gesehen hatte. Ich dachte du wärst mein Freund. An einem gewissen Punkt, hörten sie auf mich zu attackieren und gingen weg. Einfach so. Sie haben nicht gewartet, um zu sehen ob etwas gebrochen war. Sie haben nicht versucht herauszufinden, ob ich mich selber befreien könnte um nach Hause zu kommen. Sie haben nicht einmal überprüft ob ich noch atmete. Es war ihnen egal. Ich kann ihnen mindestens dafür danken. Ryoto blieb zurück. Er beobachtete eine Minute lang, wie ich schwer atme und blute. Er kam zu mir rüber und löst schnell den Knoten, der mich an den Zaun bindet. Ich fiel vor seinen Füßen zu Boden. Hustend, schaute ich zu ihm auf. "Ich dachte wir wären Freunde." Seine Augen loderten voller Hass. Die hellen Flammen der Wut leckten die Innenseite seiner Iris, brennen ein Loch in mein Herz. "Wie könnte ich jemals mit einer halb-toten Person befreundet sein? Freak!" Er trat mir in den Bauch, aber keine Schmerzen könnten im Vergleich zu seinen Worten so brennen. Ich wagte es, noch einmal hinauf zu sehen. Die Wut in Ryotos Augen war erloschen. Was blieb, waren die endlosen Gewässer des Kummers. Für eine Sekunde dachte ich, er würde mir helfen. Dass er sich entschuldigen würde. Dass er wieder mein Freund wäre. Dann drehte er sich weg. Irgendwie hatte ich es geschafft nach Hause zu kommen. Das blutverschmierte Seil fand seinen Weg in meine Hände, zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, das ich es benutzten würde. „Hey, Schätzchen!“ rief mir Miyako zu, als ich den Raum betrat und schlug die Tür hinter mir zu und ignorierte sie. „Taiki? Stimmt etwas nicht?“Ich ging die Treppe hinauf. Sie musste denken, dass ich nicht reden wollte, weil sie nicht kam um nach mir zu sehen. Ich habe nicht darüber nach gedacht. Ich habe einfach das Seil an die Stange meines Schrankes gebunden. Habe mich auf einen Stuhl gestellt. Habe es um meinen Hals gebunden. Und habe den Stuhl unter mir weggestoßen. Piep. Piep. Piep. Ich erinnere mich, irgendwann nach dem mein Vater mich befreit hatte, zurückgekommen zu sein. Ich habe auf dem Boden gelegen, mein Vater hielt meine Hand. „Es wird alles in Ordnung werden, Taiki. Oh mein Gott, bitte sei okay. Bitte:“ sagt er als er mir das Haar aus dem Gesicht strich. Piep. Piep. Piep. Ich erinnere mich, daran in einem Rettungswagen zu liegen. Mein Vater fuhr mit mir, hält aber Abstand damit die Sanitäter ihre Arbeit machen können und mein Herz aufpäppeln. Piep. Piep. Piep. Ich stellte mich schlafend, als sie ihn und Miyako zum ersten Mal zu mir ließen. Ich wollte ihnen nicht erklären müssen, warum ich getan hatte, was ich getan habe. Er holte sich einen Stuhl und ergriff meine Hand. Er senkte den Kopf auf die Matratze und weinte. Ich wischte meine Tränen die meine Wangenknochen hinab liefen geistesabwesend weg. Es tut mir leid. Es tut mir so, so leid. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wenn ich jung sterbe, Begrabt mich in Satin, legt mich in ein Bett aus Rosen. Setzt mich in den Fluss der Dämmerung, Sendet mich mit den Worten eines Liebesliedes weg. Kapitel 7: Candles ------------------ Wenn meine Zeit kommt, vergiss nicht,dass ich das falsche getan habe. Helfe mir einen Grund zu hinterlassen damit man mich vermisst. Bitte nimm mir es nicht übel. Und wenn du dich leer fühlst, behalte mich in deinen Erinnerungen. Lasse den Rest weg. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Tag vergeht ereignislos. Ich wurde am Rand gehalten und warte nur auf die Lautsprecher die mich zur Krankenstation rufen oder das Umeda an meine Tür klopft. Aber nichts passiert. Absolut gar nichts. Ich mache meine Hausaufgaben. Lese ein bisschen. Nehme ein Bad. (Ich bemerke, dass Nakatsu alle Rasierer verschwinden lassen hat.) Wundere mich wo zur Hölle dieser Arzt ist. Ich glaube ich sollte dankbar sein. Ich möchte nicht ins Krankenhaus. Wenn ich es tun würde, würden sie mein Gehirn mit Pillen niederdrücken und mir erzählen, dass ich falsch denke. Und meine Tante wird her fahren und meinen Vater anschreien und sie wird ihn wahrscheinlich ignorieren und meinen Vater dafür bezahlen dieses mal einen DNA Test machen zu lassen. Aber niemand kommt für mich. Wenn es Nacht wird und es Zeit zum schlafen ist, wartet Nakatsu bis ich im Bett liege bevor er unter seine Decke schlüpft, trotz der Tatsache dass er schon den ganzen Tag gegähnt hat. Selbst nachdem ich langsam atme, damit er denkt ich sei eingeschlafen, gibt seine Aura immer noch von sich, dass er hell wach ist. Er driftet in den Schlaf und wieder raus, Erschöpfung kämpft mit der Sorge um mich. Ich denke darüber nach weg zu rennen. Es wäre einfach. Ich habe die Kreditkarte die ich benutzen könnte bis mein Vater sie sperrt. (Und ich weiß, er würde es nicht tun. Er würde nicht wollen, dass ich hungere und wenn ich unvorsichtig bin könnten mich die Behörden aufspüren. Nicht, dass ich es wäre.) Ich könnte zur Bank gehen und mein Konto leeren. Ich brauche nicht viel von hier. Ein paar Kleidungsstücke in eine Tasche, ein paar Bücher. Das ist alles was ich wirklich brauche. Wo würde ich hingehen? In Japan könnte ich nicht bleiben. Die Polizei würde mich blitzschnell finden. Ich müsste so schnell wie möglich aus dem Land und das ohne meinen Reisepass zu gebrauchen. Ich bezweifle, dass ich das sicher tun könnte. Ich könnte rennen und in den Bergen leben. Ich hätte die Geister der verschollenen Bergsteiger und der Suizidopfer bei mir. Ich könnte mich ritzten, hungern und schreien so viel ich wollte und niemand würde es interessieren. Ich könnte. Die eine Person die mich stoppen könnte wird bald genug einschlafen. Ich könnte wirklich. Aber aus irgendeinem Grund bleibe ich mit meinem Bett verbunden. Es ist nicht meine Mutter, die am Rand meines Bettes sitzt und in den Himmel schaut. Zurückgetreten. Mich aufgegeben. Was Sinn macht. Ich bin hoffnungslos, oder ? Es gibt nichts, was sie jetzt für mich tun könnte. Es gibt nichts, was irgendjemand tun könnte, um mir zu helfen. Ich bin fertig. Ich bin schon tot. Ich bin verloren. Ich kann den Weg aus dem Schnee nicht finden. Ich habe viel zu lange gefroren, ich denke nicht, dass ich mich an die wärme der anderen um mich erinnern könnte. Weil ich nicht zulassen kann, dass sie in meine Nähe kommen. Um mich herum habe ich Wände aus Eis konstruiert um mich vor meinen Freunden und meiner Familie zu schützen. Ich bin in den gefrorenen See gefallen, habe hohe Türme errichtet und Wachen positioniert, damit niemand versucht mich hinaus zu ziehen und mich in die Sonne bringt. Schau was passiert ist als du IHN rein gelassen hast. Die Stimme in meinem Kopf schwingt durch mein Gehirn. Er hat dich tiefer hinein gezogen; nur um zu sehen wie du fällst. "Stop..." murmele ich in mein Kissen. Ich drücke mein Gesicht hinein und unterdrücke den Schrei. "Stop..." "Kayashima?" Ich hebe meinen Kopf einen Zentimeter zu dem Ton meines Namens. Nakatsus benommene Stimme schwebt zu meiner Etage. "Kayashima? Taiki? Ist alles in Ordnung?" Mit jeder Silbe kann ich die Müdigkeit in seiner Stimme verdunsten hören und den verräterischen Klang seiner Bettdecke, wie sie zur Seite geschlagen wird, ausmachen, als er seine Beine aus dem Bett schwingt. "Was ist los? Bist du verletzt?" "Nein." Ich beiße auf meine Lippen um zu verhindern es herauszuschreien. "Alles in Ordnung. Nur ein schlechter Traum." Nakatsus Aura entspannt sich. Ich kann wieder atmen. "Entschuldige, dass ich dich geweckt habe." "Nein.... es ist okay. Weck mich auf wenn du .... wenn du das Gefühl bekommst dich verletzen zu müssen, okay?" Ich schließe meine Augen und lehne das Gefühl von Glück und Akzeptanz, mit welchem Nakatsu bekennt er kümmere sich mehr über mich als um seinen Schlaf. Verweigere es anzuerkennen, dass Nakatsu dieses tut, weil er sich sorgt. Weil es keinen Interessiert. "Danke, alles in Ordnung. Du kannst dich wieder schlafen legen." Nakatsu murmelt irgendwas als Antwort, aber ich kann es nicht hören weil mein Kopf schon wieder unter Wasser ist. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Diese Nacht, scheint es als ob die Geister besonders verpflichtet seien mich in das eisige Wasser zu tauchen. Der Tag, der dunkelste Tag in meinen Leben wiederholt sich eine Millionen Mal in meinem Kopf. Jedes erneute mal scheint ewig zu dauern, ein Tag schleppt sich in tausend Jahre. Jedes kleinste Detail springt hervor um mir eine Spritze zu setzten. Saugen das Blut aus meinen Wunden. Bringen mich ein kleines Stück weiter an den Rand. Bringen mich um. Aber es braucht überhaupt keine Zeit. Es wiederholt sich nur immer und immer wieder. Und die Uhrzeit ändert sich nie. Die Sonne wird sich nicht erheben und lässt mich in dem tödlichen Griff der Nacht. Ich rolle von meinem Bauch auf meinem Rücken. Meine Mutter bemerkt es und beugt sich vor um meine Stirn zu küssen. Ihr Hand streicht über meine ohne sie ganz zu berühren. Ich weiß nicht ob sie möchte, dass ich geheilt werde. Ich weiß, dass ich sie traurig mache. Ich weiß nicht ob es so ist, weil ich sie getötet habe oder weil ich mein ganzes Leben lang tot war. Ich weiß nicht ob es ihr genau so schmerzt wie meinem Vater. Ich weiß, dass ich ihr Leben zurückgewiesen habe. Ich weiß, sie werden mir es für immer übel nehmen. Mein Vater hat jedes Zeichen, welches ich ihm in meinen Junior High Jahren gegeben habe ignoriert. Ignorierte es wenn ich für Tage nichts gegessen habe, es gab mir das Gefühl des Lebens unwürdig zu sein.Ignorierte es, wenn ich wegen des Hungern mein Bewusstsein verlor. Ignorierte mich, wenn ich im Juli lang-arm Shirts getragen habe. Ignorierte mich wenn ich es wagte ein T-shirt während des Abendessen zu tragen nachdem ich meine Arme mit einem Rasierer aufgeschnitten hatte, nur um zu sehen ob sie es bemerken würden. Sie haben es nicht bemerkt. Jedenfalls haben sie so getan. Ich war nicht wichtig genug um anerkannt zu werden. Ich seufze und dehne meinen Hals. Mein Vater gestand, dass er wusste was zu der Zeit los war, einmal hat er vor mir geweint. Ich lag im Krankenhausbett, meinen Arm voller Nadeln, die Medikamente, Wasser und weiß Gott für ein Zeug hinein pumpen. Ich war unfähig zu sprechen. Er hielt meine Hand und seine mit Tränen-gefüllten Augen vermieden es in meine leeren Augen zu sehen. An dem Tag hat er mir gesagt ich würde nach Osaka gehen. Er erzählte mir ich müsste meine alten Klassenkameraden nie mehr sehen. (Viele von ihnen haben mir Entschuldigungen gemailt, nachdem sie davon gehört hatten was ich getan hatte. Ryoto war keiner von ihnen. Er war der einzige der zählte.) Er verbot mir, dass Haus allein zu verlassen, während ich noch bei ihm lebte. Er schrieb die Schule persönlich an und erzählte ihnen von meiner "Situation" und fragte, ob sie mich eventuell mit einem optimistischen Mitbewohner zusammen stecken könnten. Mein Arzt verschrieb mir rund fünf Millionen verschiedene Medikamente, einige um mein Selbstbewusst sein zu heben und andere die meine Verrücktheit verkleinern und wieder andere, die die blinkenden Klingen verschwinden lassen sollten. Und noch mehr, die mich erschöpften. So müde, ich konnte nicht einmal versuchen, übers verletzten zu denken. Ein paar Tage schleppte ich mich aus dem Bett um zu Abend zu essen, mit den Steinen die die Pillen um meinen Kopf banden. Er steckte so viel Mühe hinein, mich am Leben zu halten, wenn er mich doch nur hätte sterben lassen können. Lass ihn allein. Er liebt dich. Ich schaue auf, aber meine Mutter ist still. Sie schaut sorgenvoll in den Mond. Wahrscheinlich wünschte sie sich, dass sie bei ihm sein könnte anstatt an ihrem gescheiterten Sohn zu kleben. Der Geist, der in der Welt der Lebenden steckengeblieben ist. Welcher Geist kann nicht einmal sterben? Ich höre das nicht missverständliche Geräusch von Schritten die die Treppen hinauf schreiten. Meine Hand geht zu meinem Gesicht und ich merke, dass nasse salzige Tränen mein Gesicht hinab laufen. Ich weine. Ein halb ersticktes Schluchzen entweicht aus meiner Kehle, wie ein Schuldeingeständnis. Und ich habe Nakatsu geweckt. "Kayashima? Was ist los?" Nakatsus Stimme ist leicht panisch, etwas entlastend mich hier in einem Stück zu sehen. Ich wische mir über die Augen. "N-Nichts. Ich bin in O-o-ordnung...." Nakatsus starke Arme legen sich um mich. Er sitzt auf meinem Bett und nutzt die Hand, die nicht um meine Taille liegt, um mein Gesicht an seine Brust zu drücken. Seine Finger fahren durch mein Haar als ob er ein Tier streichelt. "Du darfst weinen." Flüstert er in mein Haar. "In der Tat ist es wahrscheinlich besser, wenn du es tust. Ich werde nicht weggehen. Einfach weinen." Ich tat es. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Als ich morgens aufwachte, liegt Nakatsu auf dem Boden. Seine Bettdecke auf ihn geworfen und sein Kissen unter seinem Kopf geklemmt. Meine Decken liegen säuberlich auf mir, sorgfältig platziert um mich zu wärmen. Dann erinnere ich mich was wir heute für ein Datum haben. Es ist der 22. Februar. Mein Geburtstag. Ich bin 17. Huh. Ich vergaß, dass er herangezogen kam. Ich schiebe mich aus dem gefrorenen Bett und schüttele Nakatsu. "Nakatsu..... wach auf. Es ist Zeit für die Schule." Er stöhnt und streckt sich, dann scheint er zu erkennen, wo er ist und sitzt aufrecht. Fast hätte er mich am Kopf getroffen. "Richtig.... ja. Lass uns gehen." Wir ziehen uns schnell an und gehen zu Cafeteria. Die anderen sehen überrascht zu mir, aber niemand sagt etwas, bis Nakao beschließt seinen großen Auftritt zu machen. "'Shima, bist du gestern nicht beim Arzt gewesen?" fragt er ungläubig ein paar Sekunden nachdem er sich hingesetzt hat. Ich nehme einen Schluck Kaffee. Die anderen lehnen sich vor, begierig nach der Antwort auf die Frage, die sie stellen wollten. "Ja. Er ruft meinen Vater an." Das ist Wahrheit genug. "Das ist alles?" "Willst du das ich gehe?" schnappe ich, bereue es sofort. Sein Gesichtsausdruck fällt. "Nein.... es ist, weil ich wollte das Umeda etwas tut." Nanbas Ankunft lenkt jeden aus der Interpretation von Nakaos Worten. Auch dieser Tag verging, ohne das ich zum Arzt gerufen wurde. Ich begann mich zu fragen, ob Umeda es einfach vergessen hatte. Ich entschied mich, am Ende des Tages direkt zu Umeda zu gehen und zu fragen, ob er im Begriff war mich zur Klinik zu fahren oder mich hierbehalten wollte. Ich verdiene es zu wissen. Als die letzte Glocke läutet, kommt Nakao auf mich zu und beginnt mit mir zu gehen. Sobald die Schule aus war hätte ich nur die Tür im Blick gehabt, wenn es nicht bedeuten würde, dass ich meine Freunde beunruhige. Ich ignoriere sein Geschwätz, als wir rüber zur Krankenstation gehen. Ich möchte praktisch dorthin gehen um den Arzt an dieser Stelle anzuschreien. Ich bin wütend, darüber im Dunkeln gelassen zu werden, darüber zu bestimmen was besser für mich ist, wie bei einem Kind. Aber die Wut und der Groll verdampft sobald der Schnee unter meinen Stiefeln knistert und ich sehe 2 Personen vor der Arztpraxis stehen, ihre Gesichter in einen Schal gehüllt, ihn sorgenvoll anschauend. Beide heben den Kopf als sie hören wie ich mich ihnen nähere. Er setzt ein falsches Lächeln auf und hebt eine Hand, als er mich sieht. "Dad." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nach einem kurzen Kennenlernen von Nakao, Miyako und Dr. Kayashima laden mich meine Eltern in ihr Auto und fahren mit mir zu einem "Geburtstagsabendessen". Bullshit. Sie würden nicht den ganzen Weg hierher fahren, nur um mich auf ein Abendessen einzuladen. Wir alle wissen, warum sie hier sind. Wir alle wissen, das es damit endet das ich in die Klapsmühle gefahren werde. Aber sie haben kein Wort gesagt, seit ich sie vor Dr. Umedas Büro gesehen habe. Also, sitze ich hier. Esse zu Abend. Ich sitze auf der einen Seite des Tisches und meine Eltern auf der anderen Seite, die Hände zur Unterstützung unter dem Tisch gefaltet. Eine vereinte Front gegen den missratenen Sohn. Ihre Waffen sind geladen und meine Abwehrkräfte sind unten. Es wird ein kurzer Kampf. ..... Also, warum sind wir immer noch hier? Wir haben nun etwa 8 Minuten geschwiegen. Geben vor in das Essen vertieft zu sein. Ich halte mich nach vorn gebeugt damit meine Haare mir ins Gesicht hängen um sie nicht sehen zu müssen. Meine Arme sind unter den Ärmeln versteckt, aber ich spüre die Schnitte brennen, um auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen. Miyako räuspert sich und ich blicke durch die dunklen Spitzen meiner Haare zu ihr auf. Ihr Beitrag zum Gespräch hat sich im Grunde auf meine Noten und ihre Nichte und drei Neffen spezialisiert. Jetzt wirft sie meinem Vater einen spitzen Blick zu und steht auf. "Ich muss ein paar Kunden zurückrufen." sagt sie. "Ich bin gleich wieder da." Bevor sie geht lächelt sie mich an. Ich verdrehe meine Augen. Sie lügt. Sie würde ihre Kunden während eines seltenen Besuches bei mir nicht anrufen. Sie wird wahrscheinlich ihre Schwester anrufen und mit ihr quatschen, bis wir heraus kommen. Sie täuscht es vor, damit mein Vater einige Zeit mit mir allein reden kann. Wie auch immer. Mein Vater hält seinen Blick auf mein nach unten gerichtetes Gesicht. Beobachtet mich. Ich schaue nicht auf. ich werde ihm nicht die Genugtuung geben. Dr. Kayashima räuspert sich. "Taiki, ich..." "Ich weiß warum du hier bist, Dad." unterbreche ich ihn und werfe meine Essstäbchen auf den Teller. "Dr. Umeda hat dich angerufen. Ich weiß es. Ich sagte es ihm." ich spähe durch meine Wimpern, um seine Reaktion zu sehen. Sein Gesicht bleibt ausdruckslos. "Ja..... er sagte mir, dass du unter dem Einfluss deiner Freunde zu ihm kamst." "Es war meine eigenen Entscheidung." Ich hebe den Kopf, wage es ihm zum ersten Mal seit Jahren in die Augen zu schauen. Natürlich wendet er seinen Blick ab. "Deine Freunde gingen vorher aus Sorge zum Arzt, oder nicht?" "Ich musste nicht alleine gehen." sage ich, die Fäuste unterm Tisch ballend Wenn ich einen Funken Mumm hätte, würde ich dieses dumme Steakmesser auf dem Tisch nehmen, meinen Ärmel hoch rollen und schneiden. Aber das würde hauptsächlich alles vermasseln. Ich beiße mir auf die Lippe. "Es ist mir egal." sagt mein Vater den Kopf senkend. "Ob du es zugibst oder nicht, du hast dich selber verletzt, schon wieder." Er schließt die Augen und atmet kräftig durch die Nase. Er atmet zittrig aus. "Also wirst du mir dieses Mal etwas sagen?" Ich beiße. "Mich nicht einfach nur ignorieren und weiterhin dein perfektes Leben leben?" Seine Augen blitzen zu meinen kalten Kobra Augen. Schlangengift umhüllt meine Lippen. "Was soll ich deiner Meinung nach tun? Warten, bis ich dich wieder irgendwo hängen sehe?" Er greift an den Tisch, zittrig atmend, versucht sich davon abzuhalten auf zu stehen und mich sinnlos zu schlagen. "Und mein Leben ist ganz und gar nicht perfekt." Er schaut auf und blickt über mein linkes Ohr in den Raum. "Nicht, wenn du sterben willst." Ich beiße mir so kräftig auf die Zunge, dass ich Blut schmecke. Warum zur Hölle kümmert es dich? "Mir geht es gut." "Geht es dir nicht." Er knallt mit der Hand auf die Tischplatte, die Teller zittern und ich springe auf. Er zittert. Zittert nur. "Du ritzt dich. Du denkst darüber nach dich umzubringen. Du bist krank. Du brauchst Hilfe." Warum? Warum seid ihr alle so darauf besessen mich zu heilen. Ich bin gebrochen, nicht mehr zu reparieren. Ich bin es der Mühe nicht wert. Warum? Warum kümmert es dich? Ich starre ihn an. Er vermeidet immer noch Augenkontakt. Wie er es immer tut. Wenn ihr mich brechen sehen wollt... "Warum kümmert es dich?" Das muss ihn genug geschockt haben um in mein Gesicht zu schauen. "Was meinst du warum mich das interessiert?" "Warum interessiert es dich wenn ich mich ritze? Warum kümmert es dich wenn ich sterbe?" Meine Hand greift das Messer. "Warum interessierst du dich überhaupt für mich?" Dr. Kayashimas Hand umfasst meine, die derzeit das Messer greift. Seine Daumen streichen über meinen Knöchel. "Du bist mein Sohn." sagt er leise. "Ich liebe dich." Ich lasse das Messer zurück auf den Tisch fallen. Ich ziehe meine Hand zurück, weg von diesem Mann. "Wie die Hölle." Ich spucke. "Du warst nicht einmal Aufmerksam wenn ich vor dir stand. Du hast nicht mal etwas gesagt, obwohl du wusstest das ich mich ritze." "Ich hatte Angst um dich." "Was auch immer." Ich stehe auf. Es gibt keinen Grund dieses Gespräch weiterzuführen. Es ist vorbei. "Warte! Taiki!" Er greift mich am Arm als ich die Trennwand zu unserm Essbereich erreiche. "Bitte hör mir zu. Ich bin dein Vater. ich liebe dich." Ich reiße den Arm weg. "Du weißt nicht einmal, dass...." sage ich zu dem Boden. "Was ist mit diesem anderen Kerl? Mom's alter Freund? Wenn du dir so sicher bist, das ich dein Sohn bin, warum lässt du meine Tante keinen DNA-Test machen?" Nichts. Ich wusste, er würde dafür keine Worte finden. "Ich denke, dass wir fertig sind." Ich drehe mich zum gehen, aber er packt meine Schultern und reißt mich zurück zu ihm. "Du gehst nirgendwo hin. Wir werden uns hinsetzen und reden. Und danach werden wir dich direkt ins Krankenhaus fahren. Du bist absolut nicht stabil." Er zittert als er seinen Weg zu dem Tisch macht. Legt seine Handflächen auf die glatte Oberfläche um sich aufrecht zu halten. Ich fühle mich als könnte ich vor Wut explodieren, von dem was mir gesagt worden ist was ich tun soll. "Du weißt nie wozu ein Mensch in der Lage ist, bis sie an den Rand gedrängt werden." Halt die Klappe. Halt einfach die Klappe. "Du willst mich also einfach wieder einsperren?" ich schreie fast. "Einfach nur wieder wegsperren, damit du nichts mit mir zu tun haben musst?" "Ich würde nichts lieber tun, als dich nach Hause bringen und mich darum zu kümmern dass nichts scharfes in deiner Nähe liegt." sagt er leise. "Ich möchte mich nicht darum sorgen, dass du mit toten Menschen redest. Ich will nicht nach Hause kommen und dich dort tot liegen sehen." er schaut auf, direkt in meine Seele. "Bitte, Taiki, bitte hör auf dich selbst zu verletzten." Mein Herz explodiert. "Das ist was du nicht möchtest?" Ich nehme das Steakmesser vom Tisch. Dr. Kayashima greift danach, aber ich bin schneller. Ich rolle meinen Ärmel um meine alten und neuen Narben auf meinem Arm zu zeigen. "Das ist es was dir Angst macht?" Ich denke nicht. Ich mache einfach nur eine schneidende Bewegung. Ich warte auf den Schmerz. Ich warte auf irgendwas. Nichts, Ich fühle nichts. Ich hebe meinen Arm und lasse das Blut in die Schluchten, die mich und meinen Vater trennen und auf die holprige Straße, die glatt eine Millionen Meilen zwischen uns ist, tropfen. "Nun, weißt du was? Du bist nicht mein Vater! Du kannst mir nicht erzählen, was ich tun soll!" Ich drehe mich und laufe. Ich ignoriere Dr. Kayashimas hektischen Schreie, als er mir nach kommt. Ich ignoriere Miyako, die hinter mir her schreit nachdem ich das Restaurant verlassen habe. "Es ist vorbei." sagt der Dämon in mir. " Es ist vollbracht. Und damit auch du." Hör auf, Stopp! Hör auf mir das anzutun! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Meine Aufmerksamkeit erlischt. Die Szenen vor mir verändern sich, so als würden sie von einer Rolle abgespielt. Ich fühle mich nicht kalt. Ich fühle mich nicht kurzatmig. Ich fühle keinen Schmerz von dem Schrägstrich auf meinem Arm oder von dem klaffendem Loch in meinem Herzen. Ich habe keine Ahnung wie spät es ist. Wie lange ich laufe. Wohin ich gehe. Der Dämon kämpft um die Kontrolle. " Du bist fertig. Beende es jetzt. Niemand würde es interessieren. Sie werden ohne dich glücklicher sein." Ich wehre mich nicht. Ich stehe auf dem Gelände der Schule. Augenzwinkern und ich stehe im Wohnheim. Ich atme aus und steige die Stufen hinauf. Streiche den Schnee und das Blut aus meinen Gedanken und ich stehe vor der Tür, des Zimmers welches ich mir mit Nakatsu teile. Niemand ist hier. Nakatsu ist beim Fußballtraining. Meine Eltern sind im Restaurant. Wo bin ich? Ich bin verloren. Ich gehe zu meiner persönlichen Etage. Meine Hände ballen sich und plötzlich reiße ich meine Bücher aus den Regalen. Seiten fallen heraus und flattern auf den Boden. Pullover und Hosen und Socken folgen ihnen. Mein Bett ist auseinander gerissen. Es scheint als könnte ich die Stimme in meinem Kopf nicht befriedigen. "Worauf wartest du?" Niemand ist hier um dich zu stoppen. Tu es. Beende es jetzt. Ich möchte schreien, aber jemand hat sich in meinen Hals geschlichen und einen Stacheldraht um meine Stimmbänder gelegt. "Niemand kümmert es. Du musst sterben. Heute Nacht." Lass mich in Ruhe. Geh einfach weg. Lass mich in Ruhe. Es wird nicht zufrieden sein. Meine Füße bringen mich auf die Toiletten und meine Hände durchsuchen die Hausapotheke nach meinen Pillen. Es ist leer. Verdammt, Nakatsu. Das perlenbesetzte Messer meiner Großmutter schlittert zwischen der Matratze und der Kernfedermatratze hervor und findet seinen Weg auf die Seite der Spüle. Ich weiß was zu tun ist. Ich kurble den Wasserhahn auf Kochen. Ich schaue nicht wie sich die Wanne füllt drehe mich um und ziehe mich aus. Meine Faust schließt sich um den Griff des Messers. Ich starre auf mein Spiegelbild. Kondenswasser sammelt sich auf dem Spiegel. Ich bin blasser, als die Toten. Das blaue Wasser unter meiner Haut ist eingefroren. Es bewegt sich nicht. Ich schneide. Ich lege das Messer gegen die Seite meines Halses und ritze runter zu meinem Herzen. Tief genug um mich zu häuten. Tief genug, damit ich endlich etwas fühle. Der Eiskäfig schreit und hüllt sich enger um mein brennendes Herz. Begeisterung rauscht durch mich hindurch. Meine Augen schließen sich, mein Mund öffnet sich, aber die Kehle hat längst auf gehört zu arbeiten. Ich habe aufgehört zu atmen. Die Geister bewohnen meinen Körper, kämpfen um jeden Zentimeter, aber schließlich geben sie auf und fliegen weg. In meinem Kopf zurück und lachen. Salzige Tränen laufen aus meinen sonst leeren Augen. Süßer Schweiß läuft meinen Rücken hinab. Ich bin endlich, endlich warm. "Du bist fertig." Ich hebe meine Hände um das Li.... . . . . . . . . . . . . . . . . "Ich bin mir sicher, dass er nicht zurück kommen wi....." sagt jemand etwa eine Millionen Meilen entfernt. Schritte den Treppenaufgang hinauf steigen, ein Keuchen und ein Fußstapfen findet seinen Weg über den Boden und wirft die Tür auf. Noe steht in der Schwelle zur Welt der Sterblichen und meinem Grab. Er sieht das Messer auf dem Boden. Sieht die rote Farbe in meinem Gesicht, sieht die Wanne mit dem Blut. Sieht mich. Die Schreie meiner Freunde zerschlägt die Spiegel. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Vergesse All den Schmerz in dir, den du gelernt hast so gut zu verstecken. So zu tun als ob jemand anderes kommen kann und mich vor mir selber zu retten. Ich kann nicht so sein wie du. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)