Michaels Herz von White-Raven ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Die Schlacht war geschlagen und die siegreichere der beiden Armeen kehrte zurück nach Hause. Die silberne Stadt hoch oben in den Wolken leuchtete hell, um ihre Söhne zu begrüßen und die drei Erzengel Gabriel, Raphael und Uriel warteten auf dem Balkon des höchsten Turmes der Stadt, dem Turm des Herren, auf die Rückkehr ihres kriegerischen Bruders. „Was meint ihr, wird er prahlen, wie viele Ungeheuer und Dämonen er heute wieder erschlagen hat?“, fragte Raphael in die Runde. Er war der vergleichsweise kleinste der vier Erzengel und hatte das am jüngsten wirkende Gesicht, welches von langem, blondem Haar umrahmt wurde. „Wahrscheinlich“, seufzte Gabriel missmutig, strich sich eine Strähne seines silberweißen Haares aus dem Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust. „Um ehrlich zu sein interessieren mich seine Ausführungen nicht im Geringsten. Aber das letzte Mal, als ich ihm das verdeutlicht habe, hat er nur noch weiter ausgeholt und ich konnte mir sein Gerede über Schlachten und Schlachtpläne den Rest des Tages anhören.“ Raphael lachte kurz auf und klopfte seinem mürrischen Bruder zwischen den Flügeln auf den Rücken. „Du weißt doch, wie er ist.“ „Da kommt er“, flüsterte Uriel leise. Er war der körperlich Größte der drei Anwesenden und im Gegensatz zu ihnen trug er ein schwarzes Gewand. Seine langen, schwarzen Haare waren ihm ins Gesicht gefallen und die schwarzen Federflügel hatte er leicht angezogen, als ob er eine nahende Gefahr verspüren würde. Michael landete neben seinen Brüdern auf dem Balkon, warf ihnen sein Flammenschwert vor die Füße und stapfte, ohne ein Wort zu verlieren mit klirrendem Kettenhemd, an ihnen vorbei ins Innere des Turmes. „Hallo, na wir haben ja eine Laune“, entfuhr es Raphael, als er den bebenden Flügeln seines rothaarigen Bruders nachsah. „Es ist nicht seine Schuld“, sagte Uriel leise, als er das Schwert aufhob und in einen blutroten Rubin zurückverwandelte. „Luzifer hat an der Schlacht teilgenommen.“ „Ich verstehe“, sagte Gabriel nachdenklich und nahm Uriel den Rubinanhänger ab. „Also hat ihn ein Zusammentreffen mit seinem gefallenden, lichtbringenden Bruder so aus der Bahn geworfen.“ Die letzten Worte spie er beinahe aus. „Lasst uns gehen und warten, bis er sich wieder beruhigt“, damit breitete er seine Flügel aus und flog, ohne auf eine Zustimmung der anderen zu warten, los. „Recht hat er“, sagte Raphael, zuckte mit den Schultern und flog ebenfalls los. Nur Uriel stand noch eine Weile auf dem Balkon und blickte nachdenklich zu dem blauen Horizont. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, doch er konnte die Ursache nicht ausmachen. Im Turm ließ Michael sein Kettenhemd zusammen mit einer restlichen Kleidung polternd zu Boden fallen und strich mit einer Hand über die Wasseroberfläche des aus weißem Gestein bestehenden Badebeckens. Als er die Temperatur der Flüssigkeit als angenehm empfand, ließ er sich hineingleiten und ächzte leise. Das Wasser färbte sich leicht rot von dem Blut der Gefallenen und mit langsamen Bewegungen begann er, den Rest abzuwaschen. Als er am Brustkorb die Stelle etwa auf Höhe seines Herzens berührte, an welcher Luzifer ihn in der Schlacht mit einem Hieb getroffen hatte, den er durch die Rüstung hindurch bis tief ins Innere gespürt hatte, zuckte er zusammen. Es war ein Schlag mit der bloßen Hand gewesen, dennoch fühlte Michael immer noch den eiskalten Schmerz. Ein Schaudern lief ihm den Rücken hinunter und er schloss die Augen. „Verdammter Luzifer“, murmelte er leise und hoffte, dass das warme Wasser um ihn diese eisige Stelle in ihm irgendwie auftauen konnte. Während Michael die Spuren der Schlacht von seinem Körper entfernte, hörte man weit unten in der Hölle, wie ein lautes Gelächter sich in den Gängen von Luzifers Palast aus schwarzem Marmor ausbreitete. Der gefallene Engel saß, die Reste seiner verbrannten Federflügel angezogen und die ledernen Schwingen weit ausgebreitet auf seinem Thron aus weißen Knochen in einem Saal, der mit abgeschlagenen Engelsflügeln an den Wänden geschmückt war und betrachtete das zuckende Etwas in seiner Hand. „Mein armer, armer Bruder“, sagte Luzifer mit einem höhnischen Lächeln zu dem pulsierenden Stück Gewebe. „Was machst du nur ohne dein aufrichtiges, gutes Herz?“ Wieder erfüllte sein Lachen die Halle. „Du törichter Narr hast den Austausch ja nicht einmal bemerkt. Zu gerne würde ich sehen, welchen Schaden du wohl anzurichten vermagst, bevor sie verstehen, was vor sich geht.“ Er leckte sich leicht über die Lippen und gab dem zuckenden Herzen einen zärtlichen Kuss, bevor er es in eine schwarze Kugel sperrte und diese mit dunkeln Lichtblitzen verschwand. „Hinaus mit dir! Geh mir aus den Augen!“, schrie Michael den jungen Engelsdiener an, der ihm eigentlich nur etwas zu trinken bringen wollte, warf ihn mit einem kräftigen Stoß aus seinem Zimmer und knallte die Tür zu. Der junge Engel kam stolpernd zum Stehen und blickte mit großen Augen zu Raphael, der ihn mit einer Hand aufgefangen hatte, „Ist mir dir alles in Ordnung?“, fragte Raphael sanft. Der Junge nickte und verneigte sich leicht. „Na geh. Ich denke, hier kannst du nicht mehr viel tun.“ Raphael lächelte ihm zu, worauf der Junge erneut zustimmend den Kopf bewegte und den Gang hinuntereilte. „Michael, was machst du nur?“, fragte Raphael sich leise selbst und öffnete vorsichtig die Tür zu dem Zimmer des Feuerengels. „Michael? Wärst du bereit mir einige Momente deiner Zeit zu opfern?“, fragte er seinen Bruder, der mit weit ausgebreitetem Flügeln vor einem großen Fenster stand und hinausblickte. „Was willst du?“, brummte Michael barsch. „Mir dir reden“, antwortete Raphael, ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. „Ich aber nicht mir dir, geh wieder.“ „Und wenn nicht? Willst du mich dann ebenso rauswerfen, wie bisher alle anderen?“ „Wenn es sein muss“, knurrte Michael und starrte weiter aus dem Fenster. Langsam setzte Raphael einen Fuß vor den anderen und näherte sich seinem Bruder. „ Was hat Luzifer gesagt, dass du so verletzt bist?“, fragte er, als er nur noch wenige Schritte von den weiten, weißen Flügeln vor sich entfernt war. Blitzschnell drehte Michael sich um und traf Raphael mit der Rückseite seiner geballten Faust genau ins Gesicht, worauf dieser zurücktaumelte. „Kein Wort mehr!“, schrie Michael und Raphael sah, wie aus dessen Augen Flammen emporloderten. „Verschwinde und lass mich alleine!“ „Wie du möchtest“, sagte Raphael ruhig, wischte sich etwas Blut vom Mundwinkel und wandte sich zum Gehen. „Ganz, wie du willst.“ Er war gerade durch die Tür, als Michael sie hinter ihm mit einer solchen Wut zuschlug, dass man denken könnte, er wolle sie aus den Angeln heben. Raphael schüttelte den Kopf und blickte zu Uriel, der neben der Tür stand. „Jetzt ist keine gute Zeit, mit ihm zu reden“, sagte Raphael und besah sich das Blut an seiner Hand. „Etwas stimmt mit ihm nicht“, sagte Uriel und betrachtete die Tür eindringlich. „Wer weiß, worüber Luzifer und er sich bei der Schlacht gestritten haben. In ein paar Tagen ist sicherlich wieder alles beim Alten.“ Uriel wollte darauf etwas erwidern, doch da riss Michael von innen die Tür auf und stürmte an den beiden vorbei, den Gang hinunter. Raphael zuckte bei dem Anblick nur mit den Schultern und ging den Gang in entgegengesetzter Richtung entlang. Uriel ging Michael hinterher, doch schon nach ein paar Schritten fiel ihm etwas auf dem Boden auf. Er bückte sich und hob zwei große Federn auf, die Michael allem Anschein nach verloren hatte. Suchend blickte er sich um und entdeckte recht schnell noch einige weitere. „Sehr seltsam“, murmelte er, beschloss aber den anderen zunächst noch nichts davon zu erzählen, sondern Michael stattdessen weiter zu beobachten. Missmutig stapfte Michael durch die Gänge, bis ein junger Bote seinen Weg kreuzte. Ohne eine Begrüßung, packte der Feuerengel ihm an Kragen und zog ihn an sich heran. „Hey, weißt du wo ich Gabriel finden kann?“ „Ich… ich habe ihn vor wenigen Minuten erst in der Bibliothek gesehen“, stammelte der junge Engel ängstlich, als er Michaels zornigen Blick sah. Ohne ein weiteres Wort stieß der Erzengel ihn zur Seite und marschierte geradewegs in Richtung Bibliothek. Sie befand sich weit im Inneren des Turms und nur hochrangigen Engeln war der Zutritt gestattet. Mit einem lauten Knall stieß Michael die Tür zur Bibliothek auf. „Gabriel, wo im Namen des Herren steckst du?“, rief er donnernd. An einem der vielen Lesepulte sitzend, hob Gabriel den Blick und sah zu seinem Bruder, der aufgebracht auf ihn zukam. „Was kann ich für dich tun, mein Lieber?“, fragte Gabriel so ruhig es ihm möglich war. Ihm stand beim besten Willen nicht der Sinn nach einem von Michaels Ausbrüchen. „Gib mir mein Schwert zurück“, forderte der Engel des Feuers mit glimmenden Augen und einer unüberhörbaren Wut in der Stimme. „Warum?“, fragte Gabriel schlicht und schloss das Buch, in welchem er bis gerade gelesen hatte. „Weil ich es von dir verlange.“ In Michaels Stimme war ein leichtes Knurren zu vernehmen. Gabriel stand auf, um seinem Bruder direkt in die Augen sehen zu können. „Ich fürchte, dass geht nicht. Du bist immer noch viel zu aufgebracht und das ist nicht gut. Du erhältst dein Schwert erst zurück, wenn du den Vorfall mit Luzifer, welcher Art auch immer er gewesen sein mag, wieder aus deinem Herzen verbannt hast.“ „Lass Luzifer aus dem Spiel!“, schrie Michael und schlug Gabriel so hart die Faust in den Magen, dass dieser ein Stück nach hinten geschleudert wurde. „Hast du den Verstand verloren?“, platzte nun Gabriels Temperament aus ihm heraus. Er griff zwischen die Falten seine Gewandes und holte den Anhänger hervor, der das Flammenschwert barg. „Du willst dein Schwert wieder? Hier, nimm es und werde glücklich mit deinem Groll.“ Wütend beschwor er die mächtige Waffe und warf sie Michael entgegen. Dieser fing das Schwert mit einer Hand am Griff und mit der anderen an der brennenden Klinge. Das Feuer an sich versengte ihm kaum die Haut, doch die immer scharfe Schneide schnitt tief in seine Handfläche. Brodelndes Blut tropfte aus der Wunde auf den weißen Steinboden. Michael schien es nicht zu spüren. „Vielen Dank“, murmelte er düster und knallte Gabriel den Schwertknauf unters Kinn. Der Schmerz ließ diesen laut aufseufzten und in die Knie gehen. „Das nächste Mal solltest du mir mein Eigentum besser direkt aushändigen“, fauchte Michael seinen knienden Bruder an und wandte sich ab. Gabriels Augen glühten vor Zorn, als Michael die Bibliothek verließ. Er ließ seiner Wut durch einen Schrei freien Lauf und fegte mit einer barschen Bewegung das Buch vom Lesepult. „Was bildet der sich eigentlich ein?“ Leise Verwünschungen murmelnd stapfte nun auch Gabriel nach draußen, ohne Uriel zu bemerken, der, wie ein schwarzer Rabe auf einem kleinen Balkon etwas erhöht sitzend, das ganze Schauspiel beobachtet hatte. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Uriel betrat den kleinen Ratsraum, welchen er für das Treffen mit seinen beiden Brüdern ausgewählt hatte, als letzter und schloss leise die Tür hinter sich. Gabriel und Raphael saßen an dem kleinen, runden Tisch und betrachteten ihn mürrisch. Mit langsamen, beinahe schon vorsichtigen Schritten näherte sich Uriel ihnen und nahm auf dem freien Stuhl platz. „Der Grund, wegen welchem ich euch hierher gebeten habe, ist, denke ich, bekannt“, begann der Todesengel mit andächtiger Stimme und die beiden anderen antworteten wie im Chor. „Michael!“ Uriel nickte und besah sich die beiden Gesichter, welche immer noch deutliche Spuren von ihrem letzten Zusammentreffen mit dem Feuerengel trugen. Raphaels Wange war leicht geschwollen und es zeichnete sich ein schwacher Schatten darauf ab. Ebenso war es mit Gabriels Kinn, wo man deutlich den Abdruck des Schwertknaufs erkennen konnte. „Irgendetwas stimmt mit ihm nicht. Es ist nicht nur das Treffen mit Luzifer, welches ihn aus der Bahn geworfen hat. Er verändert sich.“ Mit einer bedeutungsvollen Geste zog er eine handvoll großer, weißer Federn hervor und breitete diese auf dem Tisch vor sich aus. „Was soll das bedeuten?“, brummte Gabriel, nahm eine der Federn zwischen Daumen und Zeigefinger und betrachtete sie. „Jeder von uns verliert gelegentlich ein paar davon“, merkte Raphael an. „Ich verstehe nicht, was daran so besonders ist.“ „Ein paar vielleicht“, antwortete Uriel leise.“ Doch diese hier“, er deutete auf die gut 15 Federn, welche noch auf dem Tisch lagen“, habe ich in der Bibliothek gefunden. Kurz, nachdem er sich sein Schwert so…. eindrucksvoll zurückgeholt hat. Und noch weitere zehn lagen auf dem Gang. Das macht zusammen wesendlich mehr, als das man es als normal bezeichnen könnte.“ „Vielleicht die Aufregung?“, meinte Raphael achselzuckend. „Seid ihr zwei wirklich so ignorant?“, fuhr der Todesengel von seinem Stuhl in die Höhe. „Was ist, wenn…“. Noch ehe er den Satz beenden konnte, flog die Tür zu dem Zimmer auf und einen junger Engel kam hineingestürzt. „Lord Raphael, Gabriel und auch Uriel! Ich habe Euch bereits überall gesucht! Es… es gibt ein großes Problem mit Lord Michael!“, rief der Junge und starrte die drei Erzengel mit großen Augen, schwer nach Atem ringend, an. Raphael erhob sich von seinem Stuhl und eilte zu ihm. „Was ist los? Worum geht es?“, fragte er und legte dem Boten die Hände an die Schultern. „Es gab einen Zwischenfall. Eine…Streiterei, wenn ich das richtig mitbekomme habe. Lord Michael tobt und hat schon mehrere Engelwachen niedergeschlagen. Mich hat man losgeschickt, Euch zu suchen, als gerade ein weiterer Trupp von sechs Engeln auf ihn zu kam und Lord Michael sein Schwert zog.“ „Oh nein, wo?“, rief Gabriel, den es nun auch nicht mehr auf seinem Stuhl halten konnte. „In der goldenen Gasse, direkt hinter dem Turm des Herren“, antwortete der Bote und ohne eine Sekunde länger zu zögern, stürmten die Erzengel an ihm vorbei, in der Hoffnung noch das Schlimmste zu verhindern. Schon von weitem konnten die drei Brüder den Lärm, welche aus der goldenen Gasse schallte, hören. Ihren Name hatte sie daher, dass ihre weißen Steinwände die Sonnenstrahlen beim Morgen- und beim Abendrot so reflektierten, dass sie komplett in einen goldenes Licht getaucht war. Doch dieser Name wurde ihr momentan nicht gerecht. Gabriel, Raphael und Uriel landeten am Eingang der Gasse und sofort nahmen sie, neben dem Brüllen und Schreien von Michael auch noch den Geruch von Blut wahr. „Nein“, flüsterte Raphael und stand wie erschüttert da. Uriel war der erste, der sich von seinem Schreck erholte und ging langsamen Schrittes in die Gasse hinein. Die einst weißen Wände waren überall mit Blut besudelt und auf dem Boden verteilt lagen die verstümmelten Körper und abgetrennte Gliedmaßen der Wachen. Michael selbst fand er erst kurz vor dem anderen Ende der Gasse, wie er mal wütend schreiend, mal wie von Sinnen lachend, wild mit seinem Flammenschwert auf einen am Boden liegenden Körper einschlug. Seine Flügel waren dort, wo sie nur wenige Tropfen Blut getroffen hatte, in ein zartes Rosa getaucht. Doch dort, wo sie von einer größeren Menge durchtränkt waren, erschienen sie dunkel, beinahe Schwarz. Uriel sah, dass er wohl noch viele weitere Federn verloren haben musste, denn an einigen Stellen konnte man durch die Flügel hindurch sehen. Dennoch schienen sie auf den ersten Blick noch flugtauglich zu sein. „Michael?“, rief der Todesengel gerade laut genug, um das Wüten seines wilden Bruders zu übertönen. „Michael, kannst du mich hören?“ Mitten im Schreien und Zuschlagen hielt der Engel des Feuers inne und drehte sich langsam zu seinem Bruder um. „Was willst du?“, fauchte er ihn mit brennenden Augen an und baute sich zu seiner kompletten Größe auf. „Was tust du hier nur?“, fragte Uriel leise und deutete mit den Händen auf die abgeschlachteten Wachen. „Sie waren mir im Weg!“, schrie Michael und trat nach einem abgeschlagenen Engelskopf, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. „Wobei im Weg?“, hakte Uriel nach, doch er bekam von seinem Bruder nur ein düsteres Grinsen als Antwort. Nachdenklich legte er den Kopf auf die Seite und wollte schon erneut fragen, als er ein leises Wimmern vernahm. In einem kleinen Winkel der Gasse entdeckte er, als er nach der Quelle des Wimmerns Ausschau hielt, zusammengekauert einen der wenigen, eindeutig weiblichen Engel. Ihre langen blonden Haare waren wild durcheinander, das Gesicht von Tränen rot und leicht aufgequollen, ihr Gewand so zerrissen, dass sie mit den Händen festhalten musste, um sich nicht zu entblößen. „Was hattest du nur…?“, begann er, doch er wurde von Gabriels lautem Aufschrei unterbrochen. „Michael! Was, im Namen des Herren, ist denn nur in dich gefahren? Hast du den Verstand verloren?“ Aufbrausend und plötzlich, wie ein Sturm, stand Gabriel mit einem Mal neben Uriel. Die Stimme bebend und die geballten Fäuste zitternd vor Zorn. Seine Aura brauste und tobte und schien mit jeder Sekunde stärker zu werden. Doch Michael erweckte nicht den Anschein, als würde ihn dies beeindrucken. „Sieh an“, spottet er nur.“ Hatten wir heute nicht schon das Vergnügen? Willst du dir etwa noch mehr Prügel abholen?“ Schwungvoll ließ er das Schwert über seinen Kopf kreisen und richtete es dann auf Gabriel. „Hör endlich auf mit diesem Unsinn“, versuchte es nun Raphael, der sich neben seine Brüder gestellt hatte. „Erkennst du denn nicht, wohin das hier führt?“ „Oh doch, das tue ich sehr wohl“, antwortete Michael erstaunlich ruhig. „Ihr seid mir ebenso im Weg, wie diese elenden, nutzlosen Wesen hier!“ Angeekelt bespuckte er einen der toten Körper. „Aber…wisst ihr was? Ihr werdet mich dennoch nicht aufhalten!“ Mit einem Mal drehte er sich schwungvoll um, packte das in der Ecke kauernde Engelmädchen am Arm und erhob sich mit ihr in die Lüfte. Kaum, dass seine Füße den Boden verlassen hatten, stieß er einen grellen, alles durchdringenden Pfiff aus, worauf die am Boden liegenden Körper und Körperteile lichterloh in Flammen aufgingen und Uriel und den anderen beiden der Blick auf seine Flugbahn versperrt wurde. „Wir müssen ihn aufhalten!“, brüllte Gabriel, formte mit seinen Händen einen Kreis und beschwor die Kräfte des Wassers, um das Feuer um sie herum zu löschen. „Und wie? Hast du eine Ahnung, wo er jetzt hin will?“, fragte Raphael fast verzweifelt und suchte den Himmel nach einer Spur von Michael ab. „Eine Ahnung vielleicht nicht, aber eine Vermutung“, antwortete Uriel, nahm seine Brüder an der Hand und hob mit ihnen ab. „Ach, tatsächlich?“, brummte Gabriel und der Todesengel nickte. „Ich nehme an, er wird dahin gehen, wo er die meiste Zeit verbringt und wo er sich mit Sicherheit ungestört fühlt. Zu dem Schlachtfeld, welches genau zwischen Himmel und Hölle liegt.“ Noch zwei Meter über dem Boden des Schlachtfeldes dahin gleitend, ließ Michael das Mädchen einfach fallen und landete direkt daneben. Die Erde, auf welcher er stand war schwarz von Feuer und vom Blut, der hier gefallenen. Auf zwei Seiten türmten sich hohe Gebirge auf, welche zum einen den göttlichen Himmel und zum anderen die Hölle abgrenzten. Nach rechts und nach links hin, schien das Feld, auf welchem es nur noch an sehr wenigen Stellen ein wenig Vegetation in Form von Gräsern gab, kein Ende zu nehmen. Der Horizont über seinem Kopf wechselte stetig die Farbe von orange, rot bis hin zu dunklem violett und war von Gewitterwolken durchzogen, aus denen immer wieder Blitze zuckten. Michael schloss kurz die Augen und wollte sich dann dem Boden kauernden Mädchen zuwenden, als ihm bewusst wurde, dass er noch eine weitere, dritte Präsenz spüren konnte. Eine dunkle, ihm mehr als gut bekannte. „Nein“, flüsterte erst leise und rief dann laut aus:“ Hör auf mit deinem Versteckspiel! Komm raus, ich habe sich schon längst gespürt, du mieser Hund! Zeig dich, Luzifer!“ Ein Kichern wurde laut und gerade mal zehn Meter von Michael entfernt begann die Luft zu wabbern und gab innerhalb von Sekunden immer mehr von Luzifer preis, bis er vollkommen, in einen weiten, schwarzen Umhang gehüllt vor ihm stand und Beifall klatschte. „Ah, willkommen, sei willkommen, mein geliebter…Bruder“, sprach er mit einer Süße in der Stimme, welche an Honig erinnerte. „Nun, wie geht es dir? Hattest du eine…aufregende Zeit, seit unserem letzten Zusammentreffen?“ Mit langsamen Schritten begann er einen Kreis um Michael und das Mädchen zu gehen. „Willst du mir jetzt ebenso auf die Nerven gehen, wie die anderen drei?“, fragte der Feuerengel gereizt, packte das Engelmädchen und zog es zu sich hoch. „Oh nein, im Gegenteil“, rief Luzifer beinahe fröhlich. „Tu nur, wonach es deinem…Herz verlangt:“ Er bliebt stehen, verschränkte würdevoll die Arme und lächelte seinen ehemaligen Bruder freundlich, aber dennoch absolut gefühlskalt an. „Nein, bitte nicht“, wimmerte das Mädchen und versuchte einerseits sich von Michael zu befreien, andererseits aber auch die Reste ihres Gewandes zusammenzuhalten. „Pah“, rief der Feuerengel nur und drückte dem Mädchen einen festen, unangenehmen Kuss auf, bis ein Ruf über die Ebene hallte. „Michael!“, war die Stimme Gabriels zu hören, zusammen mit den eiligen Flügelschlägen von ihm und seinen beiden Begleitern. „Ihr schon wieder!“, knurrte Michael und schleuderte das Engelmädchen von sich weg. „Gebt ihr denn nie auf!“ In einer Entfernung von ungefähr fünf Metern landeten die drei Neuankömmlinge, direkt gefasst auf einen Angriff ihres Bruders, welcher jedoch ausblieb. Michael zog zwar sein Flammenschwert, rührte sich aber nicht von der Stelle. „Verzieht euch, das hier ist kein Ort für euch!“, rief er und hob das Schwert in die Höhe. „Warte, bevor du uns angreifst“, sagte Uriel ruhig und hob die Hände. „Siehst du denn nicht, wie Luzifer grinst? Erkennst du nicht, dass er es ist, der dich quält und nicht wir? Er ist es. Er hat deine Sinne verdreht, dir vielleicht einen Fluch auferlegt. Du musst es erkennen und dich dagegen zur Wehr setzen.“ Luzifers Gelächter erfüllte die Luft. „Wie richtig du doch liegst, werter Uriel. Aber ich fürchte, mit dem Fluch muss ich euch leider enttäuschen. Es ist doch eher etwas…Tiefgründigeres.“ Mit der linken Hand vollführte er eine komplizierte Handbewegung und wie aus dem nichts erschien die schwarze, zuckende Kugel über seiner offenen Handfläche, in welcher man das Herz deutlich pulsieren sehen konnte. „Auch, wenn ihr es noch nie so direkt gesehen habt, nehme ich an, ihr erkennt es dennoch wieder?“, fragte Luzifer mit einem beinahe schelmischen Grinsen. „Das ist sein Herz“, entfuhr es Raphael mit Schrecken. „Du Bastard hast es irgendwie gegen etwas anderes ausgetauscht, habe ich Recht?“ „Raphael, Sohn der Morgenröte und wie es mir scheint der Hellste bei dieser Ansammlung von verstaubten Gedanken“, sang Luzifer schon fast, doch dann schlug sein Ton drastisch um. „Natürlich ist es SEIN Herz. Ein Herz so rein und gut, wie man es nur bei einem Engel finden kann, der nicht im Traume daran denkt, seinen Herrn oder dessen Ideale zu verraten. Es widert mich an, wenn ich nur an diese Existenz denke, doch das, meine geliebten und gehassten Brüder, ist nun vorbei. Es gibt keine Möglichkeit, dieses so wichtige Organ aus seinem Gefängnis zu befreien, ohne es zu zerstören. Das bringt selbst Michael zwar nicht um, aber sein Wesen, wie ihr es kennt. Die Güte, den Kampfesgeist, alles das wird es nicht mehr geben. Ihr habt ihn verloren.“ Luzifer brach in ein lautes Gelächter aus. „Es muss doch einen Weg geben, daran etwas zu ändern“, flüsterte Raphael zu Gabriel und Uriel. „Den gibt es nicht, setzt auf so was nicht eure Hoffnung“, rief Luzifer und warf die Kugel von einer Hand in die andere. „Oder…vielleicht habe ich euch einfach angelogen und es gar nicht so, wie ich gesagt habe?“ Wie ein Narr hielt er die Kugel mit dem Herzen neben sein Gesicht und drehte sie langsam hin und her. „Lass die Spielchen endlich bleiben“, rief Gabriel ihm zu. „Was willst du ihm Austausch für das Herz?“ „Was ich will?“ Luzifer hielt in der Drehbewegung inne und bohrte seinen Krallen leicht in die Hülle der Kugel. „Was ich will ist recht einfach. Ich will euch leiden sehen. Euch alle vier, hier und jetzt!“ Mit einem lauten Knacken zerbarst die gläserne Kugel und dem Druck von Luzifers Krallen und das pochende Organ fiel ihm in die Hand. Er stieß einen triumphierenden Schrei aus und versenkte seine gerade entstandenen, spitzen Reißzähne tief in den zuckenden Muskel. Michael stöhnte auf und sackte sofort zusammen. Auch die anderen drei verspürten einen Stich tief in ihrem inneren. Einen Stich, der sogar noch tiefer zu gehen schien, als jener, den sie alle bei Luzifers Fall gespürten hatten. Einen Schmerz, den nur Brüder teilten, die so eng verbunden waren, wie sie. Gierig biss und riss Luzifer ganze Stücke aus dem Herzen und verschlang sie. Raphael und Gabriel waren wie gelähmt, nur Uriels Blick wanderte von der Szenerie zu Michael Flammenschwert, welches ganz in seiner nähe am Boden lag. Gerade, als Luzifer den letzten großen Brocken des Herzens verschlingen wollte, packte der Todesengel das Schwert und schleuderte es mit der Spitze voran auf den gefallenen Engel. Die Waffe bohrte sich tief in Luzifers rechte Schulter. Sein Umhang, seine Kleidung und sein Haar fingen sofort Feuer und er zuckte vor Schmerz brüllend wie ein Tier aus uralten Tagen von einer Seite zur anderen. Das Stück Herz, welches er noch in der Hand gehalten hatte, schleuderte er von sich weg, um das Schwert mit beiden Händen aus seiner Schulter ziehen zu können. „Vermaledeiter Uriel, aber auch das wird euch nichts mehr nutzen! Michaels Herz ist zerstört! Spürt den Schmerz und leidet auf ewig wegen dem erneuten Verlust eines Bruders! Jetzt seid ihr nur noch zu dritt!“ Mit diesen Worten löste sich Luzifers Gestalt in unzählige schwarze Krähen aus, welche in alle Himmelsrichtung davonflogen. „Du dummer, dummer Engel“, flüsterte Uriel traurig, als er den Vögeln hinterher blickte und sah sich dann nach seinen Brüdern um. Raphael kniete neben Michael. Er hatte dessen Kopf in den Armen und schien ihm leise etwas zuzuflüstern. Gabriel schritt den die Ebene ab, bückte sich in einiger Entfernung und hob den Rest des Herzens auf. „Was machen wir nun? Hat er recht mit dem, was er behauptet hat?“, fragte Raphael und sah Gabriel hoffnungsvoll an. „Ich fürchte ja“, antwortet der Engel der Gnade mit einem Seufzen. „ Er das Herz beinahe ganz aufgefressen. Es wird wohl kaum in der Lage sein, seinen alten Platz wieder einzunehmen.“ Enttäuscht ließ Raphael Kopf und Flügeln hängen. Uriel trat derweil an das Engelmädchen heran. „Entschuldige sein Verhalten. Wie du…mitbekommen hast, war er nicht er selbst. Ich hoffe, es ist dir nichts…Ernsthaftes zugestoßen?“ Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Gut“, sagte Uriel so freundlich er konnte. „Dann flieg nach Hause, Kleine. Wir haben hier noch etwas zu erledigen, aber wir kommen bald nach.“ Erneut nickte das Mädchen nur. Ihre Augen verrieten immer noch Angst, aber auch einen Hauch von Erleichterung. Schnell blickte sie ein letztes Mal zu Raphael und Michael, dann breitete sie ihr Flügel aus und machte sich auf den Weg. Uriel wandte sich wieder seinen Brüdern zu und sah, wie Gabriel das Herzstück nachdenklich in den Händen wog. „Was hast du Bruder?“, fragte Uriel und trat nah ihn heran. „Dir scheint etwas durch den Kopf zu gehen.“ „Ja“, antwortete der Engel der Gnade und zögerte dann kurz. „Vielleicht gibt es noch eine Möglichkeit, das Herz doch noch zu retten.“ „Gibt es?“, rief Raphael laut aus und was sofort auf den Beinen. „Wie?“ „Es handelt sich dabei um ein sehr altes Ritual“, antwortete Garbiel langsam. „Ich habe vor langer Zeit davon gelesen und ich bin mir nicht sicher, ob es funktioniert. Das Ritual beruht darauf, dass ein jeder von uns dreien einen Teil seines Herzen opfern muss um zusammen mit diesem Rest hier ein neues formen zu können.“ „Worauf warten wir?“, rief Raphael eilig. „Lasst und sofort damit anfangen!“ „Moment“, wandte Uriel ein. „Du wirst nicht umsonst so lange mit dir hadern, Gabriel, wenn es an der Sache nicht einen…Haken geben würde.“ „Den gibt es allerdings. Sind unsere Herzen erst einmal verbunden, fühlen wir, was der andere fühlt, leben wir, solange die anderen leben und sterben wir…“ „…wenn einer der anderen stirbt“, beendete Uriel den Satz, worauf Gabriel nur nickte. „Na und? Habt ihr etwa Angst davor?“ Empörung über das Zögern war in Raphaels Stimme zu hören. „Verbunden sind wir sowieso, wie schlimm ist dann eine engere Bindung? Ihr wollt Luzifer doch nicht aufgrund eurer Furcht gewinnen lassen oder? Lass uns das Ritual durchführen und diesem Bastard Luzifer zeigen, dass er nur einmal mehr verloren hat!“ Raphael streckte seine Hand aus und wartete darauf, dass die anderen beiden einschlugen. Uriel sah seinen beiden Bruder eine Weile an. „Ich finde, du hast recht“, sagte er, legte eine Hand auf Raphaels und blickte zu Gabriel, welcher nur leicht resignierend den Kopf schüttelte. „Nun, wenn ihr zwei euch bei der Sache so sicher seid.“ Auch er legte seine Hand auf die beiden anderen. „Ich erkläre euch nun, wie das Ritual von statten geht. Lass die Hoffnung mit uns sein, dass es auch gelingt.“ Beide Erzengel nickten und lauschten aufmerksam den Ausführengen ihres Bruders. Nachdem Gabriel jedem seinen Text eingeschärft hatte, legte er das Herzstück auf den Brustkorb des immer noch bewusstlosen Michaels und sie stellen sich im Kreis um ihn herum aus. Alle drei breiteten ihre Flügel so aus, dass sich ihre Spitzen berührten, dann begann einer nach dem anderen seinen Textteil zu singen. Erst leise, dann immer lauter werden hallten die Worte in Enoch, der alten Himmelsprache über die Ebene. Die Blitze am Himmel verschwanden und der Wind der bisher unaufhörlich über sie hinweggeweht war, ließ nach, bis er irgendwann vollends verschwand. Das Licht des Himmels erlosch zu einem dunkeln Blau und es wurde dunkel. Nichts war zu sehen, bis auf drei kleine Lichter, welche direkt in den Herzen der Engel zu entstehen schienen. Anfangs waren sie nur punktgroß, doch sie wuchsen schnell heran und als sie etwas die Größe eines Tennisballs erreicht hatten, schoss aus jeder Engelbrust ein Lichtstrahl heraus. Der Rest von Michaels Herz begann zu schweben und erhob sich genau in die Mitte des Kreises, wo die drei Lichtstrahlen sich trafen. Kaum, dass es das Zentrum des Lichts berührte, kam es zu einer grellen Lichtexplosion, welche den Erzengeln nicht nur den Blick, sondern auch alle Sinne raubte. Ohnmächtig sanken sie alle drei zu Boden. Raphael kam als erster wieder zu sich und sah sich um. Der Himmel und der Wind der Ebene hatten wieder einen normalen Zustand, seine drei Brüder lagen ganz in der nähe und begannen ebenfalls schon wieder sich zu regen. Einzig Michael blieb unverändert liegen. „Hat es funktioniert?“, fragte Raphael vorsichtig und kroch auf den Feuerengel zu. „Hat was funktioniert?“, fragte dieser lautstark und richtete sich so plötzlich auf, dass Raphael zurückzuckte. „Wo sind wir hier? Und was machen wir hier?“, fragte Michael verwundert. „Ich hätte schwören können, ich hätte Luzifers Stimme gehört.“ „Wie…geht es dir?“, wollte Uriel wissen und blickte sich nach dem Flammenschwert um, sollte Michael auf die Idee kommen, sie anzugreifen. „Es geht mir... gut“, antwortete der Engel des Feuers. „Kann mir mal einer sagen, warum wir hier alle im Dreck sitzen? Wo ist die Schlacht hin? Wolltet ihr mich abholen?“ „An was kannst du dich erinnern?“, fragte Gabriel. Michael runzelte die Stirn. „Na, ich war, oder wollte nach dem Kampf doch eigentlich zurück nach Hause, dem Siegreichen übrigens. Ist irgendetwas passiert?“ Gabriel, Uriel und Raphael sahen einander an und berieten wortlos, wer von ihnen berichtete, was alles vorgefallen war. Die Wahl fiel auf den Todesengel, der wohl noch am ruhigsten und sachlichsten dabei bleiben konnte. Michaels Mine war bis zum Ende des Berichts nicht anzuerkennen, was der dachte, doch jeder der Brüder konnte die Schuldgefühle, welche sich in der Brust des Kriegers ausbreiteten so deutlich spüren, als ob es ihre eigenen wären. „Lass uns nun nach Hause gehen“, flüsterte Raphael und die anderen nickten zustimmen. Nacheinander erhoben sie sich in Lüfte, einzig Uriel blieb zurück und blickte zu den Bergen, welche die Grenze zur Hölle darstellten. „Ist diese Verbindung am Ende vielleicht genau das, worauf du raus wolltest, du listenreicher Fuchs?“, fragte er in die Ferne, sich sicher, keine Antwort zu erhalten. Doch kurz bevor auch er sich in Lüfte erhob, meinte er noch Luzifers hämisches Gelächter weit, weit weg hören zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)