Schattenfell von Maga (Verschließe nicht deine Augen.....) ================================================================================ Kapitel 11: Vertrauen und Verhängnis ------------------------------------ Kazuya war dabei die Verletzung von Weregarurumon mit dicklagigem Toilettenpapier abzubinden, in der Hoffnung dies würde wenigstens ein bisschen helfen. Nur mit Mühe hatten er und Masa das Digimon davon überzeugen können, die Wunde mit etwas Desinfektionsmittel zu behandeln, was wohl wie die Hölle gebrannt haben muss, wenn sich Kazuya den Gesichtsausdruck des Wolf-Digimons ins Gedächtnis rief. Der Junge war sowieso darüber erleichtert, dass die erste Kontaktaufnahme zwischen ihnen, so dermaßen reibungslos abgelaufen war, abgesehen natürlich von dem Überraschungsangriff auf Masa. Der arme Kerl, dachte Kazuya. Das ganze schien ihm ziemlich mitzunehmen, obwohl er sich recht wacker hielt und bislang auch super mitgeholfen hatte. Der 18-jährige war heilfroh, dass sie sich im Vorfeld dazu entschieden hatten, mit dem Auto zu der Diskothek zu fahren, da es von Bunkyo bis Shibuya, doch eine ganz schöne Ecke war. Auf die Weise hätten sie nur eine Taxifahrt bezahlen müssen und Masa hätte nach ausgestandenem Kater, am nächsten Tag in aller Ruhe sein Auto holen können. Es erwies sich zwar als ziemlich schwierig, Weregarurumon zu transportieren, passte es doch aufgrund seiner Größe kaum auf Rückbank, aber Kazuya wollte es sich gar nicht ausmalen, wie hilflos sie ohne fahrbarem Untersatz überhaupt gewesen wären. Was für ein Abend, dachte der junge Mann, während er die Verletzung weiterhin mit Klopapier versorgte. Er hatte die volle Palette an Emotionen erlebt, von Langeweile, über Frohsinn, hin zu Enttäuschung bis zu Todesangst. Dazu hatte er die Bekanntschaft eines realen Digimons gemacht, was für ihn ohnehin alles andere in den Schatten stellte. Die letzten Minuten im Wohnzimmer hatten er und Weregarurumon zwar ziemlich schweigsam verbracht, doch Kazuyas Kopf explodierte förmlich vor Fragen, die er dem Digimon stellen wollte. Er wusste zwar, ihm ging es als einziger so, da Masa wohl in erster Linie immer noch geschockt und verängstigt war, doch er war sich dafür ziemlich sicher, dass Weregarurumon wirklich ungefährlich war und ihnen mittlerweile auch vertraute. Was aber wohl in erster Linie daran lag, dass es keine große Wahl hatte, wie Kazuya zugeben musste. Er war schließlich fertig mit Binden und lächelte zufrieden. Das Digimon erwiderte das Lächeln aber nicht, sondern sah mit einer Mischung aus Argwohn und Besorgtheit drein. Der 18-jährige schaute etwas betreten zu Boden. Er wollte das Eis brechen, aber wie stellte er das nur an? Fast fühlte er sich wie vorhin als er mit Tori in der Lounge saß. Nur mit dem Unterschied, dass diese um einiges gesprächiger gewesen war. „Also, wie ist das eigentlich passiert?“, fragte Kazuya und deutete auf die Wunde. Weregarurumon schnaubte leicht, ehe er antwortete: „Sagen wir es mal so: Ich habe jemanden vertraut, der es nicht verdient hatte.“ Kazuya, überrascht über jene Antwort, dachte nach ob er an der Stelle weiterhaken sollte, oder ob es nicht zu taktlos wäre, da kam schließlich Masa wieder ins Wohnzimmer. Er setzte sich neben seinem Kumpel hin und trank einen Schluck aus einer Mineralwasserflasche, ohne jedoch seine Augen von Weregarurumon zu lösen. Er wirkte wieder um einiges entspannter als vorhin. „Also, ich hab im Internet nachgesehen und es sieht eher schlecht aus. Die einzige Notfallapotheke in der Nähe, die um diese Zeit noch geöffnet hat, liegt 10 Blocks von hier entfernt. Ich glaube dafür haben die aber auch das was wir brauchen in ihrem Sortiment“, berichtete der Student. Weregarurumon sah ihn nicht an, sondern schaute in Richtung Verandafenster. Es war nach wie vor eine sternklare Nacht und der Vollmond strahlte auf sie herab. Masa machte eine zögerliche Bewegung in Richtung des Digimons. „Ähm“, machte er und hielt ihm die Wasserflasche entgegen. Der Werwolf richtete sein vernarbtes Gesicht drauf, zögerte seinerseits einen Augenblick, nahm die Flasche aber doch noch entgegen. Masa ließ diese sofort los und zog seine Hand, wie nach einem Spinnenbiss gleich wieder zurück. Kazuya konnte in dem Moment nicht anders als zu grinsen, während sein Freund den Fußboden studierte. Weregarurumon zog beide Augenbrauen hoch, nahm dann aber einen Schluck zu sich und stellte die Flasche auf den Boden. „Tut mir Leid, wegen vorhin. Ich wollte dich nicht erschrecken.“, sagte er leise und richtete sich dabei an Masa. Der hob seinen Blick ein Stück und sah Weregarurumon in die Augen, ehe er was davon nuschelte, es sei halb so wild. Na also, dachte Kazuya, wenigstens ist an der Stelle das Eis gebrochen. Er beschloss wieder das Thema der Verletzung anzusprechen: „Also, erzähl doch mal. Wie ist das passiert? Wer hat dir das angetan?“ Weregarurumon sah den Jungen erst ziemlich perplex an, verschränkte dann aber die Arme und sah wieder zum Fenster. Es schien als ob ihm das Thema unangenehm wäre. Er machte auf Kazuya einen sehr stolzen Eindruck. Ob er sich wohl überhaupt irgendjemanden öffnen konnte? „Sagt der richtige“, dachte Kazuya innerlich. Dennoch, mittlerweile interessierte ihn diese Geschichte viel zu sehr, als das er locker lassen könnte. Er wollte erneut was sagen, da kam ihn Weregarurumon aber bereits zuvor: „Ihr solltet wissen, ich bin nicht das einzige Digimon, das heute Nacht in eure Welt gekommen ist.“ Beide Jungs tauschten fragende Blicke aus und sahen wieder zu Weregarurumon, der immer noch die Arme verschränkt hielt und mittlerweile auf sein verbundenes Bein schaute. „Sein Name ist Dinohumon. Ich kenne ihn seit langer Zeit, oder dachte es zumindestens.“ Ein Ausdruck der Bitterkeit breite sich über die Gesichtszüge des Wolfsmenschen aus, ehe er fortfuhr: „Wir sind zusammen durch die Digiwelt gereist, haben uns gegenseitig den Rücken gestärkt und haben gemeinsam gegen unzählige Digimon gekämpft. Alles mit dem Ziel stärker und stärker zu werden.“ Kazuya hörte gebannt zu und als er zu Masa rübersah, stellte er fest, dass dessen Reserviertheit nun ebenfalls zugunsten echter Neugier gewichen war. „Falls ihr es nicht wissen solltet: Wir Digimon können nur stärker werden, in dem wir andere Digimon besiegen und deren Daten laden. So ist es uns beiden gelungen uns immer weiter zu entwickeln und unsere Kräfte zu steigern. Kein Gegner konnte uns bisher etwas anhaben und so wurden die Herausforderungen für uns immer weniger. Für mich zumindestens. Was Dinohumon anging….der hat seine größte Herausforderung schon längst gefunden.“ Weregarurumon stoppte an der Stelle und machte eine Pause. Kazuya hatte das Gefühl, da käme aber noch was. „Was für eine Herausforderung soll das sein?“, hakte er vorsichtig nach. Das Tier-Digimon sah den Jungen wieder in die Augen und machte ein sehr ernstes Gesicht. Er atmete tief ein und fuhr fort: „Ganz einfach, mich zu besiegen.“ Kazuya hielt Weregarurumons Blick stand, während sich sein Gesicht allerdings in Sorgenfalten legte. Masa stand nur mit leicht geöffnetem Mund, regte sich aber ansonsten nicht. Das Digimon schloss die Augen und senkte den Kopf: „Klingt doch nach einer absolut todsicheren Logik, oder? Ich bin das vermutlich stärkste Digimon, welches er bislang kannte. Wenn er mich besiegen und meine Daten laden würde, was glaubt ihr, wie stark er vermutlich dann werden würde?“ Kazuya saß nun im Schneidersitz und genehmigte sich selber einen Schluck von der Wasserflasche. „Also hat er dich angegriffen, aber du konntest in die reale Welt fliehen. Und jetzt ist er dir quasi gefolgt um sein Werk zu vollenden.“ Weregarurumon wirkte nun ziemlich verärgert, angesichts der Wortwahl des jungen Mannes. Kazuya zuckte leicht zusammen und fragte sich ob er etwas Falsches gesagt hatte. Er wollte schon zu einer Entschuldigung ansetzten, doch Weregarurumon sprach weiter: „Es war eigentlich genau andersrum. Er ist geflohen und ich bin ihm gefolgt. Hätte diese feige Mistkröte mich von Angesicht zu Angesicht herausgefordert, sähe die Sache ganz anders aus. Aber er hat lieber versucht mich im Schlaf zu erwischen. Als ich ihm auf die Schliche gekommen bin, hat er gleich den Schwanz eingezogen und sich in diese Welt abgesetzt. Auch wenn er ziemlich stark und gerissen ist, er ist immer noch ein Level unter mir und ich hätte keine Probleme mit ihm gehabt.“ „Whow“, unterbrach ihm auf einmal Masa im Hintergrund. Er sah etwas verwirrt aus. „Was soll das heißen? Ein Level unter dir…Ist er…“ Kazuya beantwortete die Frage für ihn: „Das heißt er ist auf den Adult-Level, während Weregarurumon hier auf den Perfect-Level steht. Hast du etwa schon alles wieder vergessen?“ Masa rollte die Augen nach oben. „Oh Entschuldige bitte, hab ganz vergessen, dass du hier der ultimative Digimon-Geek bist. Außerdem, du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du gerade nach der letzten Drecksstaffel noch auf den Krempel stehst? Man kann doch….“ „Jedenfalls“, unterbrach Weregarurumon die Diskussion. „Bin ich ihm hierher gefolgt und es hat nicht lange gedauert, bis er mich aufgespürt hat. Ehe ich mich versehen habe, steckte seine Axt in meinem Bein fest und das schlimmste ist, sie war mit einem Gift getränkt, mit welchem er sich bestens auskennt.“ „Was?!“ rief Kazuya erschrocken. „Er hat dich vergiftet? Aber wie…“ „Kein tödliches Gift!“, fuhr das Tier-Digimon fort. „Es lähmt die Muskulatur und führt zu Bewusstlosigkeit. Diese habe ich jedenfalls schon überwunden. Aber ich kann mich immer noch nicht wirklich bewege. Ihr beide hattet wirklich Glück, dass die Wirkung erst eingesetzt ist, nach dem ich diese zwei Typen für euch verscheucht habe.“ Kazuya lächelte den Werwolf erneut an. „Ja, dafür danke nochmal.“ Weregarurumon erwiderte nichts darauf, sondern starrte erneut aus dem Fenster. Es schien fast, als würde er auf etwas Bestimmtes warten. Kazuya wollte etwas sagen, doch zu seinem Erstaunen ergriff Masa das Wort: „Okay, das ist so ziemlich die abgefahrenste, verrückteste und unrealistischste Story die ich in meinem Leben gehört haben, aber ich glaube nach heute Abend kann mich nichts mehr schockieren. Jetzt bleibt nur noch die Frage: Was machen wir jetzt?“ Kazuya sah zu seinem Mitbewohner rüber. Es war auch so ziemlich das was er sich fragte. Das Ganze war ihm eigentlich viel zu hoch. Nicht nur, dass sie heute Abend fast ermordet wurden, sie sind auch noch einem lebendigen Digimon begegnet und haben erfahren, dass es außer ihrer noch eine andere Welt irgendwo da draußen gibt, in der mehr Digimon leben. So verwirrt er aber auch war, Kazuya war sich seiner Verantwortung bewusst. Er hatte entschieden, dass sie Weregarurumon heute Abend hierher schaffen und ihm helfen würden. Er konnte jetzt nicht den Schwanz einziehen. Er sah Weregarurumon an und wiederholte Masas Frage an ihm, wenn auch in abgewandelter Form: „Wie können dir helfen?“ Das Digimon sah den Studenten an. Sein Gesichtsausdruck wirkte ehrlich überrascht. Er lächelte zwar immer noch nicht und Kazuya fragte sich auch mittlerweile, ob er überhaupt dazu in der Lage war, doch er wirkte wenigstens nicht mehr ganz so verbissen, sondern im Gegenteil um einiges offenherziger und entspannter. Er holte tief Luft, sah auf sein Bein herab und meinte: „Schwer zu sagen. Soweit ich weiß, hält die Wirkung des Gifts nicht ewig an und dieses wird vom Körper irgendwann abgestoßen, doch nur, wenn die Wunde gut versorgt wird. Dieser Stoff scheint jedenfalls nicht der geeignetste zu sein. Ich brauche etwas, was auf jeden Fall widerstandsfähiger ist.“ Kazuya musste ihm Recht geben. Das Klopapier blätterte sich immer weiter ab und riss auch bereits an mehreren Stellen. Plötzlich stand Masa auf und ergriff das Wort: „Na, wenn das so ist. Dann sollten wir keine Zeit verschwenden.“ Er ging in sein Zimmer, kam wenige Sekunden später wieder raus, zog seine Jacke an und bewegte sich Richtung Wohnungstür. Kazuya sah ihm hinterher und rief: „Was hast du eigentlich vor?“ Der ältere der beiden Jungs grinste seinen Kumpel wieder schelmisch an und meinte nur: „Naja, die Apotheke wird nicht ewig offen sein. Ich glaube es wäre besser wenn ich mich gleich mal auf den Weg mache und so viel Verbandszeug wie nur möglich holen gehe.“ Der 18-jährige stand auf und ging auf seinen Freund zu. „Hör mal, das ist zwar echt toll von dir, aber du musst nicht….“ „Na anscheinend doch. Ich meine, diese beiden Mistkerle haben zwar unsere Brieftaschen eingesteckt und damit auch meinen Führerschein, aber im Gegensatz zu dir weiß ich wenigstens wie man Auto fährt. Also, hole ich mal wieder für dich die Kohlen aus dem Feuer, Friendo.“ Kazuya wusste nicht was er sagen sollte. Er wusste nur, wenn er Masa nicht hätte, wäre bereits vieles in seinem Leben falsch gelaufen. Er suchte nach den richtigen Worten, doch sein Kumpel kam ihm zuvor: „Ich weiß, ich weiß. Masa, du bist mein strahlender Ritter und wenn ich dich nicht hätte, würde ich längst irgendwo in der Gosse liegen. Spar dir Dankeshymnen Alter. Dafür putzt du das Badezimmer dieses Wochenende!“ Kazuya lachte, während Masa sich seine Schlüssel einsteckte und zur Tür hinausging, nicht ohne sich vorher zu seinem Mitbewohner umzudrehen und zu sagen: „Tu mir nur einen Gefallen und lass ihn nicht von meinen Brownies naschen, während ich weg bin. Gib ihm aber ruhig einen Zug vom Johnny, der auf meiner Kommode liegt. Ist gut gegen die Schmerzen und entfernt ihm vielleicht auch noch den Stock aus dem Arsch.“ Mit diesen Worten machte der 20-jährige die Tür hinter sich zu und ließ Kazuya und das Digimon alleine zurück. Der junge Mann drehte sich zu Weregarurumon um, der aber prompt wieder aus dem Fenster hinausschaute. Kazuya schritt auf ihn zu und fragte sich einmal mehr, wie er das Eis brechen könnte. Er hörte plötzlich sehr deutlich seinen Magen knurren, was ihn zum erröten brachte. Er ging schließlich zum Kühlschrank und holte eine große Tiefkühlpizza heraus, ehe er zu Weregarurumon im Wohnzimmer rief: „Hast du vielleicht Hunger? Ich mach uns mal was okay?“ Der Werwolf schnaubte bloß, sah aber ansonsten nicht zu Kazuya rüber, während der gleich 2 Pizzen in den Backofen schob. Er beschloss sich wieder zu dem Digimon zu setzten, der einen weiteren Schluck von der Wasserflasche nahm. Es herrschte wieder eisernes Schweigen zwischen den zweien. Kazuya überlegte fieberhaft, worüber man als nächstes sprechen könnte, doch zu seiner Überraschung kam ihm das Wolfs-Digimon zuvor: „Du und dieser Junge. Ihr wohnt zusammen hier?“ Der Student legte seine Hände auf die Knie. „Ja, so ist es. Wir kennen uns seit der Mittelschule, also schon ein paar Jährchen. Er ist wirklich ein prima Kerl.“ Weregarurumon blickte zwar nicht mehr aus dem Fenster, aber auch nicht Kazuya ins Gesicht, stattdessen starrte er die Wasserflasche an. In seiner Miene lag etwas Trauriges, Einsames. Er machte den Eindruck, als ob er noch nie besonders viel Umgang mit anderen Leuten gehabt hätte. „Also, was denkst du denn so über die reale Welt?“ Weregarurumon sah wieder aus dem Fenster. „Schwer zu sagen. Ich bin auch erst ein paar Stunden hier und du, dieser Junge und diese zwei Typen aus der Gasse, ihr seid die einzigen Menschen, mit denen ich bisher überhaupt Kontakt hatte. Ihr seid auf jeden Fall eine merkwürdige Spezies.“ Kazuya war überrascht über diese Aussage. „Inwiefern merkwürdig?“ Nun war es wohl das Wolfs-Digimon, welches nach den richtigen Worten suchte. „Naja, da waren einerseits diese zwei Kerle, die euch töten und ausrauben wollten. Als ich sie gesehen habe, dachte ich zuerst, alle Menschen wären grausam und habgierig. Aber dann nehmt ihr beiden mich mit zu euch nach Hause, gebt mir eine Zuflucht und wollt mich versorgen. Wie soll das einer verstehen?“ Kazuya musste einerseits über diese sehr vereinfachte Ansicht schmunzeln, andererseits traf Weregarurumon damit auch voll ins Schwarze. „Menschen sind nun mal verschieden. Es gibt welche die sind eher grausam, hinterhältig, egoistisch oder habgierig und solche die wiederrum netter und hilfsbereiter sind. Du bist schon auf dem richtigen Weg mit deiner Aussage. Manche sind so drauf, manche sind anders drauf. Es ist nur manchmal schwer abzuschätzen, wie sie wirklich ticken.“ Weregarurumon richtete seine Aufmerksamkeit nun vollständig auf Kazuya und wirkte sehr interessiert. Der Junge fand sich im Zugzwang und überlegte, wie er es am besten verdeutlichen könnte. „Ich meine, denk doch mal an die Digiwelt. Wie ist es denn dort? Wie sind die Digimon so, denen du dort begegnet bist? Haben sie nicht auch unterschiedliche Persönlichkeiten?“ Das Wolfs-Digimon runzelte die Stirn und dachte wohl fieberhaft über die richtige Antwort auf die Frage nach. Schließlich sagte er: „Ehrlich gesagt, weiß ich das gar nicht. Soweit ich zurückdenken kann, habe ich immer nur nach Digimon gesucht die stärker waren als ich um gegen sie zu kämpfen und so stärker zu werden. Das war bisher der einzige Sinn in meinem Leben. Aber richtig kennengelernt, habe ich keins von ihnen.“ Kazuya beschloss riskantes Terrain zu betreten: „Was ist mit diesem Dinohumon? Ihn kanntest du doch ziemlich gut oder? Ihr wart doch lange zusammen unterwegs oder?“ Wie von dem jungen Mann befürchtet, verdüsterte sich das Gesicht des Tier-Digimons bei dem Thema. „Ihn habe ich im Grunde auch nie gekannt. Ich dachte ich würd es, aber ich habe mich geirrt. Ich habe es irgendwann für selbstverständlich gehalten, dass er da war. Aber ich glaube ich habe mich nie darum bemüht, herauszufinden, was wirklich in ihm vorging. Ich habe auch nie so ein Gespräch mit ihm geführt, wie jetzt mit dir.“ Kazuya strich sich über die braunen Haare. Es freute ihn zwar, dass Weregarurumon so offen zu ihm war, aber er empfand es auch als sehr heftigen Tobak, den er da zu hören bekam. Er konnte es sich nicht in seinen kühnsten Träumen vorstellen, was dieses Digimon für ein Leben gehabt haben muss. Ein Leben in dem Tod und Gewalt seit jeher der Mittelpunkt gewesen sein mussten und wo der einzige Freund einen verraten hatte. Der Student fand es schockierend, doch er empfand auch Mitgefühl für das vernarbte und abgekämpfte Wesen, mit welchem er sich da unterhielt. Plötzlich erscheinen ihm seine eigenen Probleme verschwindend klein. „Aber du hast ihm vertraut, oder?“, fragte er nach. Weregarurumon sah auf sein Bein. „Wir haben uns gegenseitig vertraut. Wenn man Seite an Seite kämpft und es mit den stärksten und gefährlichsten die es überhaupt gibt, aufnimmt, bleibt einem auch nichts anderes übrig. Aber, dieses Wort, Vertrauen….“, das Digimon schnaubte verächtlich. „Welche Bedeutung hat es schon? Ich habe jedenfalls gelernt, dass es nichts wert ist….“ Kazuya war sprachlos. Doch es lag eher daran, dass er sich im Zwiespalt befand. Ein Teil von ihm, wollte Weregarurumons Worten Beifall zollen ihm Recht geben, doch ein anderer Teil, wollte lauthals dagegen protestieren. Der 18-jährige wusste einfach nicht was er denken sollte. Er hatte an diesem Abend genau das Gefühl des Hintergangen Werdens, auf welches sich Weregarurumon bezog, gespürt, als er gesehen hatte, wie Tori sich auf der Tanzfläche von Shin hat befummeln lassen. Tori…. Kazuya hatte sie in all der Aufregung des Abend fast schon wieder vergessen. Der Stress, den er sich wegen ihr gemacht hatte, kam ihm im Vergleich zu den bisherigen Erlebnissen der letzten Stunden, lächerlich unbedeutend vor. Aber er konnte es trotzdem nicht verdrängen. Er war immer noch verletzt und empfand es als Vertrauensbruch ihm gegenüber, wie sie sich später aufgeführt hatte, obwohl er im Grunde genau wusste, dass er keinen Grund hatte, wütend auf sie zu sein, denn schließlich kannten sie sich kaum und es war nicht seine Sache was sie tat und mit wem sie es tat. Es war sein Stolz und seine Eitelkeit, die gekränkt waren, doch selbst das war nicht gerechtfertigt. Er dachte daran was Masa später zu ihm gesagt hatte: „Wenn ihr euch vorhin wirklich gut verstanden habt und du das Gefühl hattest, da wäre was Gutes zwischen euch….glaubst du dann ernsthaft deine Chancen stünden so beschissen?“ Das leuchtete Kazuya durchaus ein. Seine Vorurteile und sein engstirniges Denken lenkten ihn von seinen Gefühlen und seinem Instinkten ab und dienten ihm als Ausrede, schnell aufzugeben und es gar nicht erst zu versuchen. Auch wenn es sich kaum mit Weregarurumons Lage vergleichen ließ, auch er hatte zu viel Angst davor, dass aus Freund Feind würde und derjenige ihm eine Axt ins Bein rammte. Aber was hielt ihm davon ab es überhaupt erst zu versuchen? Klar…sein Vater hatte ihm z.B. nie das Gefühl gegeben, es würde sich lohnen. Dessen Ansprüche an ihm und Mayuki, die Tatsache, dass er nie mit etwas zufrieden sein konnte und er für das Elend auf der Welt immer die Schuld bei anderen suchen mussten, hatten ihr übriges dafür getan, dass es Kazuya so ging. Doch selbst für dessen ständigen Zorn und mangelndem Einfühlungsvermögen, gab es einen guten Grund. Der Tod von Kazuyas und Mayukis Mutter hatte die Familie schwer getroffen und es ihnen nahezu unmöglich gemacht, dieselbe Verbundenheit und Vertrauensbasis wie früher zu schaffen. Lediglich seine Schwester war immer für ihn da gewesen, aber selbst die ging irgendwann fort und ließ Kazuya mit seinem Vater alleine. Etwas was er ihr bis zum heutigen Tag, immer übelgenommen hatte, aber auch das war, wenn Kazuya ehrlich darüber nachdachte, eine verständliche Handlung gewesen, für die es gute Gründe gab und auch wenn sie fort war, so wusste der junge Mann, er konnte sich immer auf sie verlassen, ebenso wie auf Masa und sogar auf seinen Vater, der ihn zumindest finanziell sehr geholfen hatte und ihm den Rücken gestärkt hatte, was auch immer dessen Motive gewesen sein mögen. Während Kazuya über all dies nachdachte, wurde ihm immer klarer, dass Weregarurumon nicht wirklich an das glauben konnte, was er über Vertrauen sagte. Denn es war für den jungen Mann ersichtlich, dass dieses nach außen hin so abgebrüht und streng wirkende Digimon sich in Wirklichkeit nach einer Person sehnte, in die es Vertrauen investieren konnte, denn sonst hätte es sich in erster Linie gar nicht mit so jemandem wie Dinohumon abgegeben. Kazuya stand auf und sah Wereagarurumon direkt in die Augen. Dieses schaute überrascht zu dem jungen Mann auf, ehe dieser sprach: „Ich glaube dir nicht. Ich glaube nicht an das was du sagst.“ Das Wolfs-Digimon wirkte ernsthaft überrascht. Kazuya fuhr fort: „Anderen zu vertrauen und an ihnen glauben zu können ist eines der wichtigsten Dinge überhaupt. Man kann nicht alles immer alleine regeln und sich nur auf sich selbst verlassen. Man muss bereit sein Hilfe anzunehmen und man muss vor allem bereit sein an das Gute in anderen zu glauben.“ Weregarurumon sah sprachlos zu dem Jungen auf, während dieser weitersprach: „Was dir passiert ist, war furchtbar. Ich kann es mir gar nicht vorstellen, aber wenn du dich wegen dieser Geschichte nur noch weiter in deinen Panzer zurückziehst, dann kannst du dich von Dinohumon gleich umbringen lassen. Das Leben ist wertvoll und es besteht aus so viel mehr als nur Kämpfen und Töten, aber das kannst du nur herausfinden, wenn du andere daran teilhaben lässt.“ Das Tier-Digimon machte nun ein betretenes Gesicht und sah auf den Boden. Er sprach mit leiser Stimme: „Ich weiß nicht ob ich das kann. Ich habe solange nur dieses eine Leben gelebt. Woher soll ich denn wissen, was es bedeutet sein Leben mit anderen zu teilen, wenn ich nicht einmal selber weiß, was für ein Leben ich führen soll?“ Kazuya setzte sich wieder hin und tat etwas, von dem er nicht wusste, ob er damit zu weit ging oder nicht, aber er wollte es trotzdem versuchen. Er legte seine Hand auf Weregarurumons dunkle Pranke. Der zuckte zwar kurz erschrocken zusammen, ließ es aber ansonsten geschehen. „Niemand verlangt, dass du dich von heute auf morgen um 180 Grad wenden sollst, aber überleg mal: Du hast mir und Masa vorhin, das Leben gerettet und wir haben dir dann später geholfen. Das ist das Prinzip des Ganzen, wenn du mich fragst. Geben und nehmen. Vertrauen geben und Hilfe annehmen. Auch wenn es solche Typen, wie dieses Dinohumon immer öfter geben wird, du darfst sie nicht als die Regel ansehen. Ich weiß nicht, wie es in der Digiwelt läuft, aber hier zumindest, kannst du nach diesem Prinzip leben, glaub mir.“ Kazuya sah in die gelben Augen des Wolfsmenschen und dieser zeigte zum Erstaunen des 18-jährigen zum ersten Mal so etwas wie ein Lächeln. Ein unsicheres, zaghaftes zwar, aber ein ehrliches, soweit es der Junge beurteilen konnte. Kazuya erwiderte das Lächeln, stand auf und sagte: „Okay, nach dieser Philosophiestunde, habe ich ziemlichen Hunger bekommen, du nicht auch? Ich glaube, ich sehe mal nach den Pizzen nach. Masa müsste auch bald zurückkehren.“ Der Student machte sich auf in Richtung Küche, nach wenigen Metern drehte er sich aber noch einmal kurz zu Weregarurumon um und meinte zu ihm: „Hey, Kopf hoch. Es wird alles gut werden, du wirst schon sehen.“ Das Digimon zeigte ein schiefes Grinsen. „Danke Kazuya.“ „Keine Ursache.“, erwiderte dieser und ging in Richtung Küche. Tatsache, die Pizzen waren fertig. Die Zeit ist wirklich wie im Fluge vergangen dachte der Junge. Während er zwei Teller rausholte und die Pizzen darauf ablegte, dachte er an das Gespräch mit Weregarurumon nach. Er hoffte, er konnte das Wolfs-Digimon etwas aufmuntern, war aber schon mal froh, dass er es wenigstens etwas zum Auftauen bringen konnte. Zugleich hatte Kazuya selbst einige wichtige Erkenntnisse dazugewonnen und sah, trotz der Gefühlsachterbahn dieses Abends, der Zukunft um einiges positiver entgegen, als noch vor ein paar Stunden. Seine Augen waren nun um einiges offener und er nahm sich darum auch vor, Tori anzurufen und sie auszuführen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergeben würde. Mit den beiden Pizzatellern in der Hand ging er zurück zu Weregarurumon ins Wohnzimmer und stellte eines der Teller vor ihm ab, als auf einmal die Türklingel ertönte. „Masa? Das ging aber schnell…“, sagte der junge Mann und ging Richtung Wohnungstür. „Keine Sorge, es sieht zwar vielleicht etwas komisch aus, aber glaub mir es schmeckt sehr lecker. Hau nur rein.“, rief er noch Weregarurumon zu, ehe er die Tür öffnete und in die Dunkelheit des Flurs hinausspähte. „Hier ist es ja so finster. Wo steckst du eigen….“, doch weiter kam Kazuya nicht, denn er spürte plötzlich zwei gewaltige Hände, die ihn hinauszerrten. Eine Hand verschloss seinen Mund, die andere umklammerte seine Arme, so dass er sich kein bisschen bewegen konnte. Zum wiederholten Mal an jenem Abend, rutschte dem Studenten das Herz in die Hose. Es wollte was rufen, doch er konnte keinen Laut von sich geben. Trotz der Dunkelheit im Flur, konnte Kazuya noch sehen, dass die zwei Hände die ihn festhielten jeweils zu sehr muskulösen Armen gehörten, die dazu noch grün und schuppig waren. Obwohl die Panik in dem jungen Mann allmählich stieg, schossen ihm trotzdem hundert Gedanken in den Kopf. War das hier etwa…. „Du bist ganz still, hast du gehört?“, flüsterte ihm eine Stimme ins Ohr. Der 18-jährige wagte es nicht einmal zu blinzeln. „Ich werde dir jetzt eine einfache Frage stellen. Wenn du schreist, bringe ich dich um. Wenn du dich bewegst, bringe ich dich um. Wenn ich das Gefühl habe du lügst, bringe ich dich langsam um. Klar soweit? In Ordnung.“ Dinohumon nahm die Hand von Kazuyas Mund und flüsterte ihm ins Ohr: „Ist er in der Wohnung drinn?“ Der junge Mann zitterte heftig und empfand noch mehr Angst, als bei dem Überfall hinter dem Club. Dennoch, nach allem was Weregarurumon ihm erzählt hatte, war sein Abscheu und seine Wut auf dieses Digimon größer als seine Furcht. Leise antwortete er ihm schließlich: „Leck mich, Krötenkopf.“ Dinohumon ließ ein leises Glucksen ertönen. „Jep, er ist da drin. Danke Kleiner. So und jetzt bist du ganz brav.“ Das Drachen-Digimon presste seine Hand wieder auf Kazuyas Mund und schob ihn vor sich her. Kurz vor der offenen Wohnungstür, holte es seine riesige Axt hervor und hob sie über seinen Kopf, bereit zuzuschlagen. Schließlich trat er mit dem Studenten als Schutzschild in die Wohnung. Zu Kazuyas Überraschung war diese aber leer. Im Wohnzimmer war niemand, lediglich die nicht angerührte Pizza auf den Fußboden, zeugte davon, es sei jemand da gewesen. Dinohumon schob sich mit dem Jungen immer weiter vor, bis sie schließlich mitten im Wohnzimmer standen. Kazuya konnte sehen, wie sich sein Geiselnehmer überall umsah, doch von Weregarurumon war keine Spur zu sehen. Hatte es vielleicht was gemerkt und konnte rechtzeitig fliehen? Plötzlich spürte der junge Mann einen heftigen Stoß in seinem Rücken. Er und Dinohumon fielen gleichzeitig zu Boden. Kazuya drehte sich blitzschnell auf den Rücken. Er sah Weregarurumon wie er schwer atmend aber mit fest entschlossenem Gesicht seinen ehemaligen Partner ansah. Der war sofort auf den Beinen und nahm die Axt in den Händen. Gleichzeitig packte er wieder Kazuya und hielt ihn als Schutzschild vor sich. Das Wolfs-Digimon zuckte kurz zusammen, fasste sich aber schnell wieder und mühte sich so grimmig wie möglich zu kucken. Dinohumon ließ ein Kichern hören. „Soso, interessant. Du hast also ein Paar neue Freunde gefunden. Nun, das freut mich natürlich für dich. Aber ich bin schon etwas enttäuscht nicht auf der Party eingeladen worden zu sein.“ Weregarurumon blieb auf seinen Gegner fixiert. „Wie hast du mich gefunden?“, fragte es mit aggressiver Stimme. Dinohumon ließ daraufhin zwei Brieftaschen auf den Boden fallen, die Kazuya sofort erkannte. Er schluckte. Das Leben hatte wirklich einen seltsamen Sinn für Humor, dachte der junge Mann verängstigt. „Diese zwei armseligen Menschen sind mir praktisch in die Arme gelaufen. Sie sahen so verstört aus, als ob sie etwas aus einer anderen Welt begegnet wären, oder jemanden. Ich musste dann lediglich eins und eins zusammenrechnen. Sie zu befragen hat auch nicht lange gedauert. Sie zu töten noch weniger. Es ist schon erstaunlich nicht? Diese Menschen sind so einfach zu zerbrechen wie Streichhölzer.“ Das Drachen-Digimon ließ daraufhin ein perverses Lachen ertönen, ehe es fortfuhr: „Du weißt wie gründlich ich bin. Praktischerweise gibt es in dieser Welt, solche lustigen, gelben Bücher, in denen sich die Namen und Adressen dieser Zweibeiner schön übersichtlich finden lassen. Es war ein Kinderspiel. Diese zwei Menschen waren so freundlich mir zu erklären wie das System funktionierte, ich musste ihnen dazu lediglich ein Paar Finger brechen.“ Kazuya schloss die Augen. Masa war tatsächlich im Telefonbuch eingetragen. Dinohumon sah kurz den 18-jährigen an, sowie anschließend Weregarurumon. Dieses stand immer noch da und richtete seinen Blick auf seinen alten Weggefährten. „Na sowas. Du machst ja gar nichts? Bist doch sonst nicht der zögerliche Typ. Sag bloß du hast Skrupel wegen dem hier?“, sprach Dinohumon und deute verachtungsvoll auf Kazuya. „Oder fühlst du dich gerade etwas….eingerostet?“ Dem Jungen fiel in einer Schreckenssekunde wieder das ein, was Weregarurumon ihm über das Lähmungsgift erzählt hatte. Konnte es sich überhaupt richtig bewegen? Geschweige denn kämpfen? So hatte es doch überhaupt keine Chance gegen Dinohumon! Dieses sprach mit belustigter Stimme weiter: „Wie geht es eigentlich deinem Bein?“ Weregarurumon zeigte ein schiefes Grinsen und antwortete: „Gar nicht mal übel. Es freut sich schon darauf dir in den Hintern zu treten. Also lass diesen Jungen los und bring es zu Ende, Echsenmann.“ Dinohumon zerrte nun ein wenig an Kazuyas Shirt. Der zuckte zusammen und wagte es nicht einen einzigen Muskel zu rühren. Das Drachendigimon fuhr fort: „Hm, mir kommt da gerade eine blendende Idee. Ich habe stark das Gefühl du hast in den letzten paar Stunden, oh Wunder, tatsächlich so etwas wie Sympathie für diese Menschlein entwickelt, oder liege ich total falsch? Auf jeden Fall, wäre es doch lustig zu sehen wie du reagierst, wenn ich dem Wicht hier einen Kopf kürzer mache, während du zusehen musst, oder? Das klingt doch nach einer Menge Spaß.“ Kazuya versuchte Blickkontakt mit Weregarurumon aufzunehmen, doch der fixierte sich lediglich auf Dinohumon. Schließlich sprach wieder das Wolfs-Digimon: „Bist du endlich fertig mit dem Gequatsche, oder wollen wir noch bis morgen Abend hier rumstehen?“ Das Drachen-Digimon schnalzte mit der Zunge und wandte sich nun wieder an Kazuya: „Okay Zwerg, du hast erstmal Sendepause. Aber keine Sorge, um dich kümmere ich mich noch früh genug“, und mit diesen Worten stieß er Kazuya mit voller Wucht durch dessen offene Schlafzimmertür, auf der anderen Seite des Raumes. Der Student fiel hart auf den Boden, sah aber noch wie Dinohumon den Knauf in die Hand nahm und dabei Weregarurumon musterte. „Alles klar, jetzt können die zwei Papis in Ruhe ihre Differenzen klären. Bist du bereit, alter Freund?“ Weregarurumon humpelte auf seinen Feind zu. „Ich bin hier. Lass uns tanzen.“, erwiderte es. Dinohumon schlug daraufhin die Tür zu und riss die Klinke mit voller Kraft ab, so dass sie auf beiden Seiten des Zimmers kaputt ging. Kazuya war eingesperrt. Anmerkung: Bunkyo ist ein Stadtteil der Präfektur Tokyo, in welchem sich auch die Tokyo Daigaku (Universität von Tokyo) befindet. Und ich präsentiere ich euch natürlich den Theme Song dieser Episode: "Blurry" by Puddle of Mudd: Puddle Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)