Schattenfell von Maga (Verschließe nicht deine Augen.....) ================================================================================ Kapitel 9: Instinkt ------------------- Kazuya trat nervös von einer Stelle auf die andere. Seine Finger verkrampften sich im Inneren seiner Hosentaschen, während er auf den Boden blickte und den Beton unter sich betrachtete, auf dem allerlei Müll herumlag, von ausgespuckten Kaugummis, weggeworfenen Zeitschriften hin zu Zigarettenschachteln. Da fiel dem Jungen ein, er hätte ja noch eine Reservepackung im Inneren seiner Jacke. Sollte er es wagen? Eigentlich hatte es der Student vor langer Zeit aufgegeben und rauchte wenn überhaupt nur ab und zu, wenn es ihm mal wieder viel zu viel wurde. So auch in diesem Fall. Kazuya war so angespannt, dass ihm seine Prinzipien für den Moment egal waren, weshalb er beschloss doch eine Kippe rauszunehmen und sich diese anzustecken. Während er den Qualm von der Zigarette in die Nacht hinausblies, betrachtete er den Vollmond. Es war eine sternklare Nacht und eine warme noch dazu, weshalb es der junge Mann gar nicht bereute, rausgegangen zu sein um frische Luft zu schnappen, zumal die Gasse in der er stand auch noch menschenleer zu sein schien. Sogleich wurde er melancholisch und versuchte seine Gedanken neu zu sortieren. Er war nicht der Typ der lange zornig blieb, aber er spürte dennoch die Enttäuschung die sich in seine Eingeweide fraß und ihn zu schaffen machte.  Hatte er seine Erwartungen einfach nur zu hoch geschraubt? Vermutlich, wie er sich eingestehen musste. Es war weiß Gott keine Selbstverständlichkeit, dass Tori Interesse an ihm gezeigt hatte und allein schon, dass sie mit ihm geredet hat, war für ihn der Rettungsanker des Abends gewesen. Vielleicht lag es auch nur an den Alkohol, aber Kazuya hatte durchaus das Gefühl gehabt, die zwei hätten eine Art Chemie miteinander, dass sie ehrlich und offen miteinander reden konnten und dazu noch einige Gemeinsamkeiten teilten. Sie kam ihm nicht wie eines dieser Früchtchen vor, die sich ohne nachzudenken von einer Sekunde auf die andere den nächstbesten Typen an den Hals warfen und mit denen man keine 2 Minuten vernünftig reden konnte. Hatte er sich vielleicht getäuscht, was seinen Eindruck über sie anging? Oder wollte sie ihn einfach nur auflaufen lassen und hat mit Absicht ein Spielchen mit ihm gespielt? Vielleicht war er für sie auch nur ein kleiner Junge den man nicht ernstnehmen konnte und für den man bestenfalls Interesse heucheln könnte? Kazuya nahm noch einen Zug von der Zigarette und schaute wieder auf den Boden. Nein, er musste ehrlich zu sich selbst sein. Er durfte nicht zulassen, dass seine Vorurteile ihm wieder die Augen verschlossen. Mayuki hatte es ihm mal gesagt: „Bloß weil du nicht gleich sehen kannst, zu wem die Hand gehört, die dir gereicht wird, darfst du sie nicht einfach wegschlagen.“ Ja, es fiel ihm schwer, anderen gleich zu vertrauen. Aber hatte ihn das mit Tori eben nicht noch einmal gezeigt, warum es manchmal besser war, nicht auf jedes Gefühl hereinzufallen? Kazuya blies ein weiteres Mal den Rauch von der Zigarette. Auch wenn er den Tabakgeschmack eigentlich nicht leiden konnte, für den Moment verschaffte sie ihm tatsächlich etwas Entspannung. Der junge Mann, wusste im Grunde, es war unfair von ihm, so zu denken. Er und das Mädchen kannten sich vor heute Abend so gut wie kaum und auch wenn sie sich gut verstanden und Kazuya sie mochte, es konnte ihn doch nicht ernsthaft stören, wenn sie was mit anderen Typen hatte, oder etwa doch? Wer war er schon, dass er sie dafür verurteilte? Sie konnte doch das tun was sie wollte. Dennoch…so nüchtern der 18-Jährige auch versuchte an die Sache heranzugehen, es ging ihm nah, was er da auf der Tanzfläche gesehen hatte und er fühlte sich gekränkt. Vor allem aber....Shin? Den Typen über den sie noch vor wenigen Minuten abgelästert hatte? Kazuya fühlte erneut einen Schwall Wut in sich aufsteigen, wenn er an die dreckigen Hände von diesem Typen dachte und wo er sie hingepackt hatte. Er nahm noch einen Zug seiner Zigarette ehe er diese auf den Boden fallen ließ und herzhaft austrat. Er war verärgert, aber gar nicht mal so sehr über Tori und Shin, sondern über sich selbst und wie er mit der Situation umging. Er hatte sich wie ein verdammter Feigling aufgeführt und wenn er ein Mann gewesen wäre, wäre er geradewegs in den Klub hineingestapft, hätte diesen Angeber weggestoßen und Tori mit auf die Tanzfläche geschleppt…aber nein, er wusste, so eine Aktion wäre ein Ding der Unmöglichkeit für ihn. Er würde seinen Frust wie sonst auch immer bekämpfen. Er würde sich in sein Zimmer zurückziehen, seine Musik aufdrehen und dabei Stunden im Netz verbringen und sich in den Anime-Foren herumtreiben. Wenn er richtig Energie haben sollte, würde er vielleicht noch zum Laufen in den Park gehen, oder morgen zum Jiu Jitsu-Training, welches von der Universität angeboten wurde. Das würde dann sein Gemütszustand entscheiden. Er würde schon darüber hinwegkommen…wie sonst auch immer. Plötzlich hörte er die Musik aus den Club lauter erschallen und als er sich umdrehte, war die Hintertür offen und Masa, etwas außer Atem, aber scheinbar immer noch bester Laune, trat auf ihn zu. Kazuya begnügte sich damit seinem Kumpel schief anzugrinsen, der jedoch, herzhaft wie immer, ihn an der Schulter packte und zu sich heranzog. „Na, was ist los? Waren die Toiletten zu voll, oder hast du mal eben ´ne Nummer geschoben?“ Kazuya gluckste leicht, ehe er eine weitere Kippe hervorholte. „Genau, du hast sie gerade verpasst. Aber ich habe ihrem Zuhälter deine Nummer gegeben, er meldet sich dann bei dir, wenn ihr Terminkalender wieder frei wird.“ Masa schaute etwas überrascht als sein Freund die Zigarette anzündete. „Oho, eine Kippe, dann du noch hier im Freien und dein lahmer Versuch mit Zynismus zu kontern…also, sag schon, wo ist mal wieder der Knoten im Höschen?“ Kazuya grinste in sich hinein. Nein, man konnte diesem Kerl einfach nix verheimlichen. „Ich brauchte einfach ein bisschen Ruhe, mehr nicht.“, erwiderte er. „Du brauchst immer deine Ruhe, mittlerweile wundert mich das nicht. Aber ich dachte, in all der Zeit die du mit Tori alleine verbracht hast, wäre was Produktives bei rausgesprungen? Oder war es ein totales Fiasko?“, fragte der ältere der beiden mit treudoofen Blick. Kazuya blies den Qualm in die Luft. „Gar nicht mal so sehr. Eher im Gegenteil. Wir haben uns ziemlich gut verstanden. Zumindest hat sie wohl Interesse gezeigt. Aber ich schätze mal mir fehlt wohl einfach der Schwachkopf-Faktor um bei ihr zu landen.“ Masa hob die Augenbrauen hoch. „Ach, du meinst Shins Lambada-Tanz mit ihr vorhin? Wusste ich, doch das da was war. Du hast auf jeden Fall gekuckt als ob du ein Gespenst gesehen hättest, kein Wunder, dass du durchgedreht bist.“ „Ich bin nicht durchgedreht!“, erwiderte Kazuya empört. Masa hob darauf beschwichtigend die Hände. „Schon klar alter, ich versteh dich schon. Aber meinst du nicht, dass es auch daran gelegen haben könnte, dass sie ebenfalls schon einen sitzen hatte? Zumal Shin auch den ersten Schritt gemacht hat. Außerdem hat es eh nicht lange gehalten. Für mich sah es jedenfalls so aus, als ob sie ihn bloß verarschen wollte. Jedenfalls hat sie sich irgendwann aus seinen Oktopus-Händen befreien können. Sah schon irgendwie lustig aus.“ Masa grinste ihn an und Kazuya musste nun ebenfalls unwillkürlich lächeln. „Sie hätte sich ja gleich tot stellen können. Ich weiß, dass ich überreagiere und dass es kindisch von mir ist, mich so zu verhalten, aber ich bin trotzdem angepisst.“, meinte Kazuya. „Und ich kann dich auch sehr gut verstehen!“ sprach Masa. „Auch ich würde solchen Typen ab und zu mal gerne die Visage polieren, aber hey, von uns beiden bist du ja der Kampfsportler. Außerdem…mal ehrlich Junge: Glaubst du abhauen kann irgendwas lösen? Zieh dich doch nicht immer gleich zurück, wenn die anderen Füchse aus den Löchern gekrochen kommen. Sei mal ganz ehrlich zu dir selbst und beantworte dir folgendes: Wenn ihr euch vorhin wirklich gut verstanden habt und du das Gefühl hattest, da wäre was Gutes zwischen euch…glaubst du dann ernsthaft deine Chancen stünden so beschissen?“ Kazuya starrte in die dunkle Gasse die sich vor ihm erstreckte. Er musste zugeben, er war sehr dankbar für Masas Beistand. Dass er ihm trotz seiner Nörgelei und seinem blöden Verhalten, hierher gefolgt war, bedeutete ihm wirklich viel. Er schaute ihn an und meinte: „Ich werde es wohl herausfinden müssen, oder?“ Masa nickte. „Oder du wirst es bereuen, die Chance versäumt zu haben. Glaub mir.“ Kazuya drückte seine Kippe auf den Boden aus, grinste seinem Freund zu und meinte: „Alles klar, dann begeben wir uns mal wieder in die Höhle des Löwen.“ Masa klopfte ihm auf die Schulter. „So gefällst du mir besser. Dann wollen wir mal. Ach und keine Sorge, ich bin dein Co-Pilot und steh dir bei.“ Kazuya lachte. „Ach, kannst du etwa schon fliegen? Oder siehst du nur gerade in schwarz-weiß?“ Masa machte eine lässige Handbewegung. „Ach, weder noch. So stark war der Joint auch nicht, aber für die süße Ran hat die Dosis noch gereicht.“ Er setzte ein schelmisches Grinsen auf. „Sie konnte auf jeden Fall nicht mehr die Augen von mir abwenden.“ „Schäm dich nur.“, meinte Kazuya grinsend. Masa kicherte bloß. „Zum sich schämen ist das Leben zu kurz. Man sollte es lieber ordentlich auskosten. Auch du wirst das noch lernen, mein Freund.“ Auf einmal hörte Kazuya Schritte. Er blickte sich um und erspähte zwei Gestalten, welche aus dem Schatten der Gasse heraustraten und auf ihn und Masa zugingen. Also war es hier doch nicht so ausgestorben, wie zuerst gedacht, stellte der 18-Jährige fest. Nicht, dass seine Menschenkenntnis die beste war, doch die zwei machten auf den Jungen einen zwielichtigen Eindruck. Der eine trug einen Pferdeschwanz und eine etwas verfilzte Jacke. Der andere war großgebaut und glatzköpfig. Der mit dem Pferdeschwanz grinste und wandte sich an Kazuya: „Abend ihr zwei hübschen. Ich will ja nicht dreist klingen, aber könnte ich vielleicht eine Kippe haben?“ Der Student schaute zu seinem Kumpel rüber, dessen Grinsen nun ebenfalls aus dem Gesicht verschwand. Er sah beunruhigt aus und Kazuya konnte es ihm nicht verübeln. Der 18-Jährige schluckte und kramte in seine Tasche. Vielleicht würden die zwei dann schnell abhauen, dachte er. Er zog eine Zigarette hervor und reichte sie dem mit dem Pferdeschwanz. Dessen Kumpel stand nur daneben, die Hände im inneren seiner Jacke vergraben und verzog keine Miene. Der andere steckte sich wortlos die Kippe in den Mund, zündete sie an und nahm einen Zug. Anschließend sah er die zwei anderen Jungs wieder an und meinte: „Danke, echt nett von dir. Jetzt hätte ich bloß noch eine Bitte: Könnte ich vielleicht eure Brieftaschen haben?“ Kazuyas Herz begann zu rasen. Als ob er es geahnt hätte. Es schien als ob seine Menschenkenntnis doch nicht so schlecht wäre. Er zögerte, stand nur da und blickte kurz zu Masa, der es ihm gleich tat und dessen Mund leicht geöffnet war. Plötzlich zog der Glatzkopf eine Pistole aus dem inneren seiner Tasche und richtete sie auf die zwei Studenten. Kazuya hob instinktiv die Hände in die Höhe, ebenso wie Masa, der panisch wurde: „Hey, Hey, schon gut, schon gut, macht bitte keinen Mist, wir…“ „Maul halten! Brieftaschen her!“ brüllte der mit dem Pferdeschwanz und zog ein Springmesser aus seiner Hosentasche, welches er auf die zwei Studenten richtete. Kazuya fing an zu zittern. Schweiß versammelte sich an seiner Stirn. Er war fassungslos. Es war sein erster Überfall und er wusste sofort, sein Training würde ihm in diesen Fall kein bisschen weiterhelfen, es hieß nun Kopf einziehen und heil aus der Sache herauskommen. Er versuchte ruhig zu atmen und sich keine Panik anmerken zu lassen. „Schon gut, bleibt ganz ruhig, ihr bekommt unsere Brieftaschen. Masa…“, meinte der Junge zu seinem Kumpel und machte eine Handbewegung. Der verstand sofort und zog blitzschnell seine Brieftasche aus seiner Jacke. Kazuya tat es ihm gleich. Der Typ mit dem Pferdeschwanz hob das Messer in die Höhe. „Legt sie auf den Boden, ganz langsam!“ Kazuya trat einen kleinen Schritt auf die Gauner zu und beugte sich leicht vor um die Brieftasche in deren Reichweite zu legen. Plötzlich spürte er einen heftigen Schlag an seinem Kopf, der ihn zu Boden riss. Kazuya befühlte die Stelle und kämpfte gleichzeitig gegen die Tränen an. Seine Augen waren geschlossen, als er im Hintergrund einen dumpfen Schlag hörte und Masas Röcheln, der wohl ebenfalls verletzt wurde und zu Boden ging. Kazuya machte die Augen auf, während er auf seinen Rücken lag und blickte nach oben. Die zwei Verbrecher thronten regelrecht über ihn, der große immer noch seine Waffe auf ihn und Masa gerichtet, der sich die Wange hielt und die Augen geschlossen hielt. Der Pferdeschwanzträger steckte währenddessen mit selbstzufriedenem Grinsen die zwei Brieftaschen in das Innere seiner Jacke. Schließlich blickte er auf Kazuya herab und beugte sich zu diesem runter, dabei fuchtelte er mit seinem Messer vor dessen Gesicht. Der 18-Jährige konnte seinen tabakgeschwängerten Atem riechen als er sprach: „Was ist los kleiner Mann? Haben dir Mami und Papi nicht beigebracht, dass man sich nicht an dunklen Plätzen rumtreibt und auch nicht mit Fremden spricht? So wie es aussieht, bist du gerade ziemlich weit weg von Kansas, Dorothee.“ Der Typ lachte über seinen eigenen Spruch und hielt das Messer nur Zentimeter weit von Kazuyas Gesicht. Was der als nächstes tat, war wohl das dümmste was man in so einer Situation tun konnte und der 18-Jährige wusste nicht, ob es seine Wut auf die zwei Gauner, die Enttäuschungen des bisherigen Abends oder einfach der pochende Schmerz an seiner Schläfe waren, die ihn dazu verleiteten, jedenfalls packte er instinktiv das Handgelenk des Räubers und schwang seinen Fuß über seinen Kopf, so dass dieser den Gauner direkt ins Gesicht traf. Der war zu überrascht um zu reagieren und Kazuya vergaß in dem Moment völlig, dass sein Komplize nur zwei Meter weiter weg stand und eine Pistole in der Hand hielt. Jedenfalls rollte sich der junge Mann nach hinten ab und stand wieder auf den Füßen. Dabei hielt er das Handgelenk seines Gegners fest und verdrehte ihm diesen auf den Rücken. Kazuya packte ihn so fest, dass der Typ vor Schmerz kurz aufschrie und in die Knie ging, dabei ließ er auch sein Messer fallen. 2 Sekunden später fühlte Kazuya einen noch heftigeren Schlag als vorhin auf seinen Kopf und fiel mit dem Bauch voran zu Boden. Er hörte Masa im Hintergrund seinen Namen rufen, nahm aber ansonsten nur wenig wahr, zu benommen war er von dem Hieb. Im Nachhinein konnte er froh sein, dass er nicht gleich erschossen wurde und er hätte sich selbst verprügeln können für seine Dämlichkeit. Nicht nur hatte er gerade sein eigenes Leben riskiert, sondern auch Masas und es wäre allein seine Schuld, wenn die zwei nun getötet würden. Kazuya biss die Zähne vor Schmerzen zusammen, während er bäuchlings auf den verdreckten Fußboden lag. Schließlich spürte er wie ihn zwei kräftige Hände auf die Beine rissen. Der große hatte ihn an den Kragen gepackt und hielt ihn nun ein Stück vor sich während er seine Pistole an den Hinterkopf des 18-Jährigen richtete. Kazuya blickte kurz nach unten und sah Masa mit panischem Gesichtsausdruck auf den Boden liegen, während der Glatzkopf seinen schweren Stiefel auf den Nacken des Jungen drückte, so dass dieser nirgendwo hingehen konnte. Kazuya sah anschließend nach vorne, während er gleichzeitig versuchte die aufkommende Panik zu bewältigen, während er gleichzeitig noch die heftigen Schmerzen in seinem Hinterkopf ertragen musste. Der Typ mit dem Pferdeschwanz war wieder auf den Beinen und sah nun äußerst wütend aus. Er rieb sich das Handgelenk, während er wie ein Wahnsinniger Kazuya fixierte. Seine Nase blutete leicht und er hatte sein Messer wieder in den Händen . „Das war ein riesengroßer Fehler, Dorothee. Jetzt bist du fällig…. Palo, halte diesen kleinen Bastard gut fest!“ presste er hervor und schritt mit erhobenem Messer auf Kazuya zu. Der fühlte sich zu geschwächt um noch großartig Widerstand zu leisten. Außerdem drückte ihn der Große immer noch die Knarre in den Hinterkopf. In Erwartung dessen was nun folgen würde, presste der Junge die Augen zu, während sein Herz immer heftiger schlug und die Panik von ihm allmählich Besitz ergriff. Kazuya hätte nie gedacht, dass er so ein schreckliches Ende finden würde und dachte nur noch daran, wie gut das Ganze als finaler Akt eines dermaßen beschissenen Abends passte. Der Student erwartete den tödlichen Messerstich, der wohl jede Sekunde folgen würde…doch er kam nicht. Stattdessen hörte Kazuya einen Aufschrei und ein dumpfes Geräusch. Als er die Augen öffnete, lag der Räuber mit dem Rücken voran auf den Boden und regte sich nicht mehr. Dessen Angreifer stand direkt daneben und blickte nun das Trio aus Kazuya, dem Glatzkopf und den immer noch am Boden liegenden Masa an. Als Kazuya die im Halbschatten stehende Gestalt schließlich erkannte, konnte er seinen Augen nicht trauen. Er musste halluzinieren, dachte er, er war mit Sicherheit noch von dem Schlag an seinem Hinterkopf benommen und träumte sicher von dem was er gerade sah. Anders konnte er es sich nicht erklären, dass vor ihm ein über 2 Meter großer, aufrecht stehender Wolf auf zwei Beinen stand. Das Wesen hatte einen menschlichen Körperbau, dazu gehörten zwei muskelbepackte Arme mit jeweils zwei gewaltigen Händen in Form von klauenbestückten Pranken, ein muskulöser Torso auf dem der gewaltige Kopf eines Wolfs saß, der aus einer mit scharfen Zähnen bestückten Schnauze und zwei in der Dunkelheit leuchtenden, gelben Augen bestand. Die gewaltigen, ebenfalls muskulösen Beine der Kreatur steckten in einer Art, zerrissener, dunkler Jeans, auf der ein Totenkopfemblem eingenäht war und die mit einem ledernden Knieschoner ausgestattet war. Zudem waren zahlreiche Lederbände daran angebracht. Der Körper des Wesens war heftig vernarbt, besonders das Gesicht, an welchem sich zusätzlich noch einige Piercings befanden. Das Fell des Wolfsmenschen war bis auf einige Stellen im Kopf- und Armbereich komplett dunkel. Kazuyas Blick blieb kurz auf dessen linkes Bein hängen, welches mit zahlreichen Tüchern verbunden war. Ob das Wesen verwundet war? Jedenfalls stand es nicht ganz aufrecht, sondern knickte mit der linken Seite leicht ein. Der junge Mann schaute der Gestalt noch einmal ins Gesicht. Es hatte eine erschöpfte, aber hochentschlossene und zugleich sehr bedrohliche Miene. Kazuya wusste, um was es sich für ein Wesen handelte, was dessen Anblick noch absurder machte. Es war doch völlig unmöglich, dass es hier war, oder etwa doch? Der 18-Jährige war furchtbar durcheinander. „We…Were.…Weregarurumon?“, stammelte er hervor. Er hatte die missliche Situation, in die er und Masa sich befanden vollkommen vergessen, ebenso wie den Glatzkopf, der hinter ihm stand und ihm immer noch seine Pistole ins Genick drückte, wenn auch nicht mehr so fest. Der Typ muss noch viel perplexer als Kazuya gewesen sein, angesichts dessen das sein krimineller Kumpel, so eben von einem riesigen Wolfsmenschen überwältigt wurde. Jedenfalls schien sich der Mann wieder zu fassen. Er wollte die Sache wohl schnell beenden oder handelte rein instinktiv. Er schmiss Kazuya zur Seite, der wieder zu Boden fiel. Der junge Mann beobachtete, wie der Räuber seine Pistole anschließend auf das Digimon vor sich richtete. Dieses erkannte aber wohl die Gefahr und handelte blitzschnell. So schnell, dass Kazuya es kaum mitbekam. Jedenfalls packte es das Handgelenk des Typen und riss dieses nach oben. Der Glatzkopf schrie auf vor Schmerzen und ging auf die Knie. Die Pistole fiel zu Boden und Weregarurumon gab seinem Angreifer einen leichten Tritt vor das Schienbein, welcher diesen aber fast zwei Meter weit durch die Luft schleuderte, eher er mit den Bauch voran auf den Boden landete. Das Wolfs-Digimon blickte nun äußerst grimmig auf die zwei Räuber, die Kazuya angesichts ihrer Situation schon fast Leid taten. Plötzlich ertönte jedoch ein Schuss. Vollkommen überrascht blickte sich der junge Mann um und erspähte schließlich den Typen mit dem Pferdeschwanz, wie er von Boden aus einen kleinen Revolver auf Weregarurumon richtete. Dem Mann stand die blanke Angst ins Gesicht geschrieben und er zitterte wie verrückt, während er seine Waffe auf das Digimon richtete. Dieses fiel auf die Knie und schloss mit schmerzverzerrtem Gesicht die Augen. Der Räuber hatte sein Bein erwischt. Sekunden später jedoch, öffnete Weregarurumon wieder seine Augen und schaute die zwei Gauner mit einem Gesichtsausdruck an, welches auch Kazuya vor Angst erstarren ließ. Die blanke Wut bildete sich im Gesicht des Wolfsdigimons heraus. Es knurrte seine zwei Gegner an und stand langsam wieder auf. Kazuya konnte es den zwei nicht verübeln, dass sie sich vor Angst scheinbar in die Hose machten. Der Pferdeschwanzträger war so erschrocken, dass er seinen Revolver fallen ließ, während sein nicht weniger schockierte Kumpel, langsam aufstand und den anderen auf die Beine zog. Die beiden gingen gemeinsam einige Schritte zurück, während Weregarurumon langsam und humpelnd auf sie zukam. Die Räuber klammerten sich aneinander fest, ehe sie schließlich eine Kehrtwende machen und wie von der Pistole geschossen wegrannten. Kazuya sah ihnen noch hinterher, ehe sie schließlich in die Dunkelheit verschwanden. Der Junge überlegte anschließend, ob er versuchen sollte aufzustehen. Einerseits war er sehr erleichtert darüber, den Überfall einigermaßen heil überstanden zu haben, doch was war mit Weregarurumon? Welche Gefahr ging von dem Digimon aus? War es wirklich ein echtes, lebendiges Digimon? Kazuya wandte schließlich seinen Kopf in Richtung des Werwolfes. Der keuchte schwer vor sich hin und kniete wieder auf den Boden, die Hände abgestützt. Sein Blick traf schließlich den des 18-jährigen. Dieser erstarrte in dem Moment und versuchte keinen Muskel zu rühren, obwohl sein Herz nach wie vor wie wild pochte. Das Gesicht des Digimons schien allerdings wieder entspannter zu sein, auch wenn ihm anzusehen war, dass ihm die Schmerzen in seinem Bein zu schaffen machten. Als er Kazuya ansah, war eine Mischung aus Neugier und Erschöpfung darin zu finden. Er wusste nicht ob er sich wirklich darauf verlassen konnte, allerdings verstärkte sich in den Jungen das Gefühl, das Digimon würde ihm nichts tun. Er stand langsam wieder auf, ohne seinen Blick von dem Wolfsdigimon abzuwenden, als er jedoch auf den Beinen stand, kippte Weregarurumon schließlich zusammen und blieb auf den Boden liegen. Kazuya erschrak in den Moment und lief instinktiv zu dem Tier-Digimon rüber. Allerdings hielt er kurz zuvor inne. Er hatte sich und Masa für heute Abend in genug Gefahr gebracht, als dass er sich wieder kopflos in die nächste hineinstürzen wolle. Masa! Kazuya hatte ihn in den Schreck völlig vergessen. Er drehte sich zu seinem Freund rüber und kniete sich vor ihm hin. Er lag immer noch auf den Boden und blickte mit nach wie vor entsetztem Blick auf den Werwolf. Kazuya half ihm schließlich sachte wieder auf die Beine und musterte ihn. Er schien unverletzt zu sein, gut so. Masa schaute seinen Kumpel nicht an, sondern konnte seine Augen nicht von Weregarurumon abwenden. Schließlich sprach er mit leicht zittriger Stimme: „Träume ich, oder ist dieses Ding echt? Hat es uns gerade wirklich gerettet?“ Kazuya sah erneut zu Weregarurumon rüber. „Dann kannst du ihn auch sehen? Super, so weiß ich wenigstens, dass ich nicht als einziger den Verstand verloren habe....“ Der 18-jährige stützte seinen Freund weiterhin, sah ihn an und fragte: „Was ist mit dir? Geht es dir gut? Haben sie dir was getan?“ Masa sah schließlich entgeistert zu dem anderen Jungen rüber. „Was? Ach, nein, alles in Ordnung. Nur ein kleiner Kinnhaken und ich glaub meine Klamotten sind etwas dreckig geworden…aber was ist mit dir?! Die haben dich ja ganz schön erwischt. Geht es dir gut?“ Kazuya fiel wieder der Schlag auf seinen Hinterkopf ein. Es tat nicht mehr ganz so weh, aber er spürte es immer noch. „Nein, alles okay eigentlich. Das wird schon wieder. Aber was ist mit ihm?“, erwiderte der junge Mann und deutete auf das Digimon, welches nach wie vor auf den Boden lag. Kazuya konnte nicht beurteilen, ob es bewusstlos war oder nicht. Aber er hatte gesehen wie es angeschossen wurde und mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden ging. Vielleicht war es extrem unvernünftig, aber etwas in Kazuyas Inneren brachte ihn dazu, sich dem Digimon zu nähern. Er ging schließlich vor ihm in die Knie und musterte es von oben bis unten. Masa zischte zu seinem Freund mit erschrockener Stimme: „Verdammt, Kazuya, was machst du da? Komm wieder her! Wer weiß schon wie dieses Ding drauf ist?!“, aber der Student hörte nicht hin. Seine anfängliche Angst hatte sich in Faszination verwandelt, angesichts dessen, dass er es hier mit einem echten Digimon zu tun hatte. Wie konnte es nur sein? Wo kam es nur her? Wieso hatte es ihnen geholfen? Tausend Fragen schossen durch Kazuyas Kopf, obwohl er wusste, er würde in absehbarer Zeit keine Antwort darauf bekommen. Schließlich nahm er all seinen Mut zusammen und entschloss sich es zu berühren, wenn auch nur ganz leicht. Er streckte seine Hand aus und strich einmal quer über den Arm des Digimons, spürte dessen hartes Fell. Es rührte sich nicht, dafür hörte Kazuya Masa hinter sich murmeln: „Oh Gott, jetzt berührt er es auch noch. Herrgott nochmal Kazuya, das ist kein Welpe den man in der Tierhandlung streicheln kann!“, doch Kazuya hörte ihm immer noch nicht zu. Er spürte auf einmal so etwas wie Sorge. Sorge um das scheinbar ziemlich schlimm verletzte Digimon, welches ihm und Masa so eben das Leben gerettet hatte. Der Junge beschloss sich die Wunde an dessen Bein anzusehen. Er zog die Tücher, die drum gewickelt waren ein Stück weit auseinander. Kazuya erschrak für einen Moment. Eine riesige, klaffende Wunde erstreckte sich einmal quer über die Wade des Werwolfes. Der 18-jährige hatte keine Ahnung von Medizin, aber soweit er es sehen konnte, schien es eine sehr tiefe Wunde zu sein, so als ob ein großer, scharfer Gegenstand hineingerammt und wieder gewaltsam herausgezogen wurde. Kazuya entdeckte auch noch die Schussverletzung, bei der es schien, also ob die Kugel sich genau in die bereits vorhandene Wunde des Digimons hineingebohrt hätte. Der Junge empfand in dem Moment großes Mitleid für den Wolfsmenschen, welches zwar äußerst gefährlich und furchterregend, zu dieser Sekunde aber ganz schön hilflos wirkte. „Hey, Masa. Komm doch mal kurz her und sieh dir das an.“, rief Kazuya seinen Kumpel herbei. Der murmelte vor sich hin: „Das darf doch nicht wahr sein. Jetzt soll ich dem Vieh auch noch eine Streicheleinheit geben, oder was?“, trat aber dann doch noch an Kazuyas Seite. Er wirkte weiterhin sehr ängstlich, schwitzte leicht und kam nicht aus dem Zittern raus. Kazuya legte seine Hand auf seine Schulter, was ihn heftig zusammenzucken ließ. „Bleib cool Alter. Es scheint ohnehin bewusstlos zu sein. Hier, sieh dir das mal an.“, meinte der 18-jährige und deutete auf die Verletzung an Weregarurumons Bein. Masa schaute kurz hin, schloss dann aber schnell wieder die Augen. „Oh Gott. Ist das eklig. Du hättest mich vorwarnen sollen, Mann!“ Kazuya ignorierte die Reaktion seines Kumpels und sprach weiter: „Es ist schwer verletzt. Kein Wunder, dass es umgekippt ist, obwohl es sogar ein Perfect-Level-Digimon ist.“ Masa schaute seinen Freund wieder an. „Also lag ich nicht falsch. Es ist wirklich ein echtes Digimon? Nicht nur ein zu groß geratener Cosplayer? Was für ein Digimon ist das nochmal?“ „Ein Weregarurumon.“, antwortete Kazuya. Er blickte es erneut an. Wenn er ehrlich sein sollte, hatte der Junge keine Ahnung, was er jetzt tun sollte. Sicher, es wäre wahrscheinlich am vernünftigsten sich Masa zu schnappen, nach Hause abzudampfen oder gleich die Polizei zu rufen. Aber wie würde diese auf ein über zwei Meter großes Digimon in Gestalt eines Wolfsmenschen reagieren? Würde sie es in ein Krankenhaus bringen und es versorgen, oder es auf der Stelle abknallen, wie einen tollwütigen Hund? Kazuya wusste nicht, wie die Behörden mit so einem Fall umgehen würden. Wenn es nach den handelsüblichen Sci-Fi- oder Fantasy-Filmen ging, würde irgendeine streng geheime Regierungsorganisation auftauchen, das Digimon sofort wegsperren und irgendwelche kranken Experimente mit diesem durchführen, sowie Masa und Kazuya als Kronzeugen sofort in Gewahrsam nehmen. Okay, der Gedanke war vielleicht etwas albern, aber dennoch: Konnte und wollte Kazuya riskieren, dass dieses Digimon zu Schaden kam, obwohl es seins und Masas Leben gerettet hatte und dabei selbst schwer verletzt wurde? Nachdem es ihnen geholfen hatte, war es nicht irgendwie selbstverständlich, dass sie sich nun revanchierten? Außerdem hatte Kazuya das starke Bedürfnis nach Antworten. Antworten, die ihm wohl nur dieses Tier-Digimon liefern könnte. Er wandte sich an Masa: „Wie lange würde es für dich dauern, das Auto zu holen?“ Der ältere Junge sah ihn daraufhin entgeistert an. Er begann den Kopf zu schütteln. „Oh nein. Nein, nein, nein. Das kannst du vergessen. Hast du jetzt völlig den Verstand verloren? Du willst doch nicht ernsthaft…", Kazuya war auf Widerstand gefasst gewesen. Er unterbrach seinen Freund: „Es hat uns gerade das Leben gerettet. Diese Typen hätten uns fast ausgeweidet, wenn es nicht gewesen wäre. Wir schulden es ihm! Es ist schwer verwundet und es könnte sterben, wenn wir nichts tun.“ Masa sah immer noch fassungslos aus. „Das weiß ich selbst, danke. Aber um Himmels willen! Wir wurden gerade überfallen und fast umgebracht, wie du es schon angemerkt hast und jetzt willst du dich wieder ins nächste Abenteuer stürzen? Wir wissen nicht was dieses…Digimon mit uns anrichten könnte. Wieso rufen wir nicht einfach die Polizei, Feuerwehr oder die…Kammerjäger, oder was weiß ich an? Sollen die sich doch darum kümmern!“ Kazuya konnte deutlich sehen, wie mitgenommen sein Kumpel von der Geschichte war, doch er würde seine Hilfe brauchen, wenn er Weregarurumon helfen wolle. Der 18-jährige versuchte es weiter: „Alter, das hier ist kein entlaufener Dackel. Wir wissen nicht, was die Polizei oder sonst wer mit ihm machen würden, wenn er ihnen in die Hände fällt. Es braucht sofort Hilfe! Das sieht man doch. Wir schulden es ihm Masa.“ Der gab nicht nach und setzte wieder an: "Ich versteh dich einfach nicht. Mir ist klar, dass es uns gerettet hat, aber vielleicht wollte es diese Kerle auch nur zum Abendessen. Was wenn es uns quasi als Trostpreis nimmt?“ Kazuya schaute seinen Freund an, der sich zwar langsam zu beruhigen schien, aber immer noch erregt wirkte. Anschließend schaute der Student auf Weregarurumons bewusstloses Gesicht. Er dachte an die Blicke, die er mit dem Digimon ausgetauscht hatte. Es stimmte schon, was Masa sagte. Sie konnten nicht zu hundert Prozent sagen, es würde ihnen nichts tun, aber Kazuya hatte andererseits in dessen Augen geblickt und gespürt, dass es keinen Groll gegen ihn gehegt hatte, es war auch keine Bedrohlichkeit oder Angriffslust in darin zu sehen, nur Schmerz. Schmerz, Neugier und sogar eine Art Erleichterung, soweit sich der junge Mann erinnern konnte. Erleichterung darüber, dass ihnen nichts passiert ist? Kazuya konnte es nicht entziffern, aber tief in seinem Inneren glaubte er fest daran, es würde ihnen nichts tun. Er sah Masa wieder an und meinte: „Das wird es nicht. Wenn es eine gefährliche, wilde Bestie wäre, hätte er uns mit Sicherheit alle auf einmal fertig machen können. Glaub mir, ich habe ihm in die Augen gesehen und gewusst, es würde mir und dir nichts tun.“ Kazuya nahm schließlich den muskulösen Arm des Digimons und legte ihn um seine Schultern. Er nahm all seine Kraft zusammen und versuchte es hochzuziehen. Masa starrte ihn nur mit offenem Mund an. „Was tust du da?“ Kazuya schloss die Augen vor Anstrengung, während er weiterhin versuchte das schwere Weregarurumon auf die Beine zu hieven. „Hör mal Masa. Ich weiß, es war meine Schuld, dass diese Typen uns vorhin fast umgebracht hätten. Ich habe Mist gebaut und dir das alles eingebrockt, das ist mir klar und es tut mir wirklich leid. Ich kann nicht von dir erwarten, noch mehr durchzumachen, aber ob du mir jetzt hilfst oder nicht, ich werde dieses Digimon nicht in Stich lassen, ich kann es einfach nicht. Ich weiß, dass du es nicht verstehen kannst, aber ich muss es trotzdem versuchen.“ Kazuya versuchte weiterhin verzweifelt das riesige Digimon zu schultern, doch es war einfach zu schwer. Schließlich spürte er eine Hand auf seine Schulter und drehte sich um. Es war Masa, der ihn mit einem schiefen Grinsen ansah und nun deutlich ruhiger wirkte, als vorhin. „Lass gut sein. Ich hol den Wagen her. Gib mir 5 Minuten und pass solange auf den Bettvorleger hier auf.“ Kazuya blickte seinen Kumpel an. „Masa, ich…“, doch der unterbrach seinen Freund. „Du hast verdammt nochmal recht. Das war eine echt blöde Aktion von dir. Wir wurden fast umgebracht, nur weil du dich plötzlich für Steven Seagal gehalten hast, du Vollidiot. Na, was solls…viel schlimmer kann der Abend ja wohl nicht mehr werden, oder? Dann helfe ich dir mal wieder aus der Patsche….“ und mit diesen Worten machte der ältere sich auf den Weg zum nahegelegenen Parkplatz. Wenige Meter weiter drehte er sich aber nochmal zu Kazuya um und rief ihm zu: „Aber hey, eins sag ich dir: Ich hab übermorgen ein Date und wenn ich wegen dir da nicht lebend auftauchen sollte, bringe ich dich um! Verlass dich drauf!“ Der 18-jährige, der Weregarurumon mittlerweile wieder abgelegt hatte, schaute zu seinem Freund rüber und grinste. „Alles klar, Kumpel.“ Anmerkung: Für die Ahnungslosen xD: Steven Seagal ist ein Action"Schauspieler" aus den USA der viele Jahre in Japan gelebt und dort Aikido und andere asiatische Kampfsportarten trainiert hat. Von ihm stammen Filme wie "Alarmstufe: Rot", "Nico", "Hard to Kill", "Exit Wounds" sowie zahlreicher Videothekentrash, der im Jahresryhtmus erscheint ;). Der Theme-Song dieser Episode ist: "Stitches" by Allele: Allele Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)