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My little Pony: One last Letter

von

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Kapitel 16

Tag einundvierzig. Früher Morgen. Die Nacht war alles andere als erholsam. Das Stroh, welches auf dem Zellenboden auslag, war feucht und kalt. Dazu kam noch der Hunger. Aber ich scheine jetzt endlich einen Ausweg gefunden zu haben, nach dem Gespräch mit Luna. Auch freue ich mich darauf, meine Weggefähren wieder zu sehen. Die Wachen, die mich abholten waren alles andere als freundlich, aber zumindest hatte man mir nicht die Augen verbunden. Sie scheinen auch auf Nummer sicher zu gehen, da mich nicht nur ein Pegasus sondern auch ein Einhorn aus meiner Zelle abholten.
 

„Hier rein.“, brummte das Pegasus knapp und schubste Twilight durch die Tür, „Viel Vergnügen.“ Twilight stolperte ein paar Schritte in die dunkle Kammer hinein. Sie stieß jemanden an. „Pass doch auf.“, knurrte es ihr entgegen. Da sie nichts erkennen konnte, ließ sie ihr Horn aufleuchten. Im Schein des Horns tauchte erst eine rote Flanke mit einem grünen Apfel auf. 'Big Macintosh.', erkannte Twilight, aber bevor sie die Intensität des Scheins erhöhen konnte, wurde sie brutal zu Boden gedrückt. „Hat Nightmare Moon dich endlich wieder eingefangen?“, dröhnte es ihr entgegen, „oder willst du dich an dem Leiden der Gefangenen laben?“ „Big Mac …“, keuchte Twilight, die von zwei kräftigen Hufen an den Boden genagelt wurde, „ich … bin nicht die … für die du mich hälst.“ „Pah.“, schnaufte Big Macintosh, „mich legst du nicht herein … “ Er unterbrach sich, als die Tür ein weiteres mal geöffnet wurde. Aus den Augenwinkeln konnte Twilight sehen, das fünf Ponys in den kalten Raum gestoßen wurden. „He, Großer, was geht hier vor?“, fragte die Wache, nachdem alle drin waren. „Nichts.“, knurrte Big Macintosh, „ich habe nur meine Zellengenossin begrüßt.“ „Dann ist ja gut. Ich will hier keine Schlägerei, sonst kommst du wieder in Einzelhaft.“ Twilight spürte, wie der Druck von ihren Schultern wich. „Dein Glück.“, flüsterte der Hengst Twilight zu. Die fünf Neuankömmlinge kamen auf die zwei zu. Mit einem Krachen fiel die Tür ins Schloß und wurde von außen verriegelt „Twi, bist du in Ordnung?“, fragte eine zarte Stimme besorgt. „Ja, Fluttershy.“, erwiderte Twilight, die sich die Schulter rieb. Sie sah ihre Freundinnen an. Ihnen war es schlechter ergangen wie ihr. Sie alle hatten blaue Flecken. Rainbow Dash hatte man sogar einen Verband angelegt, der sich über ihren Kopf zog. Big Macintosh schaute verwirrt. „Du kennst sie?“, fragte er verwundert. Bevor Fluttershy antworten konnte, wurde sie von Applejack beiseite geschoben. „Ja, Bruder, wir kennen sie.“, antwortete sie ernst, „und sie ist unsere Freundin.“ Big Macintosh schaute alle verwirrt an. „Seit ihr Wahnsinnig geworden?“, brach es aus ihm heraus, „wisst ihr nicht mehr, was dieses … dieses Pony euch angetan hat?“ „Dieses Pony hat uns nur eines angetan“, brauste nun Rainbow Dash auf, „sie hat uns gezeigt, das man mit Freundschaft vieles erreichen kann.“ Twilight war in der Zwischenzeit aufgestanden und an Big Macintosh herangetreten. „Ich bin nicht die, für die du mich hälst.“, begann sie. „Wer bist du?“, fragte Big Macintosh. Und Twilight begann ihre Geschichte zu erzählen. Der Hengst hörte ihr zu, unterbrach aber immer wieder, wenn er etwas nicht verstand. Ruhig erklärte ihm Twilight alles, soweit sie es wusste. Die anderen unterstützen sie dabei, wo es nur ging. Als Twilight ihre Geschichte beendet hatte, war Big Macintosh sehr still. Er wandte sich an Twilight und öffnete den Mund. Aber bevor er etwas sagen konnte, begann eine Stimme aus einer dunklen Ecke der Zelle unter dem einzigen Fenster zu kichern. „Eine reizende Geschichte.“, gluckste es, „aber auch nur eine Geschichte. Elemente der Harmonie. Das habe ich schon lange nicht mehr gehört.“ Die sechs Freundinnen blickten sich an. „Aber wir haben schon vier gefunden.“, sagte Pinkie Pie fröhlich. Kettenrasseln erklang. Dann zeichnete sich der Umriss eines großen Ponys vor dem einfallenden Licht ab. Langsam schritt es auf die sieben Ponys zu, die sich kurz vor der Tür hingesetzt hatten. Ruckartig blieb es stehen und begann zu röcheln. „Die Elemente sind verloren.“, presste das große Pony hervor. Es machte einen Schritt zurück. „Discord kann man nicht aufhalten.“, Trauer schwang in ihrer Stimme, „ich muss es wissen. Ich habe es versucht, ihn aufzuhalten.“ „Hör doch auf mit deinen Schauergeschichten.“, brummte Big Macintosh, „wenn die sechs hier etwas Hoffung in die Welt gebracht haben, ist das doch schon mal ein Anfang.“ „Hoffnung.“, spie sie aus, „Hoffung frisst das Monster zum Frühstück.“ Sie brach zusammen. „Ihr habt keine Ahnung, wie mächtig er in den letzten eintausend Jahren geworden ist.“ Twilight erhob sich. Etwas kam ihr an der Stute, die vor ihnen lag bekannt von. Langsam ging sie auf die große Ponystute zu. Sie ließ ihr Horn aufleuchten. Vor ihr lag ein geschundener Körper, dessen reinweißes Fell mit dunklen Flecken übersät. Aus den Flügeln waren viele Federn herausgerissen worden. Einer sah aus, als wäre er gebrochen. Das Horn auf der Stirn war im oberen Bereich gesplittert und hatte sich schwarz verfärbt. An den Hufen waren schwere Eisenketten befestigt, genau wie an ihrem Hals. Dann sah Twilight das Cutie Mark auf ihrer Flanke und erschrak. „Prinzessin Celestia.“, keuchte sie. Die große Stute sah mit wirren Blick zu Twilight auf. „Wie hast du mich genannt?“, fragte sie müde. „Prinzessin Celestia nannte ich euch.“, erwiderte Twilight, die den Tränen nahe war. „Das ist unsere Prinzessin?“, gab Fluttershy überrascht von sich, „ich dachte, wir sind in Hoofington. Prinzessin Celestia wird aber in Canterlot festgehalten.“ Celestia kicherte wieder. Es war ein irres kichern, welches jedem der anwesenden einen kalten Schauer über den Rücken jagte. „Ja, ich werde in Canterlot festgehalten. Hat euch meine kleine Schwester denn nicht betäubt.“, Celestia stand umständlich auf, „ich sehe an euren Gesichtern, das sie das getan hat.“ Sie sah sich um. „Wo bin ich?“, fragte sie plötzlich. Ihre Stimme klang nicht mehr verwirrt, sonder eher ängstlich. „Wer seit ihr?“, sie deutete auf Big Macintosh, „dich kenne ich. Du bist mein Freund. Aber ihr anderen, wann seit ihr hier angekommen.“ Twilight legte ihren Huf auf den von Celestia. „Prinzessin …“, begann sie. Nun brachen die Tränen aus ihr heraus, als sie die Prinzessin so sah. Aber Big Macintosh unterbrach sie. „Es hat keinen Sinn.“, sagte er mitfühlend, „so ist sie, seitdem ich hier bin. Im einen Moment ist sie voller Sarkasmus im nächsten ein ängstliches Fohlen. Sie scheint schon lange hier zu sein.“ Twilight schaute den Hengst in die Augen. „Ja.“, gab sie von sich, „seit tausend Jahren.“ Sie senkte den Kopf und zog sich zur gegenüber liegenden Wand zurück, wo sie sich hinlegte und sich in einen unruhigen Schlaf weinte.
 

Twilight wachte auch, als sie vor der Tür Geräusche hörte. Sie schaute sich um. Die anderen hatten sich auch zum schlafen hingelegt. „Ich sagte, die Gefangenen bekommen erst in einer Stunde was zu Essen.“, sagte eine Wache. „Aber Nightmare Moon hat mir persönlich gesagt, dass ich den Insassen der Großen Zelle was bringen soll.“, antwortete eine vertraute Stimme. Die Wache brummte etwas unverständliches. Dann wurde die Zelle aufgesperrt. „Beeil dich.“, knurrte die Wache, „keine langen Schwätzchen.“ Durch das Quietschen der Tür wachten auch die anderen auf. Fackelschein drang durch die sich öffnende Tür herein und blendete Twilight für einen Moment. Als sie wieder mehr erkennen konnte, sah sie ein graues Pegasus mit einem Korb. „Ditzy.“, entfuhr es ihr. Das Pegasus-Pony bedeutete ihr ruhig zu sein. „Ich habe nicht lange Zeit.“, flüsterte sie, so dass nur Twilight sie hören konnte, „hier ist etwas zu Essen. Was vernünftiges, nicht dieser Gefängnisfraß. Luna schickt mich. Sie meint, ihr könntet heute Nacht ausbrechen.“ Sie stellte den Korb ab. „Ihr werdet schon merken, wann ihr fliehen könnt.“ „Was dauert denn das so lange da drinnen.“, rief die Wache ungeduldig, „was zu Essen zu bringen ist doch selbst für dich nicht zu schwer.“ Er lachte schmutzig. „Ich komme.“, rief Ditzy zurück. Bevor sie ging, zwinkerte sie Twilight noch einmal aufmunternd zu. „Wurde auch Zeit.“, gab die Wache von sich, als Ditzy aus der Zelle herausgetreten war. Die Zellentür wurde mit Schwung zugeschlagen. „Und jetzt seh zu, das du Land gewinnst. Ich hab noch mehr zu tun, wie aufzupassen, dass du nichts kaputt machst.“ Es folgte das Geräusch sich entfernender Hufe. „Was wollte denn Ditzy?“, fragte Rainbow Dash. „Sie hat uns was zu Essen gebracht. Und gesagt, das wir heute Nacht wohl ausbrechen könnten.“ Erleichterung breitete sich unter den Freundinnen aus. „Aber damit eines klar ist.“, warf Applejack ein, „mein Bruder kommt mit.“ „Wir nehmen so viele mit, wie wir können.“, entgegnete Twilight, „deinen Bruder, Celestia und jeden, den wir unterwegs noch finden.“ „Aber wie kriegen wir die Ketten von der Prinzessin ab?“, fragte Fluttershy, „die sehen ziemlich massiv aus. Mit Gewalt werden wir die nicht lösen können.“ Twilight ging zur Pinzessin rüber, die immer noch schlief, und schaute sich die Ketten an. „Die sehen so ähnlich aus, wie bei Angel.“, murmelte sie, „das dürfte kein Problem darstellen.“ Sie drehte sich zu den anderen um. „Die Ketten bekomme ich ab.“, sagte sie etwas lauter, „aber ich werde sie erst lösen, wenn wir aufbrechen. Nicht das wir bei den Wachen auffallen.“ Die anderen stimmten ihr zu. Dann machten sie sich über den Korb her, den Ditzy ihnen gebracht hatte. Er war gefüllt mit frischen Äpfeln, einem etwas bröseligen Kuchen und anderen Dingen, welches die Ponys schon lange nicht mehr gesehen, geschweige den gegessen hatten. Nach dem sie alle gegessen hatten legten sich fast alle erst einmal hin um ihre Kräfte zu schonen. Nur Rainbow Dash blieb bei Twilight sitzen. „Was ist denn, Rainbow?“, fragte diese. Rainbow zuckte zusammen. „Nun … weißt du …“, druckste Rainbow, „ich hab doch letztens erzählt, das ich eine Flugschule aufmachen will, wenn wir Discord besiegt haben.“ Twilight nickte. „Eigentlich kam mir diese Idee nur wegen einem Pegasus. Wegen Scootaloo. Ich weiß nicht, wie sie in deiner Welt ist, aber sie bewundert mich schon seit langem. Sie hat nur ein kleines Problem. Sie kann einfach nicht richtig Fliegen.“ „Dann ist sie meiner Scootaloo sehr ähnlich.“, sagte Twilight lächelnd. „Jedenfalls wurde sie zwei Wochen, bevor wir uns das erste mal trafen, von den Wonderbolts entführt. Und ich würde es mir nie verzeihen, wenn wir nicht versucht hätten sie zu befreien.“ Rainbow wischte sich eine Träne vom Gesicht. Beruhigend legte Twilight ihren Huf auf den Rücken von Rainbow. „Wir werden sie schon finden.“, sagte Twilight tröstend.



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