Pink Poison von missfortheworld (Bonney x Law) ================================================================================ Kapitel 2: Guardian ------------------- Langsam kehrte das Bewusstsein zurück, sodass die junge Frau gnadenlos aus ihrem Tiefschlaf gerissen wurde. Leicht skeptisch realisierte sie, dass ihr flauschiges Kuschelkissen fehlte, auf dem ihr Kopf gewöhnlicherweise sanft gebettet war. Stattdessen lag sie auf härterem Untergrund, den sie nicht identifizieren konnte und an dem seltsamerweise ein übler Katzengeruch haftete, der sofort eine unangenehme Übelkeit in ihr aufkeimen ließ. Darüber hinaus war ihr Genick steif. So steif, dass sie arge Mühe damit hatte, sich überhaupt aufzurichten. Noch bevor sie überhaupt die Augen öffnen könnte, um ihre ungewohnte Umgebung genauer unter die Lupe zu nehmen, schoss ein stechender Schmerz durch ihren Kopf, der sie gequält aufstöhnen ließ. Noch in derselben Sekunde fasste sie den Entschluss, künftig die Finger vom Alkohol zu lassen. Diese schrecklichen Kopfschmerzen und der widerliche Brechreiz in ihrer Kehle waren die paar Tropfen Spaß definitiv nicht wert. Nach etlichen Minuten, in denen sie versuchte, ihren Körper unter Kontrolle zu bringen, wagte sie es endlich, die Augen zu öffnen. Entsetzt glitt ihr Blick sogleich durch den Raum und blieb schließlich an Law hängen, der durch ihre verursachten Geräusche aus seinem dösenden Zustand gerissen worden war und sie nun amüsiert beobachtete. Nach und nach kamen die Erinnerungen an den vorherigen Abend zurück... „DU!“, fauchte sie augenblicklich anklagend, ehe sie etwas zu hastig und übereilt vom Sofa sprang und diese schnelle Handlung augenblicklich bereute, als ein ungeheures Schwindelgefühl von ihr Besitz ergriff. Die Augen fest zusammenkneifend stolperte sie wenige Meter vollkommen blind und wackelig durch den Raum und krallte sich schließlich an den Fuß der Bettkante. „Schätzchen, falls du kuscheln willst, dann bloß keine Scheu!“, erwiderte der Schwarzhaarige indes gähnend und richtete sich dabei leicht auf, sodass die Decke seine nackte Brust freilegte. Seine dreiste und arrogante Art ging ihr gehörig auf den Senkel, was nur unschwer an ihrem monströsen Killerblick zu erkennen war, auch wenn sie insgeheim zugeben musste, dass sie kurzzeitig durchaus fasziniert von seinem gut trainierten und muskulösen Oberkörper gewesen war. Seine Aussage und das protestierende Pochen an ihren Schläfen ignorierend bückte sie sich kurzerhand nach seinen Klamotten, die ringsum den Boden zierten. Ein anerkennendes Pfeifen verließ bei dem ihm gebotenen Bild seine Lippen, sodass sie ihm empört den Stoffhaufen mit voller Wucht in sein Gesicht pfefferte. Um ihren Gemütszustand nicht weiter auf die Probe zu stellen, schlüpfte er in Windeseile in seine Klamotten und verließ das Bett. „Was fällt dir ein? Du kannst mich doch nicht einfach gegen meinen Willen in dieses Zimmer schleppen!“, zeterte Bonney aufgebracht und raufte sich dabei genervt die Haare. Der Schwarzhaarige runzelte augenblicklich die Stirn und blickte verwirrt zu ihr hoch. „Wie bitte? Du wurdest weder vergewaltigt, noch irgendwo eingesperrt. Genau genommen bist du vollkommen unversehrt, da ich dich nicht kaltblütig an Ort und Stelle inmitten von all den fremden und betrunkenen Kerlen zurückgelassen habe. Darüber hinaus habe ich dir gestattet, in meinem Zimmer zu nächtigen, das zufälligerweise ich mit meinem Geld bezahlt habe. Und du beschwerst dich?“, fragte er ungläubig und mit leicht hoher Stimmlage. Sollte doch einer die Frauen verstecken. Man konnte sich noch so ins Zeug legen – am Ende war man doch an allem Schuld. Ihrem perplexen und nachdenklichen Gesichtsausdruck zufolge schien sie die ganze Sache aus diesem Blickwinkel noch gar nicht betrachtet zu haben. Nichtsdestotrotz zog sie eine leicht beleidigte Schnute und verschränkte die Arme in defensiver Manier vor der Brust. „Wenn du schon so ungeheuer großzügig und gnädig bist wie du behauptest, dann hättest du mich auch ruhig auf das Bett verfrachten können!“, murrte sie weitaus weniger herrisch und vermied dabei den Blickkontakt zu ihm. Vielmehr schien sie sich aufgrund ihrer plötzlichen Verlegenheit brennend für die vergilbte Wand zu interessieren. „Du hast Recht. Prinzipiell habe ich ja nichts gegen Teilen.“, murmelte er verspielt und attraktiv grinsend. Die folgenden Minuten machte er daraufhin die üble Bekanntschaft mit einigen ihm unbekannten Schimpfwörtern und belanglosen Nörgeleien. „Gott, Süße. Du solltest dich wirklich beruhigen. Diese Aggressivität ist nicht gut für den Blutdruck.“, spottete der Schwarzhaarige glucksend und arg bemüht, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Seinem Gesichtsausdruck zufolge hatte er sichtlich Spaß darin, die feurige Glut in ihr zu schüren und sie gezielt in den Wahnsinn zu treiben. Zorn entbrannte lichterloh in ihr, sodass sie den Schwarzhaarigen im Bruchteil einer Sekunde hart gegen die Wand stieß und sich bedrohlich vor ihm aufbaute. Ihr Zeigefinger bohrte sich spitz in seine Brust und ihrem anklagenden Killerblick zufolge stand sie kurz vor einer desaströsen Explosion. Da er jedoch zutiefst angetan von ihrem temperamentvollen Wesen war, ließ er all das bereitwillig geschehen. "Ich bin hungrig und kurz davor, dir ins Gesicht zu beißen, um dieses widerliche und hinterhältige Grinsen ein für alle Mal aus deiner Visage zu verbannen! Also halt deine Klappe und lass mich endlich in Ruhe!", giftete sie augenblicklich gereizt. Mit unschuldiger Miene hob er abwehrend die Hände, ehe sie auch schon aus dem Raum stürmte und ihn kichernd zurückließ. [...] Seufzend und den Umstand ihres leeren Magen bemängelnd vergrub sie das Gesicht in den Händen und schleppte sich missgelaunt durch die vollkommen ausgestorbenen Straßen der Stadt. Leichte Skepsis überkam sie augenblicklich, als sie realisierte, dass trotz des fantastischen Wetters keine einzige Menschenseele in den Gassen anzutreffen war. Die Hände in den Hosentaschen vergrabend erreichte sie schließlich den Marktplatz, der nicht verlassener hätte sein können. Wo waren die ganzen Menschen abgeblieben? Die vorübergehende Übelkeit war glücklicherweise von ihr abgefallen. Allerdings schien das Schwindelgefühl deutlich Gefallen daran gefunden zu haben, sie in den Wahnsinn zu treiben. Teilweise erschienen kleine schwarze Flecken in ihrem Blickfeld und ab und an torkelte sie einige Meter. Ihr guter Vorsatz, sich im nächstbesten Gasthaus genüsslich den Bauch vollzuschlagen und erst im Anschluss zu ihrer Crew zurückzukehren verabschiedete sich jedoch mit Pauken und Trompeten, als sie in einiger Entfernung eine Horde von Marinesoldaten erblickte, die ihr den Weg abschnitten und sich bereits allesamt in Angriffsstellung befanden. Noch bevor sie überhaupt die Möglichkeit dazu hatte, einen verwünschenden Fluch abzulassen, war sie gezwungen, sich rasch aus der Schussbahn zu werfen, um den angeflogenen Kanonenkugeln zu entkommen. Keuchend rappelte sie sich wieder auf die Beine und musste sogleich erneut ausweichen, indem sie sich hastig hinter einen hölzernen Brunnen hechtete. Mittlerweile kannte sie den Grund für die Abwesenheit der Bewohner: Irgendjemand musste sie erkannt und an die Marine verraten haben, woraufhin wohl ohne zu Zögern die Stadt evakuiert worden war. Eine kleine Verschnaufpause oder die Zeit, ihre Teufelsfrucht zu benutzen, gewährte man ihr leider nicht, sodass sie sich wieder hastig aufrappeln musste, um auch schon den nächsten Schüssen ausweichen zu können. Anscheinend schreckte man nicht davor zurück, die Stadt vollkommen auseinanderzunehmen. Ein nahegelegenes Holzhaus wurde kurzerhand komplett in die Luft gejagt. Die gewaltige Wucht der Explosion schleuderte die überrumpelte junge Frau einige Meter weit durch die Luft. Mit einem dumpfen Geräusch schlug sie so hart am Boden auf, dass für einen kurzen Augenblick die komplette Luft aus ihren Lungen gepresst wurde. Nachdem sie kurzzeitig die Orientierung verloren hatte, spürte sie plötzlich den stechenden Schmerz an ihrer Schulter, den sie durch die rasche Ausschüttung des Adrenalins vorerst gar nicht wahrgenommen hatte. Ein gequältes Stöhnen entfloh ihren Lippen, als sie realisierte, dass sich durch den Kanoneneinschlag ein Stückchen Holz in das Fleisch ihres Oberarms gebohrt hatte. Kompromisslos zog sie den Fremdkörper aus ihrem Arm und verdrückte dabei ein paar kleine Schmerzenstränen. „Anscheinend bin ich ein Magnet, der die Scheiße förmlich anzieht.“, murmelte sie nach Luft ringend. Ganz gleich, ob Admiral oder einfacher Kommandant - Feind blieb Feind. Und es war höchste Zeit, diesem Feind zu zeigen, dass sich ihr Kopfgeld nicht umsonst in dieser beachtlichen Höhe befand. „Verfluchte Insel. Verfluchter Alkohol. Und verfluchter Trafalgar Law!“, keuchte sie sogleich ausgepowert und richtete ihren Oberkörper mühsam auf. Kniend rieb sie sich den aufgewirbelten Staub aus den Augen und keuchte schließlich erschrocken auf, als sie bemerkte, in welcher Lage sie sich in diesem Moment befand. Entsetzt richtete sie den Blick nach oben und erblickte sogleich Law, dessen Schritt gerade einmal wenige Zentimeter von ihrer Nase entfernt war. „In deiner Position sollte man den Mund…nicht zu voll nehmen.“, brummte er heiser und starrte mit blitzenden Augen auf sie herab. Ohne es verhindern zu können schoss ihr die Röte aufgrund dieser zweideutigen Aussage augenblicklich in die Wangen. Hastig richtete sie sich auf und drehte ihm den Rücken zu, um diese peinliche Situation halbwegs elegant zu überspielen. „Was willst du hier?“, fauchte sie sogleich mit gewohnter Aggressivität und sich leicht hochnäsig den Staub von den Schultern klopfend. Sie hatte eigentlich geglaubt, dass er die Insel längst hinter sich gelassen hatte. „Zeit totschlagen.“, entgegnete er ihr gelassen. „Verschwinde endlich!“, fauchte die junge Frau daraufhin gereizt und stiefelte etwas wackelig an ihm vorbei, um endlich die Gunst der Stunde zu nutzen, die Macht ihrer Teufelsfrucht auszuspielen und damit hoffentlich ein paar ihrer Gegner aus dem Weg zu räumen. Ohne weiter auf ihren Begleiter zu achten, setzte sie binnen weniger Sekunden eine große Anzahl an Soldaten außer Gefecht, indem sie jene in kleine Kinder und alte Greise verwandelte, denen die Gewehre allesamt aus der Hand fielen. „Beeindruckend.“, kommentierte Law daraufhin anerkennend. Gebannt folgten seine Augen ihren anmutigen Bewegungen. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte Ehrgeiz und Selbstvertrauen wider. Nichtsdestotrotz konnte sie den widerlichen Schmerz und die hohe Anstrengung nicht verbergen. Sie wirkte etwas zittrig und unökonomisch auf den Beinen. Des Weiteren hatte er die Verletzung an ihrem Arm bemerkt, die er nun besorgt aus den Augenwinkeln begutachtete. Laut Blutverlust musste die Wunde ziemlich tief sein. Durch die Explosion hatte sich womöglich ein spitzer Gegenstand in ihre Haut gefressen, den sie intuitiv entfernt haben musste. Sie konnte ja nicht ahnen, dass sie damit wortwörtlich den Stöpsel gezogen hatte. Seine Erfahrung ließ in wissen, dass es jederzeit besser war, die Wunde verschlossen zu halten, um zu schnellen Blutverlust zu verhindern. Ihr Arm sollte daher schleunigst behandelt werden, da sie sich wohl nicht mehr lange auf den Beinen halten können würde. Außerdem konnte er sich nicht erinnern, dass Bonney am frühen Morgen einen Schluck Wasser zu sich genommen hatte. Der Alkohol musste ihren Körper vollkommen dehydriert haben. Die pralle Sonne, die Anspannung und das hitzige Treiben waren daher auch nicht sonderlich hilfreich. Während er selbst einige Gegner aus dem Weg räumte, bemerkte er fluchend, dass die junge Frau langsam in die Knie ging und schließlich an Ort und Stelle kollabierte. Es war allerhöchste Zeit, diese lästige Marine endgültig auszuschalten. „Room.“, murmelte er und streckte entschlossen die Hand aus. „Shambles“ Da er mit dieser Attacke in der Lage war, die Position von verschiedenen Gegenständen und Körpern zu tauschen, schickte er den Soldaten die gerade abgefeuerten Kanonenkugeln auf direktem Wege zurück und erhielt dafür eine breite Sammlung von unterschiedlichen Köpfen, die er unbarmherzig zur Seite trat. Während die Kugeln munter zwischen den uniformierten Körpern explodierten und die komplette Umgebung in Rauch hüllten, hob der Schwarzhaarige die bewusstlose Bonney vorsichtig auf seine Arme und wandte sich schließlich zum Gehen ab. Die markerschütternden Schreie der Männer ringsum wurden indes gänzlich vom staubigen Untergrund verschluckt. Sein Mitgefühl hielt sich arg in Grenzen. _______________________ Nächstes und damit letztes Kapitel kommt schneller…;) Achja, Action liegt mir nicht >.< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)