Moonlight - Änderung des Daseins von abgemeldet (Fiktive 3. Staffel) ================================================================================ Kapitel 10: II. Mick St. John - Verloren ---------------------------------------- Ein dumpfer und drückender Schmerz machte sich in Zara breit und langsam starb ihr Widerstand! Mick dominierte in Kraft und ließ sie das jetzt auch deutlicher spüren! Noch immer schrie, flehte und bettelte sie um das Leben ihres ungeborenen Kindes, das er im Begriff war zu töten, nur um seinen animalischen Blutdurst zu stillen. Was war es nur, das Mick zu dem machte, der er im Moment war? Halb Vampir und halb Mensch? Niemals zuvor war Zara so was begegnet und es machte ihr gelinde gesagt eine verdammte Angst! Sie kniff die Augen zusammen, hielt die Luft an und ... ... mit einem Mal verschwand der Schmerz. Zara wagte es kaum ihre Augen zu öffnen. In ihren Ohren rauschte es und sie kauerte sich zusammen als der Druck von ihrem Körper verschwand. Etwas berührte ihre Wangen und sofort rutschte sie zurück. “Ich bins!“, stieß Josef auf, als er in die tränenverschleierten Augen von Zara sah. Sie hockte in der Ecke des Zimmers und starrte zu ihm hinüber. Mick rappelte sich wieder auf, sah von Josef wieder hinüber zu Zara und knurrte. „Zara verschwinde! Los verschwinde!“, zischte der Vampir und bäumte sich vor ihr auf. Das ließ sich die vampirica nicht zweimal sagen. Mühsam rappelte sie sich auf und lief einfach los. Mick versuchte ihr zu folgen, doch Josef schnitt ihm gekonnt den Weg ab. „Vergiss das ganz schnell!“, stieß er aus und betrachtete seinen besten Freund, der sich gerade mitten im Blutrausch befand. Der Hunger dominierte sein Handeln. Oh Josef erinnerte sich noch zu gut an die Zeit, als er sich in diesem Wahn befunden hatte. Es war eine schreckliche Zeit. Jedoch drängte sich ihm unweigerlich die Frage auf, was das überhaupt war. Mick hatte gerade noch wie ein Mensch gerochen und jetzt brach das vampirische Ich wieder durch? Josef hörte den neugeborenen Vampir im Badezimmer wüten und kam nicht umhin einmal zu seufzen. Mick sprang auf ihn zu, kippte zur Seite und blieb regungslos liegen. Josef lupfte eine Augenbraue in die Höhe und sah auf den schlafenden Mann herab. „Was zum Geier war das??“, fragte er nach und ging neben ihm in die Hocke. Augenblicklich setzte der Herzschlag von Mick ein und er begann tief zu atmen. Ohne mit der Wimper zu zucken rüttelte Josef ihn wach. „Was ... was ist??“, fragte Mick und setzte sich mit einem irritierten blinzeln auf. „Was los ist? Das frage ich dich!“, fuhr Josef ihn entsetzt an. Von einer auf die andere Sekunde war es fast so, als habe Mick keinerlei Erinnerung mehr daran, was sich gerade noch abgespielt hatte. Ihm begegnete ein höchst verwirrter Blick aus einem paar blauer Augen. „Was?“, fragte Mick erneut, als sich ein eigenartiger Geschmack in seinem Mund breit machte. Sogleich hob er die Hand und strich sich über die Mundwinkel und das Kinn. Blut klebte daran und natürlich wirkte er jetzt vollkommen entsetzt. „Was...?“, nuschelte er nochmal leise und warf einen bittenden, fast schon flehenden Blick zu Josef nach oben. „Du hast versucht Zara umzubringen...“, stellte Josef nüchtern fest. „Ich weiß nicht was das für ein Blutrausch war, aber du bist nicht nur ein Mensch, Mick.“ „Zara?“, wisperte er leise und sah sich um. Von ihr fehlte jegliche Spur. „Sie läuft weg. Vor dir!“ Der Mann auf dem Boden zog die Augenbrauen zusammen und rappelte sich mühsam auf. Alles fühlte sich an wie ein großes Nebelloch und noch immer brannte der Hunger in seinem Bauch. „Wieso...?“ „Wieso? Hast du mir nicht zugehört? Du hast versucht sie umzubringen!!“, keifte Josef genervt. „Sie ist ein Vampir. Genau genommen ist sie schon tot...“, murmelte Mick und rappelte sich mühsam auf. Sein Blick glitt umher. „Sie schon, aber euer ungeborenes Kind nicht.“ Mick wirbelte augenblicklich herum und starrte Josef an. „Wa?!“, platzte es aus ihm heraus. Mit einem schnellen Schritt war er bei dem Vampir, packte ihn am Kragen und musste ernstlich an sich halten um ihn nicht zu rütteln. „Sie ist schwanger?? Von mir?“ Mick war außer sich und schon prasselten sie auf ihn ein. Dutzende, nein, tausende Emotionen und Gedanken. Josef stieß ihn unsanft nach hinten, sodass er auf das Bett stürzte. „Ich versteh das alles nicht...“, stieß Mick jammernd aus und strich sich über das Gesicht. „Ich kann mich nicht mehr erinnern. An gar nichts mehr. Weder an sie, noch mein altes Leben, wenn es das überhaupt war...“, raunte er auf und spürte eine brennende Flüssigkeit in seinen Augen. Tränen bildeten sich den Weg über seine Schläfe zur Seite. Er lag rittlings auf dem Bett und starrte an die Decke. „Du wusstest wie sie heißt und auch meinen Namen kanntest du. Also ist nicht alles in dir verschüttet. Es wird sich schon ein Weg finden, deine Erinnerungen zurück zu bringen.“, seufzte Josef auf. Mick machte so einen zutiefst verlorenen Eindruck und es tat ihm selber in der Seele weh ihn so zu sehen. „Ich kann dir nur eines im Moment mit Gewissheit sagen: Du bist ein Mensch, aber auch ein Vampir und wenn ich raten müsste, dann würde ich doch glatt behaupten, dass dir das Serum gespritzt wurde, dass dich zurück zu einem Menschen gemacht hat.“ “Serum?“, horchte Mick auf. „Ja. Es hat allerdings nur eine begrenzte Wirksamkeitsdauer. Also befindest du dich gerade auf den Weg um dich zurück zu verwandeln und deshalb bricht zeitweise das vampirische Ich durch.“, zuckte Josef mit seinen Schultern. Mick atmete tief durch. „Ich sollte Zara suchen.“ “Oh nein, dass machst DU garantiert nicht! Immerhin hast du versucht sie um die Ecke zu bringen. Du bleibst schön hier, bis ich weiß, was mit dir los ist...“, sagte er und warf einen besorgten Blick zur Tür. Hoffentlich kam Zara eine Weile ohne in klar. „Du solltest schlafen.“, murmelte Josef noch. Mick hatte sich aufgesetzt und sah ebenso besorgt zu Josef. „Ist das dein ernst? Sie ist ... sie ist doch... schwanger und ... meine Frau?“ Seine Worte klangen mehr wie eine Frage. „Freundin. Verheiratet warst du mit ihr nicht und jetzt schlaf endlich. Wir haben bald einen langen Flug vor uns und bis dahin muss ich mir überlegen in welche Kiste ich dich stecken werde, damit ihr nichts passiert...“, raunte er noch und wedelte einmal mit seiner Hand. So kehrte er Mick den Rücken zu und wanderte nachdenklich durch das Zimmer. Das ganze Leben erinnerte an einen Drahtseilakt und langsam wusste er nicht mehr ein noch aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)