With love... von ChiaraAyumi (Wichtel-OS-Sammlung 2012) ================================================================================ Kapitel 6: Under the Christmas tree ----------------------------------- Roxanne legte den Schlüssel auf die Kommode im Flur. Der Stille nach zu urteilen war Dominique schon längst unterwegs. Sie seufzte. Ihre beste Freundin hatte sie mehrmals versucht zu überreden mitzukommen, doch sie hatte sich geweigert, denn unter den ganzen Paaren hätte sie sich nur noch einsamer gefühlt. Da verbrachte sie Weihnachten lieber alleine in gemütlicher Harmonie mit einem guten Buch und einer heißen Tasse Tee auf dem Sofa eingekuschelt in ihre Lieblingsdecke. Aber erstmal zog sie ihre Schuhe aus und warf ihre Jacke über die Kommode. Zum Aufhängen hatte sie keine Lust. Dominique würde sich sowieso nicht darüber beschweren, denn sie ließ ständig ihre Sachen überall liegen. Es war lustig sich mit ihr eine Wohnung zu teilen, denn es gab vieles, was sie beide mochte, aber auch einiges bei denen sie sich in die Haare kriegten. Ordnung war eins dieser Themen. In der Küche herrschte das übliche Chaos und Roxanne beschloss zumindest den Abwasch noch zu erledigen, damit es nicht ganz so unordentlich war. Außerdem war ihre Lieblingstasse schmutzig. Sie schaltete das Radio ein, damit es nicht ganz so still war und machte sich an die Arbeit. Irgendwie beruhigte sie es ihre Hände in heißes Wasser zu tauchen und den Abwasch per Hand zu erledigen. Sie könnte auch zaubern, aber sie fand man musste nicht alles durch einen Zauberspruch lösen und hatte dann selbst keine Arbeit mehr. Beim Abwasch konnte sie sich auch dann auf jedes einzelne Stück Geschirr konzentrieren und ihre Gedanken entwischten nicht so schnell zu den unangenehmen Dingen, über die sie grübelte. Wie das sie an Weihnachten alleine war und sie sich eigentlich über alles jemanden wünschte, der sie liebte und sie fest in seinen Armen hielt. Roxanne seufzte und hörte wie im Radio die Sängerin den gleichen Wunsch äußerte. [♫ „I want my baby, baby I want someone to love me someone to hold Maybe, maybe (maybe, maybe) We'll be all alone under the mistletoe “ ♫] Sie summte leise den Text mit, während sie sich die Zeit nahm das Geschirr abzutrocknen und sich dann heißes Wasser für ihren Tee aufzusetzen. Sie beneidete Dominique um deren Beziehung. Das sie jemanden hatte mit dem sie die schönsten Tage des Jahr verbringen konnte. Roxanne nahm sich ihre Tasse Tee und stellte das Radio aus. Im Wohnzimmer stand ein kleiner Weihnachtsbaum, dessen Lichter sie mit einer sanften Wärme begrüßten. Sie mochte Weihnachten und liebte die ganze Dekoration. Sie blieb einen Augenblick stehen und genoss den Anblick des Baumes. Natürlich hätte sie nach Hause fahren können und wie früher mit ihrer Familie Weihnachten in einer großen fröhliche Runde verbringen können, aber ihr war einfach nicht danach gewesen. Sie schnappte sich ihr Buch und ihre Decke und breitete ihr Lager auf dem Sofa aus. Wenn sie weniger Gedanken daran verschwendete, alleine an Weihnachten zu sein, dann würde sie sich auch nicht so einsam fühlen. Roxanne begann zu lesen, aber ihre Gedanken schweiften wieder ab zu der Tatsache, dass sie gerne einen Freund hätte. Sie war nun mit ihren dreiundzwanzig Jahren in einem Alter, in dem man schon anfing über Kinder nachzudenken, aber ihr fehlte noch der passende Mann an ihrer Seite, um sich diesen Wunsch zu verwirklichen und sie würden ja dann auch nicht von heute auf morgen heiraten. Also wurde es für einen Mann einfach Zeit in ihren Augen. Nur woher sollte sie einen bekommen? Verärgert darüber, dass sie nicht aufhören konnte darüber zu grübeln, las sie wieder ein Stück weiter und hatte immer noch ein Ohrwurm von dem Lied aus dem Radio, was sie einfach nicht mehr losließ. [♫ „He's all I want, just for me Underneath my Christmas tree I'll be waiting here Santa that's my only wish this year“♫] Roxanne war eingeschlafen wie sie Stunden später feststellen musste, als mit einem lauten Krach ihr Buch auf den Boden fiel und sie hoch schreckte. Die Lichter waren ausgegangen und Roxanne suchte noch halbverschlafen nach ihrem Zauberstab, der auf dem Wohnzimmertisch lag und stieß sich die Finger an dem Zauberschachspiel von Dominique, das auf dem Tisch lag. Sie murmelte einen kleinen Fluch und verwünschte Dominiques Unordnung. Sie fragte sich, wie spät es wohl war und wie lange sie geschlafen hatte. Dann bekam sie endlich ihren Zauberstab in die Hand und murmelte „Lumos“. Sofort sprangen die Lichter wieder an und der Weihnachtsbaum erstrahlte wieder in den schönsten Farben. Und unter dem Weihnachtsbaum saß jemand mit einer riesigen roten Schleife um den Hals. Überrascht stieß Roxanne einen kleinen Schrei aus bevor sie erkannte, dass es Scorpius war, der ihr diesen Streich spielte, was sie nicht unbedingt beruhigte, da er immer noch irgendwie in ihr Wohnzimmer gekommen sein musste, während sie geschlafen hatte. „Überraschung!“, meinte Scorpius nur. „Der Weihnachtsmann war da und hat mich hier gelassen, damit du nicht alleine Weihnachten verbringen musst.“ Sein verschmitztes Lächeln brachte Roxanne dazu ihm fast zu verzeihen. Aber eben nur fast. Sie schnappte sich das Kissen hinter ihr und warf es mit Schwung in seine Richtung. „Hey!“, beschwerte Scorpius sich. „So behandelt man sein Geschenk aber nicht.“ Und er fing das Kissen und kam zu ihr herüber, um sie einmal ordentlich durchzukitzeln. Roxanne konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen. Dann irgendwann konnte sie endlich wieder Luft schnappen. „Was machst du hier?“, fragte sie Scorpius. Sie freute sich zwar ihn zu sehen, doch sie wollte ihr klopfendes Herz davon überzeugen, dass er nur aus purer Freundlichkeit hier war und nicht weil er sie mochte. „Dominique sagte, dass du nicht mitkommen wolltest und ich hab mich schrecklich gelangweilt, da alle zu zweit sind, da dachte ich, dass wir zwei zusammen feiern“, gab er zu. Roxanne sah ihn fragend an. Aus dieser Antwort konnte sie nichts schließen, aber sie hatte einen hochroten Kopf und das nicht nur vom vielen Lachen. In ihren Gedanken hatte sie schon häufiger an Scorpius als den perfekten Mann gedacht. Und dazu waren sie beide Single, also vielleicht hatte sie ja Glück und es lief mal so wie sie es sich wünschte. Den Mann unter dem Weihnachtsbaum hatte sie ja schon bekommen. „Dann lass uns Weihnachten feiern“, beschloss Scorpius fröhlich und kramte seinen Zauberstab heraus, um für noch mehr Weihnachtsstimmung zu sorgen. Und als ein Mistelzweig an der Decke über ihren Köpfen wuchs, war sich Roxanne sicher, dass auch Scorpius bestimmte Vorstellungen hatte, wie er das Fest verbringen wollte. Er sah ihren Blick hoch zur Decke und beugte sich verschmitzt grinsend zu ihr rüber. „Ein Mistelzweig“, murmelte er noch bevor er sie küsste. Roxanne spürte wie sie unter dem Kuss lächeln musste und erwiderte den sanften Kuss. Ob Scorpius der richtige Mann für die Zukunft war, wusste sie nicht, aber er war auf jeden Fall der richtige Mann, um nicht alleine Weihnachten zu verbringen. Und als er sie nach dem dritten oder vierten Kuss aufforderte ihr Geschenk auszupacken, kam sie diesem Wunsch nur zu gerne nach. Dieses Weihnachtsfest würde auch etwas ganz besonderes werden. Hosted by Animexx e.V. 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