With love... von ChiaraAyumi (Wichtel-OS-Sammlung 2012) ================================================================================ Kapitel 4: Love makes the world go round ---------------------------------------- „Als du sagtest, wir machen einen Ausflug, dachte ich persönlich eher an ein Picknick im Grünen und nicht an das“, beschwerte sich Molly, die sich auf etwas mehr Romantisches gefreut hatte. Arthur lachte nur leicht. „Aber das hier ist doch viel interessanter. So etwas machen Muggel um sich zu amüsieren und es macht doch Spaß!“ Molly verzog nur das Gesicht. Als ihr Arthur dieses Ding namens Fahrrad gezeigt hatte, war sie schon sehr skeptisch gewesen. Sie kannte Arthur zwar schon seit Jahren und war fast genauso lange mit ihm zusammen gewesen, doch sie konnte sich immer noch nicht an diese seltsame Marotte gewöhnen. Wer interessierte sich schon für die Art und Weise wie Muggel lebten? Sie war eine Hexe durch und durch. Solche Experimente wie Fahrradfahren, um an einen anderen Ort zu kommen, kamen ihr einfach nur seltsam und unnatürlich vor. Autofahren konnte sie ja möglicherweise noch nachvollziehen, auch wenn das schon selten für einen Zauberer war, es zu können. Man konnte schließlich einfach Apparieren. „Komm, Molly, lass dich doch wenigstens drauf ein. So schlimm wird es sicher nicht!“ Sie konnte bei Arthurs süßem, unschuldigem Lächeln nie widerstehen. Er war so leicht für etwas zu begeistern und sie wollte ihm gern die Freude tun, mit ihm zusammen die Muggelwelt trotz aller Skepsis zu erkunden. Also ließ sie zu, dass er zwei Fahrräder auslieh und dann ging das Abenteuer los. „Wie funktioniert das?“, kreischte Molly, als sie versuchte Fahrrad zu fahren. Sie kippte zur Seite und verstand nicht wie Muggel das toll finden konnten. Auch bei Arthur lief es nicht besser, der ebenfalls mit dem Gleichgewicht kämpfte und dann auch im Gras landete, wo er lachen musste. „Das sah viel einfacher aus“, meinte er nur und sie konnte ihm nicht böse sein. Gemeinsam versuchten sie es noch einmal und nach einigen urkomischen und schmerzhaften Anläufen hatte sie den Bogen raus. „Das gibt blaue Flecken“, murrte Molly, die aber eigentlich schon längst Gefallen an dieser Sache gefunden hatte und nur noch so tat, als wäre es ihr zuwider. „Ach stell dich nicht so an“, meinte Arthur und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Lass uns jetzt einen Ausflug zum See machen.“ Molly setzte sich aufs Fahrrad und trat in die Pedalen. „Wer zuerst da ist, darf sich etwas wünschen!“ Sie konnte hinter sich hören, wie ihr Freund leise fluchte und sich ebenfalls auf das Fahrrad schwang, um ihr hinterher zu kommen. Hier mit Arthur zu sein, machte sie mehr als glücklich. Mit ihm zu lachen, war als könnte man die ganze Welt vor lauter Glück umarmen. Molly wusste schon länger, dass sie mit Arthur den Rest ihres Lebens verbringen wollte und wartete sehnsüchtig auf den Antrag von ihm. Wenn sie als erstes am See ankam, würde sie sich das wünschen. „Hey träum nicht so vor dir hin“, rief Arthur ihr zu und überholte sie. Molly trat kräftiger in die Pedale und holte wieder auf, doch sie war chancenlos gegen ihn, da er einfach mehr Kraft in den Beinen hatte und sie nicht mehr konnte. Sie ärgerte sich nicht ihren Vorsprung genutzt zu haben, aber sie konnte ihm auch nicht ernsthaft böse sein und gönnte ihm seinen Sieg. Am See war es wunderschön ruhig und endlich bekam Molly ihr romantisches Picknick. So hatte sie sich den Tag von Anfang an vorgestellt. Jetzt fehlte eigentlich nur noch eins. Zumindest hoffte sie, dass es der Grund war, warum Arthur mit ihr hierher gefahren war. Hier war der perfekte Ort. „Und was wünschst du dir?“, fragte Molly ihn. Arthur legte den Kopf schief und überlegte einen Augenblick. Gerade als er ihr antworten wollte, drang aus dem Gebüsch ein Hundebellen. Molly zuckte zusammen, während Arthur sofort aufsprang, um nachzusehen. „Oh hier hat sich ein kleiner Hund mit seiner Hundeleine in dem Busch verfangen!“ Arthur wühlte im Busch und befreite den wild kläffenden Hund. Molly hatte Hunde noch nie leiden gekonnt und verzog das Gesicht. „Ist der nicht süß?“, fragte Arthur sie und sah ihren Gesichtsausdruck. „Ach komm du weißt doch Hunde, die bellen, beißen nicht!“ „Was für eine tolle Weisheit“, murmelte Molly und verfluchte den Hund innerlich dafür den Augenblick zerstört zu haben. Sie hatte unbedingt wissen wollen, was Arthur sich gewünscht hatte. Vielleicht war es der gleiche Wunsch wie ihrer gewesen. „Wir sollten zurück ins Dorf und nach seinem Besitzer suchen“, meinte er nur und packte ihre Sachen zusammen. Molly half ihm widerwillig. So hatte sie sich das ganz sicher nicht gedacht. Da sie mit den Hund im Arm nicht Fahrradfahren konnte und der Hund zu klein war, um neben den Fahrrädern herzulaufen, mussten sie den ganzen Weg zurückschieben. Das vermieste ihr endgültig die Stimmung, während Arthur fröhlich von seinem gerade angefangenen Job im Ministerium begeistert erzählte. Molly seufzte nur. Sie freute sich zwar für Arthur, aber sie hatte gehofft, dass es ihm den Anstoß gab an die Zukunft – ihre Zukunft – zu denken. Stattdessen sah sie nur noch am Wochenende und selbst das wurde ihr verdorben. Er machte lieber ein Ausflug in die Muggelwelt statt endlich mit ihr über Heirat und Kinder zu sprechen. Und das obwohl sie schon seit vier Jahren zusammen waren. Das ärgerte sie einfach furchtbar und sie verstand Arthur manchmal einfach nicht. Dachte er nicht wie sie? Wollte er nicht mehr mit ihr zusammen sein? Molly warf Arthur einen Seitenblick zu. Eigentlich zweifelte sie nie an seinen Gefühlen zu ihr, aber so langsam hatte sie das Gefühl durchzudrehen. Im Dorf angekommen ging Arthur gleich zur Polizei und ließ sie mit den Fahrrädern stehen. Sie setzte sich auf eine Bank und fragte sich, ob sie vielleicht doch falsch gelegen und Arthur nicht der Richtige für sie war. Ihr erschien es aber so falsch daran zu zweifeln, dass sie den Gedanken beiseite schob. Sie musste nur Geduld mit ihm haben. Er war nicht der Schnellste und begriff vermutlich auch nicht, worauf sie eigentlich hinauswollte. Wie sagten die Muggel so schön: „Abwarten und Tee trinken“. Daran sollte sie sich vielleicht auch einfach halten und falls Arthur es immer noch nicht hinbekam, würde sie die Sache selbst in die Hand nehmen. Schließlich war sie eine Frau von Welt. Als Arthur wiederkam, strahlte er glücklich und zufrieden mit sich selbst. „Der Hund ist wieder bei seiner Besitzerin. Muggel sind ja so unterhaltsam. Da war jemand, der hat sein Mathebuch gesucht. Was das wohl ist?“ „Keine Ahnung“, erwiderte sie. „Lass uns jetzt was essen gehen.“ Arthur lächelte sie an und Molly wusste genau, warum sie ihn so sehr liebte und das sie bis in alle Ewigkeit darauf warten würde, dass er sie fragte, ob er sie heiraten wollte. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und lachte, weil sie vor lauter Liebe die Welt umarmen könnte, denn Liebe war alles, was sie brauchte, um glücklich zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)