It starts with a game... von CrowKing (Wer eine Wette verliert, muss mit den Folgen leben...) ================================================================================ Kapitel 1: Just a stupid boy!!!! -------------------------------- 1.Kapitel: Just a stupid boy!!! Wie immer kam ich auch diesen Morgen zu spät zur Schule. Lässig betrat ich das Klassenzimmer. Mein Blick viel sofort auf den kleinen Streber in der vordersten Reihe. Matsumoto Takanori. Auch er schaute zu mir. Arrogant und gleichgültig. „Hast du ein Problem?“, fragte er schnippisch. „Nee, sollte ich?“, stellte ich eine coole Gegenfrage. Desinteressiert wand er seinen Blick ab und schaute auf sein Schulheft, welches „vorbildlich“, wie die Lehrer es immer nannten, auf seiner Bank lag. Mit einem leisen Schnauben lief ich an dem Zwerg vorbei zu meinem Platz und setzte die Kopfhörer auf. Die meisten Lehrer sagten schon lange nichts mehr dagegen, wenn ich während dem Unterricht Musik hörte. Ich wäre ein hoffnungsloser Fall, so mein Klassenlehrer Hoshiku-san. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Takanori mir einen missbilligenden Blick zuwarf und ignorierte ihn gekonnt. Was hatte ich mir da bloss wieder eingebrockt? In der Pause wollte ich mich wie immer zu meiner Gruppe stellen, aber Shou schüttelte bereits den Kopf, als ich angedackelt kam. „Du hast was zu erledigen.“ Er deutete auf Matsumoto, welcher in der hintersten Ecke des Pausenhofs stand, an einem Müsliriegel knabberte und im Sekundentakt auf die Uhr sah. Seufzend schlurfte ich zu dem Zwerg hin. Zwei Meter vor ihm blieb ich stehen. Er sah mich an. „Was willst du?“, wollte er unfreundlich wissen. „Ein Keks und du?“,stellte ich die Gegenfrage. „Ich lach später“, gab er arrogant von sich und wendete sich von mir ab. „Irgendwie habe ich das Gefühl, du bist nicht wahnsinnig gesprächig, kann das sein?“ „Blitzmerker“, lächelte er sarkastisch. „Fahr die Krallen wieder ein, Kleiner, ich beisse nicht“, brummte ich. Was sollte das? Da war ich einmal in meinem Leben nett zu jemandem, der mir theoretisch scheiss egal war und der fuhr mich so zickig an. Was für ein Spacko. Ohne auf eine Antwort zu warten, auf die ich sowieso gut verzichten konnte, lief ich wieder zu meiner Gruppe. „Und? Ist er deinem sexy Akira-Charme schon verfallen?“, fragte Tora grinsend. Ich schnaubte. „Dieser Typ ist arrogant hoch zehn. Er hat kein Respekt und ist total zickig.“ „Dann seit ihr ja wie geschaffen für einander“, kicherte Kai. „Vorsicht, Grinsebacke“, grummelte ich. Als das Klingeln das Ende des heutigen Tages verkündete, liess ich mir extra viel Zeit um meine Schulsachen zu packen. Das Klassenzimmer war beinahe leer. Bis auf den Lehrer, Matsumoto und ich waren alle schon weg. „Na sowas, Suzuki. Du stürmst nicht sofort ins Freie? Was verschafft mir die Ehre?“ , fragte Hoshiku. Ich zuckte die Schultern. „Knast ist Knast. Ob Zuhause oder in der Schule, es kommt aufs gleiche an.“ Der Lehrer schüttelte den Kopf und wand sich dem Streberchen zu, welcher mit irgendwelchen Blättern vor seinem Pult stand. „Akira, du könntest dir mal Nachhilfe von Takanori geben lassen, schaden würde es dir nicht.“ Ich sah zu den beiden, musterte Matsumoto und schüttelte dann den Kopf. „Danke, aber ich passe.“ Damit schnappte ich meine Tasche und verliess das Klassenzimmer. Arroganter Schnösel! Kaum war ich zu Hause angekommen, meckerte meine Mum auch schon los. „Akira, wird auch mal Zeit, dass du da bist, du kannst mir helfen.“ Ohne anzuhalten ging ich die Treppe hoch. „Sorry, keine Zeit. Muss lernen.“ In meinem Zimmer schmiss ich die Schultasche galant durch den Raum in die hintere Ecke, stellte den Lautstärkenregler meiner Stereoanlage aufs Maximum und schmiss mich aufs Bett. Dass meine Clique mir gerne mal einen Streich spielten, wusste ich, aber dass sie mir so etwas aufbrummen war echt nicht fair. Warum zum Teufel machte ich diese Scheisse also mit? Ganz einfach- sie sind leider meine Freunde. Am nächsten Morgen klingelte in aller Herrgottsfrühe mein Wecker. Ich hatte es tatsächlich geschafft, rechtzeitig aufzustehen und war sogar der erste im Klassenzimmer. Bis auf Matsumoto natürlich. „Sag mal, pennst du hier oder gehst du auch ab und zu mal nach Hause?“ „Ich wüsste nicht, was dich das angeht“, gab er schnippisch wie immer von sich. „Hör mal zu, Kleiner.“ Ich baute mich vor dem Zwerg auf. „Ich habe dir nichts getan, also zick nicht ständig so rum. So macht man sich keine Freunde.“ „Wer sagt denn, dass ich Freunde will?“ Ich grunzte. „Der ach so tolle Takanori ist sich also zu fein um sich mit dem gemeinen Volk anzufreunden, oder wie? Sei mal nicht so arrogant, das bringt dich im Leben nicht weiter.“ Der blonde sah zu mir hoch. Unsere Gesichter waren nicht mehr als knappe zehn Zentimeter voneinander entfernt. Er schaute mich feindselig an. „Hör mal gut zu, Mr. Ich-bin-super-heiss-und-ihr-seit-mir-alle-so-scheiss-egal. Ich habe dich nicht darum gebeten, mir Tipps zu geben »Wie wird man so beliebt wie Suzuki Akira?«. Lass mich gefälligst in Ruhe und versuche nicht, mir zu sagen, wie man es im Leben zu etwas bringt. Mit deiner Einstellung kommst du sicher auch nicht weit. Mach, was du für richtig hältst, aber misch dich nicht in mein Leben ein. Ich komme sehr gut alleine klar. Verstanden, Tanga-Fuzzi?“ „Leck mich, Arschloch“, brummte ich und wand mich ab. „Danke, aber ich habe besseres zu tun.“ Allmählich füllte sich das Klassenzimmer und jeder, der rein kam, war erstaunt, mich schon so früh zu sehen. Auch Hoshiku konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen. „Sieh an, sieh an, Suzuki, du schon hier? Vielleicht wird ja doch noch was aus dir.“ Ich ignorierte ihn. Alles Arschlöcher! Die restlichen Tage vergingen ansonsten ziemlich ähnlich. Takanori zickte mich an, wenn ich mich mit ihm unterhalten wollte und die anderen machten sich darüber lustig. Am Freitag, dem letzten Tag vor den Ferien versuchte ich nochmal mein Glück. Oder Pech, je nach dem , wie man‘s nimmt. Wie immer stand der Zwerg während der Pause in der hintersten Ecke des Schulhofes und knabberte an seinem Müsliriegel. Langsam ging ich auf ihn zu. Er verdrehte die Augen. „Hast du es zu deinem Lebensziel gemacht, mir auf den Sack zu gehen oder warum lässt du mich nicht endlich in Ruhe?“, fragte er, als er mich kommen sah. „Ich bin mir sicher, du kennst genug Leute, die das für mich übernehmen“, gab ich grinsend von mir. „Wie witzig“, brummte er und sah auf seine Uhr. „Ich geb dir zweitausend Yen, wenn du dich endlich von mir fern hältst.“ Arroganter Sack! Statt ihn zu beleidigen, was ich für gewöhnlich getan hätte, setzte ich mein freundlichstes Lächeln auf und ging ein Schritt auf Takanori zu. „Da brauchst du aber schon ein bisschen mehr Geld um mich los zu werden.“ „Was soll das, willst du mich anbaggern?“ „Vielleicht.“ „Lass mal stecken, kein Interesse.“ Damit warf er die Verpackung des Müsliriegels in den Mülleimer und lief zum Schuleingang. „Tz, was für ein Arsch“, murmelte ich. Die Ferien standen vor der Tür und ich hatte absolut keinen Plan, was ich in der ganzen Zeit mit mir anfangen sollte. Dieser Takanori-Pisser schaffte es tatsächlich, meinen miesen Tag noch mieser zu machen. Als das Klingeln uns in die Freiheit liess, wollte ich nichts lieber, als dieses Angebot entgegen zu nehmen, aber wie immer machte mir das Leben einen Strich durch die Rechnung. „Suzuki, könntest du noch einen Moment hier bleiben?“ Ich drehte mich zu Hoshiku um und hob galant die Augenbraue. Was wollte dieser Spasti nun wieder von mir? „Klar, Sir, denn Sie wissen, ich tu nichts lieber, als meine Freizeit hier im Klassenzimmer zu verbringen.“ „Spar dir deine Sprüche. Deine Mutter hat mich gestern Abend versucht zu erreichen. Weisst du wieso?“ „Vielleicht weil sie herausgefunden hat, dass er noch gar nicht geflogen ist?“, gab Takanori von sich. „Halt die Klappe, Zwerg, mit dir hat keiner gesprochen.“ „Jungs, benehmt euch, wir sind hier nicht im Kindergarten“, versuchte Hoshiku dazwischen zu gehen. Fehlanzeige. „Offensichtlich ja schon, von der Grösse her, würdest du da jedenfalls besser hin passen.“ „Oh, reduzieren wir uns jetzt auf das Aussehen?“, fragte Takanori. „Dann will ich mal wissen, ist deine Fresse so hässlich, dass man sie nicht ansehen kann, oder warum trägst du ständig dieses Dingens da um deine Nase, als wärst du Bruce Lee in einem billigen Ninja-Streifen?“ „Halt den Mund, du kleiner Wichser!“ „Zwing mich dazu.“ „Jungs, ernsthaft, hört auf. Wenn ihr euch schon an die Gurgel springen wollt, tut das ausserhalb meines Klassenzimmers.“ „Nein danke, ich verpiss mich.“ Nun komplett scheisse gelaunt schnappte ich mir meine Sachen und machte einen Abflug. Zuhause war es- wie ich mir bereits gedacht hatte- jedoch nicht besser. Meine Mutter meckerte wie üblich herum, dass ich so spät erst auftauchte und mein Vater, schrie darauf hin meine Mutter an, sie solle mich nicht wie ein Kleinkind behandeln und ihre Erziehungsmethoden seien angeblich komplett falsch. Ich konnte ihm eigentlich nicht mal Unrecht geben, auch wenn er selber nicht besser war. Da ich keinen Bock auf diese Scheisse hatte, verzog ich mich gleich wieder zu Aoi. Dieser hatte gerade Besuch von seinem Herzallerliebsten. „Hey Uruha, lange nicht mehr gesehen“, gab ich zur Begrüssung von mir und liess mich dem braunhaarigen gegenüber auf das Sofa fallen. „Akira, altes Haus, wem sagst du’s. Wie läuft‘s mit deinem Schätzchen, diesem Takanori?“ Ich verdrehte die Augen. Und Aoi sagte immer, er sei keine Tratsch-Tante! Von wegen! „Ach komm mir bloss nicht mit dem . Dieser kleine Spacko meint sich etwas zu viel.“ „Kopf hoch, Süsser. Das wird schon, du ewige Jungfrau.“ Lächelnd klopfte mir Aois Freund auf die Schulter und machte sich schliesslich vom Acker. Er hätte angeblich noch etwas wichtiges zu erledigen. Na, mein Problem ist das nicht. „Los, erzähl schon. Was bedrückt dich?“ Aoi stellte mir ein Bier vor die Nase und setzte sich neben mich. Ich hob, wie des Öfteren in letzter Zeit, die Augenbraue. „Spielst du jetzt den Seelenklempner oder wie muss ich das verstehen?“ „Nein danke, Rollenspielchen hatte ich heute Mittag schon mit Uru“, kicherte der schwarzhaarige. „Bitte, erspar mir die Einzelheiten.“ „Bist du sicher?“ Lasziv leckte er sich über die Lippen und grinste sein übliches Aoi-Grinsen. Idiot. „Also, was gibt es, dass du mich aufgesucht hast?“ Ich unterdrückte ein Lachen. „Du tust ja so, als seist du ein schwer auffindbarer Mafiaboss oder sowas.“ „Tja, wer weiss?“ Ich verdrehte die Augen, setzte das Bier an und nahm einen kräftigen Schluck. „Meine Eltern streiten ununterbrochen. Ich halt‘s langsam echt nicht mehr aus.“ Aoi war in meinem Freundeskreis der einzige, der wusste, wie es bei mir zu Hause zu und her ging. Dass sie sich stritten, damit konnte ich ja leben, aber manchmal übertrieb es meine Mutter echt. Dann wurde sie zur Furie, warf alles, was sich in greifbarer Nähe befand, meinem Vater an den Kopf. Wie zum Beispiel unser Familienportrait, dass wir vor dreizehn Jahren hatten machen lassen. Mein Vater sagte dann, dass sie nicht für ihre Kinder da sei und so, wie es heute mal wieder der Fall gewesen war. Und sie konterte dann damit, dass er gar nie da sei, weder für uns noch für sonst jemanden. Na ja, Unrecht hatte keiner von beiden. Mitleidend verzog mein bester Freund das Gesicht. „Kann ich verstehen. Du weisst, wenn du mal Ruhe von denen brauchst, kannst du immer zu mir kommen.“ „Tu ich doch gerade.“ „Stimmt.“ Wieder zu Hause stritten sich meine Eltern immer noch. Ich verdrehte genervt die Augen und gesellte mich zu meiner Schwester ins Zimmer, die auf dem Bett sass und in die Kamera an ihrem Laptop lächelte. Vermutlich chattete sie mal wieder mit ihrem Freund. Verwundert sah sie auf, als ich rein kam. „Aki-Chan, was führt dich zu mir?“ Yuki war drei Jahre älter als ich und die „reifere“ von uns beiden. Wir kamen ganz gut miteinander klar und sie hatte mich schon aus so mancher Scheisse raus gezogen. „Das liebliche Geschrei unserer Alten, was denn sonst?“, lächelte ich. „Nimm‘s nicht so schwer. Noch ein Jahr, dann bist du volljährig und kannst tun und lassen, was du willst.“ „Tu ich das nicht schon längst?“ „Da hast du auch wieder Recht.“ Sie klopfte neben sich aufs Bett und rutschte ein wenig zur Seite, damit ich unter die Decke huschen konnte. „Dass du noch nicht ausgezogen bist, wundert mich eh“, griff ich das Thema wieder auf, nachdem wir eine Viertelstunde mit Hiroto, Yukis Freund, gecamt hatten. „Du weisst doch, dass ich warte, bis Hiroto seinen Mietvertrag kündigt und wir zusammen ziehen können.“ „Ja, weiss ich. Du wirst mir fehlen. Wer rettet mich dann aus der Scheisse, die ich ab und an verzapfe?“ „Wie wär‘s, wenn du einfach mal damit aufhörst, Scheisse zu verzapfen?“ Ich grinste. „Unmöglich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)