Eine Reise ist es wert von Magneto ================================================================================ Kapitel 15: Damals ------------------ Als Freezer zum ersten Mal die Kellergewölbe seines Heimatpalastes betreten hatte war er fünf Jahre alt und ein wahrer Satansbraten. Um sich der Bestrafung wegen eines zerbrochenen Fensters zu entziehen hatte der kleine Changelin die Flucht ergriffen und fand sich irgendwann vor einer der sieben Türen zu den Kellern wieder. Die große verschlossene Tür war mit einem aufgemalten Schädel versehen und der Warnung, das nur Befugte hier Zutritt hatten. Freezer hielt sich für durchaus befugt und konnte die Tür mittels eines kleinen Tricks den er mal bei seinem älteren Bruder gesehen hatte öffnen. Dafür schob er nur einfach eine lose Kachel zwischen Tür und Rahmen bis er ein leises Klicken hörte, dann noch ein wenig mit geschickten Bewegungen an der Klinke rütteln und der Tür einen leichten Tritt verpassen und schon stand ihm der Keller offen. Cooler hatte seinem kleinen Bruder immer gesagt er solle niemals in den Keller gehen. Er würde dort nie wieder herausfinden und elendig verdursten oder verhungern. Natürlich hatte Freezer ihm das niemals geglaubt. Wer etwas verbieten wollte und es selber tat war nun mal kein besonders geeignetes Vorbild. Freezer wusste, dass sein Bruder im Keller Sachen lagerte von denen ihr Vater besser nichts wusste. Cooler hatte schon in frühester Kindheit einige unangemessene Leidenschaften entwickelt, die im königlichen Palast nicht gern gesehen waren. Als sich die Tür geöffnet hatte stieß dem jungen Changelin ein fauliger Geruch in die Nase. Freezer verzog augenblicklich das Gesicht und kniff die Augen zusammen. Widerlich. Es roch ungefähr so, wie, wenn King Cold zu lange in der Sonne gestanden hatte und seine Haut anfing zu kochen. Verbranntes altes Fleisch. Dennoch entschied sich Freezer die Treppe hinunter zu gehen. Vielleicht fand er ja die Ursache für diesen Geruch. Dann war das alles halb so schlimm. Als Freezer die ersten Treppenstufen nach unten getreten war drehte er sich um und schloss die Tür wieder, damit sein Versteck nicht all zu offensichtlich war. Allerdings hatte er nicht bedacht, dass es hier nun stockdunkel wurde und er nichts mehr sehen konnte. „Mist“, fluchte er leise und tastete nach der Wand, um sich an dieser orientieren zu können, wenn er nach unten ging. Nach ein paar Schritten hatten sich seine Augen wenigstens so an die Dunkelheit gewöhnt, dass er die Wand sehen konnte an der er sich abtastete. Aber er hätte schon gern gewusst wie weit diese Treppe denn überhaupt nach unten reichte und wo sie hinführte. Freezer hatte keine große Lust auf einmal gegen eine weitere Tür zu laufen oder vielleicht sogar in einen Abgrund zu stürzen. Mitten in der Bewegung hielt er inne. Nicht etwa, weil er etwas gehört hatte, sondern, weil er sich wegen seiner eigenen Dummheit gerade am liebsten in den Arm gebissen hätte. Freezer, der zweite Sohn des größten und mächtigsten Herrschers im Universum, war nicht auf die Idee gekommen, dass er selbst ja von einem Krieger abstammte und dementsprechende Fähigkeiten besaß. Er hielt seine linke Hand ein wenig von seinem Gesicht weg und erzeugte eine kleine Ki-Kugel. Die Energie reichte aus, um den Gang vor ihm zu erhellen. Freezer war stolz auf sich. Jedenfalls im ersten Augenblick. Als er dann aber sah was sich da in der Dunkelheit verborgen hatte wünschte er sich diese verdammte Tür niemals geöffnet zu haben. Schnell nahm er die Hand von der Wand weg und wischte sich das Blut an seinem Bein ab. Jetzt wusste er auch woher dieser ekelhafte Geruch kam. Die ganze Wand bestand aus nichts weiter als aus Leichenteilen, die teilweise schon stark verwest waren. Andere waren noch ziemlich frisch und das Blut tropfte auf die Treppenstufen. Freezer schluckte leicht. Sicher, er hatte in seinem bisher sehr kurzem Leben schon einiges gesehen, hatte auch schon selbst Völker ausgerottet, aber eine Wand schmückte selbst er nicht mit Leichenteilen. Wieso auch? Der Changelin fragte sich, ob dieses Kunstwerk aus den Händen seines Bruders stammte. Vorstellen konnte er es sich auf jeden Fall. Langsam ging er noch ein paar Treppenstufen herab bis er eine glatte Fläche vor sich sah. Anscheinend war er nun wirklich im Keller angekommen. Jedenfalls konnte er keine Treppe vor sich sehen, die ihn noch tiefer hätte nach unten führen können. Der Gestank hier war jedoch noch heftiger, als dort oben. Als sich Freezer die Wände genauer betrachtete konnte er auch erkennen wieso. Hier bei den untersten Treppenstufen klebte das älteste Fleisch an den Wänden. Maden und Fliegen tummelten sich auf ihrem Festmahl und Freezer musste einen Kotzreiz unterdrücken. Da konnte man sich ja wirklich überlegen Vegetarier zu werden. Sein Bruder war wirklich widerlich. Wie kam er dazu hier dieses skurrile Etwas zu erschaffen? Was hatte er davon? Sollte das hier etwa eine Art Trophäensammlung sein? Plötzlich hörte er ein Geräusch hinter sich. Sofort löschte Freezer sein Ki und blickte angestrengt die Treppe hinauf. Er konnte erkennen, dass die Tür geöffnet wurde und er sah einen Schattenriss nach unten steigen. Dann ging die Tür zu und alles war wieder stockdunkel. Freezer schluckte leise. Was sollte er jetzt tun? Sich gegen diese ekelhafte Wand pressen? Auf den blutbefleckten Boden hocken? Oder einfach hier stehen bleiben und dem Fremden geschickt ausweichen? Er hörte schwere Schritte und ein Schleifen, das mit einem Poltern verbunden war. Die Schritten wurden lauter, Freezer kniff die Augen kurz zu und öffnete sie wieder, in der Hoffnung so mehr erkennen zu können. Er erschrak fürchterlich, als er vor sich plötzlich seinen älteren Bruder sah, der mittels Ki den Gang erleuchtete. „Was machst du hier?!“, wurde der Jüngere gleich angegiftet. Freezer konnte sehen, dass Cooler wohl ein neues Opfer für seine Wand dabei hatte. Eine tote Wache lag auf den untersten Treppenstufen und wartete auf seine Verewigung an der Wand. „Ich wollte nur...“, doch weiter kam er nicht. Cooler schlug seinem jüngeren Bruder ins Gesicht. „Vater sucht dich überall! Ich hab dir doch gesagt, dass du hier drinnen absolut nichts verloren hast!“ Und Freezer wusste mittlerweile ja auch warum. „Ich schwöre dir, wenn du irgendjemandem erzählst was du hier gesehen hast bring ich dich um und du wirst Teil dieser Wände!“ Freezer nickte eifrig und wurde von Cooler die Treppe nach oben gescheucht. Nachdem der Ältere die Tür geöffnet hatte, Freezer hinausgeworfen und die Tür wieder geschlossen hatte starrte der junge Changelin noch eine ganze Weile die Tür an. Er konnte immer noch nicht glauben, was sein Bruder da drinnen veranstaltete. Aber er hatte auch kein großes Interesse daran herauszufinden, wieso er das tat. Und schon gar nicht wollte er zu den Gestalten gehören, die dort an der Wand hingen. Das Ganze war jetzt schon viele Jahre her, doch Freezer erinnerte sich noch so gut daran, als wäre es erst vor einer Woche geschehen. Und besonders jetzt, wo er nach all der Zeit wieder vor dieser Tür stand brodelte die Erinnerung an diese Wände abermals auf. Er hatte in seinem Leben schon so vieles gesehen und erlebt. Aber das sein eigener Bruder so eine widerliche Wand erschaffen würde hätte er sich selbst niemals vorstellen können. Nicht einmal er wäre jetzt noch dazu in der Lage. „Und? Wie geht die auf?“, wollte Vegeta wissen, der sich diese geschlossene Tür jetzt nicht noch länger anschauen wollte. „Und du bist dir sicher, dass wir durch diese Tür zum Ziel kommen?“ Freezer nickte nur. Er wusste es. Schließlich war sein kleines Abenteuer mit fünf Jahren nicht das letzte Mal, dass er in die Kellergewölbe gegangen war. Er kannte die Pläne der Gewölbe auswendig. Wusste, wie verzweigt sie waren, aber auch, wo sie ineinander überliefen. Man musste sich nur konzentrieren und orientieren können. Freezer schob einfach eine lose Kachel zwischen Tür und Rahmen bis er ein leises Klicken hörte, dann noch ein wenig mit geschickten Bewegungen an der Klinke rütteln und der Tür einen leichten Tritt verpassen und schon stand ihnen der Keller offen. Als sich die Tür geöffnet hatte stieß ihnen ein fauliger Geruch in die Nase und Freezer schloss kurz seine Augen, während die anderen, besonders Bulma, die Gesichter verzogen und sich die Nasen zuhielten. Hosted by Animexx e.V. 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