Vergangenheit? Zukunft? Oder beides? von moe_rikyou (Bakura x Yami) ================================================================================ Kapitel 4: Ein stürmischer Traum -------------------------------- N/A: Hallo! Nach längerer Pause (Bachelorarbeit hatte nun mal Vorrang) hier ein neues Kapitel. Ist dieses Mal etws kürzer, aber der inhaltliche Schnitt hat hier nun mal am besten gepasst. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir einem Kommentat sagt, wie ihr es fandet! Viel Spaß beim Lesen! LG Moe Seit dem Vorfall mit dem Walzer und dem auf beiden Seiten unausgesprochenem Fast-Kuss gingen sich Yami und Bakura weitestgehend aus dem Weg. Sie sprachen nur so viel wie nötig miteinander um eine weitere peinliche Situation zu vermeiden. Vor allem Marik ging dieses Verhalten langsam wirklich auf den Keks, konnte jedoch keinen von beiden von diesem unsinnigen Verhalten abbringen. Einige Tage später, es war bereits abends und ein kräftiger Seegang ließ das Schiff übers Meer schaukeln, hatten sich alle drei am Abend in die Kabine verzogen. In dieser Kabine gab es nur ein Etagenbett, so dass jede Nacht einer auf dem Boden schlafen musste. Das losten sie jede Nacht aus und dieses Mal hatte es mal wieder Bakura getroffen. Er lag bereits neben den Koffern unter einer Decke und schlief tief und fest. Yami und Marik waren jedoch noch wach und saßen vor dem Bett auf dem Boden. Yami versuchte vergeblich seine Haare zu zähmen, während Marik an die Wand gelehnt saß und sich den Bauch hielt. Als er auch noch leise stöhnte, sah Yami ihn besorgt an. „Geht’s dir gut…?“ Marik winkte ab. „Ja…bestens…“ Er murrte. „Nur ein wenig von Neid zerfressen…Schau ihn dir an…“ Er deutete auf Bakura. „Er kann in jeder Situation schlafen…“ In diesem Moment neigte sich das Schiff besonders weit; Bakuras Tasche fiel um und das Schmuckkästchen, mit dem die Großmutter Atemus überzeugt werden sollte, dass es sich bei Yami um ihren verloren geglaubten Enkel handelte, fiel heraus und kullerte Yami vor die Füße. Neugierig hob dieser es auf und betrachtete es. Es kam ihm so bekannt vor… „Ein hübsches Schmuckkästchen, nicht wahr?“, meinte Marik als er Yamis forschenden Blick bemerkte. „Ein Schmuckkästchen? Bist du sicher, dass es sowas ist…?“, fragte Yami und betrachtete das Stück von allen Seiten. Irgendwie hatte er das Gefühl, diesen Gegenstand schon einmal in der Hand gehalten zu haben…und dass es mehr war, als es schien… „Was könnte es sonst sein?“, fragte Marik verwundert. „Naja…irgendetwas anderes…irgendetwas Besonderes…“, sprach Yami seine Vermutungen laut aus, ohne den Blick vom vermeintlichen Schmuckkästchen zu nehmen. „Etwas, das mit einem Geheimnis zu tun hat…“ Er sah zu Marik, der in sein Bett kletterte. „Ist das möglich?“ Marik schmunzelte leicht. „Alles ist möglich. Du hast Bakura ja immerhin auch dazu gebracht, freiwillig Walzer zu tanzen…“ Er zwinkerte und Yami lächelte verlegen zurück. Ja…aber daran wollte er eigentlich nicht unbedingt denken…er war sich immer noch nicht sicher, ob und was da genau zwischen ihnen vorgefallen war… Dann riss Marik ihn wieder aus seinen Gedanken. „Schlaft gut, Eure Majestät…“ „Gute Nacht, Marik“, erwiderte Yami und ging ebenfalls ins Bett. Glücklicherweise war er von der Seeluft zu müde, als das seine Gedanken ihn wachhalten konnten. Genau darauf hatte Dartz gewartet. Mit Hilfe seiner dunklen Kräfte hatte er Atemu ausfindig gemacht und beobachtet. Nun war sein Moment gekommen. Er würde sich in sein Gehirn und seine Träume einschleichen. Dann konnte er ihm nicht entkommen…, dachte er grinsend. „Angenehme Träume wünsch ich dir, Prinz…“, murmelte er gehässig ehe er seine Kräfte ausschickte und von Yamis Träumen Besitz ergriff. Yami drehte sich nun auf den Rücken und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als sein Traum begann. Er war auf einer Wiese voller Schmetterlinge. Er selbst trug ein Matrosenoutfit und dann tauchte ein junges Mädchen auf, ebenfalls in einem Matrosenkleid und mit gleicher Haarfarbe wie er, und forderte ihn auf mit ihm zu kommen. Fröhlich stand er auf und begleitet von drei Schmetterlingen folgte er dem jungen Mädchen, welches ihm so vertraut war. Sie liefen die Wiese entlang und einen steilen, steinigen Hügel hinauf. Er musste sich oft mit seinen Händen abstützen, um nicht zu fallen… Das Mädchen lachte fröhlich, als es seine Bemühungen sah. „Komm mit!“, rief es und lief weiter voran. Sie kamen zu einem umgefallenen Baum und das Mädchen balancierte mühelos darüber. Am anderen Ende warteten drei weitere, ältere Mädchen, alle in Badeaufzügen und auch sie mit einer sonderbaren Ähnlichkeit zu ihm, und winkten ihm fröhlich zu. „Komm her! Wir springen hinein!“ Dann sprangen sie in einen Abgrund hinter ihnen und ins kühle Nass. Er versuchte zu folgen und über den Baumstamm zu laufen, verlor aber das Gleichgewicht und musste einige Schritte rückwärtsgehen, um nicht umzufallen…Dennoch tat das seiner Freude keinen Abbruch. Er fühlte sich so wohl…! Bakura indes wachte auf, als es beständig klapperte. Was zum Henker war denn los..? Er öffnete schlaftrunken die Augen und er sah, dass die Tür zu ihrer Kabine offen stand. Dann glitt sein Blick zum Bett und er sah, dass es leer war. Yami war fort – bei diesem Sturm! Schlagartig war Bakura hell wach. Irgendetwas war nicht in Ordnung, das spürte er! „Yami!“, rief er, rappelte sich auf und stürmte hinaus. Da aufgrund des Sturms das Schiff heftig schwankte, stolperte er auch prompt gegen die gegenüberliegende Wand. Doch den Schmerz spürte er kaum. Er wollte nur Yami in Sicherheit wissen – das war das einzige, was für ihn gerade zählte! Er rannte zur Treppe und kletterte aufs Oberdeck und rief immer wieder Yamis Namen. Doch nie erhielt er eine Antwort, was jedoch bei dem Tosen der Wellen und des Windes keine Überraschung war. In seinem Traum hatte Yami nun den Baumstamm überquert und stand am Rand und schaute aufs Wasser hinab, in das die drei jungen Frauen hineingesprungen waren. Es sah wunderbar klar und erfrischend aus und er beneidete jetzt schon die drei, die dort ausgelassen planschten! Auch ein Mann war bei ihnen im Wasser und alle vier sahen zu ihm hinauf. „Hallo Sonnenschein!“, grüßte der Mann, der so herzlich aussah und auch die Mädchen grüßten ihn. Erfreut winkte Yami, der sich mit einem Arm an einer Blumenranke festhielt, den Vieren zu. „Oh, hallo!“ Die vier standen nun im Wasser auf und winkten ihn zu sich. „Na komm. Spring! Komm zu uns ins Wasser!“ Zur Unterstreichung kam nun auch das kleinste Mädchen an Yamis Seite, zögerte keinen Moment und sprang mit einem „Hui!“ ins Wasser, sodass es die anderen kräftig nass spritzte. Das brachte Yami herzlich zum Lachen. Bakura suchte derweil das ganze Deck nach Yami ab. „Yami! Yami, wo bist du?!“, rief er zunehmend verzweifelt, während er immer wieder von überschwappenden Wellen gegen die Reling geworfen wurde. Dann endlich entdeckte er Yami. Er erstarrte vor Schreck. Yami stand tatsächlich auf dem Rand der Reling, nur eine Hand an den Tauen und hob einen Fuß, gerade so als wolle er ins tobende Meer springen! Ihm blieb fast das Herz stehen. „Nein, Yami! Nicht!“, schrie er und hechtete zu ihm, betete es noch rechtzeitig zu schaffen. Er durfte Yami nicht verlieren! Yami wandte kurz den Kopf zur Seite. Hatte jemand ihn gerufen…? Der Mann in seinem Traum winkte Yami jedoch immer wieder zu und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. „Los komm! Spring!“, sagte er sanft und lächelte liebevoll, ja gar väterlich. Dann plötzlich verwandelte sich der Mann in ein schreckliches Wesen. Seine Augen wurden groß und glühend rot. Seine Hände wurden zu großen Klauen mit messerscharfen Krallen und lederne Flügel wuchsen aus seinem Rücken. Aus seinem riesigen Maul krächzte der Dämon ihm zu: „Ja…der Romanov-Fluch…Spring…!“ Das Untier wurde immer riesiger, war nun so groß wie ein Haus und auch die Blumenwiese und das Wasser war verschwunden. Stattdessen stand Yami nun einsam auf einem kleinen Felsen, umgeben von leuchtend grüner Lava und von überall stoben grüne und schwarze, fledermausartige Dämonen empor. Yami schrie entsetzt auf und wollte davon laufen. Doch dann würde er über die Kante in die Lava fallen! Da packte ihn auch noch der riesige Dämon am Arm und versuchte ihn in die Lava zu zerren. Yami schrie und wehrte sich mit aller Kraft. Er wollte nicht sterben! Er wollte nicht in diese Lava! Dann spürte er auch noch wie ein anderer Dämon ihn von hinten packte! Nein!!! Bakura hatte Yami gerade noch erreichen können, packte ihn von hinten und schaffte es, ihn von der Reling hinunter zu ziehen, obwohl Yami sich mit Leibeskräften wehrte und nach ihm schlug und tritt. Erst da begriff Bakura, dass Yami schlafwandeln musste. Er hielt Yami fest in seinen Armen  und versuchte ihn aufzuwecken. „Yami! Yami, wach auf!“ Endlich erwachte Yami keuchend aus seinem Albtraum und sah sich panisch um. Wo war der Dämon?! Er sah Bakura an und krallte sich an seinem Hemd fest. „Der Romanov-Fluch…der Romanov-Fluch…!“, murmelte er eindringlich. „Yami…Yami, beruhige dich! Wovon sprichst du…?“, fragte Bakura verständnislos und immer noch sehr besorgt. Erst langsam beruhigt sich sein Herz wieder. Wenn er jedoch daran dachte, dass Yami im Schlaf beinahe…Da drehte sich ihm der Magen um. Erst Bakuras Worte ließen Yami wirklich begreifen, dass es ein Traum gewesen war, nichts Reales. Doch der Schrecken saß tief und er konnte die Tränen nicht zurückhalten. Er hatte wirklich Todesangst gehabt. Er drückte sich an Bakura und vergrub sein Gesicht  seine Schulter. Bakura gab ihm gerade den Halt, den er dringend brauchte. „Ich sehe ständig Gesichter…so viele Gesichter…“, schluchzte er leise. Bakura war erleichtert und froh, dass Yami endlich zu sich gekommen war und hielt ihn tröstend fest. „Es war ein Albtraum…“, sagte er mit beruhigender Stimme. Wenn auch ein verdammt gefährlicher, dachte er bei sich. „Ist ja gut…Jetzt bist du sicher…“ Er legte sein Kinn auf Yamis Schopf und atmete tief durch. Auch er musste das alles erst einmal verkraften… Als Yami sich etwas beruhigt hatte, löste sich Bakura sanft von ihm. „Wir sollten wieder in die Kabine gehen…Der Sturm lässt zwar langsam nach, aber wir sind völlig durchnässt…“ Da Yami sein Gefühlsausbruch nun, da es ihm etwas besser ging, ziemlich unangenehm war, nickte er nur und folgte Bakura mit peinlicherweise immer noch leicht zittrigen Knien. Als sie in der Kabine ankamen, stellten sie zu ihrer beider Erleichterung fest, dass Marik tief und fest schlief. Leise schloss Yami die Tür und nahm das Handtuch entgegen, dass Bakura ihm reichte. „Danke…“, flüsterte er ohne ihn anzuziehen. Das meinte er nicht nur auf das Handtuch bezogen, doch mehr bekam er gerade nicht heraus. Bakura nickte nur. „Gern geschehen…“, erwiderte er ebenfalls flüsternd und begann dann sich abzutrocknen und dann umzuziehen. Schnell wandte Yami sich um und zog sich ebenfalls trockene Kleidung an, ehe er ins Bett stieg. Das half zwar, ließ ihn aber immer noch frieren, obwohl er sich zusammenrollte. Schweigend beobachtete er, wie Bakura es sich wieder auf dem Boden so gemütlich machte, wie es eben ging. Yami wusste selbst aus eigener Erfahrung im Kinderheim wie hart und unbequem ein Fußboden als Schlafplatz war und er musste sich auch eingestehen, dass er Angst vor einem weiteren Albtraum hatte…Schließlich sprang er über seinen Schatten. „Bakura…?“, fragte er leise. Bakura regte sich nicht, sah aber zu ihm herüber. „Ja?“ „Ich…willst du vielleicht hier mit im Bett schlafen…? Wird vielleicht etwas eng, aber…naja, es ist bestimmt besser als der Fußboden…“ Überrascht hob Bakura den Kopf und sah ihn an. Auch zögerte er einen Moment, denn jetzt im Nachhinein war ihm schon verdammt bewusst, wie sehr er Yamis Nähe genossen hatte…und dass er deshalb tunlichst vermeiden sollte, wieder in Yamis Nähe zu kommen… Dann aber nickte er, auch weil er merkte, dass Yami wirklich ungern allein sein wollte. „Dann mach mal Platz“, forderte er Yami auf, stand auf und ging zum Bett. Yami war derweil an die Wand gerückt, so dass Bakura sich neben ihn legen konnte. Bakuras Nähe gab ihm wirklich Sicherheit, und eine wohlige Wärme breitete sich in ihm aus. Entspannt schloss er die Augen. Bakura dagegen war nicht ganz so entspannt. Ihm war Yamis Nähe nur allzu bewusst und sein verräterisches Herz schlug wesentlich schneller als ihm lieb war. Er lag mit offenen Augen da und lauschte Yamis Atem. Schließlich nahm er seinen Mut zusammen. „Weißt du…ich hatte vorhin wirklich Angst um dich…“ Langsam drehte Bakura sich auf die Seite. „ich dachte wirklich, ich würde dich verlieren…und mir ist etwas klar geworden…“, sagte er leise und beugte sich vor um Yami zu küssen. Doch als er nur noch wenige Zentimeter von Yamis Gesicht entfernt war, bemerkte er, dass Yami bereits eingeschlafen war. Er hatte rein gar nichts von seinen Worten mitbekommen… Beinahe hätte Bakura aufgelacht. Das durfte doch nicht wahr sein…! Dann seufzte er ergeben. Vielleicht sollte es einfach nicht sein…Sanft hauchte er einen Kuss auf Yamis Stirn und drehte sich dann auf die andere Seite und schlief nach einer Weile ebenfalls ein. Allerdings gab es eine Person, der der Ausgang dieser Nacht gar nicht gefiel: Dartz. Er hatte Yami durch seine Kräfte nicht nur gesteuert, sondern ihn auch beobachtet und war nun, da sein Plan ein weiteres Mal gescheitert war, außer sich. Er fluchte und tobte und musste sich selbst zwingen, ich wieder zu beruhigen und einen kühlen Kopf zu bewahren. „Ich bin ruhig…ich bin herzlos…ohne Gefühle…“, murmelte er wie ein Mantra. Dann fühlte er einen plötzlichen Anflug von Klarheit. Er würde sie selbst töten müssen, in Person. Auf die Erde zurückzukehren, würde zwar viel Kraft erfordern, aber das war es wert. Den letzten der Romanovs  mit seinen eigenen Händen zu töten, das würde köstlich werden! Sofort begann er, seine Kräfte zu heraufzubeschwören und seine Reise auf die Erde nach Paris anzutreten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)