Bitte bleib bei mir! von _Shirley (BBC Sherlock) ================================================================================ Kapitel 1: Verfolgung im Nebel ------------------------------ Pairing: Holmes/Watson Anmerkung: So jetzt versuch ich mich selbst mal an einer kleinen Idee, die irgendwie in meinen Kopf geraten ist, und von da wieder raus wollte. Ich hab keine Ahnung wo mich diese Geschichte hinführen wird, also wenn jemand Anregungen oder Wünsche hat, dann immer her damit! Ich gehe gern darauf ein! Freu mich auch über jede Art von Kritik, positiv wie negativ. Also bitte gebt mir Feedback, ich würde mich sehr darüber freuen! Vielleicht sollte ich auch ganz zu Anfang erwähnen, dass ich keine geregelten Arbeitszeiten habe und somit nicht regelmäßig ein neues Kapitel einstellen kann! Auch möchte ich, wie in jeder andern Story von mir darauf hinweißen, das Rechtschreibfehler immer dem Finder gehören! Disclaimer: Mir gehört nix. Erfunden wurden die Charaktere von Sir Arthur Conan Doyle und die Rechte an Sherlock gehören der BBC und möglicherweise auch noch anderen Leuten. Fakt ist, mir gehört gar nichts, ich leih mir das alles nur. Diese Fanfiction wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu Lebenden, Toten und Lebenden-Toten Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. (Meins!) 1. Verfolgung im Nebel „Sherlock, Vorsicht!“ der Ruf hallte durch die dunkle Nacht, verklang im dichten, fast seidigen Nebel der Docklands in trügerischer Stille. Keine Menschenseele war auf den Straßen, zu solch fortgeschrittenerer Stunde und aufgrund des leichten Regens, war die Gegend wie ausgestorben. Einzelne Straßenlaternen spendeten schummriges Licht, wo immer es durch den Nebel brach. In den zahlreichen Pfützen tanzten die bunten Lichter des Bürogebäudekomplexes Canary Wharf mit den Regentropfen. Aus der Ferne trug der Wind die Geräusche von der Hauptstraße her und hin und wieder unterbrach eine Hupe die Stille der Nacht. London hätte an solche einem Abend verträumt und behütet gewirkt, eingewickelt im dichten Nebel der Farben und Geräusche gleichermaßen zu verschlucken schien. Aber dieses Gefühl täuschte. Eilige Schritte klatschten auf dem nassen Pflaster, gespenstisch wirkten die schemenhaften Gestallten im feuchten Dunst, wie sie dort in der Dunkelheit zu verschwinden gedachten. Verfolgt von einem großen, hageren Mann, der in einen langen, dunklen Mantel gehüllt war. Wieder huschte ein Schatten geisterhaft vor ihm her, verschwand von der Straße, tauchte unter in einer kleinen Gasse. Bemüht sich wie ein Gespenst unsichtbar zu machen, flohen die Schatten, gejagt von einem Mann, dessen Sinne die Täuschungen des Nebels und die Dunkelheit niemals zu trügen vermochten. Sherlock Holmes kannte seine Stadt. Jeden Winkel in London, jede Ecke, jede Abzweigung. Niemand entkam ihm, keiner konnte seine messerscharfen Sinne täuschen. Jede noch so kleine Bewegung wurde erkannt, jede Gestallt im Schatten entdeckt, jeder Laut schien bis an sein Ohr zu dringen. Mit einem Stadtplan vor Augen, hetzte er um die Ecke und erkannte dort vor sich die gesuchten Gestallten. Seine Schritte verursachten ein schmatzendes Geräusch, wann immer die Sohlen seiner Schuhe den nassen Boden berührten. Aufgeschreckt von der näher kommenden Silhouette, stoben die Flüchtigen auseinander und die Hetzjagd begann erneut. John irrte durch die Nacht, verloren im dichten Nebel verschwamm der Hafen zu einer konturlosen Masse aus wogenden Schatten und vereinzelten Lichtpunkten. Wohin war Sherlock verschwunden? Der Arzt zog seinen braunen Mantel enger, stellte den Kragen gegen Wind und Regen hoch und blickte sich verloren um. Da! Nicht weit entfernt von ihm bewegte sich die Dunkelheit! Eine Silhouette löste sich, nur um ein paar Meter weiter wieder mit der sie umgebenden Nacht zu verschmelzen. Ohne lange zu zögern sprintete John hinterher! Behielt den Schatten im Auge, immer hoffend es möge Sherlock sein. Doch kaum war er eine Seitenstraße entlang gerannt, war von dem Flüchtigen keine Spur mehr zu erkennen. John ging noch ein paar Schritte, entzog sich dem hellen Schein der Straßenlaternen, denn er wollte von den Verbrechern nicht entdeckt werden und blieb vor einer Mauer stehen. Dort unten klatschte der Wind das Wasser der Themse gegen den blanken Stein. Das Spiel der Wellen zog seinen Beobachter kurz in einen Bann, der von einem lauten Schrei unterbrochen wurde. Eilig drehte sich John um die eigene Achse, suchte vergeblich in der dichten Brühe nach einer Bewegung, einem Hinweis der ihn in die richtige Richtung leiten mochte. Ein weiterer Schrei, dann viel ein Schuss. Panik ergriff John und nur mühsam kämpfte er den Drang nieder, laut nach Sherlock zu rufen. Angst um seinen Kollegen beflügelte ihn, ließ ihn wieder durch die nassen Straßen hetzen, der Mauer entlang folgend, begleitet vom Gurgeln des Wassers. Sherlock stand an einen Mauervorsprung gelehnt und schnappte nach Luft. Die kühle der Nacht brannte in seinen beanspruchten Lungen und riet ihm deutlich, das Rauchen endlich ganz aufzugeben. Aber den Halunken ging es nicht viel anders, sie hatten sich schnaufend eine Treppe hoch geflüchtet und standen um Atem ringend dicht bei einander. Eigentlich hatte sein Plan anders ausgesehen, aber das Aufgebot an Polizisten, die mit Blaulicht und heulenden Sirenen die Unterstützung hätten sein sollen, schreckten die Schmuggler - auf deren Konto laut Sherlocks Vermutungen auch ein Mord ging – auf, und so hatte Sherlock ihnen folgen müssen. Verärgert, denn wieder einmal hatte die Polizei einen Fall unnötig kompliziert und das allein durch ihr Auftauchen! Würde diese Bande heute entkommen, wären eineinhalb Monate voller Recherche, Bestechungen und getarnter Ermittlungen seitens des Detektivs umsonst gewesen! Das konnte und wollte er nicht zulassen! Zum einen stand ihm nicht der Sinn nach Verlieren, zum andern würde ihn seine kostbare Zeit fehlen, die man ihm auf solch fahrlässige Weise gestohlen hatte. Lautlos schlich er zum Anfang der Treppen, erspähte die Bande aus drei gebeugten Gestallten und eilte ohne ein Geräusch zu machen die Treppen hinauf. Das Überraschungsmoment lag auf seiner Seite, er duckte sich, setzte wie ein Raubtier zum Sprung an und… Man konnte im Nachhinein nicht sagen, wer überraschter war, die drei Schmuggler oder der Detektiv, als die Melodie eines Handys durch die Nacht hallte. Sherlock erhob sich, wollte trotz des in seiner Manteltasche klingelnden Mobiltelefons seinen Angriff nicht abbrechen, obwohl er das wohl besser getan hätte. Er stürzte sich auf die Zwei die ihm am nächsten standen, blockierte eine wilde Rechte und trat dem anderen Mann mit einem gezielten Schlag in die Magengrube. Beschäftigt mit einem erneuten Hacken des Mannes, der zwar klein aber kräftig gebaut war. Offensichtlich beherrschte er den Boxsport, denn Sherlock hatte seine liebe Mühe mit dem zähen Angreifer. Der zweite rappelte sich vom Boden auf und aus den Augenwinkeln nahm Sherlock war, wie der Dritte, ein recht stämmiger, dunkelhäutiger Mann etwas aus der Innentasche seines Mantels zog. Augenblicklich wirbelte Sherlock herum, versuchte einen sichereren Platz zu finden, von dem aus ihn der dritte nichts ins Visier nehmen konnte. Doch die beiden Anderen erkannten was er vor hatte und ließen nicht locker. Ein Schuss viel, Sherlock duckte sich rein aus Reflex heraus, aber die Kugel schlug weit neben ihm in den Beton des Treppengeländers. Am Rand der Brücke geduckt, wurde Sherlock nach oben gerissen und ein Schlag traf ihn hart ins Gesicht. Sein Blick verklärte sich, ein weiterer Schlag und er fühlte warmes Blut über sein Gesicht laufen. Eine Faust traf seine Lippe, ließ die, von der kalten Luft spröde gewordene Haut platzen und bescherte ihm den üblen Geschmack von Blut. Wohl wissend, dass er sich wehren musste, versuchte dem eisernen Griff zu entkommen, der ihn am Schal gepackt hielt und wich dem nächsten Schlag ungeschickt aus. Die Welt tanzte vor seinen Augen, schwer atmend versuchte er sich auf den Beinen zu halten, als ein neuerlicher Schuss erklang. Das Geräusch des Schusses leitete John und so fand er eine verkeilte Meute in der Dunkelheit und eines war mal klar, eine dieser Gestallten war Sherlock Holmes und er als sein Freund musste etwas tun! Auch wenn Sherlock geschickt und sehr flink war, war er doch in diesem Moment in der Unterzahlt und wahrscheinlich nicht einmal bewaffnet! So stürmte John voran, seine eigene Waffe gezogen, jagte er die Treppen hinauf. Er erkannte Sherlock nicht sofort, aber dafür konnte er den Mann mit der Waffe ausmachen. So entsicherte John seine Waffe, hob sie in geübter Leichtigkeit zum Schuss und drückte ab. Jedoch ging die Gestallt nicht wie gewünscht zu Boden, sondern stieß nur einen Schmerzensschrei aus und richtete die Waffe auf John. Der Schuss hatte auch die anderen Beiden auf den Mitstreiter des Detektivs aufmerksam gemacht und so ließen sie von Sherlock ab, der wie ein nasser Sack zu Boden glitt und dort liegen blieb. Besorgnis jagte mit dem Adrenalin durch Johns Körper, als er erneut seine Waffe hob. Die Angreifer blieben wie angewurzelt stehen, besahen sich die Waffe des Doktors und schienen die Situation zu überdenken. Der dunkelhäutige Mann richtete die Mündung seiner eigenen Waffe auf John und sein von Schmerzen verzerrtes Gesicht sah ihn missgünstig an. Johns hämmernder Herzschlag machte ihn fast wahnsinnig, dazu die Sorge Sherlock könnte ernsthaft verletzt sein. Doch noch bevor John reagiere konnte, sprang die Gestallt des Detektivs vom Boden auf, trat dem stämmigen Burschen seine Waffe aus der Hand. Jetzt geriet Bewegung in den Kampf und John wurde gepackt, seine Pistole entglitt ihm, als sein Arm schmerzhaft gegen das metallene Gestänge der Treppen geschlagen wurde. Taumelnd wäre er beinahe die Stufen hinab gestürzt, aber ein fester Griff um seinen Kragen riss ihn nach vorne und er viel auf die Knie. Ein Schlag in den Magen hinderte ihm am Aufstehen. Mit tränenden Augen sah er zu Sherlock, der von dem jetzt Waffenlosen Typen mit Scheins spielender Leichtigkeit aufgehoben, und gegen die Wand der Brücke gedrückt wurde. John erkannte die Absicht darin, dieser Bär von einem Mann wollte seinen Freund ins Wasser werfen und dem geschwächten Detektiv damit einen feuchten Tod bescheren. Obwohl ihn ein weiterer Schlag traf, kämpfte John sich hoch, holte etwas unbeholfen aus, traf aber und schickte einen seiner Angreifer mit lautem Schrei die Treppen hinunter. Als er Sherlocks erstickten Ruf hörte, warf John sich mit aller Kraft gegen den letzten Angreifer und eilte seinem Freund zu Hilfe. Doch er kam zu spät. Der hünenhafte Mann ließ Sherlock los und die Schwerkraft zog den geschundenen Leib mit sich in die nasse Tiefe. Angst griff nach Johns Herzen, ließ ihn fast verrückt werden als er mit einem wenig gezielten Schlag, der eher als Glückstreffer zu verbuchen war, den letzten zu Boden schickte. Ohne einen Gedanken an seine eigene Sicherheit zu verschwenden, zog John sich über den Rand der Brücke und wollte schon springen, als ein neuerlicher Schuss die kühle Nachtluft zerfetzte! John viel, kurz begleitet von einem, ihm nur all zu bekannten, stechenden Schmerz, landete er hart auf der Wasseroberfläche und tauchte hinab in die eisige Dunkelheit. Keuchend kämpfte er sich an die Oberfläche, das Wasser umspülte ich, die Strömung zog an seinem Körper, begann ihn von der Brücke fort zu treiben. Er konnte nichts sehen, immer wieder wurde sein Körper Unterwasser gezogen, umfangen von solch unglaublicher Kälte, gurgelnder Dunkelheit und beängstigender Stille. Wie sollte er Sherlock hier jemals finden? „Sherlock?“ versuchte er zu rufen, doch er errichte damit nur, dass er noch mehr Wasser schluckte. Hustend und spuckend versuchte er, seinen Kopf über Wasser zu halten und nach den Umrissen einer Gestallt im Wasser zu suchen. Und tatsächlich hatte das Schicksal Erbamen mit ihnen, denn John erkannte seinen Freund, geklammert an einen großen, metallenen Ring in der Hafenmauer. Kaum hatte er die Gestallt erreicht, verließen Sherlock die eigenen Kräfte. Sogleich griff eine starke Hand nach ihm, zog den bereits zitternden Körper zu sich und versuchte gegen das Wasser und seine eigene Ermüdung zu kämpfen. „Sherlock! Bitte Sie dürfen nicht einschlafen, mache Sie die Augen auf!“ flehte John und mobilisierte den Rest seiner Kräfte. Wie sollte er mit Sherlock hier weg kommen? Nirgends führten Stufen hinauf, das andere Ufer der Themse war im Nebel nicht einmal auszumachen. Langsam füllte sich die Luft mit dem Geräusch von Sirenen. Blaulicht blitzte durch den Nebel und eine gefühlte Ewigkeit geschah nichts. John hoffte und bangte man würde sie hier unten finden. Dann erklangen die ersten Rufe und Schritte von schweren Stiefeln hallten durch die Nacht. John war ausgelaugt, nur sein Überlebenswillen gab ihm noch genügend Kraft, sich und die schlaffe Gestalt Sherlock Holmes über Wasser zu halten. „Hier unten!“ rief er schwach. Dann nahm er all seine Reserven zusammen und schrie um sein Leben. „Hier!“ erklang eine Stimme über ihm. John hob den Kopf, erblickte einen Mann, dessen Umrisse sich unscharf vor seinen Augen abzeichneten. „Um Gottes Willen, kommen Sie hier her!“ rief der Polizist und John konnte nicht sagen wie viel Zeit verging, bis ihn endlich starke Arme ergriffen und aus den kalten Fluten zogen. Dem nassen Grab entrissen, lag John auf dem Asphalt und jemand rief nach einem Krankenwagen. Die reglose Gestalt neben ihm, ließ ihn den Wunsch seines eigenen Körpers nach einer wohltuenden Unmacht niederkämpfen. Langsam kroch er zu Sherlock, versuchte ihn zu erreichen doch er hatte dafür nicht genügend Kraft. Jeder seiner Versuche endete damit, dass sein Körper schwer auf den Asphalt zurück fiel, weil seine Arme unter ihm nachgaben. Zitternd reckte er seine Hand, wollte Sherlock berühren, spüren und prüfen ob es ihm gut ging. Wollte seinen Puls fühlen und wissen, dass sein Freund noch lebte! Seine Bemühungen blieben ohne Erfolg, er erreichte ihn einfach nicht! Obwohl nur wenige Zentimeter zwischen ihnen lagen, kam es John wie ein unendlicher Abgrund vor, der sie voneinander trennte. Wieder war die Angst in ihm, sein Körper begann unkontrolliert zu zittern und vor seinen Augen verschwamm die Sicht. Wie aus weiter Ferne klangen die Stimmen, ihre Besorgnis nahm John gar nicht war. Dann hob man ihn hoch, legte in auf eine Trage und schon musste er gegen das grelle Licht im Krankenwagen blinzeln. Seine Augen füllten sich mit Tränen, ob wegen der Helligkeit oder seiner Verzweiflung, dass wusste er nicht. Er war so ausgelaugt, sein Körper schrie vor Schmerz doch er kämpfte weiter. „Sherlock“, klang es in einem wimmernden Flüstern von seinen blauen Lippen. Er wollte nicht von hier weg, nicht ohne Sherlock! Nicht ohne dem Wissen, dass es seinem Freund gut ging. Sie durften sie nicht trennen, Sherlock brauchte Hilfe und er war doch Arzt! Am liebsten wäre er aus dem Krankenwagen gesprungen und hätte sich an Sherlocks Seite begeben, seine Hand gehalten, den Puls gefühlt. „Ganz ruhig“, sagte eine Stimme dicht an seinem Ohr und unendlich warme Hände drückten ihn hinunter, in eine liegende Position. „Sher…Sherlock…“ Kurz nahm er noch Gestalten war, die sich um ihn her bewegten. Wieder drang eine Stimme an sein Ohr, eine vertraute Stimme. Sie drang durch den Nebel in seinem Geist, aber er verstand die sachte und behutsam gesprochenen Worte nicht. Verzweifelt wollte er rufen, endlich nach Sherlocks Befinden fragen doch die Welt verschwamm immer mehr vor seinen Augen. Erst war da diese Helligkeit und dann wurde es immer dunkler. Die Bilder verblassten, die Realität verschwamm und wich der süßen, alles übertünchenden Schwärze der Bewusstlosigkeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)