Das dunkle Land in der Ferne von Nhaundar (Eragon V) ================================================================================ Prolog: -------- Disclaimer: Eragon und die darin vorkommenden Personen gehören nicht mir, zumindest die nicht die auch Chrsitopher Paolini verwendet. Ich verdeine kein Geld mit der Story. _________________________________________________________________________________________________________________________ Dies ist mein erstes Werk zu Eragon. Ich hoffe es gefällt euch. LG ___________________________________________________________________________________________________________________________ Eragon hatte es geschafft einen geeigneten Ort für die Aufzucht der wilden Drachen und die Ausbildung der neuen Drachenreiter zu finden. Weit im Osten erstrecken sich gewaltige Wälder und Gebirgslandschaften, neben Steppen und Wüsten. Die Bewohner dort haben nur spärliche Erinnerungen an die Drachenreiter von früher, erinnern sich aber an die guten Zeiten und dulden die Anwesenheit der Reiter, die sich weit genug von dem besiedelten Gebiet nieder gelassen haben, so dass der Wildbestand groß genug für die heranwachsenden Drachen ist und die Bevölkerung keine Konsequenzen davonträgt. Mit Arya, die Königin der Elfen, mit Orik, dem König der Zwerge und mit dem derzeitigen Anführer der Urgals und Nasuada, hatte Eragon eine Abmachung bezüglich der geschlüpften Drachen und ihrer Reiter getroffen, die sich, wenn die Drachen im entsprechenden Alter waren, nach Aradua zu entsenden waren, dem neuen Heim der Drachenreiter. 20 Jahre nach Galbatorix` Tod herrscht, mehr und mehr in Frage zu stellender, Friede in Alagäsia. Nasusada, die ehemalige Anführerin der Varden, ist durch einen der zahlreichen Anschläge durch Bürger und Adlige, die noch immer durch die Nachwirkungen von Galbatorix Herrschaft beeinflusst sind, ums Leben gekommen. König Orrin hat diese Gelegenheit ergriffen, mit einer Gruppe seiner Männer hat er sich nach Ilirea durchgeschlagen und sitzt nun unrechtmäßig auf dem Thron. Die Stadt wird mit dem Aufmarsch der Soldaten unter Kontrolle gehalten. Überall im Land treten Unruhen auf, die der König jedoch militärisch niederschlägt. Im Moment sind die Aufrührer zu Ruhe gekommen, aus Angst vor den hart angezogenen Strafen die der neue König auf Vergehen angeordnet hat. Kapitel 1: Überbleibsel ----------------------- Es war dunkel, feucht und zugig. Das hatten die abgelegenen, grob aus dem Stein gehauenen Gänge in Tronjheim so an sich. Die in denen nur selten etwas herumlief, was größer war als Ungeziefer. Abgesehen von einer in Schwarz gehüllten Gestalt, die sich leise im düsteren Zwielicht voran schlich. Ihr folgten drei gut ausgerüstete Zwerge. Sie alle hatten ihre Harnische, Stiefel und Waffen mit Lumpen umwickelt, die sie davon abhielten zu klappern. Seit geraumer Zeit wurden immer mehr Zwerge, die in der Nähe unbewohnter Gänge lebten und arbeiteten, verschleppt und kehrten nicht zurück. Irgendwelche dunklen Mächte waren hier am Werk und Garth hatte es sich zur Aufgabe gemacht herauszufinden was dahinter steckte. Schon seit Wochen waren sie auf der Jagd nach dem Wesen, was die Zwerge zu einem großen Teil in Angst und Schrecken versetzte. Nach einiger Arbeit hatten sie schließlich das Ungetüm verfolgen können, zu Fuß, denn die Magier waren nicht fähig gewesen etwas aufzuspüren, allerdings waren sich alle einig gewesen, dass etwas da war, was ihre Leute tötete. Für die Krieger, und für Garth war klar gewesen, dass sie etwas tun mussten, egal wie hoch der Preis dafür war. Und so hatten sie gelauert, in Grüppchen verteilt und hatten gehofft, dass das "Monster" wieder zuschlagen würde. In dem Wissen, dass es mindestens ein Opfer geben würde. Aber sie waren breit, dieses Risiko einzugehen, ansonsten wären noch weit mehr in Gefahr, als es bisher der Fall gewesen war. Nun hatte das schattenhafte Wesen wieder zugeschlagen. Es hatte eine Zwergin erwischt. Beinahe lautlos war sie gestorben und wurde beinahe zu schnell für das menschliche Auge, oder dem eines Zwerges in die weniger zugänglichen Gänge gezerrt. Sie hatten nicht lange gezögert, waren dem Untier aus mehreren Richtungen gefolgt, um es endlich zu stellen und zu töten. Garth befand sich an der Spitze einer der drei Gruppen und schlich voran, nicht weil er den besten Orientierungssinn hatte, sondern weil er der Einzige der Anwesenden war der etwas Magie beherrschte und abgemacht war, dass er das Angriffsignal gab. Er passte nicht ins Bild, ragte über den Zwergen auf und ging meist etwas geduckt durch die tief liegenden Gänge, in denen sie sich im Moment befanden. Was ganz einfach daran lag, dass er ein Mensch war. Mit einem schnellen Handzeichnen blieb er stehen, so dass die Drei die ihm folgten ruckartig anhielten. Wenn ihn nicht alles täuschte hatte der schwarzhaarige, junge Mann ein Geräusch gehört. Eine Scharren und Knacken, gefolgt von Reißen. Es klang eklig und ein Schauer lief seinen Rücken hinab. Seine drei Gefährten hatten es ebenfalls gehört und verzogen leicht das Gesicht. Wobei aber auch Wut in ihren Augen aufblitzte. Vorsichtig spähte er um die nächste Biegung des Ganges. Was er erblickte ließ ihn beinahe würgen. Die junge Zwergin, Ugrima, die als letztes verschwunden war lag tot in der Mitte des sich ausbreitenden Raumes. Ihr Körper war entsetzlich verdreht und sie blickte Garth aus starren, trüben Augen entgegen. Über ihr gebeugt befand sich eine dunkle Gestalt in einen matten Umhang gehüllt. Daraus hervor blitzte ein schwarz glänzender Schnabel, der sich gierig über die tote Zwergin hermachte. Ihrer Achtsamkeit und dem Hunger der Kreatur war es zu verdanken, dass sie bisher noch nicht aufgefallen waren.... Vorsichtig zog Garth den Kopf zurück und gab ein Zeichen. Er griff nach einem magischen Stein in seiner Hosentasche, kaum hatte er das entsprechende Wort geflüstert, ertönte Kampfgebrüll aus einigen weiteren Gängen, die sich in die Höhle vor ihm ergossen. Zwerge stürzten aus den Gängen genau auf die Gestalt zu. Seine drei Gefährten sprangen ebenfalls mit gezückten Waffen aus dem Dunkel. Ein ohrenbetäubendes Kreischen erklang, als das hässliche Wesen aufsprang, so schnell nach einem Schwert griff, dass es eher einem kurzen Flimmern glich und sich sogleich zur Wehr setzte. Unter den kräftigen Hieben des Ra'zac, wie Garth erkannte.... allerdings nur von Beschreibungen aus Büchern, ging ein Zwerg verletzt zu Boden. Aber anders konnte er sich das hässliche Wesen nicht erklären, dessen schwarze, riesigen, liedlosen Augen im matten Licht schimmerten. Es schien weder ein Vogel noch ein Insekt zu sein, woran es am Meisten erinnerte. Zum Glück waren sie weit in der Überzahl. Sie waren zu zwölft. Mit einem Angriffschrei, der seinesgleichen suchte stürzte er sich mit ins Getümmel. Er sprang über den sich windenden Zwerg am Boden und holte aus, um den Ra'zac mit seinem Anderthalbhänder zu töten. Aber das Biest wich aus, drehte sich mit einer blitzschnellen Bewegung zu ihm und stieß ihn zurück, nur um nachzusetzen und zu einem nächsten Hieb auszuholen, den der Schwarzhaarige unmöglich hätte blocken können. In jenem Moment sprang Wengalf in die Angriffsbahn und schlug ihrer aller Gegner mit einem knochenbrechenden Hieb seines Hammers davon, der leider ins Leere ging und nur einen Brocken Stein aus dem Boden schlug. Ein kräftiger Fluch war zu vernehmen. Garth hatte die Gelegenheit genutzt um sich aufzurichten. Um ihn herum herrschte ein wahres Durcheinander. Das Wesen war unglaublich schnell, war einmal hier und einmal da und es schien geradezu so, als ob der Trupp Zwerge keinerlei Herausforderung für den Ra'zac darstellte. Sie brauchten Verstärkung, wenn sie keine Niederlage hinnehmen wollten und er versuchte sich an einem kleinen Zauber, der Hilfe rufen sollte. Er wusste nicht, ob der Zauber gewirkt hatte, das festzustellen hätte zu Lange gedauert. Garth würde es bemerken, wenn hoffentlich Verstärkung eintraf, die sie bitter nötig hatten. Das vogelartige Vieh hatte wohl seine Bemühungen bemerkt und stand schließlich direkt vor ihm. Er war so überrascht, dass seine Oberarmmuskeln nur kurz zuckten in dem Versuch sein Schwert hochzureißen, aber es brachte nichts, kaum hatte er den Arm die Hälfte des Weges bewegt drang ihm ein wirklich widerwärtiger Gestank in die Nase. Die Wirkung setzte augenblicklich ein. Ihm wurde zu der nicht zu verübelnden Übelkeit, schwummrig und schließlich spürte er seine Arme und Beine nicht mehr. Nur durch einen dünnen Schleier bekam er noch mit, dass er auf dem Boden aufgekommen war. Der Schmerz der durch seinen Körper zucken sollte, ob des ungebremsten Sturzes drang nur dumpf in seinen Geist. Er konnte nur noch kurz mit ansehen, wie die Zwerge gegen das Ungetüm kämpften, ein weiterer seiner Gefährten nahe bei ihm zu Boden ging, dann traf ihn etwas am Kopf und schließlich schwanden ihm die Sinne vollkommen. Als er wieder zu sich kam, spürte er eine weiche Matratze unter sich. Garth' Schädel dröhnte und noch immer hing ihm der faulige Gestank des Atems dieses hässlichen "Dings" in der Nase. Aber er konnte sich wieder bewegen und der Schmerz drang deutlich in sein Hirn. Sehr deutlich. Stöhnend fuhr er sich übers Gesicht und versuchte die Augen etwas zu öffnen. Es funktionierte ganz gut, nur ein paar schwach leuchtende Lampen hingen in dem Raum. Er befand sich in seinem Zimmer. An seinem Bett saß seine Mutter, über einem Buch eingeschlafen was sie gelesen hatte. Garth runzelte die Stirn. Das letzte woran er sich erinnern konnte war dieser stinkende Abschaum gewesen. Und jetzt war er zuhause in seinem Bett. Er hoffte diese Pest hatte ein Ende gefunden. Vorsichtig rappelte er sich auf und schwang die Füße über die Kante des steinernen Bettes. Augenblicklich ergriff ihn Schwindel und er krallte sich am Bett fest und versuchte weitere verräterische Geräusche zu vermeiden um seine Mutter nicht aufzuwecken. Was leider nach hinten los ging. Sie zuckte zusammen, blinzelte und warf Garth einen tadelnden Blick zu. "Leg dich wieder hin, Junge!", zischte sie drohend, klappte das Buch zu und drückte den Schwarzhaarigen mit sanfter Gewalt wieder in die Kissen. "Mutter, mir geht es gut!", brummte er und verzog verärgert das Gesicht. "Wenn es dir gut ginge, wärst du keine Woche bettlägrig gewesen!", fuhr sie ihn an und seufzte dann tief auf. "Garth... ich bin froh, dass du überhaupt noch lebst!", sie setzte kurz aus und fuhr sich durch die langen braunen Haare die von grauen Strähnen durchzogen waren. "Es ist den Kriegern nur mit Müh und Not gelungen ... dieses Untier zu töten. Nur Dank der Verstärkung die du gerufen hast!", zischte sie besorgt. "Wenn sie nicht gekommen wären.... wärst du sicher auch Futter dieses Ra'zac gewesen!" Alarmiert setzte er sich wieder auf. "Wer ist alles ums Leben gekommen?", fragte er. Seine Brüder, seine Kampfgefährten! Mit denen er seit Kindesbeinen an befreundet gewesen war! Panik spiegelte sich in seinen Zügen wieder, er sprang auf. "WER?!" Maerva zuckte zurück, legte beruhigend eine Hand auf die bebende Brust ihres Sohnes und drückte ihn in eine sitzende Position. Sie wusste, dass er mit wer, nur drei der kämpfenden Zwerge meinte, die die ihm am nächsten standen, es war klar, dass ihm das zuerst am Wichtigsten erschien. Um seine anderen gefallenen Waffenbrüder würde er ebenso trauern .... aber sie nannte er nicht Freunde. "Wengalf.", hauchte sie. Garth fluchte, stand abermals auf und trat gegen die hölzerne Truhe am Ende des Bettes, was ihn nur einen stechenden Schmerz im Fuß einbrachte. Unruhig lief er auf und ab und raufte sich die langen Haare. "Barzûl!" Tränen liefen ihm über die Wange und versickerten in seinem schwarzen Kinnbärtchen. "Beruhig dich, Garth!", sagte seine Mutter, folgte ihm und versuchte ihn wieder zum Bett zu schieben. Dann schlang sie allerdings die Arme um ihrem Sohn und versuchte ihn zu trösten. Redete beruhigend auf ihn ein und strich immer wieder über den Kopf und durch die schwarzen Haare. "Wäre er nicht gewesen, wäre ich jetzt mit Sicherheit tot!", schluchzte er und wurde dann mit einem Schlag ganz ruhig. Er versuchte die Fassung zu bewahren. Das was er jetzt tun musste war mit Dokan und Anthor zu reden. Er musste wissen, wie Wengalf gestorben war. "Mutter, es ist gut..", sagte er leise zu ihr und seufzte, wischte sich übers Gesicht und versuchte zu lächeln, was jedoch kläglich misslang. "Ich muss mit Dokan und Anthor reden....", nuschelte er und seine Mutter sah ihn ernst an. Schließlich seufzte sie leise, da sie erkannte, dass sie ihn jetzt nicht zum Bleiben bewegen konnte. "Gut... aber zieh dir was an, bevor du gehst.", sagte sie und deutete auf die Truhe, gegen die er zuvor getreten hatte. Garth nickte. Da er schon eine Hose trug klaubte er sich ein Oberteil aus der Kiste und schlüpfte in seine Stiefel, kaum später hatte er sich sein Kettenhemd übergeworfen und der Schwertgürtel hatte seinen Platz an seiner Hüfte gefunden. Dann drückte er seiner Mutter einen Kuss auf die Wange. Sie sah ihm die blauen, beinahe weißen Augen: "Anthor ist sicher bei Dokan. Er war erst hier, ist dann aber zu Dokan, da er auch noch verletzt Zuhause liegt....", sagte sie noch, bevor ihr Sohn aus dem Haus verschwand. Seine Kopfschmerzen ignorierend ging er aus dem niedrigen Haus in dem er nur mit seiner Mutter lebte, sein Vater war mit den Varden in den Krieg gezogen, vor 20 Jahren, während Maerva, schwanger mit ihm, zurückgeblieben war. In Tronjheim. Seitdem hatten sie das Beorgebirge nicht mehr verlassen, denn sein Vater kam nie wieder zurück.... Wieso auch? Es war ihr Zuhause geworden. Die Zwerge waren freundlich zu ihnen gewesen und hatten ihnen erlaubt zu bleiben, neben ihnen lebten auch noch andere Menschen hier, allerdings nicht so viele, wie zu den Zeiten von Galbatroix' Herrschaft. Garth war unter Zwergen groß geworden. Er kam sich so vor wie einer von Ihnen nur im falschen Körper. Allein das setzte ihm Barrieren, die er anders überwinden musste. Sein menschlicher Körper konnte die Kraft nicht aufbringen wie es ein Zwergischer konnte, also musste er sein kämpferischen Können durch Taktik und Schnelligkeit mit dem der Zwerge gleichsetzen, wenn Muskelmasse nichts brachte... und davon hatte er einiges.... Was auch gut funktionierte. Was die höchste Ehre bewies, die ihm zuteil geworden war. Vor zwei Jahren war ihm das geschehen, wovon er immer geträumt hatte. Der Clan seiner beiden besten Freunde hatte ihn aufgenommen. Er war nun offizielles Mitglied des Dûrgimst Vrenshrrgh, was ihn mit großer Ehre durchflutete. Nicht umsonst trug er das Symbol dieses Zwergenclans auf seiner rechten Wange tätowiert, sodass es auch jeder sehen konnte. Ein Wolfskopf mit gekreuzter Kriegs-Axt und einem Kriegs-Hammer darunter. Allerdings bot er im Moment wohl kaum einen beeindruckenden Anblick. Er sah mitgenommen aus. Seine Haare waren ungewaschen und zerzaust und sein Kinnbärtchen hatte ringsherum einen unschönen Bartschatten erhalten. Zudem war er ungewaschen, müffelte wahrscheinlich und seine Kleidung war auch nicht gerade ordentlich angelegt. Aber das war ihm egal, sein Ziel lag direkt vor Augen, als er sich durch die Straßen und durch das Gewirr der Leute schlängelte und schließlich vor Dokans Haus zum stehen kam. Garth atmete tief durch und klopfte gegen die Tür. Wie erwartet öffnete Anthor dir Tür. Sah Garth aus großen Augen an und umarmte den Menschen knochenknackend, was wohl einen denkbar lächerlichen Anblick bot, da der Schwarzhaarige gute 40 cm größer war. Aber Garth war mehr als froh darüber. "Mensch, Bruder ich dachte nicht, dass du jetzt schon wieder auf zwei Beinen durch die Straßen rennst!", er schlug dem Menschen auf die Schulter und zog ihn ins Haus. "Dokan! Schau mal wer hier vorbeirumpelt!", meinte er gut gelaunt, was Garth ihm nicht so recht abkaufen wollte. Er folgte dem rothaarigen Zwerg in das angrenzte Zimmer wo ihm Dokan aus einem Berg Bettdecken entgegensah. Er schwitzte, war aber bei Sinnen. "Entzündete Wunde?", fragte der Größte von ihnen und der braunhaarige Zwerg nickte. "Hat mich übel erwischt das Biest.... aber nicht so schlimm wie Wengalf.", erklang sein tiefer Bass. Anthor kratzte sich tief seufzend am Bart. "Mann er hat gekämpft..... mach dir keine Sorgen Garth, er hatte einen ehrenvollen Tod... hat diesem Ungetüm den Schädel zertrümmert, bevor der Blutverlust ihn dahingerafft hat....", brummelte er in seinen Bart, wobei sein Blick ins Leere ging. "Anscheinend hat dich das Ding vergiftet und der Schlag den du abbekommen hast war wohl auch nicht von schlechten Eltern.", sagte Dokan leise. Garth ließ sich auf einen der herumstehenden Stühle sinken. "Wann finden die Feierlichkeiten zu Ehren der Gefallenen statt?", fragte er, da klar war, das nicht nur Wengalf von ihnen gegangen war. "Nächste Woche.", sagte Anthor. Er wollte gerade zu einem nächsten Satz ansetzen, als die Tür knallend aufgeschlagen wurde und Dokans Schwester Agrima in den Raum stürmte. "Jungs, Jungs!!!! Das müsst ihr euch ansehen! Eragon und Saphira sind gerade eingetroffen!", haspelte sie herunter und bekam sich kaum ein. Sicher es waren hin und wieder andere da gewesen... sie hatten ihre Reihen aufgestockt, aber bisher belief sich ihre Anzahl auf gerade einmal elf voll ausgebildete Drachenreiter, darunter sogar eine Zwergin. Und nach 20 Jahren, kam DER Drachenreiter wieder nach Alagäsia.... sicherlich war das kein gutes Zeichen.... Kapitel 2: Wieder zurück. ------------------------- Der Flug nach Tronjheim verlief unerwartet ruhig. Das Wetter spielte mit und sie brauchten kaum eine Woche um im Beorgebirge zu sein. Sie brauchten nicht lange, kaum dass sie entdeckt worden waren wollte Orik höchst selbst sie sprechen. Trotz allen Vorkommnissen, die sich in der letzten Zeit ereignet hatten freute er sich wieder in Alagaёsia zu sein. Angela meinte er käme nie wieder hier her... offenbar hatte sie sich diesbezüglich geirrt. Aber man konnte das was geschah vielleicht auch nicht sehr genau voraussagen. *So Kleiner, wir sind da.*, erklang Saphiras Stimme in seinen Gedanken und ein Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus. Auch wenn die Situation wohl eher Trauer implizieren sollte. Immerhin hatte Eragon vor kurzem von Nasuadas Ableben erfahren. Auf höchst unangenehme Weise..... Er, Saphira und die Elfen hatten einige Wochen lang ergebnislos gesucht, bis sie schließlich ein Gebäude in einem abgelegenen Gebirge gefunden hatten, was darauf hinwies, dass hier einst Drachenreiter gelebt hatten, denn die Burg, wie sich herausstellte, war von zwergischer Bauart, allerdings wies sie große "Einfluglöcher" auf die zweifelsohne für Drachen gebaut worden waren. Später stellte sich heraus, dass die etwas heruntergekommene Burg nur der "Eingangsbereich", für einen riesigen, allerdings bis auf Ungeziefer verlassenen Komplex war. Nach einigen langen Arbeiten war die Anlage wieder bewohnbar geworden. Allerdings waren noch längst nicht alle Räume und Höhlen erforscht worden. Aradua, wie Eragon das neue Zuhause getauft hatte, war einst eine Zwergenstadt gewesen, die nun verlassen dalag, sicher einiger Kriege und Galbatorix zum Opfer gefallen. Schätze ließen sich nicht mehr finden, alles war ausgeraubt worden. Aber das spielte keine Rolle. Die Elfen lebten in der Burg, da sie so näher an der Natur waren, während die Drachenreiter sich tiefer in den Berg zurückgezogen hatten. Inzwischen waren sie zu Elft - fünf Reiter, fünf Drachen, ein wilder Drache, der sich den Reitern angeschlossen hatte und dazu noch zwei Reiter und Drachen in Ausbildung. Es waren einige Drachen geschlüpft. Nun bevölkerten wieder Wilde die weiten Lande. Kaum waren sie alt genug hatten sie den Schutz Araduas verlassen und hatten sich auf eigenen Faust auf in ein neues Leben gemacht. Es war ein wundervoller Anblick der sich ihm bot... in Freiheit lebende Drachen, noch wenige an der Zahl, aber es war ein erster Schritt. Er befand sich gerade in seinen Gemächern, als sich jemand durch den Spiegel meldete, mit dem er Kontakt zu den elfen, den Menschen, den Zwergen und zu Roran hielt. Eragon erblickte seinen Bruder im Spiegel. Innerhalb der zwanzig Jahre hatte er sich stark verändert, während der Schattentöter beinahe der selbe geblieben war, was zumindest sein Aussehen betraf.... "Eragon! Ich habe gute Neuigkeiten für dich.", meinte er mit tiefer Stimme und strahlte bis über beide Ohren. "Ismira ... Ismira will unbedingt an den Spielen teilnehmen die die Urgals immer veranstalten. Wenn du dich noch an deinen Vorschlag erinnern kannst.", er zwinkerte. "Auf jeden Fall habe ich ihr die Erlaubnis erteilt. Sie hat immerhin nun 20 Sommer gesehen und du kennst sie... ich konnte ihr nur meinen Segen geben. Sie hat mir eben eine Nachricht zukommen lassen, dass sie in dem Dorf der Urgals in dem sie für die Kämpfe Quartier bezogen hatte, das Drachenei erblickt hat, was im Dorfzentrum stand. Auf jeden Fall konnte sie nicht an sich halten, hat die herumstehenden Wächter gefragt, ob sie es denn berühren dürfte. Und als sie es nach der erteilten Erlaubnis angefasst hatte ... ist doch tatsächlich der Drache geschlüpft!", rasselte Roran herunter. Eragon grinste breit. "Das heißt wir haben wohl noch einen Reiter mehr in der Familie!", ereiferte er sich und lachte kurz auf. "Das sind wirklich tolle Nachrichten. Du weißt, dass ich sie zu uns kommen soll, wenn ihr Drache alt genug zum Fliegen ist?" Roran nickte und ein kurzer Schatten huschte über sein Gesicht. "Ich weiß, dass sie bei dir in guten Händen ist. Aber du verstehst sicher meine Zweifel?" "Ja... tu ich.... wenn sie fertig mit ihrer Ausbildung ist oder wenn Aufträge bei dir in der Nähe zu erledigen sind schicke ich sie dir.", meinte Eragon und seufzte leise, aber noch immer mit einem Lächeln auf den Lippen. "Ich kann es kaum fassen, endlich kann ich meine Nichte in die Arme schließen!" Auf Rorans Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. "Ich werde es ihr ausrichten, wenn sie von dem Turnier zurück ist, siegreich hoffe ich!" Dann kam Katrina ins Bild. Ihr Gesicht zeigte eher weniger Freude, viel mehr Sorge. "Mach dir keine Gedanken Katrina...", versuchte Eragon sie zu beruhigen. "... wenn du möchtest schicke ich euch einen der Reiter.", sagte er und lächelte. Katrina schüttelte den Kopf. "Das schafft sie schon allein... sie ist stark. Und sie hätte sicher etwas dagegen würde jemand kommen um ihr zu helfen." Sie lachte leise. Dann winkte sie ab. "Ich werde es schon überstehen.", fuhr sie fort. Kaum später kam ein etwa zehn Jahre alter Junge ins Bild gesprungen und winkte eifrig. "Hallo Onkel Eragon!" "Hey Thor. Na wie geht es dir?", fragte er und der junge grinste breit. "Gut, ist Saphira da? Ich möchte sie gern sehen!", der Junge hatte einen Narren an der Drachendame gefressen, am liebsten würde er einfach stundenlang vor dem Spiegel stehen und sie ansehen. Saphira gefiel das, welchem Drachen denn nicht, wenn er für seine Schönheit bewundert wurde? Bedauernd schüttelte er den Kopf. "Sie ist gerade jagen, aber wenn du magst richte ich ihr deine Grüße aus?", der Junge nickte strahlend, dann ertönte ein Rumpeln. Roran der aus dem Bild getreten war fluchte. "Wir müssen Schluss machen.", ertönte seine Stimme. "Thors Hund richtet gerade Unheil an.", ein weiteres Poltern drang an Eragons Ohren. Er lachte leise. "In Ordnung, meldet euch.", sagte er und winkte kurz Thor, der dann ebenfalls aus dem Bild verschwand und etwas von Chaos nuschelte. Der Spiegel wurde schwarz. Kaum später erschien wieder ein Bild, verwirrt blickte der Drachenreiter in das Antlitz von König Orrin. Der Mann war gealtert. Aber auf eine Art und Weise, wie es nur geschah, wenn man viele Sorgen und Probleme hatte. Seit Galbatorix Tod war er auf den Herrscher nicht mehr gut zu sprechen. Das scheinheilig lächelnde Gesicht was ihm entgegensah gefiel ihm ganz und gar nicht. "Guten Tag, König. Was wünscht ihr?", fragte er reserviert und ließ keine einzelne Regung außer Acht. Der König lachte. "Königsmörder... es freut mich dich zu sehen. Wir haben lange nicht mehr voneinander gehört, nicht?", fragte er und grinste, wobei er ungepflegte Zähne entblößte. Wo war nur der Mann aus Surda hin... der der ihm sogar in gewisser Weise sympathisch gewesen war? "Das stimmt allerdings. Nun was möchtet Ihr, Orrin?" "Dir lediglich mitteilen, dass ich nun auf dem Thron sitze, den ich seit zwanzig Jahren begehre." Eragon wurde kurz schwindlig. "Was ist mit Nasuada?" "Sie ist nicht mehr...", er machte ein wegwerfende Handbewegung, setzte sich auf einen bereitgestellten Sessel und griff nach einem reich verzierten Kelch, in dem vermutlich Wein war. Eragon war sprachlos, starrte den König einen Moment lang an. Dieser fing an zu keckern, wie ein Rabe. "Sie ist tot, dahin, unter der Erde!", lachte er und nahm einen tiefen Schluck aus seinem Kelch. "In einem Attentat umgekommen, die alte Närrin!", fuhr er fort. Eragon schüttelte leicht den Kopf. "Wieso erfahre ich das erst jetzt?" "Weil ich es so wollte. ICH, der König von ganz Alagaёsia, König von Ilirea im Besitz eines Dracheneis.....", dann gab er ein Zeichen und eine düstere Gestalt trat ins Bild. Sie streckte Eragon die knochige, mit lederartiger, blasser Haut überzogene Hand entgegen. Auf den geistigen Angriff die folgte war er nicht vorbereitet. Er war so heftig, dass er vor Schmerz schrie. Er zog eine Barriere hoch, zog sich zurück um den Anngriff stand zu halten. Aber es war zwecklos. Der geistige Angriff stellte sogar den von Galbatorix in den Schatten. Allerdings gelang dies wohl nur, weil er sehr gezielt war, auf ein Ereignis, auf ein Wort. Magische Worte wurden geflüstert. Dann vernahm Eragon eine zischende Stimme, die ihm bekannt vorkam.... "Wenn ich es nicht wissen darf. DARF ES NIEMAND!", dann verlosch das Bild und Eragons Sinne schwanden. Er wurde wieder wach, als er von Saphira angestupst wurde, die den Kopf durch die Tür geschoben hatte, ihre Zacken hatten den Stein beschädigt, so groß wie sie nun war hatte sie nur mit Gewalteinwirkung in den Raum gepasst. *Kleiner? Was ist geschehen?* Er brauchet einen Moment um sich zu orientieren. "Saphira!", hauchte er und setzte sich auf, ihm drehte sich alles. Kaum war er halbwegs bei Sinnen durchforstete er seine Gedanken.... wie er befürchtet hatte. "Das Wort, es ist weg... der Name der alten Sprache!", nuschelte er. Er blickte zu Saphira. "Weißt du es noch?" Sie schüttelte ihren mächtigen Kopf. *Ich dachte vielleicht wüsstest du es noch ..... *, ihre Bestürzung und Verärgerung war deutlich zu spüren. Eine Sturmflut an Bildern durchflutete seinen Geist als sie ihm die Ereignisse schickte, die sie wohl kurz zuvor durchlebt hatte. Sie war jagen. Plötzlich jedoch wurde ihr Geist, ebenso wie seiner, von einer mächtigen Präsens durchstochen. Dann vernahm er unterschiedliche Gefühle, Schmerz, Angst und dann nichts, spürte noch wie sie wohl wie ein Stein vom Himmel fiel. Ein Glück, dass ihr nichts geschehen war. Auch ihr fehlte das Wort, rückstandslos gelöscht. Eragon fluchte. "Ich muss mit Murtagh und Dorn reden!", er sprang auf und fiel beinahe wieder zu Boden, krallte sich an den Tisch und ging dann aus dem Zimmer, als Saphira den Kopf zurückgezogen hatte. Eragon schwang sich von dem Rücken Saphiras, nachdem sie sich auf den Boden gekauert hatte. Sie hatte inzwischen eine beeindruckende Größe erreicht und die neugierigen Zuschauer wichen respektvoll zurück, als die beiden sich durch die Gänge zum Thronsaal aufmachten. Er erwiderte ihre Grüße respektvoll und versuchte beruhigend zu lächeln, was leider nicht so gut funktionierte. Kaum hatte er die Nachricht von Orrin erhalten, hatte er Murtagh aufgesucht, sie allerdings bewusstlos in der großen Halle aufgefunden, wo sie gerade dabei waren die vier "Lehrlinge" zu unterweisen. Die vier waren besorgt um ihre Lehrmeister herum gegangen und hatten um Hilfe gerufen, da sie sich das nicht erklären konnten. Nachdem sie wieder bei Bewusstsein gewesen waren hatte er Murtagh und Dorn nach dem Wort, der Wörter gefragt, doch auch sie hatten keine Erinnerung mehr daran. Was ihm bestätigte, wie groß die Bedrohung war. Später hatte er auch Arya unterrichtet. Ihre Idee war es, die restlichen Dracheneier einzusammeln und sie in Sicherheit zu bringen. So hatte er Murtagh zum Palancartal und zu den Urgals geschickt, um dort Ismira und ihren Drachen zu holen, es wäre nicht auszudenken, wenn Orrin, besser der schwarz gekleidete Unbekannte die beiden in die Finger bekäme. Murtagh, weil die anderen Reiter derzeit andere Aufträge im Umland zu Aradua zu erfüllen hatten um der Bevölkerung zu helfen und er selbst war nach Tronjheim gekommen um das verbliebene Drachenei zu holen, denn sein Bruder war hier nicht willkommen. Eragon schüttelte den Gedanken ab und schritt weiter voran, er versuchte sich auf die Begegnung mit Orik vorzubereiten. *Wie soll ich ihm das nur sagen.*, wandte er sich an Saphira. Die ihm leicht in die Seite stupste und kurz summte. *Noch steht nichts fest, lege ihm die Fakten dar, er wird dir sicher seine Unterstützung anbieten.*, sie war wie immer zuversichtlich, aber es war trotzdem spürbar, dass ihr das Geschehene, auch nach einer Woche, noch immer Bauchschmerzen bereitete. Schließlich hatten sie den Thronsaal erreicht. Nachdem die Türen sich geöffnet hatten trat er mit Saphira ein und verbeugte sich vor Orik, der auf dem Thron saß, aber schon bald aufstand und Eragon vom Boden hoch in eine kräftige Umarmung zog. "Lange nicht gesehen.", meinte er und lachte, zupfte sich am Bart und führte Eragon zu einem Tisch auf dem Essen und Wein bereitstand. "Ihr habt sicher eine lange Reise hinter euch, wie wäre es mit einer Stärkung?", fragte er sie und Eragon lehnte mit einem Kopfschütteln ab. "Wir werden nicht lange bleiben." Dann erzählte er von den Ereignissen die sich zugetragen hatten und Orik verstand das Problem. Auch jetzt erst vernahm er die Nachricht von Nasuadas Tod. Eine Schimpftriade auf Orrin war das was Orik schließlich zum Besten gab, neben der nötigen Unterstützung. "Was ich vielleicht interessieren würde, Eragon. Einige Krieger des Dûrgimst Vrenshrrgh haben eine Ra'zac zur Strecke gebracht. Wir haben Verlust hinnehmen müssen. Verflucht beinahe neunzehn Mann sind dabei ums Leben gekommen.... zum Glück der Ra'zac ebenfalls.", brummte der Zwerg uns seufzte dann. "Aber ich denke nicht, dass es noch mehr hier gibt... bisher sprachen die Anzeichen nur für den einen...", sagte er und musterte Eragon und Saphira einen langen Augenblick. "Ruht euch ein paar Tage hier aus und dann brecht mit dem Ei wieder nach Aradua auf. Dann halten wir Beratung wie wir weiter vorgehen werden.", sagte er und klopfte Eragon auf die Schulter. "Danke, Orik." Saphira summte zustimmend. "Es freut mich euch zwei endlich wieder persönlich gegenüber treten zu können!" Kapitel 3: Begegnungen ---------------------- Das Kapitel hat sehr lange gedauert, da ich es mehrfach umgeschrieben habe.... ich bin noch immer nicht mit dem Ergebnis zufrieden, hoffe aber, dass es noch Interessenten gibt. LG Nhaundar. ____________________________________________________________________________ Dokan verzichtete freiwillig darauf den Drachenreiter zu sehen. Ihm ging es nicht sonderlich gut und die Wunde an seinem Bein hatte sich übel entzündet. Laufen war von daher eher weniger angenehm für ihn. Seine Schwester blieb freiwillig bei ihm. Sie meinte, dass Eragon sicher noch etwas länger hier sein würde, sodass sie ihre Neugierde stillen konnte. Anthor und Garth machten sich allerdings beide auf den Weg. Sie beide hatten noch nie einen leibhaftigen Drachen zu Gesicht bekommen und um Saphira rankten sich einige Beschreibungen. Sie sei wunderschön und die blauen Schuppen glitzerten und leuchten atemberaubender als jeder Edelstein. Aber sie war laut den Erzählungen auch genauso gefährlich und intelligent, wie sie schön war. Garth juckte es unwillkürlich in den Fingerspitzen. Als sie schließlich durch die Gänge dort angelangt waren, wo sich eine riesige Traube Zwerge drängte, stockte ihm der Atem. Saphira ragte weit über der Menge auf. Sie war gigantisch.... Mehr als hausgroß, aber noch immer passte sie durch die in den Stein gehauenen Gänge. Ihre Schuppen schimmerten im Licht und er konnte sich daran einfach nicht satt sehen. Sie trug ihren Namen sicher mit Stolz, denn sie stellte jeden Saphir in den Schatten. Wie konnte man solche majestätischen Wesen nur ausrotten? Wie konnte Galbatorix das ohne Gewissen getan haben? Garth Respekt vor Eragon wuchs. Da jeder hier wusste, welcher schweren Aufgabe er sich angenommen hatte. Der Aufbau der Drachenreiter, die Aufzucht der wilden Drachen. Es war kein Geheimnis, dass er das tat, nur wo. Das war das Geheimnis. Die Zwergin bei der damals ein Drachen geschlüpft war, war nur einmal da gewesen, aber da hatte Garth die Gelegenheit verpasst sie und ihren Drachen zu sehen. Aber sie hatten bereits jetzt Legendenstatus. Allein dadurch, dass sie existierten. Die erste Reiterin der Zwerge.... er zollte ihr großen Respekt. Es gab nicht viele Zwerge die es wagten das Drachenei zu berühren, denn sie waren erdgebunden, allein der Gedanke auf einem Pferd zu sitzen bereitete einigen Übelkeit... sich mit einem Drachen weit hoch in die Lüfte zu schwingen... einfach undenkbar. Unwillkürlich wanderte sein Blick über die Leute um ihn herum, dann sah er zu Saphira die langsam aber sicher aus seinem Blickfeld verschwand und dann blickte er in die Richtung von der er wusste, dass sich dort das Drachenei befand.... Anthor schien seinem Blick gefolgt zu sein und stieß ihm kräftig in die Rippen. "Schon beeindruckend.", meinte er ehrfürchtig und seufzte dann leise. "Komm mir nicht auf dumme Gedanken, Garth. Dein Platz ist hier bei uns." Garth nickte. "Es war nun ein Gedanke.", meinte er zustimmend und grinste kurz. "Ich werde das Ei nicht berühren. Die Chance dass der Drache schlüpfen könnte ist gering, aber die Möglichkeit besteht.", fuhr er fort und zuckte dann mit den Schultern. "Du weißt, dass ich lieber einer von euch wäre." Anthor nickte und zog Garth dann mit einem Ruck in die Richtung aus der sie gekommen waren. "Vergiss nicht.", er deutete auf das Zeichen des Dûrgimst Vrenshrrgh. "Du bist einer von uns. Auch wenn du nicht so aussiehst, du elender Lulatsch!" "Und wenn du doch so vernarrt darauf bist wie ein Zwerg auszusehen, warum verflucht noch mal stutzt du dir deinen Bart immer so kurz!?", er klopfte Garth auf die Schulter und lachte schallend. "Du weißt genau, dass mich ein längerer Bart wohl wahnsinnig machen würde. Außerdem glaube ich nicht, dass einer zu mir passt." "Ach, werden wir nun auch noch eitel?", fragte Anthor. "Lassen wir das ... du solltest dich vielleicht mal waschen... nimm es mir nicht übel aber du stinkst drei Meilen gegen den Wind." Garth lachte als er das sagte und nickte. Ihm passte die Aufgabe nicht die ihm bevorstand. Seit Galbatorix Tod hatte er sich fern von Städten und besiedelten Gebieten gehalten, bis er vor einigen Jahren zu Eragon gekommen war um bei der Ausbildung der angehenden Drachenreiter zu helfen. Es war ihm als Pflicht erschienen. Er wollte etwas tun um das wieder gut zu machen, was er unter Galbatorix Einfluss getan hatte. Und vielleicht war das ein erster Schritt. Ihm graute es davor, die Reaktionen der Leute zu erleben. Sicherlich war er in ihren Erinnerungen geblieben, aber wohl auf denkbar schlechte Art und Weise. Aber vielleicht hatte Eragon für ihn, zumindest bei Roran und Katrina ein gutes Wort einlegen können. Es stand nun einmal kein anderer Reiter zur Verfügung. Dorn gefiel es auch nicht so besonders. Die ganze Zeit über war er recht still gewesen. Sie brauchten länger um ins Palancartal zu gelangen, als Eragon um bei den Zwergen anzukommen. Und die Zeit sie still in der Luft verbrachten war nicht gut... man konnte sie kaum mit etwas anderem verbringen als nachdenken. Es war ein Schock für ihn gewesen, als Eragon von dem Tod Nasuadas erzählt hatte. Gern wäre er nach Ilirea geflogen um ihr die letzte Ehre zu erweisen. Sie beide hatten gewusst, dass das zwischen ihnen nie etwas werden würde. Nasuada war an die Pflichten des königlichen Amtes gebunden, was sie angenommen hatte. Er war ein Drachenreiter, zudem ein Ausgestoßener durch seine Taten. In welchen Zusammenhang er sie auch immer begangen hatte. Zudem war er ein Drachenreiter... er lebte viel länger als sie und er hätte es nicht ertragen ihr beim Sterben zusehen zu müssen. Genauso wenig wie sie es ertragen hätte. Vielleicht war es besser so? Nichts desto trotz klaffte ein Loch in seinem Herzen, dass nur in jenen Momenten geschlossen war, als er hatte bei ihr sein können.... Er hatte sie oft besucht, wenn sie abseits der Städte unterwegs gewesen war, dass es ihm jetzt verwehrt war ihr Grab zu besuchen lastete schwer auf ihm. Als der Buckel immer deutlicher wurde und nicht mehr nur eine Silhouette am Horizont darstellte versuchte er seine niederschmetternden Gedanken zu vertreiben und sich auf seine bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren. Er würde Ismira und ihren Drachen abholen, dann würde er nach Ellesméra fliegen und sich dort mit Dorn ausruhen bis Eragon mit dem Drachenei eintraf. Arya hatte die Angelegenheit mit den Elfen ausführlich geklärt, sodass Murtagh und Dorn keine feindlichen Übergriffe zu befürchten hatten. *Siehst du die Burg, die Eragon beschrieben hat?*, wandte er sich an seinen Roten und bedachte die Umgebung mit aufmerksamen Blicken. Sie überflogen nunmehr direkt das Gebirge und der Einschnitt des Palancartals lag vor ihnen. Bis auf einige Urgaldörfer hatten sie in der Umgebung nicht wirklich viel von Menschen besiedeltes Gebiet entdeckt. Nach Eragon jedoch hatten die Gehörnten so etwas wie eine Arena in die Landschaft "gezaubert" in der die Kämpfe stattfanden die die Jungen austrugen um sich im Kampf zu beweisen und um Ehre zu erlangen. Inzwischen war das jährlich stattfindende Ereignis ein Magnet für viele Schaulustige geworden. Es gab sogar einige wagemutige Nicht-Urgals die sich anmeldeten, um sich zu beweisen. Darunter auch Ismira. Entweder sie war dumm, oder aber sie hatte das nötige Können. Gern hätte er die Arena gesehen, allerdings waren sie auch vom Süden her gekommen und nicht vom Norden, wo Murtagh die Anlage eher vermutete. Schließlich ließ er seinen Blick über den Fluss Anora schweifen. Die Umgebung war wirklich schön, abgelegen und ruhig. Er beneidete Eragon um seine Kindheit, die vielleicht nicht einfach gewesen war, aber sie war besser als die von Murtagh. Um einiges. Aber nun, es war nicht mehr zu ändern, also brachte es auch nichts sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Er verlagerte sein Gewicht in Dorns Sattel. Der Hintern tat ihm langsam aber sicher weh. Den ganzen Tag hier zu verbringen war nicht immer angenehm. *Dort ist sie.*, meinte Dorn und durchschnitt dir Gedankengänge Murtaghs. Einige Bilder flossen durch seinen Geist und er besah sich die Landschaft, die Burg und das Dorf Carvahall. Dorn kreiste in einem großen Bogen um das Dorf. Einzelne Lichter schimmerten in den Häusern. Die Dämmerung war schon eine Weile im Anmarsch. Im Tal war es schon bei weitem dunkler als hoch oben in der Luft. *Am besten wir suchen uns eine Lichtung im Wald. Dann gehst du allein zu Roran*, schlug Dorn vor. *Ich passe ja sowieso nicht in die Burg... du weißt was ich meine.* Der Dunkelhaarige klopfte einmal gegen den Hals von Dorn. *Ich weiß schon , Großer. Ruh dich aus und such dir was Essbares.* Als Dorn eine entsprechende Lichtung entdeckt hatte, die abseits genug lag, sodass sie nicht groß auffallen würden, landete er. Auf die letzten Meter ließ er sich fallen und eine harter Ruck schüttelte Murtagh durch. *Mein Hintern dankt es dir...*, murrte er und stieg schließlich steif von Dorns Rücken, als dieser sich hingekauert hatte. Seine Schuppen funkelten im Licht der untergehenden Sonne, als er sich zu seinem Reiter umdrehte und ihn anstupste. Das Grollen dass er ausstieß klang wie ein schadenfrohes Lachen. Murtagh verzog leicht das Gesicht und versuchte sich etwas zu lockern. Nach ein paar Metern eines sehr komisch anmutenden Ganges ging es halbwegs wieder und er drehte sich um, um sich ein paar Dinge aus den Satteltaschen einzustecken. *Gut, dann schätze ich wir sehen uns morgen.*, meinte er zu Dorn und streckte sich kurz. Dann ging er in die Richtung des Dorfes davon. Er folgte einigen Wildpfaden die sich durch den Wald schlängelten und er hielt grob immer die Richtung die nach Carvahall führte. Nach einer guten halben Stunde Weg hatte er den Dorfrand erreicht. Die Häuser standen weit auseinander, innen brannten Kerzen und man hörte Stimmen. Als er an der Dorfschänke vorbeikam hörte er Gelächter und ein paar betrunkene Männer die ein derbes Lied grölten. Einige Dorfbewohner liefen auch noch draußen herum und warfen ihm misstrauische Blicke zu. Als er an einer größeren Scheune vorbeikam deren Türen offen standen erblickte er den Schmied, wie er gerade einen Block Metall im Feuer erhitzte. Die Stimmung hier war anheimelnd. Murtagh atmete tief durch und genoss die Nacht. Etwas außerhalb von Carvahall lag die von Wagenrädern gefurchte Straße ruhig und verlassen da. Die Burg ragte um einiges über dem Dorf auf und Lichter brannten deutlich sichtbar. Es war sicherlich ein wahnsinniger Akt gewesen, das zerstörte Dorf wieder aufzubauen. Aber die Dorfbewohner hatten bei weitem mehr geschafft und da war der Wideraufbau sicherlich ein Kinkerlitzchen gewesen. Sicher war seine Anwesenheit schon bemerkt worden, als er dem Weg der in Serpentinen verlief hinauf folgte. Als er schließlich vor dem eisernen Tor stand, dass in die hohen Mauern eingelassen war klopfte er kurzerhand mit dem Knauf Zar'rocs gegen die Tür, sodass es laut und deutlich zu vernehmen war. Kaum später vernahm er wie jemand einen Riegel zur Seite zog, die kleinere in das Tor eingelassene Tür öffnete sich und ein Mann blickte ihm aus trüben Augen entgegen. Er hatte eine Laterne in der Hand und musterte Murtagh einen Moment. "Was willst du Bursche.", erklang seine kratzige Stimme. "Ich werde von Roran Hammerfaust erwartet. Murtagh, mein Name.", meinte er betont ruhig. Kaum hatte er seinen Namen genannt flackerte Erkennen in den Augen des Mannes auf. Was hatte er auch anderes erwartet? "Und wo ist der Drache? Es war die Rede von einem großen roten Ungetüm!", Murtagh sah wie er beim Sprechen einiges an Spucke in der Umgebung verteilte. Aber er konnte es ihm nicht verübeln, die Angst konnte er in den Augen des Torwärters sehen... "DORN ist wohlweißlich woanders gelandet um die Bewohner nicht zu verschrecken, aber wenn ihr möchtet kann ich ihn gern holen.", meinte Murtagh trocken und schenkte dem Mann ein Lächeln. Der Mann fummelte hastig an seinem Gürtel herum, versicherte sich wohl seiner Waffe, ein Dolch dessen Griff zu sehen war. Davon ließ sich Murtagh nun nicht beeindrucken, aber wenn es dem Mann Sicherheit vermittelte.... "Ich glaube euch ja, Drachenreiter.", er machte eine Geste die ihm bedeuten sollte ihm zu folgen. Er ließ Murtagh passieren und schloss die Tür hinter dem Drachenreiter wieder, der Riegel rastete ein, dann schwenkte der alte Mann die Laterne und schrie hinauf zu einem der auf der Mauer befindlichen Wächter, dass er kurz seinen Posten verließ. Kaum hatte er die Mauer ein Stück weit hinter sich gelassen spürte er deutlich die bohrenden Blicke der Männer die ihm folgten. Auch davon ließ er sich nicht im Mindesten stören. Schließlich klopfte der hutzlige Mann an die Tür die direkt in die Burg führte. Etwas später öffnete eine Magd und übernahm nun die Führung, der Alte verschwand wieder fluchend in die Richtung des Tores, seine Laterne schwenkte er dabei bedrohlich hin und her. Murtagh vernahm noch Flüche, von wegen Drachenreiter und ihre stinkenden Echsen. Er hob nur eine Augenbraue und konzentrierte sich dann auf die junge Frau vor ihm. "Ich werdet bereits erwartet.", sagte sie höflich, mit Respekt in der Stimme und knickste leicht, bevor sie zu ihm auflächelte. Zumindest die jüngere Generation schien ihn nicht so abzulehnen. Er nickte leicht. "Geht voraus.", sagte er und erwiderte ihr Lächeln kurz. Die Frau strahlte förmlich. *Bei dir reicht ja wirklich nur ein Lächeln und sie sind wie Butter...*, erklang Dorns Stimme und Murtagh musste etwas Grinsen. *Manchmal ist es praktisch. Aber sie machen sich alle immer unnötige Hoffnungen zudem will ich nicht unhöflich sein...*, vermittelte er über die, durch die Entfernung, schwache Verbindung zu Dorn. Schließlich kamen sie in einen kleineren, eher weniger prunkvoll eingerichteten Raum, in dem Roran Hammerfaust mit seiner Frau Katrina auf einem Sofa saßen und sich unterhielten, während ihr Sohn mit einem Welpen vor dem Kamin spielte. Die Drei wirkten glücklich. Nur die Person fehlte, wegen der er eigentlich hier her gekommen war. Er kam wohl zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Aber nun war er eben hier. Nur die Person die er holen wollte fehlte. Wo war Ismira? Er wollte gerade etwas sagen, als die Dienerin von eben schon das Wort erhob und schnell meinte, dass er nun hier war und dass sie sich zurückziehen würde. Anscheinend hatte Roran alle Anwesenden gut über seine baldige Ankunft informiert, denn sie wusste wer er war... die Frage war, wie auch nicht? Dass sie allerdings nicht abwertend ihm gegenüber reagiert hatte ließ ihn etwas verwirrt zurück. Es waren zwanzig Jahre vergangen.... zwanzig Jahre in denen sich viel verändert hatte. Sicher gehörte sie zur neuen Generation, die nicht die Übel des Krieges miterlebt hatte... es wart vielleicht besser so. Einen Vorteil hatte es, dass Menschen nicht so lang lebten wie Elfen oder Drachenreiter. Sie vergaßen schneller. Zugleich versetzte ihm der Gedanke aber auch einen Stich. Er musste wieder an Nasuada denken. Schnell schüttelte er den Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf Roran, der sich nun vom Sofa erhoben hatte und ihn kurz, aber genau musterte. Auch Katrinas Blick lag auf ihm, auch der kleine Junge hatte aufgeschaut. Murtagh verbiss sich ein Seufzen. "Guten Abend. ", erhob er höflich das Wort und grüßte die Anwesenden mit einem Nicken. "Ich hoffe ich komme nicht ungelegen.", meinte er und musterte Roran, der um einiges älter war, aber sicherlich noch immer sehr gut mit dem Hammer ausholen und zuschlagen konnte. "Eragon wäre sehr gern selbst gekommen, wie ihr wisst. Aber aufgrund einiger Taten in meiner Vergangenheit bin ich nicht Willkommen bei den Zwergen und leider war kein anderer Reiter mehr da, der mir die Aufgabe hätte abnehmen können.", fuhr er fort. Natürlich wusste der Mann ihm gegenüber bestens darüber bescheid, aber Murtagh hielt es für angebracht dem anderen seinen eigenen Unwillen darüber deutlich zu machen. Ihm war es nicht weniger unangenehm. Roran nickte nur knapp und stand auf um dem anderen richtig gegenüber stehen zu können. "Du kommst nicht ungelegen, wir haben schon seit einiger Zeit mit deiner Ankunft gerechnet." Murtagh glaubte, dass sein Halbbruder absichtlich nicht auf das "Ungewollt- hier - sein" einging. "Thor würdest du bitte deine Schwester holen?", wandte er sich an den Jungen der nur nickte und dann davonrannte. "Ihr könnt euch auch gern setzen.", meine Katrina, die nun ebenfalls aufgestanden war und Murtagh einen Stuhl an einem kleinen Tisch anbot, der sich ebenfalls im Raum befand. "Vielen Dank. Ich möchte nur kurz mit eurer Tochter reden...", meinte er und nickte leicht. Er setzte sich und Roran folgte seinem Beispiel, während Katrina unruhig neben ihrem Mann stand. Ihnen beiden war die Sache nicht so geheuer.... kein Wunder. Die Gesprächsthemen waren auch nicht gerade weit gestreut, weswegen das Warten darin bestand still herumzusitzen und den Blicken auszuweichen. "Ich möchte euch versichern, dass sie bei mir in guten Händen ist.", erhob Murtagh schließlich das Wort, als die Stille unerträglich wurde. Roran fixierte den Braunhaarigen und forschte einen Moment lang in dem Blick des Drachenreiters, bis er schließlich nickte. "Eragon hat es mir ebenso versichert und ich vertraue ihm, also vertraue ich auch dir... halt dein Wort.", forderte Hammerfaust und Murtagh nickte feierlich. "Ich werde sie beschützen, wenn sie nicht selbst dazu im Stande ist. Zumindest solange wir unterwegs sind und sie sich noch nicht in den sicheren Mauern von Aradua befindet." Roran nickte nur, bevor die Tür aufschwang und eine rothaarige, junge Frau schwungvoll in den Raum trat gefolgt von ihrem jüngeren Bruder. "Hallo.", warf Ismira lächelnd in den Raum und besah sich neugierig den Neuankömmling. Murtagh, Eragons Bruder. Sie hatte ihn noch nicht gesehen und war entsprechend neugierig. Ihr Drache Charia befand sich in ihrem Zimmer, sie schlief, damit sie ausgeruht genug war um Dorn gegenübertreten zu können und um ihre Flugkünste und ihre Ausdauer zu verbessern, zumindest hatte sie das gemeint. Sie war natürlich ebenso neugierig auf Murtagh, aber die Ruhe bevor sie aufbrachen hatte im Moment Vorrang. Sie alle hatten noch genug Zeit einander zu beschnuppern, die Reise war immerhin lang. Sie setzte sich ebenfalls an den Tisch und musterte den Braunhaarigen unverholen. "Du hast also für Galbatorix gekämpft?", brachte sie es unverblümt auf den Punkt. Alle sahen sie etwas verwundert an ob der unerwarteten Frage und sie beobachtete leicht amüsiert, wie sich Murtaghs Züge zu einer missbilligenden Maske verzogen. Genau darauf hatte sie spekuliert, das war Beweis genug, dass er es nicht freiwillig getan hatte. Sie lächelte breit und musterte Murtagh noch immer. "Nimm es nicht persönlich. Du hast meinen kleinen Test bestanden und ich freue mich drauf mit dir nach Aradua zu fliegen.", bestätigte sie, die Frage die früher oder später so oder so gekommen wäre. "Charia freut sich auch, aber im Moment ruht sie sich aus." "Freut mich, dass du einverstanden bist und Charia ebenfalls. Ich freue mich auch auf die Reise.", zumindest hatte Murtagh einen guten Eindruck der Rothaarigen... sie wirkte sympathisch und aufgeweckt. "Ich werde auf der Reise deine kämpferischen Fähigkeiten auf die Probe stellen, aber nachdem was mir Eragon erzählt hat, nehme ich an, dass du schon einiges beherrschst.", Ismira nickte freudig und erhob sich dann wieder. "Dann werde ich noch schnell meine restlichen Sachen packen und ins Bett gehen, damit ich morgen munter bin. Wann soll es denn los gehen?", fragte sie voller Tatendrang und sprang von ihren Stuhl auf. Murtagh konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. "Wir treffen uns morgen kurz vor Sonnenaufgang im Hof.", meinte er und warf einen Blick zu Roran der nickte. "In Ordnung, dann eine gute Nacht.", flötete Ismira fröhlich und verschwand aus dem Raum, ihren Bruder Thor mitzerrend, der nun ebenfalls ins Bett sollte, damit er sch morgen früh auch von ihr verabschieden konnte, so zumindest lauteten ihre Worte, die man vom Gang her noch vernahm. Murtagh hatte sich viel zu lang in seinem Schneckenhaus verkrochen und es wurde Zeit, dass er daraus langsam hervorkam. Das Training mit den anderen Rekruten war da schon etwas förderlich, aber das hier mit Ismira war etwas anders... sie hockten sich mehrere Tage oder gar Wochen lang auf der Pelle. Roran erhob sich nun ebenfalls. "Ich zeige dir dein Zimmer, wo du die Nacht verbringen kannst.", er war noch immer recht misstrauisch, aber zumindest glaubte er Murtagh und war damit einverstanden sie seiner Obhut zu überlassen.... Garth befand sich mit einigen anderen Zwergen in einer kleinen Kneipe, die eher weniger gut besucht war. Er war allein. Ihm fehlte Wengalf. Der aufgeweckte Dauerflucher an seiner Seite, der ihn schon oft unter den Tisch getrunken hatte. Er verstand sich auch sehr gut mit den beiden anderen... aber Wengalf, war eben Wengalf gewesen, ihm hatte er am nächsten gestanden, neben seiner Mutter.... Er nahm einen weiteren kräftigen Schluck des starken Zwergenbiers und hieß die Wirkung des Alkohols willkommen. Nachdem er den Krug geleert hatte warf er einige Münzen auf den Tisch und verließ mit einem kurzen Gruß die Kneipe um sich die Füße zu vertreten, wenigstens Stank er inzwischen nicht mehr 3 Meilen gegen den Wind, wie Anthor es so reizend ausgedrückt hatte... Er ging durch die inzwischen still gewordenen Straßen der Zwergenstadt und ohne dass er es bemerkte führten ihn seine Schritte zu dem prunkvoll verzierten, steinernem Podest auf dem sich das pechschwarze Drachenei befand... es schimmerte im Licht leicht blau und bot einen fantastischen Anblick. Morgen würde Eragon das Ei mitnehmen und es in Sicherheit bringen, nicht, dass etwas damit geschah... Garth wunderte sich, warum ausgerechnet dieser Ort es war, der ihn so anzog. Sollte er doch das Ei berühren? Keiner war zu sehen, bis auf ein paar Wachen an den Toren. Das Interesse der Zwerge an einem Drachen war recht gering und so hatten sich immer nur wenige eingefunden um das Ei zu berühren.... Sollte er es wagen? Einfach um sicher zu gehen, dass er hier bleiben sollte.... ihm schien die Aufgabe sehr nobel, als Drachenreiter für Recht und Ordnung zu sorgen, aber hier war er zuhause und er mochte die Aufgaben, die er hier erledigte. Einige Stunden vergingen, in denen Garth beinahe reglos dastand und sich überlegte, ob er es wagen sollte. Schließlich konnte er dem Drang nicht widerstehen und fuhr mit einem Finger über die glatte Oberfläche des steinähnlichen Ei's. Nichts tat sich und er nahm die Hand zurück. Nichts gewonnen und nichts verloren, dachte er sich und wollte gehen, als die Schale des Eis leicht knackte und sich Risse in der Hülle zeigten.... ungläubig starrte er das Ei an. Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass der Drache darin auf ihn reagieren würde. Nein, das hatte er nicht, die Tat war lediglich zur Beruhigung seines Gewissens gedacht, es getan zu haben, bevor Eragon das Ei mitnahm, um sicher zu gehen, das es nicht hatte sein sollen, aber das? Garth war nahe daran einfach die Flucht zu ergreifen, den jungen Drachen zu ignorieren und so weiter zu machen wie bisher, aber die Wachen wussten, dass er hier war und beobachteten das ganze Geschehen zweifelsohne. Er ballte die Hände zu Fäusten und stand starr vor dem Podest und sah dabei zu wie die Schale weiter riss, er würde dem Drachen nicht helfen..... immerhin hatte er sein Schicksal selbst gewählt.... so wie Garth in jenem Moment als er das Ei berührt hatte..... Arya berührte das verblassende Spiegelbild Eragons und seufzte leise auf. * Ist es richtig, dass ich mein Amt aufgebe um bei ihm zu sein, und um ihm zu helfen die Drachen wieder zu ihrer einstigen Größe zu bringen?* Fírnen summte leise. * Es ist richtig so. Nur weil du dein Amt aufgeben hast, bist du nicht aus den Augen und aus dem Sinn. Du warst nicht glücklich als Königin und daher denke ich, dass es genau das Richtige ist und dass du in Aradua mehr erreichen kannst als hier.", antwortete der Drache und musterte die Elfe die noch immer den Spiegel anstarrte. Eragon hatte mit ihr gesprochen, wie sie es beinahe jeden Abend taten... es würde ihnen beiden gut tun sich wieder zu sehen. Und er vermisste Saphira ebenfalls. er war schon ganz aufgeregt und konnte die Ankunft der Beiden kaum erwarten. * Und das sagst du nicht nur, weil du Saphira unbedingt wieder sehen willst?", hakte die Elfe lächelnd nach, die ihren Gefährten sofort durchschaut hatte. *Du kennst mich gut genug, um zu wissen, dass es mir nur halb so schlecht ohne Saphira geht, wie dir ohne Eragon.* Es war eine Tatsache. Menschliche Gefühle und Bindungen waren einfach intensiver als die, die die Drachen untereinander eingingen. "Ich denke du hast recht.", sagte die Elfe und zum ersten Mal seit langer Zeit stahl sich ein Lächeln in ihre Züge. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)