Der geheimnisvolle Spiegel von Akio21 (Teil Eins) ================================================================================ Kapitel 9: Sasukes erster Schultag ---------------------------------- Narutos Sicht Am Morgen, als der Wecker klingelte, fühlte ich mich wie gerädert. Ich hatte lauter komische Träume in der Nacht gehabt, und war total verschwitzt. Mühsam, wie ein alter Mann, schleppte ich mich unter die Dusche. Sasuke mit seinem Spiegel ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Frisch geduscht und angezogen, am Frühstücktisch sitzend sah die Welt dann schon wieder besser aus. „Es wird sicher ein schöner Tag“, meinte meine Mutter. „Wieso denn?“ fragte ich sie, während ich mein Müsli aß. „Du und Sasuke, ihr könnt zusammen in die Schule gehen. Am besten du zeigst ihm alles. Er ist ja noch etwas schüchtern“, meinte sie leichthin. Wenn du wüsstest, dachte ich. Mir war plötzlich der Appetit vergangen. Ich musste diesen Spiegel irgendwie zerstören, sonst war mein Leben keinen Cent mehr wert. Deprimiert nahm ich meine Schultasche und verabschiedete mich. Mutter sah mir irritiert nach. Ich beeilte mich, aus der Tür zu kommen, bevor sie Fragen stellen konnte. „Oh Naruto“, sagte Frau Uchiha grade. „Guten Morgen. So früh?“ „Ähm – ja. Guten Morgen“. „Sollen wir dich mitnehmen? Ihr geht in die gleiche Schule, oder?“ „Sicher, hier gibt es ja nur eine Schule, also wo sollte ich sonst hingehen“, klärte ich sie auf. „Aber – nein, danke. Ich geh zu Fuß“. Ich wandte mich ab und sprang die Treppe hinunter, im Rücken Frau Uchihas überraschten Blick. Vermutlich hatte sie damit gerechnet, ich würde vor Begeisterung im Dreieck springen, wenn sie mich mitnehmen würde. Also wurde Sasuke zur Schule kutschiert? Ich konnte einfach nicht anders, bei allem was passierte waren meine Gedanken bei Sasuke und dem verrückten Spiegel. Hatte er drauf geschrieben, das ich Albträume haben sollte, hatte er drauf geschrieben, das ihn seine Mutter fahren würde. Es war ehrlich nervenaufreibend. Was war das überhaupt für ein Ding, wo kam es her? Ich meine, wer hat ihn gebaut und wozu? Unterwegs traf ich meinen Klassenkameraden Yuri. Er redete immer zu viel, aber ich mochte ihn einigermaßen. Im Schlepptau hatte er immer seinen eifersüchtigen Freund, diesen eingebildeten Ausländer Wolfram. Diesmal machte es mir nichts aus, dass er ständig redete. Ich hörte eh kaum hin, und sagte nur gelegentlich aha oder jaja. Bis dieser dunkelblaue Mercedes an uns vorbei fuhr. Ich erkannte Sasuke und seine Mutter. „Wow, was ist das denn für ein tolles Auto? Hab ich hier noch nie gesehen“, sagte Yuri beeindruckt. „Th, sobald du alt genug bist, kauf ich dir ein viel Besseres, Yuri“, mischte sich sein Freund ein. Wolfram stammte aus irgendeinem europäischen Adel und hatte ein „von“ in seinem Nachnamen. Seine Eltern waren nie da, und außerdem getrennt. Wolframs Mutter war Fotomodell und Schauspielerin, sein Vater einfach nur reich. Yuri dagegen kam aus einer ganz normalen Familie. „Das sind unsere neuen Nachbarn“, sagte ich düster. „Haltet euch bloß von diesem Typen fern“. „Warum denn?“ Yuri sah mich neugierig an. „Selbstverständlich hälst du dich von ihm fern, Yuri“, rief Wolfram. „Du hast schließlich mich“. Yuri verdrehte die Augen. „Egal warum, vertrau mir einfach“, sagte ich nur. „Ah, warum seid ihr beide eigentlich schon so früh da?“ „Mein Chauffeur muss heute früh in die Werkstatt mit dem Wagen“, erklärte Wolfram. „Also haben wir uns an der Ecke dort absetzen lassen“. „Mh, ach so“. Wir kamen zur Schule, und weil der Weg so kurz war, sah ich noch wie Sasuke sich verabschiedete und seine Mutter wieder zurück fuhr. Diesen kurzen Weg. Ich sah ihr nach. Ja, sie fuhr tatsächlich in ihr neues Zuhause. Unglaublich. Kaum war Sasuke auf dem Hof wurde er schon umringt von allen anderen und mit Fragen überhäuft. Ich ging an dem Auflauf vorbei und sah das Sasuke stolz den Kopf erhoben hielt, aber den Mund nicht aufmachte. Schüchtern war der nicht. Wenn er genervt war, ließ er es sich nicht anmerken. Ich ging vorbei in meine Klasse. Mir fiel ein, dass ich wegen der Aufregung gestern und vorgestern die Hausaufgaben für heute vergessen hatte. War also doch nicht so schlecht, dass ich früher gekommen war. Kaum war ich fertig, mit Abschreiben, kam auch schon der Lehrer mit Sasuke im Schlepptau herein. Die gleiche Leier wie damals bei Wolfram ging los. Neuer Schüler bla bla, seid nett zu ihm bla bla, hoffe ihr versteht euch gut, stell dich deinen Mitschülern vor Sasuke. Schweigen. Die Lehrerin lachte verlegen. „Du bist wohl etwas schüchtern?“ Sie wandte sich der Tafel zu, um Sasukes Namen aufzuschreiben und bemerkte nicht mal, das seine schwarzen Augen sie verärgert an funkelten. Der und schüchtern. Ich musste kurz auflachen. Eigentlich wollte ich das gar nicht laut machen, war mir so raus gerutscht. Sie drehte sich zu mir um. „Ja, Uzumaki Naruto?“ Ich stand auf. „Verzeihung, ich habe Halsschmerzen“, entschuldigte ich mich. Sie nickte mir zu und ich setzte mich wieder. Sasuke sah mich grinsend an. Oh Gott, wollte er mir jetzt tatsächlich Halsschmerzen bescheren? „Such dir einen Platz, Sasuke“, flötete die Lehrerin, sie schien irgendwie angetan von ihm. Wahrscheinlich weil er so verboten gut aussah. Und das in ihrem Alter, dachte ich so bei mir nur kopfschüttelnd. Dann fiel mir zu meinem Schrecken auf, das der einzige freie Tisch neben mir stand. Sicher, unsere Klasse war sehr klein, aber das Klassenzimmer auch. Ich sah auf meinen Block, der auf dem Tisch lag. Unangenehm dicht, aufgrund der Enge des Ganges lief Sasuke an mir vorbei und ich bekam eine Gänsehaut. Der Spiegel, der Spiegel, ich musste ihn irgendwie in die Finger bekommen und zerstören. Irgendetwas Hartes flog mir an den Kopf und blieb vor mir auf dem Tisch liegen. Ein Zettel? So hart? Ich griff an meinen Kopf, da war doch eine Beule am Wachsen? Der Zettel war vom Nachbartisch gekommen und ich sah zu Sasuke hin, der so tat, als sei nichts gewesen. Puh, - ich öffnete das Papier und sah als erstes – den Stein. Klein, aber ein Stein. Wo hatte er denn den her? Mist, dieser blöde – als zweites sah ich dann – das in fein säuberlicher Handschrift etwas auf dem Zettel stand. „Ich muss mit dir reden. Komm nach der Schule rüber“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)