Prince of Persia 2 von Edelzicke (~•~ Liebe einen Hassansinen ~•~) ================================================================================ Kapitel 1: ~°~ Die Flucht ~°~ ----------------------------- Aus der Sicht des Erzählers: Es war Nacht. Ava saß an einem Fenster und blickte zu den Sternen hinauf. Sie hatte sich schon viele Gedanken über ihr zukünftiges Leben gemacht. Mit wem sie zukünftig ihr Bett teilen müsste? Wie viele Kinder sie bekommen würde? Ob sie glücklich darüber sein würde? Ob ihr Ehemann sie schlagen würde? Ob er mehrere Frauen hätte? Oder ob sie seine einzige Frau wäre? Dürfte sie arbeiten gehen? So viele Fragen über ihre Zukunft. So viele Fragen über ihr Schicksal. So viele Fragen über die guten Seiten einer Ehe und die einer Schlechten. Allmählich schlich sich die Angst in ihre Gedanken. Sie bekam Angst vor dem was wäre wenn... „Nun, das alles wird sich dann morgen zeigen,“ dachte sich Ava. Sie bürstete ihr langes, dunkelbraunes Haar. Morgen fand ihre Verlobung statt . Sie wurde verlobt mit einem Unbekannten! So hatte ihr Vatter es gewollt. Sie sollte den Mann heiraten den er für sie erwählt hatte, nicht den in den sie sich verliebte. So war es nun mal die Tradition. Momentan durfte sie noch leicht verschleiert herum laufen, doch morgen nach der Verlobung sollte sie eine Borka tragen. Ein Kleidungsstück das ihren ganzen Körper bedeckte. So, dass man nur noch ihre Augen sehen konnte. Denn kein Mann durfte die Reize einer bereits verlobten bzw. verheirateten Frau sehen, nur ihr Ehemann. Selbst die Frau durfte nicht ihre Reize anderen Männern präsentieren. Es war normal, dass ein Mann mehrere Frauen hatte. Doch keine Frau hatte mehrere Männer. Eine Frau die einem Mann untreu war sollte bestraft werden, doch zu einem Mann der einer Frau untreu war sagte niemand was. Für die Frauen galt es das zu tuen was der Mann ihr befall. Für die meisten Frauen war dies auch selbstverständlich. Nur wenige versuchten etwas dagegen zu unternehmen. Solche Frauen wurden sehr hart bestraft oder sogar getötet. Manche Frauen waren auch kurz vor der Hochzeit geflohen. Sie wollten selbst entscheiden wie und mit wem sie ihr Leben verbringen wollten. Genau dies wollte Ava auch. Zwar war nicht jeder Mann so schlimm, doch sie wollte ihr Leben mit jemanden verbringen den sie liebte. Jemanden der sie liebte und nicht nur begehrte. So plante die junge Frau ihre Flucht. Sie packte schnell einige Klamotten und etwas Geld ein. Dann ging sie runter ins Wohnzimmer. Dort hang ein Schwert an der Wand das sie zu ihrer Verteidigung gegen Räuber gut gebrauchen könnte. Sie nahm es. Danach lief sie in die Küche. Dort packte sie sich noch etwas zu Essen ein und schnappte sich die Feldflasche ihres Bruders. Diese füllte sie mit Wasser. Sie ging in den Stall wo die gutmütige , hellbraune Araberstute Hannah stand. Diese begrüßte Ava mit einem erfreutem Wiehern. Ava band ihr die Satteltaschen mit dem Reisegepäck um. Danach setzte sie sich auf ihr und ritt aus dem Stall. „Hey, Schwester! Wo willst du denn hin?“, fragte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Es war Avas 12-Jähriger Bruder. Mist! „Ich... Ähm... Ich mache nur einen kleinen Ausritt, bin gleich wieder da.“ Sie wollte schon weiter reiten da standen plötzlich ihre Eltern vor ihr. Erschrocken hielt sie inne. „Ava komm sofort wieder ins Haus!“, verlangte ihre Mutter. Doch Ava zeigte keine Reaktion. Dann schrie ihr Vatter sie an: „ Ava! Du kommst jetzt sofort darunter...“ Er stockte als er sein Schwert am Sattel sah. „Du willst uns also verlassen? Daraus wird aber nichts! Du wirst morgen verlobt an einem reichen Mann. Du wirst uns nicht entehren indem du vor der Verlobung abhaust!“, fing ihr Vatter an, doch Ava zeigte immer noch keine Reaktion. Als sie sich aber wieder gefasst hatte, zog sie an den Zügeln, sodass Hannah sie auftürmte. Ihre Eltern sprangen aus Seite und sie ritt im schnellem Galopp hinfort. Ava hinterließ lediglich eine schöne Staubwolke. Da sie am Rande einer Kleinstadt wohnte, viel es ihr leicht den Weg nach draußen zu finden. Die Tore waren allerdings bewacht. Mist! Die Sonne ging schon auf. Nun musste sich die junge Frau beeilen. Sie musste so schnell wie möglich aus der Stadt sein, bevor sie noch jemand aufhielt. Schnell verschleierte sie ihr Gesicht. Sie ging mit Hannah auf das Tor und die Wachen zu. „Guten Morgen, ich muss etwas in einer anderen Stadt holen gehen. Es ist sehr dringend! Für die junge Braut die heute hier verlobt wird.“ „Ach für die Tochter Arians?“ „ Ja, für seine Tochter. Könnten sie mich nun bitte passieren lassen?“ „Ja, natürlich. Aber beeilen sie sich! Die Verlobung findet bald statt!“ Die Wache gab seinen Kumpels ein Zeichen und das Tor öffnete sich. Schnell stieg die verschleierte Ava auf die Stute und ritt davon. Sie sagte nur noch ein: „Danke,“ und galoppierte los. Nach einer Stunde konnte sie die Stadt nicht mehr sehen und beschloss eine kleine Pause zu machen. Mittlerweile wurde es immer heißer und die Sonnenstrahlen erwärmten den Sand. Um die Spuren der Hufe von Hannah zu verdecken, band sie ihr an jeder Hufe ein Stück Stoff um. Anschließend gab sie ihr noch etwas Wasser. Nun gab es kein Zurück mehr. Dies war ihr aber auch im vornerein klar gewesen. Ihr nächstes Ziel war Alamut. Die heilige Stadt. Dort wollte sie ihr neues Leben beginnen. Doch vorher musste sie durch das Tal der Sklaven reiten. Davor hatte sie am meisten Angst, aber es war nun mal der kürzeste Weg und dauerte nur 2 Tage. Der Weg um das Tal dauerte rund 2 Tage mehr. In Alamut wollte sie sich als Dienstmädchen der Prinzessin bewerben. So bekäme sie immer die neusten Neuigkeiten über Persien mit. Außerdem verdient man mehr, wenn man am Hofe arbeitet. Nach einer 10 minütigen Pause ritt sie wieder los. Doch diesmal im Trab (langsames Reiten). Während sie so ritt dachte sie über ihre Verlobung nach. Sie schmunzelte als sie sich vorstellte wie ihr Zukünftiger heute Nachmittag bei ihrem Haus antanzte und von ihr nichts mehr zusehen ist. Sie hätte zu gerne das Gesicht von ihm gesehen. Sachte streichelte Ava die Araberstute. Diese war es gewöhnt durch den heißen Sand zu reiten und das bis zum nächsten Schattenplatz bzw. bis zur nächsten Oase. Diese lag gute 50 Kilometer westlich vom Gebirge und 35 Kilometer von Ava und Hannah entfernt. Und was noch besser war, war , dass die Oase im Tal der Sklaven lag. Mit anderen Worten, die erste Stelle wo sie Rast machen mussten! Sie mussten dort Rast machen, weil sie neues Wasser brauchten. In den nächsten 2 und halb Stunden passierte nicht sehr viel. Ihr kam lediglich eine Karawane entgegen. Die Leute warnten sie alleine in das Tal der Sklaven zu gehen, doch da Ava dadurch reiten musste konnten sie ihr auch nicht helfen. Sie gaben ihr lediglich noch einen kleinen Dolch und etwas zu Trinken. Nach dem sie sich von den guten Leuten bedankte und verabschiedete, ritt sie wieder weiter. An der Grenze des Tales angekommen schluckte die hübsche, junge Frau laut. Dort lagen einige Skelette. „Getötet von den Sklaven,“ murmelte sie leise vor sich hin. Dann stieg sie ab. Die letzte halbe Stunde bis zur Oase wollte sie zu Fuß gehen. Sie nahm Hannah an die Zügel und überquerte die Grenze. Kapitel 2: ~°~ Wüstenblume ~°~ ------------------------------ ░▒▓██│█│║▌║││█║▌│║▌│█│║▌║▌│██▓▒░★░▒▓██│▌│█║▌│║▌│█▌│█│║▌║││█║▌│║██▓▒░ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ★ ┊ ┊ ┊ ☆       ┊ ┊ ★  ┊ ☆ ★ Aus der Sicht von Ava: Missmutig tat ich den letzten Schritt über die Grenze. „Getötet von den Sklaven,“ murmelte ich leise vor mich hin. Dann stieg ich ab. Die letzte halbe Stunde bis zur Oase wollte ich zu Fuß gehen. Ich nahm Hannah an die Zügel und überquerte die Grenze. Es war still. Zu still! Die Stille machte mir in diesem blutigen Tal Angst. Irgendwann wurde es mir zu viel und ich suchte in Gedanken Rat bei meiner geliebten Mutter. Ob sie sich Sorgen macht? Nein, sie ist wütend und will nichts mehr mit mir zu tun haben. Ob mein Vater sich Sorgen macht? Nein, er hasst mich, weil ich unsere Familie entehrt habe. Ob mein Bruder sich Sorgen macht? Nein, er wird es noch nicht verstehen können, denn er ist noch zu jung. Ich hörte wie einige riesige Geier dicht über mich hinweg flogen. Hannah wirrte auf und und scharte kurz mit dem Huf. Beruhigend strich ich ihr über das hellbraune verstaubte Fell. Die Araberstute geriet ziemlich schnell in Panik und war auch sonst sehr scheu. Nur wenige Fremde würden einen Ritt auf ihr überleben. Nur mein Vater und ich vermochten es sie zu reiten. Mein Vater Arian gewann sie bei einer Wette. Er wettete damals mit einem jungen schmächtigen Hufschmied, dass er mit der Stute einmal um die Stadt reiten könne ohne von ihr abgeworfen zu werden. Ob er die Wette gewann? Nun, sonst hätten wir Hannah nicht. Das Gesicht des Handwerkers muss wohl sehr lustig ausgesehen haben. Denn Arian war der erste Reiter, der vom Pferd nicht abgeworfen wurde. Wie dem auch sei. Ich hatte den gefürchtetsten Ort ganz Persiens betreten mit nichts weiterem als einem alten Schwert mit stumpfer Klinge. Da ich mich fürchtete fing ich, (wie ich später feststellen sollte eine dumme Idee gewesen war), einfach an ein Lied zu singen: „Sag mir, sag mir , oh Zurfan! Sag mir wo der Himmel liegt! Bin ein Kind der Erde. Sag! Sag mir wo der Himmel liegt! Über Stock und über Stein. In die weite Welt hinein. Bist du stets bei mir , Mithra! Hoffnung gibst du mir immer. Sag mir, sag mir , oh Zurfan! Sag mir wo der Himmel liegt! Bin ein Kind der Erde. Sag! Sag mir wo der Himmel liegt! Deine Liebe, unvorstellbar. Gütig, gütig , oh Anahita ! Sag mir, sag mir , oh Zurfan! Sag mir wo der Himmel liegt! Bin ein Kind der Erde. Sag! Sag mir wo der Himmel liegt! Sei mein Dach, mein Schutz vorm Sturm! Schütz mich, schütz...“ Ich verstummte. Horchte auf. Vernahm Hufgetrampel. Ein Reitertrupp! Schnell stieg ich auf Hannah und galoppierte los. Quer durch eine Felsenschlucht. Plötzlich schießt etwas dicht an meinem Bein vorbei und zerschneidet die Schnalle am Sattel. Ich rutsche vom Pferd und schlage mit dem Hinterkopf auf dem Boden auf. Ich spüre wie eine warme Flüssigkeit sich unter meinem Kopf ausbreitet. Blut. Alles verwischt vor meinen Augen. Meine Sinne schwinden genauso wie meine Gedanken und Gefühle. Das letzte was ich sah, war das Wurfmesser, welches nur wenige Meter in der ausgetrockneten Erdkruste steckte. Und das letzte was ich vernahm war, dass das Hufgetrampel in der staubigen Steppe verstummte. >Bin ich tot, Zurfan? Bin ich wirklich gestorben? War das die Strafe für meinen Ungehorsam? Ich wollte doch nur frei sein. Frei von allem Leid und den Verpflichtungen. War es so ein schweres Vergehen?< Als ich wieder zu Bewusstsein kam, stellte ich überrascht fest noch am leben zu sein. Ich saß in einem Käfig aus Holz. Gesichert mit einem dicken eisernen Schloss. An meinem linken Fuß war ich an einem der Holzstangen angekettet. Sklavenhändler?!! All die Freude noch zu leben war verschwunden. Ich tastete meinen Kopf ab und spürte Stoff. Jemand hat meine Wunde versorgt. Als ich umschaute sah ich links um mir betuchte Reiter und rechts von mir einen großen sehr dunkelhäutigen Mann. Er hatte keine Haare auf dem Kopf und einige Bemalungen im Gesicht sowie auf seiner nackten Brust. Er sah brutal und sehr gefährlich aus. In seiner Hand das Wurfmesser. Er hatte mich also vom Pferd geholt. Aber von so einer Entfernung? Unglaublich. An seinem Gürtel steckten noch einige weitere Messer. Er ging zügig neben meinem rollenden Käfig entlang. Sein Blick war stur auf unseren Weg gerichtet. Ich sah an mir herab. Ich trug immer noch mein langes Gewand. Nur das Kopfteil wurde mir ausgezogen. Ich betrachtete den Mann ein ganze Weile verachtend, bis er zu mir sah. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Es machte mir Angst und wich etwas zurück. Doch dann stieg Mut und Wut in mir auf. „Wer seid ihr?“, fragte ich ihn. Doch keine Antwort. „Hey! Ich rede mit dir du, Trampel!“ >Upps, hoffentlich hat er das nicht gehört< Der Messerwerfer blickte mich erst böse an, doch dann zeichnete sich erneut ein Grinsen auf seinem Gesicht ab. „Du bist ganz schön frech, kleine Wüstenblume. Mal sehen wie lange du mit so einer spitzen Zunge überlebst.“ Mein Herz schlug stark und schnell in meinem Brustkorb. Ich hatte Angst. Angst vor dem was passieren würde, wenn sie mich hier raus zerren würden. Panisch schaute ich mich um. Wir fuhren bereits langsamer. Vor uns ein verlassenes Salzbergwerk. Durch einen Tunnel traten wir ein. Die Wände rumorten verdächtig, und von oben waren laute Rufe zu hören. Während ich zu den Göttern flehte, fiel das Eisenschloss zu Boden und der Käfig war offen. Einer der Männer packte meine Arme während ein anderer die Fußkette öffnete. Dann zerrten sie mich raus. Widerwillig wurde ich immer weiter durch den Tunnel geführt. Der Jubel war lauter geworden. Plötzlich packte mich der Messerwerfer und zog mich trotz meinem lautstarken Protest und den schlimmsten Flüchen, die ich kannte, mit sich mit. Gleich darauf sah ich Sonnenlicht am Ende des Tunnels. Wir hatten das Herz der Salzmine erreicht. Ich wollte meinen Augen nicht trauen. Eine Rennbahn war dort eingerichtet worden, auf der Straußenvögel Rennen liefen und Zuschauer darauf Wetten abschlossen... ░▒▓██│█│║▌║││█║▌│║▌│█│║▌║▌│██▓▒░★░▒▓██│▌│█║▌│║▌│█▌│█│║▌║││█║▌│║██▓▒░ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ★ ┊ ┊ ┊ ☆       ┊ ┊ ★  ┊ ☆ ★ Farr: Gottes, an dem Erwählten gesandte Macht; „Glanz und Glorie“ Gayomarth: erster Mensch auf Erden Haoma: Pflanze, rituelles Rauschgetränk, zugleich eine Gottheit Daena: Gott der inneren Sicht und der Erkenntnis Daeva: im Avesta zunächst „falscher Gott“ später als Dämon erscheinend Homa: mythologischer Vogel Mantikor: ein altpersischer Menschenfresser (ein Fabelwesen) Götter: Anahita: Gottheit des Wassers, des komischen Flusses und der Fruchtbarkeit Atar: Gottheit des Feuers Ma: Gottheit des Mondes, Mond Mithra: Gott des Vertrages und des Eides, Beschützer der Wahrheit, später auch mit der Sonne in Verbindung gebracht Sraosha: Gottheit des Gehorsams; Sinnbild des Gewissens Tishtrya: Gottheit des Regens, Stern Sirius Vada und Vayu: Götter des Windes Verethragna: Gottheit des Sieges Zam: Gottheit der Erde, zugleich Erde Zurfan: Schöpfergott, der der alles erschuf ________________________________________________________________________________________________ Hier eine kurze Aufzählung von mystischen Wesen und Göttern der Persischen/ Iranischen Mythologie ^____^ Hab´es so kurz wie möglich gehalten 33 Hosted by Animexx e.V. 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