Des Schicksals Ränkespiele von Amelia_le_Blanche ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ohweh, was für eine Woche. So lange die beiden jungen Frauen dies nun schon geplant hatten, der damit verbundene Stress hatte sie doch ziemlich umgehauen. Nun saßen sie in ihrem Zug gen Heimat und waren heilfroh, nicht mit dem Auto gefahren zu sein. So konnten sie auf der langen Fahrt noch ein wenig ausruhen. Um sie stapelten sich die Taschen und Koffer, transportgünstig miteinander verschnürt, damit sie schnell alles schnappen und aus dem Abteil des Zuges buchsieren konnten, sobald sie aussteigen mussten. Der einzige Nachteil an einer Zugfahrt: das ewige Hin und Her mit dem Gepäck. Eine arbeitsreiche Woche lag hinter ihnen, Urlaub sieht anders aus. Aber so war es nun einmal geplant gewesen. Sie waren nach Berlin gefahren, hatten sich bei einer guten Freundin einquartiert und selbst und mit befreundeten Fotographen eine ganze Woche lang Shootings in mehreren unterschiedlichen Outfits durchgeführt. Damit sie endlich einmal qualitativ hochwertige Bilder in ihren schönsten und liebsten Stücken hatten und zudem ein wenig Werbung für sich machen konnten, da ein großer Teil der Outfits selbst gefertigt war. Berlin bot für soetwas unzählige wundervolle Kulissen. Diese Shootings waren auch der Grund für die beinahe grotesce Menge an Gepäck für zwei Personen und eine Woche „Urlaub“. Hat man jedoch mindestens ein Outfit pro Tag vorgesehen, welche mitunter dank Reifrock und mehreren Lagen Stoff recht platzintensiv waren, ist eine Tasche schnell gefüllt. Dazu kommen noch Schmuck und Accessoirs, Perücken und Haarteile, Kopfputz, mehrere Paar Schuhe und natürlich eine gewisse Auswahl an Makeup. Aber die beiden Frauen konnten dennoch stolz auf sich sein, sie hatten es geschafft ihre Sachen erstaunlich gut zu komprimieren. Das Gepäck beschränkte sich auf lediglich einen ziemlich großen Trolley-Koffer, einen kleineren Trolley, zwei große Reisetaschen, zwei kleine Reisetaschen und zwei Rucksäcke, alles prall gefüllt. Mit dem Auto hätten sie allerdings Platzprobleme bekommen, auch wenn sie inzwischen dank jahrelanger WGT-Erfahrung sehr begabt in der hohen Kunst des Taschen-Tetris für kleine Autos waren. Eine der Frauen, die auf den Namen Amelia oder kurz Amy hörte, hatte sich mit ihrem Tablet-PC in die Ecke der Sitzbank gelehnt und las, während sie Musik hörte. Die Zweite, mit dem Namen Morgane oder Nene, hatte sich dagegen auf der Bank lang gemacht und döste ein wenig. Sie hatte, zusätzlich zu den Anstrengungen ihres „Urlaubes“, die letzte Nacht nicht gut geschlafen und war dementsprechend müde. Merkwürdige Geräusche und Lichter hatten sie immer wieder geweckt, waren im Moment des Aufwachens aber schon verschwunden. Auch Amy war davon immerwieder aufgewacht, jedoch durfte zumindest eine von ihnen jetzt nicht einschlafen, sondern musste darauf achten, dass sie nicht ihren Zielbahnhof verpassten. Und beim Lesen konnte man schließlich auch ganz gut entspannen, wenn man dank Stöpsel im Ohr mit Musik die Geräuschkulisse der anderen Fahrgäste ausblenden konnte. Der Zug fuhr in einen kleinen Bahnhof ein. Amy sah aus dem Fenster, um den Namen des Bahnhofes zu lesen. Sie wusste danach, dass dieser der letzte war, durch den sie noch durchfahren mussten. Der nächste Bahnhof war ihr Ziel. Nachdem der Zug wieder angefahren war, schaltete sie ihren TPC aus und packte alle Geräte sicher weg. Sie war sich nicht ganz sicher, wie lange sie noch fahren würden, aber nach der planmäßigen Ankunftszeit im Zielbahnhof waren es keine zehn Minuten mehr. Also lehnte sie sich zu ihrer Freundin hinüber, strich ihr sacht über den Arm und sprach sie an. „Hey Nene, aufwachen. Wir sind in ein paar Minuten da.“ Mit einem Seufzen und sich streckend wachte die Angesprochene auf, lächelte die Freundin an und erhob sich schließlich. Amy erwiederte das Lächeln und war schon dabei, sich ihre Jacke anzuziehen. „Fühlst du dich erholter?“ fragte sie, während sie ein Schaltuch um ihren Hals wickelte. Es war Ende Januar und entsprechend kalt. Noch dazu war es bereits nach fünf Uhr abends, draußen wurde es dunkel und somit noch kälter. Nene streckte sich noch einmal ausgiebig und schlüpfte dann ebenfalls in ihre Jacke. „Geht so. Dann sollten wir unsere Koffer mal zur Tür bringen.“ „Jupp.“ war Amy's knappe Antwort, während sie schon aufstand, in den Gang trat und ihren Rucksack nahm. Die beiden mussten mehrmals gehen, ehe sie alles Gepäck in den Ausstiegsbereich geräumt hatten, dem schmalen Gang und den widerspenstigen Abteiltüren sei Dank. Nun standen sie mit Sack und Pack bei den Türen und warteten, dass der Zug in ihren Zielbahnhof einfuhr. Schon schlängelte er sich durch das vorgelagerte, komplizierte Netz aus Gleistrecken und unzähligen Weichen, vorbei an Güterzügen und gerade ungenutzten ICEs und Regio-Wagons, wobei er seine Geschwindigkeit immer weiter drosselte. Plötzlich war ein merkwürdiges Dröhnen zu hören, was definitiv nicht von den Bremsen oder den Schienen kam, dessen Lautstärke immer weiter zunahm, bis es schließlich in einem lauten Knall mit einem grellen Lichtblitz endete. Abrupt bremste der Zug mit voller Leistung, wodurch ein kräftiger Ruck durch alle Wagons ging. Geblendet von dem grellen Licht und von der Vollbremsung überrascht, verloren beide Frauen das Gleichgewicht und stürzten mitsamt ihren Koffern. Noch bevor sie in Kontakt mit dem Fussboden kamen wurde alles um sie herum schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)